Zunächst möchte ich eine kleine Geschichte vorlesen. Oder besser gesagt, es ist ein Gedicht. Es handelt von der Katze des Pfarrers.
Der Pfarrer hielt die schönste Predigt, und dennoch schliefen manche ein. Da schlich plötzlich die Katze des Pfarrers leise in die Kirche. Ganz still ging sie durch den Raum, setzte sich vorne hin und sah hinauf zu ihrem Pfarrer. Andächtig hörte sie ihm zu.
Da schauten alle auf die Katze. Schnell weckte man die Schläfer auf, damit sie sehen konnten, wie die Katze zu ihrem Pfarrer hinaufsah.
„Ihr wundert euch“, sprach der Pfarrer, „dass meine Katze hierherkommt und auf die Predigt achtet. Das wundert euch vielleicht noch mehr: Sie kommt hierher, ich will es euch sagen, und sucht sich vorne einen Platz, weil sie gehört hat, dass ihr Pfarrer hier die Predigt für die Katz hält.“
Ich hoffe, dass es mir heute nicht so geht. Aber wenn ich die Gesichter sehe, habe ich den Eindruck, dass alle gekommen sind, um etwas zu hören, vielleicht auch Neues aufzunehmen.
Wir wollen uns heute mit dem Thema beschäftigen: Was können wir Konkretes über den Himmel sagen?
Der Himmel ist etwas, das jenseits unserer Erfahrungswelt liegt – und zwar völlig jenseits unserer Erfahrungswelt, jenseits von Raum und Zeit. Wir können auch sagen: jenseits der Todesmauer, die wir alle irgendwann überwinden müssen.
Über die Frage, was nach dem Tod sein wird, haben viele Menschen nachgedacht. Man hört manchmal Lieder oder Gedichte, die sich mit dieser Frage auseinandersetzen. Ich habe zum Beispiel ein Lied von Otto Reuter gehört. Er war ein Coupletsänger in den 1920er und 1930er Jahren. Er schrieb das Lied „In fünfzig Jahren ist alles vorbei“.
Wir wollen uns einmal ein Stück weit in dieses Lied hineindenken und anschauen, was er damit meint. Er sagt darin: „Und fürchte dich nicht, ist der Tod auch nah. Je mehr du ihn fürchtest, umso eher ist er da. Vor dem Tode sich zu fürchten hat keinen Zweck, man erlebt ihn ja nicht. Wenn er kommt, ist man weg. Und schließlich kommen wir alle an die Reihe. Und in fünfzig Jahren ist alles vorbei. Drum hast du noch Wein, dann trink ihn aus. Und hast du ein Mädel, dann bring’s nach Haus und freu dich hier unten beim Erdenlicht. Wie es unten ist, weißt du, wie es oben ist, nicht. Nur einmal blüht im Jahr der Mai, und in fünfzig Jahren ist alles vorbei.“
Diese Worte haben die Leute damals gesungen oder zumindest freudig mitgesungen. Sie fanden darin ein Stück eigener Philosophie wieder, die sie selbst auch dachten. Man müsse das Leben auskosten, es richtig ausleben, denn in fünfzig Jahren sei alles vorbei. Also kommt es darauf an, jetzt zu leben.
Mir ist aufgefallen, dass dieses Gedicht beziehungsweise dieses Lied eigentlich das widerspiegelt, was Menschen sagen, wenn sie ohne weitere Informationen leben. Wenn sie nur auf ihre eigene Erfahrung und Erkenntnis angewiesen sind, kommen solche Gedanken zustande.
Daran sehen wir: Wir brauchen unbedingt Information von außen – und zwar Information vom Schöpfer selbst. Information vom Himmel selbst, das ist es, was wir brauchen.
Deshalb wollen wir auch den hören, der uns sehr ausführlich über den Himmel informiert hat: Jesus Christus.
Aber er hat nicht nur über den Himmel gesprochen, sondern auch über die Hölle.
Ich möchte es einmal so erklären: Wenn ich weiße Kreide nehme und an eine weiße Wand mit weißer Kreide schreibe, werde ich nichts sehen. Wenn ich jedoch eine schwarze Tafel nehme und mit weißer Kreide schreibe, wird man alles gut lesen können. So ist es auch hier, glaube ich. Die Bibel spricht von beiden Orten: einem Ort der Finsternis und einem Ort des Lichtes. Das eine ist die Hölle, das andere der Himmel.
In letzter Zeit habe ich viel darüber nachgedacht und mir überlegt, wie unterschiedlich diese beiden Orte sind. Ich bin zunächst zu folgendem Ergebnis gekommen, das ich in Form von zwei Sätzen ausdrücken möchte. Diese Sätze sind sehr markant und scharf formuliert. Ich habe darüber nachgedacht, ob das wirklich so sein kann, und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie tatsächlich so scharf formuliert werden können.
Zunächst mag man denken, das kann doch nicht sein, aber doch. Ich vergleiche die Situation hier auf der Erde mit der Situation im Himmel und mit der Situation in der Hölle. Dabei verwende ich nur die Informationen, die uns die Bibel gibt.
Die beiden Sätze, die ich formulieren möchte, lauten:
Auf der Erde gibt es keine vorstellbare Situation, die so schön ist wie der Himmel.
Und über die Hölle: Auf der Erde gibt es andererseits auch keine so furchtbare, so schreckliche Situation wie in der Hölle.
Diese Aussagen müssen begründet werden, denn sie sind sehr scharf formuliert.
Zunächst einmal zum Thema Himmel: Auf der Erde erleben wir viele Situationen, die wir als außergewöhnlich schön empfinden. Sie machen uns froh und beglücken uns. Nicht alle erleben dieselben Situationen. Jeder kann aus seinem Leben berichten, dass er außergewöhnlich schöne Momente oder Stunden erlebt hat. Man möchte diese Momente geradezu festhalten. So sagt Goethe: „Verweile doch, du bist so schön!“ in diesem Augenblick. Doch leider kann man die Zeit nicht anhalten, sie vergeht.
Das ist das, was wir auf dieser Erde erleben. Ich nenne einfach ein paar Beispiele für Situationen, die wir als außergewöhnlich schön, beglückend oder froh machend empfinden. Ein junger Mensch findet den richtigen Ehepartner. Das ist etwas ganz Besonderes und tritt meist nur einmal im Leben auf. Ein verliebtes Paar erlebt dann den Tag der Hochzeit. Auch das ist eine außergewöhnliche und besondere Situation.
Oder eine Frau freut sich auf das erste Kind. Wenn es dann geboren ist, ist das eine ganz besondere Freude. Wir erleben auch außergewöhnlich schöne Urlaube. Stellen wir uns einen Wissenschaftler vor, der den Nobelpreis gewinnt. Das ist ebenfalls eine besondere Situation, die er in seinem Leben nur einmal erlebt.
Oder denken wir an einen Leistungssportler, der an den Olympischen Spielen teilnimmt und dort die Goldmedaille gewinnt. Er hat vielleicht ein ganzes Leben lang trainiert, um diesen Sieg zu erringen. Dann kommt der Tag, an dem er tatsächlich gewinnt, auf dem höchsten Treppchen steht und die Goldmedaille überreicht bekommt. Das sind schöne Momente für diese Menschen.
Nicht alle von uns erleben eine Goldmedaille, aber für diese Einzelnen sind das herausgehobene Momente im Leben. Dennoch haben wir alle schöne Erlebnisse, Begegnungen mit Menschen oder viele Dinge, die wir als außergewöhnlich schön empfinden.
Wie nehmen wir all das wahr, was wir als schön und erlebnisreich bezeichnen? Wir erleben es mit unseren Sinnen. Alles nehmen wir über Augen, Ohren, Geruch und Geschmack auf. Die Bibel sagt uns nun, dass der Himmel auch mit unseren Sinnesorganen wahrgenommen wird. Allerdings sind das neue Sinnesorgane, denn im Himmel wird alles neu sein.
Diese Sinnesorgane sind von viel besserer Qualität. Die Bibel beschreibt den Himmel als eine Situation, die wir mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen können. In 1. Korinther 2,9 wird uns ein Eindruck davon vermittelt. Dort heißt es: „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“
Hier finden wir eine sehr starke Aussage, die ich am Anfang gemacht habe und die hier bestätigt wird. Auf dieser Erde hat noch nie ein Mensch etwas mit den Augen gesehen, was Gott für uns im Himmel bereitet hat. Auch nie haben wir so schöne Worte gehört oder so schöne Lieder vernommen, wie sie einmal im Himmel sein werden. Nie ist so etwas in der gesamten Geschichte der Menschheit vorgekommen, und nie hat ein Mensch das erlebt.
Hier zeigt sich die außergewöhnliche Qualität des Himmels. Er durchbricht alle unsere Vorstellungen vollständig.
Jetzt kommen wir zur Hölle. Im sprichwörtlichen Sinne wird die Hölle sehr oft verwendet. Man findet viele Zeitungsüberschriften, in denen die Hölle vorkommt. So spricht man beispielsweise von der Hölle von Stalingrad während des Krieges. Oder wenn jemand eine schreckliche Ehe durchlebt, sagt er: „Ich lebe in einer Hölle.“ So wird dieses Wort verwendet.
Ich habe auch von einem Forscherteam gelesen, das im Urwald des Amazonas unterwegs war. Sie wurden geplagt von Mücken, Malaria und Schlangen. Danach sagten sie, sie seien durch die grüne Hölle gegangen, um damit auszudrücken, dass es eine schreckliche Situation war.
Ein bekennender Christ berichtete, wie er 14 Jahre lang in kommunistischen Gefängnissen verbrachte, zehn Meter unter der Erde, ohne jemals Tageslicht zu sehen. Er empfand diese Zeit als eine Hölle. Doch als er in seiner Zelle ein Glas Wasser sah, sagte er: „Nein, das ist noch nicht die Hölle. In der Hölle gibt es kein Wasser.“ Also war es zwar schlimm, aber nicht die Hölle.
Hier auf der Erde erleben wir viele furchtbare Dinge. Viele Menschen sind auch vor den ganz schrecklichen Dingen bewahrt, die es auf dieser Erde gibt. Aber zumindest lesen wir davon in den Zeitungen und hören es in den Nachrichten: Folterungen und Verstümmelungen, Gräuel und Verwüstungen durch Kriege, Plünderungen und Vergewaltigungen, Kindesentführungen und Misshandlungen, Mord und Totschlag, schreckliche Krankheiten, die zum Tod führen, Mobbing am Arbeitsplatz, Ängste vor Feinden, Ängste in Gefahren oder Prüfungen, oder Todesängste bei Katastrophen.
Zum Beispiel beim Untergang der Titanic oder der Gustloff haben Menschen Todesängste ausgestanden. Oder bei todbringenden Lawinen – das ist ja noch gar nicht lange her. Wir haben davon gehört, wie so etwas in Österreich passiert ist.
Aber trotz all dieser furchtbaren Dinge, die auf dieser Welt geschehen, ist nichts davon mit der Hölle vergleichbar. Warum nicht? Weil Jesus die Hölle beschrieben hat – und zwar mit ganz anderen Worten.
Er hat die Hölle als einen Ort der Finsternis beschrieben, als einen Ort des Heulens und Zähneklappens, als einen Ort, wo der nagende Wurm nicht stirbt, als einen Ort des ewigen Feuers, das nicht verlöscht, als einen Ort der ewigen Pein und als einen Ort der Verdammnis. So hat Jesus die Hölle beschrieben.
Alle negativen Situationen, die wir in dieser Welt kennen, hat Jesus ebenfalls beschrieben. Niemals aber hat er solche Worte verwendet, wie er sie für die Hölle gebraucht hat. Wenn er diese Welt beschrieben hat, sprach er davon, dass sie im Argen liegt. Er sagte, dieses Geschlecht sei ein arges Geschlecht oder ein ehebrecherisches Geschlecht.
Wir merken also einen deutlichen Unterschied in den Worten, verglichen mit denen, die er verwendet, wenn er über die Hölle spricht. Nie hat er so markant, so eindringlich und so abgrundtief von der Hölle oder von irgendeiner anderen Situation gesprochen wie über diesen Ort.
Die Hölle ist damit ein Ort nicht endenden Elends und Leids. Manchmal sagen Schauspieler im Fernsehen oder anderswo, sie würden lieber an den Ort der Hölle kommen, weil dort etwas los sei, man dort Freunde wiederfinde und es dort Bewegung gebe – irgendwie Remmidemmi. So sagen sie das.
Sie irren sich. Es ist ein schrecklicher Ort, so hat Jesus ihn beschrieben. Es ist ein Ort, an dem das Leid nicht aufhört. Und das Schreckliche daran ist: Es hört nie auf. Darum ist die Hölle ein Ort der absoluten Hoffnungslosigkeit.
Jede Situation, die ich vorhin genannt habe, hat irgendwann ein Ende. Man kann 14 Jahre in einem Gefängnis sein, aber dann ist es vorbei. Man kann mit einem Schiff untergehen und dabei ertrinken, aber auch das ist nach wenigen Stunden vorbei. Es ist keine Situation, die ewig dauert.
Auch wenn wir in einem Hotel wären und es dort einen Brand gäbe: Entweder überleben wir oder wir sterben – aber auch das ist dann vorbei.
Alle schrecklichen Situationen auf dieser Erde haben ein Ende. Auch alle guten Situationen sind begrenzt. Hier auf der Erde ist alles endlich. Drüben aber ist alles bleibend – sowohl im Himmel als auch in der Hölle.
Die Bibel verwendet für beide Orte denselben Begriff, nämlich den der Ewigkeit. In der Ewigkeit der Hölle ist kein Ende des Leides in Sicht. Es gibt auch keinen Helfer, der daraus befreien könnte. Denn Gott hat zu diesem Ort sein absolutes Nein gesagt. Er ist dort nicht mehr da und auch nicht mehr anrufbar.
Selbst wer in diesem Leben den Namen Jesus als Retter gehört hat, kann dort eine Ewigkeit lang schreien und nach ihm rufen. Jesus ist außerhalb der Reichweite. Es hat keinen Zweck zu rufen, denn dies ist der Ort der absoluten Hoffnungslosigkeit.
Wir wissen: Auf dieser Erde ist es so, dass Menschen in Situationen ohne Hoffnung oft in Depressionen geraten. Die Hölle können wir als einen Ort tiefgehender und tiefgreifender Depression bezeichnen – weil es keine Hoffnung gibt, weil keine Aussicht besteht, da wieder herauszukommen.
Wenn über die Hölle gepredigt wird, dann halte ich es für unbedingt notwendig, dies auch zu tun. Biblisch orientierte Verkündiger haben die Pflicht, neben dem Evangelium auch den Ort der Verlorenheit zu nennen. Ansonsten ist die Botschaft nur halb, ja sogar falsch.
Viele Theologen unserer Zeit, die sich zum Liberalismus bekennen, haben sich entschieden, nie mehr etwas über die Hölle zu sagen. Das liegt oft daran, dass sie gar nicht an die Existenz dieses Ortes glauben. Das ist sehr bedauerlich.
Ich orientiere mich einzig und allein an dem, was Jesus gesagt hat. Wenn Jesus über die Hölle gepredigt und die Menschen davor gewarnt hat, dann ist das ein Vorbild für uns. Wir müssen es ebenfalls erwähnen und unbedingt davor warnen.
Dabei dürfen wir uns von niemandem täuschen lassen, ob wir das tun sollen oder ob es psychologisch gut oder richtig ist. Das ist alles unwichtig. Hier kommt es wirklich darauf an, dass wir uns an das halten, was Jesus uns gesagt hat.
Ich las neulich einen Satz, der zunächst einmal sehr gut klingt. Ich lese ihn einmal vor: In einer christlichen Zeitschrift stand: „In der Welt der schlechten Nachrichten ist die Bibel die gute Nachricht schlechthin.“
Das ist so ein Satz, der klingt ganz gut. Dann habe ich mal darüber nachgedacht: Stimmt das überhaupt? Und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der Satz falsch ist. Er stimmt nur halb. Warum?
Jesus hat gesagt in Matthäus 7,13: „Geht ein durch die enge Pforte; denn der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind es, die darauf wandeln.“
Dieser Satz enthält eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist die Einladung, durch die enge Pforte zu gehen, die zum Himmel führt. Die schlechte Nachricht ist, dass man sich auf der breiten Straße befindet, die direkt zur Hölle führt. Das hat Jesus gesagt.
Ich habe mir einmal überlegt: Wie ist das eigentlich in unserem Land? Gehen wir mal nur von Deutschland aus. Stellen wir uns vor, wir machen hier auf der Straße, auf dem Marktplatz oder sonst irgendwo eine Meinungsumfrage und fragen einmal, ob die Leute wiedergeboren sind. Denn nach Johannes 3,3 sagt Jesus: „Nur wenn du von neuem geboren wirst, wirst du das Reich Gottes sehen.“
Von neuem geboren heißt, von ganzem Herzen an den Herrn Jesus glauben, dass er mein Herr ist. Wie viele würden wir in unserer Stadt, in unserem Land vorfinden, die das bejahen würden? Ich rechne mal sehr, sehr hoch fünf Prozent, mehr bestimmt nicht. Manche sagen nur zwei Prozent.
Der Maßstab ist nicht, ob wir zu irgendeiner der großen Kirchen gehören oder sonst etwas, oder ob wir an den lieben Gott glauben oder was die Leute alles sagen. Das ist nicht der Maßstab. Der Maßstab der Bibel ist, ob wir von neuem geboren sind, ob Jesus unser Herr ist.
Ich drücke das immer so aus: Ob er der Kapitän auf unserem Lebensschiff ist. Als Matrose zählt das nicht, hat gar keine Bedeutung. Auf unserem Schiff des Lebens muss der Herr Jesus unser Kapitän sein, der das Sagen hat. Nur dann, wenn er der Kapitän ist, fährt dieses Schiff – um mal bildlich zu sprechen – bis zum Ziel, bis zum Himmel. Sonst nicht. Sonst fahren wir selber und verirren uns. Wir brauchen den Herrn Jesus unbedingt.
Darum jetzt kommt meine Folgerung: Ich bleibe mal bei dem hohen Prozentsatz, dass fünf Prozent unseres Landes von neuem geboren sind. Aber das ist schon sehr hochgegriffen. Ich will auf der sicheren Seite liegen. Dann gehen 95 Prozent verloren – nach der Aussage Jesu.
Ich glaube den Worten des Herrn Jesus. Da kann mir irgendeiner sagen, was er will, und mögen das tausend Theologen sein – dann glaube ich denen das nicht. Ich glaube dem, was Jesus gesagt hat. Und er hat gesagt: Die meisten Menschen sind auf dem Weg zur Verdammnis.
Das heißt also: Wenn ich jetzt von diesem Satz ausgehe, den ich am Anfang gesagt habe, dann hat die Bibel für 95 Prozent der Menschen eine äußerst schlechte Nachricht, ob sie es glauben oder nicht, ob sie es wahrhaben wollen oder nicht.
Für die meisten Menschen ist die Botschaft der Bibel die schlechteste, die es überhaupt gibt. Ich will es mal in dieser scharfen Form sagen: Es gibt keine schlechtere Nachricht. Sie können keine schlechtere Nachricht in irgendeiner Zeitung lesen, die so schlecht ist wie diese – nämlich, dass man ewig verloren geht.
Wenn wir in diesen Tagen schlechte Nachrichten hören über den Kosovo und auch in anderen Teilen der Welt, wo Kriege sind, dann betrifft es uns ja eigentlich nicht. Wir sitzen weiterhin im Warmen, wir sind satt, uns geht es gut. Das ist weit weg. Aber dieses Wort, finde ich, geht einem unter die Haut.
95 Prozent – das sind die Menschen, mit denen wir täglich zu tun haben. Das ist unser Nachbar, das kann unser Ehepartner sein, das kann die Bäckerfrau von nebenan sein, das ist der Briefträger, das sind nahe Verwandte, das sind viele Menschen ganz nah bei uns. Und sie sind auf dem Weg zur Hölle.
Ist das eine gute Botschaft? Ich meine nein, ich meine, das ist eine schlechte Botschaft. Es ist die schlechteste Botschaft, möchte ich sagen, die ich je gehört habe. Zu diesem Ergebnis bin ich gekommen. Vielleicht denken wir selbst einmal auch darüber nach.
Aber in diesem schlechten Satz, in dieser schlechten Botschaft, steckt eine gute Nachricht drin. Und die gute Nachricht heißt: „Geht ein durch die enge Pforte.“
Das heißt, Jesus gibt uns rechtzeitig eine Warnung. Er stellt nicht nur fest, dass wir unterwegs sind auf der breiten Straße, sondern er sagt auch: „Jetzt komm runter, lass dich erretten, gehe ein durch die enge Pforte! Tu das, tu das mit aller Entschiedenheit, geh bloß runter von dieser breiten Straße, tu es unbedingt!“
Und das ist die gute Nachricht: Es gibt die Möglichkeit, von der breiten Straße runterzukommen – auch für uns heute. Ich weiß nicht, wo wir im Einzelnen stehen. Wenn wir es so sagen können oder wenn wir es nicht so sagen können, dass Jesus Kapitän ist auf unserem Lebensschiff, dann heißt die Devise von uns: Geh runter von der breiten Straße, damit du nicht zu diesen 95 Prozent der Leute gehörst.
Wenn Jesus über die Hölle gesprochen hat, hat er in einer unvorstellbar eindringlichen Weise davor gewarnt. Nicht, um Angst zu machen, sondern um zu retten. Denn die Bibel sagt uns, dass Jesus gekommen ist, um Sünder selig zu machen und zu retten. Das ist die gute Nachricht, das ist das Evangelium.
Jesus hat in sehr radikaler Form gesagt: „Wenn dir aber dein rechtes Auge Ärgernis schafft, so reiß es aus und wirf es von dir.“ Er fügt hinzu: „Es ist dir besser, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.“ Hier spricht er unvorstellbar intensiv und ernst.
Er fordert uns auf: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können. Fürchtet euch vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. Wer ist denn das, der dort verderbt? Man könnte meinen, es sei der Teufel. Weit gefehlt! Es ist Jesus selbst. Er ist derjenige, der das Gericht halten wird und der in die Hölle schicken wird.
Die Worte „Geht von mir, ihr Verfluchten“ kommen aus dem Mund Jesu, nicht aus dem des Teufels. Denn Jesus wird das letzte Gericht halten. In Matthäus 25,41 lesen wir: „Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht hin in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln.“
Wer ist der Adressatenkreis für diese Aussage? Wem sagt Jesus das? An wen sind diese Warnungen im Neuen Testament gerichtet? Sind sie an Ehebrecher, Ungläubige oder Verbrecher gerichtet? Auch! Aber in erster Linie richtet sich diese Warnung an die Jünger, an die Gläubigen.
Selten sind sie an die Pharisäer gerichtet. Denn denen bestätigt Jesus: „Ihr werdet nicht hineinkommen in das Himmelreich.“ Hier spricht er sehr, sehr ernst.
Im Gleichnis von den anvertrauten Zentnern sagt derjenige, der nur einen Zentner empfangen hatte: „Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist. Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast. Ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde.“ Darauf sagt Jesus zu ihm: „Du böser und fauler Knecht! Wusstest du nicht, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe?“
Dann endet dieser Text mit den Worten Jesu: „Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus, da wird sein Heulen und Zähneklappern sein.“
War dieser Knecht ein Verbrecher? Überhaupt nicht. Er war ein Knecht Jesu. Wir würden es milde beurteilen: Er war einfach faul. Er war eingesetzt, mit seinen Gaben im Reich Gottes zu wirken, doch er hat es nicht getan. Er war schlicht und einfach faul. Und jetzt bekommt er die Quittung: Er ist verloren.
Ich weiß sehr wohl, dass in unserer Zeit über solche Texte kaum noch gesprochen wird. Nur manche bibeltreuen Verkündiger tun das noch in unserem Land. Ich sage das bewusst allgemein für unser Land, weil das weitgehend zutrifft.
Auch das Gleichnis von den zehn Jungfrauen, bei denen es sich durchweg um Gläubige handelt, zeigt das deutlich. Von ihnen sind nur fünfzig gerettet, die anderen waren nicht dabei. Das sind knallharte Worte, die Jesus zu denen sagt, die nicht bereit waren. Er sagt: „Ich kenne euch nicht.“
Was hören wir in unseren Tagen? Oft bin ich entsetzt über das, was man hört.
Am 3. Juni 1998 ereignete sich in dem kleinen Ort Eschede ein großes Eisenbahnunglück, bei dem 101 Menschen zu Tode kamen. Danach fand in Celle eine Trauerfeier statt, bei der hohe Würdenträger der katholischen und der evangelischen Kirche predigten.
Ich war entsetzt über das, was sie verkündeten. Ihre Predigt war eine Lüge. Sie erklärten, alle Verstorbenen seien nun im Himmel. Das ist aus biblischer Sicht völlig falsch.
In dem Zug befand sich prozentual nicht mehr Menschen, die an Jesus glaubten, als im Durchschnitt unserer Bevölkerung. Die meisten von ihnen waren auf dem breiten Weg der Verlorenheit. Das wäre die Wirklichkeitsdeutung, die Jesus gegeben hätte.
Ob man das bei einer solchen Gelegenheit predigt, ist eine andere Frage. Doch Jesus hat es getan. Er sagte: Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr auch alle umkommen.
Damals ging es um den Turm von Siloah, bei dessen Einsturz Menschen ums Leben gekommen waren. Das war die Antwort Jesu: Tut Buße! Kümmern sollt ihr euch nicht um die Leute, sondern ihr Lebenden sollt Buße tun.
Das wäre die angemessene Botschaft gewesen – der Trost für die Hinterbliebenen, aber auch gleichzeitig der Aufruf, den Jesus gegeben hat: Kehrt um, damit ihr gerettet werdet!
Jetzt habe ich viel über den Ort der Verlorenheit gesprochen und darüber, wie man verloren gehen kann. Nun komme ich zum Hauptteil: der anderen Seite. Das ist natürlich eine besondere Freude, darüber zu reden, weil es unvorstellbar schön ist, wie Jesus es in vielen Stellen der Bibel beschreibt.
Heinrich Heiner hat einmal gesagt: „Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen.“ Solche lockeren Sprüche werden gerne von Kritikern aufgegriffen. Hoffentlich hat er seine Meinung noch geändert, sonst wäre das tragisch für ihn. Mit dem Sprücheklopfen ist irgendwann einmal Schluss.
Was wissen wir über den Himmel? Jesus hat einmal gesagt in Johannes 3,12: „Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage?“ Damit meinte Jesus: Ich habe euch viele irdische Dinge gesagt, die ihr alle nachprüfen könnt, dass sie richtig und wahr sind. Nun glaubt mir auch, dass die Dinge, die ich euch über den Himmel und die jenseitige Welt sage, ebenfalls wahr und richtig sind. Das wollte er damit ausdrücken.
Er ruft die Leute von den Straßen, von den Hecken und Zäunen hinweg, damit sie geladen werden und in das Haus Gottes kommen. Der Herr sprach zu dem Knecht: „Gehe aus auf die Landstraßen und die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf dass mein Haus voll werde.“ Jesus lädt also zu diesem riesigen Fest des Himmels ein.
Jesus sagt: „Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Wir leben in einer Zeit, in der alles Mögliche geglaubt wird, wo man sagt, man könne mit jeder beliebigen Religion in den Himmel kommen. Das wird überall in unserem Land gesagt, geschrieben und gedacht. Diese Aussage ist völlig falsch. Können wir durchstreichen: Nach den Aussagen Jesu führt nur er selbst zum Vater, nichts anderes. Niemand kommt zum Vater denn durch mich – niemand. Dieser Satz stammt von Jesus, der gesagt hat: „Ich bin die Wahrheit.“ Ich glaube ihm.
Der Himmel ist ein Ort des erfüllten Lebens, schon auf dieser Erde, sagte Jesus. Und da das Volk ihn sah, jammerte er, denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. So hat Jesus uns Menschen angesehen. Es jammerte ihn, dass wir kein echtes Leben haben. Darum sagt er in Johannes 10,10, er nennt uns den Hauptgrund seines Kommens: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben.“ Dieses Leben beginnt schon hier auf der Erde und wird im Himmel vollendet.
Im Himmel gibt es wirklich echtes Leben, wo man von Leben in vollem Umfang sprechen kann, volle Genüge. Dort wird alles vollständig sein. Ein Kritiker sagte einmal, er habe keine Lust, zehn Jahre auf einer Wolke zu sitzen und Harfe zu spielen. Ich kann nur sagen: Ich auch nicht! So unmusikalisch wie ich bin, kann ich mir das nicht vorstellen. Aber das ist auch nicht gemeint mit Himmel.
Natürlich wird im Himmel gesungen werden, ganz sicher. Die Engel werden singen, wir werden auch singen. Da werde ich sogar singen können, ich freue mich schon darauf, auch mal richtig singen zu können. Aber das wird erfülltes Leben sein. Und mit zehn Jahren hat das absolut nichts zu tun, denn die Ewigkeit ist keine verlängerte Zeitachse, wie das oft auch in christlichen Büchern falsch dargestellt wird. Dort wird gesagt, das sei eine unendliche Zeit, also nicht tausend Jahre, Millionen Jahre und noch mehr, immer noch mehr – eine unendliche Zeit. Das ist falsch, denn dann würden wir wieder in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft denken.
Dieses Denken wird im Himmel vollständig aufgelöst sein. Es wird alles – ich will es mal so ausdrücken – ewige Gleichzeitigkeit sein. Es wird alles da sein. Wir werden keine Dias mehr brauchen, keine Videofilme, denn alles wird gegenwärtig sein. Wir werden alles haben, was wir brauchen. Es muss kein schöner Moment mehr festgehalten werden, weil alles da ist, weil alles gegenwärtig ist und doch nie aufhört. Es ist kein Ende angesagt.
Der Himmel also ist Leben im Überfluss. Mangel ist dort ein Fremdwort, und dort ist nichts mehr zu verbessern. Alles ist vollständig, alles ist vollkommen. Langeweile ist dort unbekannt, weil der Himmel vollkommen ist und wirklich volles, erfülltes Leben bietet.
Die Hölle dagegen ist ein Ort bleibender und unerfüllter Sehnsüchte. Im Himmel gibt es keine Sehnsüchte mehr, dort ist alles beendet. Wir sehnen uns in diesem Leben nach mancherlei Dingen, ich will gar nicht alles aufzählen, wonach wir uns vielleicht sehnen. Jeder hat seine eigenen Sehnsüchte. Dort wird es keine Sehnsüchte mehr geben.
Es wird auch kein Goodbye mehr geben im Himmel. Wenn ich eine Reisetour mache, manchmal kommt meine Frau mit, manchmal nicht, dann muss ich Goodbye sagen. Dieses Goodbye gibt es im Himmel nicht mehr. Wir werden nicht mehr ortsabhängig sein, es wird nicht mehr davon abhängen. Wir werden nicht mehr an Raum und Zeit gebunden sein. Jesus wird überall gegenwärtig sein, alles wird gleichzeitig zu haben sein.
Der Himmel ist weiterhin der Ort des vollkommenen Glücks. Der französische Philosoph Jean-Jacques Rousseau schrieb einmal: „Glück besteht aus einem hübschen Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung.“ Das sind zweifellos gute Dinge. Schön, wenn man nicht wegen Geld klagen muss, wenn man eine gute Köchin hat und wenn auch die Verdauung entsprechend gut ist.
Aber mit Glück bezeichnet der Himmel mehr. Der Himmel ist der Ort vollkommenen Glücks, und das ist der Himmel deswegen, weil es dort keine Sünde mehr gibt. Es ist der Ort, wo jede Spur der Sünde beseitigt sein wird, wo nichts mehr an Sünde erinnern wird. Darum lässt Gott auch nicht eine einzige Sünde in seinen Himmel hinein.
Ich hielt neulich einen Vortrag, und da kam ein junger Mann. Er hatte ein paar Fragen aufgeschrieben, etwa fünf, die er beantwortet haben wollte. Das war ein sehr scharf denkender junger Mann. Ich freue mich immer über solche Leute, die so scharf mitdenken.
Eine Frage werde ich nie mehr vergessen, sie war sehr treffend gestellt. Er fragte: Warum kann Gott nicht einfach alle Menschen in seinen Himmel hineinlassen? Kein Problem, er ist allmächtig und er ist auch die Liebe. Warum dieser riesige Aufwand mit dem Tod seines Sohnes, mit dem Kreuz und all dem, was einem sowieso schwerfällt zu glauben? Warum das alles? Da kann doch Gott alle in seinen Himmel hineinlassen.
Da habe ich ihm eine Antwort gegeben. Ich sagte: Stellen Sie sich einmal vor, wie es zu dem Zustand dieser Welt gekommen ist, in der wir jetzt leben. Der Ursprung war eine einzige Sünde, eine, nicht mehr. Mit einer Sünde begann alles, und dann eskalierte das. Sünde an Sünde reihte sich an.
Wir können die Bibel nachlesen, wie das ging: eine Sünde nach der anderen, bis die Welt so ist, wie wir sie heute sehen. Im zwanzigsten Jahrhundert hat die Sünde ihre Eskalation fast auf einen Höhepunkt gebracht, aber es wird noch weitergehen. Die Eskalation, das sagt uns die Bibel auch. Zwei Weltkriege mit Millionen von Toten, mit all dem, was ich vorhin aufgezählt habe: Folterungen, Vergewaltigungen, Plünderungen – alles hat es gegeben.
Das ist die Folge von einer einzigen Sünde. Da habe ich dem jungen Mann gesagt: Stellen Sie sich vor, wenn Gott jetzt eine einzige Sünde auch in seinen Himmel hineinlässt, was passiert mit dem Himmel? Dann geht er genauso kaputt. Die Sünde eskaliert, zerfrisst alles, und dann ist der Himmel nicht mehr Himmel.
Darum hat Gott ganz entschieden und sehr genau festgelegt: Nicht eine einzige Sünde kommt in diesen Himmel hinein, nicht eine. Es muss alles grundsätzlich vergeben sein, alles. Darum sehen wir: Eine gründliche Bekehrung zu Jesus Christus ist erforderlich, dass wir einmal im Leben unsere ganze Sünde, unser ganzes Leben ihm bringen, dass er uns alles vergibt und damit wir reif werden für den Himmel, damit Gott uns annehmen kann.
Es muss eine vollständige Vergebung sein. Das müssen wir einmal erlebt haben. Darum wird dieser Ort ein Ort des vollkommenen Glücks sein, weil es dort keine Sünde mehr gibt.
All das, womit wir unsere Welt heute beschreiben, wird dort nicht mehr sein. Darum lesen wir in Offenbarung 21,4: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Es ist vorbei.
Nichts, aber auch nichts wird im Himmel noch an Tränen, an Leid, an Schmerz, an Tod erinnern. Alles, womit wir unsere Welt kennzeichnen, wird nicht mehr sein. Alles ist vorbei.
Und das Erste, was Gott tun wird, wenn wir dort ankommen, ist, dass er sich mit unseren Augen beschäftigt und die Tränen abwischt, die wir auf dieser Erde, in der Zeit, geweint haben. Niemand geht hier über diese Erde, der nicht weinen musste, der nicht traurig war und all das erlebt hat. Aber dort ist es endgültig vorbei.
Friedrich der Große hat ein Schloss gebaut, und viele Touristen fahren heute dorthin nach Potsdam. Er nannte dieses Schloss Sanssouci, was übersetzt „ohne Sorge“ heißt. Dieser Mann hatte sehr viele Sorgen. Der Himmel trägt zu Recht diese Bezeichnung: „ohne Sorge“.
Wenn wir den Himmel beschreiben wollen, dann ist das der Ort Sanssouci, der Ort ohne Sorge. Auf der Erde kann niemand einen solchen Ort bauen. Das geht nicht. Viele haben versucht, ein Paradies auf Erden zu schaffen. Es ist unmöglich, weil in dieser Welt die Sünde ist. Das ist der Grund.
Der Himmel ist ein Ort des Genusses für unsere Sinnesorgane. Ich habe bereits gesagt, dass kein Auge gesehen hat, kein Ohr gehört hat und kein Herz in dieser Welt etwas erlebt hat, das unser Herz so sehr erfreuen konnte wie das, was im Himmel sein wird und worüber wir uns freuen werden.
Der Himmel ist außerdem ein Fest ohne Ende. Es gibt viele Facetten, mit denen wir den Himmel beschreiben können. Eine solche Beschreibung ist, dass der Himmel ein Fest ist.
In Los Angeles findet jedes Jahr die Oscarverleihung statt. Das ist ein riesiges Fest, ein Galafest der Filmpremierung. Im vergangenen Jahr wurde der Film Titanic dort mit elf Oscars ausgezeichnet. Das ist eine hohe Auszeichnung für einen Film. Eine Zeitschrift beschrieb den Stress, den Zeitdruck, den die Leute vor so einem Fest erleben. Hören wir uns das einmal an:
Drei Monate vorher wird ein Termin beim Friseur gebucht, einen Monat vorher geht man zur Schönheitsfarm. Zehn Tage vorher werden die Haare geschnitten, drei Tage vorher erfolgt die Selbstbräunung. Am Oscartag gibt es früh Bodytraining, Duschen, Haare waschen und leichte Kost. Mittags wartet man auf den Haarstylisten, nachmittags kommt der Visagist. Punkt 16 Uhr müssen die Gäste im Auditorium sein, dann fallen die Türen ins Schloss und die Würfel sind gefallen. And the Oscar goes to. Dann geht es los. Das Fest dauert ein paar Stunden, dann ist es vorbei. Wochenlang hat man sich darauf vorbereitet.
Nun möchte ich das mit dem Himmel vergleichen. Der Himmel ist ebenfalls ein Fest. Dort ist keine Vorbereitung nötig. Wir werden alle schön aussehen, keine Schönheitsfarm ist notwendig. Es müssen keine Muskeln trainiert oder sonst etwas entspannt werden. Alles ist entspannt. Nichts ist mehr nötig, alles ist fertig. Wir gehen direkt zum Fest, und das Fest hört nicht auf.
Irgendwann ist es nicht so, dass die Türen ins Schloss fallen oder das Fest abgebrochen wird, weil die Leute müde werden. Selbst die schönste Hochzeit endet irgendwann in der Nacht, weil man müde wird. Im Himmel jedoch werden wir nicht müde. Das ist ein großes Fest.
Das beschreibt uns auch die Bibel. Schönheit ist ein Kennzeichen des Himmels. Schon im Alten Testament heißt es von dem Herrn Jesus: Der Herr ist König und herrlich geschmückt, und er wird als Herr der Herrlichkeit bezeichnet.
In Johannes 17,22 betet Jesus zum Vater. Der Himmel ist, wie schon gesagt, auch ein Ort der Schönheit. Wenn Jesus in der Bergpredigt sagt: „Schaut die Lilien auf dem Felde an, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen“, zeigt das, dass der Schöpfer die Schönheit liebt. Er selbst ist schön und wird uns seine Schönheit verleihen.
Manch einer ist mit seinem Aussehen nicht zufrieden und schaut vielleicht gar nicht erst in den Spiegel. Dort werden wir jedoch keine Spiegel benötigen, weil wir alle schön aussehen werden. Diese Aussicht gibt uns der Herr in seinem Wort. „Deine Augen werden den König sehen in seiner Schönheit.“
In Jesaja 53 lesen wir von demselben Jesus: Er hatte keine Gestalt noch Schönheit. Die Sünde hatte ihn am Kreuz so zugerichtet, dass nichts Schönes mehr zu sehen war. Er muss unvorstellbar hässlich zugerichtet worden sein durch die Sünde am Kreuz. Aber sein Wesen ist Schönheit, und im Himmel wird seine Schönheit für jeden sichtbar sein.
Darum gefällt mir besonders dieses Lied: „Schönster Jesu, Herrscher aller Enden, Gottes und Mariens Sohn. Dich will ich lieben, dich will ich ehren, du meiner Seele Freud und Kron.“
Gott liebt also die Schönheit, und dieses Markenzeichen gilt auch für den Himmel.
Der Himmel ist weiterhin ein Ort mit einer Wohnung für uns. Die Architekten dieser Welt haben sich viel einfallen lassen, um schöne Gebäude zu errichten, und sie haben sich sozusagen Denkmäler in dieser Welt gesetzt.
In Brüssel wurde das Atomium gebaut, ein Gebäude, das einem Eisenatom mit einem Kohlenstoffatom in der Mitte nachempfunden ist. Es stellt ein kubisch raumzentriertes Gitter dar, wie wir es in der Metallurgie nennen. Jeder Architekt hat seine eigene Idee gehabt. So hat zum Beispiel Jørn Utzon die Sydney Oper gestaltet, die aussieht wie eine Apfelsine, die so gepellt wird, dass sich die Schalen öffnen. Viele, viele Ideen sind von den Architekten eingebracht worden, um besondere Gebäude zu schaffen.
Nun sagt uns die Bibel, dass Jesus auch hingegangen ist, um uns eine Wohnung zu bereiten. Ich lese dazu den Text aus Johannes 14, Verse 2 und 3: Dort sagt Jesus: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Städte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Städte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“ Damit wird die Situation des Himmels angesprochen, wo er für uns eine Wohnung gemacht hat.
Stellen wir uns einmal vor: Der Schöpfer hat in sechs Tagen Himmel und Erde geschaffen, das ganze Universum, alles, was wir sehen. Das war gar kein Problem für ihn, es war, als hätte er es mit dem Finger festgemacht – ganz leicht. Aber ich will es mal so ausdrücken: An diesen Wohnungen für uns baut er schon fast 2000 Jahre. Er baut wunderbare Wohnungen, keine Einfamilienhäuser, keine kleinen Wohnungen in Hochhäusern, sondern etwas in einer Architektur, die seine Handschrift trägt. Die Handschrift des Schöpfers.
Das wird unvorstellbar schön sein. Es wird eine spezielle Architektur sein, wie sie sich kein Architekt dieser Erde vorstellen konnte. Und es wird genau zugeschnitten sein auf unser Wesen, unser Leben und unsere Bedürfnisse. An dieser Wohnung wird es nichts zu verbessern geben.
Wir waren im vergangenen Jahr auf der Insel Juist, Urlaub an der Nordsee. Dort hat man das weiße Schloss am Meer wieder hergerichtet. Es wurde vor hundert Jahren gebaut, war ein riesiges Kurhaus direkt am Meer gelegen, verfiel aber irgendwann. Mit vielen Millionen wurde es wieder aufgebaut, neu hergerichtet und eingeweiht. Dort kann man auch Wohnungen kaufen.
Es sind einige Wohnungen vorgesehen, und zwar kostet eine Wohnung mit 80 Quadratmetern 1.049.000 Mark. Das sind etwa 13.000 D-Mark pro Quadratmeter. Nun denkt man natürlich, das muss eine super Wohnung sein. Aber weit gefehlt: Bei einer Wohnung, die nach Süden ausgerichtet ist, möchte man die Sonne haben. Doch dann sieht man das Meer nicht, denn das Meer liegt im Norden. Man hat keinen Meeresblick.
Ein anderer sagt: „Ich möchte unbedingt den Meeresblick haben.“ Dann muss er eine Wohnung nach Norden nehmen. Dann sieht er zwar das Meer, aber nie die Sonne. Egal, wie man sich dreht und wendet, welche Wohnung man auch kauft – es wird nie vollkommen sein, immer fehlt etwas.
Bei der Wohnung, die Jesus für uns gebaut hat, wird die Sonne immer scheinen. Denn er selbst ist die Sonne der Ewigkeit, das sagt uns die Bibel ebenfalls. Sein Licht wird dort immer sichtbar sein, weil Jesus am Ort der Ewigkeit ist – allzeit da, allezeit gegenwärtig.
In Offenbarung 22, Vers 5 lesen wir: „Da wird keine Nacht mehr sein.“ Daraus kann ich die Schlussfolgerung ziehen: Im Himmel gibt es keine Betten, auch keine Matratzen. All das brauchen wir nicht mehr. Wir werden nie mehr müde werden. Wir bekommen einen Körper, der nie mehr ermüdet, der ewig wach ist.
Es muss ein besonderer Zustand sein, nicht müde zu werden, immer voller Kraft und lebendig zu sein – quicklebendig. Es wird keine Nacht geben, darum wird es auch nicht dunkel sein. Der Himmel ist ein Ort des Lichtes. Während die Hölle ein Ort der Finsternis ist, ist der Himmel ein Ort des Lichtes. Dort heißt es: „Die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist Jesus, das Lamm Gottes.“
Gott wird unser Licht sein, und Jesus wird dort die Leuchte, die Lichtquelle sein. Keine Sorge, wir brauchen dort keine Sonnenschutzcreme, 36 oder was es sonst so gibt – ich kenne mich da gar nicht aus. Dort ist die milde Sonne Jesu, die wir erleben werden und die uns ewig erfreuen wird.
Der Himmel ist der Ort, wo Jesus ist, der Ort, wo Gott ist.
Und jetzt kommt ein Gedanke, den ich kaum auszusprechen wage. Doch weil er in der Bibel steht, kann ich ihn nennen. Und das ist etwas Unvorstellbares.
Stellen wir uns das einmal vor: In 1. Johannes 3,2 steht geschrieben: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder, es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein.“
Können wir uns das vorstellen? Wir werden ihm einmal gleich sein – dem Herrn Jesus, dem Schöpfer, dem Herrn aller Herren. Er macht uns so herrlich, dass wir seine Herrlichkeit auch tragen werden.
Das wird dort möglich sein, ohne Überheblichkeit und ohne all die Eigenschaften, die wir hier in dieser Welt kennen. Denn dort ist der Ort ohne Sünde.
Wo haben wir dieses Wort gehört? Ich wiederhole es noch einmal: „Also sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“
Und freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Unsere Namen müssen im Himmel geschrieben sein, dann ist es richtig. Dort müssen wir eingetragen sein.
Ich möchte abschließen mit einem Gedanken, der mir beim Lesen auffiel. Wenn man so durch Werbeprospekte blättert, gibt es ein Wort, das ständig und immer wieder verwendet wird – in allen möglichen Werbebroschüren und Marketing-Schriften. Dieses Wort ist Traum. Alles ist zum Träumen.
Da habe ich überlegt: Wie wird das im Himmel sein? Werden wir dort träumen oder nicht?
Bleiben wir zunächst einmal hier auf der Erde. Ein Reiseunternehmen bietet eine Traumreise an, natürlich an einem Traumort in einem Traumhotel. Außerdem liegt dieses Hotel natürlich in einer Traumlage. So verspricht die Werbung, dass der Aufenthalt dort zu einem Traumurlaub wird.
Heiratslustige junge Leute träumen von dem Traummann oder der Traumfrau. Natürlich muss die Traumfrau traumhaft aussehen und ihren Körper ideal präsentieren. Man muss eine Traumfigur haben mit den idealen Traummaßen. Gefeiert wird dann natürlich die Traumhochzeit am Ort der Träume.
Später träumt man von einem Traumhaus, also einer unerschwinglichen Traumvilla, natürlich auch in einer einmaligen Traumlage. Bei derlei traumhaften Vorstellungen sind natürlich auch die Preise traumhaft. Bezahlen kann man das nur, wenn man eine Traumkarriere hinter sich hat.
Und so träumen wir und träumen wir. Paris nannte man einmal die Stadt der tausend Träume. Darum fahren die Leute dorthin, damit ihre Träume sich erfüllen.
Da habe ich mir überlegt, wie ist das eigentlich im Himmel? Ich bin zu der Schlussfolgerung gekommen: Im Himmel wird nicht mehr geträumt, denn dort ist alles fertig. Es ist alles vollkommen. Man muss nichts mehr erträumen, weil alles Wirklichkeit geworden ist.
Alles, was man sich irgendwie traumhaft vorstellt, was traumhaft schön ist, hat sich erfüllt.
Die Hölle hingegen ist und bleibt ein Ort ewiger Träume. Man wird eine Ewigkeit lang von einem Glas Wasser träumen, aber es wird nie gereicht werden. Man wird träumen und träumen, doch kein Traum erfüllt sich.
Hier im Himmel hat sich alles erfüllt – alles. Es ist wirklich ein Ort, wie Jesus es gesagt hat, der so schön ist, dass wir ihn hier nicht vollständig vorstellen können. Wir können ihn nur im Glauben annehmen und erkennen, wie schön es wirklich ist.
Bleibt jetzt nur noch eine einzige Frage: Wie gelangen wir an diesen Ort? Viele Menschen haben darüber nachgedacht, wie man diesen Ort wohl erreichen kann.
Eine reiche Stiftsfrau hatte die Idee, Folgendes zu tun, um den Himmel zu erreichen. Sie hatte viel Geld und ließ ein Armenhaus bauen, in dem sie zwölf Frauen aufnahm. Diese zwölf Frauen mussten sich verpflichten, jeden Tag eine Stunde dafür zu beten, dass sie in den Himmel kommen. Jeden Tag eine Stunde – zwölf Frauen sind zwölf Gebetsstunden pro Tag.
Dabei stellt sich natürlich eine Frage: Ist das genug? Vielleicht braucht man 24 Frauen, die nicht nur eine Stunde, sondern zwei Stunden beten. Vielleicht müssen sie auch einen halben Tag beten. Ich weiß nicht, wie viel man beten muss, um an diesen Ort zu kommen. So haben sich viele Menschen Gedanken gemacht, wie man dorthin gelangt.
Alle Vorstellungen, die wir Menschen entwickelt haben, um dorthin zu kommen, sind falsch – alle, ohne Ausnahme. Viele sagen: Wenn ich viele gute Taten in diesem Leben tue, wird Gott das anerkennen und mich annehmen. Weit gefehlt, das steht nicht in der Bibel.
Die Bibel sagt, dass es einzig und allein dadurch geschieht, dass Jesus unser Herr wird. Das reicht aus, um das Ziel zu erreichen. Denn wenn er mein Herr ist, wenn er unser Herr ist, dann werden unsere Namen im Himmel geschrieben sein. Und wenn sie im Himmel geschrieben sind, werden am letzten Tag, im Jüngsten Gericht, Bücher aufgeschlagen. Dort wird nachgeschaut, ob unser Name darin steht.
Wir werden eingetragen, wenn wir uns zu Jesus Christus bekehren. Dann gehören wir ihm in Zeit und Ewigkeit, dann haben wir alles. Ich freue mich, dass es so einfach ist und nicht kompliziert, dass man nicht erst alle möglichen Verrenkungen machen muss, um an diesen Ort zu gelangen.
Die Tore des Himmels sind weit geöffnet – weit! Ich freue mich, dass das so ist. Sie sind so weit geöffnet, dass alle kommen können: alle, egal ob schwarz oder weiß, wie wir es in Südafrika gesehen haben, ob alt oder jung, ob Wissenschaftler oder Kind. Gott fragt überhaupt nicht danach. Gott fragt nur eines: ob ich will.
Wenn ich sage: Ja, ich bin bereit, ich komme, dann reicht das. Wenn ich dann komme und das im Gebet annehme, ihm das sage, werde ich im Buch des Lebens eingetragen. Das hat er so einfach gemacht, und das ist göttlich, nicht von Menschen erfunden.
Darum glaube ich ihm, wie er es gesagt hat, und möchte es auch so tun. Ich möchte es auch weitergeben und anderen sagen, dass sie kommen können und dieses ewige Leben, diesen Himmel empfangen. Es lohnt sich, dabei zu sein.
Es gibt keinen dritten Mittelweg, wie es die Atheisten behaupten, dass mit dem Tod alles aus ist. Wir sind als Geschöpfe der Ewigkeit vom Schöpfer gemacht. Wir werden entweder im Himmel sein oder in der Hölle. Es gibt nichts dazwischen.
Darum ist es gut, wenn wir rechtzeitig unsere Entscheidung treffen und wissen, wohin wir gehören. Das sollten wir wissen. Wer das nicht genau weiß, zweifelt oder unsicher ist, möge einfach zurückbleiben und das im Gebet festmachen. So können wir mit der Gewissheit des ewigen Lebens nach Hause gehen.
So einfach geht das. Das ist göttlich. Er hat es so verordnet und uns befohlen, dass wir es so tun können.
Wir wollen ihm dafür danken und beten. Ja, Jesus Christus, nimm unseren herzlichen Dank entgegen, dass du uns die Tore zum Himmel geöffnet hast.
Ich möchte dir von Herzen danken, dass du uns sowohl den Himmel als auch die Hölle beschrieben hast. So sind wir gut informiert. Nur du allein kannst uns die Wahrheit sagen. Dir vertrauen wir, dir glauben wir.
Hilf uns, Herr, dass heute niemand hier ist, der ohne dich nach Hause geht. Lass uns unser Leben wirklich an dir festmachen und heute das ewige Leben in Empfang nehmen.
Danke, dass du das willst und uns rufst, weil du uns liebst. Hilf uns, dass wir uns mit ganz freiem Willen auf den Weg zu dir machen.
Hab Dank dafür, Herr Jesus Christus! Amen.