Einführung in ein oft übersehenes Thema
Wir wollen uns heute mit einem Thema beschäftigen, über das sonst kaum gesprochen wird. Es ist ein Tabuthema: der Tod. Sicherlich ein Thema, in das man gerne einmal hineinschauen möchte.
Nächsten Sonntag ist der sogenannte Ewigkeitssonntag. Manche können damit nichts anfangen. Nach dem offiziellen Kirchenjahr ist das der letzte Sonntag im Kirchenjahr, und danach beginnt der Advent. Das Kirchenjahr läuft also anders als das normale Kalenderjahr.
Ich habe gedacht, dass das Thema Himmel und Hölle, Leben und Tod gut passt, wenn wir uns einmal damit beschäftigen. Denn ich habe festgestellt, dass viele Menschen ein völlig falsches Bild vom Tod und dem, was danach passiert, haben.
Ich habe schon einige Beerdigungen erlebt, nicht nur hier in unserer Gemeinde, sondern auch anderswo. Dabei war ich immer wieder erschrocken darüber, was am Grab gesagt wurde.
Heute wollen wir uns also damit befassen, was nach dem Tod geschieht.
Ich erinnere mich gut daran, als unsere Kinder noch klein waren. Wir besuchten einen Hauskreis, in dem auch ein Pastor war. Einige Teilnehmer fragten ihn: „Wie ist das eigentlich mit der Hölle? Gibt es die Hölle?“
Der Pastor antwortete: „Ich kann Ihnen erklären, wie das Wort in die Bibel gekommen ist.“ Er selbst glaubte überhaupt nicht daran. Er sagte: „Der Tod ist wie ein großer schwarzer Vorhang. Was dahinter ist, kann man nicht wissen.“
Daraufhin sagte ich: „Entschuldigen Sie, Herr Pastor, einer kann es wissen.“ Er entgegnete: „Nein, es ist noch nie jemand zurückgekommen.“
Ich erwiderte: „Doch, es ist jemand zurückgekommen – Jesus, der Sohn Gottes.“
„Na ja“, sagte er, „daran glaube ich nicht.“
Viele Menschen in Deutschland glauben nicht daran, dass es nach dem Tod noch etwas gibt. Doch die Bibel macht ganz eindeutige Aussagen.
Geht es euch auch so? Die meisten von euch sind ja jung. Aber die Frage richte ich an die Älteren:
Ein untrügliches Zeichen dafür, dass man alt wird, ist, wenn man in der Zeitung zuerst die Todesanzeigen liest. Man schaut immer wieder, wo die Sterbedaten sind, die sich dem eigenen Geburtsdatum nähern. Dann wird es brenzlig.
Ich muss schon sagen: Im vergangenen Jahr hatten wir ein Klassentreffen. Von der damaligen Klasse waren bereits zwei verstorben. Das berührt einen auf eigenartige Weise. Man denkt dann: „Also offensichtlich stimmt es tatsächlich, wenn ich morgens in den Spiegel schaue und denke: Du bist alt geworden.“
Falsche Vorstellungen vom Tod und der Ewigkeit
Wenn man die Todesanzeigen liest, hat man oft den Eindruck, es sterben immer nur die guten Menschen. Alle Todesanzeigen loben diejenigen, die gestorben sind. Es gibt Menschen, die glauben, alle kommen in den Himmel, weil sie so brav gelebt haben. Die Älteren kennen vielleicht noch das Lied von Willem Müllerwitsch.
Luther war ganz anders. Er stellte sich die Frage: Was muss ich tun, um einen gnädigen Gott zu haben? Zunächst wollte er sich anstrengen und gute Werke tun, weil er dachte, nur so käme er in den Himmel.
Manche denken, dass das Kommen in den Himmel wie ein Zufallsgenerator ist – wie russisches Roulette oder ein einarmiger Bandit in einer Kneipe. Sie glauben, es sei Zufall, und dass erst im Moment des Sterbens entschieden wird, wohin man kommt. Goethe meinte: Wenn du dich anstrengst, Hauptsache du strengst dich an, wird Gott schon ein Auge zudrücken – zumindest wenn er merkt, dass du es irgendwo gut gemeint hast.
Es gibt viele Meinungen darüber. Was sagt die Bibel? Wir wollen uns kurz mit verschiedenen Fragen beschäftigen: Wie ist das mit Himmel und Hölle? Was sagt die Bibel dazu? Warum gibt es überhaupt den Tod in der Welt? Müssen alle Menschen sterben, und wenn ja, warum? Gibt es eine Hölle? Was bedeuten die Begriffe Sheol und Hades, die in der Bibel vorkommen? Wer wird einmal in dieser Verdammnis, in dieser Hölle sein? Wird die Verdammnis ewig sein oder nur vorübergehend? Wer kommt in den Himmel? Und vor allem: Wie wird es im Himmel sein?
Ich kann nur sagen: Ich freue mich darauf. Und ich werde euch auch sagen, warum.
Himmel und Hölle als reale Dimensionen der Ewigkeit
Himmel und Hölle sind kein Spiel, so wie dieses, das ich hier aufgezeichnet habe. Ihr kennt dieses Kinderspiel: Kommst du in den Himmel oder in die Hölle? Dieses Spiel basiert auf dem Gedanken, dass alles Zufall ist. Aber nein, Himmel und Hölle sind eine wirkliche Realität. Es handelt sich dabei um eine Realität einer anderen Dimension, einer Realität der Ewigkeit.
Jeder von uns ahnt, dass diese Ewigkeit nach unserem Sterben beginnt. Gott hat damals den Menschen in seinem Bild geschaffen. In 1. Mose 1,26 heißt es: „Gott schuf den Menschen in seinem Bild.“ Im Bild Gottes schuf er ihn, das bedeutet, er hat ihn auf Ewigkeit hin angelegt. Gott ist ewig, und er hat den Menschen geschaffen, damit dieser Gemeinschaft mit ihm hat.
Doch dann gab Gott dem Menschen ein Gebot. Er sagte, wenn du von dem Baum isst, der in der Mitte des Gartens steht, übertrittst du ein Gebot und musst sterben. Natürlich wissen wir Menschen: Wenn Kindern etwas verboten wird, machen sie es oft trotzdem. Eltern kennen das auch. An der Autobahn steht das Schild „100 km/h“, und man denkt, zehn Prozent drüber geht schon noch. Verbotenes reizt zum Tun.
Wir wissen, dass Gott Adam und Eva sterben ließ, weil sie gesündigt hatten. Aber Gott hatte den Menschen nicht für die Hölle geschaffen. Er wollte Gemeinschaft mit ihm haben. Doch der Mensch fiel in die Sünde, und deshalb müssen wir Menschen sterben.
Die Bedeutung des Todes und der Sünde im Neuen Testament
Im Neuen Testament wird sehr klar erklärt, dass der Tod auf alle Menschen gekommen ist. In Römer 5,12 heißt es, dass der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, auch wenn die Menschen nicht wie Adam gesündigt haben.
Seit dem Sündenfall ist sozusagen die Erbanlage der Sünde in uns Menschen verankert. Wir sind nicht Sünder, weil wir sündigen, sondern wir sündigen, weil wir Sünder sind. Manche nennen dies Erbsünde. Dieser Ausdruck steht zwar nicht in der Bibel, aber der Tatbestand ist vorhanden.
Jeder Mensch ist ein Sünder und kann die Gebote Gottes nicht vollständig halten. Seit Adam und Eva ist klar: Der Lohn der Sünde ist der Tod. Das bedeutet, Gott hat kein Limit gesetzt, wie bei einem Punktesystem in Flensburg, bei dem der Führerschein nach einer bestimmten Anzahl von Punkten entzogen wird. Es gibt keine Karenzzeit, in der man noch ungestraft sündigen kann.
Jede Sünde führt zum Tod, selbst die kleinste Notlüge oder die schlechten Gedanken, die wir haben. Nach der Bibel ist die Folge jeder Sünde der Tod. Im Römerbrief schreibt Paulus sehr deutlich, dass danach jeder Mensch ins Verderben, in die Gottesferne kommt.
Der Tod hat in der Bibel drei verschiedene Bedeutungen: Zum einen den rein physischen Tod, also den Abschluss unseres physischen Lebens. Zum zweiten das Getrenntsein von Gott. Das bedeutet, nicht nur, dass ich nicht mehr atme oder nicht mehr existiere, sondern auch, dass ich keine Beziehung zu Gott habe. Dies wird als geistlicher Tod bezeichnet.
Drittens wird der Tod in der Bibel oft fast personhaft dargestellt. Der Tod ist also die Macht, die den Tod herbeiführt.
Die Frage nach dem Verbleib von Geist und Seele nach dem Tod
Jetzt könnten wir fragen: Was geschieht nach unserem physischen Tod? Was passiert mit uns? Wo werden wir dann sein – abgesehen davon, dass wir vielleicht zehn Zentimeter unter der Grasnarbe liegen? Wo sind wir dann? Wo befindet sich die Seele?
Gott hat uns nach Geist, Seele und Leib geschaffen. Nach unserem Tod liegt der Leib im Grab. Aber wo sind Geist und Seele? Das ist die eigentliche Frage, die wir uns stellen.
Wer also sagt, nach dem Tod ist alles aus, der leugnet, dass er eine Seele und einen Geist hat.
Die Bedeutung von Sheol und Hades in der Bibel
Gibt es eine Hölle, und was ist Sheol und Hades? Der Begriff Hölle kommt hauptsächlich in der Lutherbibel vor. Luther hat oft die Worte Sheol und Hades mit „Hölle“ übersetzt.
Sheol ist Hebräisch und steht im Alten Testament, da das Alte Testament in Hebräisch geschrieben ist. Hades ist Griechisch und steht im Neuen Testament, weil das Neue Testament in Griechisch verfasst wurde. Dort, wo im Alten Testament Sheol steht und dieser Vers im Neuen Testament zitiert wird, findet sich meist Hades. Diese beiden Begriffe sind also identisch.
Was meint die Bibel damit? Die Bibel beschreibt diesen Bereich nach dem Tod als das sogenannte Totenreich, den Bereich der Geister, der Seelen der Verstorbenen bis zur Auferstehung. Das heißt, der Begriff Sheol oder Hades bezeichnet einen Abschnitt im Jenseits, in dem der Mensch nach dem Tod mit Geist und Seele verweilt – bis zu einem Zeitpunkt, den die Bibel „Auferstehung“ nennt, die allgemeine Auferstehung.
Wenn wir diese Stellen lesen, fällt auf, dass die Bibel in diesem Totenreich zwei Bereiche unterscheidet. Ich habe das hier unten zeichnerisch dargestellt: einen negativen Bereich im Totenreich, den die Bibel auch als „Qual“ bezeichnet, und einen positiven Bereich, den die Bibel „Paradies“ oder „Abrahams Schoß“ nennt.
Das bedeutet, es gibt zwei Bereiche. Ich habe sie hier als A und B bezeichnet: A ist die Gemeinschaft mit Gott, das Paradies oder Abrahams Schoß. Der zweite Bereich ist getrennt von Gott und wird auch mit Qual, Weinen und Zähneknirschen beschrieben.
Oben habe ich eine Stelle aus dem Alten Testament, dem Buch Daniel, notiert. Im letzten Vers dieses Propheten spricht der Engel zu Daniel, nachdem er ihm die Zukunft gezeigt hat, die auf der Erde sein wird. Daniel stellt praktisch die Frage: „Was passiert mit mir?“ Er war zu diesem Zeitpunkt ein Mann von schätzungsweise über neunzig Jahren und merkt, dass er die Zukunft, die der Engel beschrieben hat, nicht mehr miterleben wird.
Der Engel antwortet: „Du aber gehe hin auf das Ende zu, und du wirst ruhen und wirst auferstehen zu deinem Los am Ende der Tage.“ Damit deutet Gottes Wort an Daniel an: Du wirst sterben, du wirst eine Zeit der Ruhe haben, und du wirst auferstehen. Aber es gibt verschiedene Bereiche – zu deinem Los wirst du auferstehen.
Wenn wir das Buch Daniel und auch andere Stellen über Daniel lesen, stellen wir fest, dass Daniel im positiven Bereich ist, den Gott ankündigt. Damit wird auch deutlich, dass dieser erste Bereich des Totenreiches ein Ende haben wird – die sogenannte Auferstehung.
Ewiger Zustand nach dem Endgericht
Es gibt einen ewigen Zustand, der ebenfalls zwei Bereiche umfasst: den Bereich der Geister der Verstorbenen nach dem Endgericht, den ewigen Zustand.
Die Bibel bezeichnet diesen Zustand einerseits als „alle Zeit bei dem Herrn zu sein“ und spricht auch vom „neuen Himmel“. Der negative Bereich wird in der Bibel als „ewige Verdammnis“ bezeichnet. In der Offenbarung wird dieser Bereich auch als „Feuersee“ genannt.
Ich habe hier versucht, das zeichnerisch darzustellen: Das Totenreich mit seinen zwei Bereichen, Sheol oder Hades, besteht entweder aus dem Paradies oder dem Ort der Qual. Danach werden diejenigen, die sich im Ort der Qual befinden, zur Auferstehung zum Gericht geführt. Die Offenbarung nennt dies den „zweiten Tod“ oder die „ewige Verdammnis“.
Der Bereich in der Nähe Gottes, das Paradies, ist nach der Auferstehung des Lebens der Ort, an dem man alle Zeit bei dem Herrn sein wird – ewige Glückseligkeit.
Vielleicht fällt auf, dass es keinen Weg hin oder zurück gibt. Manche lehren, wenn man im sogenannten Fegefeuer stirbt, könnte es noch eine Möglichkeit geben, daraus zu entkommen. Darüber schweigt die Bibel. Das gibt es nicht.
Die Entscheidung, wo wir die Ewigkeit verbringen, wird hier auf der Erde getroffen.
Die Geschichte vom reichen Mann und Lazarus als Lehrstück
Der Herr Jesus verwendet ein Bild oder eine Geschichte, die er im Lukas-Evangelium erzählt. Diese wollen wir uns nun ansehen: Lukas 16,19-31.
Dort beschreibt Jesus eine Begebenheit, ohne ausdrücklich zu sagen, dass es sich um ein Gleichnis handelt. Wir müssen daher davon ausgehen, dass er Tatsachen schildert und dies nicht symbolisch gemeint ist.
Es war ein reicher Mann, der sich in Purpur und feiner Leinwand kleidete und seine Tage in Freude und Prunk verbrachte. Ein armer Mann namens Lazarus lag jedoch voller Geschwüre am Tor dieses Reichen. Er sehnte sich danach, sich mit den Abfällen vom Tisch des Reichen zu sättigen. Doch selbst die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre.
Es geschah, dass der Arme starb und von Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Auch der Reiche starb und wurde begraben. Im Hades, in Qualen, öffnete er seine Augen und sah Abraham von weitem sowie Lazarus in dessen Schoß.
Er rief und sprach: „Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser taucht und meine Zunge kühlt, denn ich leide Pein in dieser Flamme.“
Abraham antwortete: „Kind, gedenke, dass du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus ebenso das Böse. Jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.“
Zwischen ihnen allen ist eine große Kluft befestigt, damit diejenigen, die von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, ebenso wenig wie die, die von dort zu uns herüberkommen wollen.
Der Reiche bat weiter: „Ich bitte dich nun, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest, denn ich habe fünf Brüder, damit er ihnen eindringlich Zeugnis ablegt, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen.“
Abraham erwiderte: „Sie haben Mose und die Propheten; mögen sie auf sie hören.“
Doch er antwortete: „Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, werden sie Buße tun.“
Abraham sagte zu ihm: „Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.“
Hier gibt der Herr Jesus also einen Einblick hinter die Kulissen. Allerdings macht er nicht deutlich, warum jemand in den Himmel kommt und jemand in den Ort der Qual. Es ist nicht der Reichtum oder die Armut, sondern – wie wir aus anderen Stellen wissen – die innere Beziehung zu Gott, zu dem Herrn Jesus.
Das Gericht nach dem Tod und der Weg zum Himmel
Ich möchte noch einige andere Verse zitieren, zum Beispiel Hebräer 9,27: „Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, danach kommt das Gericht.“ Das ist eine Tatsache, die uns immer bewusst sein muss.
Du brauchst nichts zu tun, um in die Hölle zu kommen. Du musst jedoch eine Entscheidung treffen, um in den Himmel zu kommen. Wie man in den Himmel kommt, wird deutlich in Johannes 3,36: „Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“
Es wird klar: Nicht weil ich gut bin, nicht weil ich die Gebote gehalten habe und nicht weil ich besser bin als andere, werde ich gerettet. Heute Morgen haben wir uns in der ersten Stunde damit beschäftigt: Der Herr Jesus hängt am Kreuz, und neben ihm ist der Verbrecher am Kreuz. Dieser hatte eine Menge auf dem Kerbholz. Er bat den Herrn Jesus: „Gedenke meiner, wenn du in deinem Reich kommst.“
Und der Herr Jesus sagt nicht: „Streng dich an!“ Nein, der Verbrecher konnte sich nicht mehr anstrengen, er konnte nichts mehr Gutes tun. Er konnte nur glauben. Deshalb sagte der Herr Jesus: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Der andere Verbrecher jedoch hat nicht geglaubt.
Da, am Kreuz, bei den drei Kreuzen, entscheidet sich, wo wir sein werden. In der Mitte ist der, der die Lösung gegeben hat, damit wir gerettet werden können. Er hat unsere Schuld auf sich genommen und den Weg zu Gott freigemacht.
Auf der einen Seite ist der, der glaubt, und der Herr Jesus sagt ihm zu: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Der andere lehnt ab und wird heute am Ort der Qual sein.
Wir merken: Nicht dein gutes Leben, sondern dein Glaube an den Herrn Jesus zählt. Der Herr Jesus macht das deutlich: „Durch Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch; Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“
Die meisten Menschen meinen: „Wenn ich mich anstrenge, komme ich an.“ Aber du kannst dir den Himmel nicht verdienen. Du kannst ihn dir nur schenken lassen.
Bildliche Darstellung der zwei Bereiche nach dem Tod
Ausgehend von dem, was Jesus in Lukas 16 beschreibt, möchte ich das Bild des reichen Mannes und Lazarus bildlich darstellen. Ich habe die zwei Bereiche nach dem Tod einmal wie zwei Etagen gezeichnet.
Im oberen Bereich ist Lazarus. Er stirbt und befindet sich in Abrahams Schoß. Dort hat er Gemeinschaft mit Gott. Man kann sagen, er ist im Himmel oder im Paradies.
Der reiche Mann stirbt und befindet sich in der Gottesferne, an einem Ort der Qual. Ich glaube, das ist das größte Quälende in der Ewigkeit: an diesem Ort von Gott getrennt zu sein. Hinzu kommen die Selbstvorwürfe: „Ach, hätte ich doch! Ach, hätte ich doch!“
Die Bibel macht sehr deutlich, dass man nicht am Ort der Qual ist, weil man besonders böse ist. Sonst müssten alle dorthin. Stattdessen ist man an diesem Ort, weil man nicht glaubt, dass Jesus die Schuld der eigenen Sünde geregelt hat.
Zwischen diesen beiden Bereichen, so sagt der Text, ist eine große Kluft befestigt. Diese verhindert, dass jemand von hier zu euch hinübergehen kann oder von dort zu uns herüberkommt. Es gibt also keine Möglichkeit, von dem einen Bereich in den anderen zu gelangen.
Das ist, als hätte man ein Haus ohne Treppe. Man hat eine Parterrewohnung und eine erste Etage, aber keine Verbindung zwischen beiden.
Voraussetzungen für das ewige Leben und die Verdammnis
Wie komme ich in die obere Etage? Was sind die Voraussetzungen, um in den Himmel, ins Paradies zu gelangen, und was ist die Voraussetzung für die Verdammnis?
Ich habe bereits gesagt: Du brauchst nichts zu tun, um in der unteren Etage zu landen. Alle Menschen haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.
Der einzige Weg – und ich habe hier das Kreuz einmal so dargestellt wie einen Aufzug oder Lift – führt nur durch den Herrn Jesus in die obere Etage. Jesus sagt: „Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Der einzige Weg in die Gemeinschaft mit Gott ist allein der Weg über den Herrn Jesus.
Wer nicht glaubt, so sagt der Herr Jesus, ist schon gerichtet.
Ich möchte das noch einmal deutlich machen, indem wir die beiden Etagen nebeneinanderstellen: Dein normales Leben ist so, dass du, wenn du stirbst, begraben wirst – so wie der Reiche auch. Er landet am Ort der Qual, im toten Reich. Dann, vor dem großen weißen Thron beim Endgericht, bei der Auferstehung zum Gericht, wird das Urteil gefällt: ewige Verdammnis.
Da werden die Bücher aufgetan, und jeder Einzelne wird gerichtet. Gott macht kein Pauschalurteil, aber deine Werke reichen nicht aus, um in den Himmel zu kommen.
Diese Entscheidung muss hier auf der Erde geschehen. Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht. Heute musst du dich bekehren, um zum Herrn Jesus zu kommen. Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden.
Die Bibel beschreibt das so in Johannes 5,24: „Der Mensch, der das tut, ist vom Tod zum Leben hinübergegangen.“ Diese Entscheidung wird hier in diesem Leben getroffen.
Der Weg der Bekehrung und Vergebung der Sünden
Was ist Bekehrung? Wie muss ich das machen?
Zunächst ist es wichtig, die Erkenntnis zu gewinnen, dass ich ein Sünder bin. Jeder Mensch hat vor Gott gesündigt und verdient deshalb den Tod. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand ein kleiner oder ein großer Sünder ist.
Ich möchte dir dazu einen Vergleich geben: Wenn du eine Kette hast, die Kette bricht oder reißt, sobald nur ein Glied kaputt ist. Genauso ist es mit der Sünde. Wenn du nur eine Sünde in deinem Leben begangen hast, bist du von Gott getrennt. Vielleicht hat jemand wie Saddam Hussein viele Sünden begangen, aber es reicht, wenn nur ein Kettenglied beschädigt ist.
Ich muss erkennen, dass ich ein Sünder vor Gott bin und die Verdammnis verdient habe. Deshalb muss ich in Buße, Reue und Bekenntnis zu Gott kommen – im Gebet. Ich soll ihm meine Schuld und meine Sünde bekennen.
Die Bibel sagt das sehr deutlich: Wenn wir unsere Sünden bekennen, dann ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit (1. Johannes 1,9).
Diese Vergebung im Glauben anzunehmen, bedeutet Bekehrung. Bekehrung heißt Umkehr – weg vom Alten und hin zu Jesus. Es bedeutet, dass ich mein Leben mitsamt meiner Schuld und Sünde dem Herrn Jesus übergebe.
Wenn ich dann sterbe, werde ich im Totenreich auf dieser Seite sein. Doch bei der Auferstehung zum Leben werde ich allezeit beim Herrn sein.
Bewusstsein nach dem Tod und die himmlische Zukunft
Noch eine Bemerkung: Wie wird es dort sein? Manche meinen, dass die Menschen in diesem Zwischenbereich, dem toten Reich, schlafen würden. Sie sprechen vom Seelenschlaf, also davon, dass kein Bewusstsein vorhanden sei. Doch die Bibel beschreibt es anders.
Die Bibel zeigt uns, und das merken wir hier in der Geschichte, die der Herr Jesus erzählt, dass die Menschen in beiden Bereichen voll bei Bewusstsein sind. Sie können reflektieren, zurückschauen und nach vorne blicken. Sie sind fähig, Schmerz und Leid zu empfinden, aber auch Glück und Glückseligkeit. Es handelt sich also nicht um einen Seelenschlaf.
Man könnte sagen: Der Leib schläft im Grab, die Seele aber ist hellwach beim Herrn.
Nun möchte ich noch mit euch einen Blick in den Himmel oder in die zukünftige Welt werfen. Wir schlagen dazu Offenbarung Kapitel 21 auf. Ich denke, das ist das Beste, denn man lässt einfach die Bibel sprechen. Sie kann es besser formulieren als wir mit all unseren Worten.
Die himmlische Stadt und ewige Gemeinschaft mit Gott
Offenbarung 21,10. Johannes, der Verfasser dieser Offenbarung, schreibt:
Und der Engel führte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg. Dort zeigte er mir die heilige Stadt Jerusalem, die aus dem Himmel von Gott herabkam. Sie hatte die Herrlichkeit Gottes, und ihr Lichtglanz war wie ein sehr kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspisstein.
Die Stadt hatte eine große und hohe Mauer. Diese Mauer besaß zwölf Tore, und an den Toren standen zwölf Engel. Auf den Toren waren Namen geschrieben, die die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels sind. Nach Osten gab es drei Tore, nach Norden drei Tore, nach Süden drei Tore und nach Westen drei Tore.
Die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine. Auf ihnen standen die Namen der zwölf Apostel des Lammes. Derjenige, der mit mir sprach, hatte ein Maß, ein goldenes Rohr, um die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer zu vermessen.
Die Stadt ist viereckig angelegt, und ihre Länge ist genauso groß wie ihre Breite. Er maß die Stadt mit dem Rohr auf zwölftausend Stadien. Die Länge, Breite und Höhe sind gleich. Die Mauer maß er hundertvierundvierzig Ellen, ein Maß, das dem eines Engels entspricht.
Der Baustoff der Mauer war Jaspis, und die Stadt selbst war aus reinem Gold, das wie durchsichtiges Glas glänzte. Die Grundsteine der Mauer waren mit jeder Art von Edelstein geschmückt: Der erste Grundstein war Jaspis, der zweite Saphir, der dritte Calzion, der vierte Smaragd, der fünfte Sardonix, der sechste Sader, der siebte Chrysolith, der achte Pyrill, der neunte Topas, der zehnte Chrysoparas, der elfte Hyazinth und der zwölfte Amethyst.
Die zwölf Tore bestanden aus zwölf Perlen, wobei jedes Tor aus einer einzigen Perle gefertigt war. Die Straße der Stadt war aus reinem Gold, so durchsichtig wie Glas.
Ich sah keinen Tempel in der Stadt, denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel sowie das Lamm. Die Stadt benötigt weder Sonne noch Mond, um zu leuchten, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und das Lamm ist ihre Lampe.
Die Nationen werden im Licht der Stadt wandeln, und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit zu ihr. Die Tore werden tagsüber nicht geschlossen sein, denn es wird dort keine Nacht geben. Die Herrlichkeit und Ehre der Nationen wird zu ihr gebracht werden.
Alles Unreine wird nicht in die Stadt hineinkommen, auch nicht derjenige, der Gräuel und Lüge tut. Nur diejenigen, deren Namen im Buch des Lebens des Lammes geschrieben sind, werden Zutritt haben.
Der Engel zeigte mir einen Strom mit Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der aus dem Thron Gottes und des Lammes hervorging. In der Mitte der Straße der Stadt und des Stroms, beidseits, stand der Baum des Lebens. Dieser Baum trägt zwölfmal Früchte und bringt jeden Monat seine Frucht hervor.
Die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Nationen. Es wird keinen Fluch mehr geben. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen stehen.
Nacht wird nicht mehr sein, und sie benötigen nicht das Licht einer Lampe oder das Licht der Sonne, denn der Herr Gott wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig. Der Herr, Gott, der Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss.
Siehe, ich komme bald.
Abschluss und Ermutigung zur Entscheidung für das ewige Leben
Ich weiß, natürlich gibt es noch viele Dinge dazu zu erklären. Wahrscheinlich habt ihr aber schon gemerkt, wenn man etwas davon liest, dass es einem ähnlich geht wie Johannes. Es fehlen einem die Worte, um zu beschreiben, wie es im Himmel ist.
Jesus selbst verspricht denen, die an ihn glauben, diese himmlische Heimat. Er sagt: „Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir sind, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt von Grundlegung der Welt.“
Ich möchte uns Mut machen, die Entscheidung, falls sie noch nicht getroffen wurde, heute zu treffen. Ihr habt gesehen, dass die Entscheidung für die Ewigkeit hier auf der Erde gefällt werden muss.
Wenn ich mich mit dem beschäftige, wo Gott ist, wird mein Herz froh. Vielleicht können wir zum Abschluss das Lied 810 singen, in dem etwas davon deutlich wird.
