Einführung und Gebetsanliegen
Wir wollen aufstehen zum Gebet. Ja, Herr, wir möchten leuchten.
Wir danken dir, denn du sagst, dass die, die dich lieben, wie die Sonne in ihrer Kraft leuchten werden. Wir danken dir auch, dass du heute unsere Freude und unsere Wonne bist.
Es ist ein Geschenk, dass wir uns mit dir und deinem Wort beschäftigen dürfen. Wir beten, dass wir die Lektionen aus dem Richterbuch erkennen. Hilf uns, nicht einfach nur vorbeizulesen, sondern sie wirklich zu verstehen und anzuwenden.
Wir bitten um deinen Segen für den heutigen Nachmittag. Herr, wir brauchen dich jede Sekunde unseres Lebens. Amen.
Materialien und Überblick zur Richterchronologie
Wir haben hier einige Blätter ausgelegt. Wer noch keines hat: Am ersten Tisch zu meiner Linken liegen noch einige Exemplare.
Das eine Blatt ist, wie ich versprochen hatte, die Gliederung zur Chronologie. Leider ist es auf Englisch, aber ich denke, man kommt auch einigermaßen mit, wenn man kein Englisch kann. Die Namen wie Othniel und Ehud sind ja erkennbar, ebenso die Zeiten. Natürlich handelt es sich nicht um absolute Daten, sondern um geschätzte Zeiträume. Dennoch finde ich, dass es eine recht sinnvolle Lösung für die Richterchronologie darstellt.
Der Autor dieses Blattes datiert vom Jahr 1373 bei Othniel bis zum Jahr 1049 bei Simson. Dabei sieht er allerdings Eli und Samuel parallel zu Simson. Bei dieser Parallele bin ich mir nicht ganz sicher. Diese Angaben hat er gestrichelt dargestellt, wahrscheinlich um zu zeigen, dass man sich hier nicht genau sicher ist.
So hätten wir eine Zeitspanne von etwa 323 oder 324 Jahren für die Richterzeit von Othniel bis Simson. (Ich hatte mich zunächst verrechnet: 1373 minus 1049 ergibt diese Zahl.) Dabei hat der Autor einige Überschneidungen angenommen. Jedenfalls sind sich die Wissenschaftler hier nicht einig, denn es ist wirklich schwierig, genaue Zahlen anzugeben. Das ist auch nicht unbedingt so wichtig. Aber einigermaßen kann man die Richter doch zwischen Josua und Samuel beziehungsweise Saul einordnen.
Das zweite Blatt, das ihr habt, ist eine Gliederung. Deshalb ist es bei einigen Blättern beidseitig bedruckt, bei anderen nur auf einer Seite. Das eine ist eine Tabelle, das andere eine etwas ausführlichere Gliederung.
Die Tabelle zeigt die Richter. Dabei wurde bewusst etwas Platz gelassen, damit man die Richter gut gegenübergestellt sehen kann. Dazwischen steht immer der Satz: „Sie hatten Ruhe“ beziehungsweise „Sie haben wieder böse gehandelt und der Herr hat sie dann dahingegeben in die Hand der Feinde.“ Ihr sollt die Tabelle so lesen: Eins, zwei, drei geht nach unten, dann vier, fünf, sechs geht wieder nach oben auf der rechten Seite. So sieht man, dass der erste und der letzte Richter Parallelen haben, ebenso der zweite und der vorletzte sowie die in der Mitte.
Das soll eine Hilfe sein. Auf dem anderen Blatt habt ihr dann noch die ganze Gliederung, inklusive der Vor- und Nachwörter beziehungsweise Worte, muss man sagen.
Symmetrischer Aufbau des Richterbuchs
Und zu diesem Vorwort und Nachwort kommen wir jetzt noch einmal zurück. Wir haben ja schon in der ersten Stunde am Vormittag darüber gesprochen. Ich habe hier noch zwei Folien, die ich gerne mit euch durchgehen möchte. Sie hängen hier an der Wand.
Die erste Folie zeigt die Symmetrie zwischen dem zweiten Vorwort und dem ersten Nachwort. Darauf hatte ich bereits hingewiesen. Das zweite Vorwort betont, dass Josua gestorben war. Danach folgt der Verfall der Generation nach Josuas Tod. Gott vertreibt gewisse Völker nicht als Prüfung für Israel, damit man erkennt, ob sie Gottes Geboten durch Mose gehorchen. Israel folgt immer wieder den heidnischen Göttern nach, und Gott züchtigt sie daraufhin. Man sieht hier also einen religiösen Verfall.
Beim ersten Nachwort ist es ähnlich. Es gab keinen König in Israel. Hier ist allerdings nicht das ganze Volk gemeint, sondern vor allem das levitische Priestertum. Dessen Verfall wird deutlich, als eine Mutter gestohlenes Geld dem Herrn weiht, damit ihr Sohn einen Götzen herstellt. Dieser weiht dann einen seiner Söhne zum Priester. Später, in Kapitel 18, wird von dem Enkel Mose berichtet – also der dritten Generation nach Mose. Hier werden seine Söhne Priester im Götzenhaus von Dan. Mose war ja aus dem Stamm Levi, und diese Leviten werden Priester in einem Götzenhaus eines Stammes, der sich selbständig gemacht hat. Wir werden das in Kapitel 18 noch lesen, wenn wir dort ankommen.
Die Daniter, die eigentlich den heidnischen Götzendienst hätten zerstören sollen, vernichten eine friedliche Stadt und errichten dort ihren eigenen Götzenkult. Sie werden der erste Stamm, der den Götzendienst als Stammesreligion einführt. Man sieht den großen religiösen Verfall deutlich.
Die zweite Folie zeigt eine weitere Symmetrie, nämlich zwischen dem ersten Vorwort und dem zweiten Nachwort. Im ersten Vorwort wurde ebenfalls erwähnt, dass Josua gestorben war. Ich hatte darauf aufmerksam gemacht, dass die erste Frage im Vorwort lautet: „Wer von uns soll hinaufziehen?“ Juda zuerst. Im zweiten Nachwort heißt es auch: „Wer von uns soll hinaufziehen? Juda zuerst“ (Richter 20,18). Der Unterschied ist, dass es im ersten Vorwort um Feinde geht, gegen die man hinaufziehen soll. Im zweiten Nachwort geht es um eine Züchtigung eines ganzen Stammes. Hier findet also ein Krieg gegen den eigenen Stamm statt, und das Volk Gottes wird stark dezimiert.
Dann hatten wir Othniel im ersten Vorwort und die Geschichte, wie er seine Frau bekam – eine schöne Geschichte. Im zweiten Nachwort geht es um die Benjaminiter und wie sie ihre Frauen bekamen. Die übrig gebliebenen Benjaminiter hatten nicht genug Frauen, damit sie Kinder zeugen konnten. Es war geschworen worden, niemand dürfe den Benjaminitern Frauen geben. Doch sie umgingen diesen Eid durch einen bösen Trick.
Sie sagten einfach, die Benjaminiter sollten sich selbst ein paar Mädchen holen – durch Vergewaltigung. So wurden ihnen die Frauen nicht gegeben, sondern sie nahmen sie gewaltsam. Man sieht hier den weiteren Verfall in religiöcher Hinsicht.
Dabei wird noch eine Stadt, Jabesch in Gilead, ausgerottet. Das war die einzige Stadt, die nicht heraufgekommen war. Um zu verhindern, dass Benjamin ausgerottet wird, wird die Bevölkerung von Jabesch in Gilead ausgelöscht. Ihr Vergehen war deutlich geringer als die ursprüngliche Sünde der Benjaminiter.
Nachdem darauf bestanden wurde, die Sanktionen des einen Eides auszuführen, umging man die Sanktionen eines anderen Eides. So konnte die Massenvergewaltigung der Mädchen stattfinden.
Wir werden noch zu dieser traurigen Geschichte kommen. Indem eine ungerechte Handlung eines Stammes gezüchtigt wird, begehen die anderen Stämme zwei weitere ungerechte Handlungen, die noch schlimmer sind. So weit kann es kommen.
Leider sind in der Geschichte der Gemeinde Jesu auch traurige Dinge geschehen. Um eine Sünde zu züchtigen, wurden zwei weitere begangen. Hier zeigt sich die traurige Wahrheit, dass sich Sünde im Gottesvolk sehr leicht einschleichen kann. Besonders schlimme Sünde kann sich einschleichen, wenn Gott nicht mehr persönlich König ist – in jedem einzelnen Glied des Volkes Gottes.
Aufbau und Bedeutung der Symmetrie im Richterbuch
Einmal so weit diese Gliederung. Ihr habt das ja jetzt auch auf dem Blatt, von daher ist das jetzt nur ein Überblick hier auf der Folie.
Wir haben also ein Vorwort, dann den Hauptteil, anschließend ein doppeltes Vorwort, dann wieder den Hauptteil und schließlich ein doppeltes Nachwort. Beides ist symmetrisch aufgebaut. Offensichtlich ist das eine Art der hebräischen Erzählweise.
Das findet man nicht nur bei manchen Büchern der Bibel, sondern auch im Neuen Testament. Nicht nur im Alten Testament, sondern auch im Neuen Testament gibt es manchmal sehr schöne Symmetrien beziehungsweise chiastische Aufbauten in der Form A, B, C, C, B, A.
Bei den Psalmen ist das übrigens auch der Fall. Ich habe viel mit den Psalmen gearbeitet. Die Psalmen sind sehr schön aufgebaut. Dabei geht es meistens auf ein Zentrum in der Mitte zu. Das ist eine Art der hebräischen Erzählweise und Dichtkunst.
Hier, damit etwas herausgearbeitet werden soll, also damit der rote Faden dieses Buches deutlich wird, ist das symmetrisch aufgebaut. Das beweist wiederum einmal mehr die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift.
Einleitung zum Richterbuch und dessen Bedeutung
Ja, und das bringt uns jetzt zur Textbesprechung. Wir können also mit dem Lesen von Richter 1,1 beginnen.
Wenn wir das erste Kapitel des Richterbuchs lesen, soll uns klar sein, dass das Buch die zweite Etappe der Landnahme Israels beschreibt. Israel ist aus Ägypten, aus der Sklaverei, herausgekommen. Gott hat ihm das Land als Erbteil verheißen. Die erste Etappe der Landnahme wurde von Josua angeführt.
Diese erste Phase geschah unter dem großen, siegreichen Feldherrn Josua. Er führte die großen Kriege in Verbindung mit der gesamten Versammlung des Volkes Gottes. Das ganze Volk blieb zusammen, zog gemeinsam aus und führte die großen Kriege. Dabei wurden die Kanaaniter grundsätzlich alle besiegt. Das lesen wir im Buch Josua. Die Macht der Kanaaniter wurde gebrochen.
Dann ging es darum, dass jeder einzelne Stamm durch das Los sein Gebiet zugeteilt bekam. Nun musste jeder Stamm sein eigenes Gebiet noch einmal einnehmen. Die Feinde waren nicht einfach besiegt und verschwunden. Sie schauten, dass sie zurückkommen konnten, sobald die Israeliten wieder weg waren.
Die Israeliten konnten nicht gleichzeitig im ganzen Land Kanaan wohnen und überall Kriege gegen die Kanaaniter führen. Das war nicht möglich. Sie mussten als Heer zusammenbleiben und überall hinziehen, um die Feinde zu besiegen.
Jetzt aber hatte jeder Stamm sein Erbteil bekommen. Jeder Stamm musste dieses Gebiet einnehmen. Das heißt, er musste dort wohnen, die besiegten Feinde vertreiben und sich in den Städten niederlassen. Die Kanaaniter ließen sich aber nicht so schnell vertreiben. Einige blieben hartnäckig.
Diese zweite Etappe der Landnahme beschreibt das Richterbuch. In dieser Phase sollten alle besiegten Feinde vertrieben werden. Jeder einzelne Stamm musste sich den Sieg Josuas zu eigen machen. Die besiegten Kanaaniter mussten weg.
Josua war inzwischen gestorben, und es war die nächste Generation am Zug. Rechtlich waren die Kanaaniter besiegt und tot. In der Praxis mussten sie aber noch weichen – ganz konkret.
Es geht hier also um zwei Etappen der Landnahme.
Geistliche Parallele zur Landnahme im Leben der Christen
Interessant ist, dass wir in unserem Leben als Christen eine ähnliche Situation haben, oder? Wir haben einen großen Joshua, der die großen Kriege geführt, die Schlachten geschlagen und den Feind besiegt hat. Dieser heißt übrigens genauso wie Joshua, unser Joshua. Auf Griechisch heißt er Jesus. Der Name Joshua entspricht dem griechischen Jesus.
Unser Herr Jesus ist unser Joshua, auf Hebräisch gesprochen Jeshua, Jehojoa oder Jeshua – das ist dasselbe. Die längere Form ist Jehojoa, die kürzere Jeshua, was auf Griechisch ebenfalls Jesus bedeutet.
Unser Herr Jesus hat die großen Kriege gewonnen, die Schlachten geschlagen und den Feind auf Golgatha besiegt. Er hat den Löwen sozusagen bezwungen. Doch jetzt muss jeder einzelne Christ das Land noch einnehmen. Jeder einzelne Christ muss sein persönliches Erbteil einnehmen. Dabei gibt es viele Feinde im eigenen Leben zu schlagen.
Der Apostel Paulus schreibt davon im Römerbrief, im Kolosserbrief und auch im Epheserbrief. Zum Beispiel heißt es in Epheser 1,11: In Christus sind wir zu einem Erbteil gelangt. Im Kolosser 1 steht, dass Gott uns tauglich gemacht hat für unser Erbteil, das Erbteil der Heiligen im Licht. Er hat uns befreit aus der Obrigkeit der Finsternis (Kol 1,12-13).
Gott hat uns aus der Obrigkeit der Finsternis befreit und in das Königreich des Sohnes seiner Liebe versetzt. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden. Wir haben ein herrliches Erbteil.
Jesus Christus hat Satan besiegt. Darüber schreibt Paulus im zweiten Kapitel des Kolosserbriefs. Dort lesen wir, dass er die Autoritäten ausgezogen hat, ihnen die Waffen abgenommen und sie öffentlich zur Schau gestellt hat – freimütig in einem Triumphzug (Kol 2,15). Den Erstrangigen und Autoritäten hat Gott alles abgenommen und sie ausgezogen. An Christus hat Gott über sie triumphiert.
Gott hat also in Jesus Christus triumphiert. Durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi hat Gott die feindlichen Mächte besiegt und uns in Christus versetzt.
Doch jetzt müssen wir als Christen einen Kampf führen. Deshalb ist das Buch der Richter eine Hilfe für unsere Praxis. Denn genauso wie die Richter damals die einzelnen Städte einnehmen und die Kanaaniter vertreiben mussten, so müssen auch wir ganz konkret Feinde vertreiben.
Den Sieg Jesu Christi müssen wir uns persönlich zu eigen machen. Wir müssen den Sieg, den er uns erworben hat, anwenden. Wir müssen sagen: Ja, ich bin mit Christus gestorben. Christi Tod ist mein Tod. Jetzt ist der Herr Jesus Christus der Herr. Und jetzt gehe ich daran, das zu töten, was noch zu töten ist.
Der geistliche Kampf als tägliche Aufgabe
Paulus sagt: „Tötet die Glieder, die auf der Erde sind.“ Dann zählt er diese Glieder auf. In Kolosser 3,5 heißt es: „Tötet also eure Glieder, die auf der Erde sind, die Unzucht, die Unreinigkeit, die Leidenschaft, die böse Lust, die Habsucht – das ist Götzendienst.“
Weiter schreibt Paulus: „Um dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams, unter denen auch ihr einst wandeltet, als ihr in diesen Dingen lebtet. Legt ihr nun das alles ab: Zorn, Unwille, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Munde. Belügt einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen habt! Zieht also an, als Erwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld. Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig.“ So beschreibt der Apostel Paulus in Kolosser 3,5 und den folgenden Versen, dass wir „töten“ müssen. Das heißt, wir müssen kämpfen.
Auch im Römerbrief spricht Paulus in ähnlicher Weise vom Töten. In Römer 8,12-13 heißt es: „So sind wir also Schuldner nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, werdet ihr sterben. Wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben.“ Hier schreibt der Apostel ganz klar von einem Kampf. Es geht um Tod und Töten. Es ist ein Kampf um Leben oder Tod. Entweder tötest du den Feind, oder der Feind tötet dich. Getötet wird in jedem Fall.
Das ist vergleichbar mit den Israeliten zur Zeit der Königin Esther. Damals hatten die Heiden das Recht, sich an den Juden zu rächen und sie umzubringen. Die Juden wussten genau: Wenn wir uns jetzt nicht an unseren Feinden rächen und sie töten, dann werden unsere Feinde uns töten. Deshalb war die Lage sehr dringend.
Genauso ist es auch heute. Ebenso war es im Buch der Richter: Entweder bringst du die Kanaaniter um, oder die Kanaaniter bringen dich um. In unserem persönlichen Leben ist es genauso: Entweder besiegst du und ich die Lust des Fleisches, oder die Lust des Fleisches wird uns eines Tages umbringen.
Das ist ein sehr, sehr wichtiges Buch für uns, weil wir so viele Lektionen daraus ziehen können.
Beginn der Lektüre: Richter 1,1–4 – Die ersten Kriegszüge
Wir beginnen mit Kapitel 1, Vers 1. In diesem Kapitel werden die verschiedenen Stämme vorgestellt, die nun gegen ihre Feinde vorgehen. Wir starten mit dem Stamm Juda.
Es geschah nach dem Tod Josuas, dass die Söhne Israels Yahweh befragten. Interessanterweise beginnt dieses Buch mit einem Gebet, einer Bitte um Führung. Das ist schön, nicht wahr? Das Buch der Richter startet mit einem Gebetsruf des Königs: „Herr und König, führe uns in die Schlacht!“ Wo sollen wir anfangen und wer soll beginnen? Der König führt sein Volk in die Schlachten. Der König ist Gott – es herrscht eine Theokratie, die Herrschaft Gottes. Er wird gefragt.
Doch das Buch endet ganz anders. Am Ende gibt es keinen König in Israel, kein Gebet mehr, keine Bitte um Führung und ein Volk ohne Führer. Der Mensch braucht einen Führer; wir sind darauf angelegt, geführt zu werden. Wenn wir uns nicht von Gott führen lassen, läuft es nicht gut.
Die Söhne Israels fragten also Yahweh: „Wer von uns soll zuerst gegen die Kanaaniter hinaufziehen, um gegen sie zu kämpfen?“ Yahweh antwortete, Juda solle hinaufziehen, denn er habe das Land in seine Hand gegeben. Er sagte zu Simeon, seinem Bruder: „Zieh mit mir hinauf in mein Los, und lass uns gegen die Kanaaniter kämpfen.“ Simeon antwortete: „So will auch ich mit dir in dein Los ziehen.“ Und Simeon zog mit ihm.
Das ist schön. Juda bittet seinen Bruder Simeon um Hilfe, und das ist erlaubt. Man muss nicht allein kämpfen. Es ist in Ordnung, einen Bruder oder eine Schwester zu fragen: „Komm, kämpfst du mit mir? Ich habe hier ein Problem, einen großen Feind, und ich brauche Unterstützung, Seelsorge oder Gebetsunterstützung.“ Das ist gut so. Man darf sich gegenseitig helfen, auch im Kampf als Christen.
Diese Stämme unterstützen sich, um die Feinde zu vertreiben. Wir müssen keine Einzelkämpfer bleiben, sondern dürfen uns gegenseitig helfen.
In Vers 4 heißt es: Juda zog hinauf, und Yahweh gab die Kanaaniter und die Perisiter in ihre Hand. Sie schlugen sie bei Bezek, zehntausend Mann. Ein riesiger, gewaltiger Sieg! Zehntausend Mann wurden besiegt.
Sie fanden Adoni-Bezek. Dieser Mann nennt sich „Herr des Blitzes“, der „Chef vom Blitz“. Doch er ist keineswegs der Chef. Adoni-Bezek lebte in Bezek, der „Blitzstadt“. Sie kämpften gegen ihn, schlugen die Kanaaniter und die Perisiter, und Adoni-Bezek floh. Sie jagten ihm nach, ergriffen ihn und hieben ihm die Daumen seiner Hände und Füße ab.
Das hat er davon. Adoni-Bezek sagte: „Siebzig Könige, denen die Daumen ihrer Hände und Füße abgehauen waren, saßen unter meinem Tisch.“ So, wie ich es getan habe, hat mir Gott vergolten. Das ist das Gesetz der Vergeltung: Man erhält, was man anderen getan hat.
Dies ist ein Gerichtsprinzip Gottes, das hier auf diesen Mann zurückgekommen ist. So wie du anderen getan hast, so wird dir vergolten. Ein gerechtes Gerichtsprinzip.
Ganz anders ist es am Ende des Buches, wo wir lesen, dass ein Stamm übermäßig gezüchtigt wird – weit über das Maß hinaus. Dort ist keine gerechte Vergeltung mehr. Es gab zwar Sünden, die nicht in Ordnung waren, aber die Züchtigung war so stark, dass fast ein ganzer Stamm ausgerottet wurde.
Das ist das Gegenstück zu dem, was wir hier sehen. Gott ist hier sehr gerecht und gibt genau das zurück, was jemand anderen angetan hat.
Die Eroberung Jerusalems und weiterer Städte
Die Kinder Judas kämpften gegen Jerusalem und nahmen die Stadt ein. Zu dieser Zeit war Jerusalem noch von den Jebusitern besetzt. Sie kamen, eroberten die Stadt und schlugen mit der Schärfe des Schwertes zu. Anschließend setzten sie die Stadt in Brand.
Danach zogen die Kinder Judas hinab, um gegen die Kanaaniter zu kämpfen. Diese bewohnten das Bergland, den Süden und die Niederung. Juda zog gegen die Kanaaniter, die in Hebron wohnten. Der Name Hebrons war zuvor Kirjat Arba, die Stadt des Arba.
Sie besiegten Sheschai, Achiman und Talmai. Diese waren offenbar Riesen, wie wir später erfahren. Von dort zog Juda weiter gegen die Bewohner von Debir. Der Name Debir war früher Kirjat-sefa, die Stadt des Buches.
Übersicht über die Stammesgebiete
Ihr habt hier an der Folie, damit wir ein bisschen den Überblick haben, die zwölf Stämme, so wie Josua sie verteilt hatte.
Wir sehen hier, dass Juda ein recht großes Stück Land erhalten hat. Der Stamm Simeon liegt innerhalb von Juda, also bekommt er mitten im jüdischen Gebiet seinen Stamm. Deshalb haben sie auch zusammengearbeitet, was sehr weise war. Jerusalem liegt etwa hier.
Die Benjaminiter gehören ebenfalls eng zu Juda. Benjamin wird immer bei Juda mitgezählt. Später wird er auch bei Juda bleiben, wenn das Königreich geteilt wird. Benjamin hatte hier diesen Landstrich bei Jerusalem, gerade an der Grenze zu Jerusalem.
Dann war Dan im Süden, also im Westen-Süd. Im Westen sehen wir den ursprünglichen Ort, wo Dan sein sollte. Später erfahren wir jedoch, dass die Daniter aus diesem Gebiet auszogen und in den Norden zogen.
Manasse hat den größten Teil erhalten. Wenn ihr schaut, ist Manasse hier, in diesem Teil. Im Ostjordanland liegt der andere Halbstamm Manasse. Sie haben ein riesiges Gebiet bekommen. Das hat auch Jakob vorausgesagt, dass Manasse besonders viel Land erhalten würde.
Unterhalb von Manasse liegt Ephraim. Hier ist Ephraim. Ephraim und Manasse sind Brüder, beide gehören zum Stamm Joseph.
Im Norden, also in Galiläa, befinden sich die Stämme Issachar, Sebulon, Naftali und Asser. Diese vier Stämme sind hier angesiedelt.
Die anderen Stämme Gad, Ruben und der Halbstamm Manasse sind im Ostjordanland. Sie haben ihr Land bereits eingenommen und als Erste erhalten. Sie wollten sich nicht über den Jordan ziehen, sondern blieben in ihrem Gebiet. Sie zogen zwar zum Kriegführen mit, kehrten aber wieder zurück in ihr Gebiet im Ostjordanland. Gott hat das so anerkannt.
Die Eroberung von Hebron und Debir – Die Geschichte von Othniel und Achsa
Hebron liegt hier im Süden. Vielleicht kann ich es auf einer Karte zeigen. Man sieht es hier zwar nicht so gut, aber Hebron ist... Meine Augen verlassen mich auch schon. Habt ihr es gefunden? Gut, hier ist Hebron.
Hebron heißt auch Kirjat Arba. Ganz in der Nähe von Hebron liegt die Stadt Debir, das ist Kirjat Sefa. Diese Stadt wird gerade beschrieben. Sie war die Stadt, in der Othniel seine Frau gewann – wegen der Othniel seine Frau sich ergattern konnte, Kirjat Sefa, die Stadt des Buchs. Warum sie so heißt, weiß ich nicht.
Kaleb sagte in den Versen 12 bis 15 – das ist eine Detailerzählung, ein Detailbericht, wie es in der jüdischen Geschichtsschreibung üblich ist: Zuerst wird das Allgemeine gesagt, dann folgt ein Detail. Hier ist der Detailbericht: Kaleb sagte, wer Kirjat Sefa schlägt und einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau. Othniel, der Sohn des Kenas und der jüngere Bruder Kalebs, nahm die Stadt ein. Kaleb gab ihm seine Tochter Achsa zur Frau.
Als sie einzog, wandte sie sich an ihn mit der dringenden Bitte, von ihrem Vater ein Fell zu verlangen. Sie sprang vom Esel, und Kaleb sagte zu ihr: „Was ist dir? Was willst du?“ Achsa antwortete: „Gib mir einen Segen! Denn du hast mir ein Land im Süden, ein Südland, ein Negevland, gegeben. So gib mir auch Wasserquellen.“
Kaleb gab ihr daraufhin die oberen und die unteren Quellen. So hat er ihr ein Land mit Wasserquellen gegeben, damit dieses Südland bewässert werden kann. Das ist ein schönes Detail. Man fragt sich, warum das hier so steht. Das liegt daran, dass Othniel noch eine wichtige Rolle spielen wird.
Othniel wird der erste Richter sein, und hier wird gezeigt, dass er eine gute Frau hat – ganz im Gegensatz zu Delilah, die Simson bedrängte, aber auf eine ganz andere Weise. Achsa hingegen spornt Othniel positiv an. Eine Frau kann ihren Mann positiv motivieren und drängen oder ihn negativ beeinflussen. Das sieht man bei Achsa und Othniel, und auf der anderen Seite bei Simson und Delilah.
Achsa spornt ihn zum Guten an. „Erbitte dir etwas!“ ist doch wunderbar, oder? Wenn jemand sagt, du sollst dir das vom Herrn erbitten, um ein größeres Erbteil zu bekommen. Nun, unser Erbteil, das wir in Jesus Christus bekommen haben, ist das größte überhaupt. Es gibt nichts Größeres. Doch in der Praxis leben manche so, als hätten sie nur ein Südland, ein trockenes Land bekommen – im geistlichen Sinn.
Dann ist es gut, wenn jemand uns ermutigt: „Komm, bete jetzt und hol dir etwas, denn der Herr ist sehr freigiebig, noch viel freigiebiger als Kaleb. Mehre deine Grenzen!“ Das heißt: Erweitere deine Grenzen.
Wir haben so einen Mann auch in den Chronikbüchern. Dort wird von einem Mann berichtet, der betete: „Herr, mehre meine Grenzen!“ Wisst ihr, wer das ist? Jabez. Er bat: „Oh, dass du mich reichlich segnest und meine Grenzen erweiterst und deine Hand mit mir wäre und dass du das Böse fernhältst, damit kein Schmerz mich trifft.“ Und Gott erfüllte, was er erbeten hatte.
Diese Stelle findet man in 1. Chronik 4,9-10. Dort heißt es: „Jabez war geehrter als seine Brüder, und seine Mutter nannte ihn Jabez, weil sie sagte: ‚Mit Schmerzen habe ich ihn geboren.‘ Jabez rief zu dem Gott Israels und sagte: ‚Wenn du mich reichlich segnest und meine Grenzen erweiterst und deine Hand mit mir ist und dass du das Böse fernhältst, damit kein Schmerz mich trifft.‘ Und Gott ließ kommen, was er erbeten hatte.“
Ein Sieg hilft, den nächsten Sieg zu erlangen, oder? Hier sehen wir bei Juda: Juda geht von Sieg zu Sieg, und Simeon hilft ihm dabei. Einer von den Judäern ist Kaleb. Er nimmt die Stadt Hebron ein und wird ermutigt. Jetzt kämpft er weiter und sieht die andere Stadt, Debir, Kirjat Sefa. Er ermutigt andere. Othniel erwirbt die Stadt, und mit der Stadt gewinnt er eine Frau. Mit der Frau erwirbt er ein Erbteil, und mit dem Erbteil bekommt er Quellen. Das ist wirklich schön, oder?
Ein Sieg – und so viel hat er bekommen. „Wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben“, hat der Herr Jesus einmal gesagt.
Kaleb sagt in Vers 12: „Wer jetzt die Stadt schlägt und einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau.“ Die Tochter Kalebs heißt also Achsa. Othniel war der Bruder Kalebs, also der Onkel von Achsa. Er heiratet nun Achsa.
Jetzt gibt es eine Deutungsfrage: Ist hier gemeint, dass Othniel der Sohn des Kenas und der jüngere Bruder Kalebs ist? Oder ist Kenas der jüngere Bruder Kalebs? War Othniel also der jüngere Bruder Kalebs oder war Kenas der jüngere Bruder Kalebs? Das ist Hausaufgabe für nach dem Abendessen.
Jetzt haben wir eine Hausaufgabe. Vielleicht kann uns jemand weiterhelfen. Wir gehen inzwischen weiter. Jedenfalls war Achsa die Tochter Kalebs – das steht fest.
Praktische Anwendung: Geistlicher Fortschritt und Kampf
Die praktische Anwendung hier, wenn wir so lesen, werde ich jetzt immer wieder gleich machen, weil die Parallelen wirklich offensichtlich sind. Man kann geistlich Fortschritte machen, aber auch Rückschritte.
Hier ist jemand, der Fortschritte macht und mehr hinzugewinnt. Der Herr Jesus hat uns alles erworben, aber wir müssen auch im Praktischen darauf achten, dass wir geistlich Frucht tragen und Siege davontragen.
Es gibt Feinde in unserem Leben, die hartnäckig sind und gegen die man kämpfen muss. Der eine hat den Zorn als Feind, der andere die Ungeduld, der dritte die Fleischeslust – oder alles zusammen. Wir haben also Feinde. Der eine hat hier eine Schwäche, der andere dort eine andere Schwäche.
Der Herr Jesus möchte, dass wir Land einnehmen – im praktischen Sinne. Das heißt, wir sollen praktische Siege erleben. Es muss nicht so bleiben, dass wir immer wieder in der Niederlage leben oder Sklaven der Sünde sind.
Ich muss gar kein Sklave sein, denn mein großer Joshua hat mich von dieser Sklaverei befreit. Wenn wir keine Fortschritte machen, könnte es sein, dass wir eines Tages aufwachen und merken, dass wir Rückschritte gemacht haben. Wir könnten meinen, schon etwas erreicht zu haben, obwohl wir es nicht haben – wir haben das verloren, was wir meinten zu besitzen.
So soll es nicht sein. Othniel ist hier ein Beispiel für jemanden, der wirklich hinzuwächst. Dem wird gegeben, und er bekommt noch mehr hinzu.
Die Kinder des Kenitas und ihre Bedeutung
Die Kinder des Keniters, des Schwagers Mose (Vers 16)
Die Kinder des Keniters, des Schwagers Mose, waren mit den Kindern Judas aus der Palmenstadt in die Wüste Juda gezogen, die im Süden bei Arad liegt. Sie gingen hin und wohnten beim Volk. Man fragt sich, warum das hier erwähnt wird. Das ist wichtig für Kapitel 4, denn dort wird eine Keniterin vorkommen, bei Deborah, in dem Kampf gegen die Kanaaniter.
Hobab, ein Keniter (4. Mose 10,29), war ebenfalls mit den Israeliten mitgezogen. Die Keniter wohnten also mit den Israeliten zusammen, zogen mit ihnen herauf und wohnten bei ihnen. Das nur als ein Detail am Rande.
Sieg von Juda und Simeon (Verse 1–20)
Wir haben hier in den ersten sechzehn Versen etwas Positives: Juda hat den Feind zusammen mit Simeon vertrieben. In Vers 17 geht es weiter, nun kommt Simeon dran. Er möchte ebenfalls Land einnehmen, und Juda hilft ihm dabei.
Vers 17: „Und Juda zog mit seinem Bruder Simeon hin, und sie schlugen die Kanaaniter, die Zephat bewohnten, und verbannten sie. Sie gaben der Stadt den Namen Horma.“
Juda nahm Gaza ein — das ist der Gazastreifen, der oft in den Nachrichten vorkommt — und sein Gebiet sowie Aschkelon und sein Gebiet und Ekron und sein Gebiet. Diese Gegend am Mittelmeer war später das Herrschaftsgebiet der Philister. Aber hier sehen wir, dass Juda sie eingenommen hat, zusammen mit Simeon.
Yahweh war mit Juda herrlich. Er nahm das Bergland in Besitz, das ist das jüdische Bergland. Die Bewohner der Talebene vertrieb er jedoch nicht, weil sie eiserne Wagen hatten.
Man muss sich die Augen reiben, wenn man diesen Vers liest. Zuvor klang alles so gut: Juda zieht von Sieg zu Sieg. Doch nun lesen wir, dass er sich ins Bergland zurückzog und die Talebene nicht einnahm, weil die Bewohner eiserne Wagen hatten.
Es war zwar kein hundertprozentiger Sieg, aber immerhin ein Sieg. Doch warum konnte er die Kanaaniter nicht vertreiben? Es hieß doch vorher in Vers 19, der Herr war mit Juda. Jetzt aber heißt es, dass die anderen dem Herrn zu schwierig waren, weil sie eiserne Wagen hatten.
Was war das Problem wirklich? Das Problem war nicht, dass die Kanaaniter mit ihren eisernen Wagen dem Herrn zu schwierig waren. Um das zu verstehen, müssen wir in das Buch Josua schauen, denn Josua Kapitel 17 gibt uns ein hilfreiches Detail.
Manchmal muss man beim Studium des Buches Richter auch in Josua zurückblicken, weil die Bücher zusammenhängen. Dort lesen wir von den eisernen Wagen.
In Josua 17,16-18 heißt es: „Du bist ein zweifachiges Volk; du hast eine Frucht gekauft. Du sollst nicht nur Einbruch haben, sondern auch das Bergland zum Besitz nehmen, wo der Wald ist, denn wir sind gewöhnt, dort zu wohnen. Du sollst die Kanaaniter vertreiben, auch wenn sie eiserne Wagen haben und stark sind.“
Gott gibt hier durch Josua den Befehl: „Du sollst deine Feinde vertreiben, auch wenn sie eiserne Wagen haben.“ Das Problem war also nicht, dass sie es nicht können. Mit der Hilfe des Herrn können sie auch gegen starke Gegner gewinnen.
Das wirkliche Problem war, dass das Volk – in diesem Fall Juda und Simeon zusammen – nicht glaubte, dass der Herr ihnen den Sieg schenken kann. Es fehlte das Vertrauen in die Kraft des Herrn.
Juda hätte eigentlich wissen müssen, dass der Herr helfen kann. Er hatte ihnen bisher viele Siege geschenkt. Doch jetzt zieht sich Juda ins Bergland zurück, und die Kanaaniter mit ihren eisernen Wagen bleiben im Tal.
Im Tal ist es schwierig, gegen jemanden zu kämpfen, der eiserne Wagen hat, denn diese können sich sehr schnell bewegen. Doch wie man gegen ein Volk im Tal mit eisernen Wagen Krieg führt, erfahren wir in Kapitel 4. Das werde ich jetzt nicht verraten.
Lass nicht die Siege der Vergangenheit in Vergessenheit geraten. Wenn der Herr mit dir ist, kannst du über Mauern springen, sagt der Psalmist im Psalm 118: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.“
Auch gegen eiserne Wagen kann man ankämpfen, denn es ist der Herr, und ihm ist nichts zu gering, ihm ist nichts zu schwer. Yahweh war mit Juda, und er nahm das Bergland in Besitz.
Es ist schön, dass wir hier lesen: Der Herr war mit Juda. Er verließ Juda nicht, auch wenn Juda keinen vollständigen Sieg über einen Feind errungen hatte. Das ist ermutigend für uns.
Wir haben Feinde und Schwächen. Manchmal erlangen wir keinen vollständigen Sieg, auch aus eigener Schuld. Doch der Herr verlässt uns deshalb nicht.
Wir hätten die Kraft, wir hätten den Herrn, und es wäre möglich, auch gegen schwierige Feinde zu kämpfen.
Kaleb erhält Hebron (Vers 20)
In Vers 20 lesen wir: „Kaleb gaben sie Hebron, wie Mose geredet hatte, und er vertrieb daraus die drei Söhne Enaks.“
Wer waren die Enakiter? Das waren die Riesen. In Hebron lebten drei Söhne Enaks. Wir wissen sogar, wie sie hießen, denn es stand bereits in Vers 10: Schechai, Achiman und Talmai.
Das klingt fast wie eine Humorgeschichte: Juda und Simeon schaffen es nicht, gegen die Kanaaniter im Tal zu kämpfen, weil diese eiserne Wagen haben. Doch Kaleb, der 85-jährige, kämpft gegen drei Riesen in Hebron und hat kein Problem damit, weil er mit dem Herrn lebt.
Kaleb ist ein besonderer Mann, der 45 Jahre dem Herrn treu war und jetzt erntet.
Kaleb in Josua 14
Von Kaleb lesen wir auch in Josua 14. Kaleb war der Sohn Jefunes des Keniters. Hier haben wir eigentlich schon die Antwort, denn Othniel war auch ein Sohn des Keniters. Othniel und Kaleb waren also Brüder beziehungsweise Verwandte.
In Josua 14 lesen wir, dass Yahweh zu Mose gesagt hatte, dass Kaleb das Land zum Erbteil bekommen würde, weil er dem Herrn völlig nachgefolgt war.
Kaleb berichtet, dass er 40 Jahre alt war, als Mose ihn aussandte, um das Land auszukundschaften. Seine Brüder machten das Volk mutlos, aber Kaleb folgte Yahweh völlig nach.
Er war 45 Jahre dem Herrn treu und nun 85 Jahre alt, aber noch so stark wie damals, als er ausgesandt wurde. Er bittet um das Bergland, in dem die Enakiter wohnen, weil er darauf vertraut, dass Yahweh ihm helfen wird, sie zu vertreiben.
Das erinnert an Jonathan und seinen Waffenträger, die ebenfalls auf den Herrn vertrauten und gegen starke Gegner kämpften.
Kaleb rechnet mit dem Herrn und sagt: „Vielleicht ist der Herr mit mir, und ich vertreibe sie, so wie der Herr geredet hat.“
Josua segnete ihn und gab ihm Hebron zum Erbteil. Daher wurde Hebron Kaleb, dem Sohn Jefunes, dem Keniter, zum Erbteil bis auf diesen Tag.
Der Name Hebrons war vorher Kiryat Arba, die Stadt Arbas. Arba war der größte Mann unter den Enakitern, also der größte der Riesen.
Das Land hatte Ruhe vom Krieg, und Hebron war die Stadt eines gewaltigen Riesen.
Hier sehen wir einen treuen Mann, von dem zweimal gesagt wird, dass er dem Herrn völlig nachgefolgt ist – zu hundert Prozent. Solche Leute sucht Gott und möchte er verherrlichen.
Er braucht Menschen, die hundertprozentig dem Herrn nachfolgen, so wie Kaleb. Dann ist es egal, ob man 85 Jahre alt ist, denn der Herr gibt die Kraft.
Kaleb erntet nun die Früchte seiner langjährigen Treue und erhält den Sieg über die Enakiter. Er vertreibt sie vollständig aus Hebron.
Nach der Pause
Nach der Pause wollen wir noch kurz beten und dann die Pause machen.
Wir dürfen in deinem Sieg leben. Danke, dass wir einen großen und mächtigen Gott haben, der uns führt. Wir wollen dir auch vertrauen. Amen.
Kalebs Treue und sein Erbteil in Hebron
Kaleb gaben sie Hebron, Vers 20. Kaleb gaben sie Hebron – ach, danke, ich habe das vergessen. Wir sind immer noch bei den Versen 17 bis 20. Hier die zweite Zeile: Kaleb gaben sie Hebron zu, wie Mose geredet hatte, und er vertrieb daraus die drei Söhne Enaks.
Die Enakiter – wer waren die Enakiter? Weiß das jemand? Das waren die Riesen, genau. In Hebron waren Riesen, nämlich die drei Söhne Enaks. Und wir wissen sogar, wie sie heißen, denn das stand vorher in Vers 10. Die drei – sonst hätte er sie nicht erwähnt – hießen Schechai, Achiman und Talmai.
Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, ich kann später nachschauen, was die Namen bedeuten. Das ist manchmal recht interessant. Also, das ist ja fast wie eine Humorgeschichte, was wir hier lesen: Die Stämme Juda und Simeon haben keine Chance. Sie schaffen es nicht, gegen die Kanaaniter in dem Tal zu kämpfen, weil die Kanaaniter eiserne Wagen haben.
Aber Kaleb, der 85-Jährige, kämpft gegen drei Riesen in Hebron, und es ist kein Problem für ihn, weil er mit dem Herrn lebt, oder? Kaleb ist schon ein besonderer Mann. Er war 45 Jahre dem Herrn treu gewesen und jetzt erntet er.
Von Kaleb lesen wir in Josua 14. Da möchte ich auch noch ein bisschen zurückspringen, weil Kaleb so ein besonderer Mann ist. Josua Kapitel 14: Kaleb, der Sohn Jefunnes des Kenisithers – also bitte, hier haben wir eigentlich schon die Antwort, übrigens. Ja, Kaleb, der Sohn Jefunnes des Kenisithers, des Kenas. Der Sohn des Kenas – der Othniel ist auch der Sohn des Kenas. Also da haben wir es: Sie sind Brüder, oder? Othniel war ein Bruder des Kaleb, und beide waren Söhne des Kenas, also natürlich Enkel des Kenas, Jefunnes war noch dazwischen.
Zu Josua: Du kennst das Wort, das Yahweh zu Mose, dem Mann Gottes, meinet und deinet wegen in Kadesch-Barnea geredet hat. Vierzig Jahre war ich alt, als Mose, der Knecht Jahwes, mich von Kadesch-Barnea aussandte, um das Land auszukundschaften. Ich brachte ihm Antwort, wie es mir ums Herz war, und meine Brüder, die mit mir hinaufgezogen waren, machten das Herz des Volkes verzagt.
Ich aber bin Yahweh, meinem Gott, völlig nachgefolgt. Mose hatte an jenem Tage geschworen und gesagt: Wenn nicht, wird das Land, auf das dein Fuß getreten ist, dir und deinen Söhnen zum Erbteil werden in Ewigkeit. Das ist ein Schwur – also dir wird das Land zum Erbteil werden, ganz sicher, denn du bist Yahweh, meinem Gott, völlig nachgefolgt.
Vers 10: Und nun siehe, Yahweh hat mich am Leben erhalten, so wie er geredet hat, diese fünfundvierzig Jahre, seitdem Yahweh dieses Wort zu Mose geredet hat, als Israel in der Wüste umherwanderte. Und nun siehe, ich bin heute fünfundachtzig Jahre alt. Ich bin heute noch so stark wie an dem Tag, als Mose mich aussandte. Wie meine Kraft damals, so ist meine Kraft jetzt zum Kampf, um aus- und einzuziehen.
Und nun gib mir dieses Bergland, von dem Yahweh an jenem Tag geredet hat, denn du hast an jenem Tag gehört, dass die Enakiter dort sind und große und feste Städte. Vielleicht ist Yahweh mit mir. Vielleicht ist Yahweh mit mir. Interessant, oder? Dass ich sie vertreibe, so wie der Herr geredet hat.
Das klingt auch so, wie Jonathan war auch so, oder? Jonathan und sein Waffenträger. Vielleicht ist der Herr mit uns. Gehen wir hinauf und schlagen die zwanzig Philister tot? Also, Kaleb rechnet mit einem Herrn, und wir dürfen auch sagen: Komm, jetzt gehen wir gegen den Feind an. Vielleicht schenkt der Herr einen mächtigen Sieg, dass wir nur staunen. Wollen wir ihm vertrauen?
Er sagt hier „vielleicht“, weil er natürlich nicht alles voraussehen kann, aber auf der anderen Seite hat er Vertrauen auf den Herrn. Der Herr war doch in der Vergangenheit mit uns, warum sollte er nicht jetzt, in der Zukunft, auch da sein und gegen die Enakiter mir helfen, dass ich sie vertreibe – so wie der Herr geredet hat.
Und Josua segnete ihn und gab Kaleb, dem Sohn Jefunnes, Hebron zum Erbteil. Und daher wurde Hebron Kaleb, dem Sohn Jefunnes, dem Kenischiter, zum Erbteil bis auf diesen Tag, weil er Yahweh, dem Gott Israels, völlig nachgefolgt war.
Der Name Hebrons war aber vorher Stadt Arbas, Kiryat Arba. Er war der größte Mann unter den Enakitern, der größte Mann unter den Enakitern. Und das Land hatte Ruhe vom Krieg. Also die Stadt Hebron stammt von einem ganz großen Riesen ab, dem größten Mann unter den Enakitern, dem größten Mann unter den Riesen. Vielleicht war er so groß wie Goliath – ich weiß es nicht.
Hier sehen wir einen treuen Mann, und von ihm wird zweimal gesagt – wir haben es gelesen –, weil er dem Herrn völlig nachgefolgt ist, zu hundert Prozent nachgefolgt. Solche Leute sucht Gott, und solche Leute möchte sich Gott verherrlichen. Er braucht Leute, die hundert Prozent dem Herrn nachfolgen, so wie Kaleb.
Und dann ist es egal, ob du fünfundachtzig Jahre alt bist. Der Herr gibt die Kraft. Also hier erntet Kaleb, der so lange treu gewesen war. Jetzt erntet er und bekommt Sieg über die Enakiter. Er vertreibt sie völlig aus Hebron!
Abschluss und Gebet vor der Pause
Und dann geht es nach der Pause weiter.
Wir wollen noch kurz zum Abschluss beten und anschließend eine Pause machen. Möchte jemand das Gebet leiten?
Wir dürfen in deinem Sieg leben. Danke, dass wir einen großen und mächtigen Gott haben, der uns führt. Wir wollen dir auch vertrauen. Amen.