Liebe Freunde, wer von euch hat schon einmal gedacht, es wäre besser, wenn Jesus leibhaftig hier mitten unter uns wäre? Oder wenn Jesus in deinem Leben ganz real präsent wäre? Das habe ich immer wieder gedacht.
Okay, super, das wäre ja großartig! Denn dann könnte man ihn direkt fragen und sofort eine Antwort bekommen. Es gäbe keinen Zweifel mehr daran, ob es ihn wirklich gibt. Er würde die Kranken heilen, die Besessenen befreien und diejenigen, die zu früh gestorben sind, bevor ihre Berufung zu Ende war, würde er wieder lebendig machen.
Selbst am Sonntagmorgen, wenn nur noch ein altes Brötchen im Korb liegt, kommst du herunter und siehst, dass er schon zwölf neue gemacht hat – alles ist da. Das wäre schön, wenn Jesus leibhaftig bei uns wäre.
Das denke ich, das denkst du – aber Jesus denkt das nicht. Unser Leben ist ja darauf angelegt, dass wir Jesus immer ähnlicher werden.
Die Bedeutung des Heiligen Geistes für den Glauben
Und jetzt, wie denkt Jesus? Er hat einmal zu seinen Jüngern gesagt: „Ich sage euch aber die Wahrheit: Es ist das Beste für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht gehe, wird der Ratgeber nicht kommen. Wenn ich jedoch fortgehe, wird er, der Heilige Geist, kommen, denn ich werde ihn zu euch senden.“
Es ist also das Beste für dich, dass Jesus nicht leibhaftig zum Anfassen hier ist, sondern der Heilige Geist. Und vielleicht fragst du dich jetzt: Warum ist das so? Die Antwort hat etwas mit deinem Auftrag als Jesusnachfolger zu tun. Dafür muss ich ein bisschen ausholen.
Jesus hat ja gewaltige Dinge getan. Im Matthäus-Evangelium, in den Kapiteln 8 und 9, wird aufgezählt, was Jesus alles getan hat. Er hat Kranke geheilt, den Sturm gestillt, Dämonen ausgetrieben und die Tochter des Jairus wieder zum Leben erweckt. Jesus hat also demonstriert, dass Gott die Macht hat über Krankheit, Naturgewalten, den Teufel und den Tod.
Am Ende von Kapitel 9 läuft Jesus und sagt: „Es gibt nicht genug Leute, die das mit mir machen. Es gibt so viel Arbeit, aber nicht genug Leute.“
Der Auftrag an die Jünger und seine Erweiterung
Was macht Jesus? Er beruft zwölf Jünger, und gleich im Kapitel zehn steht, dass er seine Jünger aussendet. Wozu sendet er sie aus? Ich lese es vor:
„Geht und verkündet, dass das Himmelreich unmittelbar bevorsteht. Macht die Kranken gesund, erweckt die Toten zum Leben, heilt die Aussätzigen, treibt die bösen Geister aus. Teilt eure Gaben genauso großzügig aus, wie ihr sie geschenkt bekommen habt.“
Mit meinen Worten sagt Jesus zu seinen Jüngern: Freunde, ihr habt jetzt lange genug zugeschaut, wie ich das mache. Jetzt geht hinaus und tut es selbst.
Jesus fand offenbar, dass zwölf Leute, die das tun, zu wenig sind. Als Nächstes hat er 72 ausgesandt. Das kannst du in Lukas 10 nachlesen. Sie erhalten denselben Auftrag: „Heilt die Kranken und sagt dabei, das Reich Gottes ist nah bei euch.“ Den Rest haben sie auch getan. Als sie zurückkamen, waren sie vor Freude ganz außer sich und sagten zu Jesus: „Selbst die Dämonen gehorchen uns, wenn wir sie in deinem Namen austreiben.“
Die 72 Jünger waren Jesus offenbar immer noch zu wenig. Denn als er unsere sichtbare Welt, ihre Dimension, verlassen hat, sagte er zu seinen Jüngern in Matthäus 28: „Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern, macht sie zu Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alle Gebote zu halten, die ich euch gegeben habe.“
Welche Gebote hat Jesus unter anderem seinen Jüngern gegeben? Predigt die gute Nachricht, macht die Kranken gesund, treibt die bösen Geister aus und erweckt die Toten zum Leben.
Persönliche Reflexion zum Auftrag und Glaube
Ich muss gleich zu Beginn eines klarstellen: Ich spreche heute nicht aus großer Erfahrung, sondern aus Sehnsucht und Glauben. Ich bringe euch keine beeindruckenden Beispiele, sondern Gottes Wort.
Der Auftrag, den Jesus seinen Nachfolgern gibt, ist mir größtenteils fremd – abgesehen vom Predigen, das läuft ganz gut. Trotzdem glaube ich an diesen Auftrag, weil er in der Bibel steht.
Vielleicht denkst du jetzt: „Ja, aber ich halte das für unrealistisch.“ Meine Wahrnehmung ist, dass wir Christen diesen Auftrag in verschiedene Kategorien einteilen.
Da gibt es die Kategorie „geht schon“. Dazu gehören Predigen, Gottesdienste feiern, in den Hauskreis gehen, Lobpreis machen – das läuft, das kriegen wir hin.
Dann gibt es die Kategorie „kompliziert, aber manchmal klappt es“. Dazu gehört vielleicht Heilung: Wir beten für 500 Leute, und einer wird gesund.
Und dann gibt es die Kategorie „unmöglich“. Zum Beispiel fällt eine Totenauferweckung in diese Kategorie.
Aber diese Kategorien habe ich in der Bibel nirgendwo gefunden.
Vielleicht denkst du, Jesus war bei seinem Auftrag unrealistisch, als er seine Nachfolger – zu denen du hoffentlich gehörst – aussandte, das Gleiche zu tun wie er.
Doch ich fordere dich auf: Hör auf, etwas unrealistisch zu nennen, was Jesus als Realität bezeichnet, als real.
Jesus sagte ja nicht: „Sucht euch etwas aus meinem Auftrag aus.“
Da stellt sich die Frage: Wie bitteschön soll das gehen?
Die Kraft des Heiligen Geistes als Ausrüstung
Na ja, wie war es denn bei Jesus? Bei seiner ersten Predigt sagte Jesus Folgendes:
„Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn er hat mich gesalbt, um den Armen die gute Botschaft zu verkündigen. Er hat mich gesandt, Gefangenen zu verkünden, dass sie freigelassen werden, Befreiung von dämonischen Geistern, Blinden, dass sie sehen werden, Heilung, Unterdrückten, dass sie befreit werden, und dass die Zeit der Gnade des Herrn gekommen ist.“
Jesus sagte: Der Geist des Herrn ruht auf mir. Deshalb konnte Jesus tun, was er getan hat.
Damit du weißt, worauf ich heute hier hinauswill, sage ich dir gleich jetzt mein Gebet, das ich in der Vorbereitung gesprochen habe: Es ist mein Wunsch, dass du nach dieser Predigt mehr als je zuvor glaubst, dass Gottes Geist auf dir ruht.
Ich bete, dass du mehr als je zuvor glaubst, dass ohne den Heiligen Geist im Reich Gottes nichts geht, mit ihm aber alles.
Persönliche Erfahrung und Bild vom Traktor
Ich bin im Erzgebirge aufgewachsen, wie du schon erwähnt hast. Ich bin auf einem Bauernhof am Waldrand groß geworden. Im Winter gab es dort viel Schnee, und mein Papa hat sich selbst einen Traktor gebaut. Das war in der DDR-Zeit, da musste man solche Dinge oft selbst bauen. Von Anfang an hat er für diesen Traktor einen Schneepflug vorgesehen.
Wir hatten einen großen Hof, und um ihn im Winter freizubekommen, brauchte man einfach einen Schneepflug. Ich hatte eine sehr glückliche Kindheit und durfte mit sieben Jahren anfangen, Traktor zu fahren.
Stell dir vor, mein Vater wäre damals für einige Wochen auf Dienstreise gegangen und hätte zu mir gesagt: „Frank, es schneit gerade, du bist in den nächsten Wochen dafür verantwortlich, den Hof vom Schnee zu befreien.“ Statt mir aber den Traktorschlüssel zu geben, hätte er mir meine Spielzeugschaufel hingestellt, die ich mit sieben Jahren noch benutzt habe. Wäre das fair gewesen?
Wenn Jesus seinen Nachfolgern den Auftrag gibt: „Predigt das Evangelium, heilt die Kranken, weckt die Toten auf, befreit Besessene“, und er erwartet, dass sie dasselbe tun wie er, dann muss er ihnen auch die gleiche Ausrüstung geben. Das geht nicht mit einer Spielzeugschaufel. Ist das nachvollziehbar? Danke.
Die Sendung der Jünger und der Empfang des Heiligen Geistes
Einer ist noch wach – super! Jesus wusste das, als er von den Toten auferstanden war und sich seinen Jüngern gezeigt hat. Das Erste, was er ihnen sagte, steht in Johannes 20, Vers 21: „Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch.“ Dann hauchte er sie an und sprach: „Empfangt den Heiligen Geist!“
Genau so, wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch. Das sagt er nicht nur einmal. In Johannes 17, im hohenpriesterlichen Gebet, betont er es ebenfalls: „So wie mich Gott gesandt hat, so sende ich euch.“ An euren Auftrag knüpft er die Aufforderung: „Empfangt den Heiligen Geist.“
Jesus wusste, dass wir ohne den Heiligen Geist im Reich Gottes nichts Fruchtbares vollbringen können. Wir werden keine Toten auferwecken, keine Kranken heilen und keine Besessenen befreien. Wir werden aber auch nicht vollmächtig predigen. Nicht einmal einen erfüllten Gottesdienst werden wir hinbekommen. Selbst beim Bibellesen werden wir nichts verstehen.
Ohne den Heiligen Geist bewegt dich nichts, und du wirst nichts bewegen. Ohne den Heiligen Geist funktioniert nichts – aber mit ihm alles. Deshalb hat Jesus seinen Nachfolgern die gleiche Ausrüstung gegeben, die er selbst hatte.
Nebenbei bemerkt bin ich letztes Jahr über einen Bibelvers gestolpert. Er steht in 1. Johannes 4, Vers 17: „Wir haben in dieser Welt die gleiche Gemeinschaft mit Gott wie Christus.“ Das musst du dir erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Vielleicht dachtest du schon mal, der Herr Jesus sei Gott ganz nah. Aber die gleiche Gemeinschaft mit Gott, die Jesus hatte, hast du auch. Das kannst du in 1. Johannes 4, Vers 17 nachlesen.
Jesus schickt dich nicht mit einer Spielzeugschaufel auf deinen Auftrag, sondern mit genau dem Gleichen wie er selbst. Deshalb ist es das Beste, dass Jesus leibhaftig nicht mehr hier ist, sondern gegangen ist und uns seinen Geist gegeben hat – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Durch seinen Geist werden wir seinen Auftrag erfüllen.
Die Bedeutung von Jesaja 61 für den Auftrag heute
Mich beschäftigt das Thema, über das ich heute spreche, seit etwa einem Jahr intensiv. Im Dezember 2022 habe ich in meiner stillen Zeit Jesaja 66 und Jesaja 61 gelesen. Dabei stieß ich auf ein Zitat, das Jesus bei seiner ersten Predigt verwendet hat: „Der Geist des Herrn ruht auf mir.“
Seither lässt mich der Gedanke nicht los, ob das nicht auch für uns gilt. Jesus hat uns gesandt, so wie er selbst gesandt wurde – erfüllt vom Heiligen Geist.
Wenn du eine Bibel dabei hast, schlag bitte jetzt Jesaja 61 auf. Im Alten Testament, ungefähr in der Mitte der Bibel, bei mir auf Seite 1028. Aber die Seitenzahl hilft dir nicht viel, denn wichtig sind die Verse 1 bis 4.
Dort steht: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir. Denn der Herr hat mich gesalbt, den Armen eine gute Botschaft zu verkünden. Er hat mich gesandt, um die zu heilen, die ein gebrochenes Herz haben, und zu verkündigen, dass die Gefangenen freigelassen und die Gefesselten befreit werden. Er hat mich gesandt, um ein Gnadenjahr des Herrn und einen Tag der Rache unseres Gottes auszurufen und alle Trauernden zu trösten. Er hat mich gesandt, um es den Trauernden zu ermöglichen, dass ihnen ein Kopfschmuck anstelle von Asche, Freudenöl anstelle von Trauerkleidern und Lobgesang anstelle eines betrübten Geistes gegeben werde und dass man sie eichender Gerechtigkeit und Pflanzungen zur Verherrlichung des Herrn nennen kann. Dann werden sie die uralten Ruinen wiederherstellen und was seit langem verwüstet war, wieder aufrichten.“
Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf uns.
Persönliche Erlebnisse als Bild für das Wirken des Geistes
An Silvester bin ich mit meinen Kindern und einigen Freunden vor Mitternacht zu einer Wanderung aufgebrochen. Wir sind von Dresden in Richtung Radebeul in die Weinberge gegangen. Oberhalb der Weinberge gibt es ein kleines Waldstück mit einer Lichtung. Von dort aus kann man wunderbar über Dresden und Radebeul schauen. Genau von diesem Ort aus wollten wir uns das Feuerwerk ansehen.
Einer von uns hat das Feuerwerk jedoch nicht gesehen – mein vierjähriger Sohn. Das Marschtempo auf dem Weinberg war etwas zu schnell für ihn. Schon bald fragte er, ob er auf meine Schultern darf. Ich habe ihn dann daraufsetzen lassen. Gegen 23:30 Uhr ist er eingeschlafen. Er hat nichts von dem Feuerwerk mitbekommen, sondern hat auf meinen Schultern durchgeschlafen, bis ich ihn nachts um eins ins Bett gelegt habe. Da war er plötzlich wieder wach.
Als ich im Dunkeln über Wurzeln, Stock und Stein diesen Waldweg entlanglief, war ich sehr wachsam und achtsam. Warum? Mein Sohn ruhte auf meiner Schulter, und ich wollte nicht hinfallen.
So ruht auch der Geist Gottes, der Herr, auf dir und mir. Damit will ich nicht andeuten, dass der Heilige Geist von deiner Schulter fallen oder einschlafen könnte – das meine ich nicht. Aber es hat mich bewegt, wie achtsam und bewusst ich durch diesen Wald gegangen bin. Ich war mir jederzeit bewusst: Mein Sohn ruht auf mir. Kein Gespräch und kein Feuerwerk ließ mich das vergessen.
So sehr möchte ich mir bewusst sein, dass der Geist Gottes auf mir ruht – der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Macht, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn (Jesaja 11).
Manchmal verliere ich das aus dem Blick, und das ärgert mich. Oft finde ich mich im Alltag wieder, in dem ich meine Tage so lebe, als bräuchte ich Gott nicht, um meine Aufgaben zu erledigen. Ich bete zwar und halte meine stille Zeit, aber es scheint, als könnte ich meinen Tag auch allein schaffen, ohne Gottes Eingreifen. Es wirkt, als hätte ich alles im Griff.
Dabei haben mich Trägheit und Entmutigung im Griff. Kleinheit hält mich gefangen, sodass meine Ziele so klein geworden sind, dass ich Gott dafür nicht mehr brauche. Dann merke ich, wie mir mehr und mehr der Glaube fehlt, dass Gott etwas bewegt. Denn ich habe gar keine Ziele mehr vor Augen, bei denen Gott etwas bewegen müsste. Ich schaffe es ja selbst.
Aber wo der Heilige Geist Platz in unserem Leben hat, da tut er das, was wir in siebzig Jahren voller Entmutigung nicht schaffen – und das innerhalb kürzester Zeit.
Beispiel Nehemiah als Bild für die Kraft des Heiligen Geistes
Im Alten Testament wird von Nehemia berichtet. Durch ihn baute Gott die Stadtmauer von Jerusalem wieder auf und machte die Stadt sicher. Siebzig Jahre lang hatten die verbliebenen Einwohner Jerusalems ohne eine sichere Stadtmauer gelebt und waren den Plünderungen ausgeliefert – genau 72 Jahre.
Der Name Nehemia bedeutet „Gott tröstet“. Der Tröster ist ein Name für den Heiligen Geist in der Bibel. Zweiundsiebzig Jahre lang lagen Jerusalem und die Stadtmauer in Schutt und Asche. Als mit Nehemia der Tröster in Jerusalem einzog, stand die Mauer innerhalb von zweiundfünfzig Tagen.
Das ist für mich ein Bild dafür, dass ohne den Heiligen Geist im Reich Gottes nichts funktioniert, mit ihm jedoch alles gelingt. Mit dem Heiligen Geist gelingt das, was vorher Generationen ohne ihn nicht geschafft haben.
Herausforderungen der Kirche heute und die Hoffnung auf den Geist
Wenn ich auf Deutschland schaue, frage ich mich schon, wie es hier weitergehen soll, wenn die Kirchen schrumpfen und schließen. So ein Tag wie heute täuscht über die Realität hinweg. Tausende junger Leute hier zu sehen, euch zu sehen, ist fantastisch und großartig.
Doch es täuscht darüber hinweg, dass die Gemeinde Gottes in Deutschland im absoluten Sinkflug ist. Das eine weiß ich aber ganz sicher: Gott hat seinen Geist nicht ausgegossen, damit wir scheitern oder die Gemeinde eingeht. Entmutigung kommt niemals von Gott. Rückzug ist nicht seine Strategie.
Ich habe Sehnsucht danach zu sehen, wie der Heilige Geist uns gebraucht, um das zu tun, wozu Gott uns ausgesandt hat. Ich habe Sehnsucht und ich habe Glauben daran. Nicht, weil mir jemand erzählt hat, dass es an anderen Stellen der Welt funktioniert, sondern weil es in der Bibel steht.
Der Geist Gottes des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt, um den Armen eine gute Botschaft zu verkünden. Als „arm“ bezeichnet die Bibel Menschen, die Gott nicht kennen. Du bist von Gott gesandt, damit Menschen Gott kennenlernen. Deshalb ruht der Geist Gottes auf dir – 24 Stunden, sieben Tage die Woche.
Und deshalb werden durch dich andere Menschen Gott kennenlernen, ganz egal, wie fähig oder unfähig du dich dazu fühlst. Es wird passieren, weil der Geist Gottes auf dir ruht.
Ermutigung zum Glauben an die Wirksamkeit des Geistes
Glaubst du das? Ich sage das nicht, um dir Druck zu machen und zu sagen, du musst mehr Leuten von Jesus erzählen oder endlich in die Puschen kommen. Das ist nicht mein Ziel. Ich frage dich nur: Glaubst du, dass das passieren wird, weil der Geist Gottes auf dir ruht? Jetzt müsste so ein Ja kommen.
Genau, wir sind hier in Baden-Württemberg, alles gut. In Sachsen ist es genauso. Aber ich habe mal in den USA gelebt, da war es anders. Er hat mich gesandt, um die zu heilen, die ein gebrochenes Herz haben. Weil der Geist Gottes auf uns ruht, werden heute hier bei dieser Konferenz gebrochene Herzen geheilt. Und weil Gottes Geist auf dir ruht, werden durch dich, durch dein Leben, durch dein Reden und durch dein Tun gebrochene Herzen heil. Ganz egal, ob du dich dazu fähig oder unfähig fühlst – es wird passieren, weil der Geist Gottes auf dir ruht.
Glaubst du das? Er hat mich gesandt zu verkündigen, dass die Gefangenen freigelassen und die Gefesselten befreit werden. Der Teufel hält so viele Seelen gefangen. Es ist Zeit zu glauben, dass der Geist Gottes auf uns ruht, damit diese Fesseln fallen. Fesseln der Angst, Fesseln der Sucht, Fesseln der Pornografie, Fesseln der Zauberei, Flüchen, was auch immer. Das gab es doch nicht nur damals, als Jesus vor zweitausend Jahren über diese Welt gegangen ist.
Glaubst du, dass Leute befreit werden, wenn du für sie betest? Nicht weil du es bist, sondern weil der Geist Gottes auf dir ruht? Super! Ich war vor kurzem in einem Gottesdienst, da hat eine Frau genau davon erzählt. Gott hat in ihrem Leben gesprochen, dass er Leute befreien will durch ihren Dienst, weil Gottes Geist auf ihr ruht und sie zum Glauben bringen, sie retten will – jetzt.
Und von da an hat sie das geglaubt. Drei Jahre lang hat sie in jedem Gottesdienst, jede Woche der Gemeinde erzählt: „Gott tut’s.“ Und es ist nichts passiert. Und das ist eine Frage an mich. Als letztes Jahr, nein, vorletztes Jahr war es ja schon im Dezember, ist mir Jesaja 61 aufs Herz gefallen. Ich habe ständig diese Worte durch mein Herz gejagt. Nachts, wenn ich aufgewacht bin, ging es wieder los. Ich habe zu Jesus gesagt: „Jesus, ich hatte solche Momente schon manchmal, aber ich kenne mich und ich habe Angst davor.“
Das ist wieder abgeebbt. Mitte dieses Jahres war es so weit, es ist alles abgeebbt. Es hat aber wieder Fahrt aufgenommen. Drei Jahre lang jede Woche zu sagen, es passiert, und ich glaube, weil der Geist Gottes auf mir ist. Ich habe diese Sehnsucht und das Gebet: Jesus, ich will nicht aufgrund meiner Erfahrungen irgendetwas glauben, sondern weil es in deinem Wort steht. Weil dein Geist auf mir ruht. Er hat mich gesandt, um ein Gnadenjahr des Herrn und einen Tag der Rache unseres Gottes auszurufen.
Das ist unsere Botschaft, die den Leuten heute gebracht wird: Es ist Zeit, Gott zu suchen und zu finden. Es wird ein Tag kommen, da wird keiner mehr Gott finden, weil dann die Zeit vorbei ist, weil Jesus wiederkommt und das Gericht hält. Aber heute ist Zeit der Gnade.
Er hat mich gesandt, um es den Trauernden zu ermöglichen, dass ihnen Kopfschmuck anstelle von Asche, Freudenöl anstelle von Trauerkleidern und Lobgesang anstelle eines betrübten Geistes gegeben werde. Dass man sie „Eichender Gerechtigkeit“ und „Pflanzungen zur Verherrlichung des Herrn“ nennen kann. Dann werden sie die uralten Ruinen wiederherstellen und was seit langem verwüstet war, wieder aufrichten.
Gottes Geist ruht auf uns, damit Kaputtes wieder heil wird, damit Menschen Gott erkennen und gerettet werden. So viele Leute sind in Deutschland kaputt, so viele Menschen in unserem Land sind verloren. Und die Antwort darauf ist: Gottes Geist ruht auf dir, auf uns als Gemeinde, und das reicht.
Umgang mit Enttäuschungen und Ausblick auf den Auftrag
Vielleicht fragst du dich jetzt: Warum sehe ich dann so wenig von der Kraft des Heiligen Geistes in meinem Leben oder in meiner Gemeinde?
Darauf habe ich keine schnelle Antwort. Aber ich stelle bei mir eines fest: Ich laufe Gefahr, aus meinen Enttäuschungen und fehlenden Erfahrungen meine Theologie zu bauen.
Ich versuche dann, das, was nicht passiert, mit irgendwelchen Bibelstellen zu erklären, die ich aus dem Zusammenhang reiße. So versuche ich zu begründen, warum das nicht passiert. Tu das nicht. Halte die Spannung aus.
Jesus ist unsere Theologie – was er sagt, zählt. Und Jesus sagt zu seinen Jüngern, zu seinen Nachfolgern, zu denen du dich hoffentlich zählst: „Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch.“
Dann hauchte er sie an und sprach: „Empfangt den Heiligen Geist!“
So gehst du morgen zur Arbeit, zur Schule, zur Uni, an die Hausarbeit oder wohin du sonst gehst. Du gehst im Wissen, im Glauben, in der Erkenntnis: Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir.
In Johannes 7,38 heißt es: „Wer an mich glaubt, aus dessen Innerem werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Wie es in der Schrift steht, meinte Jesus mit dem lebendigen Wasser den Geist, der jedem zuteilwerden sollte, der an ihn glaubt.
Schlussgebet und Segenswunsch
Ich bete: Jesus, wir stehen oder sitzen hier vor dir. Wir können nicht mit großen Beispielen prahlen, und das wollen wir auch nicht. Aber wir halten uns fest an dein Wort, ganz gleich, an welche Stelle du jeden einzelnen von uns gestellt hast und was du mit uns vorhast. Du hast uns gesandt, so wie der Vater dich gesandt hat.
Ich danke dir, dass du uns nicht nur einfach eine Spielzeugschaufel in die Hand drückst. Jesus, ich bitte dich, stärke unseren Glauben, damit dein Geist auf uns ruht. Stärke unseren Glauben, dass der Geist Gottes, des Herrn, auf uns ruht.
Herr, wir glauben, dass du uns gesandt hast, den Armen das Evangelium zu predigen. Wir glauben, dass du uns gesandt hast, die zu heilen, die ein gebrochenes Herz haben. Wir glauben, dass du uns gesandt hast, zu verkündigen, dass die Gefangenen freigelassen und die Gefesselten befreit werden.
Wir glauben, dass Gnadenjahr ist, dass es Zeit der Gnade ist. Gleichzeitig verkünden wir auch, dass es den Tag der Rache unseres Gottes gibt.
Jesus, wir glauben, dass du uns gesandt hast, den Trauernden Hoffnung zu geben. Dass ihnen ein Kopfschmuck anstelle von Asche, Freudenöl anstelle von Trauerkleidern und Lobgesang anstelle eines betrübten Geistes gegeben wird.
Wir glauben, dass du gebrochene und verlorene Menschen zu Eichen der Gerechtigkeit machst. Zu Pflanzungen zur Verherrlichung des Herrn, die in ihrem Leben feststehen, weil sie auf dir gegründet sind, Christus. Wie ein Baum, der nah am Wasser gepflanzt ist.
Und Jesus, wir glauben für unser Land Deutschland, dass es nicht zu spät ist. Dass du das Ruder herumreißt und die uralten Ruinen wieder aufgebaut werden. Dass alles, was kaputtgegangen ist, wiederhergestellt wird.
Wir glauben, dass du weltweit der gleiche bist, besonders dort, wo Missionare unterwegs sind. Dass du alles, was zerstört ist, wieder aufrichtest. Dass du Ruinen, die seit langem in Schutt und Asche liegen, wiederherstellst.
Wir beten für unsere Geschwister in der Demokratischen Republik Kongo. Segne sie und danke für das, was sie erleben. Komm, Geist Gottes, wirke mächtig! Amen.
