Einleitung: Die Ablehnung Jesu und ihre Folgen
Unser Predigttext steht in Matthäus 11, Verse 25 bis 30. In den Versen davor hat Jesus von der großen Enttäuschung gesprochen, dass er in vielen Orten dieser Welt abgelehnt wird.
Wer heute am See Genezareth reist, kommt nicht nur nach Tiberias, sondern auch nach Kapernaum. Dort wird man beobachten, dass sich die Worte Jesu erfüllt haben: Kapernaum wurde nie mehr wieder aufgebaut, ebenso Chorazin und Bethsaida.
Es ist erschütternd, an den Trümmern der Synagoge von Bethsaida und Chorazin zu stehen. Wir erleben es tagtäglich, dass Menschen nichts von Jesus wissen wollen. Gerade in diesem Kontext spricht Jesus diese Worte.
Das Lob des Vaters und die Einladung Jesu
Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und es den Unmündigen offenbart hast.
Ja, Vater, denn so hat es dir wohlgefallen. Alles ist mir übergeben von meinem Vater. Niemand kennt den Sohn außer dem Vater, und niemand kennt den Vater außer dem Sohn und wem der Sohn es offenbaren will.
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir. Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
Die Last der Arbeit und der Druck des Alltags
Liebe Schwestern und Brüder,
ich möchte heute am Sonntag noch einmal zurückblicken auf Ihre Arbeit, mit der Sie sich tagtäglich herumschlagen. Ich weiß, dass diese Arbeit für viele von Ihnen längst eine unerträgliche Last geworden ist, die einen zermürbt und fertig macht. Man kann das kaum noch ertragen. Es ist ein fortwährender Druck und eine anhaltende Spannung. Heute drücken wir das oft mit dem amerikanischen Wort „Stress“ aus. Wir befinden uns in einem Spannungszustand, der an unseren Nerven zerrt.
Es ist viel zu viel, was wir tun müssen, obwohl die Arbeitsanforderungen in den letzten Jahren eigentlich leichter hätten werden müssen. Doch wir haben den Eindruck, dass es immer schlimmer wird. Vielleicht ist ein Sonntag auch einmal gut, um aus der Distanz heraus die eigene Berufsarbeit, die tägliche Arbeit, zu betrachten. Warum ist sie eigentlich so schwer?
Ich behaupte jetzt einmal: Die Arbeit an sich ist gar nicht so schlimm. Was uns viel mehr belastet, ist das, was mit der Arbeit verbunden ist, was damit zusammenhängt. Eigentlich schaffen wir doch alle sehr gern. Wir wollen uns doch verwirklichen. Aber bei der Arbeit spüren wir oft, dass wir den Aufgaben nicht gewachsen sind. Wir sind überfordert.
Das zeigt sich nicht nur bei den Prüfungen, die auf den jungen Leuten lasten, die treu gearbeitet haben. Die jungen Leute sagen oft: „Ich bin kein Prüfungsmensch. Ich kann die Spannung nicht richtig aushalten. Meine Nerven geben mir nicht die Ruhe, und mir fällt das Wissen plötzlich nicht mehr ein.“ Und so ist es ja später im Beruf auch.
Wir werden in Positionen gehievt, und kaum sind wir drin, merken wir, dass wir für die Aufgaben oft gar nicht gerüstet sind. Wir haben das Wissen nicht, die Ausbildung nicht und das Können nicht. Aber wir können es uns nie eingestehen, auch vor anderen nicht, dass wir einmal versagen. Wer darf schon zugeben, dass er Fehler macht? Wer wird Verständnis finden? So sind wir in einem dauernden Spannungszustand. Das macht die Arbeit so schwer.
Persönliche Unzulänglichkeit, ja, sicher auch unsere Unfähigkeit. Wir wissen doch, dass wir Menschen mit allen Ecken und Kanten sind, mit Fehlern und Unvollkommenheit. Aber dann sollen wir etwas Vollkommenes leisten, und wir haben uns selbst dieses Ziel gesetzt. Wir streben immer weiter vorwärts, wollen noch mehr und noch mehr. Darum sind wir in diesem unheimlichen Druck.
Dann kommen Angst und Sorgen hinzu: Wie wird das überhaupt weitergehen? Ob wir das gesundheitlich durchhalten, kräftemäßig durchhalten? Ob wir die Leistungsanforderungen wirklich noch erfüllen können, die auf uns zukommen? Manchmal muss man nach außen hin sicher ein wenig spielen und das alles verdecken.
Ich weiß nicht, wie lange Sie das noch durchhalten – mit der Spannung, mit Ihren Nerven, mit Ihrer Seele. Immer wieder mit einem Druck zur Arbeit zu gehen, sich unruhig hin und her zu wälzen und zu fragen: Wie werden die Dinge ausgehen? Wird es gut gehen mit dem, was ich hier als Wagnis auf mich genommen habe?
Noch etwas: Wir leben in einer unheimlichen Konkurrenzsituation. Die anderen, die neben uns arbeiten, sind ja eigentlich Leute, die immer besser sein müssen als die anderen. Sie warten schon darauf, dass ich versage, damit sie an meine Stelle kommen können.
Neid, Hass und Missgunst sind heute fast im Arbeitsleben mitprogrammiert. Das braucht man sozusagen. Ich muss doch besser sein als der andere. Wenn ich sehe, dass dem anderen etwas gelingt, kann ich mich ja nicht mitfreuen. Warum gelingt es mir nicht so wie ihm? Warum kommt er voran? Warum wird er von anderen anerkannt?
Der andere ist für uns Konkurrent. Wir können uns nicht an ihm freuen. Das macht unser Leben so schwer. Und dann noch die rasch dahinfließende Zeit: Einmal etwas vergessen oder versäumt – man holt es nicht mehr zurück. Die Fehler der vergangenen Tage kann ich nicht mehr revidieren. Sie sind geschehen und liegen zurück.
Und das alles erleben wir heute durch diesen enormen Arbeitsdruck, in dem wir alle stecken. Was ist das bloß mit unserer modernen Welt?
Die Spannung entsteht durch uns selbst
Und dann merken wir plötzlich, dass das, was Jesus vor zweitausend Jahren gesagt hat, auch heute noch das Wort für uns ist. Das war schon damals so. Seitdem Menschen leben, stehen sie unter enormem Druck und in großer Spannung.
Wissen Sie, woher diese Spannung kommt? Wir schaffen sie selbst. Wir machen sie, weil wir das alles ganz bewusst wollen. Die Frage ist, ob wir jetzt überhaupt im Gottesdienst hören können, ob wir es überhaupt begreifen. Wir machen hier keine Zeitkritik, sondern reden von uns. Wir halten uns den Spiegel vor: Wir sind die Menschen, die Angst haben, die dem Druck unterliegen, die die anderen neben uns als Konkurrenten beurteilen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Wir sind die, die immer besser sein wollen und uns ständig neue Ziele setzen.
Uns gilt dieses Wort. Mein erster Punkt: Jesus gibt Ruhe für gestresste Menschen.
Haben Sie einmal Ihre Tagesarbeit mit Jesus in Beziehung gebracht? Jesus sagt: "Kommt her zu mir." An diesem Sonntag sollen Sie mit Ihrem ganzen Spannungszustand zu ihm kommen. Wer hat Ihnen eigentlich eingeredet, dass Sie das alles allein schaffen müssen? Sie haben sich das in den Kopf gesetzt – ich!
Und Jesus sagt: "Ich bin doch der Mächtige, ich bin doch der, der Kraft schenkt, der durchhilft, der befreit, der Wunder tut. Komm doch her zu mir!" Haben Sie den Mut, in den Spannungen Ihres Tagesgeschäftes einmal die Tür zu schließen und zu sagen: Ich will allein sein mit Jesus und mit ihm über alles reden, was mich heute frustriert.
"Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, die ihr abgearbeitet seid, die ihr kraftlos seid, die ihr in diesem Spannungszustand eure Kraft verzehrt habt, kommt doch her zu mir! Ich will euch erquicken." Das Größte, was Jesus uns sagen kann, ist: Es ist doch gar nicht dein Leben, das du lebst, sondern ich will dein Leben tragen, ich will dein Helfer sein.
Warum klammern Sie eigentlich so große Bereiche Ihres Lebens aus? Warum nehmen Sie Ihre ganzen Schwierigkeiten, die Sie werktags niederdrücken, aus dieser großen Einladung Jesu: "Kommt her zu mir!"?
Und was gibt uns Jesus da? Er offenbart uns den Vater, den ewigen Vater. Ich weiß nicht, welches Vaterbild Sie haben, das ist auch nicht wichtig. Wir irdischen Väter sind alle Vogelscheuchen, an denen Sie sich nicht orientieren müssen. Er ist der Ursprung von allem, was Vater heißt. Er ist der ewige Gott, unvergleichlich, so gibt es keinen auf Erden.
Das hat uns Jesus zur Zeit gezeigt. Die Jünger baten ihn: "Zeige uns den Vater." Sie wollten etwas von der Vatergüte Gottes sehen. Und Jesus konnte sagen: "Ihr macht es doch auch so mit euren Kindern." Oder ich darf jetzt hinzufügen: mit euren Enkeln. Was seid ihr da plötzlich entbrannt in Liebe! Wie viel mehr wird der Vater im Himmel euch geben!
Wissen Sie das eigentlich noch? Was ist das für ein Unglaube bei uns? Was ist das für ein Unglaube! Wir beschweren uns bei Gott, wir klagen, wir jammern. Aber wir haben nie begonnen, mit ihm zu rechnen und zu sagen: Herr, das ist von dir geschehen, du hast mich in diese Schwierigkeiten hineinmanövriert. Aber ich will jetzt deine Vatergüte erleben. Es ist nicht meine Sache, sondern deine Sache.
Wir singen sogar das Lied: "Bist du doch nicht Regente, der alles führen soll? Gott sitzt im Regimente und führt alles wohl."
Dass wir in Spannungszustände kommen, ist überhaupt kein Wunder. In unserer Zeit ist das so verbreitet, dass Menschen mit einer kühnen Handbewegung sagen – vielleicht schon am Nachmittag der Konfirmation unserer Konfirmanden: "Ich brauche doch keinen Gott, ich will nichts von Gott wissen." Und danach wundern wir uns, wenn uns die Wellen über dem Kopf zusammenschlagen und wir mit den Nöten nicht fertig werden.
Wer hat uns denn gesagt, dass wir das Leben meistern können? Selbsterlösung ist die Religion unserer Tage – der Mensch, der ohne Gott lebt. Aber dass wir Christen das von den anderen kopieren!
Was meistern wir denn? Nicht einmal die Geburt haben wir gemeistert. Die Mutter hat uns geboren, wir wurden geboren – das ist an uns geschehen. Die Sterbestunde können wir gar nicht meistern, weil wir keine Kraft mehr haben. Und das, was dazwischen liegt – wer hat uns eingeredet, dass wir das selbst meistern?
Die Schwierigkeiten mit den Kollegen, die Berufsschwierigkeiten, die Spannungszustände – die besten Psychologen und Psychotherapeuten können uns nicht aus dieser Tiefe herausführen, wenn wir nicht den Vater wiederentdecken, der uns schwache Kinder halten will.
Jesus sagt von den Kindern in Kapernaum, Korazin, Bethsaida, dass sie unmündig sind. Da standen sie, ich brauche keine Erlösung, das ist nicht ein Wort für unsere Zeit heute. Und Jesus ging vorüber.
Ist das ein Wort für Sie? Für mich ist es eins.
Von Jesus lernen: Demut und Sanftmut als Kraftquelle
Der zweite Punkt: Wir sollten von Jesus lernen. Er sagt von sich, dass er demütig und sanftmütig ist. Obwohl Jesus als ewiger Gottessohn allen Grund gehabt hätte, in unserer Welt groß aufzutreten und zu sagen: „Ich, ich“, war er sehr bescheiden.
Wird uns nicht einmal bewusst, dass unser selbstbewusstes Ich manchmal regelrecht verrückt spielt? „Ich, ich“ – wie wir das oft gegen Gott setzen und uns gegen ihn stellen. „Ich mache das schon selbst.“ So kennen wir es von kleinen Kindern, wenn sie trotzig sind. Doch dass wir in der Entfaltung unserer Lebensgröße überhaupt versuchen, uns von Gott zu lösen, unser Leben selbst zu gestalten, unseren eigenen Willen durchzusetzen und zu sagen: „Ich möchte mich selbst verwirklichen, ich bin doch der Schöpfer meines Lebens“ – das ist eine Illusion.
Was bin ich denn? Ein Mensch mit vielen, vielen Schwierigkeiten. Ich denke oft daran, wenn im Fernsehen oder Radio über große bekannte Namen aus Politik und Wirtschaft hergezogen wird. Da wird kritisiert, dass jemand etwas Dummes gesagt hat, wie er aussieht, wie er spricht und sich darstellt. Dürfen wir Menschen nicht einfach so sein, wie wir sind? Wir tragen unsere Komplexe mit uns herum. Schön ist es, wenn man seinem Ehepartner wenigstens sagen kann, wo die eigenen Schwächen liegen. Aber man darf es auch seinem Heiland sagen: „Herr, du weißt, ich bin ein schwacher, gebundener Mensch. Ich komme mit vielem in mir selbst nicht zurecht. Ich will von dir lernen, denn du bist so sanftmütig und demütig.“
Den Demütigen gelingt es, weil Gott ihnen hilft. Das sind Menschen, die sich realistisch einschätzen. Ich weiß, sie sind oft in Positionen, in denen sie viel bewirken können. Und ich freue mich immer, wenn ich das erlebe – wie hier im Gottesdienst Menschen mit großer Verantwortung sind. Trotzdem dürfen sie demütig sein und sagen: „Es ist eine Gnade Gottes, dass er mir das anvertraut hat.“ Und sie dürfen dem Herrn auch ihre Schwächen anvertrauen.
Übrigens darf ich auch von meinem Versagen sprechen – bei ihm. Ich brauche das nicht vor Menschen zu tun. Ich darf sagen: „Herr, du siehst in mein Herz hinein, du kennst alle meine Fehler. Aber ich bin so froh, dass du mich gerecht machst und mein Leben veränderst.“ Darum bin ich frohen Mutes und stehe fest. Dann weiß ich: Lass das doch laufen, wie Gott es fügt. Ich kann doch nur wirken, soweit es Gott gelingen lässt, und ich nehme alles aus seiner Hand.
Das Joch Jesu als Zeichen der Gemeinschaft und Erleichterung
Noch das Letzte: Lass dich ins Joch einbinden. Das ist ein Bild aus der Landwirtschaft, wie bei einem Zugochsen. Wenn das Joch gespannt wurde, zog der Ochs mit seiner Stirn den Karren. Das ist ein schönes Bild. Manche von Ihnen sagen: „Ich arbeite mit Schaum vor dem Mund.“ Aber bloß nicht sonntags! Da sollten Sie einen Tag haben, an dem der Herr Sie ganz besonders erquicken will.
Das Schöne ist, dass er sich mit Ihnen unter dieses Joch spannt. Er lässt sich in Ihr Joch einspannen und sagt: „Komm, wir machen das miteinander.“ Wenn Sie dann einen starken Partner am Joch haben, ist es ganz anders, wie man seine Aufgabe ziehen kann.
Ich wünsche mir, dass Sie auch mitten in den Stresszuständen Ihres Lebens nicht Medikament um Medikament schlucken und nicht von diesem zu jenem Seelenarzt rennen. Sondern dass Sie wieder das Geheimnis entdecken: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“
Herr, du kannst uns manches mit Schmerzen aus den Fingern schlagen. Vater im Himmel, ich preise dich, dass du es den Weisen und Klugen verborgen hast. Gott hat nichts gegen Weisheit. Er hat uns die Weisheit gegeben, ebenso wie die Stärke. Aber manchmal muss er uns an die Betonwand laufen lassen, weil er sagt: „Das ist nicht der Weg für dich. Ich will dich führen, und dann wirst du meine Kraft und meine Wunder erleben.“
„Seid still und erkennt, dass ich der Herr bin.“ Du hast es den Unmündigen geoffenbart. Das bleibt tatsächlich so, auch bei den ganz Großen. Sie können es immer nur entdecken, wenn sie wie Kinder sind. Und sie wachsen aus ihrem Kinderglauben nie heraus. Sie können nur sagen: „Lieber Vater im Himmel.“ Und sie können nur staunen, wie sie Schritt für Schritt beschenkt werden.
Es ist dir wohlgefällig gewesen, ja, Vater, und du willst uns jetzt den Vater offenbaren. „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“
Ermutigung und Ausblick: Kraft aus der Auferstehung und Demut im Alltag
Mir fällt sofort auf, dass der alte Apostel Paulus, wenn er seinen jungen Begleiter Timotheus im Glauben stärkt, ihm keinen komplizierten Schulungskurs gibt. Wissen Sie, was er ihm gesagt hat? Vergiss nicht Jesus Christus, der von den Toten auferstanden ist.
Dass unsere Kraft oft nicht reicht, ist doch klar. Aber vergiss nicht, dass du erlebst, wie Jesus mit seiner Auferstehungskraft in schwachen Menschen wirkt. Wir sollten eine Abscheu entwickeln – vor allem gegenüber dem, was wir uns ohne Gott anmaßen. Eigentlich ist das eine Gotteslästerung.
Wenn wir so viel probieren und meinen, dass wir in ganzer Treue, Liebe und Hingabe alles schaffen, dann ist das falsch. Ich weiß, wie viele Menschen ich gesprochen habe, die gesagt haben: „Wissen Sie, dazu habe ich doch keine Zeit, sonntags noch in den Gottesdienst zu gehen.“ Aber Hochachtung vor diesen armen Menschen, denen jede Erquickung fehlt. Ich kann sie nicht erquicken, ich kann sie reizen, aber der Herr kann sie erquicken.
Der Herr ist da mit seinem großen Trost und seiner Macht. Er regiert alles, beugt sich zu den Geringen herunter und wirkt mitten in unserer Schwachheit.
Wir hatten gestern eine Bewerbertagung für unsere christlichen Fachkräfte. Ich habe mich über diese 25 Leute gefreut. Doch was ich ihnen gesagt habe, war: Ihr werdet bald erleben, dass ihr trotz aller glänzenden Befähigung Schiffbruch erleidet. Euer fruchtbares Wirken beginnt draußen, wenn ihr am Ende seid mit eurem Latein. Dann, aus dem Gebet heraus, tut ihr ganz schlichte Schritte, und das segnet der Herr.
Vielleicht war das heute auch für Sie das Wort, das Sie brauchen. Ich wünsche nur, dass Gott uns das Geheimnis offenbart, warum es den Starken, Mächtigen, Weißen und Klugen oft nicht zugänglich ist. Warum man das immer erst verstehen kann, wenn man auf der Nase am Boden liegt und immer weiter weiß.
Welch einen großen Herrn haben wir, der erquickt und Ruhe gibt. Der mitten in den großen Aufgaben ganz wunderbar ruhen lässt, weil man alles in seine Hände legt. Dann hat die Arbeit auch einen Sinn, und sie zerrt nicht mehr an den Nerven. Es ist nicht mehr unser Kampf. Wir können Schritt für Schritt fröhlich arbeiten. Die Spannung ist weg, der Druck ist weg, die Frustration ist weg.
Denn wir sagen: Ja, das machst du alles, wie und was du willst. Ich will nur meine Schritte gehen, treu in deinen Spuren. Amen.
