Wir wollen in diesen Sonntagen, während der Schulferien, unsere Gottesdienste etwas bereichern, indem wir mehr Lieder aus diesem Liedheft singen.
Jetzt wollen wir das Lied 85 singen: „Ich sage Ja zu dir.“ Ich hoffe, dass Sie überall so ein rotes Liedheft haben.
Hören Sie etwas? Darf ich Sie alle willkommen heißen? Freuen wir uns hier und drüben in der Übertragung, ebenso wie die vielen, die mit uns über die Kassetten verbunden sind.
Wir sind im Namen unseres Herrn Jesus Christus versammelt. Heute, am zehnten Sonntag nach dem Dreieinigkeitsfest, erinnern wir uns an die Zerstörung Jerusalems. Wir feiern diesen Sonntag als den Israelsonntag.
Paulus schreibt: Blindheit oder Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, solange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist. Wann werden die Heidenvölker zum Heil kommen? Durch die Weltmission. Und dann heißt es hier: „Und dann wird ganz Israel gerettet werden.“
Wir wissen um das Wunder der göttlichen Erwählung und dass Gott seine Berufung und seine Zusagen nicht wegnimmt und nicht kündigt. Man kann sich darauf verlassen.
Wir wollen miteinander singen vom Lied 346, „Von der gültigen Sonne“, den ersten Vers und dann die Verse acht, neun und zehn.
Eröffnung und Einstimmung in den Gottesdienst
Wir wollen mit Gott reden. Lieber himmlischer Vater, du schenkst uns diese herrliche Sommerzeit und diesen Sonntag, diesen Ruhetag in deiner Gegenwart. Du lässt uns so viel erleben, auch in den Urlaubstagen. Wir freuen uns an all dem Schönen und Guten. Und doch sind wir immer wieder erschüttert, wie viele Todesmächte in unserer Welt wüten, wie das Böse triumphiert, wie viele Menschen seufzen und leiden und wie sich auch durch unsere eigene Lebensstrecke so viel Not und Elend zieht.
Da bist du der, der uns am Leben erhält. Von dir kommt alles Gute. Du schenkst uns auch diesen Tag, und du willst auch heute mit uns reden. Jetzt hilf uns, dass wir hören können, öffne uns die Ohren. Wir wollen still sein und wissen, was du uns zu sagen hast. Wir wollen deine Gaben entdecken und ganz neu von dir ausgesandt sein.
So wollen wir jetzt jeder für sich in der Stille dir sagen, was uns bewegt. Danke, dass du nahe bist denen, die zerbrochene Herzen haben. Amen!
Wir wollen unser rotes Liedheft noch einmal nehmen und ein Lied singen: Nummer 44. Das hat man früher oft gesungen. Es ist von Rudolf Alexander Schröder, ein wunderschönes Lied. Wer es jetzt nicht kann, da bin ich überzeugt, wird es sehr schnell lernen in den vergangenen Tagen.
Nachrichten aus der Welt und geistliche Ermutigung
Wir haben eine Nachricht von unseren Krankenschwestern im Sudan erhalten. Sie teilten mit, dass dort in Akobo 200 Menschen getötet wurden. Außerdem wurden 1.500 Vieh von marodierenden Soldaten gestohlen. Dabei dachte ich, solche Ereignisse gäbe es nicht nur in Jugoslawien.
Aus Zaire erhalten wir ähnliche Berichte über eine schreckliche Krankheitsepidemie, bei der Tausende sterben. Davon hört man kaum etwas. Es heißt, es mag sein, dass alles zerfällt, dass die Burgen dieser Welt in Trümmer brechen. Aber Gott zerfällt nicht. Wer sich an ihn hält, ist geborgen.
Das Jahr der Entstehung, 1936, ist wichtig. Lass dich nicht vom ganzen Glanz blenden. Gehe deinen Weg mit deinem Herrn.
Einführung in den Predigttext: Die Geschichte Gideons
Wir lesen aus unserem Predigttext, der heute etwas länger ist: Richter 7.
Gideon machte sich früh auf, zusammen mit dem ganzen Kriegsvolk, das bei ihm war. Sie lagerten sich an der Quelle Harod, die in der Ebene Jezreel am Rand liegt. Von dort hatte er das Heerlager der Midianiter nördlich vom Hügel More im Tal vor sich.
Der Herr sprach zu Gideon: „So zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, dass sich Midian nicht in deine Hände geben sollte. Israel könnte sich rühmen und sagen: ‚Meine Hand hat mich errettet.‘ Deshalb lass nun vor den Ohren des Volkes ausrufen: Wer ängstlich und verzagt ist, der kehre um.“ So sichtete Gideon das Volk.
Im Altluthertext heißt es: „Wer blöd und verzagt ist.“ Das sage ich nur, weil es in ihrem Lied so heißt. Die Jungen wundern sich darüber oft. Es meint, wenn man manchmal so schwach ist und keinen richtigen Mut hat, sogar die Verheißungen Gottes nicht glauben kann.
Daraufhin kehrten vom Kriegsvolk zweiundzwanzigtausend um, sodass nur noch zehntausend übrig blieben. Der Herr sprach zu Gideon: „Das Volk ist noch zu zahlreich. Führe sie hinab ans Wasser, dort will ich sie dir sichten. Von denen, von denen ich dir sage, dass sie mit dir ziehen sollen, sollen mit dir ziehen. Von denen aber, von denen ich sage, dass sie nicht mit dir ziehen sollen, sollen nicht mitziehen.“
Gideon führte das Volk also hinab ans Wasser. Der Herr sprach zu ihm: „Wer mit seiner Zunge Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den sollst du besonders betrachten. Ebenso, wer sich niederkniet, um zu trinken.“ Die Zahl derer, die so leckten, betrug dreihundert Mann. Das übrige Volk trank, indem es sich niederkniete und Wasser aus der Hand zum Mund nahm.
Da sprach der Herr zu Gideon: „Durch die dreihundert Mann, die so geleckt haben, will ich euch retten und die Midianiter in deine Hände geben. Aber das übrige Volk soll an seinen Ort zurückkehren.“ So ließen sie das übrige Volk gehen, jeder in sein Zelt. Die dreihundert Mann aber behielt Gideon bei sich. Das Heer der Midianiter lag unten vor ihm in der Ebene.
Wir lesen gleich hier weiter. Zuvor wollen wir aber das Lied von Johann Albrecht Bengel singen: „Gott lebt, sein Name gibt Leben und Stärke.“ Es drückt die Freude aus, dass man mit Gott große Erfahrungen machen kann. (Lied 544, alle vier Verse)
Die Bedeutung des Glaubens und der Auftrag Gottes
Von diesem Gottesdienst sollen wieder Impulse in unsere gottlose Welt ausgehen. Sie sollen den Glauben wagen. Deshalb lesen wir die Geschichte von Gideon: Wenn der Herr mit uns ist, wer kann dann noch gegen uns sein?
Der Herr sprach in derselben Nacht zu Gideon: „Steh auf und geh hinab zum Lager, denn ich habe es in deine Hände gegeben. Fürchtest du dich aber, hinabzugehen, so lass deinen Diener Pura mit dir hinabgehen zum Lager, damit du hörst, was sie reden. Danach werden deine Hände stark sein, und du wirst hinabziehen zum Lager.“
Da ging Gideon mit seinem Diener Pura hinab bis an den Ort der Schildwache, die im Lager war. Die Midianiter, Amalekiter und alle aus dem Osten hatten sich niedergelassen in der Ebene, wie eine Menge Heuschrecken. Ihre Kamele waren nicht zu zählen, so zahlreich waren sie, wie der Sand am Ufer des Meeres.
Als Gideon kam, erzählte einer dem anderen einen Traum. Er sprach: „Siehe, ich habe geträumt, ein Leibgerstenbrot rollte zum Lager der Midianiter. Es kam an das Zelt, stieß es um, sodass es einfiel, und kehrte es um das Oberste zu unter, so dass das Zelt am Boden lag.“
Der andere antwortete: „Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joas, des Israeliten. Gott hat den Midianitern das Lager in seine Hände gegeben, mit dem ganzen Heerlager.“
Als Gideon diesen Traum und seine Auslegung hörte, fiel er anbetend nieder. Dann kam er zurück ins Lager Israels und sprach: „Macht euch auf, denn der Herr hat das Lager der Midianiter in eure Hände gegeben.“
Er teilte die dreihundert Mann in drei Heerhaufen und gab jedem eine Posaune. Die Posaunen sind kein Flöteninstrument, sondern immer ein Kampfinstrument gewesen – auch in der Evangelisation. Außerdem gab er ihnen leere Krüge mit Fackeln darin.
Er sprach zu ihnen: „Seht auf mich und tut ebenso. Wenn ich nun an das Lager komme und so tue, wie ich es tue, dann tut ihr auch so. Wenn ich die Posaune blase und alle, die mit mir sind, dann soll er auch die Posaune blasen, rings um das ganze Heerlager, und rufen: Für den Herrn und für Gideon!“
Der Angriff und der Sieg Gottes
So kam Gideon mit hundert Mann an das Lager zu Beginn der mittleren Nachtwache.
Als sie gerade die Wachen aufgestellt hatten, bliesen sie die Posaunen und zerschlugen die Krüge in ihren Händen. Gleichzeitig bliesen alle drei Heerhaufen die Posaunen und zerbrachen ihre Krüge.
Sie hielten die Fackeln in ihrer linken Hand und die Posaunen in ihrer rechten Hand, um zu blasen. Dabei riefen sie: "Hier schwert es des Herrn Gideon!"
Sie blieben an ihren Plätzen rings um das Lager stehen.
Da fing das ganze Heer an zu laufen. Sie schrien und flohen. Während die dreihundert Mann die Posaunen bliesen, schaffte der Herr, dass im ganzen Heerlager jeder das Schwert gegen den anderen richtete.
Das Heer floh bis Bechita auf Cereda zu, bis an die Grenze von Abelmeholah bei Tawad.
Reflexion über die Persönlichkeit Gideons und das Wesen des Glaubens
Wenn wir uns solche Gestalten wie Gideon anschauen, freuen wir uns und sagen: Gut, dass es solche Männer gibt! Jung und unverbraucht, ein Naturbursche mit Kraft und Mut, ein kühner Mann, der etwas wagt – solche Menschen brauchen wir mehr!
Übrigens war Gideon genial darin, wie er alles organisierte. Er war ein Mann von großem Verstand und großer Weisheit, ein Held, zu dem man aufschaut und von dem man sich begeistern kann. Aber halt, jetzt müssen wir das doch wieder richtig einordnen.
Wir haben ja vor 14 Tagen gehört, dass das alles nicht einfach so wahr ist, was wir gerade gesagt haben. Es ist keine Naturgabe, keine angeborene Fähigkeit, die uns Gott mitgegeben hat, als wir geboren wurden. Gideon war ein unbekannter Bauernbursche, er stammte aus einer kleinen, unbedeutenden Familie. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem er etwas Besonderes geleistet hat, war er nie hervorgetreten – bis Gott ihn rief.
Die große, entscheidende Wende im Leben eines Menschen ist doch, wenn Gott uns ruft und uns einen Auftrag gibt. Dann denken wir oft: Kann ich das? Vielleicht fühlen wir uns geschmeichelt und sagen: Ja, ich bin ein netter Mensch, ich habe geschickte Gaben. Aber das ist Gott gar nicht wichtig. Er benutzt einen schwachen Mann.
Ich bin so froh, dass in der Bibel steht, dass Gideon Angst hatte. Wahrscheinlich verwechseln die meisten, selbst die Gläubigen, oft die Dinge und meinen, Glaube sei ein Besitz, den man hat – vielleicht sogar etwas, das in unserem Wesen liegt. Ach, das sei eben eine Gabe, die man mit sich herumträgt.
Und da müssen Sie noch einmal bei Gideon genau hinschauen. Aber das können Sie auch bei all den anderen biblischen Gestalten prüfen, etwa bei Petrus oder anderen Jüngern. Sie hatten alle Angst, so wie Sie, und sie hatten keinen Mut. Das, was Gott ihnen aufgetragen hat, war viel zu groß, es war überhaupt nicht vorstellbar, dass sie das meistern könnten.
Die Jünger Jesu hatten sich versteckt und trauten sich nicht hervor. Auch bei Gideon wissen wir, dass er sehr lange brauchte, bis er den Befehlen Gottes glaubte. Die Befehle, die Gott gibt, sind Verheißungen, bei denen Gott sagt: Wenn ich dich sende, dann kannst du es schaffen. Es ist meine Verantwortung, es geht auf meine Rechnung.
So kommt es beim Glauben nur auf das ganz schlichte Vertrauen an – ob ich sage: Gott, ich traue dir zu, dass du mich nicht anlügst. Was an Gideon groß war, war, dass er Gott vertraut und sein Wort geglaubt hat und ja dazu gesagt hat. Das ist das, was ich zuerst sagen möchte: Das ist groß an Gideon.
In der Bibel heißt es, dass es nichts Größeres auf der Welt gibt als einen Menschen, der glauben kann – einen Menschen, der die Worte Gottes nimmt, ja sagt und sagt: Ich glaube dir, Herr. Wer das tut, ist unüberwindlich. Wenn Sie die Zusagen Gottes annehmen und vertrauen, so hat es uns Jesus eingeschärft, zu lesen, wie es in allen Büchern der Bibel steht: Wer glauben kann, der ist der Sieger über die Welt. Dem kann nichts mehr geschehen, den kann niemand mehr verunsichern. Das ist ein unüberwindlicher Mensch.
Die, die auf den Herrn harren, die auf ihn warten und auf ihn sehen, strahlen vor Freude. Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen. Das ist der ganze Unterschied: Menschen, die vertrauen und sagen: Ja, Gott, ich glaube deinem Wort. So war es immer, so war es bei Gideon.
Er konnte in der Stille hören: Was will Gott mit mir? Haben Sie Zeit zur Stille? Was will Gott mit mir? Und er hat sein Leben Gott geweiht und gesagt: Herr, ich möchte nur dir dienen, mit meinem ganzen Leben.
Gideon war ein Mann wie wir – und Sie können noch größere Dinge erleben, als Gideon erlebt hat.
Sieben praktische Impulse aus der Geschichte Gideons
Jetzt habe ich heute sieben Punkte. Wir haben ja schließlich Ferien und Zeit für diese sieben Punkte.
1. Früh handeln und Initiative ergreifen
Erstens: Packt die Sache früh an – das steht bereits im ersten Vers. Jerobal, das ist Gideon, machte sich früh auf. Ich habe nichts gegen Spätaufsteher, aber dieses frühe Aufbrechen ist etwas, das in der Bibel oft vorkommt. Wenn Gott uns Aufträge gibt, muss man sich früh aufmachen.
Warum kennen Sie es im Volk Gottes, dass man die Aufträge Gottes im endlosen Palaver zerredet? Gott hat glücklicherweise in seinem Volk nie eine demokratische Ordnung zugelassen. Sonst würde das Volk Israel heute noch in Ägypten sitzen und darüber diskutieren, ob man ausziehen soll.
Das wissen Sie: Wenn Sie nach solchen Ordnungen handeln, werden Sie im Reich Gottes gar nichts fertigbringen. Dort werden Sie sich nur im Kreis drehen. Das mag eine gute Regel sein, um diese Kirche mit ihren ganzen Nöten noch einigermaßen notdürftig über die Runden zu bringen. Aber die Sache Gottes können Sie damit nicht voranbringen. Dafür braucht man Menschen, die sich früh aufmachen.
Paulus schreibt im Römerbrief Kapitel 12: „Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt.“ Packt eure Sachen rasch an! Wenn Gott Ihnen etwas auf die Seele legt – sei es ein Besuch, ein Brief, den Sie schreiben müssen, oder ein dringend notwendiges seelsorgerliches Gespräch – dann machen Sie es sofort. Schieben Sie es nicht auf die lange Bank, sonst ist es verloren.
Machen Sie sich früh auf! Man muss es gleich packen. Es gibt so viel Faulheit in uns, dass wir meist diese schwierigen Dinge immer vor uns herschieben. Dann wissen Sie, woran die Sache Gottes oft leidet.
Und wir sind ja oft auch solche Schwätzer. Ich freue mich über viele Hauskreise, aber oft bekomme ich eine Angst, die mich nachts nicht schlafen lässt, ob unsere Hauskreise nicht nur Schwarzbuden sind. Gott braucht keine Schwarzbuden, er braucht Täter seines Wortes.
Und dann sind unsere Hauskreise bloß Graupen und Kreise, in denen wir Befehle empfangen, uns gegenseitig zurechtweisen und sagen: „Jetzt aber los, jetzt wollen wir etwas miteinander anpacken und tun.“ Natürlich müssen wir hören. Dazu wollen wir über das Wort zusammenkommen, beten, hören und dann tun.
Seid Täter des Wortes, sonst betrügt ihr euch selbst. Jerobal machte sich früh auf.
2. Offenheit für Gottes Korrektur
Zweitens: Lass dich von Gott korrigieren. Bei Gideon fällt mir immer wieder auf, wie oft Gott schon bei seiner Berufung in sein Leben hineinreden kann.
Wie kann Gott in dein Leben hineinreden? Er benutzt dazu oft Christen, die im Namen Gottes eine wichtige Hilfe sind und mich korrigieren. In der Apostelgeschichte ist das ebenfalls beschrieben. Diese Menschen sagen dann: Das ist nicht von Gott. Es gibt auch die Seelsorge, die wir einander geben, wenn es darum geht, die Frage zu klären: Was will Gott von mir?
Setze dich dem aus und sei bereit, deine Lebenspläne noch einmal korrigieren zu lassen. Frag dich: Herr, was willst Du von mir? Der Herr sprach zu Gideon. Es hat nur dann einen Wert, wenn wir wirklich auf der Spur sind, wo Gott uns segnen kann.
Oft sagen wir, wir haben so viel zu tun und sind überlastet. Dabei kann es auch ein schlechtes Gewissen sein. Vielleicht will Gott gar nicht, dass wir uns so überarbeiten. Er will, dass wir das eine tun, was jetzt Not hat. Es könnte eine Art Drückenbergerei sein. Die Menge der Arbeit, mit der wir uns oft rühmen, ist kein Trost.
Wir wollen fragen: Herr, was ist jetzt dran? Was ist in meinem Leben vorrangig? Es gibt viele überlastete Arbeiter im Weinberg des Herrn. Ich glaube, das ist nicht richtig. Der Herr will, dass wir das tun, was er gerade in diesem Augenblick von uns will.
Wenn man ein Heer führen muss, wird viel organisiert. Man denkt daran, bis die Waffen beschafft sind, bis die Feldzugspläne ausgearbeitet sind – was das für Mühe kostet – bis der Proviant organisiert ist. Doch gerade dann hat man Zeit, auf Gott zu hören.
Wenn sie es am Morgen des Tages nicht schaffen, wenigstens 15 Minuten Stille für Gott zu haben, werden sie überhaupt nicht hören können. Das ist ein wichtiges Signal. Denn oft meinen wir, wir werden von der Arbeit erdrückt.
Wenn du nicht einmal sagen kannst: „So, jetzt Schluss, ich will hören, was Gott mir sagen will“, dann kannst du ohne ihn nichts tun. Deshalb müssen wir hören, was Gott will.
3. Vertrauen in kleine Gruppen und wenige Menschen
Drittens: Blicken Sie nicht auf die großen Zahlen. Ich vermute, dass Gideon zuerst dachte, das könne man nicht wagen. Nur 35 Krieger sind gekommen. Wissen Sie, wie viele bei den anderen waren? 135. Und er sollte mit dieser kleinen Schar ungeübter Leute Israel befreien. Wie sollte er das schaffen? Wenn man das so überschlägt, muss man sagen: Die Sache Gottes ist aussichtslos.
Wir rechnen oft ähnlich und fragen: Was ist denn noch? Wer zählt heute noch zum Volk Gottes? Wer hört heute noch auf die Stimme des Herrn? Und was ist mit dem Evangelium? Hat es in unserer Gesellschaft überhaupt noch eine Chance?
Da haben Sie ganz falsch geblickt. Wie spricht der Herr? Das ist zu viel – nur ein Viertel und schon zu viel. Sie haben richtig gehört: Gott will nicht mit der großen Masse seine Siege erringen. Das war in allen Jahrhunderten so und ist auch in diesem Jahrhundert so.
Die Schar der wahrhaft Glaubenden mag ganz, ganz klein sein, fast verschwinden. Das ist gar nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass sie dabei sind. Gott hat immer nur mit wenigen gearbeitet.
Hätten Sie gedacht, dass Gott mit ein paar Fischern und Handwerkern das ganze Römische Reich überwinden würde? Die wenigen Jünger, die Jesus als Apostel in die Welt sandte, waren die, die damals die ganze römische Kultur auf den Kopf stellten – nur durch die Kraft des Evangeliums.
Daran soll uns heute nicht schrecken, dass viele gar nicht mehr wissen, was das Evangelium ist. Vielmehr stellt sich die Frage, ob es wieder ein paar Leute gibt, die ganz mit Gott rechnen und sich von ihm senden lassen.
Ich möchte noch ein paar Worte zu den Zahlen sagen, weil ich fürchte, dass das heute auch bei vielen bibeltreuen Evangelikalen eine ganz verrückte Marotte ist: Man meint immer, man müsse die Zahlen genau rechnen und dann stolz sagen: Wir sind auch noch wer, wir sind auch noch da, und schaut mal, wir haben noch bedeutende Leute in unserer Mitte. So, als müsste man mit der Welt glänzen.
Doch es steht oft genug in der Bibel: Gott widersteht den Hoffärtigen. Das sind Leute, die stolz daherkommen. Gott kann uns nicht gebrauchen, wenn wir stolz sind. Oft hat Gott seinen Segen von Werken abgezogen, sobald ein Pressehaus entstand – denn das ist für seine Sache nicht nötig.
Gott wirkt in Schlichtheit. Es zieht sich durch die Geschichte, dass man keine großen Sprüche machen muss und sagen: Das ist der Durchbruch der Kirchengeschichte des 19. Jahrhunderts. Warten wir es ab.
Auch die großen Dinge in vergangenen Jahrhunderten sind oft ganz leise entstanden. Lesen Sie doch in den Geschichtsbüchern bei den großen Persönlichkeiten: Sie sind ganz lautlos vorangegangen. Wie hat die Missionsbewegung angefangen? Die meisten Christen haben sie damals überhaupt nicht registriert. Und doch war es letztlich Gottes große Bewegung, durch die er Gewaltiges gewirkt hat.
Aber den Demütigen gibt er Gnade. Gott will nicht, dass wir eitel und stolz werden und uns etwas auf den Erfolg einbilden. Denn es ist sein Erfolg, sein Wirken.
Gott kann uns oft nicht segnen. Draußen am Büchertisch liegt ein Bestseller – weit über eine Million Exemplare sind von diesem Buch verkauft. „Jesus unser Schicksal“ heißt es. Wilhelm Busch hat die letzten Vorträge in Stuttgart im Kursaal gehalten. Einige von Ihnen waren damals noch dabei. Er erhielt böse Briefe und war richtig gebrochen. Das war das Geheimnis des Segens. Keine Zeitung hat davon Notiz genommen – Gott sei Dank.
Doch Gott hat mächtig gewirkt. Heute reißen junge Leute die Vorträge aus den Händen und wollen sie lesen. Die Wirkung Gottes läuft immer ganz anders, als wir denken und meinen.
Passen wir also auf, dass wir den Segen Gottes nicht durch große Propaganda zerstören. Gott kann nicht wirken, wenn es nur um große Zahlen geht. Er will nicht die Masse.
Wir erinnern uns, dass Gott den Apostel Paulus tief gedemütigt hat. Er gab ihm einen Pfahl ins Fleisch – des Satans Engel, der ihn mit Fäusten schlug. Paulus musste seine ganze Kraft zusammennehmen, um auf die Kanzel treten zu können.
Und wir erinnern uns, warum Gott gerade durch einen Hofhacker wirkte. Warum hat er nicht durch andere Prediger der damaligen Zeit gewirkt? Weil so keine Versuchung bestand, dass einer das auf seine Fahnen schreibt und sich damit brüstet – was doch allein der Herr gewirkt hat.
Die Dinge des Reiches Gottes können nur von demütigen Leuten gewonnen werden. Gott kann solche nur in seinem Dienst gebrauchen. Er kann nicht die großen Zahlen brauchen und will sie deshalb nicht haben.
Viele Reichesgotteswerke haben ihre ganze Wirkung verloren, weil sie stolz wurden, obwohl sie einst viel gewirkt hatten.
Die Gemeinschaftsbewegung in Deutschland hatte zu Beginn des Jahrhunderts einen treuen Bruder, der dort wirkte: Reichskanzler Michaelis. Darauf waren sie sehr stolz – der amtierende Reichskanzler in ihrer Mitte. Schon eine Sache, wenn der dann in die Gemeinschaftsstunden kam und die Bibel auslegte.
Dieser Reichskanzler Michaelis sagte: „Der Erfolg im Reich Gottes liegt nur im demütigen Verzicht auf eigene Kraft und auf eigenes Können.“ Nur dann kann Gott segnen, wenn man alles ganz in seine Hand legt.
4. Freiwilligkeit und kein Zwang im Dienst
Viertens: Nur kein Zwang, nur kein Zwang!
Gideon sagt im Auftrag Gottes: Wer jetzt einfach keine Lust mehr hat – im alten Luthertext heißt es: „Wer zu blöd ist, wer zu zaghaft ist – geh doch nach Hause, keiner muss mitmachen!“ Das ist wichtig, und so wollen wir es immer handhaben. Niemand muss mitmachen, wenn der andere sagt: „Muss ich im Chor singen? Muss ich beim Gemeindedienst mitmachen?“ Nein, niemand muss. Lass doch. Wenn du zu zaghaft bist, wenn du überarbeitet oder krank bist, dann lass doch.
Jesus hat seinen Jüngern sogar einmal angeboten: Wollt ihr nicht auch weggehen? Sie hätten sich vielleicht zu wichtig nehmen können, als ob sie die Sache Gottes stützen müssten. Gott braucht niemanden. „Ach, das muss ich auch noch zu der Versammlung, sonst sieht es so kläglich aus.“ Ach, lass doch. Wenn wir dabei sind, werden wir gesegnet. Und das will ich sagen: Es ist ein Vorrecht, wenn man mitarbeiten darf. Wer dabei sein will, wenn Gott seine großen Siege erringt, der soll schauen, dass er mit dabei sein darf.
Niemand muss, niemand darf gezwungen sein. Darum gibt es in der Gemeinde Jesu so viel Klagen und so viel Schimpfen. Gott kann auch mit kleinen Zahlen wirken. Gott kann mit einzelnen Menschen Großes bewirken. So hat er schon seine größten Werke in dieser Welt begonnen. Aber er braucht Menschen, die ihm bedingungslos vertrauen, die ihren Blick allein auf ihn richten und ihm ganz folgen.
5. Ermutigung durch Gottes Zusagen
Fünftens: Lass dich ermutigen!
Auch noch kurz vor der Schlacht blickt Gideon ein letztes Mal hinunter auf die Ebene von Israel. Diese Ebene ist das Schlachtfeld, auf dem von allen Schlachtfeldern der Welt am meisten Blut vergossen wurde. Hier wird am Ende auch die Schlacht von Harmageddon stattfinden – in der Ebene von Megiddo.
Vor dem Ort Endor, an dem das Leben Sauls endet, befindet sich ein Hügel namens Moore. Dort hatten sich die Midianiter gelagert. Gideon schaut noch einmal hinunter und sieht diese große Menschenmenge.
Gideon war ein guter Stratege. Sicht geht vor Deckung. Er blickt von oben hinunter, und dann sagt Gott zu ihm: "Geh mal runter in die Ebene." Das ist gefährlich, denn die Ebene und das Lager sind bedrohlich. Doch das überwältigt ihn nicht. Wie eine Katze schleicht Gideon mit seinem Freund Pura hinunter.
Sie kommen so leise an die Schildwacht, dass man keinen Ast knacken hört. Die Midianiter sitzen entweder in ihren Zelten – so wie es die Araber tun, denn es sind Beduinenvölker mit ihren Kamelen – oder sie sitzen am Feuer. Gideon hört, wie Männer am Feuer reden. Sie erzählen unanständige Witze, ganz gewöhnlich für Soldaten, grobe Leute.
Was hat Gideon bewegt? Sie reden nichts anderes als von seinem Sieg. Sie werden erstaunt sein, wenn sie sich von Gott senden lassen und sehen, wie der Herr Ermutigung für sie bereitet.
Zuerst sagt Gott ihnen noch einmal, wie er es auch Gideon gesagt hat: "Ich habe sie schon in deine Hand gegeben. Du machst gar nicht die Schlacht." Es hat noch nie jemand einen anderen zum Glauben geführt, wissen Sie das? Es hat immer der Herr selbst getan. Wir sind nur seine Werkzeuge.
Noch nie hat Billy Graham einen Menschen selig gemacht; er war nur ein gehorsamer Knecht. Und Gott will auch Sie für diesen Dienst haben – was immer es in dieser Welt sein mag, ob ein Liebesdienst, ein Besuch oder etwas anderes, das Sie tun.
Vielleicht haben Sie Angst davor, aber Sie brauchen keine Angst zu haben, weil der Herr mit Ihnen geht und Sie segnet.
Und dann werden Sie staunen, gerade dort, wo Ihnen am meisten Angst ist, wie Gott alles schon vorbereitet hat.
Jetzt können wir alle Geschichten erzählen, in denen wir wirklich überwältigt waren, wie Gott alles präpariert hat. Dass der Mann gerade den Traum hatte und dann seinem Freund davon erzählt – nur für uns. So kann Gott sogar durch das Herz der Feinde sprechen.
Gott ist so mächtig! Was denken Sie eigentlich von ihm? Es ist doch so billig und einfach, ihm zu vertrauen. Warum glauben wir nicht mehr?
Das, was die Sache Gottes aufhält, ist nicht die Macht der Feinde. Es sind nicht die radikalen Moslems oder diejenigen, die morden und töten. Es ist die Glaubenslosigkeit der Christen. Das ist das Schlimmste: dass wir nicht mehr glauben und dass die bibeltreue Gemeinde in diesen Tagen nicht mehr wagt.
Das ist schlimm. Und wir in Stuttgart, wo wir so viele sind – wir sind noch mehr als die 300 von Gideon – der Herr ermutigt uns!
6. Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung
Sechstens: Sieh doch den Bruder neben dir! Gott schickt auch noch jemanden mit, der uns hilft – einen Bruder.
Manchmal fällt mir mitten in der Predigt etwas ein, das ich vergessen habe. Zum Beispiel habe ich nicht erklärt, warum Gott gerade diejenigen beruft, die im Fluss geleckt haben. Ich weiß es nicht. Auch habe ich keinen Ausleger gefunden, der eine befriedigende Erklärung dafür bietet. Ich glaube, es ist Gottes Geheimnis, warum er den einen beruft und den anderen nicht. Am Ende hat er 300 ausgewählt – auf welche Weise auch immer. Wir können das nicht beurteilen und sagen: „An dem lag es.“ Es bleibt Gottes Geheimnis.
Aber jetzt schickt er noch einen mit und sagt: „Nimm den Pura mit.“ Keiner muss allein gehen. Im Reich Gottes ist das eine ganz wunderbare Sache, dass man einen Bruder findet. Manche praktizieren das System der Zweierschaft, und das ist richtig in einer biblischen Ordnung. Jesus hat seine Jünger auch zwei und zwei ausgesandt.
Ich bin überzeugt, dass Gott auch hier seine Versprechen wahr macht. Sie müssen nur die Augen aufmachen. Vielleicht sitzt er jetzt schon neben Ihnen, und Sie sind nur zu schüchtern, um auf ihn zuzugehen. Es gibt Menschen, die mit Ihnen ihre Last tragen wollen. Wenn du dich fürchtest, sagt der Herzogidion: „Nimm den Pura mit.“ Er hilft dir, und dann kannst du deinen Weg fröhlich gehen.
Wunderbar, dass es Gemeinschaft gibt!
Am letzten Sonntag habe ich Ihnen noch gesagt, Sie sollen aufpassen, wenn Sie geschäftlich viel unterwegs sind und oft in Hotels übernachten müssen. Das ist eine Gelegenheit, die der Teufel benutzt, um Ihr Leben durch böse, sündige Einflüsse kaputt zu machen.
Suchen Sie an jedem Ort die Gemeinschaft mit gläubigen Christen! Gott hat seine Leute überall – bis nach Labrador und Grönland und wohin Sie auch kommen. Suchen Sie die Gemeinschaft mit Christen, auch im Urlaub. Sie werden wunderbare Entdeckungen machen und reich gestärkt werden. Gemeinschaft ist eine wunderbare Hilfe, wo Gott uns mutlose Leute im Glauben stärkt.
7. Gottes Wirken und der Sieg durch Glauben
Und noch das Letzte, das Siebte: Wie Gott seine Siege erringt.
Jetzt hatte Gideon gar nichts tun müssen. Und das ist auch wirklich so, dass die Kriegsgeschichten in der Bibel nicht verherrlicht werden, sondern wir sind nur die Statisten. Wir brauchen bloß hinstehen, und Gott macht alles selbst. Sie müssen nur die Posaunen in die eine Hand nehmen und ihre Töpfe richtig halten, um richtig Krach zu machen. Sie erfüllen die Welt mit Lärm – doch wunderschön.
In der Apostelgeschichte steht das Wort von den ersten Christen, die den ganzen Weltkreis erregen. Und was machen die denn? Sie haben bloß ein bisschen von Jesus erzählt. Das Größte, was man in dieser Welt machen kann, ist, das Evangelium weiterzuerzählen – das Aufregendste.
Sie brauchen sich doch nicht ängstigen, dass die Welt lacht, die Weisheit zweifelt oder die Theologie sagt, das geht doch nicht. Machen Sie weiter, Sie werden staunen, was der Herr wirkt. Er hat alle Widerstände niedergebrochen.
Paulus beschreibt im Epheserbrief am Ende von Kapitel sechs die geistliche Waffenrüstung. Wie wir die Rüstung benutzen sollen, sagt er: Wir sollen das Schwert des Geistes nehmen. Wir sollen mit dem Wort Gottes kämpfen, nichts anderes. Wir können nicht mit Waffen kämpfen, das ist klar.
Vor ein paar Tagen habe ich einen Brief von einem unserer Mitarbeiter bekommen. Er war ganz durcheinander gekommen durch Christen vor Ort, in seinem Land, wo er mit unserem Dienst Christliche Fachkräfte international arbeitet. Dort reden Christen viel von Territorialdämonen. Das ist eine ganz neue Welle, es gibt sogar ganze Bücher darüber.
Er sagt, man müsse alle kennen, alle einzeln bannen und sieben Mal um die Häuser herumlaufen. In der Bibel steht nichts davon. Glauben Sie doch nicht jeden Unsinn, der Ihnen erzählt wird. Glauben Sie dem Wort Gottes! Dort steht so viel über die geistliche Waffenrüstung.
Sie brauchen keinen einzigen Territorialgeist zu kennen – das interessiert mich gar nicht. Ich möchte Dämonen gar nicht kennenlernen. Es interessiert mich nicht, wie die Teufelsherrschaft im Einzelnen in unserer Welt aussieht. Mir genügt, dass der Herr den Sieg hat.
Ich will den Sieg meines Herrn ausrufen, und mehr ist nicht nötig. Lassen Sie sich das von niemandem nehmen. Rufen Sie den Sieg des Herrn aus! Da kann der Teufel machen, was er will. Da kann Großalarm in der Hölle sein, da kann nichts mehr ausrichten.
Wo wir den Namen des Herrn anrufen, da ist die Tür geöffnet. Jesus’ Sieg bleibt ewig ausgemacht – für die ganze Welt.
Und da sehe ich Paulus vor mir, wie er mit seinem Freund Silas im Gefängnis sitzt. Der Rücken ist kaputtgeschlagen, und dann singen sie Jesuslieder – mehr nicht. Und dann fallen die Mauern.
Was auch heute noch bedrängen mag, was vor Ihnen liegt, in großer Angst, und wo Sie mit großer Angst darauf zugehen und sagen: „Ich weiß gar nicht, was werden soll“ – ich darf Ihnen sagen: Seitdem Jesus auferstanden ist, hat er alle Macht und alle Gewalt. Er will seine Siege durch die Schar seiner gläubigen Getreuen erfechten.
Wo sind Menschen, die mit ihm Siege erleben, die auf ihn blicken und sich von ihm senden lassen? Er sendet sie in diese Welt hinein. Sie dürfen ihm vertrauen, sich ihm neu weihen und sich freuen, dass es keinen Platz in dieser Welt gibt, wo der Herr nicht machtvoll über alle Spötter, über alle Lästerer und über alle Zweifel hinweg seine Macht sieghaft beweist.
Amen!
Abschlusslied und Gebet
Und singen wir noch vom Lied "Geh aus, mein Herz, und suche Freude", die Verse dreizehn bis fünfzehn vom Lied 371.
Wir wollen beten:
Du großer und mächtiger Herr, du rufst uns in deinen Dienst. Es ist deine Sache und dein Auftrag, dass wir darin stehen.
So wollen wir auch die Zeit dieses irdischen Lebens vor dir nützen, damit wir in der Welt deinen Ruhm verkündigen. Wir wollen vielen Menschen weitersagen, wie du hilfst und wie du rettest, und dass bei dir allein das Leben ist.
Es ergibt sich daraus, dass wir mit unserem Leben Frucht erzielen dürfen, Frucht, die in der Ewigkeit bleibt. Wir wollen Menschen zu dir hinweisen, damit sie dich entdecken und finden.
Da bedrückt es uns, dass in unserer Welt so viel Gottlosigkeit herrscht, so viel Feindschaft und Lüge. Ja, Herr, erbarme dich auch unser mit all der Sünde unseres Lebens.
Wir wollen deine Reinigung haben und deinen Sieg erleben. Dabei trauen wir deinem Wort und wollen uns neu dir weihen zum Dienst. Wir danken dir, dass du auch mit uns gehst in die Aufgaben des ganz alltäglichen Lebens – in unseren Familien, an unserem Arbeitsplatz, mit den Menschen, denen wir begegnen, und auch in der Gemeinschaft deines Volkes.
Herr, wir danken dir, dass du uns weltweit Ermutigung gibst durch Schwestern und Brüder, mit denen wir zusammengehören. Segne auch sie, besonders wo sie heute in Krisengebieten leben – unter äußerer Not, in Bürgerkrieg, Armut und Elend. Segne alle, die in deinem Namen dort tätig sind.
Und wir bitten jetzt auch für die Angewohnten, die Kranken, die Alten und die Pflegebedürftigen. Sei ihnen nahe mit deinem Frieden, auch denen, die sich zum Sterben rüsten. Mach sie geborgen in dir.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Organisatorisches und Hinweise zum Gemeindeleben
Nehmen Sie bitte nochmals Platz. Darf ich Sie bitten, den Notizzettel mitzunehmen, falls Sie ihn noch nicht haben? Darauf steht alles Wichtige. Der weiße Zettel liegt hinten bereit. Dort finden Sie auch schon die grünen Zettel, das sind die Anmeldeprospekte für unsere Gemeindefreizeit im Oktober, eine Wochenendfreizeit.
Bitte nehmen Sie alle den weißen Zettel mit, auch diejenigen, die heute nur kurz hier sind. Vielleicht helfen einige später beim Begrüßungsdienst, sodass der Zettel verteilt werden kann.
Ich möchte außerdem sagen, dass alles, was nicht auf dem Zettel steht, für diejenigen wichtig ist, die an den Kirchenwahlen im November in unserem Gemeindebezirk teilnehmen möchten. Das betrifft vor allem den Kirchengemeinderat. Die Synode kann man ja überall wählen. Wer sich für den Kirchengemeinderat interessiert, muss sich jetzt bei Frau Beyer melden. Frau Beyer befindet sich unter der Empore. Dort können Sie auch nachher noch den Zettel mitnehmen. Dieses Verfahren sollte jetzt in die Wege geleitet werden.
Es muss niemand mitmachen, aber wer möchte, sollte es jetzt tun und die Frist nicht versäumen.
Herr Hagen war bei der Ausstellung der Stiftshütte in Lörrach und war gestern so begeistert davon. Am liebsten hätte ich ihn erzählen lassen, aber die Zeit ist zu kurz. Ich habe ihm gesagt, dass er unter der Empore steht. Die Ausstellung läuft noch bis Anfang September. Herr Hagen hat einen Prospekt dabei. Es muss wirklich beeindruckend sein, wie man dort die ganzen biblischen Zusammenhänge versteht.
Wer sich interessiert, kann Herrn Hagen unter der Empore aufsuchen. Er erklärt Ihnen gern alles. Vielleicht hat mancher von Ihnen noch Lust und Zeit, das Modell der Stiftshütte zu besichtigen.
Unser Opfer heute ist für die Arbeit in Israel bestimmt. Unsere Surki Albrecht ist im Altenheim in Haifa tätig, das zur lutherischen judenchristlichen Gemeinde gehört. Dort werden viele Judenchristen betreut.
Es ist sehr eindrücklich, wie in den Auszügen aus unseren Missionsberichten, die hinten noch ausliegen, beschrieben wird, wie die Menschen dort gewiss auf den Tod zugehen.
Wir wollen heute für diesen Dienst, der durch das Altenheim der lutherischen Gemeinde in Haifa geschieht, ein Opfer geben. Es ist ein Zeichen der Verbundenheit mit dem Volk Gottes in Israel.
Zum Israelsonntag haben wir heute nichts weiter gesagt. Das ist ein Zeichen für Israels Erwählung durch Gott. Allein der Glaube an das Wort Gottes zählt, sonst nichts. Das war Israels Geheimnis und ist auch das Geheimnis der gläubigen Gemeinde. Nichts, was in den Augen der Welt groß ist.
In der vergangenen Woche wurde Frau Olga Waas, geborene Jud, 70 Jahre alt, wohnhaft in der Dannigerstraße 12, bestattet. Wir hörten dazu das Wort aus Psalm 42: „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“
Daher sendet sie uns das, was jetzt kommt. Das ist der wichtigste Teil des Gottesdienstes: dass wir die Herrlichkeit Gottes in der Welt verkünden, dass wir Boten Gottes sind und Zeugen mitten in einem verkehrten und ungläubigen Geschlecht.
Dazu sendet der Herr uns und segnet uns.
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
