Einführung in das Thema der Errettung
Der einzige Weg zu Gott – so heißt heute Abend unser Thema: Der einzige Weg zu Gott.
Errettung ist Gottes Idee. Ich kann mir gut vorstellen, dass heute Abend viele Gäste hier sind, die vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben an einer solchen Veranstaltung teilnehmen. An diese möchte ich mich in den ersten Minuten besonders richten.
Wir sind hier bei einer Evangelisation. Eine Evangelisation ist eine christliche Veranstaltung. Dort spricht man nicht über Geschäfte, Medizin, Sport oder Geld – auch wenn das manchmal vorkommt, ist das eigentlich nicht das Thema. In einer Evangelisation geht es um Gott und den Menschen, und zwar anhand der Bibel.
Der Evangelist, also der Redner, versucht, Gott anhand der Bibel so zu zeigen, wie er wirklich ist. Er versucht auch, den Menschen so zu zeigen, wie er wirklich ist. Die Bibel sagt, dass Gott heilig ist und dass der Mensch sündig ist.
Das war nicht immer so. Als Gott den Menschen geschaffen hatte, war der Mensch sehr gut. Gott hatte ihn sehr lieb und große Pläne mit seiner Schöpfung. Doch dann geschah etwas Furchtbares: die größte Katastrophe, die diese Welt je gesehen hat – der Sündenfall.
Seit dem Sündenfall ist der Mensch von Gott getrennt. Zwischen dem heiligen Gott und dem sündigen Menschen steht eine dicke Wand: die Sünde. In der Bibel steht: „Die Sünde ist eine Scheidewand zwischen euch und eurem Gott.“ Auf der einen Seite ist der heilige Gott, auf der anderen Seite der sündige Mensch.
Der Mensch geht nun seinen Weg. Mit jeder neuen Sünde entfernt er sich weiter von Gott und geht der Ewigkeit entgegen. Doch mit dem Tod ist nicht alles aus. Die Bibel spricht viel über das Sterben, aber auch über Auferstehung, Gericht und Ewigkeit.
Die Bibel sagt uns, dass der Sünder zum Gericht kommen muss und dort nach seinen Werken gerichtet wird. Wenn ein Mensch in seinem Erdenleben nicht mit Gott versöhnt wurde, sondern mit unvergebener Schuld in die Ewigkeit geht, wird er im Gericht durchfallen und ewig verloren sein.
Aber das will Gott nicht. Weil er uns liebt, will Gott, dass Menschen gerettet werden. Deshalb hat Gott in seiner Liebe das Liebste, das er hatte – seinen Sohn Jesus Christus – in diese Welt gesandt.
Jesus ist über die Erde gegangen und hat das Evangelium verkündet. Doch er hat noch mehr getan: Er hat nicht nur über Liebe gesprochen, sondern die Liebe bewiesen, als er ans Kreuz ging.
Jesus Christus, der Sohn Gottes, der nie eine Sünde getan hat, nahm stellvertretend unsere Sünden auf sich, als wären sie seine eigenen. Er trug unsere Sünde ans Kreuz und starb stellvertretend für die Sünde der Welt.
Dann hat der Vater ihn von den Toten auferweckt und zum Retter der Welt bestimmt. Jesus sagte: „Ich bin die Tür zu Gott. Wer durch mich hineingeht, wird leben.“
Praktische Umsetzung von Bekehrung und Wiedergeburt
Wie geht das praktisch vor sich? Darüber sprechen wir in diesen Tagen immer wieder. Wie geschieht es, dass man sich bekehrt und Jesus im Glauben als seinen Erretter annimmt?
Was ist Bekehrung? Man kann es mit einem einzigen Satz ausdrücken: Der Mensch bringt seine Sünde zum Herrn, und der Herr nimmt sie ihm weg. Das ist Bekehrung.
Und wie kommt man zur Wiedergeburt, zum neuen Leben? Indem man, nachdem man seine Sünde abgegeben hat, Jesus im Glauben als seinen Heiland, Herrn und Retter annimmt. Dann wird man wiedergeboren, so steht es in der Bibel. Man wird ein Kind Gottes, man wird gerettet.
Solange wir das nicht erlebt haben — eine Bekehrung und Wiedergeburt — sind wir von Gott getrennte, verlorene Menschen. Dabei soll es nicht bleiben. Dieser Abend soll wieder dazu dienen, dass Menschen sich rufen lassen, das Angebot Gottes annehmen, sich für Jesus entscheiden und für die Ewigkeit gerettet werden.
In Johannes 18,37b lesen wir: „Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen“, sagt Jesus, „dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Und wer aus der Wahrheit ist, der hört auf meine Stimme. Wer für die Wahrheit ist, der hört auf meine Stimme.“
In Johannes 14,6 sagt Jesus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zu Gott, niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
Jesus sagt nicht: „Ich zeige euch den Weg“ — das tut er natürlich auch. Er sagt nicht: „Ich sage euch die Wahrheit und ich lebe.“ Sondern Jesus sagt: „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, ich bin das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
Die Bedeutung von Sünde und Bekehrung in der Kirche
Manche ärgern sich, wenn ein Redner nur über Sünde spricht. Viele Menschen mögen das Wort Bekehrung überhaupt nicht.
Pastor Kemner ist bereits in der Ewigkeit. Er wurde von Gott so gewaltig gebraucht, dass durch ihn viele Menschen zu Jesus gekommen sind. Pastor Kemner hat einmal gesagt: "Du kennst Jesus nur, wenn du in Buße und Bekehrung in ihm die Befreiung gefunden hast."
Ihr Lieben, das ist unser Thema während dieser Evangelisation. Wir reden über Sünde und Gnade, über den breiten Weg und den schmalen Weg, über Verderben und Errettung. Das ist unser Thema.
Ich möchte das mit einem Beispiel aus dem Alltag auf einem anderen Gebiet verdeutlichen. Da ist ein Arzt. Der Arzt hat eigentlich nur ein Thema, solange er in seiner Praxis oder im Krankenhaus arbeitet. Er hat ein Doppelthema: Krankheit und Heilmittel.
Der Arzt macht eine gründliche Untersuchung und versucht, eine genaue Diagnose zu stellen. Er möchte herausfinden, was der Kranke hat, und dann versucht er, das bestmögliche Heilmittel anzuwenden, damit dem Patienten geholfen werden kann. Er beschäftigt sich jeden Tag mit diesen beiden Dingen: mit Krankheit und mit Heilung, mit Heilmitteln.
So ist es auch auf dem geistlichen Gebiet. Wir beschäftigen uns in unserer Verkündigung mit Sünde, mit der Verlorenheit des Menschen und mit Jesus, mit seinem Heilsangebot. Das ist ähnlich wie beim Arzt in der Praxis.
Das Generalthema der Bibel ist das, was wir in diesen Tagen hier verkündigen. Ich bin sehr bemüht, nicht davon abzuweichen: Bekehrung und Wiedergeburt. Das ist das Generalthema der Bibel und der Kirche. Damit steht und fällt die Kirche.
Wenn das nicht mehr unser Thema ist, wenn wir darüber nicht mehr reden, dann haben wir unseren Dienst verfehlt. Das sind die beiden Säulen in der Kirche: Bekehrung und Wiedergeburt.
Ohne Bekehrung, sagt Jesus, wirst du umkommen. Wer nicht von neuem geboren ist, kann das Reich Gottes nicht sehen (Johannes 3,3).
Wenn wir eine Kirche haben, in der wir alles Mögliche tun – wir helfen den Armen, den Kranken, wir senden Ärzte oder andere Helfer in die Mission, bauen Krankenstationen, speisen die Armen und machen vieles andere –, dann ist das, was wir da tun, im allerbesten Fall ein gut funktionierendes Sozialwerk. Und das ist ja nicht zu verachten. Aber mit Gemeinde Jesu hat das nichts zu tun.
Billy Graham hat einmal gesagt, dass ihm manchmal bange ist bei der viel gerühmten Sozialarbeit, die wir auf der Erde tun. Er ist sehr dafür, aber wenn es dabei bleibt, dann fehlt das Entscheidende. Er sagte es einmal so: "Mir ist manchmal bange und ich habe manchmal Angst, dass wir dem verlorenen Sohn in der Fremde das Leben bequem machen, so dass er gar keine Lust mehr hat, nach Hause zu kommen."
Ihr Lieben, was nützt es, wenn wir alles Gute für den Leib getan haben und es dem Menschen endlich wieder gut geht? Wenn er wieder ein Bett hat, zu essen und gesund geworden ist, aber seine Seele nicht gerettet ist? Am Ende geht er ins Gericht, ins Verderben und ist verloren für alle Ewigkeit.
Moody sagt: Wenn der Heilige Geist in ein Herz hineinleuchtet, ist zwischen einem König und einem Bettler kein Unterschied mehr.
Evangelisationserfolg und die Botschaft der Bekehrung
Als Billy Graham in England evangelisierte – das ist schon sehr lange her – wurde die Evangelisation verlängert. Er predigte mehrere Monate hintereinander jeden Abend. Es kamen immer mehr Menschen, und die Veranstaltung wurde Woche für Woche verlängert: noch eine Woche länger, noch eine Woche länger, noch eine Woche länger. Ich glaube, die Evangelisation dauerte etwa ein Vierteljahr.
Auch im Königshaus wurde davon erfahren. Daraufhin wurde Billy Graham von Königin Elisabeth zu einem Besuch eingeladen. Diesen nahm er gern an. Er sollte dort auch eine Andacht halten und vor der gesamten Königsfamilie sowie der gehobenen Gesellschaft sprechen.
Billy Graham bereitete sich sorgfältig vor. Er erzählte bei einer Predigerkonferenz, dass er sich kaum je so gut auf eine Predigt vorbereitet habe wie damals. Ebenso habe er selten so viel gebetet vor einer Predigt. Ihm schlotterten die Knie angesichts dieser Gesellschaft, und er fragte sich: „Da soll ich predigen?“
Als der Zeitpunkt gekommen war, betete er noch einmal: „Herr, segne mich und gib mir die richtigen Worte.“ Plötzlich hörte er es, als wäre eine Stimme zu ihm gesprochen: „Billy, Billy, was machst du da? Du bist doch mein Diener. Ich habe dich berufen, das Evangelium zu verkündigen, den Menschen zu sagen, dass sie verloren sind und sich bekehren müssen, um gerettet zu werden.“
Daraufhin legte Billy Graham all seine Vorbereitungen und Notizen beiseite. Er ging mit der Bibel ins Königshaus und las vor: „Ihr müsst von Neuem geboren werden. Wer nicht von Neuem geboren ist, kann das Reich Gottes nicht sehen.“ Über diesen Vers predigte er dann.
Auch die Königsfamilie hörte diese klare Botschaft. Ich bin froh, dass er damals den Mut dazu hatte. Wenn der Heilige Geist in ein Herz hineinscheint, gibt es zwischen einem König und einem Bettler keinen Unterschied mehr.
Das lesen wir auch in Römer 3,23: „Alle Menschen haben gesündigt, alle, alle Menschen haben gesündigt und sind von der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen.“ Im 1. Johannes 1,8 steht: „Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, wir sind keine Sünder, wir sind nicht verloren, dann betrügen wir uns selbst.“ Und wie viele tun das!
Wenn wir sagen, es sei nicht so schlimm, wenn wir sagen, ich komme auch ohne Bekehrung durch, dann betrügen wir uns selbst.
Die Gefahr der Selbsttäuschung und Beispiele aus dem Alltag
Betrug ist etwas ganz Furchtbares, besonders wenn man von einem Menschen betrogen wird, dem man vertraut hat. Dann ist die Enttäuschung umso größer. Betrug ist wirklich schlimm. Manche Menschen betrügen sich sogar selbst.
Ich möchte ein Beispiel von einem ganz schrecklichen Betrugsfall erzählen: Da ist ein älteres Ehepaar, der Mann hat Rheuma – so schlimm, dass er sich fast nicht mehr bewegen kann. Kein Arzt und kein Mittel konnte ihm helfen. Sie befanden sich in einer furchtbaren Not und hatten alles ausprobiert.
Eines Tages steht ein feingekleideter Mann an der Haustür mit einem Medikamentenköfferchen. Er stellt sich vor und sagt: „Ich bereise das Land, besuche Apotheken und stelle den Apothekern die neuesten Medikamente vor. Ich habe gehört, dass Ihr Mann so schwer krank ist.“
Man führt den Mann zu dem Ehemann. Dann sagt der Besucher zum Ehepaar: „Es gibt jetzt endlich ein Mittel gegen diese furchtbare Krankheit. Es ist ein Pulver, das man im Wasser aufrühren muss und dreimal am Tag einnehmen soll. Es wirkt und hilft.“
Er fügt hinzu: „Das Mittel ist noch nicht in den Apotheken, aber die Versuche sind abgeschlossen und es ist genehmigt. Es wird irgendwann auch in den Apotheken erhältlich sein. Sie sollten es so schnell wie möglich bekommen! Es kostet zwar eine Menge Geld, aber ich gebe Ihnen eine Quittung. Vielleicht wird es später sogar von der Krankenkasse erstattet. Sie sollten es so schnell wie möglich haben!“
Das Ehepaar fragt: „Wo bekommt man das?“ Der Mann antwortet: „Ich habe es dabei.“ Sie kratzen ihr Geld zusammen, fahren mit dem Mann zur Bank, heben eine große Summe ab, und der Mann nimmt das Geld. Dann fahren sie zurück nach Hause, und der Mann nimmt von dem Mittel. Doch es wirkt nicht.
Später stellt sich heraus, dass der Betrüger bei mehreren Leuten war. Er hatte sich vorher genau erkundigt, wer welche Krankheiten oder Schmerzen hat. Es war ein Betrüger. Das sogenannte Heilmittel war einfach nur Weizenmehl. Das Pulver wurde dreimal täglich im Wasser angerührt und geschluckt – ohne Wirkung.
Ihr Lieben, wie schrecklich ist es, wenn man so betrogen wird und es nicht merkt, bis es irgendwann ans Licht kommt: „Ich wurde betrogen!“
Wie wird es erst sein, wenn Menschen am jüngsten Tag erkennen müssen, dass das, was in der Bibel steht, wahr ist? Sie haben es gehört, als sie auf der Erde waren. Sie müssen sich bekehren und wiedergeboren werden, doch sie haben sich eingeredet, dass sie das nicht brauchen. Sie haben sich immer wieder eingeredet, sie kämen auch ohne Bekehrung mit Gott ins Reine.
Wer so denkt und handelt, betrügt sich selbst und täuscht sich selbst. Wie viele Menschen täuschen sich!
Bei einer Evangelisation in Thun in der Schweiz hatte ich nach der Predigt ein Gespräch mit einer Frau. Sie war etwas aufgebracht und sagte: „Sie reden so, als wären wir alle große Sünder.“ Ich fragte sie: „Haben Sie denn nicht gesündigt?“ Sie antwortete: „Na ja, jeder macht mal einen Fehler, aber nicht so, wie Sie das da zeigen.“ Ich fragte weiter: „Wie würden Sie sich denn einstufen?“
Die Frau war der Meinung, sie sei eigentlich recht gut und der liebe Gott müsste mit ihr zufrieden sein. Ich fragte nach einigen Sünden: „Haben Sie das und das nie gemacht?“ Die Frau antwortete: „Nicht, dass ich wüsste.“
In Römer 3,23 steht: „Alle haben gesündigt und sind von der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen.“
Ich möchte eine weitere Täuschung zeigen, die man oft erleben kann: Es gibt Menschen, die sagen: „Ich bin ein Sünder. Natürlich, alle Menschen sind Sünder, ich auch, aber ich bin kein großer Sünder.“
Wer so denkt, ist in großer Gefahr. Ich erkläre das mit einem Beispiel: Eine Frau hat sich bei der Küchenarbeit geschnitten. Das Messer ist ausgerutscht, und sie hat eine Wunde am Arm. Das Blut läuft, und sie hält den Arm hoch. Das Blut fließt vom Ellbogen herunter. Die Kinder kommen und schreien: „Mama, Mama!“ Es sieht schlimm aus.
In Wirklichkeit hat sie sich nur leicht geschnitten, aber das Blut läuft stark und es sieht schlimmer aus, als es ist.
Doch dieselbe Frau hat Krebs, weiß es aber noch nicht. Den Krebs sieht man nicht, er tut auch nicht weh, aber er ist da – und sie weiß es noch nicht.
So ist es auch mit der Sünde. Die sichtbaren Sünden sind oft nicht die gefährlichsten. Viel gefährlicher sind die Sünden, die man gut verstecken kann: Hass, Neid, Geiz – die Wurzel aller Übel –, Stolz. „Die Stolzen kennt der Herr von ferne, sie sind ihm ein Gräuel.“
Von wegen: „Ich bin kein so großer Sünder.“ Wenn du dich ehrlich im Spiegel des Wortes Gottes betrachtest, wirst du zugeben müssen, was die Bibel sagt: „Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Reines an dir.“
Die Illusion der Selbstverbesserung und ihre Folgen
Ich möchte noch eine dritte Täuschung erwähnen. Sie ist noch schlimmer und noch gefährlicher. Manche Menschen erkennen, dass sie viel falsch gemacht haben. Dann bemühen sie sich, von nun an besser zu leben. Ein Stück weit gelingt es ihnen auch. Und dann denken sie: „Ich habe mich gebessert, jetzt muss der liebe Gott mit mir zufrieden sein.“
Da war ein Ehepaar in großer Not. Der Mann war Alkoholiker. Er hat nicht nur sein ganzes Gehalt immer wieder vertrunken, sondern auch noch das Geld seiner Frau genommen. Die Familie war verschuldet, in großer Not.
Dann wurden sie eingeladen in eine christliche Versammlung. Das tat der Frau richtig gut. Sie dachte: „Oh, gut, dass mein Mann das einmal hört.“ Beide hörten diese Botschaft, und dem Mann ging sie tief unter die Haut. Er entschloss sich, eine Kur zu machen.
Doch beide bekehrten sich nicht, obwohl sie mehrmals gehört hatten: „Ihr seid verloren, ihr braucht Jesus.“ Aber sie bekehrten sich nicht. Der Mann machte seine Kur und kam nach einiger Zeit zurück. Er war jetzt trocken.
Dann traf derjenige, der das Ehepaar damals eingeladen hatte, die beiden wieder. Er fragte: „Ihr wart doch damals einige Male bei uns in der Gemeinde?“ Die Frau antwortete: „Oh ja, das hat uns so gut getan.“
„Wollt ihr nicht mal wiederkommen? Wir haben ja immer unsere Gottesdienste und so weiter.“ Darauf sagte die Frau: „Das ist gar nicht mehr nötig. Mein Mann hat sich gebessert. Es ist gar nicht mehr nötig, mein Mann trinkt nicht mehr.“
Liebe Leser, denkt einmal gut nach: Wenn ein Alkoholiker aufhört zu trinken, ist er dann in den Augen Gottes kein Sünder mehr? Kein Alkoholiker mehr? Ich möchte es mit einem anderen Bild erklären.
Angenommen, jemand ist Mörder und hat drei Menschen ermordet – in größerem Abstand. Allen dreien hat er ein Vermögen abgenommen. Inzwischen hat er genug. Er sagt zu seiner Frau: „Jetzt haben wir so viel, ich brauche keinen mehr zu ermorden. Ich habe drei ermordet, aber jetzt reicht das für den Rest unseres Lebens. Von jetzt an werde ich nie mehr einen Menschen ermorden.“ Und er hält sich daran.
Ist dieser Mensch jetzt kein Mörder mehr, nur weil er aufgehört hat zu morden?
Noch ein Beispiel: Da ist jemand, der total verschuldet ist. Er bekommt kein Geld mehr von der Bank. Auch die Geschäftsleute in seinem Ort geben ihm nichts mehr. Er kann nichts mehr auf Rechnung kaufen. Sie sind in großer Not, haben fast nichts mehr zu essen und sind total verschuldet.
Jetzt kommen sie auf die Idee: „Wir ziehen um.“ Hals über Kopf verlassen sie ihre Wohnung und ziehen in eine andere Stadt, wo sie niemand kennt. Der Mann hat eine Arbeit gefunden. Beide nehmen sich vor, von nun an nie mehr etwas auf Rechnung zu kaufen. Sie wollen immer alles sofort bezahlen. Das machen sie auch beim Bäcker und überall, wo sie etwas kaufen. Sie machen keine neuen Schulden mehr.
Haben diese Leute jetzt keine Schulden mehr? Habe ich das so erklärt, dass man es verstehen kann? Haben die beiden jetzt keine Schulden mehr, nur weil sie aufgehört haben, neue Schulden zu machen? Wenn jemand in eine andere Stadt zieht und ein neues Leben beginnt, ohne neue Schulden zu machen, dann sind die alten Schulden in der anderen Stadt doch trotzdem noch da.
Wenn heute Abend jemand sagen würde: „Ich nehme mir vor, von heute an nie mehr zu sündigen.“ Das schafft man sowieso nicht. Aber angenommen, du würdest es schaffen. Von heute an nie mehr sündigen. Und du hältst das bis zu deinem letzten Atemzug durch. Dann gehst du in die Ewigkeit.
Du nimmst deine ganze Geschichte mit, die hinter dir liegt. Alle deine Sünden, die Tausenden von Sünden, die du bis jetzt getan hast, sind nicht weg, nur weil du ab jetzt keine neuen Sünden mehr machst. Sie gehen alle mit.
Jesus ist gekommen, um dich von der ganzen Schuld deiner Sünde zu befreien. Darum brauchst du ihn unbedingt. Es gibt nur Sündenvergebung durch das Blut Jesu Christi. In der Bibel steht: Ohne Blutvergießen, ohne das Blut Jesu Christi gibt es überhaupt keine Vergebung der Sünde.
Jesus hat am Kreuz auf Golgatha sein Blut und Leben für die Sünde der Welt gegeben. Wenn du gerettet werden willst, musst du zu ihm kommen, im Gebet um Vergebung bitten. Dann macht das Blut Jesu Christi dich rein von aller Sünde. Du darfst weitergehen an seiner Hand, in seiner Kraft.
Wenn dir auf diesem weiteren Weg eine Sünde passiert und du merkst: „Oh, das war nicht gut“, dann darfst du es ihm sagen. Er vergibt dir sofort, und du darfst weitergehen an seiner guten Hand.
Der eine sagt: „Ich bin kein Sünder.“ Der andere sagt: „Ich bin kein großer Sünder.“ Der nächste sagt: „Ich habe mich schon gebessert.“ Alle drei leben in einer furchtbaren Täuschung.
Noch einmal: Römer 3,23: „Denn es gibt keinen Unterschied; sie haben alle gesündigt und sind von der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen.“
Einheit aller Menschen in der Sünde und Gottes Ruf zur Bekehrung
Ihr Lieben, es gibt keinen Unterschied. Es gibt unterschiedliche Berufe: Der eine ist Pfarrer, der andere Taxifahrer, der eine Arbeiter, der andere Kaufmann, der eine Student, der andere Bauer. Es gibt viele verschiedene Berufe. Aber die Herzen sind alle gleich.
Es gibt auch unterschiedliche Sünden. Da ist einer, der hat jemanden ermordet – das ist eine ganz furchtbare Sünde. Da ist einer, denkst du vielleicht, na ja, das ist nicht so schlimm, der hat gestohlen. Stehlen ist längst nicht so schlimm wie Morden. Auch wenn Stehlen schlimm ist, ist es nicht so schlimm wie Mord. Und da ist einer, der hat gelogen. Lügen sollte man auch nicht, aber Lügen ist längst nicht so schlimm wie Stehlen. Und da ist einer, der hat immer schmutzige Gedanken. Aber schmutzige Gedanken sind längst nicht so schlimm wie Lügen.
Sag mal, woher nimmst du den Maßstab? Wie kommst du dazu, solche Unterschiede zu machen? Sünde ist Sünde. Derselbe Gott, der gesagt hat: „Du sollst nicht töten“, hat auch gesagt: „Du sollst nicht lügen.“ Und im letzten Buch der Bibel steht im Blick auf die Ewigkeit: Die Lügner sind draußen. Die Lügner sind draußen. Sünde ist Sünde, und Sünde trennt uns von dem lebendigen Gott. Es gibt keinen Unterschied. Sie haben alle gesündigt und sind von der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen.
Ihr Lieben, das sagt Paulus, der Apostel Paulus. Er hat früher die Gemeinde verfolgt, kam dann aber endlich zur Bekehrung und wurde ein Mitarbeiter Gottes. Er sagt, alle haben gesündigt und sind von der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen.
Früher hatte Paulus eine hohe Meinung von sich. In seinen Augen war er untadelig, steht in der Bibel (Philipper 3). In seinen Augen war er gerecht, aber in den Augen Gottes war er der größte Sünder. So kann man sich irren. So kann man sich irren.
Man kann sogar Theologie studieren, wie Paulus, und gegen die Bekehrung sein. Man kann sogar die Bekehrten verfolgen, wie Paulus es gemacht hat. Man kann von Jesus reden, ohne Jesus wirklich zu kennen. Das ist so schlimm, das ist so traurig.
In 1. Timotheus 1,13 schreibt Paulus selbst, dass er früher in Unwissenheit lebte, in Blindheit und Unglauben. Darum hat er die Gemeinde verfolgt. Aber dann ist Jesus ihm begegnet. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen, und er hat sich bekehrt.
Wir lesen darüber etwas in der Apostelgeschichte. Ich will mal vorlesen: Apostelgeschichte 26,16 und folgende. Hört einmal ganz gut hin.
Da redet Jesus vom Himmel her mit Saulus von Tarsus, der auf dem Weg nach Damaskus ist, um die Christen dort gefangen zu nehmen. Jesus sagt: „Dazu bin ich dir erschienen, um dich zu meinem Diener zu machen und zum Zeugen für das, was du von mir gesehen hast und was ich dir noch zeigen will. Ich erwähle dich heute aus diesem Volk und aus den Heidenvölkern, zu denen ich dich sende. Du sollst ihnen die Augen öffnen. Du sollst zu den Heiden gehen. Du sollst ihnen die Augen öffnen, damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht, von der Herrschaft Satans zu dem lebendigen Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und ihr Erbteil mit allen, die sich durch den Glauben an mich heiligen lassen.“
Du sollst zu den Heiden gehen, du sollst ihnen die Augen öffnen. Wozu? Damit sie sich bekehren, damit sie gerettet werden. Das war der Auftrag, den Paulus von Jesus bekommen hat. Er sollte keine schöne Tradition pflegen, sondern er sollte den Menschen die Augen öffnen, damit sie sich bekehren.
Widerstand gegen die Bekehrung und ihre zentrale Bedeutung
Wie viele Menschen gibt es, die gegen die Bekehrung sind? Schon das Wort ist für sie ein Reizwort, das sie überhaupt nicht mögen.
Ihr Lieben, Gott will nicht den Tod des Sünders, steht in der Bibel, sondern dass er sich bekehre und lebe. Gott will Bekehrung. Wenn irgendeiner von uns gegen die Bekehrung ist, ist er gegen Gott. Wenn du gegen die Bekehrung bist, bist du gegen die Bibel, denn Gott will, dass du dich bekehrst und gerettet wirst.
Wie viele Menschen gibt es, die nicht gegen die Kirche sind, die nicht gegen Taufe und Konfirmation oder Firmung sind, die nicht gegen Religion sind, aber gegen die Bekehrung? Das Entscheidende, das lehnen sie ab.
Ich möchte hier mal etwas aus einem Buch von Fritz Laubach vorlesen. Er hat Gewaltiges zu Papier gebracht. Das Buch heißt „Evangelisation“. Wir haben gerade eine Zeit der Evangelisation. Er unterscheidet zwischen Mission und Evangelisation. Mission heißt, wir gehen in ein fernes Land, wo die Leute keine Ahnung haben, und erzählen ihnen von Gott, von seiner Liebe, und versuchen, sie für das Evangelium zu gewinnen – das ist Mission, irgendwo draußen im Heidenland.
Evangelisation ist etwas ganz Ähnliches, aber hier, wo die Leute einen christlichen Hintergrund haben, sie kennen die Bibel, haben christlichen Unterricht gehabt, aber sie sind nicht bekehrt. Er schreibt: Evangelisation ist die missionarische Wirksamkeit im Raum der sogenannten Christenheit, die kirchliche und unkirchliche Menschen aus dem geistlichen Tod erwecken und zu persönlicher Bekehrung und Wiedergeburt durch das Gläubigwerden an Jesus Christus führen will.
Bei aller Verschiedenheit in Form und Art ist alle echte Evangelisation einig gewesen und auch heute noch einig in wenigen einfachen, aber einschneidenden Sätzen. Und jetzt hört diese Sätze:
Der Mensch bedarf zu seiner Errettung der persönlichen Bekehrung und Wiedergeburt. Diese bedarf auch das als Kleinkind getaufte, christlich erzogene Gemeindeglied. Bekehrung und Wiedergeburt geschieht in vom Heiligen Geist gewirkten Lebensvorgängen, die in jedem Fall deutlich und bewusst in Entscheidungszeiten des Lebens erfahren werden müssen. Sie teilen das Leben bei allen bleibenden Mängeln klar in ein „Einst“ und „Jetzt“.
Diese Grundlinien gelten als unaufgebbare biblische Wahrheit, deren Nichtbeachtung die Hauptschuld am Tod in unseren Kirchen trägt.
Ich habe mir noch ein paar Sätze herauskopiert: Im Alten Testament steht das Wort „sich bekehren“ im Sinne einer Rückkehr zu dem lebendigen Gott etwa einhundertzwanzig Mal, im Neuen Testament achtzehn Mal. Dann sind die ganzen Bibelstellen hier aufgezählt.
Der eindeutige biblische Tatbestand ist also: Nicht nur Heiden und Juden, sondern auch als Kind getaufte Namenchristen müssen sich bekehren, wenn sie gerettet werden wollen. Das liegt daran, dass sie durch ihre Kindstaufe keine Kinder Gottes geworden sind.
Auch das getaufte und christlich erzogene Gemeindemitglied bedarf zu seiner Errettung der persönlichen Bekehrung und Wiedergeburt. Nicht nur Zöllner und Huren, Sünder und Verbrecher, sondern auch Fromme und Religiöse, Kirchgänger und Pastoren müssen sich bekehren, wenn sie vollwertige Glieder am Leib Christi werden wollen.
Noch ein Zitat von Karl Heim, diesem großen Theologen, der bereits in der Ewigkeit ist: „Wenn die Bekehrung der einzige Weg ist, auf dem der Mensch seines ewigen Heils gewiss werden kann, so kann eine Theologie nur einen Sinn haben, wenn sie den Zweck erfüllt, Menschen zu dieser Entscheidung zu führen.“
Auch das ist ein gewaltiger Satz: Wenn die Bekehrung der einzige Weg ist, auf dem der Mensch seines ewigen Heils gewiss werden kann, so kann alle Theologie, alle christliche Arbeit nur einen Sinn haben, wenn sie den Zweck erfüllt, Menschen zu dieser Entscheidung zu führen.
Gott will nicht, dass der Sünder in seiner Sünde sterbe, sondern sich bekehre und lebe. Gott will deine Bekehrung.
Und ich möchte es gerade noch einmal sagen: Lieber Zuhörer, wenn du gegen die Bekehrung bist, bist du gegen Gott. Wenn du gegen die Bekehrung bist, bist du gegen die Bibel.
Missverständnisse und Einwände zur Bekehrung
Es gibt Leute, die hören sich das alles an, und dann sagt jemand: „Du, ich habe das heute alles gehört. Die Bibel spricht über Bekehrung. Ich bin auch nicht dagegen, ich bin ja gar nicht gegen Bekehrung, aber nicht so, wie Sie das da erklären. Nach meiner Meinung ist Bekehrung etwas Wachstümliches.“ Habt ihr das auch schon gehört? Bekehrung sei etwas Wachstümliches.
Wenn das so wäre, was würde denn dann mit dem Menschen, der anfängt sich zu bekehren, der nur angefangen hat und noch nicht durch ist, passieren? Bekehrung ist ja wachstümlich, und in der Nacht stirbt dieser Mensch. Ist er dann viertel bekehrt, achtel bekehrt oder zehn Prozent bekehrt? Er ist nicht ganz bekehrt. Was wird denn mit diesem Menschen?
Wir lieben das geistliche Leben, das nach der Bekehrung geschieht. Das entwickelt sich, das ist wachstümlich. Aber die Bekehrung ist ein Akt, ein Erlebnis, das in einer ganz bestimmten Stunde an einem ganz bestimmten Ort auf der Erde geschieht. Wer es erlebt hat, wird das nie mehr vergessen. Er kann sich daran erinnern.
Ein anderer Einwand, den ich so oft höre: Jemand sagt, „Also Sie machen sich das einfach. Sie haben sich mal bekehrt. Sie haben ja davon erzählt, damals, als Sie zwanzig Jahre alt waren: einmal bekehrt, fertig, bekehrt. Sie machen sich das einfach.“ Und dann frage ich Herrn Wie: „Machen Sie das?“ Dann sagt er: „Ich bekehre mich jeden Tag.“
Das ist vielleicht Quatsch. „Ich bekehre mich jeden Tag.“ Ihr Lieben, das ist genau so ein Unsinn, als wenn jemand sagt: „Ich heirate jeden Tag.“ Wenn jemand sagt: „Ich bekehre mich jeden Tag“, dann zeigt er damit, dass er überhaupt nicht verstanden hat, was Bekehrung ist.
Ihr Lieben, so wie zwei heiraten, das ist ein ganz bestimmter Tag, eine ganz bestimmte Stunde, an der sie Ja sagen vor der zuständigen Behörde in Gegenwart der Zeugen. Und jetzt sind sie verheiratet. Von einer Stunde auf die andere sind sie verheiratet und leben als Eheleute.
So ist das bei der Bekehrung. Jemand bekehrt sich, legt sein altes Leben am Kreuz nieder, bittet um Vergebung. Das Blut Jesu Christi macht ihn rein von aller Sünde. Er nimmt Jesus auf als seinen Heiland und den Retter. Und jetzt lebt er als geretteter Mensch, als Jünger Jesu, und folgt Jesus dem Heiland nach.
Noch ein Einwand: Jemand sagt: „Nur Gott kann bekehren.“ Wenn man sie so hört, dann hat man den Eindruck, dass sie erwarten, die Leute müssten jetzt etwas machen und sich bekehren. Ja, ja, Sie haben das richtig verstanden. Ich sehe das ganz anders. Wie sehen Sie das?
Nur Gott kann bekehren, nur Gott kann einen Menschen bekehren. Ihr Lieben, das ist eine falsche Lehre. Und wenn jemand das glaubt, ist er wirklich betrogen: nur Gott kann bekehren. Ich gehe so weit zu sagen, Gott bekehrt überhaupt keinen im eigentlichen Sinn.
Wenn ein Mensch gerettet wird, sind immer drei Stellen in Aktion. An erster Stelle steht Gott. Ohne Gottes Eingreifen, Reden, Wirken, Ziehen und Locken würde nie ein Mensch gerettet werden. An zweiter Stelle steht meist irgendein Werkzeug: ein Prediger, ein Seelsorger, ein Arbeitskollege oder die Eltern, die es dem Kind erklären. Und an dritter Stelle steht der Mensch, der gerettet werden soll.
Gott möchte ihn retten und braucht irgendeinen Menschen, der es ihm erklärt usw. Und jetzt erwartet Gott von dem Menschen, der verloren ist, dass er sich bekehrt. Nicht das, was Gott tut, nennt die Bibel Bekehrung, nicht das, was der Seelsorger tut, sondern das, was der Verlorene tut – das ist Bekehrung.
Wie kann Jesus sonst sagen: „Wenn du dich nicht bekehrst, wirst du umkommen?“ Wir können sonst die Apostel immer wieder rufen hören: „Bekehrt euch, bekehrt euch, bekehrt euch!“ Und das ist heute Abend unser Thema.
Noch ein Einwand: „Sie legen zu starke Betonung auf das Tun des Menschen. Errettung ist doch Gottes Sache, und Sie erwarten immer, dass der Mensch etwas tut.“ Wer so etwas sagt oder mir so etwas vorhält, der hat nicht zugehört.
Wir wissen um Gottes Liebe, wir wissen um die Erlösung. „Es ist vollbracht“ steht in der Bibel. „O Golgatha, du Trauerort, wo Jesus einst sein Blut vergoss. O Golgatha, du Freudenort, wo mir des Heiles Quelle floss.“ Wir wissen um die Liebe Jesu.
Errettung ist kein Verdienst, sondern Gottes freie Gnade. Und trotzdem fragt der Verlorene: „Was soll ich tun? Was muss ich tun?“
Die Notwendigkeit des Annehmens von Gottes Geschenk
Ich möchte das mit einem einfachen Beispiel erklären. Stell dir vor, in einem Land ist eine furchtbare Katastrophe ausgebrochen. Zum Glück hat man einige Tage vorher davon erfahren oder es sogar gewusst: Ein schweres Erdbeben steht bevor. Es könnte die ganze Stadt zerstören.
Man warnt die Menschen jeden Tag über Lautsprecher, Radio und andere Medien. Die Leute sollen ihre Häuser verlassen und auf den Sportplatz, in den Park oder an andere sichere Orte gehen. Und sie tun es auch.
Dann kommt tatsächlich das furchtbare Erdbeben. Alles fällt zusammen. Es gibt keine passierbaren Straßen mehr. Die Menschen sind im Park oder auf den Sportplätzen, aber sie können nicht weg, weil ringsum alles in Trümmern liegt, kreuz und quer. Kein Auto kommt mehr durch.
Die Menschen haben nichts zu trinken, und das ist das Schlimmste: Sie haben auch nichts zu essen. Es wird abends kühl, und sie haben keine Decken.
Jetzt passiert Folgendes: Die Menschen sind eigentlich verloren, in einer hoffnungslosen Lage. Aber dann greift die Regierung ein. Hubschrauber kommen und bringen Lebensmittel, Wasser, Esswaren und Decken. Eine Ladung nach der anderen wird auf den Sportplätzen abgeworfen, genau dort, wo die Menschen stehen und warten.
Ohne diese Hilfe wären die meisten gestorben. Nun müssen sie nur noch ein paar Meter gehen, um ihr Esspaket abzuholen. Das Essen fliegt ihnen nicht in den Mund, und die Decken legen sich nicht automatisch um sie herum. Die Hilfe ist da, und alles liegt bereit. Jetzt muss der Arme nur noch ein paar Schritte gehen.
Das Annehmen, das Geschenk, so ist es auch hier. Wenn du gerettet werden willst, musst du das Geschenk annehmen.
Du kommst zu Jesus, bringst ihm dein altes, sündiges Leben und sagst: „Herr, vergib mir! Ich bin nicht besser als andere Menschen. Ich habe viel gesündigt und die Hölle verdient. Aber es tut mir leid, Herr Jesus, vergib mir. Komm in mein Herz, komm in mein Leben! Ich nehme dich auf als meinen Heiland und Erretter.“
Das ist alles. Das ist alles.
Was ist Bekehrung? Der Mensch bringt im Gebet sein altes Leben zu Jesus und bittet ihn um Vergebung. Dann öffnet er sein Herz und nimmt Jesus auf als seinen Heiland und Erretter. So wird er wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung.
Das ist alles ein Angebot Gottes, ein ganz großartiges Geschenk.
Der Impuls geht immer von Gott aus. Er sucht uns, er ruft uns, er wirft uns das Rettungsseil zu, er streckt uns seine Hand entgegen und öffnet die Tür. Aber er sagt: „Geht ein!“ Die Tür ist offen, aber er sagt: „Geht ein!“ Er streckt dir seine Hand entgegen, aber du musst sie ergreifen. Er wirft dir das Rettungsseil zu, aber du musst es fassen. Es ist alles vorbereitet, du musst es nur noch annehmen.
Errettung erlebt man nicht im Traum. So etwas gibt es nicht. Gott kann einen Traum gebrauchen, um einen Menschen aufzurütteln, aber Errettung erlebt man nicht im Traum.
Errettung kann auch nicht die Großmutter für dich erledigen oder eine Patentante. Es ist deine persönliche Angelegenheit.
Jesus sagt: „Ringet darum.“ Wie meint er das?
Persönliche Erfahrungen und Ermutigung zur Entscheidung
Ich möchte noch ein Beispiel erzählen, ebenfalls aus der Schweiz. Dort habe ich sehr viel evangelisiert und vier Predigten gehalten. Vor einiger Zeit, das ist noch gar nicht so lange her, war ich eigentlich nur auf der Durchreise. Man hatte mich gebeten, am Sonntagabend in einer Gemeinde eine Predigt zu halten. Es sollte eine evangelistische Predigt sein.
Sie hatten kräftig eingeladen, der Besuch war gut, und ich habe gepredigt. Danach lud ich zur Seelsorge ein. Nach dem letzten Lied und Gebet ging ich in den Seelsorgeraum in der Hoffnung, dass jetzt ein paar Leute kommen würden. Gerade als ich dort war, öffneten sich die Türen, und ein Mann kam herein, dann noch ein Mann und noch einer. So hatte ich drei Männer, Männer in den besten Jahren, die Platz am Tisch nahmen. Ich mache das immer so: Ich nehme sie nicht einzeln, sondern immer zusammen. Ich stelle keine peinlichen Fragen und bringe niemanden in Verlegenheit.
Die drei saßen da, und ich begann, einige Bibelstellen zu erklären. Das mache ich immer so, auch hier. Dann fragte ich sie: „Habt ihr das verstanden?“ Sie antworteten: „Ja.“ Ich fragte weiter: „Möchtet ihr das erleben?“ Sie sagten „Ja.“ Dann schlug ich vor, zusammen zu beten. Ich sprach laut ein Gebet vor, und der, der sich bekehren möchte, sollte mir das Gebet laut nachsprechen. So wollte ich es auch dort machen.
Während ich noch erklärte, klopfte es plötzlich. Die Tür ging auf, ein Mann schaute durch den Spalt und fragte: „Darf ich noch kommen?“ Ich sagte: „Ja, kommen Sie herein.“ Er setzte sich dazu, und ich fragte: „Haben Sie auch die Predigt gehört?“ Er antwortete: „Ja.“ Ich fragte weiter: „Möchten Sie sich auch bekehren?“ Er sagte „Ja.“ Dann fragte ich: „Warum sind Sie nicht gleich gekommen?“ Er antwortete: „Ich hatte nicht den Mut. Ich bin raus zum Auto gegangen, habe draußen im Dunkeln auf dem Parkplatz gesessen und gewartet, bis das letzte Auto weg war. Ich hatte einfach nicht den Mut.“ Dann war er zurückgekommen, die anderen waren inzwischen alle gegangen, und er hatte sich reingeschlichen. Nun saß er da im Seelsorgeraum. So etwas gibt es manchmal.
Ich wiederholte einiges und erklärte weiter. Plötzlich klopfte es erneut. Ein weiterer Mann fragte: „Darf ich noch kommen?“ Ich sagte: „Ja, bitte kommen Sie herein.“ Er setzte sich auch dazu. Ich fragte ihn: „Waren Sie in der Versammlung?“ Er antwortete: „Ja.“ „Möchten Sie sich bekehren?“ „Ja, gern.“ „Und warum sind Sie nicht gleich gekommen?“ „Ich habe es einfach nicht geschafft.“ Ich fragte: „Was haben Sie inzwischen gemacht?“ Er sagte: „Ich wollte nach Hause fahren. Ich bin bis ins nächste Dorf gefahren, dort gibt es eine Tankstelle. Ich bin zur Tankstelle gefahren, aber nicht zum Tanken. Ich habe dort gehalten, nachgedacht und mit mir gekämpft. Dann bin ich umgedreht und jetzt bin ich hier.“ Man muss sich das mal vorstellen.
Hier sitzen viele Menschen, die ähnliche Geschichten erzählen können. Es gibt Leute, die hatten schlaflose Nächte, bis sie sich bekehrt haben. Da sitzt jemand dreimal hintereinander, hört alles und weiß genau: „Das stimmt, ich bin verloren, ich sollte mich endlich bekehren.“ Aber er tut es nicht, nur weil da ein paar Bekannte sind. Wenn die das sehen, spricht morgen die ganze Straße darüber. Man schafft es nicht. Und dann noch eine Predigt, noch eine Predigt. Manche haben schlaflose Nächte, bis sie sich durchringen.
Wie oft habe ich Leute in der Seelsorge gehabt, die mir sagten: „Eigentlich wollte ich mich gestern schon bekehren, aber ich habe es einfach nicht geschafft.“
Ihr Lieben, wenn jemand heute in diesem inneren Kampf steht, ist das normal. Ein Stück weit gehört das dazu. So leicht lässt der Teufel seine Beute nicht los. Wir haben es vorhin im Zeugnis von Andreas gehört, was der Teufel ihm alles eingeredet hat. Mitten in der Versammlung funkt er dazwischen und redet uns irgendetwas ein.
Bitte, hört nicht auf den Feind, sondern hört auf Jesus, auf das Evangelium. Lasst euch rufen und dann kommt!
Da fragt jemand: „Du hast heute Abend so viel über Bekehrung gesagt, aber wie ist das mit der Wiedergeburt? Das ist doch auch noch wichtig.“ Gut, das habe ich heute Abend an einigen Stellen auch erwähnt.
Ihr Lieben, die Wiedergeburt – darum brauchst du dir keine Sorgen machen. Das ist Gottes Antwort auf deine Bekehrung. Wenn du dich heute Abend bekehrst, dein altes Leben Jesus abgibst, ihn um Vergebung bittest und dann sagst: „Herr Jesus, komm in mein Herz!“, dann wirst du wiedergeboren. Dann wirst du ein Kind Gottes. Dann kommt der Geist Gottes in deinen Geist.
Wir können ja nicht einmal unseren Geist verstehen und erklären, wie sollen wir da den Geist Gottes verstehen? Aber so ist es.
Wenn du heute Abend Jesus Christus als deinen Heiland und Erretter aufnimmst, kommt der Geist Gottes in deinen Geist. Du wirst ein Kind Gottes, dein Leib wird ein Tempel des Heiligen Geistes. Du wirst ein Kind Gottes und darfst mit Jesus in einem neuen Leben wandeln.
Ein Dichter sagt: „Sieh doch dein Leben an, wie du gelebt hast, und erkenne daran, was davon besteht.“
Wenn du nicht Jesus hast, wird dein ganzes Tun einst in der Ewigkeit in Staub und Asche ruhen. Hast du Jesus aufgenommen? Wohnt er in dir? Kannst du mit letzter Überzeugung sagen: „Jesus wohnt in mir“? Kannst du von einer Stelle in deinem Leben erzählen, an der das passiert ist?
Du musst nicht das genaue Datum wissen. Manch einer erinnert sich noch genau an seine Bekehrung, aber wenn du nach dem Datum fragst, sagt er: „Ich habe es mir damals nicht aufgeschrieben, das weiß ich nicht.“ Er weiß noch genau, es war im Sommer, nicht im Winter. Er weiß noch genau, es war in der Woche, nicht am Sonntag. Er weiß noch genau, es war am Abend, nicht am Morgen. Das Datum weiß er nicht, aber das Erlebnis – das ist so tief gegangen, davon kann er erzählen.
Ich frage noch einmal: Kannst du von einer Stelle in deinem Leben erzählen, wo du das erlebt hast, wo du dich von ganzem Herzen bekehrt hast, wo du Jesus als deinen Heiland und Retter aufgenommen hast? Kannst du sagen: „Ich bin sein, und er ist mein“? Wenn nicht, dann bitte komm heute Abend.
Paulus fragt in Römer 2: Merkst du nicht, dass dich Gottes Liebe zur Bekehrung ruft? Merkst du das nicht? Merkst du nicht, dass hinter dieser ernsten Botschaft Gottes Liebe steht? Merkst du nicht, dass sich Gottes Güte zur Buße leiten will?
Der innere Kampf, der sich vielleicht gerade jetzt abspielt, ist normal und gehört dazu. Du wirst ihn überwinden!
Wenn du heute Abend kommst, werde ich es so machen wie damals in der Stadt, als die fünf Männer zu mir kamen. Ich werde so gut wie möglich erklären, was die Bibel damit meint, damit ich sicher bin, dass alle es wirklich verstanden haben.
Dann werde ich fragen: „Habt ihr das verstanden?“ Sie antworten: „Ja.“ Ich werde weiter fragen: „Meint ihr das ehrlich? Seid ihr jetzt nicht nur hier, weil eure Frau oder eure Eltern das wünschen? Ist das wirklich euer Wunsch?“
Wenn sie sagen „Ja“, dann falten wir die Hände und beten zusammen. Der Herr wird unser Gebet erhören.
Heute Abend wirst du die Seidenstickerhalle verlassen als Kind Gottes mit großer Gewissheit. Diese Gewissheit wird mit dir gehen, bis Jesus dich ruft in sein ewiges Reich.
Er möge dir helfen. Amen.