Einführung in das Gleichnis der zehn Jungfrauen
Und wir hören im Predigttext, den wir im Matthäusevangelium finden, das Gleichnis von den zehn Jungfrauen (Matthäus 25,1-13).
Das Reich der Himmel gleicht zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nehmen und dem Bräutigam entgegengehen. Fünf von ihnen waren klug, fünf aber töricht. Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber kein Öl mit sich. Die klugen hingegen nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen.
Als der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: „Siehe, der Bräutigam kommt, geht ihm entgegen!“ Da erwachten alle Jungfrauen und machten ihre Lampen bereit.
Die törichten aber sprachen zu den klugen: „Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen.“ Doch die klugen antworteten und sagten: „Nein, es würde nicht reichen für uns und für euch. Geht lieber zu den Händlern und kauft für euch selbst.“
Während sie hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam. Die, die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Danach kamen auch die übrigen Jungfrauen und riefen: „Herr, Herr, tu uns auf!“ Er aber antwortete und sprach: „Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht! Darum wacht, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.“
Amen! Ja, Herr, nun bitten wir dich: Zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz Recht behalten. Herr, mach uns still und rede du! Amen!
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen!
Die Bedeutung des Schlafs und der Wachheit im Glauben
Liebe Gemeinde, zu den Geheimnissen der Schöpfung gehört der Schlaf als eine ganz großartige Gabe. Das wird einem besonders bewusst, wenn man einmal Schlafprobleme hat. Auch von dem Herrn Jesus wird im Evangelium berichtet, dass er am helllichten Tag in einem Boot geschlafen hat (Markus 4).
Mit Psalm 4 beten wir: „Ich liege und schlafe ganz mit Frieden“, und Psalm 127 verspricht uns: „Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf.“
Schlaf wird allerdings dann zum Problem, wenn er in eine Zeit oder Phase fällt, in der wir eigentlich wachen sollten. Denken Sie an die Jünger im Garten Gethsemane (Markus 14), als Jesus sagt: „Wacht mit mir und betet“, und sie schlafen. Jesus fragt: „Und ihr schlaft jetzt?“
Paulus schreibt in Epheser 5, Vers 14: „Wache auf, der du schläfst, stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.“ Das ist ein evangelistischer Aufruf an jemanden, der sich eingemauert hat in seinem Schlaf, der eingeschlafen ist in seiner Sünde. Paulus sagt: „Christus ist auferstanden, er will dich retten, werde wach, wach auf.“
Einen Christen können wir definieren als jemanden, der wach geworden ist. Jemand, der plötzlich erkennt, in welcher Lebensgefahr er sich bis dahin befunden hat. Einer, der aufwacht und merkt, dass er völlig apathisch dem gegenüber war, von dessen Entscheidung alles abhängt. Dem plötzlich aufgeht: „Ich habe mein ganzes bisheriges Leben verschlafen. Ich habe mich nicht um Gott gekümmert, obwohl mein Leben ihm gehört.“
Dann wird dieser Mensch wachgerüttelt durch das Evangelium, und er beginnt zu begreifen: „Ich kann nicht so weiterleben, ich muss wach werden. Ich brauche Christus, ich brauche Vergebung meiner Schuld, ich muss mich endlich um die wirkliche Wirklichkeit meines Lebens kümmern.“
Und dieser Wachzustand, wenn einer also einmal aufgewacht ist, der bleibt dann. Der hält dann an, der soll dann unser gesamtes Christenleben prägen.
Der Herr Jesus hat das zu seinen Jüngern gesagt in Lukas 12, Vers 35: „Lasst eure Lenden umgürtet sein, eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit er, wenn er kommt und anklopft, sie ihm auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet.“
Wachend sollen wir leben. Wachend leben heißt auch, bereit sein, Jesus Christus jederzeit gegenüberzutreten.
Leute, die in Diktaturen lebten, haben von solchen Situationen berichtet, dass plötzlich die Stasi oder eine andere polizeiliche Überwachungskommission in die Räume trat und sagte: „Alles liegen lassen, alles liegen lassen. Jetzt gibt es Hausdurchsuchung.“ Dann war es zu spät. Man konnte nichts mehr ordnen, nichts mehr verstecken, nichts mehr irgendwo anders hinlegen. Jetzt galt es.
So wird es sein, wenn wir plötzlich vor Christus stehen.
Darum ist geistliche und geistige Wachheit ein wichtiges Kennzeichen der Gemeinde Jesu Christi. Darauf hat der Herr Jesus großen Wert gelegt.
Wachheit versus Wokeness: Ein geistlicher Vergleich
Und nun kann man sagen: So wie es sinnvollen Schlaf, aber auch fahrlässigen Schlaf gibt, Schöpfungsgemäßen Schlaf und schädlichen Schlaf, so gibt es auch zwei verschiedene Arten von Wachheit. Deshalb heißt der Titel unserer Predigt heute Morgen: Gemeinde Jesu – woke oder wach.
Das englische Wort „woke“ kann man wörtlich auch mit „aufgewacht“ übersetzen. Sein Gebrauch ist in unserer Gesellschaft jedoch ideologisch sehr eng eingegrenzt. Woke fühlen sich zum Beispiel die Klimakleber, die sagen: „Mensch, wir sind aufgewacht! Wenn wir nichts tun, wird übermorgen die Welt verbrennen. Aber wir sind wach, wir kapieren das, und deswegen kleben wir uns auf die Straße.“
Woke empfinden sich auch die Gender-Apostel, die sagen: „Wir haben endlich begriffen, dass das alte Märchen von Mann und Frau nicht mehr stimmt und dass es sechzig und mehr Geschlechter gibt. Dazu müssen wir die Leute aufwecken, damit sie das kapieren.“
Nun, aus der Perspektive der Bibel würde man Menschen im Banne der Wokeness eher als betäubt, eher als sediert bezeichnen. Sie leben und denken am Gängelband einer Ideologie, die ihren Blick auf die Wirklichkeit stark einschränkt. Denn diejenigen, die sich für woke halten, betrachten die Welt letztlich durch eine neomarxistische Brille. Diese Brille verdunkelt zum Beispiel den Reichtum und die Schönheit der Familie.
Manche sind in ihrem Blick so verdunkelt, dass sie nicht einmal mehr das Offensichtliche sehen, nämlich ob jemand ein Mann oder eine Frau ist. Die Bibel würde nun sagen: Sie haben eine Decke vor den Augen. Sie werden eingeschläfert und dem Mainstream eingegliedert – auch damit sie die Strippenzieher der Wokeness nicht stören.
Zu diesen Strippenziehern gehört, wie Sie inzwischen mitbekommen haben, Walt Disney. Dieser große Konzern produziert alle möglichen Titel, um die Woke-Agenda in die Kinderzimmer und Familienabende hineinzutragen. Walt Disney kann sich das leisten, weil sie massiv unterstützt werden.
Wir sprechen hier von einer der reichsten Witwen dieser Welt, nämlich Laurene Powell Jobs, der Witwe von Steve Jobs, der ja bekanntlich zu den reichsten Männern der Welt gehörte. Seine Witwe unterstützt nun mit ihrem Riesenvermögen die Woke-Agenda von Walt Disney. Jemand sagte sogar, sie sei die gefährlichste Witwe des Planeten.
In dem Sinne ist „wach“ das Gegenteil von „woke“. Der Erwachte bekommt einen freien Blick auf die Wirklichkeit um sich und auch in sich. Der Erwachte, der von Christus wach gemacht wurde, erkennt zum Beispiel die Schuld in seinem eigenen Leben.
Der Erwachte kann Gottes Schöpfungsgaben erkennen und genießen. Er beginnt zu begreifen, was Gottes gnädiger Plan mit seinen Geschöpfen ist. Der Erwachte wird wachgerüttelt und überprüft seine eigenen Maßstäbe und Überzeugungen wachsam anhand der Bibel.
Der Erwachte will täglich damit rechnen, dass er sein Leben vor Gott lebt. Er weiß, dass Gott jeden seiner Schritte, jeden seiner Wege, alle seine Gedanken, Strebungen und Regungen jederzeit sieht. Und der Wache weiß, dass Jesus Christus, unser Herr, einmal sichtbar wiederkommen wird und dass das jederzeit geschehen kann.
Deswegen muss man sagen: Die Gemeinde Jesu Christi ist eine Gemeinschaft von Aufgeweckten, eine Gemeinschaft von Wachsamen. Das finden wir auch in dem nächsten Bild, mit dem Jesus uns das Verhältnis zwischen sich und seiner Gemeinde vor Augen malt.
Jesus ist der Bräutigam und die Gemeinde seine Braut. Darum geht es heute: die sogenannte Brautgemeinde.
Das Bild von Bräutigam und Braut als Gemeindeverständnis
Bisher haben wir bereits verschiedene Bilder betrachtet, mit denen der Herr und die Bibel die Gemeinde beschreiben.
Die Gemeinde wird als das Haus der lebendigen Steine dargestellt, wobei Christus der Eckstein ist. Sie ist der eine Leib mit vielen einzelnen Gliedern, und Christus ist das Haupt. Die Gemeinde ist auch der Weinstock mit den Reben, und Christus ist der Weinstock.
Heute sehen wir die Gemeinde im Verhältnis von Bräutigam und Braut, wobei Christus der Bräutigam ist. Dieses Bild finden wir auch im berühmten Gleichnis von den zehn Brautjungfern, die im Rahmen der Hochzeitszeremonie eine wichtige Aufgabe hatten. Mit dem Bräutigam meint Jesus in diesem Gleichnis sich selbst – das ist ganz klar.
Schon im Alten Testament hatte Gott mehrmals sein Verhältnis zu seinem Volk Israel mit dem Bild von Mann und Frau verglichen. Ich nenne nur ein Beispiel: Jesaja 62,5 heißt es: „Denn wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein Erbauer freien. Und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen.“
Schon im Alten Testament ist Gott der Bräutigam und Israel die Braut. Jesus hat sich dann selbst mit diesem Bräutigam verglichen. In Matthäus 9,15 sagt er zum Beispiel, als die Leute ihn fragen, warum seine Jünger nicht fasten: „Wie können die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist?“ Solange der Bräutigam bei ihnen ist (Matthäus 9,15).
Auch in unserem Gleichnis, das wir gehört haben, ist die Hochzeitsfeier ein Bild für die Wiederkunft des Bräutigams, Jesus Christus. Sie haben gesehen, der Bräutigam bleibt länger aus, und die Hochzeitsgäste müssen warten – ebenso die Braut. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Wiederkunft Jesu länger hinziehen kann, als wir Menschen manchmal meinen.
So hat es der Herr Jesus auch im Kapitel davor gesagt: Matthäus 24,36: „Von dem Tag aber und von der Stunde, wenn er wiederkommt, weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.“ Der Bräutigam bleibt also länger aus.
Im Gleichnis im nächsten Kapitel Matthäus 25,5 heißt es: „Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.“ Diese „sie“ sind die zehn Begleiterinnen der Braut, die zehn Brautjungfern, die innerhalb der Zeremonie mit ihren brennenden Fackeln eine ganz wichtige Aufgabe hatten.
Diese Trauzeugen gehören offiziell zur Braut und dienen ihr. Die Brautjungfern verkörpern hier die Jünger, die Menschen, die sich um Jesus scharen, und sie stehen bis heute für die Glieder seiner Gemeinde. Paulus hat später dieses Bild der Jungfrauen ebenfalls als Bild für die Gemeinde, für die Christen, verwendet.
Umso erschreckender ist es, dass Jesus zwischen diesen zehn Brautjungfern, die alle zur Braut gehören und wahrscheinlich alle ähnliche Trauzeuginnenkleider tragen, eine schmerzliche Linie zieht. In Matthäus 25,2 heißt es: „Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf von ihnen waren klug.“
Was bedeutet das? Hier ist mit klug nicht eine oberflächliche Intelligenz gemeint. Äußerlich waren sie kaum voneinander zu unterscheiden, wie sie da zu zehnt in ihrer Reihe saßen. Sie schliefen später sogar alle ein, als der Bräutigam länger ausblieb. Das war in dieser Situation vernünftig, denn so konnten sie sich für die Aufgaben, die später noch auf sie zukommen würden, ausruhen. Dass sie alle einschliefen, ist keine Kritik.
Am Ende jedoch, wie Sie gehört haben, durften die Klugen mitfeiern, während die Törichten von der Feier ausgeschlossen wurden (Vers 11). Später kamen die anderen Jungfrauen, als sie nicht gleich dabei waren, weil ihnen das Öl fehlte, und sprachen: „Herr, Herr, tu uns auf!“ Er antwortete: „Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht.“
Was ist hier passiert im Rahmen dieser großen Hochzeitszeremonie? Was haben die fünf Klugen richtig gemacht und die fünf Törichten falsch? Warum haben sich die einen Schläfer als wach erwiesen und die anderen nicht?
Bevor wir am Schluss zu dieser Frage zurückkommen, wollen wir zuerst dieses Bild von Braut und Bräutigam noch besser verstehen.
Wir fragen zuerst: Warum bezeichnet sich Jesus als Bräutigam? Wie versteht Jesus seine Aufgabe als Bräutigam? Zweitens schauen wir uns die Braut an: Welche Aufgabe hat Jesus seiner Braut, seiner Gemeinde, zugedacht?
Am Schluss kommen wir dann zu den Brautjungfern und fragen: Wie können wir kluge Brautjungfern sein?
Der Bräutigam: Jesu Selbstverständnis und seine Hingabe
Erstens also der Bräutigam. Johannes der Täufer hat Jesus bereits als Bräutigam beschrieben. In Johannes 3,29 sagt Johannes der Täufer und verweist dabei auf Jesus: „Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams aber“, damit meinte Johannes sich selbst, „der dabei steht und ihm zuhört, freut sich sehr über die Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt. Er, Jesus, muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“
In diesem Abschnitt aus Johannes 3 erläutert Johannes der Täufer, warum Jesus in die Welt gekommen ist, warum Jesus als Gottes Retter gesandt wurde, um für uns diese Erlösungsmission zu vollenden. Er bezeichnet sich selbst als Freund des Bräutigams. Der Freund des Bräutigams war in der Regel für die Organisation der Hochzeit zuständig. Er musste alles vorbereiten und organisieren. Johannes sagt, das ist seine Aufgabe: die Bühne für den Bräutigam zu bereiten, die Blicke aller Menschen auf Jesus zu richten, der Hilfsdienst zu sein. Jesus muss wachsen, er muss den Menschen immer deutlicher vor Augen stehen, während Johannes selbst abnehmen muss.
Warum muss Jesus wachsen? Damit verlorene Menschen, Menschen, die ohne ihren Schöpfer auf ihr Ende, auf ihr Grab, auf ihr Gericht und damit letztlich in die Hölle gehen, gerettet werden. Johannes der Täufer hat das sehr deutlich gesagt, weil diese Menschen Jesus brauchen. In demselben Zusammenhang sagt er in Vers 36: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.“ Das ist Rettung. Wer zugibt, dass er Jesus braucht, weil Jesus für seine Schuld am Kreuz die Strafe stellvertretend bezahlt hat, der hat das ewige Leben.
Johannes fährt fort: Wer dem Sohn nicht gehorsam ist, also wer behauptet, Jesus nicht zu brauchen, wer nicht bereit ist, sich Jesus anzuvertrauen und seine Abhängigkeit von Jesus zuzugeben, der wird das Leben nicht sehen. Über ihm bleibt der Zorn Gottes. Das heißt, er wird verloren gehen, als Verlorener leben, als Verlorener sterben und in Ewigkeit verloren sein in der Hölle. Das war die Botschaft von Johannes dem Täufer. Deshalb brauchen wir den Bräutigam.
Beim Bräutigam liegt die eigentliche Initiative. Der Bräutigam holt sich seine Braut, seine Gemeinde, zu sich nach Hause. Er wird das im Rahmen einer würdigen, feierlichen Zeremonie tun, wie es hier beschrieben ist. Zu dieser Zeremonie gehört auch ein Umzug mit Fackeln, wie wir gleich sehen werden.
Paulus nimmt dieses Bild vom Bräutigam im Epheserbrief auf. In Epheser 5,21ff., den wir in der ersten Schriftlesung gehört haben, befindet sich die berühmte Passage über das Verhältnis zwischen Mann und Frau in der Ehe. In diesem Zusammenhang zitiert Paulus den Schöpfungsbericht, also wie Gott die Schöpfungsordnung Ehe eingerichtet hat. Am Ende sagt er in Epheser 5,31: „Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen, an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“ Das ist ein Zitat aus dem Schöpfungsbericht.
Dann fügt Paulus hinzu in Vers 32: „Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde.“ Die Ehe ist also ein Bild für Christus und die Gemeinde, sagt Paulus. Auch Paulus vergleicht das Verhältnis zwischen Ehemann und Ehefrau mit dem Verhältnis zwischen Christus und seiner Gemeinde, zwischen dem Bräutigam und der Braut.
Was erfahren wir nun über den Bräutigam in Epheser 5? Zunächst etwas über seine Hingabe. In Vers 25 heißt es: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich für sie selbst dahingegeben.“ So sehr hat er sie geliebt. Wer die Anwendung von Epheser 5 speziell auf die Ehe und die Aufgaben von Mann und Frau genauer kennenlernen will, kann die Predigten dazu auf unserer Homepage finden. Im Mai, am 12. und 19. Mai, gibt es zwei Predigten über das Verhältnis von Mann und Frau.
Wir schauen nun, was Paulus über Jesus als den Bräutigam sagt. Das Erste in Vers 25: Er zeigt die Hingabe Jesu. Jesus hat seine Gemeinde geliebt und sich selbst für sie dahingegeben. Jesus hat sich für seine Gemeinde geopfert, so wie der Bräutigam bereit sein muss, sich für seine Frau, also der Ehemann für seine Ehefrau, notfalls zu opfern und sein Leben für sie zu geben. So hat Jesus sein Leben für uns gegeben. Er hat den höchsten Preis bezahlt, den es gibt, um stellvertretend unsere Schuld wegzutragen und uns den Weg zum Himmel zu öffnen. Hingabe!
Dann sehen wir noch etwas über diesen Bräutigam: Fürsorge. In Vers 26 heißt es über den Bräutigam beziehungsweise über den Ehemann beziehungsweise über Jesus: „Er hat sie, die Gemeinde, gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei.“
Das ist Fürsorge. Jesus reinigt seine Gemeinde – hier steht „durch das Wasserbad im Wort“. Das heißt, Jesus arbeitet an uns mit seinem Wort, mit der Wahrheit, die er uns offenbart. Er sagt, was er von uns möchte, und was er uns schenkt. Dieses Wort ist nicht nur eine Information, sondern es steckt zugleich seine Kraft zur Veränderung darin.
Wenn ein Mensch zum lebendigen Glauben kommt, dann deshalb, weil Gott die Kraft dieses Wortes an seinem Herzen beweist. Gott bewirkt, dass dieses Wort, diese Wahrheit, die er offenbart hat, im Herzen zündet und zur Erkenntnis von Schuld und zur Sehnsucht führt, von Jesus gerettet zu werden. So geht es weiter: Auch an denen, die Christen geworden sind, arbeitet Jesus mit seinem Wort, das er immer wieder in unseren Herzen wirken lässt. Er badet uns in seinem Wort, er reinigt uns durch sein Wort, er versorgt uns durch sein Wort.
So stellt er sich seine Gemeinde hin als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel habe. Das ist sein Ziel.
Nicht nur Hingabe oder Fürsorge zeichnen diesen Bräutigam aus, sondern auch Schutz. In Vers 29 steht ein wunderschöner Vers: Paulus sagt vorher, „so sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst.“ Dann sagt er: „Sondern er nährt und pflegt es, wie auch Christus die Gemeinde.“
Das heißt, Jesus Christus nährt und pflegt seine Gemeinde, er beschützt sie. Das Wort, das hier für „pflegen“ steht, kann auch übersetzt werden mit „hegen“. Es ist ein wunderschönes griechisches Wort, „Talpo“. Dieses Wort wird auch verwendet für Vögel, die ihre kleinen Küken beschützen, wärmen, pflegen und hegen.
Paulus sagt: Das macht der Bräutigam für seine Braut, das macht Jesus für seine Gemeinde, das tut der Herr für seine Nachfolger. Er schenkt uns seine Hingabe, seine Fürsorge und seinen Schutz. Das ist der Bräutigam, sagt Paulus. So macht es Jesus für uns, und daran sollen sich die Männer ein Beispiel nehmen, wie sie ihren Frauen begegnen.
Halten wir fest: Die Bibel gebraucht ganz gezielt die Schöpfungsordnung der Ehe, um zu zeigen, wie Christus als der Bräutigam seine Gemeinde pflegt. Die Wachen verstehen das, weil sie Gottes Schöpfungsordnung lieben, verstehen und verteidigen. Die Woken verachten und bekämpfen die Schöpfungsordnung, selbst wenn sie sich unter dem Dach der Landeskirche, der sogenannten EKD, befinden.
Ein Beispiel vom vergangenen Woche: Am 22.10. stand in der evangelischen Zeitung ein Bericht über einen Weltanschauungsbeauftragten. Ein Weltanschauungsbeauftragter ist in der Regel ein Pastor, ein Theologe, der von der Landeskirche beauftragt ist, Sekten zu beobachten. Der Artikel berichtet über diesen Mann, der sich mit Atheisten und Konfessionslosen beschäftigt, aber auch mit evangelikalen und fundamentalistischen Christen. Diese werden in eine Reihe mit Atheisten und Konfessionslosen gestellt.
Dem Sektenforscher wird rechtspopulistische Tendenz unterstellt. Als Beispiel nennt er den bekannten ehemaligen ZDF-Moderator und bekennenden Christen Peter Hane. Er beschwert sich über Äußerungen von Peter Hane. Der Pastor, der als Weltanschauungsbeauftragter im Namen der Landeskirche dafür sorgt, Sekten und okkulte Gruppen zu beobachten, sagt: „Peter Hane spricht von vermeintlich göttlichen Ordnungen, zum Beispiel die Zweiheit der Geschlechter.“ Und dann folgen weitere Vorwürfe.
Peter Hane geht es, ich sage es noch einmal, um vermeintlich göttliche Ordnung, zum Beispiel die Zweiheit der Geschlechter. „Vermeintliche göttliche Ordnung“ – wie kann man davon ausgehen, dass es eine göttliche Ordnung sei und dass es nur zwei Geschlechter gibt? Wo kämen wir da hin? Ja, wo kämen wir hin mit der Bibel? Das ist Wokeness unter dem Dach der EKD, und das ist kein Ausnahmefall.
Die Gemeinde Jesu Christi kann nicht gleichzeitig woke und wach sein. Jesus ehrt die Schöpfungsordnung, indem er der Ehe diese besondere Würde gibt: seine Hingabe, seine Fürsorge und seinen Schutz gegenüber der Gemeinde abzubilden. Das ist die Würde der Ehe.
Bedenken Sie: Darum ist die Ehe nach neutestamentlicher Lehre auch unauflöslich, weil Christus sich niemals von seiner Gemeinde trennen kann und wird. Nur unter dieser Voraussetzung, dass die Ehe von der Bibel her als unauflöslich dargestellt wird, kann sie diese große Würde haben, nämlich das unzertrennliche Verhältnis zwischen Jesus Christus und seiner Gemeinde, zwischen dem Bräutigam und der Braut, abzubilden.
Die Braut: Die Gemeinde als unterordnende und reine Gemeinschaft
Und jetzt kommen wir zur Braut. Paulus spricht auch über die Braut in Epheser 5, Vers 22. Dort sagt er: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat.“
Wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen – in allen Dingen. Das ist den Männern gesagt, die die Verantwortung haben, ihr Leben für ihre Frauen zu opfern und ihre Frauen durch Gottes Gnade und mit Gottes Wort zu stärken.
Paulus wendet das also auf die Gemeinde an und sagt, dass die Gemeinde als Braut sich gern und freiwillig Christus, dem Bräutigam, unterordnen soll. Das ist unsere erste Aufgabe als Gemeinde: uns Christus unterzuordnen. Wir ehren ihn als unser Haupt und unseren König, wir klammern uns an ihn als unseren Weinstock, wir richten uns nach ihm als unserem Eckstein. Und wir ordnen uns ihm unter als unserem Bräutigam.
Wie das praktisch möglich ist, hat Paulus bereits in Vers 26 gesagt: Jesus hat die Gemeinde gereinigt durch das Wasserbad im Wort. Das heißt, Christus regiert seine Gemeinde durch das Wort, das er uns in der Heiligen Schrift anvertraut hat. Wir als Gemeinde sollen uns diesem Wort anvertrauen und unterordnen.
Darum ist eine erste Grundhaltung der Braut gegenüber dem Bräutigam die Unterordnung. Das ist das Kennzeichen der Braut. Deshalb darf es in der Gemeinde Jesu keinen anderen Maßstab geben als das Wort unseres Herrn, weil er dadurch die Gemeinde regiert. Es ist wichtig, dass Jesus sich mit der ganzen Bibel identifiziert hat. Er hat gesagt, nicht nur die Worte, die er selbst gesprochen hat, sondern die gesamte Schrift sagt: Er ist Gottes Wort, und die gesamte Schrift kann nicht gebrochen werden.
Deshalb redet der Herr durch die gesamte Schrift zu uns und zeigt uns, welche Passagen in welcher Zeit welche Bedeutung haben. Jesus macht das klar. Deshalb verwenden wir in der BEG so viel Zeit und Mühe darauf, dieses Wort miteinander zu studieren. Wir wollen eine gehorsame Braut sein, weil wir wissen wollen, was unser Herr von uns will und wer unser Herr für uns ist. Deshalb bleibt uns gar nichts anderes übrig, als dieses Wort zu studieren. Dabei werden wir gleich noch von ihm in diesem Wort gebadet.
Die Orientierung am Wort des Bräutigams gilt nicht nur für die großen theologischen Linien, sondern auch für die praktische Umsetzung dieser Linien im Kleinen. Auch dazu hat der Herr viel gesagt. Zum Beispiel, wie und ob wir uns als Gemeinde in bestimmten ethischen Fragen positionieren – etwa gegenüber dem Einfluss und dem versuchten Diktat der Wokeness. Wie wir darauf reagieren, sollen wir uns als treue Braut erweisen.
Ebenso, wie wir das Verhältnis der Geschlechter zueinander interpretieren. Schon die Frage, von wie vielen Geschlechtern wir ausgehen, betrifft uns. Darin sollen wir uns als treue Braut erweisen, die ihre Kinder das lehrt, was der Herr uns lehrt und was deshalb die Wahrheit ist: Unterordnung unter sein Wort.
Auch wie wir mit dem Auftrag der Gemeindezucht umgehen, gibt der Herr uns durch sein Wort Vorgaben, denen wir nachkommen müssen, wenn wir uns ihm unterordnen wollen. Was da christusgemäß ist, können wir nicht nach unserem Eindruck oder Gefühl entscheiden. Das eine mag uns christusgemäß erscheinen, das andere nicht. Wir können es nur durch das Wort Christi herausfinden.
Zum Beispiel die sehr strengen Worte aus der Bergpredigt: Manche, die sie zum ersten Mal hören, halten sie vielleicht nicht für christusgemäß und sagen, so kann Christus doch nicht sprechen. Aber sie stammen aus dem Munde dessen, der der Christus ist.
Wenn Jesus in Matthäus 7, Vers 6 sagt: „Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, damit sie es nicht mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen“, dann meint er damit Menschen, die sich gegen das Evangelium stellen.
Oder wenn derselbe Herr in Matthäus 7,13 sagt: „Geht hinein durch die enge Pforte; denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zu Verdammnis führt, und viele sind es, die auf ihm gehen.“
Oder Matthäus 7,19: „Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“
Ist das christusgemäß? Offensichtlich, denn er hat es selbst gesagt. Das ist das entscheidende Kennzeichen der Braut Christi: ihre Unterordnung unter den Bräutigam.
Natürlich können uns auch Fehler unterlaufen beim Verstehen des Wortes Gottes, weil wir begrenzte Menschen sind. Aber dann sind wir aufgefordert, das vom Wort Gottes her immer wieder zu korrigieren. Der Weg über sein Wort ist der einzige mögliche Weg. Wenn wir nicht den Weg über sein Wort gehen, verheddern wir uns in menschlichen Meinungen, Moden und Mehrheiten und werden uns verirren.
Das ist auch der Grund, warum die BEG sich bei ihrer Gründung vor circa 25 Jahren für das sogenannte presbyterianische Modell der Gemeindestruktur entschieden hat. Das kann man auch in unserer Gemeindeordnung nachlesen.
Was heißt das? Presbyter sind die Ältesten. Das presbyterianische Modell bedeutet, dass eine Gemeinde durch Älteste geleitet wird, die die letzten Entscheidungen treffen, zum Beispiel auch über Gemeindezucht. Diese Entscheidungen treffen sie in Auslegung und Anwendung der Heiligen Schrift. Sie müssen ihr Handeln biblisch rechtfertigen gegenüber der übrigen Gemeinde.
Dieses Verfahren ist logisch, weil die Ältesten die letzte Verantwortung für die Auslegung der Heiligen Schrift in der Gemeinde tragen. Alle praktischen Entscheidungen müssen letztlich in Anwendung der Heiligen Schrift erfolgen. Deshalb haben wir uns damals für das presbyterianische Modell entschieden, als die Gemeinde gegründet wurde.
Es gibt ein Gegenmodell in der Geschichte, das kongregationalistische Modell. Dieses wird in vielen Baptistengemeinden, aber auch anderswo praktiziert. „Kongregationalistisch“ kommt vom Wort „Kongregatio“, also Versammlung. Im kongregationalistischen Modell liegt die letzte Entscheidung über viele Fragen bei einer Zusammenkunft der Mitglieder. Die Mitglieder entscheiden dann in demokratischer Abstimmung, was zu tun ist.
Wir haben uns für das presbyterianische Modell entschieden, weil es deutlich näher an der Bibel ist und den biblischen Vorgaben ganz anders entspricht. Zum Beispiel lesen Sie Hebräer 13, Vers 17: „Gehorcht euren Lehrern!“ Damit sind die Ältesten gemeint. „Gehorcht euren Lehrern und folgt ihnen, denn sie wachen über eure Seelen und müssen Rechenschaft geben, damit sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen. Gehorcht ihnen! Denn das wäre nicht gut für euch, wenn sie ihren Dienst mit Seufzen tun müssten.“
Das ist eine Bekräftigung des presbyterianischen Modells, das in unserer Gemeinde gilt, weil es nach unserer festen Überzeugung von der Bibel vorgegeben ist. Bei diesem Modell geht es letztlich nicht um die Ältesten, sondern um Christus. Auch die Ältesten werden für ihren Dienst von Christus sehr streng zur Verantwortung gezogen.
Das ist eine Qualität, die die Gemeinde Jesu als Braut auszeichnen soll – und natürlich auch die Haltung ihrer einzelnen Glieder: die Unterordnung unter den Bräutigam, das heißt unter sein Wort. Selbst wenn wir das nicht immer schaffen, weil wir begrenzt sind, muss das unser Anspruch sein. Es muss unsere Sehnsucht sein, unser Gebet, dass das geschieht.
So wie wir es ja auch manchmal singen: „Leite uns her, lenke das Denken, dass wir erkennen, was wichtig ist; lehre uns her, gib uns die Weisheit, dass wir verstehen, was richtig ist.“ Und was richtig ist, kann nur dein Wort uns sagen. Dem wollen wir uns unterordnen.
Das ist das eine Kennzeichen der Braut: Unterordnung.
Paulus zeigt uns noch ein weiteres Merkmal, wonach die Braut Christi, also die Gemeinde, streben sollte und wozu der Bräutigam ihr verhelfen will: Reinheit.
Das haben wir schon in Epheser 5, Verse 26 und 27 gelesen: Christus hat die Gemeinde gereinigt durch das Wasserbad im Wort und will sie ohne Runzeln darstellen.
Noch deutlicher sagt Paulus das in 2. Korinther 11. Diese Stelle müssen Sie unbedingt kennen. Paulus schreibt den Korinthern, und das war eine ziemlich problematische Gemeinde zu der Zeit. Er schreibt in 2. Korinther 11, Vers 2 folgendes: „Ich eifere um euch mit göttlichem Eifer, denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, nämlich mit Christus, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführe.“ Die Reinheit der Gemeinde, damit er Christus eine reine Jungfrau zuführt.
Paulus geht hier von der jüdischen Verlobungspraxis aus. Bei dieser spielte der Brautvater eine wichtige Rolle. In unserer Tradition spiegelt sich das darin wider, dass der Bräutigam beim Vater um die Hand anhält. Paulus sagt: „Ich bin der Brautvater der Korinther. Ich habe euch mit Christus zusammengebracht durch die Verkündigung des Evangeliums, und dadurch habt ihr zu Jesus gefunden.“
Nach der Verlobung verging in Israel meist noch einige Zeit bis zur eigentlichen Hochzeit. Vielleicht denkt Paulus hier beim Vergleich mit der Hochzeit an die Wiederkunft Jesu. Er sagt: „Mein Dienst unter euch soll dazu beitragen, dass ihr Korinther Christus als eine reine Braut begegnet.“
Das schreibt Paulus ausgerechnet diesen Korinthern, bei denen es noch viel Unordnung und viele ethische Verirrungen gab. Viele von ihnen waren aus schlimmsten ethischen Zusammenhängen heraus Christen geworden. Aber Paulus sagt nicht: „Na ja, ihr seid Korinther, hier war alles ein bisschen schwieriger, nehmen wir es mit der Reinheit mal nicht so genau.“ Sondern er sagt: „Ich eifere darum, Christus seine reine Braut zuzuführen, egal wie eure Geschichte aussieht. Dafür will ich euch gewinnen und dafür verkündige ich euch Gottes Wort.“
Paulus kennt die Gefährdung seiner Leute. Er kennt auch die Versuchung seines eigenen Herzens, so wie wir alle die Versuchlichkeit unseres Herzens kennen. Deshalb fügt er in 2. Korinther 11, Vers 3 hinzu: „Ich fürchte aber, dass wie die Schlange Eva mit ihrer List verführte, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus.“
Paulus sagt damit: Leute, wir sind gefährdet. Wir sind gefährdet, in unserem Denken auf Abwege zu geraten. Wir sind gefährdet, im Gewissen falsch zu reagieren. Wir sind gefährdet, wegzudriften von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus – das heißt vom klaren Gehorsam gegenüber Jesus. Wir sind gefährdet.
Darum kommt es für die Brautgemeinde Jesu darauf an, diese beiden Aufgaben beständig vor Augen zu haben: die Unterordnung unter ihren Herrn, also unter sein Wort, und das Trachten nach Reinheit der Gemeinde.
Dabei ist das Motiv entscheidend. Es geht nicht um religiösen Purismus aus kalter Gesetzlichkeit, nicht um Rechthaberei. Es geht nicht darum, gnadenlos irgendwelche Regularien durchzupauken. Sondern es geht um die Liebe zu unserem Bräutigam, der eine reine Braut haben will und der seine Braut reinigen will.
Erinnern Sie sich noch an den letzten Sonntag? Genau diesen Aspekt hatte Jesus auch beim Gemeindebild der letzten Woche benannt, nämlich beim Weinstock und den Reben in Johannes 15.
Nur ganz kurz zur Erinnerung: Jesus unterschied dort zwischen fruchtbarem Leben und unfruchtbarem Leben, zwischen echten Jüngern und Scheinkristen. Zu den echten Jüngern sagte er in Johannes 15, Vers 3: „Ihr seid schon rein um des Wortes willen.“ Das heißt, ihr seid schon von euren Sünden gewaschen, ihr seid echte Kinder Gottes. Warum? Weil sein Wort euch gereinigt hat, weil sein Evangelium euer Herz erreicht hat, weil ihr von eurer Sünde überführt wurdet und in ihm euren Retter gefunden habt.
Das ist eine Umschreibung ihrer Bekehrung. Aber das ist erst der Anfang, sagte Jesus. Der Triumph von Gottes Gnade bleibt nicht stecken bei der Bekehrung, sondern geht weiter.
Er fügte hinzu, in Vers 2: „Jene Rebe an mir, die Frucht bringt, wird er reinigen.“ Das heißt, der Reinigungsprozess geht weiter. Er badet uns weiter in seinem Wort, überführt uns weiter von Sünde und lässt uns weiter erkennen, wie sehr wir seine Vergebung brauchen.
Darum wird eine bibeltreue Gemeinde danach streben, diese Brautgesinnung zu kultivieren. Das heißt: Unterordnung unter den Bräutigam und Streben nach Reinheit für den Bräutigam.
Wenn wir das ernst nehmen, werden wir, wenn Gott Gnade gibt, nicht hochmütig, sondern eher gedemütigt. Paulus gibt ein Beispiel in Galater 6, Vers 1, wo jemand zurechtgebracht werden musste. Er sagt: „Hilft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest.“
Tu diesen Dienst, geh gerade an die Aufgabe! Ringe um die Reinheit des Bruders, lass sie nicht einfach laufen, und achte auf dich selbst.
Was für ein Bild malt Jesus hier von seiner Gemeinde: den Bräutigam, er selbst, mit seinem großen Versprechen, seiner Hingabe, seiner Fürsorge und seinem Schutz für uns. Und dann wir, die Braut.
Jesus weist uns eine ganz klare Aufgabe zu: die Unterordnung unter den Bräutigam und die Reinheit für den Bräutigam. Das ist die Aufgabe der Braut.
Wenn wir so leben, sagt Jesus, müssen wir hellwach sein. Wir brauchen ein aufgewecktes Denken und ein waches Gewissen.
Die Brautjungfern: Die Verantwortung der einzelnen Christen
Und dazu kommen wir im letzten Teil jetzt noch einmal auf diesen wohl berühmtesten Hochzeitstext des Neuen Testaments zurück, auf das Gleichnis von den zehn Brautjungfern. Also drittens die Brautjungfern. Erstens der Bräutigam, zweitens die Braut, drittens und letztens die Brautjungfern, die Trauzeuginnen, das sind die Jünger, die einzelnen Christen, die Glieder seiner Gemeinde.
Die brennendste Frage an dieses Gleichnis ist wohl folgende: Warum sehen die von außen so ähnlich aus? Genauso wie die Reben, die fruchtbaren und die unfruchtbaren, die von außen ziemlich ähnlich ausgesehen haben, und warum sind sie am Ende so klar voneinander getrennt? Worin besteht die Klugheit der klugen und die Torheit der törichten? Wodurch sind die Wachen wach und die Woken woke?
Dazu muss man sich Folgendes klar machen, nämlich nach welchem Muster damals in Israel eine Hochzeit ablief. Man konnte das ganz grob in drei Phasen unterteilen. Phase eins war die rechtsverbindliche Ehevereinbarung, meistens zwischen den Vätern. Das war also noch einmal ganz anders, viel verbindlicher als eine Verlobung bei uns.
Phase zwei war dann das öffentliche Eheversprechen der Brautleute vor Verwandten, Freunden, Öffentlichkeit, einer Zeremonie, einem Traubekenntnis gewissermaßen. Danach galt man als verheiratet, aber die beiden lebten noch nicht zusammen.
Und dann kam irgendwann Phase drei: nach der Verlobung und dem öffentlichen Eheversprechen die Heimholung der Braut. Bei der Heimholung der Braut kommt der Bräutigam mit seinen Begleitern entweder zum Elternhaus der Braut, wo sie auf ihn wartet, oder zu einem anderen Ort, der verabredet war, von dem er sie abholt.
Diese Heimholung der Braut fand in der Regel, das wissen wir aus jüdischen Quellen, an einem Mittwoch statt. Bei uns ist es ja meistens Freitag oder Samstag, wenn die Glocken klingen; meistens der Mittwoch. Die Braut hielt sich bereit, sie wurde begleitet von den Trauzeuginnen, also ihren Brautjungfern. Das waren noch unverheiratete Mädchen, und alle warteten auf den Bräutigam.
Manchmal wurde es spät, und wenn er dann eintraf, gab es eine öffentliche Begrüßungszeremonie. Das sehen Sie im Vers 6, Matthäus 25: Wir sind jetzt alle zum Schluss wieder um Mitternacht, aber es erhob sich lautes Rufen: „Siehe, der Bräutigam kommt, geht hinaus ihm entgegen.“ Jetzt müssen Sie alle aufstehen, und dann gibt es diese öffentliche Begegnung, die die letzte große Phase dieser Hochzeit einleitet.
Dann bildet sich eine Prozession, und gemeinsam zieht man zum Haus des Bräutigams. Dort findet dann eine aufwendige Feier statt, manchmal dauerte sie sieben Tage, und dann waren sie wirklich verheiratet.
Sie müssen wissen, diese Prozession geschah oft nach Anbruch der Dunkelheit. Dann können Sie sich vorstellen, wie die Fackeln in der Dunkelheit lodern und wie diese Brautjungfern mit ihren Fackeln dem Ganzen einen sehr feierlichen Rahmen geben.
Das Gleichnis spielt natürlich in dieser dritten entscheidenden Phase. Die Ankunft des Bräutigams verzögert sich – ein Hinweis darauf, dass die Wiederkunft Jesu sich verzögern kann in der Empfindung der Menschen, die sagen: „Wann kommt denn nun endlich?“ Ja, sie kann sich verzögern.
Weil das Warten sich hinzieht, schlafen die zehn jungen Damen eine nach der anderen ein, ohne Unterschied. Das ist auch kein Problem, sie müssen ja erst wach sein, wenn er da ist.
Die hatten auch sonst viel gemeinsam: Diese zehn Jungfrauen waren alle Jungfrauen, sie kannten alle die Braut, sie wurden alle schläfrig, sie schraken alle plötzlich auf, als ihr Bräutigam naht, und sie griffen alle zu ihren Lampen – das ist bei allen gleich.
Wo ist der Unterschied? Jesus beschreibt in den Versen 3 und 4: Die Törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. Die Klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. Sie nahmen ihre Ölgefäße mit.
Das ist der Unterschied. Die einen haben ein Ölgefäß dabei, die anderen nicht. Und Jesus sagt, daran sieht man, die einen sind wach und die anderen nicht.
Sie müssen sich diese Fackel sehr plastisch vorstellen, also die robusten Leuchten. Das waren dieselben Geräte, mit denen die Soldaten dann im Garten Gethsemane auftauchen, um Jesus festzunehmen.
Nach einiger Zeit mussten solche Fackeln quasi nachgeladen werden mit Öl, ganz klar. Und es war von Anfang an klar, dass man mit einer Grundfüllung nicht auskommen würde. Deshalb ist das Ölgefäß in Vers 4, das die einen haben und die anderen nicht, die Unterscheidung.
Das Ölgefäß macht die Unterscheidung aus zwischen klug und dumm, zwischen ernsthaft und leichtsinnig, zwischen aufrichtig und oberflächlich sorglos.
Verstehen Sie, das ist nicht einfach Pech, dass sie kein Öl mehr haben oder unglücklichen Umständen geschuldet. Sie haben das sehenden Auges hingenommen. Es war klar, dass es so kommen würde, aber es hat sie nicht gestört.
Die Folgen kommen lange nicht heraus. Sie ziehen alle gemeinsam los, sie warten gemeinsam, sie schlafen gemeinsam ein. Das hat lange scheinbar keine Folgen.
Der Moment der Wahrheit, das große Erschrecken, kommt erst in dem Moment, in dem der Bräutigam endlich erscheint. Und da fliegt der Unterschied für alle sichtbar auf.
Aber es ist zu spät. Es ist zu spät, noch etwas zu reparieren und nachzubessern. Namenloses Entsetzen.
Jesus zeigt damit: So wird es sein am Tag seiner Wiederkunft. So wird es sein am Tag seiner Wiederkunft. Die einen werden bereit sein und die anderen nicht.
So wird es sein, wenn wir diesen Tag der Wiederkunft Jesu noch hier auf dieser Erde erleben sollten. So wird es sein, wenn wir vorher schon sterben, am Tage unseres Todes, wenn wir dann vor dem Herrn stehen werden. So wird es sein: Der eine wird bereit sein und der andere nicht.
Und das Erschreckende daran ist die Ähnlichkeit dieser zehn Mädchen: ein Freundeskreis, eine Clique, vermutlich ein Trauzeugenkostüm, wahrscheinlich ganz ähnlich lindgrün oder rosarot oder wie auch immer. Eine Gemeinde. Die Trauzeuginnen gehörten alle zu derselben Braut, aber die einen sind am Ende beim großen Hochzeitsmahl dabei und die anderen müssen draußen bleiben.
Hier sehen wir noch einmal die Parallele zum Bild vom letzten Sonntag: Zwei Sorten von Reben, von außen zum Verwechseln ähnlich, zwei Gruppen von Trauzeugen, von außen zum Verwechseln ähnlich.
Und zu den Törichten würde Paulus sagen: Sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber ihre Kraft verleugnen sie (2. Timotheus 3).
Darum, liebe Gemeinde, brauchen wir über das Öl, das die einen am Ende noch haben und die anderen nicht, gar keine symbolischen Spekulationen oder geheimnisvollen Wortstudien anzustellen.
Dieses Öl, das die einen haben und die anderen nicht, das ist rettender Glaube. Das ist echtes Leben mit Jesus, Leben mit seiner Gnade – sola gratia, allein die Gnade. Ein Leben aus Gottes Gnade, an der Hand des Herrn. Ihm gehört mein Leben, auf ihn verlasse ich mich.
„Er hat mich gerettet, er ist mein Herr.“
Und das ist also nun schon das zweite Gemeindebild nach dem Weinstock, mit dem Jesus diese unheimliche Scheidelinie durch seine Gemeinde zieht. Nein, genauer: Wir müssten sagen, Jesus zieht nicht diese Scheidelinie, sondern Jesus zeigt auf, dass es diese unsichtbare Scheidelinie gibt in seiner Gemeinde zwischen Schein- und echtem Glauben, zwischen christlich gefärbter Religion und echtem Leben mit Jesus.
Keiner, der das versteht, wird das Ende dieser Geschichte ohne Frösteln lesen können.
Ab Vers 10: „Und als sie hinging zu kaufen, kam der Bräutigam, und die Bereiten gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Und später kamen auch die anderen jungen Frauen und sprachen: ‚Herr, Herr, tu uns auf!‘ Er antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht.“
Das ist fast die identische Formulierung zum Schlussteil der Bergpredigt, noch einmal Matthäus 7,22, wo die Leute kommen und Jesus sagt: „Es werden viele zu mir sagen an jenem Tag, wenn sie vor ihm stehen: ‚Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan?‘“ Sie haben Religion und Frömmigkeit praktiziert, sogar mit einem gewissen Engagement.
Und dann werde ich ihnen bekennen, genauso wie der Bräutigam: „Ich habe euch auch nie gekannt, weicht von mir, ihr Übeltäter!“
Das heißt: Für die Rettung gibt es definitiv ein „zu spät“. Es gibt definitiv ein „zu spät“.
Alfred Tennyson, einer der berühmten Dichter des 19. Jahrhunderts, hat über dieses Gleichnis ein berühmtes Gedicht geschrieben. Die Strophen haben immer drei Zeilen, und in der letzten Zeile heißt es immer: „Too late, too late, you cannot enter now“ – zu spät, du kannst nicht reinkommen.
Aber vorher merkt man die Spannung, diese Warnung: Ja, es ist spät, aber noch nicht zu spät.
„Late, late, so late and dark the night and chill“ – also es ist spät, und die Nacht ist dunkel und kühl, aber man kann immer noch kommen: „But we can enter still.“
„Too late, too late, you cannot enter now.“
Dann die nächste Strophe:
„No light had we, for that we do repent“ – wir hatten kein Licht, wir bitten um Vergebung,
„And learning this the Bridegroom will relent“ – und indem der Bräutigam das sieht, wird er uns begnadigen, wenn wir zu ihm kommen.
Aber dann die letzte Strophe, die letzte Zeile:
„Too late, too late, you cannot enter now.“
„No light, so late and dark and chill the night, oh let us in, that we may find the light.“ Wieder dieser Ruf, diese Frage:
„Too late, too late, you cannot enter now.“
Und dann in der letzten Strophe heißt es:
„Have you not heard, the bridegroom is so sweet, oh let us in, to lay late to kiss his feet.“ Habt ihr nicht gehört, dieser Bräutigam, der ist doch so liebevoll, lass uns doch rein, um seine Füße zu küssen, um ihn zu ehren.
„No, no, too late, you cannot enter now.“
Ich weiß nicht, wie Tennyson im Einzelnen geistlich gestanden hat, aber das hat er eingefangen: diese Tragik, dieses „zu spät“. Und doch in dieser Spannungssituation, solange die Tür noch nicht zugegangen ist, komm und ruf. Der Bridegroom ist sweet, er ist liebevoll, er will sich erbarmen und begnadigen.
Vielleicht haben Sie es gehört: In Vers 10 gibt es diese Formulierung in dem Gleichnis, dass die Tür zuging. Die Tür ging zu, und der Bräutigam machte sie nicht mehr auf. Die Tür wurde verschlossen.
Das erinnert uns lebhaft an Noahs Arche. Als Noah mit seinen Leuten reingegangen war und als alle Türen drin waren, heißt es: „Und der Herr schloss hinter ihm zu.“
So auch hier: Die Tür war zu. Bei der Arche konnte man es von außen sehen, wer drin war oder nicht. Bei der Gemeinde Jesu ist es wie bei den zehn Trauzeuginnen: Man sieht es von außen lange nicht, bis zu dem Moment, wo der Bräutigam erscheint.
Von außen sieht man es nicht. Aber wie ist das von innen? Hätten es die einzelnen selbst wissen können? Ja, natürlich. Die mussten wissen, dass ihre Fackel ohne Ersatzöl irgendwann zur Funzel wird. Das mussten sie wissen.
Aber sie haben sich nicht stören lassen. Sie haben einfach weitergemacht. Sie wollten es nicht wissen, bis es zu spät war.
Schlussappell: Die Einladung zur wachen Brautgemeinde
Liebe Leute,
das Bild vom Bräutigam und der Braut, mit dem Jesus uns seine Gemeinde vor Augen malt, ist eigentlich eine große Einladung. Eine große Einladung, die in uns die Sehnsucht wecken will – die Sehnsucht, wirklich dazu zu gehören, zu Jesus und zu seiner Gemeinde und selbst so eine Brautjungfer zu sein.
Darum schau dir die Liebe des Bräutigams an. Schau dir die Liebe des Bräutigams an, die alles für seine Gemeinde gibt und tut: die Hingabe Jesu, die Fürsorge Jesu, den Schutz, den Jesus seiner Gemeinde schenken will.
Es gibt nur eine angemessene Antwort, die wir als Gemeinde Jesu, als Brautgemeinde, geben können: dass wir uns ihm unterordnen und dass wir für ihn eine reine Gemeinde sein wollen.
Die persönliche Frage, die am Ende bleibt, lautet: Bin ich dabei? Gehöre ich zum großen Hochzeitsmahl zu den Jungfrauen, die mit brennenden Fackeln und brennenden Herzen mit dem Bräutigam mitgehen? Das ist die Frage.
Wenn du dir Sorgen machst, dann bedenke: Solange Jesus dieses Gleichnis verkündigen lässt – also auch heute noch – solange ist die Prozession noch unterwegs, ist die Tür zum Hochzeitsfest noch nicht geschlossen.
Darum endet Jesus in Vers 13 mit diesem Weckruf: "Darum wachet, denn ihr wisst weder Tag noch Stunde." Darum wachet! Und falls du bisher völlig geschlafen hast, heißt das: Wach endlich auf, bereite dich darauf vor, deinem Herrn zu begegnen. Verlass dich nicht darauf, dass du äußerlich dazugehörst und in der Clique der Zehn irgendwie mitläufst, sondern flüchte dich endlich zu Jesus selbst. Er wird dich mit offenen Armen aufnehmen.
Wie es in einem Lied heißt, mit dem ich schließe:
Keiner weiß wann, keiner weiß wie,
doch alle werden dich sehen.
Einer sagt jetzt, ein anderer nie,
doch alle werden dich sehen.
Du hast gesagt, du kommst zurück,
und alle werden dich sehen.
Du allein weißt den Augenblick,
doch alle werden dich sehen.
Wird es Tag oder Nacht bei uns sein,
kommst du in unser Spiel, unsere Arbeit hinein?
Beter auf Knien, Kranke im Leid,
alle werden dich sehen.
Freunde beim Fest und Feinde im Streit,
alle werden dich sehen.
Und wir sehen, wenn der Schleier sich hebt,
du hast immer schon bei uns auf Erden gelebt.
Jesus ist da, du darfst ihn anrufen,
er kennt dich.
Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du uns mit deinem Wort so klar den Ernst unserer Situation vor Augen führst. Bitte hilf jedem von uns, dass er sich nicht der Täuschung überlässt, der die fünf Törichten letztlich erlegen sind, sondern lass uns ehrlich sein.
Und danke, Herr, wenn wir gepackt werden von Fragen und vielleicht Ängsten, dass du die Zuflucht bist, dass du da bist und mit weit geöffneten Armen sagst: "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Frieden geben."
Wir beten dich an als den Herrn deiner Gemeinde, als den Bräutigam deiner Braut. Und wir bitten dich für uns als Gemeinde: Lass uns eine treue Braut sein und lass uns dir immer treuer werden, dir, unserem geliebten Herrn.
Amen.