Einleitung
Ich hoffe, dass Sie nicht prozessieren, denn auf das bezieht sich der Streit nicht, sondern auf den Glaubenskampf. Dass wir da nicht müde werden. Wenn Sie das Lied mal zu Hause alleine singen, wie das schön ist, bis zur Ewigkeitsfreude. Wenn ich da stünde, oh wenn ich da wäre. Wenn ich nur meinen Lauf vollendet hätte. Nun haben wir heute als Predigttext den zweiten Teil der Geschichte, wie Paulus in Ephesus gewirkt hat. Apostelgeschichte 19 von Vers 23 bis Vers 40. Wir hatten am letzten Sonntag den ersten Teil behandelt, wie sich dort eine Gemeinde bildet. Sie erinnern sich noch, wie einige versuchen den Paulus zu imitieren und die gebrauchen nur die Formeln, dass gibt's ja manchmal auch bei Christen, dass sie nur die Sprache Kanaans sprechen. Und dann meinen sie, sie wären schon drin. Und das geht böse aus. Da täuscht man sich, denn Gott will reine Menschen haben, die sich ihm ganz zur Verfügung stellen. Und nun:
23 Es erhob sich aber um diese Zeit eine nicht geringe Unruhe über den neuen Weg. 24 Denn einer mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, machte silberne Tempel der Diana1 und verschaffte denen vom Handwerk nicht geringen Gewinn. 25 Diese und die Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach: Liebe Männer, ihr wisst, dass wir großen Gewinn von diesem Gewerbe haben; 26 und ihr seht und hört, dass nicht allein in Ephesus, sondern auch fast in der ganzen Provinz Asien dieser Paulus viel Volk abspenstig macht, überredet und spricht: Was mit Händen gemacht ist, das sind keine Götter. 27 Aber es droht nicht nur unser Gewerbe in Verruf zu geraten, sondern auch der Tempel der großen Göttin Diana wird für nichts geachtet werden und zudem wird ihre göttliche Majestät untergehen, der doch die ganze Provinz Asien und der Weltkreis Verehrung erweist. 28 Als sie das hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrien: Groß ist die Diana der Epheser! 29 Und die ganze Stadt wurde voll Getümmel; sie stürmten einmütig zum Theater und ergriffen Gajus und Aristarch aus Mazedonien, die Gefährten des Paulus. 30 Als aber Paulus unter das Volk gehen wollte, ließen's ihm die Jünger nicht zu. 31 Auch einige der Oberen der Provinz Asien, die ihm freundlich gesinnt waren, sandten zu ihm und ermahnten ihn, sich nicht zum Theater zu begeben. 32 Dort schrien die einen dies, die andern das, und die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren. 33 Einige aber aus der Menge unterrichteten den Alexander, den die Juden vorschickten. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten. 34 Als sie aber innewurden, dass er ein Jude war, schrie alles wie aus einem Munde fast zwei Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser! 35 Als aber der Kanzler das Volk beruhigt hatte, sprach er: Ihr Männer von Ephesus, wo ist ein Mensch, der nicht weiß, dass die Stadt Ephesus eine Hüterin der großen Diana ist und ihres Bildes, das vom Himmel gefallen ist? 36 Weil das nun unwidersprechlich ist, sollt ihr euch ruhig verhalten und nichts Unbedachtes tun. 37 Ihr habt diese Menschen hergeführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer Göttin sind. 38 Haben aber Demetrius und die mit ihm vom Handwerk sind einen Anspruch an jemanden, so gibt es Gerichte und Statthalter; da lasst sie sich untereinander verklagen. 39 Wollt ihr aber darüber hinaus noch etwas, so kann man es in einer ordentlichen Versammlung entscheiden. 40 Denn wir stehen in Gefahr, wegen der heutigen Empörung verklagt zu werden, ohne dass ein Grund vorhanden ist, mit dem wir diesen Aufruhr entschuldigen könnten. Und als er dies gesagt hatte, ließ er die Versammlung gehen.
Freiheit und Feindschaft
Nun ist das schon merkwürdig. Ich dachte immer wieder, das Evangelium wäre eine Botschaft vom Frieden. Das meinen doch alle Leute. Das Evangelium schafft Frieden. Die Friedensbotschaft. Und hier erleben wir was ganz anderes. Und das ist überall so in der Apostelgeschichte. Kaum ist eine Gemeinde gegründet, dann gibt's Streit. Aber wenn wir noch einmal hören, was Jesus angekündigt hat, dann wundert uns das nicht. Das Evangelium schafft keinen Frieden. Nur bei denen, die glauben. Und bei den Anderen schafft es Ärger und Verdruss und Empörung und Aufruhr, Widerspruch, Hass, Bitterkeit. Ja warum denn? Die Anderen regen sich maßlos auf. Was sie da erleben bei den Christen. Mich macht das heute morgen sehr unruhig, dass bei uns oft wenig Widerspruch ist. Das muss zu denken geben. Wo Jesus wirkt, da gibt es Feindschaft. Und man kann sogar sagen, dass man von dieser Feindschaft etwas merkt vom Wirken Jesu. Es war ja damals in Ephesus auch der große Traum der Menschen in Freiheit zu leben, so wie das heute auch für uns ein großer Traum ist. Wir möchten freie Menschen sein, in einer freien Welt leben. Ich genieße es in unserer Bundesrepublik zu sein, in einer freiheitlichen Demokratie. Für viele Menschen auf der Welt ist das ein Sehnsuchtstraum. Aber für Menschen, die hier in diesem Lande leben, gibt es auch viele Dinge, die uns unfrei machen. Ich denk jetzt nicht an irgendwelche Ungerechtigkeiten. Die Bibel, das Wort Gottes, spricht immer wieder davon, dass wir gar nicht frei leben können, bis uns Jesus befreit hat. Wen der Sohn Gottes frei macht, der ist erst richtig frei. Es gibt auch in einer freien Welt große starke Mächte und Gewalten, die uns binden und die uns nicht los lassen. Grad in dem Brief an die Epheser hat Paulus davon gesprochen. Im sechsten Kapitel, das was ich vorhin gelesen habe: Wir haben zu kämpfen mit den Mächtigen und Gewaltigen. Und wie sich dort die erste kleine Gemeinde in Ephesus bildet und die ersten sich zu Jesus bekennen, dann wir das auf einmal sichtbar, dass in dieser Stadt ganz verborgene Mächte und Gewalten herrschen. Und darüber müssen wir heute morgen reden. Dass in unserer freiheitlichen Welt Mächte und Gewalten sind, die wir oft gar nicht sehen und erkennen und darum auch nicht fürchten und die doch unser Leben so total binden. Ich muss zuerst davon reden, über die Ketten, die Menschen binden. Ketten, die Menschen binden. Ephesus war eine großartige Stadt. Eine der großen religiösen Städten, die neben Athen und Jerusalem die dritte im Bunde war. Die Stadt war sehr berühmt durch den Tempel, der Arthemis, die auf lateinisch dann Diana genannt wurde. Ein Tempel mit 128 Säulen, jede Säule 19 Meter hoch. Eines der 7 Weltwunder war dieser Tempel in Ephesus und die ganze Welt sprach davon, von diesem wunderschönen und herrlichen Bauwerk. Diese Menschen, die Wollten Gott dienen. Das war ihnen wichtig. Aber kaum kommt Paulus hin mit seiner Evangeliumsverkündigung, kommt es zu einem scharfen Gegensatz. Auf der einen Seite die Religion der Epheser, auf der anderen Seite das Jesusbekenntnis der kleinen Gemeinde. Warum war das plötzlich so ein unversöhnlicher Gegensatz? In der Stadt gab es eine große Bewegung, die Menschen interessierten sich nicht mehr für diese kleinen Figuren, der Arthemis, der Diana, die dort verkauft wurden in der Stadt. Das war nicht ein Boykott der Christen. Ich kann mich damit nicht befreunden. Nach allem was wir in der Bibel lesen wurde der Boykott immer wieder benutzt, von Menschen, die der Gemeinde Jesu schaden wollten. Und so wird es auch am Ende der Zeit sein, wenn der Antichrist sein Malzeichen aufdrückt, dass man nichts mehr kaufen oder verkaufen kann, es sei denn man hat das Malzeichen an der Stirn. Die Christen machten keinen Boykott. Es ging irgendwie spontan. Sie hatten kein Interesse mehr für diese Figürchen, die etwa so groß waren wie ein Finger. Man hat sie vielfach ausgegraben in dieser Stadt. Aber jetzt muss ich doch mal darüber reden, warum die Christen nicht mehr diese Figürchen aufstellen wollten. Wissen Sie, dass ist das, was man sonst ins Büffet stellt, solche kleinen Figuren, so Erinnerungszeichen, aber das war ein bisschen mehr. Es trifft auch den Sachverhalt nicht ganz, wenn wir sagen es sei die Göttin Diana. Die Göttin Arthemis, wie sie im griechischen Raum heißt und so war das in Kleinasien, dass das der hellenistische Bereich war, war ja nicht bloß eine nackte Götterfigur, sie haben diese Bilder bestimmt alle schon gesehen, sondern eine Frauengestalt, deren ganzer Oberkörper voll hängt mit lauter Brüsten. Ja warum wollten die Leute diese Figur haben? Im Altertum war es ganz besonders wichtig, dass man Fruchtbarkeit hat. Und die Frauen hatten diesen Aberglauben. Etwas anderes ist es ja nicht. "Nur wenn ich diese Figur bei mir trage, kann ich gesunde Kinder gebären." Und die Männer waren der Überzeugung, sie müssten das haben, damit sie rechte Männer sind. Und so lief das Geschäft in der Stadt. Und warum plötzlich verkauft man diese Figuren nicht mehr. Da hat ein Denkprozess eingesetzt. Und darüber muss ich heute morgen reden. Die Leute merken auf einmal: "Das stimmt ja gar nicht, dass mein Leben von dieser Fruchtbarkeit der Arthemis abhängt. Das ist ja gar nicht wahr. Sondern Gott hat mich geschaffen, mit Leib und Seele, auch als Frau und Mann, mit meinen ganzen persönlichen Eigenarten und ich darf von Gott meinem Herrn all das annehmen und ihm dienen." Wenn Sie einmal verfolgen, wie im Altertum diese Religion an die Fruchtbarkeit diese Menschen zerrissen hat, wie das die Familien zerstört hat, weil der Glaube alles beherrscht hat: "Ich muss Kinder haben. Um jeden Preis. Davon hängt der Wert meines Lebens ab." Und wie die Menschen sich in diesen Sexualrausch hineingesteigert haben, nur um die Erfüllung der Gottheit zu erleben. Da verstehen Sie, welch eine dämonische Gebundenheit hier vorlag. Sie kenne es aus dem alten Testament, wo aus dem phönizischen Bereich die Gottheit der Astarte, ganz ähnliche Frauenfiguren nach den archäologischen Ausgrabungen, in Israel in der Figur des Baal, des Fruchtbarkeitsgottes, die immer wieder eine Versuchung für die Menschen war. Und wir merken auf einmal stehen hinter dieser Religion handfeste Wirtschaftsinteressen. Da steht der Demetrius auf, Präsident der Industrie und Handelskammer. Ein Einzelner. Und der hat einen großen Einfluss, denn auf der Schiene kann er zu allen sprechen und wenn er an dieser Seite rührt, dann werden alle hell wach. Er sagt: "Da wird unser ganzer Glaube, mit dem wir leben, mit dem wir aufgewachsen sind, der wird da plötzlich uns zerstört und es geht schließlich auch um die Wirtschaftsgrundlage unseres Einkommens." Und darum gibt es so einen unheimlichen Aufruhr in der Stadt. Warum ich das heute morgen so ausführlich behandle: Weil das uns doch trifft. Ich habe die große Frage an uns alle, die wir Christen sein wollen ob wir überhaupt noch wissen, wie uns Jesus frei macht, von Zwängen, Mächten und Gewalten. Es ist doch erschütternd, wie wir alle belastet sind, bis in unsere Phantasien und Gedanken hinein. Dass wir gezogen werden und dass das geschlechtliche bei uns genauso eine Macht entfalten kann. Dann mag das bei uns heute nicht mehr die Fruchtbarkeit sein. Im Gegenteil. Es herrscht ja in unserer Gesellschaft direkt eine Feindschaft gegen das Kind. Aber dann wird etwas aus der großen, aus der guten Gabe der Schöpfung Gottes herausgezogen und das ist die Lust, die Gott gegeben hat. Und Menschen sagen: "Wenn ich nur Lust habe und ich muss diese Lust kriegen. Und nur wenn ich diese Erfüllung habe, dann hat mein Leben Sinn." Und dann zerbricht man selbst Familienbande und Ehebande. Nur weil man die Erfüllung braucht. Betrogene Menschen. Wir wollen es doch in unseren Tagen wieder sagen, so wie das damals ein Aberglaube war, als ob die Diana einen glücklich machen könne. Wir wollen es doch allen Leuten sagen: "Wer hat euch denn dieses in den Kopf gesetzt?" Was gibt es denn da für wilde Leidenschaft heute? Wie verraten Menschen ihren Glauben und treten Gebote Gottes mit Füßen, nur weil sie sagen: "Ich brauch doch meine Lebenserfüllung." Welche Lebenserfüllung? Es ist doch nur ein Gott und Herr. Jesus, dem wir gehören und der bestimmt doch auch über mein Leben, über meine Erfüllung, über meine Freude. Können Sie denn überhaupt auch je in Ihrer Geschlechtlichkeit Erfüllung bekommen als unter dem "Ja" und Segen Gottes? Ihr jungen Leute. Es gibt doch bloß einen Weg. Vor Gott einen Bund zu schließen, in der Treue zu leben, weil Gottes Ordnungen doch mir nur garantieren können, was mir Erfüllung gibt. Und zwar interessant, dass damals der Paulus, der bestimmt überhaupt kein Eheseminar abgehalten hat, er hat nur den Namen Jesus verkündigt. Menschen kamen zum Glauben und auf einmal hat das konkrete Auswirkungen und die Menschen unruhig über den Weg der Christen, eben nicht über die Lehre. Das war nichts abstraktes, sondern sie merken, die Christen leben ganz anders. Die sind nicht bigottisch und die sind auch nicht prüde, die haben sich herzlich lieb und es sind natürliche fröhliche Leute. Das sind auch Geschlechtswesen, Mann und Frau in der ganzen Blüte, aber sie leben es in der Erfüllung und sie werden reich und froh und sie merken bei ihnen ist das immer anders. Sie kommen belastet mit Sünden und unbefriedigt zurück. Wir sind gebundene Menschen. Der Fürst dieser Welt, der Teufel, wie es in der Bibel immer wieder heißt, der kann ja alle möglichen Einfallstore in unserem Leben finden, wo er uns binden und beherrschen kann. Und kaum hat er Gewalt über uns, dann steuert er unser ganzes Leben, von der einen zentralen Stelle aus, wo er unser Herz erobert. Und das ist in diesen Tagen. Leider. Leider. Eine Lustsehnsucht, die in uns allen so offen ist. Wir alle sind von unserer Zeit ja auch so angesteckt, dass keiner hier sagen kann: "Das lässt mich kalt." Das geht bis in die Altersheime. Soll ich nicht einfach nur doch noch das alles nachholen, was mir offenbar verloren ging." Was soll Dir denn verloren gegangen sein, wenn Jesus dein Herr ist? Und diese ersten Christen damals in Ephesus, sie lebten ihre Freiheit und sie lebten die Schönheit der Lebensbeziehung aus, so dass das gar keines Boykotts bedurfte. Es ging ganz spontan, sie lebten eine neue Lebensordnung mit Jesus. Und die anderen Menschen merken nicht einmal wie sie gebunden sind. Mein zweiter Punkt.
Leidenschaften werden frei.
Als Demetrius hier zur Demo bläst und denn kommen die Massen zusammen. Wir sind einmal mit einer Reisegruppe aus der Gemeinde durch Ephesus gegangen und haben uns dorthin wieder ausgegraben ins Stadion aufgestellt 26.000 Plätze hat dieses Stadion. Ein Amphitheater in der griechischen Bauweise, wo man von der letzten Reihe her das Reden noch hört, bis hinunter auf die Bühne runter und dort waren sie alle zusammen gekommen um ihren Protest auszudrücken und gegen die Christen zu demonstrieren. Alles nur wegen der Jesusverkündigung. Ich bin überzeugt, dass jeder von Ihnen sehr viel erzählen könnte, wie es in Ihren Familien manchmal rumort, bloß wenn sie den Weg mit Jesus gehen. Wenn Sie an einer Stelle in Geldfragen, oder in der Wahrheitsfrage, oder auch in Ehedingen sagen: "Für mich ist das von Gott geregelt. Ich will mich der Lebensordnung Gottes unterstellen. Für mich gibt es keine Liebe ohne totale Treue, sonst würde ich mich selber betrügen." Wenn Sie das tun, dann werden Sie merken, wie Sie dem Spot ausgesetzt sind. Andere sagen: "Bist Du überhaupt ein richtiger Mensch? Bist Du noch normal? Bist Du verrückt?" Das kann manchmal bis zu bösen Anfeindungen gehen, das soll Sie nicht erschrecken. Sie sehen dort in Ephesus, wie die Leidenschaften der Menschen geweckt werden und wie Hass und Bitterkeit hier sich austobt. Das ist eine Massenhysterie. Wir als gläubige Leute sollten ganz besonders vorsichtig werden. Grade da, wo solche Bewegungen sich austoben, da ist Jesus nicht. Auch wenn das im christlichen Namen geschieht. Da ist Jesus nicht. Und das ist noch nie gut gegangen. Wo ein ganzes Land angeblich christlich wurde. Das war nie so. Das waren die Mächtigen, die damit Geld machen wollten. Die Gemeinde Jesu, die Schar, die Jesus folgt in Gehorsam, war immer eine kleine Schar. Das ist eine Frage an uns, ob wir den Weg gehen auch gegen die große Zahl aller anders denkenden. Unsere jungen Leute müssen heute schon in der Schule viel viel Spott anhören, weil sie in einen Bibelkreis gehen. Wenn sie sich in einer Gebetsgruppe in der Schule versammeln. Sie werden verlacht und verspottet. Interessant, wie das damals zum Vorschein kommt, die Leidenschaften, die sich darin gefallen, gegen Christus zu spotten und zu höhnen. Denken Sie mal bei sich nach. Erinnern Sie sich noch, dass Sie ja auch einmal so schon gesprochen haben. Fast jeder von uns hat einmal gehöhnt. Und gespottet und gelacht. Und er wollte den Weg nicht so gehen, weil das bei unserer alten Fleischesart offenbar besser ankommt. Es ist der Herdentrieb. Die große Masse, die eben immer in eine andere Richtung geht. Wer mit Jesus geht, ist ein Einzelmensch, der ganz fest stehen muss und seinen Weg ganz verlässlich laufen muss. Und sie brüllen im Chor zwei Stunden lang und sie brüllen immer die gleichen Parolen. Interessant, dass Glaube nie eine einfache Sache der simplen Parolen ist. Nie. Die billigen Mottos, die helfen Ihnen nicht zum Glauben. Sie müssen eine feste Basis im Wort Gottes haben. Und sie brüllen bei zwei Stunden. Das soll Sie gar nicht durcheinander bringen, wenn die ganze Macht der Medien und der Presse ihren Glauben verspottet und verlacht. Unser Herr hat immer noch 7000, die ihre Knie nicht beugen. Woher haben die ihre Festigkeit? Sie haben ihre Festigkeit nur davon, dass sie sich vor Jesus beugen. Und wer den Herrn fürchtet, der hat keine Angst mehr vor den Menschen. Und wir sollten uns frühzeitig angewöhnen, dass wir kritisch werden, gegen alle Formen der Massenhysterie, der Massensuggestion und der großen Sprüche und der großen gewaltigen Worte. Die braucht Jesus nicht. Es ist ein stiller Weg des Gehorsams, der mit dem Leben bewährt wird. An dem man sieht, ob man den Weg mit Jesus wirklich geht. Das ist keine Lehre, das ist ein Weg, den diese Christen in Ephesus gehen. Und Sie können ihren Weg nur da wirklich gehen, wo Sie aus dem Wort die Dinge durchschauen können und wissen: Es gibt keine Freiheit in dieser Welt, so lange diese mächtigen und gewaltigen Toben. Und das Thema angeben, auch in unserer Welt heute. Es ist eine gottlose Zeit, in der wir leben, in der der Name Jesu verlästert wird. Es braucht viel Kühnheit, viel Mut seinen Weg zu gehen. Noch das letzte:
Sie können die Gemeinde Jesu nicht zerbrechen.
Mich freut es, wie das beschrieben ist von Paulus. Paulus wollte eigentlich in dieses Theater gehen, er war ein unerschrockener Mann, der hätte sich gerne dort dem Gespräch gestellt. War aber gar keine Gelegenheit dazu. Mit dieser fanatischen Masse kann man nicht eine sinnvolle Diskussion führen und das waren die Freunde des Paulus, die ihn warnen und sagen: "Bleibe bitte da." Sie müssen ihn halten. Liebe Schwestern und Brüder. Ich komme an einen Punkt, der ganz wichtig ist für unsere Gemeinde. Sie brauchen Schwestern und Brüder, die Ihnen zur Seite stehen. Die Sie auch einmal zurück halten. Sonst machen wir viel törichte Dinge. Es gibt in der Gemeinde Jesu keine Päpste, sondern wir sind Schwestern und Brüder und wir sind alle auf den Rat der anderen angewiesen. Gott wollte nicht, dass Paulus hier hinein geht. Es hätte auch keinen Wert gehabt. Darum wollen wir auf den Rat der anderen hören. Und es erfordert Demut, gute Demut den Rat von anderen anzunehmen. Es gibt heute so viel Selbstbewusste Christen, die sagen: "Gott hat mir gesagt und ich weiß das und ich fühl das." Und Sie stehen oft daneben und denken: "So ein irre geleiteter Mensch." Das sieht man doch. Aber das sind alles Menschen, die sich nicht dem geistlichen Rat der Schwestern und Brüder unterstellen wollen. Und bei Paulus kann man lernen, wie er immer wieder sich dem Rat der anderen untergeben hat, obwohl er doch Apostel war, das sind wir ja noch nicht einmal. Und dann kann es Gott fügen, dass diese machtvolle Versammlung in sich zusammen bricht. Es ist Gott ein Kleines. Zerbricht an ihren vielen Stimmen und sie schreien so laut, dass gar keiner mehr weiß, warum sie schreien. Es war im großen Kirchenkampf einer war in einer Versammlung, in der gegen die bekennenden Christen gehetzt wurde und die anderen erwarteten ihn und sagten: "Wie war's denn in der Versammlung?" Und er kam nur zurück und sagte: "Und sie schrien bei zwei Stunden." Er wollte damit sagen: "So war's wie damals." Sie können rufen. Es war letztlich nur ihre eigene Unsicherheit durch ihre billigen Parolen übertönt. Lassen Sie sich doch nicht schrecken von den machtvollen Drohungen, die Ihren Glauben bedrohen. Sie gehen doch Ihren Weg ganz sicher und ruhig. Wenn Sie mit Jesus gehen. Lassen Sie die anderen toben und schreien. Groß ist die Diana der Epheser und was die anderen rufen. Ich setze auf die freie Liebe. Mein Bauch gehört mir. Lassen Sie sie rufen. Es ist interessant, dass auch die Feinde zugestehen müssen: Paulus war nie ein Tempellästerer. Er hat nie die anderen lächerlich gemacht. Er hat immer Ehre den anderen zuteil werden lassen. Es ist nicht unsere Art über andere zu witzeln und zu spotten, aber wir wollen unseren Glauben unerschrocken gehen und wollen ihn auch verantworten, ohne Angst, wenn uns Gott zur Verantwortung nötigt. Wir wissen nicht wo und wie der richtige Platz ist. Wir wollen uns leiten und führen lassen, dass wir dies gerne tun, auch wenn die Hölle tobt. Auch wenn der Teufel wütet, allem Drohen zum Trotz, fröhlich unseren Glauben zu bekennen. So ist die erste Gemeinde in Ephesus gewachsen und Paulus hat es jetzt noch einmal ans Herz gelegt: "So stehet nun fest und zieht den Helm auf und nehmt den Schild in die Hand und seid unerschrocken und kämpft für den Glauben an Jesus." In dem Buch von Bunjan - der alten Pilgerreise, einem alten puritanischen Buch in England, da wird ja der Weg eines Christen erzählt und ganz am Anfang seines Weges kommt er an einem wild drohenden Löwen vorbei. Und dieser Löwe, der erhebt sein Gebrüll und dieser Wanderer, der will nicht vorüber gehen und sagt: "Der frisst mich." Und dann steht plötzlich neben dem Löwen ein Mann, den Bunjan Furchtlos nennt. Er sagt: "Du Wanderer auf dem Weg zur Ewigkeit, Du musst wissen, da ist eine unsichtbare Kette, die diesen Löwen hält er kann Dir nichts tun. Und ich möchte Ihnen heute diesen Trost mitgeben. Es kann mir nichts geschehen, als was Gott hat ersehen und was mir nützlich ist. Lass sie drohen, lass sie wüten. Er kann mich nicht verschlingen. Ich will fröhlich meine Straße ziehen und wenn auf unseren Kirchen der Hahn droben ist, dann erinnert das immer an den Hahnenschrei. Wir sind alle sehr leicht verführbar. Auch in der Gemeinde. Sicher nicht durch das Drohen des Löwen, oder durch sein Gebrüll, sondern wir sind alle sehr leicht verführbar, durch eine Mag, die uns fragt: "Bist Du auch mit Jesus gegangen?" Und dann sagt man: "Nein nein nein, ganz bestimmt nicht." Und es ist uns peinlich und genant. Wir sind versuchlich auf dem kleinen Weg. Es sind so viele Abhaltungen bei uns, wo wir den Weg Jesu verlassen. In Ephesus musste die Gemeinde durch schwere Kämpfe hindurch und es war die Finsternis, die Macht des Teufels, die kräftig zu schlägt. Wissen Sie dass die auch in Ihrem Leben zu schlägt? Ob sie mit machtvollem Thron kommt, oder mit der zarten lockenden Versuchung. Sie hat immer nur das eine Ziel: Sie will Sie von Jesus weg reißen. Wie gut dass Jesus uns den Sieg gibt, wenn wir nur treu bei ihm bleiben. Und dass eine Gemeinde auch in Ephesus auch fröhlich ihren Platz stehen kann. So etwas Wunderbares, wie die erste Gemeinde schon in Ephesus die Befreiung ihres Glaubens lebt und heraustreten kann aus den schrecklichen Entartungen der Liebe. Und das leben kann was Familie heißt. Was Ehe heißt und was Ehelosigkeit heißt im Namen Jesu und Würde und Schönheit eines Menschen, so wie Gott ihn geschaffen hat, das ist wichtig, dass wir diesen Weg auch heute wieder entdecken. Und diesen Weg so gehen, dass es Unruhe um uns her gibt. Amen.