Lieber Herr, jetzt wollen wir am Abend dieses Tages dein Wort hören. Dein Wort macht Leib und Seele gesund.
Wir stehen nicht in der Mitte, und unsere Gedanken sind nicht der Maßstab. Es geht nicht um unsere Überlegungen, sondern einfach darum, zu hören, was du willst. Gerade über dein Tun, über die Wunder in den alten Zeiten und über dein Gericht in der Geschichte Israels wollen wir heute mehr von dir verstehen.
Gib uns heute Abend Einblick in dein Wesen, in dein Handeln und in dein Tun. Amen.
Einführung in die Schriftbetrachtung und historische Einordnung
So, wir sind bei Ersten Könige, Kapitel 14, unter der Leitung von Frau Präsidentin, verehrte Kolleginnen und Kollegen!
Wenn Sie anfangen, die Schrift zu lesen, sind Sie am Abend oft verzweifelt und haben wenig verstanden. Das Hilfsmittel, das ich Ihnen heute zeige, ist nur eine kleine Unterstützung, sonst hilft es Ihnen kaum, sondern verwirrt eher. Deshalb habe ich es so eingestellt, weil viele gesagt haben, es verwirrt mehr, als dass es nützt. Trotzdem habe ich gedacht, ich probiere es noch einmal, obwohl sich meine Schrift in der Zwischenzeit nicht verbessert hat.
Heute müssen wir Sie bitten, flexibel zu sein. Sie sind ja gar nicht so schlecht, wenn es ums Blättern in der Bibel geht. Wir müssen nachher immer den Finger in der Bibel haben, denn heute brauchen wir auch die Chronikbücher dazu. Aber wir gehen zuerst einmal die Königsbücher durch.
Ich möchte noch einmal wiederholen – und für die, die neu dabei sind, zum ersten Mal sagen: Israel war nach Salomo gespalten. Schon das war Gottes Gericht, das Reich zerbrach. Wir sehen, dass Macht nicht etwas ist, was man sich erkämpft oder an sich reißt, sondern etwas, das Gott in Verantwortung anvertraut hat. Das verstanden schon die Nachfolger Salomos nicht mehr.
Wir kennen noch Salomos Gebet in der Nacht vor seiner Königsweihe: „Du wollest deinem Knecht ein gehorsames Herz geben.“ Das lesen wir später nicht mehr nach. Wenn Sie überhaupt je mit Verantwortung betraut sind – sei es im Beruf oder in der Familie, wenn Sie über Kinder oder Enkel auch Erziehungsmacht haben – bleiben Sie in dieser Demut: „Herr, gib mir das Herz für dieses Amt.“
Die Entwicklung im Reich Judah nach der Reichsteilung
Und jetzt sehen wir das Reich Juda. Zuvor hatten wir das Reich Israel betrachtet, das nördliche Königreich. Dieses hatte eine schreckliche Geschichte, die bis zu König Ahab und seiner bösen Frau Eschebel reichte. So weit sind wir gekommen.
Nun wenden wir uns dem Reich Juda zu und betrachten die andere Seite dieser parallelen Entwicklung. Deshalb ist es am Anfang auch zeitlich bestimmt. Es wird gezählt: Es war im so und so vielen Jahr der Herrschaft eines Königs im Norden, im Reich Israel, als in Juda Rehabeam König wurde.
Rehabeam, der Sohn Salomos, wurde König in Juda. Er war der Kronprinz, der unvernünftig war und die Steuerlast stark erhöhte. Rehabeam war einundvierzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte siebzehn Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der Herr aus allen Stämmen Israels erwählt hatte, um dort seinem Namen eine Stätte zu bereiten.
Dieses Wort hilft uns zu verstehen, dass über Jerusalem ein Geheimnis liegt, nämlich dass es eine Erwählung Gottes erfahren hat. Diese Erwählung wird auch durch die Geschichte nicht ausgelöscht.
Seine Mutter hieß Naama, eine Ammoniterin. Das bedeutet, sie stammte aus dem Gebiet des heutigen Jordanien. Sie war eine der Frauen, die Salomo hatte.
Juda tat, was dem Herrn missfiel. Sie reizten ihn mehr als alles, was ihre Väter zuvor mit ihren Sünden getan hatten. Die Gottlosigkeit fällt immer wieder leichter als der Glaube, und jede Generation muss den Glauben ganz neu erkämpfen. Man kann ihn nicht vererben.
Denn auch sie bauten Höhen, Steinmale und Aschera-Bilder auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen. Es gab auch Tempelhurer im Land, und sie taten alle Gräuel der Heiden, die der Herr vor Israel vertrieben hatte.
Ursachen und Ausprägungen der Gottlosigkeit in Judah
Jetzt können wir den ersten Teil einmal aufdecken. Meine Worte dazu: Warum kommt es eigentlich dazu, dass in Juda die Gottlosigkeit so stark zunimmt? Man könnte sich zum Beispiel überlegen – ich werde das später in den Chronikbüchern zeigen –, dass eine Vielzahl von Priestern, die offenbar im nördlichen Teil lebten, auch nach Israel hinunterdrängten. Dort suchten sie sich an den Heiligtümern der Heiden wieder einen Platz. Sie errichteten Steinmale und Aschera-Bilder.
Ich erwähne das ungern, aber es hat mich heute Mittag in der Vorbereitung doch beschäftigt, worum es hier überhaupt geht. Im Chronikbuch steht, dass es sich um Feldgeister und Kälber handelte – also um Gottesbilder. Im Königsbuch wird zudem geschrieben, dass es auch Tempelhurer im Land gab.
Am Montag war ich in einer Sitzung, und Dr. Heiko Grimmer saß neben mir. Er fragte: „Was sind das eigentlich für Leute?“ In solchen Sitzungen ist man nicht immer auf hohem Niveau, da redet man auch mal nebenher. Er sagte dann, das seien homosexuelle Huren gewesen. Das war mir neu. Ich bin bisher eher unbescholten durchs Bibellesen gegangen.
Ich habe jetzt intensiv recherchiert, und meine Brockhaus-Enzyklopädie hat mir sehr geholfen. Dort findet man den Begriff „Hierodulen“, das ist das religionsgeschichtliche Fachwort. In der Brockhaus-Enzyklopädie steht, dass die sexuelle Vereinigung mit diesen Personen – ob im homosexuellen Kult oder mit der weiblichen Hure – als Erlebnis göttlicher Macht verstanden wurde. Und das spielte sich alles auf dem geweihten Boden Israels ab.
Man muss wissen, wie der Teufel seine ganze Macht entfaltet. Dort, wo Gottes herrliche Offenbarung an Abraham, Isaak und Jakob so sichtbar war, stand das Böse. In meiner Enzyklopädie war für mich neu, dass in einer mittelgroßen griechischen Stadt allein in einem Tempel bis zu sechstausend Tempelbedienstete dienten. So kann man sich das Ausmaß besser vorstellen.
In der ganzen Bibel gibt es keine Stelle, die im Unklaren lässt, dass Gottes absolutes Nein über allem steht, was außerhalb der Ehe im Vollzug der sexuellen Gemeinschaft geschieht. Ebenso gibt es keine Stelle, die eine Berechtigung für vorehelichen Geschlechtsverkehr geben könnte. Wenn wir ein solches Thema behandeln, sollte das wenigstens erwähnt werden.
Im neuen Bibellexikon, das Brockhaus herausgibt (dreibändig), wird die Hurerei tief eindrücklich dargestellt. Die entsprechenden Bibelstellen werden ausführlich erläutert. Das beginnt schon im ersten Buch Mose, wo Gott zu jeder Verirrung sagt, dass sie zerstört und Feindschaft gegen Gott bewirkt.
Dass das Heidentum wieder einbricht – natürlich unter der Behauptung, ein religiöses Erleben zu vermitteln –, ist neu. Wir sehen, dass es auch in Israel nie völlig besiegt war. Als Saul lebte, ließ er die Wahrsager verdammen. Doch am Ende seines Lebens wusste er genau, wo die Wahrsagerin von Endor lebte, und ging dorthin, wie seine Männer wussten.
In Israel war es immer so, dass der ganze kanaanäische Kult weiterlebte. Die ganze Zeit über gab es Steinmale. Das sind meist Nachbildungen des männlichen Geschlechtsorgans, die in der Religionsgeschichte eine große Rolle spielen – bis zu vielen Tempelbauten heute in Asien. Man hat davon gehört.
Die Aschera-Bilder sind immer diese Gestalten und Sinnbilder, die man auch in den Israel-Museen in großer Gestalt findet. Es sind weibliche Frauengestalten mit überdimensionalen Darstellungen ihrer Geschlechtsorgane. Das war alles so sichtbar. Heute kann man das in jedem Museum und in jedem Israel-Band beobachten.
Das brach in Juda alles wieder auf, kaum war Salomo tot. Sie taten alle die Gräuel der Heiden, die der Herr vor Israel vertrieben hatte. Und das Volk macht das – warum? Weil sie meinen, sie müssten es tun.
Wir ahnen sicher nicht, wie in unserem Volk ein großer Bodensatz okkulter Mächte noch wirkt. Wir leben immer noch vom Segen unserer Vorväter, die uns beschützen, sodass wir das ganze Feld gar nicht kennen. Es ist gut, sich damit nicht zu beschäftigen.
Doch es ist wichtig, dass wir unser Leben reinigen und heiligen, damit allein Gottes Geist uns bestimmen kann. Es wäre furchtbar, wenn all das in voller Macht wieder hervorbräche. Oft kann eine solche Wende schnell kommen, und dann haben diese unheimlichen dunklen Mächte das Sagen.
Die Invasion Ägyptens und ihre Folgen für Judah
Im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog Schischak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem und nahm die Schätze aus dem Haus des Herrn und aus dem Haus des Königs. Er nahm alles, was zu nehmen war, auch die goldenen Schilde, die Salomo hatte anfertigen lassen.
Anstelle der goldenen Schilde ließ König Rehabeam in der Stadt Kupferschilde anfertigen. Diese gab er in die Hände der Obersten der Leibwache, die das Tor am Haus des Königs bewachten. So oft der König in das Haus des Herrn ging, trug die Leibwache die Schilde und brachte sie danach wieder zurück in die Wachstube.
Auf diese Weise sorgten sie dafür, dass wenigstens die Kupferschilde bewahrt blieben, während die goldenen Schilde abgegeben wurden.
Was aber mehr von Rehabeam zu sagen ist und alles, was er getan hat, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
Es war Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam während ihres gesamten Lebens. Rehabeam legte sich zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern in der Stadt Davids begraben. Seine Mutter hieß Na'amah, eine Ammoniterin. Sein Sohn Abija wurde König in seiner Stadt.
Man könnte sagen, wenn es wirklich so war, dass der ägyptische König kam, müsste man auch seine ägyptischen Aufzeichnungen nachvollziehen können. Das ist natürlich ganz leicht möglich. Schischak, der ägyptische Name, ist bekannt. Interessanterweise wurde sein Grab 1939 ausgegraben, und man fand die Goldplatten an seinem Sarg.
Dabei denke ich immer daran, ob vielleicht das Gold von den Schilden stammte, die im Tempel von Jerusalem waren.
Der ganze Glanz der Herrlichkeit ist dahin. Wir leben vom Erbe der Väter und verschleudern es wie ein Rehabeam. Man wusste damals gar nicht, was er tat, und wir können selbst nichts tun. Wir können auch das Reich Gottes nicht mit unserer eigenen Kraft erhalten.
Aber wir sollten uns dem Herrn zuwenden und ihn suchen, anstatt mit politischen Tricks zu handeln.
War es vielleicht so, dass er dem ägyptischen König Tribut zahlte und deshalb diese Schätze hergab, um sich freizukaufen? Doch mit politischer Taktik kann man das Reich Gottes nicht bewahren.
Armer König Rehabeam! Er war der erste König Judas. Mit 41 Jahren kam er ins Amt und regierte 17 Jahre. Er versündigte sich am Herrn, verließ das Gesetz des Herrn, leugnete die Umkehr und zahlte Tribut an Ägypten.
Chronikbücher und die Dynastie Rehabeams
Jetzt wenden wir uns den Chronikbüchern zu, genauer gesagt 2. Chronik 16. Es ist hilfreich, vorne im Liederbuch oder Ähnlichem etwas zu notieren, da wir jetzt hin und her springen müssen.
In 2. Chronik 12,11-12 steht, dass Rehabeam achtzehn Frauen und sechzig Nebenfrauen hatte. Er zeugte achtundzwanzig Söhne und sechzig Töchter. Dieser Mann war stolz, doch hat er im Leben alles verspielt. Warum wollte er so viele Söhne haben? Um seine Dynastie zu sichern, so der Gedanke. Das ist menschliche Dummheit. Man meint, man könne durch die Vergrößerung der Familie etwas erreichen, aber das ist nicht das, was Gott von ihm verlangt.
In Kapitel 12 steht, dass er das Gesetz des Herrn verließ, und ganz Israel folgte ihm darin. Der König von Ägypten, der nun Juda bedroht, ist eine direkte Folge des Gerichts Gottes. Hier wird gezeigt, dass Gott uns manchmal durch äußere Not in die Enge treiben kann. Das gilt für Gläubige, nicht für Ungläubige.
Gläubige müssen immer wissen: Wenn Gott uns in die Enge führt, sollten wir fragen: Herr, was ist los in meinem Leben? Ich will dich wieder suchen. Man kann nicht sagen, dass Unglücksfälle, wirtschaftliche Nöte oder Krankheiten automatisch eine Folge von Sünde sind. Nein, vielmehr sollen uns alle diese Dinge zur Buße treiben.
So müssen wir sagen: Alles, was geschieht, soll uns zur Buße führen – sowohl die Güte Gottes als auch die Not. Wir sollten immer wieder unser Verhältnis zu Gott in Ordnung bringen.
Der Ruf zur Umkehr durch den Propheten Schemaja
Es wird noch einmal genau erzählt, wie der König von Ägypten kam und auch von den festen Städten Europas. Doch jetzt im Vers 5 geschieht Folgendes: Der Prophet Schemaja kam zu Rehabiam und zu den Obersten Judas, die sich in Jerusalem aus Furcht vor Schischak versammelt hatten. Er sprach zu ihnen: „So spricht der Herr: Ihr habt mich verlassen, darum habe ich euch auch verlassen und in Schischaks Hand gegeben.“
Wenn Gott uns verlässt, sind wir den Menschen hilflos ausgeliefert. Und nichts ist schlimmer, als den Menschen hilflos und schutzlos ausgeliefert zu sein.
Daraufhin demütigten sich die Obersten Israels zusammen mit dem König und sprachen: „Der Herr ist gerecht.“ Das fehlt mir immer wieder heute. Oft hört man, wie Menschen sagen: „Wie kann Gott das zulassen?“ Stattdessen sollten wir sagen: „Der Herr ist gerecht.“ Wir haben nichts verdient außer seinem Gericht, aber wir rufen nach Erbarmen. Das ist der biblische Weg.
Als der Herr sah, dass sie sich demütigten – das hatte Rehabiam noch von seinem Vater Salomo und von seinem Großvater David gelernt – kam das Wort des Herrn zu Schemaja: „Sie haben sich gedemütigt, darum will ich sie nicht verderben, sondern ich will sie in Kürze erretten. Mein Grimm soll sich nicht durch Schischak über Jerusalem ergießen. Doch sollen sie Untertan sein, damit sie erkennen, was es heißt, mir zu dienen und den Königreichen der Länder.“
Nun folgt noch einmal die Geschichte mit den Schilden, die weggenommen wurden, und erneut wird vom Sterben Rehabiams berichtet.
Dann heißt es: „So tut ihr wieder euer Buch in die Chronikbücher ein, und wir gehen zurück zu den Königsbüchern.“ Dort wird das Geschehen meist nur kurz erzählt, während es in den Chronikbüchern ausführlich dargestellt wird.
Jetzt kommt Abija, der drei Jahre in Jerusalem regierte. An dieser Stelle kann man schon weiterschalten und das Ganze etwas schneller betrachten.
Abija und die Herausforderung eines geteilten Herzens
Das, was ich also dahingeschrieben hatte, stammt noch von dem Propheten Shemaja, der zur Umkehr ruft. Wir sehen wieder, wie Gottes Wort zur Umkehr aufruft. Dasselbe können wir bei jedem König beobachten, wie Gott gerade durch seine Boten wirbt. Es ist eigentlich immer so, dass die Tür zur Erneuerung, die Tür zur Rettung, offen ist.
Abija regierte nur drei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Macher, eine Tochter Abbi Schaloms. Er wandelte in allen Sünden seines Vaters. Der Vater hatte Umkehr betrieben und sich gedemütigt, aber der Sohn machte wieder weiter. Sein Herz war nicht ungeteilt bei dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.
Es gibt so viele Leute, die immer wieder sagen, sie möchten nicht so einseitig sein. Abija war nicht einseitig, er war offen für alles. Er wollte das Erbe des Vaters, des Großvaters und des Urgroßvaters bewahren, aber er war geteilt – nur portionsweise. Und bei Gott taugt das nicht. „Ach, dass du warm oder heiß oder kalt wärst! Weil du aber lau bist, will ich dich ausspeien.“ Das war hier dieses geteilte Herz. Er war nicht ablehnend gegenüber der Offenbarung Gottes in Israel, aber er hatte eben auch eine Offenheit für das Andere gehabt. Und das ist heute modern: dass man für alles offen ist.
Denn um Davids Willen gab der Herr, sein Gott, ihm eine Leuchte zu Jerusalem, so dass er seinen Sohn nach ihm erweckte und Jerusalem erhielt. In den Königsbüchern steht mehrmals von der Leuchte, dass das die Hoffnung war, die über Israel immer noch lebendig war. Da brannte noch ein Licht. Das heißt einmal, früher im Sammelbuch – das ist so eine schöne bildliche Redeweise des Alten Testaments –, beim Eli, wo die beiden bösen Söhne, Hoffi und Pinias, sich immer die Fleischstücke rauspiksen, da heißt es: „Aber die Lampe Gottes war noch nicht verloschen.“ Es war also noch nicht ganz aus mit der Gegenwart Gottes in der Stiftshütte.
Hier heißt es, dass trotz aller Gottlosigkeit noch die große Güte Gottes lebte, die dieses Volk immer noch nicht verworfen hat. Der Segen Davids geht noch weiter, und immer noch steht das ganze Erbe da. Manchmal habe ich das Gefühl, dass über unserem deutschen Volk noch der ganze Segen der Vorvätergeneration liegt. Man meint fast, wo geht denn unsere Generation hin? Ergreift sie das noch einmal, was Gott uns schenken will?
Darum ist es mir so wichtig, dass wir ungeteilt dem Herrn dienen und ihm nachfolgen. Die Leuchte ist noch nicht verloschen. Es wird einmal schlimm, wenn der Herr den Leuchter umstößt. David aber tat, was dem Herrn wohlgefiel, und wich nicht von allem ab, was er ihm gebot, sein Leben lang – außer in der Sache mit Uriah, dem Hethiter.
Es war aber Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam ihr Leben lang. Nordreich Israel und Juda bekriegten sich fortwährend. Mehr war von König Abija nicht zu sagen. Er wurde begraben, und sein Sohn Asa wurde König in seiner Stadt.
Asa: Ein König der Reformen und des Vertrauens auf Gott
Im zwanzigsten Jahr Jerobams, des Königs von Israel, wurde Asa König über Juda und regierte einundvierzig Jahre in Jerusalem.
Wir machen nun mit Abija weiter, der in allen Sünden wandelte, ein geteiltes Herz hatte und eine falsche Berufung auf Gottes Bund und Gnade ausübte. Dennoch erbarmte sich Gott auch über ihn.
Vielleicht könnten wir jetzt einfach in den Chronikbüchern weiterlesen. Es wäre interessant, beides zu tun, aber das könnte zu langatmig werden.
Wir kommen nun zur 2. Chronik, Kapitel 15, Vers 1.
Vorher möchte ich noch einmal auf Abija zurückkommen. Das ist auch schön in den Chronikbüchern beschrieben, in 2. Chronik 13, Verse 10-12. Dort sagte Abija, der nur drei Jahre im Amt war: „Wir sind gewiss, der Herr ist unser Gott.“ Man kann ihn fast als einen pausbäckigen Schwätzer bezeichnen.
Man hört oft Sprüche wie „Mit uns ist Gott“ und „Die Gnade Gottes ist mit uns“. Doch oft ist das nur Lug und Trug. Es wurden so viele leere Phrasen gepredigt, die nichts wert waren und nicht gedeckt. Man kann auch fromme Phrasen machen, Pathos verbreiten, sagen, man habe Gott nicht verlassen, und so weiter.
In Vers 12 heißt es: „Siehe, mit uns ist an der Spitze Gott und seine Priester und die Kriegstrompeten.“ Dort wird gerade erzählt, wie es einen Krieg um Abija gab, wie er sich über das Kriegselend demütigte und Gott ihm noch einmal half.
Das steht in den Königsbüchern gar nicht über Abija. Es ist interessant, das noch einmal zu lesen, wie jeder die Chance hat, die Gnade Gottes zu ergreifen.
Nun aber zu Asa. Wir müssen schon in Kapitel 14 der 2. Chronik beginnen, Vers 1: „Und Asa tat, was recht war und dem Herrn, seinem Gott, wohl gefiel. Er entfernte die Altäre der fremden Götter und die Opferhöhen, zerbrach die Steinmale und hieb die Bilder der Aschera um.“
Ich würde den Kindern in der Kinderkirche gern nur diese paar Verse erzählen. Das wäre schon ein füllendes Programm von einer halben Stunde.
Stellen Sie sich vor, wie die Leute geguckt haben, wie die Tempelhüter reagierten, als Asa seine Soldaten schickte, die die Götzenbilder packten.
Man hat ja all das in der Festung Hatzor ausgegraben. Im Museum in Hatzor steht noch so ein kanonäisches Götzenbild. Die alten Darstellungen wurden herausgeholt, aber ein großer Teil wurde natürlich zerstört. Die anderen wurden wahrscheinlich schnell versteckt, als Asa kam.
Es wird auch erzählt, wie eine der Frauen Jakobs unter ihrem Sattel ein Götzenbild versteckte. Deshalb sind einige dieser Bilder überliefert worden, was für unsere Archäologen sehr wichtig ist.
Wie Asa die Götzenbilder entfernen ließ und das Volk zuschaute – das war wie der Bonifatius, der die Wodanseiche umhaute.
Jetzt fällt der Blitz vom Himmel herab – so dachten die Leute, denn sie waren abergläubisch. Was passiert jetzt? Es war ein großer Mut von Asa, das ganze Götzenbild zerbrechen zu lassen, auch die Bilder der Aschera.
Wer den alten Bilderatlas von Kroll besitzt, findet dort ein tolles Bild von der Aschera – ganz freizügig, nackt. Es zeigt vierfüßige Tiere, die sich vor dieser Aschera erheben. Diese Funde stammen aus dem 10. Jahrhundert v. Chr. in Israel.
Asa gebot Juda, den Herrn, den Gott ihrer Väter, zu suchen und nach dem Gesetz zu handeln. Er befahl, alle Opferhöhen, Rauchopfersäulen und Götzenbilder aus allen Städten Judas zu entfernen.
Das Königreich hatte unter ihm Ruhe. Er baute feste Städte in Juda, denn das Land hatte Frieden. In diesen Jahren gab es keinen Krieg gegen ihn, denn der Herr hatte ihm Ruhe gegeben. Das waren Gnadengeschenke Gottes.
Er sprach zu Juda: „Lasst uns diese Städte ausbauen und mit Mauern, Türmen, Toren und Riegeln versehen, solange das Land noch unser ist. Denn wir haben den Herrn, unseren Gott, gesucht, und er hat uns Ruhe gegeben ringsumher.“
Das war natürlich, weil Asa bei seinem Vater erlebt hatte, wie wichtig das ist. Es war ja erst drei Jahre her, dass die Ägypter gekommen waren. Jetzt musste schnell gehandelt werden!
Ich habe noch einmal einem archäologischen Führer nachgesehen: 18 Städte können noch genau lokalisiert werden. Man hat all diese Festungen ausgegraben, die Asa bauen ließ und die ganz Juda umgaben. Sie waren hauptsächlich nach Süden ausgerichtet, also gegen die Ägypter.
So bauten sie, und es ging glücklich voran.
Asa hatte eine Heeresmacht aus Juda von dreihunderttausend Mann, die große Schilde und Speere trugen. Aus Benjamin waren zweihundertachtzigtausend Krieger dabei, die kleine Schilde trugen und mit dem Bogen schießen konnten. Alle waren starke Kriegsleute.
Doch gegen sie zog Serach, der Kuschiter – heute würde man sagen ein Sudanese. Die Kuschiter werden oft auch als Äthiopier bezeichnet.
Serach kam mit einer Heeresmacht von tausend mal tausend Mann, dazu dreihundert Wagen. Sie kamen bis nach Marescha.
Asa zog ihnen entgegen, und sie rüsteten sich zum Kampf im Tal Cevata bei Marescha.
Das Gebet Asas und der Sieg über die Kuschiter
Asa rief den Herrn, seinen Gott, an und sprach ein wunderbares Gebet. Bei unserer Danksagung verwenden wir oft Bibelworte. Brüder, Frau Polzin, ich habe schon gedacht, dass dies auch ein schönes Bibelwort wäre, das man nehmen könnte. Es ist nicht so bekannt:
„Herr, es ist dir nicht schwer, dem Schwachen gegen den Starken zu helfen. Hilf uns, Herr, unser Gott, denn wir verlassen uns auf dich. In deinem Namen sind wir gekommen gegen diese Menge. Herr, du bist unser Gott, gegen dich vermag kein Mensch etwas.“
Heute Morgen habe ich jemanden angerufen, der sagte, das gelte auch für ihn. Er hat gerade Schwierigkeiten mit Menschen. Ich sage dann auch: Die Leute, die das Leben so schwer machen, sind nicht stärker als der Gott, dem du gehörst. Es ist wichtig, sich das praktisch ins Bewusstsein zu rufen: Der Herr, der Gott, ist mit mir.
Das kann ich nur sagen, wenn ich auch in seinen Geboten wandle. Aber dann habe ich den ganzen Frieden. Es ist wunderbar, wenn jemand in diesem geistlichen Kampf sagen kann: Auch diese politischen Geschicke lege ich in die Hand Gottes. Es kann mir nichts geschehen, außer dem, was Gott vorhergesehen hat und was mir nützlich ist.
Der Herr schlug die Kuschiter vor Asa, und dann kämpfte Gott für uns und löste die Probleme, die wir nicht lösen können. Die Kuschiter flohen vor Juda, und Asa samt dem Volk, das bei ihm war, jagte sie nach bis nach Gera.
Ich finde es so schön, dass wir hier die Königsgeschichte lesen können. Man merkt, welche Kraft darin steckt. Es muss nicht genau bekannt sein, wie die Könige nacheinander kommen. Aber man sieht, was es bedeutet, den Herrn, den lebendigen Gott, zu verlassen und ihm nicht zu gehorchen – und wie es ist, wenn jemand treu dem Herrn dient.
Die Kuschiter fielen so, dass keiner von ihnen am Leben blieb. Sie wurden zerschlagen vor dem Herrn und vor seinem Heer. Juda trug sehr viel Beute davon. Sie schlugen alle Städte um Gera her, denn der Schrecken des Herrn kam über sie. Sie plünderten alle Städte, und es war viel Beute darin.
Auch schlugen sie die Zeltlager der Hirten und führten eine Menge Schafe und Kamele weg. Danach kehrten sie nach Jerusalem zurück.
Die strategische Bedeutung von Rama und die Festungsbauten
Ich möchte nicht alles, was dort steht, mit Ihnen besprechen.
Aus den Königsbüchern gibt es jedoch eine wichtige Information, die für den Bibelkundigen von Bedeutung ist. Im Nordreich, bereits zur Zeit des Vorgängerkönigs, gab es eine Stadt namens Rama. Diese Stadt war sehr stark befestigt und gehörte zum Nordreich Israel.
Rama bereitete Juda große Schwierigkeiten. Wenn man sich die Karte anschaut, sieht man, wie nah Rama an Jerusalem liegt. Das ist etwa vergleichbar mit der Entfernung zwischen Stuttgart-Berg und dem alten Stuttgart.
Die Nordisraeliten eroberten Rama. Interessanterweise nutzten sie die Steine von dort, um zwei Festungen in Bethel und Mizpe auszubauen. Das ist archäologisch gut belegt und hochinteressant. Die Bibel beschreibt diese Ereignisse äußerst präzise; es handelt sich nicht um Märchengeschichten. Archäologen konnten genau nachvollziehen, wie diese Befestigungen zu jener Zeit errichtet wurden.
Nun wollen wir uns den Reformen und dem Propheten Asarja zuwenden. Das sollten wir noch lesen.
Der Geist Gottes auf Asarja und die Warnung vor dem Verlassen Gottes
Und auf Asarja, den Sohn Odets, kam der Geist Gottes. Er zog hinaus zu Asa und sprach zu ihm: „Hört mir zu, Asa, und ganz Juda und Benjamin! Der Herr ist mit euch, weil ihr mit ihm seid. Wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen. Verlasst ihr ihn jedoch, wird er euch auch verlassen.“
Dieses Wort ist mir immer wichtig. Es gibt einige Bibelstellen, in denen genau dasselbe gesagt wird. Es gibt ja Leute, die immer behaupten, Gott sei nur gütig und ein lieber Gott, der uns niemals verlässt. Doch die Bibel, besonders bei den Propheten, sagt oft etwas anderes. Wie Gott zu euch ist, hängt davon ab, wie ihr euch ihm gegenüber verhaltet.
Tretet ihr seine Gebote mit Füßen, so zürnt Gott über euch. Sucht ihr aber seine Gnade, dann werdet ihr auch seine Gnade erfahren. Das bedeutet nicht, dass Gott immer nur der gütige, liebe Vater ist. Das wird hier sehr gut beschrieben: Wendet ihr euch zu ihm und sucht ihn wirklich, findet ihr auch seine Gnade. Wendet ihr euch jedoch von seinem Wort ab, lastet sein Zorn über eurem Leben.
Lange Zeit hindurch war Israel ohne Rechte, Gott ohne Priester, die lehrten, und ohne Gesetz. Als sie sich aber in ihrer Not zu dem Herrn, dem Gott Israels, bekehrten und ihn suchten, ließ er sich von ihnen finden. Zu dieser Zeit gab es keine Sicherheit für den, der aus- und einging, denn es herrschte große Verwirrung unter allen, die in diesen Ländern wohnten.
Ein Volk zerschlug das andere, und eine Stadt die andere, denn Gott erschreckte sie mit Ängsten aller Art. Ihr aber seid getrost und lasst eure Hände nicht sinken, denn euer Werk hat seinen Lohn. Das ist auch ein herrliches Bibelwort, das man sich unbedingt merken sollte.
Es steht genauso wie Paulus es im 1. Korinther 15,58 sagt: „Wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn.“ Für die, die auf Gott bauen, soll es sicher sein, dass ihre Arbeit nie umsonst ist und Gott auch das Verborgene sieht.
Die Erneuerung des Bundes und die Entfernung der Götzen
Als Asa diese Worte hörte und die Weissagungen des Propheten Aserja, des Sohnes Odets, vernahm, wurde er getröstet. Er entfernte die gräulichen Götzen aus dem ganzen Land, aus Juda und Benjamin sowie aus den Städten, die er auf dem Gebirge Ephraim erobert hatte. Außerdem erneuerte er den Altar des Herrn, der vor der Vorhalle des Herrn stand.
Schon zuvor hatte er die Götzen entfernt, doch offenbar blieben noch zu viele übrig. Jetzt handelte er mit großer Konsequenz und erklärte, dass der letzte Rest der Gottlosigkeit ausgerottet werden müsse.
Er versammelte ganz Juda und Benjamin sowie alle aus Ephraim, Manasse und Simeon, die bei ihnen wohnten. Es schlossen sich ihm viele aus Israel an, als sie sahen, dass der Herr, ihr Gott, mit ihm war. Sie versammelten sich in Jerusalem im dritten Monat des fünfzehnten Jahres der Herrschaft Asas.
An diesem Tag opferten sie dem Herrn von der Beute, die sie hergebracht hatten: 700 Rinder und 7000 Schafe. Sie schlossen einen Bund, den Herrn, den Gott ihrer Väter, von ganzem Herzen und ganzer Seele zu suchen. Wer aber den Herrn, den Gott Israels, nicht suchen würde, sollte sterben – klein und groß, Mann und Frau.
Sie schworen dem Herrn mit lauter Stimme, unter Freudengeschrei, Trompeten- und Posaunenschall. Ich weiß nie, warum das viele ärgert, wenn Billy Graham diejenigen, die eine Entscheidung treffen wollen, vortreten lässt. Billy Graham sagt immer, das sei noch keine endgültige Entscheidung, da müsse erst noch die Seelsorge einsetzen.
In unserer Kirche fehlt es wirklich daran, Menschen zu fragen und einzuladen: „Wollen wir heute nicht einmal das Fest feiern? Bringe Ordnung in dein Leben!“ Ganz Juda war fröhlich über den Schwur, denn sie hatten von ganzem Herzen geschworen und suchten den Herrn mit ganzem Willen. Der Herr ließ sich von ihnen finden und gab ihnen Ruhe ringsum.
Auch setzte König Asa seine Mutter Ma’acha ab, da sie nicht mehr Herrin war, weil sie der Aschera ein Gräuelbild gemacht hatte. Asa zerschlug ihr Keulbild, zermalmte es und verbrannte es am Bach Kidron. Das war sicher die schwerste Entscheidung, gegen seine eigene Mutter vorzugehen.
Doch die Opferhöhen in Israel wurden nicht entfernt; sie blieben weiterhin bestehen. Daraufhin begann später wieder das Übel. Dennoch war das Herz Asas sein Leben lang rechtschaffen.
Er brachte ins Haus Gottes, was sein Vater geheiligt hatte und was er selbst geheiligt hatte: Silber, Gold und Gefäße. Es herrschte kein Krieg bis zum fünfunddreißigsten Jahr seiner Herrschaft.
Asa führte eine Reformation durch: Altäre wurden zerbrochen, Bilder umgehauen. Als Schwacher vertraute er auf Gott – das ist das Wort aus 2. Chronik 14,10.
Die politische Schwäche Asas und die Warnung des Propheten Hanani
Der Prophet Asarja vertieft die Mauern, die das Land umgeben. Nun folgt eine schreckliche Geschichte, die wir ebenfalls betrachten wollen. Dieser treue Gotteszeuge wird schwach angesichts einer politischen Notlage.
Im 36. Jahr der Herrschaft Asas zog Bascha, der König von Israel, herauf. Man muss sich immer zuerst klar machen, worum es sich handelt. Das Nordreich, das Geschwistervolk, bekämpft ihn. Bascha ist historisch belegt: Sein Name wurde bei Ausgrabungen gefunden, unter anderem auf den Mesa-Steinen. Das ist alles historisch gesichert.
Der Bascha aus dem Nordreich von Samaria kommt nun herunter und kämpft gegen das Brudervolk Juda. Was tut dieser König? Wieder einmal zeigt sich die Dummheit und Blödheit seines Herzens. Statt Gott zu vertrauen, überlegt er sich, einen Bundesgenossen zu holen. Er holt die Syrer. Wie schafft er das? Indem er ihnen viel Geld zahlt.
Die Syrer sind es, die in den nächsten zweihundert Jahren Israel und Juda großen Schaden zufügen. Die Assyrer kommen später auch noch hinzu, aber die Syrer waren die erste Bedrohung. Man sieht: Aus selbstgemachten Wegen entsteht viel Unheil, das nicht vom Geist Gottes ausgeht. Es war aus eigenem Kopf ersonnen und wird zum Verhängnis.
Darum muss man sich noch einmal klar machen, was da geschieht. Der König von Israel kam gegen Juda herauf und baute Rama aus. Das habe ich Ihnen schon erzählt. Er wollte verhindern, dass jemand bei Asa, dem König von Juda, außen vor bleibt.
Asa nahm Silber und Gold aus dem Schatz im Haus des Herrn und aus dem Schatz im Haus des Königs. Er sandte es zu Benhadad, dem König von Aram, das sind die Syrer, der in Damaskus herrschte. Damaskus ist die Hauptstadt von Syrien. Asa ließ ihm sagen: „Es ist ein Bund zwischen mir und dir, zwischen meinem und deinem Vater. Darum schicke ich dir Silber und Gold, damit du den Bund mit Bascha, dem König von Israel, aufgibst und er von mir abzieht.“
Diese Bündnispolitik sollte umgelenkt werden. Benhadad hörte auf die Bitte des Königs Asa. Er sandte seine Obersten gegen die Städte Israels. Sie schlugen Iljon, Dann und Abdelmaim sowie alle Städte von Naftali mit ihren Kornspeichern.
Als Bascha das hörte, ließ er ab, Rama auszubauen, und hörte mit seinem Werk auf. Der König Asa aber baute ganz Juda auf. Sie nahmen die Steine und das Holz von Rama weg, mit dem Bascha gebaut hatte, und bauten damit Geba und Mizpa. Das ist das, was die Archäologen bestätigt haben.
Asa sagte, es sei alles prima gelaufen und seine Politik gut gewesen. Zu dieser Zeit kam der Seher Hanani, ein Prophet, zu Asa, dem König von Juda. Er sprach zu ihm: „Weil du dich auf den König von Aram verlassen hast und nicht auf den Herrn, deinen Gott, ist das Heer des Königs von Aram deiner Hand entronnen. Hatten nicht die Kuschiter und die Libyer eine große Heeresmacht mit vielen Wagen und Reitern? Doch der Herr gab sie in deine Hand, weil du dich auf ihn verließest.“
„Denn des Herrn Augen schauen alle Länder, dass er Stärke gibt denen, die mit ganzem Herzen bei ihm sind.“ Gott blickt immer nur auf diejenigen, die ihm ganz treu dienen. Das ist besonders wichtig in unseren Tagen. Es kommt Gott nicht auf die große Zahl an, sondern darauf, dass wir ihm treu dienen – nicht mit falschen Motiven und nicht mit falschen Mitteln für ihn kämpfen.
„Du hast töricht gehandelt, darum wirst du von nun an Krieg haben.“ Das Wort „töricht“ kommt oft im Alten Testament vor und bedeutet eine Torheit in Israel. Es war dumm, was sie taten – so unsinnig, dass es kaum Worte dafür gibt. Unglaube ist nämlich blöd, unfassbar dumm. Wir müssen uns immer wieder daran erinnern, dass wir nicht auf solche billigen Tricks hereinfallen dürfen.
Asa wurde zornig über den Seher und legte ihn ins Gefängnis. Das war der Asa, der große Reformen durchgeführt hatte. Warum? Weil er keine Kritik vertrug. Wir sind oft so empfindlich, dass wir geistliche Kritik schlecht annehmen. Dabei wäre sie zum Heil gewesen.
Asa wurde zornig: Wie kann man so etwas sagen? Ähnlich war es auch bei König Ahab und Micha, den wir beim nächsten Mal betrachten werden. Asa legte Hanani ins Gefängnis, weil er ihm grollte. Außerdem bedrückte er zu dieser Zeit einige vom Volk.
Das Ende Asas und die Mahnung zur Selbstprüfung
Die Geschichte Asas, sowohl die frühere als auch die spätere, ist im Buch der Könige von Juda und Israel niedergeschrieben. Asa wurde krank an seinen Füßen. Die Bibel beschreibt es so, als hätte er plötzlich alles vergessen. Dabei hat er sicherlich noch viel getan: große Kunstwerke geschaffen, Schulen eingeweiht und sogar eine Universität gegründet, was damals etwas Großes war und in der Presse erwähnt wurde. Doch all das war unwichtig. Er war von Gott verworfen und nicht mehr nützlich.
Nun stehe ich hier mit seiner Krankheit. Diese nahm sehr zu, und in seiner Krankheit suchte er nicht den Herrn, sondern die Ärzte. Hier möchte ich noch einmal klarstellen: Es besteht kein Gegensatz zwischen dem Suchen des Herrn und dem Aufsuchen von Ärzten. Es ist kein Widerspruch. Gott hat uns auch die Ärzte gegeben. Die Frage ist vielmehr, ob ich beides miteinander suche.
Wo keine Ärzte sind, darf ich auch Gott allein suchen und es ohne Ärzte probieren. Aber ich glaube, Gott hat uns immer wieder viele Mittel gegeben, die wir ganz natürlich gebrauchen dürfen. Das Schlimme bei Asa war, dass er in seinem Trotz dem Seher Hanani widersprach und ihm grollte. Er sagte: „Ich brauche keinen Gott und keine Seelsorge, bei mir ist alles in Ordnung.“ Das ist oft so: Auch äußere Nöte sollten uns zur Buße treiben.
Hier lag das Übel. Es ist wichtig, diese Stelle nicht falsch zu interpretieren. In der Bibel gibt es diesen Gegensatz nicht. Wenn Sie auf eine einzelne Stelle stoßen, dürfen Sie niemals eine Lehre nur darauf aufbauen. Sonst entstehen immer Extremlehren. Sie müssen prüfen, ob das ganze Zeugnis der Bibel so ist. Wenn Sie nur auf eine Stelle bauen, kommen Sie zu verrückten Lehren. Es müssen immer mehrere Stellen herangezogen werden.
In der Bibel ist es immer so, dass Gott auch die Ärzte gibt. Aber wir wissen, wie beim blutflüssigen Mann, dass die Ärzte ohne Gott nichts ausrichten können. Sie brauchen auch hier die segnenden Hände Gottes. Deshalb sagte ich: Das Suchen der Ärzte und das Suchen Gottes sind kein Gegensatz. Bei Asa jedoch war es ein Gegensatz.
Interessant ist, dass der Mann, der Israel und Juda zur Reform führen und den Gottesdienst erneuern konnte, in seinem eigenen Leben die Reformation nicht vollbrachte. Das kann passieren: Man kann Großes für Gott wirken und doch im eigenen Leben ungehorsam bleiben.
Asa legte sich zu seinen Vätern und starb im einundvierzigsten Jahr seiner Herrschaft. So habe ich es hingeschrieben, einundvierzig Jahre, und er fügte sein Alter hinzu. Man begrub ihn in seinem Grab, das er sich in der Stadt Davids hatte aushauen lassen.
Wo sind denn die Königsgräber? Einige von uns waren schon in den sogenannten Königsgräbern. Doch dort waren es nicht wirklich die Königsgräber. Mein Sohn hat sie noch nicht gefunden. Das ist immer noch ein interessantes Thema. Die Juden betreiben unter dem Felsendom intensive archäologische Forschungen. Dort wird viel im Felsengrat gesucht, aber niemand darf hinein.
Die Königsgräber, die wir besucht haben – wer dabei war, weiß es – sind wunderbar ausgehauen mit vielen Grabkammern. Man geht dort im Dunkeln hinein und kann sich vorstellen, wie diese Königsgräber ausgesehen haben. Auch die Königsgräber im Kidrontal sind es nicht, aber dort kann man sich etwas besser vorstellen, wie es gewesen sein könnte.
Ich meine, dass gerade die Königsgeschichte mit ihrem Auf und Ab für uns ein sehr wichtiges Wort enthält, das wir hören und bedenken sollten.