Die menschliche Lebenserwartung und das unausweichliche Ende
Ich denke, es ist Ihnen wahrscheinlich auch schon aufgefallen: Wir werden alle älter. Aber nicht nur das – wir werden im Durchschnitt immer älter.
Das hat mich einerseits ein wenig bedrückt, andererseits freut es mich. Ich habe gelesen, dass die Deutschen im Durchschnitt immer älter werden. Das heißt, dass die Kinder, die heute geboren werden, bei Jungen eine durchschnittliche Lebenserwartung von 78,5 Jahren und bei Mädchen von 83,5 Jahren haben.
Dann habe ich neugierig mal nachgeschaut, wie es eigentlich für mich aussieht, Jahrgang 71. Dabei habe ich festgestellt, dass meine Lebenserwartung ungefähr zehn Jahre weniger beträgt.
Na ja, letztendlich ändert das aber nichts daran, dass wir alle dasselbe Ende nehmen werden. Die Todesrate in der Bevölkerung hat sich nicht verändert und liegt nach wie vor bei hundert Prozent.
Einführung in den Predigttext: Das Buch von Adams Geschlecht
Und damit kommen wir zum Predigttext für heute. In diesem Text werden wir sehen, dass fast alles ein Ende hat. Wir befinden uns in einer Predigtserie durch das erste Buch Mose, konkret durch die ersten elf Kapitel. Dabei wollen wir uns Gedanken darüber machen, wie einst alles anfing.
Wir haben inzwischen die ersten vier Kapitel betrachtet und kommen heute zu Kapitel fünf. In diesem Kapitel spielt der Tod eine zentrale Rolle. Doch bevor wir zum Tod kommen, führt uns der Anfang des Kapitels zurück zum Anfang vom Anfang, also zum Ursprung allen Lebens.
In den ersten beiden Versen von Kapitel fünf lesen wir Worte, die in gewisser Weise das aufgreifen, was wir bereits im ersten Kapitel gelesen haben, und zwar im Hinblick auf den sechsten Schöpfungstag: die Schaffung des Menschen als Abschluss des Schöpfungshandelns Gottes. Ich möchte uns diese Verse gleich zu Beginn der Predigt vorlesen:
Dies ist das Buch von Adams Geschlecht. Als Gott den Menschen schuf, machte er ihn nach dem Bilde Gottes und schuf sie als Mann und Frau, segnete sie und gab ihnen den Namen Mensch zur Zeit, da sie geschaffen wurden.
Diese Worte sind ein Echo dessen, was wir schon in Kapitel 1 und nochmals zu Beginn von Kapitel 2 gehört haben. Immer wieder greift der Autor auf das zurück, was einst geschehen ist: Gott schuf den Menschen. Durch sein mächtiges Wort hat er alles, was ist, geschaffen und als Krone der Schöpfung den Menschen.
In Kapitel 2 hatten wir gesehen, dass Gott zuerst den Mann, Adam, geschaffen hat. Ihm wurde dann Eva, eine Frau, zur Seite gestellt. So sorgt Gott dafür, dass ein Auftrag, der dem Menschen gegeben wurde, ausgeführt werden kann. Denn es heißt in Kapitel 1, Vers 28:
Gott segnete sie, Mann und Frau, und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan.
Letzte Woche haben wir gesehen, dass genau das geschieht: Die ersten Menschen, Adam und Eva, kommen zusammen und es entstehen Kinder – zuerst Kain, dann sein Bruder Abel und einige Zeit später ein dritter Sohn namens Seth.
Genau das greift unser heutiger Text wieder auf. In Vers 3 lesen wir:
Und Adam war einhundertdreißig Jahre alt und zeugte einen Sohn ihm gleich und nach seinem Bilde und nannte ihn Seth.
Das klingt interessant, nicht wahr? Hier greift Vers 3 etwas auf, was wir schon am Anfang sehen: Der Mensch ist geschaffen im Bilde Gottes, heißt es in Vers 1. Nun sehen wir, dass der nächste Mensch, Seth, im Bilde seines Vaters geschaffen ist, ihm gleich und nach seinem Bilde.
Wir können hier etwas erkennen: Die Gottesebenbildlichkeit, die der erste Mensch erhält, wird an den Sohn weitergegeben. Und das setzt sich bis heute fort. Wir sind alle geschaffen im Abbild unseres Gottes. Diese Gottesebenbildlichkeit unterscheidet uns vom Rest der Schöpfung.
Nur wir Menschen sind als Abbilder Gottes geschaffen. Das ist ein großartiges Privileg, aber auch eine große Verantwortung. Wir dürfen wissen, dass Gott etwas von sich in uns hineingelegt hat. Dieses Geschenk ist mit dem Auftrag verbunden, dass wir ihn in der Schöpfung abbilden sollen. Wir sollen als seine Abbilder in dieser Welt leben.
Das galt für den ersten Menschen und gilt besonders für uns, die Gemeinde Gottes. Christen haben die Berufung, der ganzen Welt Zeugnis zu geben von unserem Herrn. Wir sollen ein Abbild sein. Als der Leib Jesu sollen wir eine Abbildung von unserem Herrn Jesus Christus sein. Als Geschöpfe Gottes sollen wir unseren Schöpfer abbilden.
So wie Gott heilig ist, sollen wir heilig sein. So wie er uns liebt, sollen wir einander lieben.
Wir wissen seit dem Sündenfall – darüber haben wir vor zwei Wochen nachgedacht, in Kapitel 3 –, dass das nicht mehr ganz so funktioniert. Wir sind keine perfekten Abbilder Gottes mehr. Etwas ist kaputtgegangen. Wir sind bestenfalls noch Zerrbilder, durch die Sünde entstellt.
Wenn wir hier lesen, dass Seth seinem Vater gleich und nach seinem Bilde geschaffen wurde, muss uns klar sein: Auch das spielt hier eine Rolle. Er ist zum einen der Nachkomme, der etwas von der Gottesebenbildlichkeit erbt. Zum anderen ist er der Nachkomme Adams, der auch etwas von der Verzerrung durch die Sünde erbt.
Letzte Woche haben wir darüber nachgedacht, wie sich nach dem Sündenfall zeigt, dass Gott die Menschen weiterhin segnet. Er begegnet ihnen mit viel Geduld und Gnade. Aber wir haben auch gesehen, wie sich die Sünde fortsetzt. Der erste Sohn von Adam und Eva tötet den zweiten. Wir haben gesehen, dass nicht nur Kain ein Mörder ist, sondern auch später Lamech zu einem Mörder wird und noch gottloser lebt als seine Vorfahren.
Die Sünde breitet sich aus. Das heißt, die Funktion als Abbild Gottes wird durch den Sünder verzerrt und zeigt sich in seinen Nachkommen. Doch wir sehen auch, dass Gott weiterhin gnädig ist und eine besondere Beziehung zu den Menschen hat.
Ganz am Ende von Kapitel 4 klingt ein Hoffnungsschimmer durch. Vielleicht erinnert ihr euch: Am Ende des vierten Kapitels heißt es:
Und dass Adam Seth zeugte, und Seth zeugte auch einen Sohn und nannte ihn Enos. Zu der Zeit fing man an, den Namen des Herrn anzurufen.
Wir sehen also, dass am Ende von Kapitel 4 eine zweite Ahnenreihe beginnt. Die erste Ahnenreihe durch Kain, die zu Lamech, dem nächsten Mörder, führt, wird abgebrochen. Nun beginnt eine zweite Ahnenreihe von Adam durch Seth über Enos.
Diese Ahnenreihe, dieses Geschlechtsregister, lesen wir in Kapitel fünf.
Das Geschlechtsregister als Spiegel von Segen und Fluch
Das ist ein Text, der uns vielleicht im ersten Moment nicht besonders anspricht und der in der Auslegung nicht so einfach ist. Es gibt jedoch Ausleger, die viel Zeit investieren, um zu überlegen, was die Namen bedeuten, wie man sie auslegen kann, ob sie eine besondere Funktion haben oder was hinter den Altersangaben vielleicht geheim steckt. Das ist total spannend, aber das werden wir heute früh nicht machen.
Ich glaube, dass das, was Gott uns sagen will, typischerweise nicht irgendwo tief verborgen und kaum zu erkennen ist, sondern eigentlich das, was erst einmal offensichtlich ist. Ein gutes Prinzip in der Bibelauslegung lautet: Die Kernbotschaft ist typischerweise nicht versteckt, sondern das, was einem als Erstes auffällt.
Das Erste, was uns auffällt, wenn wir dieses ganze Kapitel lesen – das werden wir gleich tun – sollten zwei Dinge sein. Zum einen hören wir immer wieder das Gleiche, ein ewiges Echo. Da steckt etwas drin. Zum Zweiten sehen wir, dass dieses Muster an einigen wenigen Stellen durchbrochen wird. Das hat auch eine Bedeutung. Das sticht hervor und sollte unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
So sind das nun die beiden Dinge, die wir im weiteren Verlauf dieser Predigt betrachten wollen: Zum einen das, was wie ein Echo immer wieder auftaucht, und zum anderen das, was dieses Muster durchbricht.
Zuerst einmal zum Echo. Dazu lese ich uns jetzt die Verse 3 bis 20. Ich kann mir vorstellen, wenn Sie diesen Text schon mal für sich selbst gelesen haben, ist das so ein Text, bei dem man ziemlich schnell drüber hinweggeht:
„Adam war einhundertdreißig Jahre alt und zeugte einen Sohn nach seinem Bilde und nannte ihn Set. Danach lebte er achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. So wurde sein ganzes Alter neunhundertdreißig Jahre, und er starb. Set war hundertfünf Jahre alt und zeugte Enos. Danach lebte er achthundertsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Sein ganzes Alter wurde neunhundertzwölf Jahre, und er starb. Enos war neunzig Jahre alt und zeugte Kenan. Danach lebte er achthundertfünfzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Sein ganzes Alter wurde neunhundertfünf Jahre, und er starb. Kenan war siebzig Jahre alt und zeugte Mahalalel. Danach lebte er achthundertvierzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Sein ganzes Alter wurde neunhundertzehn Jahre, und er starb. Mahalalel war fünfundsechzig Jahre alt und zeugte Jared. Danach lebte er achthundertdreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Sein ganzes Alter wurde achthundertfünfundneunzig Jahre, und er starb. Jared war einhundertsechzig Jahre alt und zeugte Henoch. Danach lebte er achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Sein ganzes Alter war neunhundertsechsundsechzig Jahre, und er starb.“
Okay, ich glaube, das Muster ist klar, oder? Immer Person A war x Jahre alt, zeugte Person B, lebte danach noch y Jahre, zeugte weitere Söhne und Töchter, dann ist sein ganzes Alter z und dann stirbt er. Immer das Gleiche, immer das Gleiche.
Was wir hier sehen, sind zwei Dinge. Zum einen sehen wir, dass Gott in seiner Gnade immer noch wirkt, dass er die Menschen weiter segnet und ihnen hilft, sich zu vermehren und auszubreiten. Bei jedem jeweils namentlich genannten Sohn sehen wir, dass es immer heißt: „und zeugte weitere Söhne und Töchter“. Das heißt: Ein namentlich erwähnter Sohn plus Söhne im Plural plus Töchter im Plural. Wie viele Kinder hat also jeder mindestens? Rechnen wir mal für den Sonntagmorgen: fünf, hoffentlich drei, also bitte fünf. Einer plus mindestens zwei Söhne plus mindestens zwei Töchter – sonst wäre der Plural nicht verwendet worden. Also mindestens fünf Kinder, vielleicht viel mehr.
Die Kinder sind Ausdruck von Gottes Gnade, sie sind ein Segen. Das war den Menschen damals ohne jede Frage klar. Wenn wir die Bibel weiter lesen, wird immer dort, wo Kinder geboren werden, betont, dass es ein Segen ist. Es wird sich gefreut, es wird gejubelt, wenn Kinder kommen, weil wir erkennen: Hier schenkt Gott etwas.
Unsere Gesellschaft hat das leider ziemlich in den Hintergrund gedrängt. In unserer heutigen Gesellschaft werden Kinder oft als Störfaktoren angesehen. Man muss abwägen, weil Kinder potenziell Karriere-Träume kaputt machen, viel Geld kosten und auch viel Arbeit machen.
Wenn wir dann schauen, was die Welt als Segen ansieht, wird uns ganz schnell klar: Anerkennung finden wir im Job, in einer tollen Karriere. „Wow, das machst du! Wow, so viel verdienst du! Wow, so ein tolles Auto kannst du dir leisten!“ Aber wo hören wir noch: „Wow, fünf Kinder, super, gesegnet bist du!“?
Mir hat ein Freund vor einigen Jahren mal gesagt, nachdem das vierte Kind geboren war: „Jetzt sind wir offiziell asozial.“ Ich glaube, das reflektiert, was die Gesellschaft zum Ausdruck bringt.
Ich möchte uns Christen Mut machen, das nicht aus dem Blick zu verlieren, dass Kinder ein Segen Gottes sind. Vielleicht sollten wir auch die Kehrseite bedenken, die oft als Alternative dargestellt wird: Was ist eigentlich die Arbeit seit dem Sündenfall? Verflucht, okay.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich preise Gott dafür, dass ich als Pastor Arbeit habe. Ich empfinde das auch als einen Segen. Aber wir wissen, die Arbeit leidet unter dem Fluch.
Kinder sind Segen, und die Welt sagt uns, man müsse abwägen, Karriere oder Kinder. Ich hoffe, wir als Christen leben das anders – nicht nur für uns selbst, sondern auch in dem, was wir anderen kommunizieren.
Ich hoffe, dass wir eine Gemeinde sind, in der diejenigen, die Mut haben, sich einzusetzen, um Kinder zu haben, Wertschätzung erleben, Ermutigung finden und nicht als die Dummen gelten, die ihre Zeit und Energie in kleine Kinder investieren, von denen man nie ein Danke hört und die immer noch mehr Arbeit machen.
Als Vater von zwei Kindern, die sehr lieb sind, weiß ich trotzdem genau, wie das ist, und meine Frau weiß das noch viel besser.
Von daher möchte ich schon mal eine Woche vor dem Muttertag sagen: Liebe Mütter und liebe engagierte Väter, preist den Herrn für das, was er tut. Es ist eine große Aufgabe, sich in diesen Segen Gottes hineinzustellen.
Ich möchte das auch an dieser Stelle ganz deutlich sagen: Danke dir, Judith, danke, Renate, danke, Gisela, für euer Engagement in der Kinderevangelisationsbewegung! Ihr investiert euer Leben in das, was von Gott als Segen gegeben wurde.
Es ist ein besonderer Segen, wenn wir in Kinder nicht nur allgemein Zeit investieren können, sondern in sie so investieren, dass sie den Herrn kennenlernen. Das ist ein Weg, wie Gott seine Gemeinde baut, indem wir in die nächste Generation investieren und ihnen Jesus lieb machen.
Da möchte ich auch denen danken, die sich im Kindergottesdienst engagieren. Danke, dass ihr euch Zeit nehmt! Die meisten, denen ich jetzt danke, sind gerade nicht hier, weil sie im Kindergottesdienst Dienst tun.
Von daher lasst uns ihnen unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Sie stellen sich in etwas hinein, was Segen Gottes ist. Vielleicht ist es auch etwas, was du für dich mal überlegen darfst. Vielleicht ist das ein Bereich, in dem auch du mitdienen willst.
Lasst uns als Gemeinde diesen Segen Gottes annehmen. Lasst es uns aushalten, wenn ein Baby im Gottesdienst schreit. Lasst uns Eltern ermutigen und ihnen immer wieder deutlich sagen: Hör nicht auf das, was die Welt sagt, wenn sie behauptet, dass diejenigen, die Kinder haben und sich um Kinder kümmern, die Dummen sind.
Nein, gepriesen seist du für deinen großen Dienst als jemand, der sich in den Segen Gottes stellt.
Aber es ist ein Segen hier auch noch aus einem anderen Grund: Nicht einfach nur wegen der Kinder, sondern vor allem auch deshalb, weil diese Nachkommenschaft von größter Bedeutung für den Fortgang der Geschichte ist.
Im ersten Buch Mose Kapitel 3 Vers 15 hatten wir gesehen, dass inmitten von Gottes Gerichtswort über die Sünde, über die Rebellion der ersten Menschen, er einen Hoffnungsschimmer hineinspricht. Er spricht eine Verheißung aus und sagt, es wird ein Nachkomme kommen, ein Nachkomme der Frau, der dem Bösen den Garaus machen wird.
Er wird der Schlange – die Schlange ist das Kriechtier, das die ersten Menschen zur Sünde verführt hat und letztendlich ein Repräsentant ist. Er ist Satan, er ist ein Durcheinanderbringer, er ist der Diablos, der Teufel.
Der Nachkomme der Frau wird dieser Schlange, dem Satan, den Garaus machen und ihm den Kopf zertreten. Eines Tages wird das Böse besiegt werden.
So wartet die Menschheit seit diesem Tag auf den Nachkommen der Frau. In diesem Geschlechtsregister lesen wir, dass es Nachkommen um Nachkommen um Nachkommen gibt, und sie überleben immer auch ihre Eltern, sodass der Tod nicht siegt.
Zum Zweiten sehen wir, dass die Menschen eben nicht nur als Abbilder Gottes immer noch Gottes Segen erfahren, sondern auch als Abbilder Adams Erben des Fluchs sind.
So lesen wir immer auch am Ende jedes Satzes: „und starb.“ Das war nicht angelegt im Menschen, das war nicht Teil der guten Schöpfung Gottes.
Als Abbilder Gottes hätten wir auch das von Gott geerbt, nämlich so wie Gott ewig ist, wären auch die Menschen ewig gewesen. Nur haben sie gegen Gott rebelliert und damit den Tod empfangen.
Wir sehen, dass Gott dem Menschen einen doppelten Schöpfungsauftrag gegeben hat: Er sollte sich mehren und die Schöpfung bebauen und bewahren. Er hatte die Menschen in einen Garten hineingestellt und gesagt: Das alles sollt ihr pflegen, bebauen und bewahren. Ihr dürft von allem essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Davon sollten die Menschen nicht essen.
Dann sagte Gott: „Denn an dem Tag, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.“ Genau das hatten Adam und Eva getan.
So war der Tod in die Welt gekommen. Die Welt war nun keine heile Welt mehr.
Wir hören immer wieder das Echo, trotz des im wahrsten Sinne des Wortes biblischen Alters dieser Vorfahren: „und starb.“ Ja, sie leben lang, aber sie sterben vor allem.
Das ist wie heute. Manche leben inzwischen länger, aber sie müssen alle sterben. Das ist Ausdruck des Fluchs, es ist nichts Natürliches.
Die Welt will uns erzählen, der Tod gehört halt dazu. Aber das stimmt nicht. Der Tod gehörte nicht dazu. Der Tod ist Ausdruck des Fluchs, er ist die Konsequenz der Sünde, der Tod ist ein Feind.
Die Welt versucht, den Tod auszublenden, aber ich denke, wir Christen tun gut daran, den Tod in seiner ganzen Schrecklichkeit ernst zu nehmen.
Der Tod raubt uns liebe Menschen. Der Tod ist nicht neutral.
Deswegen möchte ich uns Mut machen, da, wo wir mit Tod zu tun haben, auch der Trauer Raum zu geben. Das ist okay, das ist sogar richtig, weil die Trauer ein ganz natürlicher Ausdruck dessen ist, dass wir etwas vom Fluch Gottes erleben.
Menschen müssen sterben, sie werden von uns gerissen. Deshalb sollten wir als Gemeinde auch immer ganz bewusst für die da sein, die Witwen und Waisen sind, die jemanden verloren haben, weil der Tod gekommen ist.
Ich möchte uns Mut machen, immer wieder auch ganz besonders für diejenigen in unserer Gemeinde zu beten, die gerade diesen Schmerz besonders spüren. Das sind nicht immer nur die, die in allerletzter Zeit jemanden verloren haben.
Lasst uns so aneinander Anteil nehmen und den Tod ernst nehmen als einen Ausdruck des Fluchs, der uns Schmerzen verursacht.
Die Schmerzen dürfen wir empfinden, und daran dürfen wir teilhaben.
Als Christen sollten wir Menschen sein, die für das Leben eintreten und gegen den Tod.
Es ist doch verrückt, was die Welt uns einreden will: Die Welt sagt, es sei ein Akt der Barmherzigkeit, wenn man Frauen erlaubt, ungeborenes Leben abzutreiben. Die Welt sagt, es sei ein Akt der Barmherzigkeit, wenn wir Sterbehilfe leisten.
Aber was die Bibel uns sagt, ist: Wir machen uns zu Teilhabern des Fluchs.
Lasst uns dem widerstehen, lasst uns Agenten des Lebens sein.
Ich bin dankbar für die Arbeit von Tausendplus, die vor einiger Zeit hier ihre Arbeit vorgestellt haben und auch reichlich Spenden empfangen haben.
Ich darf übrigens den Dank von Tausendplus an die Gemeinde weitergeben für eure großzügigen Spenden. Tausendplus ist eine Organisation, die sich dafür engagiert, dass werdende Mütter Mut haben, ihre Kinder zu bekommen, und Hilfe finden, auch in den Herausforderungen, die oft damit verbunden sind.
Das ist der Weg des Segens, das ist der Weg, wie wir den Fluch bekämpfen können.
Doch wir wissen, jeder wird eines Tages den Tod durchleiden müssen.
Als Abbilder Gottes erleben wir seinen Segen, aber als Nachkommen, als Abbilder Adams eben auch seinen Fluch.
Hoffnung in der Ahnenreihe: Henoch und Noah als Ausnahmen
Doch es gibt Hoffnung. Diese Hoffnung kommt in unserer Ahnenreihe ab Vers 21 zum Ausdruck. Denn neben dem Echo, das wir immer wieder lesen – diesem Echo von Segen und Fluch zugleich und am Ende immer "und starb" – sehen wir ab Vers 21, dass bei zwei Nachkommen die Standardformel durchbrochen wird. Dabei werden uns Dinge deutlich gemacht, die uns Hoffnung machen dürfen.
Ich möchte zuerst den ganzen Abschnitt vorlesen, und dann wollen wir auf die beiden Aspekte im Einzelnen eingehen:
Henoch war fünfundsechzig Jahre alt und zeugte Methuselach. Und Henoch wandelte mit Gott. Nachdem er Methuselach gezeugt hatte, lebte er dreihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Sein ganzes Alter war dreihundertfünfundsechzig Jahre. Weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.
Methuselach war einhundertsiebenundachtzig Jahre alt und zeugte Lamer. Danach lebte er 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Sein ganzes Alter war neunhundertzweiundneunzig Jahre, und er starb.
Lamer war einhundertzweiundachtzig Jahre alt und zeugte einen Sohn. Er nannte ihn Noah und sprach: „Der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf dem Acker, den der Herr verflucht hat.“ Danach lebte er fünfhundertfünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Sein ganzes Alter war siebenhundertsiebenundsiebzig Jahre, und er starb.
Noah war fünfhundert Jahre alt und zeugte Sam, Ham und Japheth.
Wir sehen den ersten Bruch im Muster gleich hier zu Beginn, in Vers 21. Dort beginnt es mit den Worten: „Henoch war fünfundsechzig Jahre alt und zeugte Methuselach.“ Das ist noch normal. Aber dann lesen wir: „Und Henoch wandelte mit Gott.“ Das steht sonst nirgends. Henoch wandelte mit Gott.
Wir haben vorhin schon die Worte aus dem Hebräerbrief kurz bedacht. Dort steht in Kapitel 11, Vers 5 und 6 über Henoch, dass er ein Leben geführt hat, das Gott gefallen hat. Dass er im Glauben gelebt hat oder auch im Vertrauen auf Gott.
Kennt ihr solche Menschen, solche Glaubensgeschwister, solche Glaubensvorbilder, bei denen man sagen kann: „Der wandelt mit Gott“, „Sie wandelt mit Gott“? Jemand, bei dem man den Eindruck hat, dass man ihm nicht ins Herz schauen kann, aber spürt, dass er eine ganz innige Beziehung zu Gott hat. Dass er ganz bewusst ständig in der Gegenwart Gottes lebt. Man spürt förmlich, dass diese Menschen etwas ausstrahlen – einen tiefen Frieden, eine tiefe innere Freude.
Kennt ihr solche Leute? Ich habe ab und zu schon solche Menschen getroffen, und das hat mich immer bewegt. Ich sage ganz ehrlich: Ich sehne mich danach, selbst so ein Mensch zu sein, ein Mensch wie Henoch.
Wie ist das bei dir? Hast du das Verlangen, ein Mensch zu sein, der mit Gott wandelt, so wie einst Henoch?
Ich habe überlegt, was eigentlich die Phasen sind, in denen ich das am ehesten erlebe. Vielleicht eine Frage, die du dir auch stellen kannst: Wann erlebst du am ehesten, dass du sagen kannst, in dieser Phase meines Lebens, in dieser Zeit, da war ich am nächsten dran an diesem Bild des Wandelns mit Gott?
Ich kann sagen, das sind in meinem Leben manchmal leider Phasen, in denen ich mich besonders angegriffen fühle. Phasen, in denen ich meine Abhängigkeit von Gott stärker spüre als sonst. Es ist immer gleich: Ich bin immer völlig abhängig von Gott, aber manchmal blende ich das aus.
Es gibt aber auch Phasen, in denen ich mir das bewusst werde. Manchmal sind es gar nicht schwierige Phasen, sondern einfach Zeiten, in denen Gott durch seine Gnade in meinem Leben so wirkt, dass ich nicht nur sein Wort lese, sondern auch darüber nachdenke und mir sehr bewusst bin, wie gegenwärtig er in meinem Leben ist.
Ich merke dann, dass ich nicht nur eine bestimmte Gebetszeit habe, sondern eigentlich den ganzen Tag hindurch im Gespräch mit Gott bin, mit ihm wandle.
Es ist mein Gebet, dass wir das mehr und mehr erleben. Herr, schenk uns das, schenk uns mehr davon. Hilf mir, immer mehr mit dir zu wandeln. Hilf uns als Gemeinde, immer mehr mit dir zu wandeln!
Henoch lebt mit Gott, er wandelt mit Gott.
Und dann heißt es weiter: „Nachdem er Methuselach gezeugt hatte, lebte er dreihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter, dass sein ganzes Alter dreihundertfünfundsechzig Jahre war. Und weil er mit Gott wandelte, nahm Gott ihn hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.“
Das ist das, was im Hebräerbrief so zum Ausdruck kommt. Dort heißt es: „Durch den Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gott gefallen hat.“
Das ist mal eine Ausnahme, oder?
Und starb, und starb, und starb, und starb, und starb, und starb. Und weil er mit Gott wandelte, nahm Gott ihn hinweg, und er war nicht mehr gesehen.
Das kommt in der Bibel nur noch an einer anderen Stelle vor. Wenn ich daran denke, wissen wir, dass der Prophet Elia auch von Gott hinweggenommen wurde. Soweit ich weiß, sind das die einzigen beiden, die den Tod nicht erlebt haben.
Jetzt könnte man sagen: Gut für die beiden, aber was haben wir davon?
Ja, was haben wir davon?
Nun, ich denke, was uns Gott durch das Beispiel des Henochs sagen will, ist, dass das, was Henoch erlebt hat, weil er mit Gott wandelte – und das ist wichtig, hier steht: „weil er mit Gott wandelte“ – dass das etwas ist, was auch wir erleben werden, wenn wir mit Gott wandeln.
Das heißt nicht, dass uns der Tod erspart bleiben wird – sehr wahrscheinlich nicht. Aber Gottes Wort sagt uns ganz direkt zu – wir haben das gerade gehört, Johannes 11 –, dass jeder, der an den menschgewordenen Gott glaubt, jeder, der mit Jesus wandelt, mit Gott dem Sohn, jeder, der an ihn glaubt, leben wird, auch wenn er stirbt.
Das heißt, was Henoch hier tut: Er ist der erste Wegweiser hin zu einem ewigen Leben. Er ist der Erste, der ewig lebt. Und Jesus sagt uns, das gilt nicht nur für Henoch, sondern für jeden, der mit mir lebt, der an mich glaubt.
Ist das nicht eine großartige Verheißung? Der Tod hat nicht das letzte Wort. Es gibt Hoffnung über den Tod hinaus.
Ein langes Leben ist nicht der größte Segen. Soweit wir wissen, war Methuselach der älteste Mensch der Welt – und dann tot.
Henoch hingegen ist zu seiner Zeit mit Abstand derjenige mit dem kürzesten Erdenleben. Die Angehörigen waren wahrscheinlich sehr traurig, er war weg. Vielleicht stand man eines Tages zusammen und sagte: „Er ist viel zu früh von uns gegangen.“
Aber Henoch selbst wird sich nicht beklagt haben, denn auch wenn er nur 365 Jahre auf Erden hatte – das war damals wenig, für uns klingt das lang – hat er doch nur den Lebensraum gewechselt. Von einem Lebensraum in einer gefallenen Welt hin zu dem, von dem die Menschen einst vertrieben worden waren: zurück zu Gott.
Und das ist wahrer Segen, das ist das wahre Leben.
Adam und Eva wussten das noch ganz genau, denn sie hatten beides erlebt. Sie hatten ein Leben in der Gegenwart Gottes erlebt, ein Leben mit ihm, mit seinem ganzen Segen, mit der ganzen Fülle, die damit einhergeht, ein Leben in inniger Beziehung zu ihrem Schöpfer.
Und dann hatten sie erlebt, wie sie das Paradies verlassen mussten und in der verfluchten Welt, in dieser gefallenen Welt, in dieser nicht mehr heilen Welt lebten.
Ich weiß nicht, wie viel davon über die Generationen weitergesagt worden war, aber Henoch darf das jetzt wieder erleben. Er erlebt jetzt die Rückkehr von dieser gefallenen Welt zurück zu Gott, der ihn zu sich nimmt.
Das ist ein großer Segen. Das ist Hoffnung, dass hinter dem Horizont des Todes ein Leben in einer besseren Welt wartet.
Das ist die sichere Hoffnung, die wir am Grab eines jeden Gläubigen auch haben dürfen.
Das heißt: Wenn wir zum einen wissen, ja, als Christen dürfen wir trauern, weil der Tod Ausdruck des Fluchs ist, so dürfen wir doch auch anders trauern als die Welt, die erst den Tod beiseite drückt und dann letztendlich völlig hoffnungslos ist.
Wenn ein lieber Mensch im Glauben stirbt, dürfen wir inmitten aller Trauer auch wissen: Ja, wir bleiben zurück. Wir haben Trauer. Aber er, sie ist in einer besseren Welt. Er, sie darf jetzt sehen, was er geglaubt hat.
Er darf jetzt vereint sein mit dem Herrn. Jetzt wandelt er nicht mehr nur im Glauben, in der Hoffnung auf das, was er nicht sieht, nein, jetzt lebt er von Angesicht zu Angesicht mit dem, der hier schon auf Erden sein Herr war.
Wer also auf Erden mit Gott wandelt, darf wissen, dass er eines Tages ihn sehen wird – von Angesicht zu Angesicht – und ein Leben mit ihm für alle Ewigkeit führen wird.
Das ist das Erste, was uns hier durch den Bruch des Standardmusters vor Augen geführt wird.
Aber wir sehen noch etwas Weiteres.
Im Fortgang, nach dem Bericht über Methuselach, der wieder dem Standardmuster folgt – er lebt lange und dann stirbt – kommen wir zu Lamer.
Über Lamer heißt es: „Der war einhundertzweiundachtzig Jahre alt und zeugte einen Sohn und nannte ihn Noah. Und er sprach: ‚Der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf dem Acker, den der Herr verflucht hat.‘“
Dann geht es im Standardschema weiter.
Hier fällt auf, dass Lamech selbst nichts Besonderes ist. Auch er stirbt, auch er zeugt einen Sohn und dann weitere Söhne und Töchter. Aber er bringt etwas zum Ausdruck über seinen Sohn Noah.
So haben wir das vorher noch nicht gehört.
Er hat eine Hoffnung, dass sein Nachkomme irgendwie das Schicksal der Welt, der Menschheit wenden wird. Dass er Trost bringen wird in dem Bereich, in dem der Fluch Leiden gebracht hat.
„Der Herr wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf dem Acker, den der Herr verflucht hat.“
Es ist nicht sehr viel, was wir hier haben. Es ist nicht ganz klar, was genau seine Erwartungen waren. Aber klar ist, er verbindet eine Hoffnung mit seinem Nachkommen.
Wir werden uns in den nächsten Wochen noch intensiver mit diesem Sohn beschäftigen.
Wir bekommen ja schon eine Andeutung: Das muss irgendwie besonderer sein.
Dann, in den Kapiteln 6, 7, 8 und 9, geht es vor allem um Noah.
Wir werden dabei sehen, dass Noah der Zweite ist, von dem es heißt, dass er mit Gott wandelte.
In Kapitel 6, Vers 9 heißt es: „Noah war ein frommer Mann, ohne Tadel zu sein, wandelte mit Gott.“
Wir werden sehen, dass sein Name in Verbindung gebracht wird – und es ist ja für uns alle bekannt –, dass Noah und seine Familie, aber auch nur er und seine Familie, ein neues Ackerland bekommen.
Das Alte wird überschwemmt, das Alte ist weg.
Für alle, die nicht zu ihm direkt gehören, gibt es keinen Trost. Sie werden vernichtet in der Flut.
Nur bei ihm gibt es Hoffnung.
Noah ist dabei sowohl der Vorfahre als auch das Abbild eines Mannes, der dann viele hundert Jahre später kommen sollte und durch den sich dann in vollständiger Art und Weise das erfüllen sollte, was Lamech hier zum Ausdruck bringt: diese Hoffnung.
Denn Noah erlebt, wie der Zorn Gottes bei der Flut über die ganze Welt hinwegschwappt – und auch über ihn hinwegschwappt.
Er ist für eine Zeit in der Arche verborgen, wird behütet vor dem Zorn Gottes und kommt dann wieder hervor, quasi zu neuem Leben in einer neuen Welt, die zumindest für eine gewisse Zeit reingewaschen ist von der Sünde.
In ähnlicher Weise wird dann der Zorn Gottes eines Tages über einen Mann kommen, der wie Noah fromm und ohne Tadel war und in allen Dingen Gottes Willen tat.
Mehr noch: Dieser Nachfolger, Jesus Christus, ist selbst Gott.
Wir werden sehen, dass nachdem er – oder wir wissen auch –, dass er, nachdem er ein vollkommen gerechtes Leben geführt hat, nicht wie Noah, der im Holz verborgen ist vor dem Zorn Gottes als Einziger, sondern als Einziger am Holz hängt und Gottes Zorn abbekommt.
Wir werden sehen: Da, wo Noah als Einziger vor Gottes Gericht verschont bleibt, da nimmt Jesus als Einziger das Gericht Gottes auf sich.
Aber nach einiger Zeit kommt er dann, wie Noah, aus dem Gericht hervor zu einem neuen Leben.
Durch ihn wird die Sünde derer ein für alle Mal wirklich abgewaschen – und zwar vollständig abgewaschen –, die sich ihm im Glauben zuwenden.
Bei Noah haben wir ein erstes Bild davon: Die Welt wird reingewaschen von der Flut. Die Hoffnung, die Lamech im Hinblick auf seinen Sohn Noah hat, trifft in gewisser Weise schon zu.
Doch wir sehen dann nur ein Abbild, einen Schatten von dem, was dann beim nächsten Noah, beim nächsten, der den Zorn Gottes erlebt und durch den Zorn Gottes hervorkommt, geschehen wird.
So ist Noah für uns ein zweites Hinweisschild.
So wie Henoch uns den Blick gibt auf ein Leben über den Tod hinaus, gibt Noah uns einen Blick auf eine Rettung vor dem Zorn Gottes.
Erkennst du das? Erkennst du, warum Henoch und Noah für uns Boten großer Hoffnung sind?
Ihr Lieben, das ist die Hoffnung, die wir haben dürfen. Das ist die Hoffnung, die Gott uns hier schon macht.
Und wenn du das noch nicht erkannt hast, dann wende dich dem zu, der wie Henoch mit Gott wandelte und deswegen immer noch lebt.
Wende dich dem zu, der wie Noah durch das Gericht Gottes hindurchgekommen ist.
Wende dich Jesus zu, erkenne ihn als den, den wir alle brauchen.
Der Stammbaum der Hoffnung und der Aufruf zum Glauben
Der Stammbaum, den wir heute betrachtet haben – der Stammbaum, der mit Adam und Enosch beginnt – führt uns hin zu Jesus. Deshalb ist dieser Stammbaum nicht einfach eine Geschichte von etwas, das einst geschehen ist. Er ist der Stammbaum der Hoffnung für uns.
Wenn wir an Jesus glauben, dann sind wir in diesen Stammbaum eingepflanzt. Wir gehören zu dieser Linie voller Hoffnung, wahrem Leben und Befreiung vom Fluch der Sünde. Oh, möge Gott uns das schenken: dass wir diesen Glauben haben und diese Zuversicht besitzen. Möge das unsere Herzen mit Freude, Dankbarkeit und Lobpreis erfüllen.
Himmlischer Vater, danke, danke, dass du einen perfekten Plan hast. Herr, du brauchst keinen Plan B, weil bei dir Plan A funktioniert. Niemand konnte das verhindern, weil du Seth ausersehen hattest. Die Sünde und der Tod konnten das nicht verhindern, denn du hast Macht über den Tod.
So danken wir dir, dass du uns von Anfang an Hoffnung gibst auf den Nachkommen der Frau. Du gibst uns von Anfang an Hinweise auf Leben über den Tod hinaus und auf ein Ende des Fluchs. Danke, dass du deinen Plan in Jesus Christus ausgeführt hast. Danke, dass er gekommen ist, um deinen gerechten Zorn und die gerechte Strafe für unsere Schuld auf sich zu nehmen.
So müssen wir nicht wie die Menschen zur Zeit Noahs in der Flut sterben, sondern dürfen ewig leben – selbst wenn wir sterben. Das geschieht durch den Glauben an ihn, an Jesus Christus.
Herr, schenke uns diesen Glauben, schenke uns diese Zuversicht. Schenke uns dieses Ja zum Leben und dieses Ja zu Kindern. Schenke uns, als deine Nachfolger, in einer Welt zu wandeln, die das oft nicht wertschätzt und oft nicht erkennt.
Hilf uns, dieser Welt ein Bild von dir zu sein, bewusst anders zu sein, um Hoffnung in diese Welt hineinzutragen. Tu das zu deiner eigenen Verherrlichung und zum Wohle deiner Gemeinde. Amen.