Zum Inhalt

Jesus widersteht einem massiven Angriff

Die Jugendjahre von Jesus, Teil 7/9
03.10.2018Matthäus 4,1-11

Jesus widersteht einem massiven Angriff

Reihe: Die Jugendjahre von Jesus (7/9)

Matthäus-Evangelium 4,1-11

Einleitende Gedanken Nachdem sich Jesus von Johannes dem Täufer taufen liess, musste er eine schwere, ausserordentlich schwierige Prüfung durchstehen. Lukas berichtet: „Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.“ Matthäus 4,1. Dem Teufel wurde die Gelegenheit gegeben, Jesus von seinem Auftrag abzubringen. War das wirklich nötig? Ist es nicht eh schon klar, dass der Teufel keine Chance haben wird? Nein – das war nicht einfach klar. Jesus bezeichnete den Teufel einmal als Fürsten dieser Welt (Johannes 14, 30). Dadurch, dass der Teufel Adam und Eva überlisten konnte, erwarb er sich Rechte, die er nicht so leicht hergeben wollte. Sein Rechte und der damit verbundene Einfluss musste zuerst gebrochen werden. Wenn nun der Sohn Gottes ganz Mensch wird, um die Macht des Teufels zu brechen, wird sich dieser Fürst der Welt mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln wehren. Wie in den vergangenen Jahrhunderten, wird er versuchen das Rettungswerk Gottes zu zerstören. Und wenn das, was Jesus für uns tat, ernstgenommen werden soll und nicht einfach eine Alibiübung war, musste der Teufel eine ernsthafte Chance haben, Jesus von seinem Vorhaben abzubringen. So musste Jesus, bevor er mit seinem öffentlichen Dienst begann, seine Integrität als Messias unter Beweis stellen. Diese Zeit der Versuchung sollte zeigen, ob Jesus seinem Vater und seinem Auftrag treu bleiben wird. Solche Prüfungen begegnen uns an verschiedenen Orten in der Bibel, nicht so harte, wie sie Jesus ertragen musste. Aber Gott prüft Menschen, denn er möchte sehen, wie ernst wir es mit unserem Glauben meinen, ob wir ihm folgen und ihn anbeten solange es uns gut geht und wir Erfolge haben, oder ob wir auch dann noch zu ihm halten, wenn es schwierig wird. So sagte Mose zu seinem Volk: „Vergesst nicht, wie der HERR, euer Gott, euch vierzig Jahre lang in der Wüste umherziehen liess! Das tat er, um euch vor Augen zu führen, dass ihr ganz auf ihn angewiesen seid, aber auch um euch auf die Probe zu stellen und zu sehen, ob ihr seinen Weisungen folgen würdet oder nicht.“ 5. Mose 8, 2. Die Prüfung von Jesus fand nicht in einem schönen, netten Theorieraum, in einem geschützten Rahmen statt, sondern unter härtesten Bedingungen. Vierzig Tage und Nächte fastete Jesus in der Wüste. In der Bibel finden wir nur noch eine Person, die so lange fastete. Es war Mose, als er auf den Berg Sinai ging, um dort Gott zu begegnen und die Steintafeln mit den zehn Geboten zu schreiben (2. Mose 34, 28). Ich weiss nicht, wer von uns eine solche Fastenzeit durchhalten und überleben würde. Übrigens wurde bei den Juden nicht 40 Tage gefastet. Normalerweise fastete man einen Tag. 40 Tagen fasten und dem harten Klima der Wüste ausgesetzt zu sein, war schon Versuchung genug. Gegen Ende dieser Tage war Jesus geschwächt, wie wir uns denken können. „Da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.“ Matthäus 4, 2. Das war nun der geeignete Zeitpunkt für den Teufel, Jesus mit voller Härte und Rücksichtslosigkeit anzugreifen. Diese Gelegenheit wollte er sich nicht entgehen lassen. Denn ein geschwächter Mensch kann leichter verführt werden, als wenn er kräftig und gesund ist. Die meisten Versuchungen nehmen zu an Kraft, wenn wir geschwächt sind. Oder um es an einem einfachen Beispiel zu verdeutlichen. Wenn ich bankrott und verschuldet bin und es bietet mir jemand die Möglichkeit, leicht zu einem ansehnlichen Vermögen zu kommen und dabei müsste ich nur ein zwei Gebote übertreten – Werte, die mir bis dahin wichtig waren. In einer solchen Situation ist die Versuchung wesentlich höher, als wenn ich bereits vermögend bin und keine Schulden habe. Nun ich könnte denken: Es ist ja nur das eine Mal. Gott wird das verstehen! – Bist du sicher? Vielleicht fühle ich mich wertlos und in meiner Ehe überfordert und da kommt jemand, der mir seine ganze Zuneigung schenkt, warum sollte ich das nicht geniessen und mich dieses eine Mal auf ein Abenteuer einlassen, das mir guttun könnte. Nur dieses eine Mal. Gott wird das verstehen! Bist du sicher? Wenn der Teufel eine gute Chance hatte, Jesus zu Fall zu bringen, dann war jetzt der richtige Zeitpunkt. Bevor wir die einzelnen Versuchungen genauer anschauen, lesen wir zuerst, wie Matthäus uns darüber berichtet: Der Versucher trat zu Jesus und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« Matthäus 4, 3-4. Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuss nicht an einen Stein stösst.« Matthäus 4, 5-6. Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« Matthäus 4, 7. Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Matthäus 4, 8-9. Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« Matthäus 4, 10. Da verliess ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm. Matthäus 4,11

Nutze deine göttliche Kraft

Wie gesagt, nach einer Fastenzeit von 40 Tagen ist ein Mensch ziemlich ausgehungert und er kann froh sein, noch am Leben zu sein. Und wer dermassen Hunger hat, der will nichts anderes als essen! Und genau mit diesem Bedürfnis begann der Teufel: „Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.“ Matthäus 4, 3. Der Teufel weiss genau, mit wem er es zu tun hat. Er versucht Jesus dazu zu bringen, seine göttliche Kraft zu gebrauchen – ganz nach dem Motto: Bist du der Sohn Gottes, dann kannst du dir ja selber helfen. Übrigens genau das, was sie Jesus zuriefen, als er am Kreuz hing: „Hilf dir selbst, wenn du wirklich der König der Juden bist!“ Lukas 23, 37. Nutze deine göttliche Kraft. Wir haben kaum eine Vorstellung davon, wie stark diese Versuchung für Jesus gewesen sein musste. Menschen, die so hungrig sind, sind in der Lage über Leichen zu gehen, um etwas Essbares zu bekommen. Einigen von uns ist die Geschichte der Zwillingsbrüder Esau und Jakob bekannt. Jakob kochte ein Linsengericht und als sein Bruder Esau müde, erschöpft und hungrig von seiner Arbeit auf dem Feld zurückkam, bat er Jakob: „Gib mir schnell etwas von dem roten Zeug da, ich bin ganz erschöpft!“ 1. Mose 25, 30. Aber Jakob wollte seinem Bruder, der kurz vor ihm zur Welt kam und deshalb das Erstgeburtsrecht besass, nichts von seinem Gericht geben, ausser er würde ihm dafür dieses Erstgeburtsrecht geben. Ein Linsengericht gegen das Erstgeburtsrecht! Das wäre, wie wenn ich für eine Pizza mein Haus verkaufen würde. Und Esau liess sich tatsächlich auf diesen Handel ein. Er meinte: „Ich sterbe vor Hunger, was nützt mir da mein Erstgeburtsrecht!“ 1. Mose 25, 32. Sein Hunger war bestimmt nicht so gross, wie der Hunger von Jesus nach diesen 40 Fastentagen. Doch Jesus widerstand dieser Versuchung, obwohl seine Erschöpfung und sein Hunger gross waren. Natürlich hätte Jesus aus den Steinen Brot machen können, ansonsten wäre es für ihn keine Versuchung gewesen. Aber Jesus antwortete dem Teufel: „Es steht geschrieben: ‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.‘“ Matthäus 4, 4. Jesus bezog sich auf die Zeit der 40jährigen Wüstenwanderung als das Volk Israel von Ägypten nach Kanaan zog. Damals versorgte Gott das riesige Volk jeden Tag mit Manna. Das war das Essen, das Gott jeden Morgen wie Tau um das Lager Israels entstehen liess. Israel war deshalb ganz und gar vom Wort Gottes abhängig. So berichtet uns Mose: „Gott liess euch hungern, damit ihr lernt, dass ihr ohne ihn nicht leben könnt. Und er gab euch das Manna zu essen, von dem ihr bis dahin nichts gewusst hattet, so wenig wie eure Vorfahren; denn er wollte euch zeigen: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern er lebt zuerst und zuletzt von dem Wort, jedem einzelnen Wort, das aus dem Mund des HERRN kommt.“ 5.Mose 8,3Jesus verzichtete darauf, seine göttliche Macht zu nutzen. Das wollte der Teufel nämlich erreichen, denn wenn Jesus seine göttliche Macht für sich benutzt hätte, und dazu noch ohne Einwilligung seines Vaters, hätte er seine Sendung als Mensch gewordener Gott verloren. Er wäre dann nicht mehr wirklich Mensch gewesen, sondern hätte als Mensch göttliche Gestalt angenommen und so wäre sein Auftrag nicht mehr ausführbar gewesen.

Beweise deine bevorzugte Stellung

Vermutlich dachte der Teufel, wenn sich Jesus auf das Wort Gottes berufen hatte, könnte er sich dieses Wortes auch bedienen. Vielleicht würde er so zu seinem Ziel kommen. „Er führte Jesus mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels.“ Matthäus 4, 5. Die heilige Stadt ist Jerusalem, wo der Tempel des Gottes der Juden stand. Wer von dieser Zinne sprang, sprang in den sicheren Tod. Doch der Teufel sagte zu Jesus: „Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab.“ Matthäus 4, 6. Was für ein Irrsinn! Aber nun zeigte der Teufel, dass er das Wort Gottes auch kennt und ermutigte Jesus zu diesem Schritt, indem er zitierte: „Es steht geschrieben: ‚Gott wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuss nicht an einen Stein stösst.‘“ Matthäus 4, 6. Mit diesem Wort aus der Bibel konnte er Jesus aber nicht beeindrucken. Bibelworte können eben ihrer Bedeutung entfremdet werden. Das ist uns vermutlich nicht ganz unbekannt. Manchmal benutzen wir Bibelworte, wie wenn es sich um Rezepte handeln würde. Wir nehmen den Teil eines Verses, der uns passt, damit wir das tun können, was wir tun wollen. Da erzählte eine junge Frau, die für drei Wochen nach Amerika reisen wollte, um dort Ferien zu machen, dass sie dafür gebetet hätte und dann durch ein Wort der Bibel sozusagen das göttliche Okay dafür bekommen hätte. Es war das Berufungswort Gottes an Abraham, dass er sein Vaterland verlassen sollte. Nicht, dass ich ein Problem mit dieser Urlaubsreise hätte. Diese Frau könnte von mir aus ein halbes Jahr nach Amerika reisen. Aber wenn wir unsere Entscheidungen so begründen, dann missbrauchen wir das Wort Gottes. Der Teufel liess übrigens einen wichtigen Teil dieses Zitates weg, denn im zitierten Psalmwort steht: „Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ Psalm 91, 11. Diesen letzten kleinen Satzteil „auf allen deinen Wegen“ liess er weg. Doch dieser Satzteil macht deutlich, dass nicht gemeint sein kann, dass wir uns wie Superhelden in unnötige Gefahren stürzen sollen und dabei Gottes Schutz in Anspruch nehmen könnten. Der Psalm spricht über Gefahren, die uns begegnen, ohne dass wir diese Gefahren provozieren. In solchen Situationen werden die Engel aktiv. „Dass die Engel dich auf den Händen tragen und du deinen Fuss nicht an einen Stein stossest.“ Psalm 91, 12. Übringes sind Engel bis heute für uns Christen in dieser Weise aktiv, denn im Hebräer lesen wir: „Die Engel sind alle Diener, Wesen der unsichtbaren Welt, die denen zu Hilfe geschickt werden, die am kommenden Heil teilhaben sollen, dem Erbe, das Gott uns schenkt.“ Hebräer 1, 14. Das sind die wiedergeborenen Christen. Ihnen dienen die Engel. Eine Tatsache, die wir oft vergessen. Und Jesus liess sich auf diese Aufforderung nicht ein, selbst wenn der Teufel das Wort Gottes bemühte. Wobei, die Versuchung in seiner Schwachheit war gross, sich vom Tempel runterzustürzen und so seine bevorzugte Stellung, als Sohn Gottes unter Beweis zu stellen. Aber Jesus wollte das keinesfalls tun. Er antwortete wieder mit einem Wort Gottes: „Wiederum steht auch geschrieben: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.‘“ Matthäus 4, 7. Echter Glaube ist nicht eine Darstellung von Macht und Grösse, sondern zeichnet sich durch den Gehorsam gegenüber Gott aus. Es kann nie darum gehen, dass wir von Gott ein Wunder erzwingen. Manchmal würden wir das gerne tun, jedoch geht es dabei oft nur vordergründig um die Ehre Gottes. Bei solchen abenteuerlichen Aktionen geht es vielen im Grund um ihre eigene Ehre. Dadurch wollen sie unter Beweis stellen, wie wichtig sie in den Augen Gottes sind. Aber wir dürfen Gott nicht versuchen. Jesus zeigt uns hier, was aufrichtige Demut ist. Es ist der Gehorsam Gott gegenüber, auch dann, wenn ich als Versager erscheine. In den Augen Gottes bin ich dann jedoch kein Versager und das ist wichtiger alls alles andere.

Übernimm die Weltherrschaft

Nun ging der Teufel aufs Ganze. „Er führte Jesus mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit.“ Matthäus 4,8Wir wissen nicht von welchem Berg gesprochen wird. Es muss eine Art Vision gewesen sein, so wie z.B. Johannes durch eine Vision in die für uns unsichtbare Welt gesehen hatte. Jedenfalls führte der Teufel Jesus die Reiche vor Augen, die Jesus natürlich bestens kannte, denn er hatte sie ja alle erschaffen, wie Paulus den Christen in Kolossä schrieb: „Durch Jesus wurde alles erschaffen, was im Himmel und auf der Erde ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, Könige und Herrscher, Mächte und Gewalten. Das ganze Universum wurde durch ihn geschaffen und hat in ihm sein Ziel.“ Kolosser 1, 16. Das Angebot des Teufels war sehr verlockend, denn er versprach Jesus die Herrschaft über das ganze Universum, ohne dafür leiden zu müssen. Er offerierte ihm sozusagen die Rückgabe der Reiche, die durch den Sündenfall unter seine Herrschaft gekommen waren. Er stellte dafür nur eine einzige und scheinbar schmerzlose Bedingung: „Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.“ Matthäus 4, 9. Der Teufel wollte den Sündenfall perfektionieren. Wäre es ihm gelungen, dass der Sohn Gottes vor ihm niedergefallen wäre, dann hätte er seine Herrschaft gefestigt und seinen grössten Feind, der ihn besiegen könnte, elegant beseitigt. Allerdings schätze ich die Wahrscheinlichkeit, dass er sein Versprechen gehalte hätte, als sehr gering ein. Interessant ist, dass Jesus seinen momentanen Anspruch an diese Reiche nicht in Frage stellt. Doch Jesus beendete nun die Zeit der Versuchung. Er befahl: „Weg mit dir, Satan!“ Matthäus 4, 10. Damit wies er diese Idee einer schmerzlosen Übernahme der Herrschaft weit von sich und meinte dazu: „Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.‘“ Matthäus 4, 10. Dienen meint hier die gottesdienstliche Anbetung Gottes. Niemand anders soll göttliche Verehrung bekommen, als der Gott, der sich dem Volk Israel offenbart hat. Das ist übrigens die grösste Sünde, die ein Christ begehen kann: einen anderen Gott anzubeten. Es gibt keine grössere Sünde! Der Teufel musste erkannt haben, dass er keine Chance hatte, Jesus zu Fall zu bringen. „Da verliess ihn der Teufel.“ Matthäus 4, 11. Der Versuch, Jesus von seinem Auftrag abzubringen oder es zu verunmöglichen diesen Auftrag auszuführen, weil er ihn zur Sünde verführt hätte, war gescheitert. Jesus hatte ihm erfolgreich widerstanden. Es kann heute noch vorkommen, dass der Teufel uns in unseren schwachen Momenten zur Sünde verführen will. Deshalb warnt Petrus die Christen: „Seid besonnen, seid wachsam! Euer Feind, der Teufel, streift umher wie ein brüllender Löwe, immer auf der Suche nach einem Opfer, das er verschlingen kann.“ 1. Petrus 5, 8. Doch wenn wir ihm widerstehen, und mag es uns noch so schwer fallen, dann wird der Teufel weichen. Jakob sagt, dass sich dieser Widerstand lohnt: „Ordnet euch daher Gott unter! Und dem Teufel widersteht, dann wird er von euch ablassen und fliehen.“ Jakobus 4, 7. Er wird fliehen! Eine Methode des Widerstand hat uns Jesus gezeigt, denn er liess sich nicht auf eine Diskussions mit dem Teufel ein, wie das Eva getan hatte. Jesus tat nichts anderes, als sich an die Worte Gottes zu halten. Er entgegnete nur: Wie es geschrieben steht und dann zitierte er das Wort Gottes. Wenn wir dem Teufel widerstehen wollen, dann ist es dringend nötig, dass wir unsere Bibel gut kennen. Und um die Bibel gut zu kennen, müssen wir sie lesen.

Schlussgedanke Die Versuchungen des Teufel waren keineswegs banal und harmlos, denn er erweckte den Anschein, als wollte er Jesus in seinem Auftrag fördern. Er wollte ihn herausfordern, seine göttliche Kraft zu demonstrieren. Er wollte ihn dazu bewegen, seine Sonderstellung als Sohn Gottes unter Beweis zu stellen. Und schlussendlich wollte er ihm einen einfacheren Weg anbieten, der ihn schmerzlos zum Ziel bringen würde: der Herrschaft über das Universum. Das war alles wohl durchdacht. Aber Jesus blieb trotz seinem geschwächten Zustand seinem Auftrag treu und war bereit diese Unannehmlichkeit zu etragen. Er war nicht bereit eine Abkürzung zu nehmen. Sünden scheinen immer Abkürzungen zu sein. In Wirklichkeit führen sie aber ins Chaos. Jesus kämpfte aus Liebe zu seinem Vater, der ihn als Retter in diese Welt sandte und er kämpfte aus Liebe zu uns, denn für unsere Schuld wollte er mit seinem Leben bezahlen. Er wollte nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen, sondern er war bereit für uns einen hohen Preis zu bezahlen. Die Macht des Teufels konnte er nicht brechen, indem er vor ihm niederfiel, sondern indem er ihn besiegte und seine Macht zerstörte. Johannes schrieb einmal: „Der Sohn Gottes ist auf die Erde gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören.“ 1. Johannes 3, 8. Jesus ist deshalb auch für unser Glaubensleben zum Vorbild geworden. Das wird uns im Hebräer gesagt und mit diesem Abschnitt möchte ich schliessen. „Wir sind von einer grossen Schar von Zeugen umgeben, deren Leben uns zeigt, dass es durch den Glauben möglich ist, den uns aufgetragenen Kampf zu bestehen. Deshalb wollen auch wir – wie Läufer bei einem Wettkampf – mit aller Ausdauer dem Ziel entgegenlaufen.“ Hebräer 12, 1. „Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert, uns von der Sünde trennen, die uns so leicht gefangen nimmt, und unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist. Weil Jesus wusste, welche Freude auf ihn wartete, nahm er den Tod am Kreuz auf sich, und auch die Schande, die damit verbunden war, konnte ihn nicht abschrecken.“ Hebräer 12, 1-2. „Deshalb sitzt er jetzt auf dem Thron im Himmel an Gottes rechter Seite. Wenn ihr also in der Gefahr steht, müde zu werden, dann denkt an Jesus! Wie sehr wurde er von sündigen Menschen angefeindet, und wie geduldig hat er alles ertragen! Wenn ihr euch das vor Augen haltet, werdet ihr nicht den Mut verlieren.“ Hebräer 12,2-3Also – wenn ihr in Gefahr steht, müde zu werden und euch gehen zu lassen, dann denkt an Jesus! Macht es wie er!