Einführung: Die Zäsur im vierten Gebot
Wir sind wieder bei den Zehn Geboten. Wer diese als Überblick kennt, weiß, dass beim vierten Gebot eine Zäsur, ein Einschnitt stattfindet.
Die ersten drei Gebote beziehen sich sehr deutlich auf das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Das erste Gebot lautet: Du sollst keine anderen Götter haben. Das zweite Gebot: Du sollst dir kein Götterbild machen. Dabei haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie ich mir Gott vorstelle. Das dritte Gebot lautet: Du sollst den Namen Gottes – und Name steht hier für Person – nicht missbrauchen.
Im Vergleich dazu wirkt das Sabbatgebot, über das wir uns heute unterhalten wollen, irgendwie unpassend, oder? Man liest die ersten drei Gebote und denkt: Ja, ja, richtig! Dann kommt das Sabbatgebot, und man fragt sich, warum gerade dieses Gebot an dieser Stelle steht.
Wir wollen uns anschauen, worum es im Sabbatgebot wirklich geht. Außerdem wollen wir prüfen, ob das Sabbatgebot heute in seiner ursprünglichen Form eins zu eins übertragbar ist. Wenn wir an dem Punkt ankommen, dass wir keinen Fehler machen, wenn wir uns sonntags treffen, wollen wir dennoch überlegen, ob uns das Sabbatgebot trotzdem noch etwas zu sagen hat.
Und da bin ich sehr überzeugt.
Das Sabbatgebot im Alten Testament
Lasst uns zuerst gemeinsam Zweite Mose 20, die Verse 8 bis 11 lesen. Dort heißt es:
„Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun, aber der siebte Tag ist Sabbat für den Herrn, deinen Gott. Du sollst an ihm keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd und dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore wohnt. Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.“
Die Zehn Gebote stehen zweimal in der Bibel. Das ist logisch, denn hier in Zweite Mose 20 geht es um das Volk, das aus Ägypten auszieht. Eigentlich war gedacht, dass Gott ihnen seine Gebote verkündet, sie sagen: „Das wollen wir“, und dann ziehen sie im Glauben an Gott in das verheißene Land ein.
Ihr wisst schon, weil ihr die meisten von euch fleißige Bibelleser seid, so einfach war das nicht. Denn als Mose dann mit den Geboten vom Berg herunterkommt, tanzen sie bereits um das goldene Kalb. Und das wird auch in der nächsten Zeit nicht wirklich besser. Immer wieder murrt dieses Volk, immer wieder sagt es bewusst Nein. Bis an den Punkt, wo Gott sagt: „Also, Entschuldigung, mit euch nicht.“
Aus einem kurzen Trip durch die Wüste ins verheißene Land wird ein vierzigjähriger Aufenthalt. Dieser führt letztlich dazu, dass alle, die beim Auszug so um die zwanzig Jahre alt sind, leben dürfen, und alle, die älter sind, im Lauf dieser vierzig Jahre sterben müssen. Das heißt, du hast ein riesiges Volk, und permanent sterben die Leute vor sich hin.
Irgendwann wächst eine neue Generation heran. Vierzig Jahre später stehen wir jetzt vor dem Einzug ins verheißene Land. Mose muss all das, was er der ersten Generation schon erklärt hatte, noch einmal erklären. Deshalb gibt es ein zweites Mal die Zehn Gebote.
Es lohnt sich, dieses zweite Mal und auch das fünfte Mose 5 zu lesen, weil gerade beim Sabbatgebot Mose ein ganz klein bisschen anders formuliert – nicht am Gebot selbst, sondern an der Begründung.
Bei dem ersten Mal, hier in Zweite Mose 20, heißt es: sechs Tage Arbeit, ein Ruhetag für Gott. Die Begründung, die Mose gibt, lautet: Es liegt im Schöpfungsbericht. Gott hat am siebten Tag geruht und damit den Sabbat, den siebten Tag, geheiligt. Das ist das, was er hier in Zweite Mose 20 sagt.
Das Sabbatgebot im fünften Mose
Jetzt wollen wir fünftes Mose 5,12-15 betrachten. Hier taucht erneut das Sabbatgebot auf. Achtet besonders auf die Begründung, die in diesem Abschnitt gegeben wird.
Vers 12 lautet: „Beachte den Sabbattag, um ihn heilig zu halten, so wie der Herr, dein Gott, es dir geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun, aber der siebte Tag ist Sabbatt für den Herrn, deinen Gott. Du sollst an ihm keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore wohnt, damit dein Sklave und deine Sklavin ruhen wie du.“
Weiter heißt es in Vers 15: „Und denke daran, dass du Sklave warst im Land Ägypten und dass der Herr, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat. Darum hat der Herr, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern.“
Ich hoffe, ihr erkennt den Unterschied. Es bleibt weiterhin dabei, dass sechs Tage gearbeitet werden soll und ein heiliger Ruhetag eingehalten wird. Doch die Begründung hat sich geändert. Nicht mehr die Schöpfung steht im Vordergrund, sondern die Errettung Israels.
Weil Gott dich gerettet hat und du kein Sklave mehr bist, sollst du auch dafür sorgen, dass dein Sklave sich am Sabbat, also an einem Tag in der Woche, ausruhen kann. Du sollst ihm den Sabbat nicht vorenthalten, sondern regelmäßig daran denken, wie es war, bevor Gott dich befreit hat.
Erweiterung des Sabbatprinzips: Sabbatjahre und das Jubeljahr
Der Sabbat wird durch diese Gebote zu einem ganz besonderen Tag im Leben der Israeliten. Dieses Prinzip, dass es sieben Einheiten gibt – zum Beispiel sieben Tage, von denen ein Tag frei ist – wird nun auch auf die Jahre ausgedehnt. Auch das Land Israel soll seine Sabbate bekommen.
In 3. Mose 25,1 heißt es: „Und der Herr redete auf dem Berg Sinai zu Mose: Rede zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, dann soll das Land dem Herrn einen Sabbat feiern.“
Dann wird erklärt, was das bedeutet: Sechs Jahre lang darf man das Land bebauen und ernten, und dann soll man dem Land ein ganzes Jahr Ruhe geben, ein Sabbatjahr.
Das Sabbat-Konzept umfasst also eine siebener Einheit. Hier ist ein Tag in der Woche frei, letztlich dann auch ein Jahr alle sieben Jahre. Dieses Prinzip wird noch weitergeführt: Wenn man sieben mal sieben Jahre hat, also 49 Jahre, folgt das 50. Jahr, das besondere Jubeljahr. In diesem Jahr gibt es die Freilassung der Sklaven, Schuldentilgung und die Rückgabe des Landes, das man verloren hat. Es ist ein großes Freudenjahr, ein angenehmes Jahr des Herrn.
Das ist das Prinzip der siebener Einheiten, bei dem immer eine Einheit von Gott zur Ruhe, zur Pause und zur Nichtarbeit bestimmt wird. So wird der Sabbat zu einem Bundeszeichen – etwas, das im Vorderen Orient zu dieser Zeit ganz besonders war. Es gab sonst kaum ein Bundeszeichen zwischen Israel und seinem Gott.
In Ezechiel 20,12 heißt es: „Und auch meine Sabbate gab ich ihnen, dass sie zum Bundeszeichen seien zwischen mir und ihnen, damit man erkenne, dass ich der Herr bin, der sie heiligt.“
Sabbat im Neuen Testament und seine Schutzfunktion
Im Neuen Testament heißt es im Galaterbrief, dass die Gebote beziehungsweise das Gesetz mit den Geboten eine Schutzfunktion haben. Paulus sagt, wir wurden eingeschlossen unter den Geboten. Dabei habe ich immer ein Bild vor Augen:
Stellt euch einen richtig guten Harzer Käse vor. Ja, den muss man mögen, das weiß ich. Aber stellt euch vor, er ist nicht mehr ganz frisch, sondern in dem Stadium, in dem er schon ein bisschen auf der Zunge „bizzelt“. Wenn so ein Käse einfach in der Küche steht, ist das unerträglich. Du brauchst etwas, du musst etwas darüber legen, damit dieser Duft nicht herauskommt.
So hat Gott das Gebot über das Volk Israel gestülpt, um dessen Identität zu bewahren. Es sind wenige Gebote, die dabei herausstechen. Zum einen sind das die Speisegebote, die dafür sorgten, dass sich das Volk nicht mit seiner Umgebung vermischte.
Zum anderen sind es die Sabbatgebote. Mit jemandem, der alle sieben Tage sagt: „Ich arbeite jetzt nicht“, kann man nur in Israel etwas anfangen. Weltweit wäre das unbrauchbar. Stell dir vor, du brauchst hier einen Söldner, engagierst einen Soldaten und sagst: „Jetzt marschieren wir mal fünf Wochen lang.“ Und nach sechs Tagen sagt er: „Morgen bleibe ich sitzen.“ Das geht nicht.
Diese Gebote führten dazu, dass die Israeliten sehr unter sich blieben. Sie durften bestimmte Sachen essen, andere nicht. Sie durften an manchen Tagen arbeiten, an anderen nicht. Dadurch blieb dieses Volk tatsächlich zusammen.
Das funktioniert so gut, dass die Israeliten heute noch eine eigenständige Identität haben. Unsere Vorfahren, die Germanen und ähnliche Völker, sind dagegen kaum noch als eigenständige Gruppe erkennbar. Sie haben sich vor Jahrhunderten in alle Herren Länder zerstreut.
Das Judentum hingegen lässt sich bis zu den letzten dreitausend, sogar viertausend Jahren zurückverfolgen. Man findet eine kontinuierliche Kontinuität. Die Frage ist: Woran liegt das?
Es liegt daran, dass es Gebote gibt, die einer Vermischung vorbeugen. So ist der Sabbat ein Bundeszeichen für den Alten Bund, also für den Bund, den Gott mit dem Volk Israel am Berg Sinai geschlossen hat.
Die Gültigkeit des Sabbats heute
Jetzt möchte ich die Frage stellen: Gilt der Sabbat, wenn er doch ganz klar ein Bundeszeichen zwischen dem Volk Israel und Gott ist? Und wenn er so eindeutig zum Alten Bund gehört, gilt er dann heute eigentlich überhaupt noch?
Oder etwas deutlicher: Dürfen wir denn am Sabbat arbeiten? Darfst du dein Auto am Sabbat waschen? Müssen wir vielleicht unser ganzes Verhalten umstellen und sagen: Gottesdienst am Sonntag, das kann es nicht sein. Also, wenn, dann bitte am Sabbat, und das ist bekanntermaßen der Samstag. Müssten wir nicht unser ganzes Leben umstellen?
Ihr merkt schon: Es gibt christliche Strömungen, die hier eher zum Sabbat tendieren. Das sind dann eher so die Adventisten, die würden sagen: Jürgen, das, was du jetzt hier sagst, geht uns ein bisschen zu weit.
Ich sage ganz klar: Der Sabbat ist ein Bundeszeichen des Alten Bundes, den Gott mit Israel geschlossen hat, und er gilt für uns heute nicht mehr in dieser ursprünglichen Form. Und ich gebe euch einfach mal zehn Gründe, ganz kurz, warum ich nicht glaube, dass der Sabbat in dieser ursprünglichen Form heute noch gilt.
Erstens: Wie gesagt, er ist ein Bundeszeichen des Alten Bundes, und wir leben im Neuen Bund. Das heißt, wir brauchen dieses Zeichen nicht einzuhalten.
Zweitens: Es gibt im Neuen Testament kein Gebot für Christen, den Sabbat zu halten.
Drittens: Die ersten Christen feiern zusammen Gottesdienst – aber wann tun sie das? Genau, am ersten Tag der Woche, das ist unser Sonntag (Apostelgeschichte 20,7). Da scheint also in den Köpfen etwas passiert zu sein.
Viertens: Im Alten Testament gibt es keinen Hinweis darauf, dass Gott von Heiden erwarten würde, den Sabbat zu halten. Es ist also kein Gebot für alle Menschen. Gott erwartet von den Heiden, dass sie nicht morden, nicht ehebrechen, nicht lügen und all das. Aber im Blick auf den Sabbat lesen wir das an keiner Stelle.
Fünftens: Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Menschen vor dem mosaischen Bund – also vor dem, was am Berg Sinai zwischen dem Volk Israel und Gott passiert ist – den Sabbat gehalten haben. Das heißt, die Einführung des Sabbats scheint etwas speziell Jüdisches zu sein.
Sechstens: Es gab in Apostelgeschichte 15 das sogenannte Apostelkonzil. Da geht es im Weitesten um die Frage, was die Heiden von dem halten sollen, was die Juden tun. Der Sabbat taucht dort kein Stück auf.
Siebtens: In allen Sündenkatalogen des Neuen Testaments – und davon gibt es einige, in denen man lesen kann, was alles schiefläuft – taucht niemals die Sünde der Nichteinhaltung des Sabbats auf. Interessanterweise ist es im Alten Testament gerade umgekehrt. Liest man im Alten Testament die Propheten, die anfangen zu wettern, kommt ganz schnell: „Ihr habt die Sabbate nicht gehalten.“ Im Neuen Testament ist davon überhaupt nicht mehr die Rede. Das heißt, der Hauptanklagepunkt des Alten Testaments gegen das Volk Israel spielt im Neuen Testament keine Rolle mehr.
Achtens: Paulus verurteilt die Galater dafür, dass sie bestimmte Tage beobachten, einhalten und für besonders wichtig halten. Damit ist der Sabbat gemeint, ebenso wie andere jüdische Feiertage.
Neuntens: Paulus lehrt explizit in Römer 14,5, dass der Sabbat Teil der christlichen Freiheit ist. Wenn du denkst: „Ich möchte das trotzdem halten“, kein Problem, tu es einfach. Aber wenn jemand anders sagt: „Bei mir ist das anders“, können wir beide miteinander leben. Es ist, wie man so schön sagt, ein Mittelding. Jeder kann machen, was er will, solange er seine Meinung dem anderen nicht aufzwingt.
Zehntens, zuletzt: Die Kirchenväter lehren durchweg, dass sich Christen am ersten Tag der Woche, also am Sonntag, getroffen haben. Es gibt keinen Hinweis in der Kirchengeschichte darauf, dass sich die ersten Christen am Sabbat getroffen oder den Sabbat besonders gehalten hätten.
Jetzt kann man sagen: Ist das alles, was man zum Sabbat sagen kann? Ist es jetzt schon fertig? Es ist fünf vor acht, also gilt das vierte Gebot nicht mehr? Nein! Auch wenn wir diese direkte Eins-zu-eins-Umsetzung für uns nicht übernehmen können, so hat doch das Sabbatgebot uns etwas zu sagen.
Die Bedeutung des Sabbatgebots heute: Zwei große Linien
Ich habe für mich zwei große Linien herausgearbeitet, die ich euch zum Sabbatgebot weitergeben möchte. Diese sind mir wirklich wichtig.
Ich glaube, dass uns das Sabbatgebot viel zu sagen hat.
Sabbat als Erinnerung an die richtige Priorität von Arbeit und Leben
Und das Erste, wobei uns das Sabbatgebot helfen kann, ist, dass es uns etwas klar machen will. Es macht uns deutlich, dass wir nicht leben, um zu arbeiten, sondern wir arbeiten, um zu leben.
Ich denke, dass das Sabbatgebot für viele Karrieremenschen, die bereit sind, ihrem Gott der Arbeit sowohl ihre Gesundheit als auch ihre Kinder und ihre Ehen zu opfern, von größter Bedeutung ist. Drei Dinge macht das Sabbatgebot deutlich.
Erstens: Gott ist der Herr meiner Zeit. Und wir erleben vielleicht gerade, wenn man das Neue Testament liest, Gott oft als den, ohne dass wir das zugeben, aber ein bisschen als den, der immer drückt. Der immer noch ein bisschen sagt: "Go", wie ein Trainer, der seine Mannschaft immer noch ein bisschen nach vorne puscht. "Hey, hey, hey, hey!" So ist ein bisschen der Gedanke: Gott will immer noch ein bisschen mehr, komm, gib noch etwas, da ist noch was drin.
Das ist auch die Gefahr, wenn man predigt, denn solche "Go, Go, Go"-Predigten machen sich viel leichter und sind irgendwie packender. Da kann man mehr herausfordern, da kann man mehr Emotionen reinlegen, als wenn man sich vorne hinstellt und sagt: "Mach doch mal Pause!" Aber darum geht es hier.
Wenn Gott der Herr meiner Zeit ist, dann gehört alle Zeit Gott. Ich kann mit meiner Zeit nicht machen, was ich will, sondern wenn ich Gott Gott sein lasse, dann legt er die Prioritäten fest. Dann heißt es: "Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes." Nicht: "Gib so viel du kannst, bis du zusammenbrichst." Sondern: "Denk mal genau nach, was Gott wirklich von dir will."
Und hier an dieser einen Stelle mag ich das Alte Testament deshalb unglaublich, weil das Alte Testament mir sagt: Du sündigst nicht, solltest du einen Tag in der Woche einen Ruhetag machen. Das geht ja noch weiter. Das Alte Testament ist ja viel netter. Du sündigst übrigens auch nicht, wenn du dreimal im Jahr Kurzurlaub machst.
Denn das ist ja das, was Gott wollte: dreimal im Jahr mindestens so eine Woche nach Jerusalem. Du sündigst noch nicht einmal. Das darf man aber dann schon fast nicht mehr predigen. Ich mache das dann aus biblischer Freude doch manchmal.
Da gibt es doch tatsächlich, ich glaube, 5. Mose 14 eine Stelle: Wenn die Israeliten dann schon ihren Urlaub in Jerusalem machen, sollen sie den Zehnten ihres Einkommens nehmen und dort vor Gott ausgeben. Damit man Gott nicht falsch versteht, an der Stelle schreibt er: "Und gib das Geld, was du mitgenommen hast nach Jerusalem, wo du dich ausruhst und vor Gott feierst." Und jetzt wörtliches Zitat, das steht wirklich in der Bibel: "Und gib das Geld für alles, was deine Seele begehrt, für Rinder und Schafe, für Wein und Rauschtrank und für alles, was deine Seele wünscht."
Mach Party, göttlich verordnete Party, einmal im Jahr! Und nimm nicht zu wenig mit, nimm zehn Prozent deines Einkommens mit, damit es auch wirklich Spaß macht.
Ja, ihr lacht. Das war 5. Mose 14,26. Versteht ihr, dass mir das Spaß macht? Weil ich merke, ich komme aus so einer Tradition. Als ich zum Glauben kam, stand für mich im Vordergrund dieses: Gib alles! Und wenn du mich fragst, sage ich: Ja, ich bin dafür, dass wir alles geben. Aber es gibt eine Grenze. Und Gott darf, wenn er Gott meiner Zeit ist, mir sagen, wo die Grenzen sind.
Die Notwendigkeit von Pausen und Ruhe
Und ich habe selbst – und das ist der nächste Punkt – erkennen müssen, dass Arbeit wichtig, aber nicht Selbstzweck ist. Ich habe verstanden, dass wir als Menschen Pausen brauchen: Momente des Verschnaufens und des Nachdenkens, Momente der Freude, Momente ganz bewusster Gemeinschaft miteinander und mit Gott.
Ich glaube auch, dass viele psychische Probleme, die wir heute haben, damit zu tun haben, dass der bewusste Wechsel zwischen Arbeit und echter Pause fehlt. Viele Menschen schaffen es gar nicht mehr, diesen Wechsel hinzubekommen. Ich denke, viele haben das gesunde Verständnis dafür verloren, was ihnen eigentlich gut tut.
Ich erlebe viele Menschen, auch gerade christliche Leiter, die sich wie Hamster im Laufrad verhalten. Ich weiß nicht, ob ihr diese armen Tiere kennt: Sie rennen und rennen, und irgendwann kippt wieder einer raus – Burnout. Dann kippt der nächste raus, meine Frau hatte Burnout, dann wieder jemand anderes, der fremdgegangen ist. Jedes Jahr fällt in meinem Bekanntenkreis jemand aus, und ich denke mir: Wahnsinn, ich habe mir geschworen, dass mir das nicht passiert.
Meine Frau hat mich gerettet, ganz offen. Sie hat mir gesagt, dass ich immer wieder im Herbst für einige Jahre hintereinander in eine mittlere Überlastungsdepression gerutscht bin. Es war noch nicht richtig schlimm, aber immer so nach der Brüderrüste. Und dann hast du bis Weihnachten gebraucht, um wieder herauszukommen. Da dachte ich mir: Das kann es doch nicht sein! Ich möchte doch alles für Gott geben und viel aus meinem Leben herausholen. Jetzt bin ich schon Vollzeitler geworden, jetzt muss es doch wirklich krachen.
Dann hat mir meine Frau eine Geschichte von Indianern vorgelesen, die Felle quer durch Kanada transportieren. Es gab ein Wettrennen zwischen christlichen und nicht-christlichen Indianern. Die einen machten alle sechs Tage Pause, die anderen nicht. Ich habe diese Geschichte gelesen, und die, die Pause machten, kamen Wochen früher an und waren danach noch halbwegs fit, obwohl sie ein gigantisches Arbeitspensum hinter sich hatten. Die anderen, die keine Pause machten, waren völlig erschöpft.
Da dachte ich mir: Na schau mal, wenn ich Pause mache, bin ich auf lange Sicht sogar schneller und kann gesünder leben. Das war der Moment, in dem ich mich entschieden habe, einen Ruhetag einzurichten. Wir kämpfen bis heute um unseren Ruhetag. Für mich ist es der Montag. Ich versuche das immer hinzukriegen. Ich kann nur sagen: Es war eine der richtig guten Entscheidungen.
Das Interessante an so einem Ruhetag ist, dass du überlegen musst, was dich zur Ruhe bringt. Da sind wir alle unterschiedlich. Es gibt Menschen, die sagen: Wenn ich frei habe und mich richtig entspannen will, gehe ich in den Garten, werkele in den Blumenbeeten und mähe den Rasen. Wenn ich hinter so einem Rasenmäher herlaufen müsste und es wäre mein Ruhetag, würde ich ständig denken: Zeitverschwendung, Zeitverschwendung, Zeitverschwendung. Das würde mich total stressen.
Jeder muss also für sich herausfinden, was ihn zur Ruhe bringt. Wir sind da verschieden. Manche finden Ruhe beim Häkeln – ja, das gibt es – oder beim Stricken oder Basteln. Andere sagen, sie können ein gutes Buch lesen. Wieder andere sagen, sie entspannen sich mit einem Computerspiel. Ich zum Beispiel nicht. Ich habe das ausprobiert, aber das funktioniert bei mir nicht.
Ich brauche extrem viel Schlaf, weil bei mir immer viel im Kopf blubbert. Ich muss abschalten, länger schlafen und Zeit im Wald verbringen. Auch Zeit für meine Frau und zum Beten helfen mir, mich zu entspannen.
Der Clou ist: Gott sagt, du sollst Ruhe machen, dir regelmäßig eine Auszeit nehmen. Wenn du das tust, wirst du unterm Strich leistungsfähiger sein, als wenn du es nicht tust. Natürlich glaubt man das oft nicht. Man denkt, jeder Ruhetag sei Sünde, und jeder Urlaub sei fast schon an der Grenze zur Todsünde. Aber das stimmt nicht. Es stimmt einfach nicht. Die Bibel sagt das Gegenteil.
Sabbat als Schöpfungsprinzip
Eine Begründung für den Sabbat ist die Schöpfungsordnung. Als Mensch bin ich ein Geschöpf, und der Sabbat erinnert mich daran, dass ich die Schöpfungsordnung, von der ich ein Teil bin, nicht einfach ignorieren kann. Wenn man es doch tut, wird man die Konsequenzen tragen, wie auch immer sie aussehen.
Ich möchte mit euch Erste Mose Kapitel 2 lesen, um zu einem zweiten Aspekt überzuleiten. Es geht um die Verse 1 bis 4, denn dieser Text ist derjenige, auf den sich der zweite Mose 20 bezieht. Dort heißt es: „So wurden die Himmel und die Erde und all ihr Heer vollendet. Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er gemacht hatte, und er ruhte am siebten Tag von all seinem Werk, das er gemacht hatte. Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von all seinem Werk, das Gott geschaffen hatte, in dem er es machte. Dies ist die Entstehungsgeschichte der Himmel und der Erde, als sie geschaffen wurden.“
Der Ruhetag ist ein Schöpfungsprinzip. Man kann sagen: Kreativität braucht Pausen. Gott hat sich hier ausgeruht, nicht weil er nicht mehr konnte, sondern weil er einfach zeigen wollte, dass Ruhe zur Schöpfung dazugehört.
Es ist sogar so, dass Gott hier aufhört zu arbeiten, obwohl er eigentlich weiterarbeitet. Zum Beispiel, als Jesus einmal angefeindet wird, weil er am Sabbat einen Mann heilte, antwortet er: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke.“ Das bedeutet, auch an einem normalen Sabbat lässt Gott Leben entstehen und sorgt dafür, dass sich alles weiterdreht, entwickelt und vorankommt.
Gott arbeitet also irgendwie weiter, und trotzdem steht hier, dass Gott aufgehört hat und ausgeruht hat. Dies bezieht sich einerseits auf die materielle Seite: Es wird nicht mehr geschaffen. Doch hinter der materiellen Seite des Universums verbirgt sich noch etwas anderes. Ich möchte es mal nennen: eine chronologische Dimension.
Schöpfung ist nicht nur Materie, sondern sie ist auf ein Ziel hin ausgerichtet. Schöpfung ist darauf ausgerichtet, Gottes Ruhe zu finden.
Sabbat als Hinweiszeichen auf Christus
Das ist der zweite Punkt. Es ist vielleicht nicht ganz einfach zu erklären, aber wir beginnen im Kolosserbrief Kapitel 2, Verse 16 und 17.
Ihr müsst jetzt das, was ich eben praktisch erklärt habe, kurz vergessen. Wir steigen jetzt in einen ganz anderen Bereich ein, der ebenfalls mit dem Sabbat zu tun hat.
In Kolosser 2,16-17 heißt es: "So richte euch nun niemand wegen Speise oder Trank oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats." Das bedeutet, wenn jemand sagt, du musst dich an dieser Stelle ganz besonders verhalten, dann vergiss es. Niemand darf dich verurteilen, weil du den Sabbat nicht hältst.
Warum? In Vers 17 steht: "Die einen Schatten der künftigen Dinge sind, der Körper selbst aber ist der Christus." Diese ganzen Regeln, die man auch als das Zeremonialgesetz des Alten Testaments bezeichnet, sind ein Hinweisschild, ein Schatten auf etwas Zukünftiges.
Das verstehen wir beim Opfer ganz einfach. Dort wurden Tiere immer wieder geschlachtet. Nach und nach merkten die Menschen: Wenn ich sündige, muss ein anderer dafür bezahlen. Menschen kamen mit ihrer Ziege zum Priester und sagten: "Ich habe dies oder das angestellt." Der Priester antwortete: "Lege deine Hand auf den Kopf des Tieres, bekenne deine Schuld." Dann wurde das Tier geschlachtet. So wusste man: Das war meine Schuld.
1500 Jahre später kommt das Lamm Gottes auf die Welt. Jedes einzelne Tier, das gestorben ist, war ein Hinweiszeichen auf das kommende Lamm Gottes, auf Jesus, der am Kreuz für uns geschlachtet wird.
Im Alten Testament sind viele dieser Ordnungen solche Hinweiszeichen auf das Kommende. Der Körper selbst aber, heißt es, ist der Christus.
In 2. Mose 20 und 5. Mose 5 erinnert der Sabbat an das Ziel der Schöpfung, nämlich an Ruhe und an etwas Zweites. Deshalb wird in 5. Mose 5 ein anderer Schwerpunkt gesetzt: Der Sabbat erinnert an die Errettung aus Ägypten.
Wenn man so will, ist der Sabbat im Alten Testament ein doppeltes Hinweiszeichen. Zum einen zeigt er, dass der Mensch Ruhe braucht, zum anderen, dass der Mensch Rettung braucht.
Wenn Jesus sich also hinstellt und sagt, in Matthäus 11,28: "Kommt her zu mir, all ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben", dann ist das keine Einladung zu einem Wellnesswochenende nach dem Motto "Spann doch mal aus bei Jesus".
Vielmehr geht es darum, dass Gott ein umfassendes Angebot von Ruhe und endgültiger Rettung macht. Dieses Angebot, das Jesus hier ausspricht, ist umso interessanter, weil ja schon im Alten Testament der Sabbat gegeben wurde und Gott den Menschen einlädt.
Die widerspenstige Haltung Israels und die ausstehende Ruhe
Wenn man die Geschichte des Volkes Israel im Alten Testament betrachtet, stellt man fest, dass das Volk Israel in seiner Geschichte das Verhalten der Menschen im Allgemeinen widerspiegelt.
Warum nimmt das Volk Gottes in der Wüste eigentlich eine so widerspenstige Haltung ein? Warum schaffen sie es nicht einfach zu sagen: Wunderbar, wir sind gerettet, Gott hat uns hier herausgeführt, vor uns liegt eine großartige Zukunft. Wir sind dazu berufen, in Gottes Ruhe einzutreten – aber sie schaffen es nicht.
Der Grund dafür ist, ich zitiere aus Hebräer 3,17-19: „Welchen aber zürnte er vierzig Jahre, nicht denen, welche gesündigt hatten, deren Leiber in der Wüste fielen? Welchen aber schwor er, dass sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten, wenn nicht denen, die ungehorsam waren?“ Wir sehen, dass sie wegen ihres Unglaubens nicht in die Ruhe eingehen konnten.
Das Volk in der Wüste kann nicht in das verheißene Land, in die verheißene Ruhe eintreten, weil diese unheilige Mischung aus Ungehorsam und Unglauben ihr Leben vergiftet hat.
Ein paar hundert Jahre nach diesem Volk schreibt David einen Psalm, Psalm 95, und nimmt darin das Thema der noch ausstehenden Ruhe wieder auf. Ich lese euch den ganzen Psalm vor, Psalm 95,1-11, und bitte achtet dabei auf das Thema Ruhe:
Lasst uns dem Herrn zujubeln, lasst uns jauchzen dem Fels unseres Heils!
Lasst uns vor sein Angesicht treten mit Dank,
lasst uns mit Psalmen ihm zujauchzen!
Denn ein großer Gott ist der Herr, ein großer König über alle Götter.
In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Höhen der Berge sind auch sein.
Sein ist das Meer, er hat es ja gemacht, und das Trockene, seine Hände haben es gebildet.
Kommt, lasst uns anbeten und uns neigen,
lasst uns niederknien vor dem Herrn, der uns gemacht hat,
denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand.
Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht!
Und jetzt blickt er zurück auf die Zeit in der Wüste:
Wie zu Meriba, wie am Tag von Massa in der Wüste,
wo eure Väter mich versuchten, mich auf die Probe stellten,
obwohl sie mein Werk gesehen hatten.
Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht
und sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie,
und sie haben meine Wege nicht erkannt.
Darum schwor ich in meinem Zorn, sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.
Interessanterweise war das Volk Israel zu dem Zeitpunkt, als David diesen Psalm schrieb, bereits im verheißenden Land angekommen. Trotzdem schreibt er: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht!“ Mit „heute“ meint er den Zeitpunkt, an dem dieses Lied gesungen wurde, also irgendwann nach etwa 1000 vor Christus, also etwa 400 Jahre nach der Landnahme.
Wenn Jesus von Ruhe spricht und sagt: „Kommt her zu mir, ich möchte euch Ruhe geben“, dann meint er die Ruhe, die auch im Hebräerbrief angesprochen wird – eine Ruhe, in die wir eifrig eintreten sollen.
Ich weiß nicht, ob ich jetzt den Faden verloren habe. Ich habe begonnen mit 1. Mose 2: In der Schöpfungsordnung ist das Ziel der letzte Tag Gottes, die Ruhe. Dann habe ich gesagt, dass das Alte Testament ein Hinweiszeichen auf das Neue Testament ist. Im Sabbat finden wir ein Zeichen auf die Ruhe, die Gott uns eigentlich anbietet.
Dann sehen wir, dass sich diese Ruhe im Alten Testament am Volk Israel nicht verwirklicht hat. Stattdessen schreibt David, dass wir unsere Herzen nicht verhärten sollen. Und Jesus kann immer noch von einer Ruhe sprechen, die noch da ist.
Wie finde ich Gottes Ruhe?
Jetzt steht die Frage im Raum: Wenn Gott uns seine Ruhe anbietet und der Sabbat als ein alttestamentliches Hinweisschild darauf hindeutet, dass es eine Ruhe gibt – dass es eigentlich sogar dieses Doppelpaket aus Ruhe und Rettung gibt, weil das im Alten Testament eine Einheit ist –, wie finden wir diese Ruhe?
Ich finde diese Ruhe nämlich nur dadurch, dass man mich herausrettet aus dem alten Leben und hineinstellt in das Leben mit Gott. Dann steht plötzlich die Frage vor uns: Wie finde ich die Ruhe bei Gott? Wie finde ich Gottes Ruhe? Wie komme ich ans Ziel der Schöpfung mit meinem Leben?
Und mit einem Mal fällt uns ein, was das Kennzeichen des Sabbats ist: keine Arbeit. Das ist das Prinzip, das immer gilt: Sechs Tage Arbeit, am Sabbat nicht arbeiten. Und merkt ihr mit einem Mal, wenn der Sabbat ein Hinweiszeichen ist auf die Ruhe, die Gott für uns hat, wie der Sabbat mit seinem Gebot, nicht arbeiten zu sollen, uns ins Zentrum der Errettung führt?
Wie findet ein Mensch zu Gottes Ruhe? Genau, indem er aufhört, alles selber erarbeiten zu wollen, indem er anfängt zu glauben. Es gibt einen wunderbaren Vers bei Jesaja, ich muss euch den vorlesen: Jesaja 30,15: „Denn so spricht der Herr, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet; in Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke.“
Das ist Sabbat pur. Sabbat ist der Tag der Ruhe, der mich darauf hinweist, wie ich gerettet werden kann. Er erinnert mich daran, was mich immer schon gerettet hat, nämlich Vertrauen. Und wir nennen das im Neuen Testament dann einfach Glauben.
Im Moment meiner Bekehrung gebe ich die Idee auf, Gott mit meinem Leben beeindrucken zu können. Das ist der Clou, und das ist das, wofür Sabbat steht. Gott sagt: „Jetzt werde mal ruhig und denke mal darüber nach, wer dich gerettet hat. Jetzt werde mal still!“
So wird dieser eine Tag – oder wenn du das Sabbatjahr nimmst, das eine Jahr – zu einem Hinweiszeichen auf das, worum es eigentlich geht: dass Menschen still werden vor Gott, ihre eigene Sündhaftigkeit und Unvollkommenheit anerkennen, wie der Zöllner im Gleichnis aus Lukas 18 vor Gott treten und sagen: „Gott, sei mir dem Sünder gnädig.“
In dem Moment, in dem ein Mensch das tut, setzt er die Maschinerie der Errettung in Gang. Mit einem Mal wird dieses „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Ruhe geben“ in seinem Leben Realität. Und mit einem Mal ist jeder Tag in seinem Leben Sabbat – ein Tag der Ruhe und der Rettung.
Zusammenfassung: Drei zentrale Aussagen zum Sabbatgebot
Ich wollte euch heute drei Dinge sagen.
Erstens: Das Sabbatgebot hat eine sehr enge Beziehung zum Volk Israel und ist ein spezielles Bundeszeichen, das für uns als Volk des neuen Bundes heute nicht mehr gilt. Das ist die gute Nachricht für alle, die am Samstag Auto waschen wollen oder Ähnliches – ihr sündigt nicht.
Dann wollte ich euch darauf hinweisen, dass der Sabbat ein Ausdruck der Herrschaft Gottes über unsere Arbeit ist. Gott darf in unsere Arbeitszeit hineinreden und sagen: Jetzt ist Schluss. Warum? Weil wir Teil der Schöpfungsordnung sind und weil Gott es gut mit uns meint. Wir tun gut daran und sind weise, wenn wir Gottes Regeln in Bezug auf Arbeit und Pausen annehmen und umsetzen.
Ich glaube, dass unsere Leistungsfähigkeit und unsere psychische Gesundheit davon abhängen. Noch viel mehr: Auch unsere Ehe wird glücklicher, wir haben Zeit für die Kindererziehung und vieles mehr, wenn wir uns einmal pro Woche einen echten Ruhetag gönnen.
Außerdem, und das war mein letzter Punkt, weist der Sabbat auf Christus hin und auf die ewige Ruhe, die Christus am Kreuz durch sein Blut erkauft hat. Als Gläubige ist natürlich geistlich gesehen jeder Tag Sabbat. Wir dürfen ganz sicher wissen, dass wir durch das Blut Jesu gerettet sind, dass wir an dem Ziel der Schöpfung angekommen sind, nämlich in der ewigen Ruhe Gottes, und dass uns niemand diese Ruhe mehr wegnehmen kann.
Das ist das Sabbatgebot für uns. Das war’s für heute.
