Wir danken dir, Herr, für diese Gemeinschaft miteinander und für die Freude, die wir haben, zusammen zu sein. Danke, dass du uns immer wieder Kraft gibst, damit wir mit den Gedanken dabei bleiben können.
Es ist so schön, hier zu sein – und das bei so wunderbarem Wetter, das du uns gegeben hast. Herr, herzlichen Dank dafür.
Bitte schenke uns, dass wir in deinem Wort solche Lebenselemente finden, die uns helfen, weiterzukommen. Herzlichen Dank, dass wir mit der Hilfe deines Geistes wachsen können.
Amen!
Die drei Dimensionen des Gemeindewachstums
Wachstum der Gemeinde
Wachstum der Gemeinde findet immer auf drei Ebenen gleichzeitig statt. Das ist etwas, worauf die Leiter immer wieder achten. Die drei Ebenen des Wachstums sind:
Erstens, das Wachstum in der Zahl der Menschen, was als Geschenk Gottes verstanden wird.
Zweitens, das Wachstum in der Qualität, also die Vertiefung im Wort Gottes.
Drittens, das Wachstum in der Struktur der Gemeinde.
Ihr wisst alle: Wenn man zum Beispiel ein Haus baut, beginnt man nicht damit, ein Gerüst für vier Stockwerke aufzubauen, bevor das Fundament gelegt ist. Das Gerüst dient als Hilfe, damit man in einer bestimmten Höhe gut arbeiten kann. Wenn man höher arbeiten muss, wird das Brett höher gesetzt, um die Arbeit zu erleichtern.
Die Struktur wächst also nur dann, wenn sie notwendig ist, um die Arbeit besser zu ermöglichen. So verhält es sich auch mit der praktischen Struktur einer Gemeinde.
Gott schenkt Wachstum, indem Menschen dazukommen. Die Verantwortlichen, die dem Herrn treu sind, wissen, dass mit dem Wachstum der Menschen auch eine Vertiefung im Wort Gottes notwendig ist.
Es gilt, die Qualität, also die Beziehung zu Gott, nicht oberflächlich werden zu lassen. Manchmal werden Gemeinden oberflächlich, wenn sie stark in der Zahl wachsen. Dann gibt es so viel zu organisieren, sei es materiell oder bei verschiedenen Einsätzen, dass man kaum noch merkt, dass das Fundament im Wort Gottes an Gewicht verliert.
Deshalb sind alle drei Aspekte wichtig: Mehr Menschen, Vertiefung im Wort und schließlich die Struktur, das Gerüst.
Ein biblisches Beispiel für Gemeindewachstum und Problemlösung
Wir haben ein gutes Beispiel dafür, wie eine Gemeinde in schwierigen Situationen überlegt und handelt, in Apostelgeschichte 6. Dort sehen wir, dass die Apostel in der Gemeinde waren und eine Situation entstand, in der es ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer gab. Der Grund war, dass die Witwen der Hellenisten bei der täglichen Hilfeleistung übersehen wurden.
In dieser Gemeinde gab es gläubige Hebräer, die vorher Juden waren, und auch Hellenisten, die mehr aus dem hellenistischen, heidnischen Umfeld kamen. Es gab einen Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen. Es waren Witwen vorhanden, und zu dieser Zeit gab es keine staatlich organisierten Kassen für Witwen. Die Gemeinde musste also intern für soziale Hilfe sorgen. Das führte zu Spannungen und Murren innerhalb der Gemeinde.
Was wir hier lernen, ist, dass die Apostel in dieser ersten Gemeinde die auftretenden Probleme wahrnahmen. Sie nahmen diese ernst und suchten nach einer Lösung. Diese Lösung wird in Apostelgeschichte 6, Vers 2 und folgende beschrieben. Dort beriefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sagten: „Es ist nicht gut, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen, um bei den Tischen zu dienen. Darum, ihr Brüder, seht euch nach sieben Männern aus eurer Mitte um, die ein gutes Zeugnis haben und voll heiligen Geistes und Weisheit sind. Diese wollen wir für diesen Dienst einsetzen.“
Interessant ist hier, dass die Apostel, die das Wort Gottes brachten und in der Gemeinde vertieften, klar ihre Haltung hatten: Sie wollten die Priorität auf das Wort Gottes und das Gebet behalten, auch wenn Probleme auftraten. Sie mussten an dieser Priorität festhalten.
Dann forderten sie die Brüder auf, aus ihrer Mitte sieben Männer auszuwählen. Warum gerade sieben? Wahrscheinlich nicht nur, weil sieben eine göttlich schöne Zahl ist, sondern weil die Apostel das Problem genau betrachteten und überlegten, wie viele Menschen nötig sind, um die Hilfe korrekt zu organisieren. So kamen sie zum Schluss, sieben Brüder einzusetzen, um die Aufgabe zu bewältigen.
Die Brüder wählten diese sieben aus, und sie wurden den Aposteln vorgestellt. In Vers 5 heißt es: „Und das Wort gefiel der ganzen Menge, und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glauben und Heiligem Geist, und Philippus, und Prochorus, und Nicanor, und Timon, und Parmenas, und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochien.“
Diese sieben Männer wurden den Aposteln vorgestellt. Die Apostel beteten und legten ihnen die Hände auf. Das Wort Gottes breitete sich daraufhin aus, und die Zahl der Jünger in Jerusalem nahm zu.
Die Apostel gaben diesen sieben Männern die Verantwortung und auch die Autorität, das Problem zu lösen. Dieses Vorgehen scheint ein erstes praktisches Beispiel in der Kirchengeschichte zu sein, das uns eine Richtung zeigt. Es zeigt zwar nicht alle Details, aber eine Vorgehensweise, wie man überlegen kann, wenn eine Gemeinde wächst.
Wenn eine Gemeinde wächst, muss man nicht überlegen, was man noch alles tun könnte, weil die Zahl der Gläubigen zunimmt. Stattdessen blieben sie bei der Lehre, der Gemeinschaft, dem Brotbrechen, dem Gebet und der Evangelisation. Diese fünf Grundlagen waren die „fünf Steine“, auf denen die Apostel bauten, indem sie beteten, lehrten und nachdachten.
Von diesem Weg aus wuchs die Gemeinde weiter, aber es trat ein Problem auf. Nun galt es, dieses Problem zu lösen.
Probleme als Chancen zum Dienen
Das Lösen von Problemen bietet immer wieder die Möglichkeit, dass Menschen dienen können. Es ermöglicht den Gläubigen zu wachsen. Ich finde es sehr interessant, wie die Apostel diesen Blick hatten: Sie sahen ein Problem und sagten, das müssen wir lösen. Beim Lösen können wir anderen helfen, sich einzusetzen und dienen zu lernen. So können sie diesen Segen erfahren, Diener zu sein.
Darum sind die Aktivitäten in den Gemeinden oft sehr unterschiedlich. Jede Gemeinde hat ihre eigene Art und Identität und erlebt ihre Umwelt unterschiedlich. Plötzlich taucht in einer Gemeinde ein neues Problem auf. Bis dahin musste dort nie etwas Neues gefunden oder organisiert werden.
In den Vogesen war genau das das Problem. In dieser Zeit kamen viele drogensüchtige Menschen aus der Großstadt in die Berge. Dort bauten sie ihre eigene Marihuanapflanzung an. Viele, darunter auch verschiedene Ingenieure, die im Nuklearbereich arbeiteten, gaben ihren Beruf auf. Sie wurden „grün“ im Sinne von Drogenkonsum. In dieser Situation entstand ein Problem in der Gemeinde, weil die Menschen damit zu kämpfen hatten.
Deshalb hatten wir über 15 Jahre ein Haus mit 17 Betten, in dem drogenabhängige Menschen untergebracht wurden. Ich wollte so etwas nie machen, aber das Problem war da und brauchte eine Lösung. Ich finde es schön, dass der Herr der Gemeinde die Möglichkeit gibt, die Probleme der Menschen, die sich für das Evangelium interessieren, gemeinsam zu lösen. So entsteht die Gelegenheit zum Dienen.
In Burgund haben wir ganz andere Probleme. Dort gibt es mehr Schwierigkeiten mit Alkohol als anderswo. Jede Gegend hat ihre eigenen Probleme. Wenn wir in eine Gemeinde kommen, überlegen wir, wer sich darum kümmern kann. Wenn mehr Spezialisierung nötig ist, kann man überlegen, wer die Last trägt und welche Schulung wir vorschlagen können, damit diese Menschen in ihrer Arbeit besser vorankommen.
So kann die Gemeinde die Probleme, die sie trifft, intern lösen. Dabei lernen die Gemeindeglieder, in dem, was da ist, zu dienen.
Die Priorität von Wort und Gebet in der Gemeindearbeit
Was ich in Apostelgeschichte 6 besonders schön finde, ist, dass die Apostel ihre Priorität klar gesetzt haben: Wort und Gebet standen an erster Stelle. Das ist auch für mich eine wichtige Lektion, denn ich komme immer wieder in Gemeinden, in denen die Predigt und Bibelstunden vorbereitet werden, während gleichzeitig noch viele andere Aufgaben anfallen.
Dann stellt sich die Frage: Was kannst du eigentlich abgeben, damit du das Wichtigste tun kannst? Das ist immer wieder eine zentrale Frage in der Gemeindearbeit. Es geht darum, sich nicht von all dem, was getan werden sollte oder gebraucht wird, überrennen zu lassen.
In den Beziehungen kann man viel tun, um einander zu helfen, und ich glaube, das ist sehr kostbar. In diesem Text geben die Apostel nicht nur die Arbeit weiter, sondern auch die Autorität für diese Arbeit.
Ich erlebe oft, dass in Gemeinden die Verantwortung oder die Arbeit zwar weitergegeben wird, aber nicht die dazugehörige Autorität. Das führt zu einem System, das schwer zu leben ist, weil Menschen in der Gemeinde zwar Aufgaben übernehmen, für jede Kleinigkeit aber zum Verantwortlichen gehen müssen, um zu fragen, ob das so stimmt oder ob sie es so machen dürfen.
Das ist schade, denn die Leute werden dadurch nicht autonom. Sie werden nicht autonom in ihrer Beziehung zu Gott, in der sie im Gebet ringen, um den richtigen Weg zu finden. Natürlich fragen sie Rat, aber sie sollten auch die Freiheit haben, ihren Dienst zu tun.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir uns so sehr verantwortlich fühlen, dass wir uns nicht loslassen können. Das ist verständlich, aber leider entsteht dadurch die Gefahr, dass wir als Gemeinde das Gefühl bekommen, die Gemeinde gehöre uns. Das ist eine gefährliche Haltung, denn dann meinen wir, alles müsse unter unserer Kontrolle sein.
Ich bin immer wieder dankbar, wenn ich an die 24 Gebetsgruppen in einer Gemeinde denke, die zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten zusammenkamen. Ein Ältester fragte mich einmal: „Dani, weißt du denn noch, was dort geschieht?“ Ich antwortete: „Nein, das musst du nicht wissen. Ich habe keine Kontrolle über die Gemeinde, Christus hat die Kontrolle über seine Gemeinde.“
Es ist schön, Informationen zu haben, und es macht Freude. Aber wir müssen nicht alles wissen. Wir vertrauen dem Heiligen Geist, der in jedem Gläubigen wohnt.
Oft frage ich mich, ob ich wirklich meinen Brüdern vertraue, dass auch sie den Heiligen Geist haben. Oder denke ich, nur ich hätte den Geist? Wenn jemand den Heiligen Geist hat, wird er auch von ihm ermahnt. Dann spürt er innerlich manchmal den Druck, Rat bei seinen Brüdern zu suchen. Er merkt, dass sein Wissen nicht ausreicht und dass er die anderen braucht.
Das ist das Wirken des Heiligen Geistes. Er führt uns auch zu den Brüdern und in Beziehungen. Deshalb müssen wir nicht alle Beziehungen im Gemeindeleben organisieren, denn der Geist Gottes führt uns dazu.
Spontane Gemeinschaft und gegenseitiges Dienen
Ich finde es so schön, wenn in der Gemeinde Menschen spontan von anderen in ihrer Gemeinschaft mit Gott geführt werden. Dann kommen sie einfach zu den Leuten und sagen: „Ich habe eine Last für das und das. Ich möchte gerne Kinderarbeit machen. Ich möchte mich nicht mehr in der Jugendarbeit einsetzen, sondern dabei sein, um mehr Gebetsanliegen konkret zu erfahren.“
Es gibt Leute, die zu mir kommen und sagen: „Ich möchte genau deinen Kalender haben. Ich will im Gebet bei dir sein, wenn du unterwegs bist.“
Ich habe drei alte Mamis, die alle Jeanne heißen, also denselben Vornamen. Eine nenne ich die „Halleluja Jeanne“. Sie war eine besondere Jeanne, die bereits mit 80 Jahren zum Glauben gekommen ist und jetzt schon beim Herrn ist. Sie hatte einen Stock, den sie immer wieder benutzte. Jedes Mal, wenn ich predigte, wusste ich genau, ob sie dabei war und ob sie einverstanden war. Man hörte immer den Stock. Das war ihr Halleluja – der Stock, der auf den Boden klopfte. Manchmal habe ich sie während der Predigt liebevoll ermahnt: „Nimm’s mal gemütlicher.“
Diese drei Jeanne sind alles liebe alte Frauen. Sie kamen immer wieder zusammen, um für den kleinen Danni zu beten. Der kleine Danni bin nicht ich, sondern jemand anderes. Wenn ich unterwegs war, rief ich sie oft aus Telefonzellen an, egal wo ich war. Dann sagte ich: „Du, Jeanne, ich bin da und da. Heute Abend ist dieses Thema, ich zittere, bitte bete für mich.“ Sie antworteten: „Ja, ja, ich will beten!“ Und dann sagten sie am Telefon den anderen schon: „Der kleine Dani zittert in Paris deswegen.“
Ich finde es so wunderbar, wie spontane Beziehungen entstehen, wenn Menschen eine Last bekommen. Die Jeanne, die jetzt im Himmel ist, war eine besondere Person. Am Ende lebte sie im Altersheim. Dort hat sie mir einmal persönlich gesagt: „Mein Kleiner kommt dann hin und wieder zu mir.“ Das war natürlich ich. „Nein, mein Kleiner kommt zu mir“, sagte sie.
Ein anderes Mal war ich bei ihr in Besur. Sie fragte mich: „Bist du bereit für die Beerdigung?“ Ich antwortete: „Ja, aber du musst aufpassen mit meinem Programm, denn dann bin ich wieder eine Woche weg.“ Sie fragte: „Wann bist du wieder da?“ Drei Wochen später sagte sie: „Gut, dann kannst du schon vorbereiten. In drei Wochen gehe ich zum Herrn.“ Und so kam es auch.
Ich war zwei Wochen weg und kam nach Hause. Am Tag danach ging ich direkt ins Spital zu ihr, betete mit ihr, und am Tag darauf ist sie gestorben. Ich konnte dann bei der Beerdigung evangelisieren. Das sind so besondere Zeichen.
Ich finde es so schön, wie der Herr solche Kontakte gibt. Oft gehen diese Lasten und die Bereitschaft zu dienen in der Gemeinschaft der Gemeinde herum.
Dienst am Nächsten als Ausdruck der Nachfolge
Was ich heute interessant finde, ist eine Tendenz, die ich beobachte. Ich weiß nicht, ob es in Deutschland auch so ist, aber bei uns gibt es die Neigung, direkt dem Herrn dienen zu wollen und nicht unbedingt einem anderen Menschen.
Es hat mich sehr gefreut, als zum Beispiel in einer der Gemeinden in den Vogesen zwei Personen sagten: „Wir wollen dem Herrn dienen, aber uns ist klar, dass wir dir, Daniel, dienen müssen.“ Das war für mich etwas ganz Besonderes. Ich habe mich gefragt, was das bedeutet, und es hat mich später sehr gefreut zu erkennen, dass es auch das Verständnis gibt, einem anderen in seinem Dienst zu dienen, damit er seinen Dienst besser tun kann.
Das kann man auch in der Gemeinde überlegen. Zum Beispiel, wenn jemand die Gabe hat, das Wort zu vertiefen oder zu verkündigen, dann kann man ihm dienen, indem man sagt: „Wenn du Gartenarbeit hast oder sonst etwas, ruf mich an, ich will dir dienen, damit du besser dienen kannst.“ Diese Idee kommt manchmal nicht von selbst, aber wir können einander so helfen, dass wir in der Gemeinde wirklich alle miteinander dienen können.
Im Moment habe ich fünf Leute, die mir dienen. Das sind Menschen aus verschiedenen Gemeinden, die andere Zeitschriften bekommen – nicht gläubige Zeitschriften, sondern Zeitungen und Ähnliches. Sie haben eine komplette Liste mit allen Themen, die ich für die Ethikarbeiten in der Bibelschule brauche. Ich habe einfach nicht die Zeit, alle neuen Artikel zu suchen und zu finden, denn ich habe anderes zu tun.
Das ist für mich wichtiger als das Vertiefen des Wortes oder ähnliches. Aber diese Leute haben die Themen, nehmen die Artikel heraus, lesen sie und markieren mit einem Textmarker, was wichtig ist. Wenn ich dann an einem Thema arbeite, habe ich eine ganze Sammlung von Materialien, die ich aus dieser „Bank“ nehmen kann. Alles ist schon gut eingeordnet.
Diese Menschen leisten einen wichtigen Dienst für meinen Dienst. Das hilft auch den Schülern oder Studenten in der Bibelschule. Ich könnte ihnen nicht so viel weitergeben, wenn nicht andere auf die Idee kämen: „Danny, wir könnten dir dienen.“
Auch in der Gemeinde kann man so denken. Vielleicht gibt es jemanden, der eine sehr gute Kinderarbeit macht, also für die Kleinen zuständig ist. Während dieser Kinderarbeit kann diese Person zum Beispiel „Guten Tag“ sagen, die Kinder willkommen heißen und für Nachschub sorgen.
Die Person, die sich Zeit nimmt, um die Kinderarbeit vorzubereiten, kann dann von anderen unterstützt werden. So wird verhindert, dass sie überlastet wird. Vielleicht braucht sie Zeit für die Vorbereitung und kann deshalb keine andere Arbeit übernehmen, die jemand anders erledigen kann.
Auch in der Gemeinde finde ich diesen Dienst sehr konkret und hilfreich. Man kann einander helfen und sich gegenseitig Mut machen, damit die Gemeinde wächst.
Fragen und Antworten zur Gemeindearbeit und Schulung
Bevor ich weitermache und mehr auf die Schulung in der Gemeinde eingehe, könnten wir vielleicht noch eine Zeit für Fragen einlegen. Falls jemand Fragen zu dem hat, was gesagt wurde – zu den drei Dimensionen des Wachstums der Gemeinde, wie man diese Dimensionen im Gleichgewicht hält oder was einen im Gemeindeleben oder im Dienen beschäftigt – können wir das jetzt besprechen. Ich weiß nicht, ob Fragen da sind oder nicht.
Wir sind eine sehr lebendige und aktiv missionarische Gemeinde. Trotzdem entsteht manchmal ein Mangel an seelsorgerlicher Kompetenz. Das kann man nicht einfach aus dem Hut zaubern. Aber wie kann man so etwas fördern? Mehr Seelsorge vielleicht, nicht zu viel, aber auch nicht gar keine. Ich finde es gut, wie du das angesprochen hast. Es gibt Gemeinden, in denen man sich nur noch mit persönlichen Problemen beschäftigt. Dort werden interne Probleme oft nicht gelöst, weil man sich zu sehr auf den Menschen selbst konzentriert und etwas sucht, was man gar nicht bekommen kann. Das empfinde ich als eine Krankheit.
Ich glaube, es ist gut, wenn verschiedene Brüder und Schwestern in der Gemeinde eine Last für die haben, die Probleme haben. Es gibt Menschen, die sehr schnell merken, wenn es jemandem nicht gut geht. Sie gehen spontan auf diese Person zu, merken, dass es ihr nicht gut geht, und haben dabei großen Respekt vor jeder Person. Das heißt, sie versuchen nicht zu grübeln oder zu graben oder alles wissen zu wollen. Aber sie sind im Herzen bewegt, wenn sie sehen, dass jemand leidet.
So habe ich es auch in einer Gemeinde erlebt: Ich habe vorgeschlagen, dass diejenigen, die diese Last tragen, sich miteinander treffen. Sie haben dann verschiedene gute, nicht zu umfangreiche, aber hilfreiche Bücher über biblische Seelsorge gemeinsam gelesen. Zum Beispiel Bücher von Krab oder von Jay Adams, die eine biblisch zentrierte Seelsorge vertreten. Natürlich gibt es auch andere Sichtweisen, aber es sind alles Menschen wie wir, die ein Fundament erarbeiten, um in der Seelsorge gemeinsam voranzugehen.
Ich finde, das ist sehr wichtig: der Hirtendienst, dass es Evangelisten, Hirten und Lehrer in der Gemeinde gibt. Für jedes dieser Gebiete muss man überlegen, wie man sich besser schulen kann, ohne dass die Schulung uns vom normalen Leben in der Gemeinschaft trennt.
Heute gibt es viele gute Schulungen, und man kann viel lernen. Aber ich persönlich mag keine Schulungen, bei denen man so viel vor Büchern oder vor dem Computer sitzt, dass man keine Zeit mehr für das Familienleben, das Gemeindeleben, Beziehungen oder die Arbeit hat. Dann ist die Schulung am falschen Platz. Schulung braucht es, aber immer in einem Maß, das es ermöglicht, im Leben im Gleichgewicht weiterzukommen.
Du würdest also praktisch jemandem sagen: „Ich sehe, dass du diese Begabung hast. Lies mal diese Bücher, oder wir können zusammen darüber sprechen“, oder einfach einen Hinweis geben. Genau so mache ich es auch. Wenn jemand liest und sich mit dem Thema beschäftigt, treffe ich mich mit ihm, um darüber zu diskutieren. Dann nehme ich diese Person auch mit zu manchen seelsorgerlichen Gesprächen, wenn die andere Person einverstanden ist. So kann sie miterleben, wie ich mit Menschen umgehe.
Natürlich kann die Person dann ganz anders mit Menschen umgehen, denn ich habe meine eigene Art, mein Temperament und meine Grenzen. Aber das Prinzip bleibt für mich in allen Bereichen gleich: Schulung ist vor allem Beziehung. Jüngerschaft ist Beziehung, Schulung ist Beziehung. Es geht darum, etwas zu geben, damit der Mensch in der Schulung, also in der Kenntnis und in der Beziehung, weiterkommt und zum Ziel gelangt.
Wie du sagst, frage ich in der Gemeinde den Herrn, besonders als Pionier: „Herr, hilf mir zu sehen, welche Gaben da sind.“ Aber noch wichtiger ist, dass ich entdecke, welche Last meine Brüder und Schwestern haben. Manche haben eine größere Last für die Verlorenen, andere mehr für die Gläubigen, die da sind und Probleme haben. Die Lasten sind verschieden.
Ich glaube, aus einer Last heraus, aus dem Herzen heraus, entsteht ein Dienst. Und in diesem Dienst zeigt sich dann die Gabe. Diese Gabe braucht oft Schulung, damit sie besser eingesetzt werden kann. Man sagt ja auch nicht zu einem Pianisten: „Du bist begabt, du musst nicht mehr üben.“ Nein, gerade weil er begabt ist, muss er üben. Genauso ist es im Dienen: Weil du eine Last hast und in dieser Richtung begabt bist, solltest du weiter üben und dich weiterentwickeln.
Praktische Erfahrungen und Herausforderungen im Dienst
Ja, ich habe nicht alles verstanden. Was wolltest du sagen?
Ja, ich kann schon noch ein Ohr drehen, ja, da kann man schon noch eine Stufe runtergehen. Auf den Straßen habe ich meistens nur Rachen, dann gibt es sonst nichts. Der Redner hat keinen Mordgeruch, kommt nach vorne. Siehst du es lieber? Und um Menschen zu helfen, meinst du? Ja.
Weil ich habe mal gehört, dass du Leute auf der Straße ansprichst, die irgendwie ein trauriges Gesicht haben. Ja, das kommt vor. Also gehst du auf diese Menschen zu, oder auch auf die Geschwister? Ja, schon.
In der Gemeinde habe ich meistens diese Freiheit, würde ich sagen. Wenn ich merke, dass es nicht so gut geht bei jenen, dann nehme ich sie beim Ausgang so auf die Seite und sage: Du, ich kann mich irren, aber ich habe jetzt das Gefühl, innerlich geht es dir vielleicht nicht so gut. Hast du gerade eine Last, für die ich beten kann, oder willst du mir was sagen?
Manchmal sagen sie nein, nichts Besonderes, okay, Entschuldigung. Aber es kann auch sein, dass genau das der Fall ist. Das passiert mir auch auf der Straße. Mir ist das passiert, als ich in Frankreich auf der Autobahn war, da wo man bezahlt. Ich gebe dann jedes Mal ein Evangelium, wenn ich an der Autobahn bezahle. Da habe ich in den letzten Tagen einen Mann in meinem Alter, also einen Jungen, gefragt: Wie geht es Ihnen? Wo ist...? Und er hat gesagt: Nicht gut.
Das ist ja wunderbar, wenn einer das so sagen kann. Zum Glück war es nachts und kein Auto hinter mir, denn ich war dann 45 Minuten am Schalter mit meinem Auto. Aber ich glaube, es gibt eine Spontaneität, die ich nicht berechnen kann. Aber ich glaube, das ist gerade das Leben in der Beziehung mit dem Herrn, wo der Geist uns auch dann überzeugt. Sie kann sich anders halten, wo wir anhalten. Und manchmal fühlt man sich selber komisch, wenn man nachher überlegt, wie das Ding gegangen ist. Aber Gott hat Freiheit, und wir müssen auch in dieser Freiheit leben können.
Ja? Ja, das finde ich auch ganz, ganz wichtig. Als ich angefangen habe in meinem Dienst, habe ich drei ältere Brüder gefragt: Bitte, seid ihr bereit, die Kontrolle über mein Leben zu übernehmen? Also ich möchte gerne unter eurer Kontrolle leben. Und das waren drei ganz verschiedene: Ralph Schallis, Roy Hessian und Niklaus Kesselis. Das waren die drei. Die zwei sind schon im Himmel, sie sind angekommen. Niklaus ist noch da.
Mit ihnen habe ich einfach immer Kontakt gehabt. Ich habe ihnen gesagt: Bitte sagt mir auch, was nicht geht, was ihr seht und nicht geht, und habt Geduld mit meinen ersten Reaktionen. Denn oft, wenn man mir sagt, das geht nicht, kommt zuerst meine Argumentation. Sie haben zum Glück Geduld gehabt.
Manchmal war eine Situation so: Die Gemeinde hatte keinen Platz mehr, es brauchte eine größere Möglichkeit, einen Saal, ein Haus und so weiter. Ich habe etwas gefunden, super, und habe ein Foto davon gemacht. Das war richtig toll. Ich habe den dreien das geschickt und gesagt: Betet dafür, dass jetzt das Geld noch reinkommt.
Und ohne dass der eine mit den anderen gesprochen hat, haben die drei geantwortet: Das ist nicht gut. Da habe ich gedacht: Ja, die stellen ja nicht jeden Sonntag die Möbel aus der Stube, damit Platz ist für dich, und machen alles raus und legen eine Plane drauf und müssen alles ändern und haben die Leute im Treppenhaus sitzen, um zu hören und so. Die haben leicht reden, das war meine erste Reaktion.
Und sie hatten Recht. Sechs Monate später haben wir dieses Haus und das ganze Gelände mit Park und so gefunden, halb dreist so groß, doppelt so groß. Sie hatten Recht, verstehst du?
Sie haben mir oft geholfen. Ich konnte mit ihnen auch sagen, wie es in unserer Ehe geht, Ursula konnte sagen, wie sie das sieht und so weiter, und sie haben uns geholfen.
Ich finde es ganz nötig, dass wir alle auch Leute haben, die mehr Erfahrung haben und bei denen wir einfach unser Herz ausschütten können und die Kontrolle über unser Leben haben. Wir sind alle nur Menschen. Uns kann einer noch so fest sagen: Die Beziehung mit Gott ist super. Sie ist auch super, das kann ich sagen, sie ist super. Aber auch in meinem Verständnis dessen, was ich erlebe in der Beziehung, kann ich falsch liegen – nicht wegen Gott und der Beziehung, sondern wegen meines Verständnisses in der Beziehung.
Und das darf man nicht vergessen, es sind Menschen.
Jüngerschaft und Beziehung: Balance zwischen Programm und Spontaneität
Sonst noch eine Frage, ja. Und zwar besagt es, dass Jüngerschaft vor allem über Beziehungen läuft. Das ist etwas, was ich auch in der letzten Zeit gemerkt habe: Es ist einfach wichtig, wirklich ein Freund für andere Geschwister zu sein, um ihnen zu helfen.
Jetzt fragte ich mich nur, wie wichtig es ist, wirklich so eine Art – ja, ich sage jetzt mal dieses böse Wort – Programm zu haben, also dass man den Leuten auch aus dem Wort Gottes etwas weitergibt. Denn schließlich geht es ja nicht nur darum, eine Beziehung zu haben, sondern auch wirklich die Leute anzuleiten und sie ins Wort Gottes zu führen.
Wie viel Programm machst du genau? Oder reagierst du einfach spontan im Gespräch auf die Not der Leute? Wie soll das denn sein?
Nicht so richtig. Also, es geht um Jüngerschaft und Beziehung, aber wie weit ist die Beziehung mit einem anderen wichtig? Wie wichtig ist es, ein gewisses Programm zu haben, um mit der Bibel umzugehen, Verschiedenes zu lernen und dem anderen zu lehren, damit er lernen kann?
Ich glaube, beides darf man nicht auseinandernehmen. Für mich ist es wichtig, wenn ich andere mitnehme als Jüngerschulung, dass es verschiedene Aufgaben gibt, ganz konkrete, mit biblischen Themen zu arbeiten.
Das Erste, was ich versuche, ihnen zu lernen, ist, wie man die Bibel liest. Das braucht für mich immer ziemlich viel Zeit, denn ich finde, es ist wichtig, dass der Jünger lernt, die Bibel zu lesen. Das ist für mich wichtiger als die Themen selbst.
Wenn jemand bekehrt ist, muss er lernen, die Bibel zu lesen und wie man beim Lesen verschiedene Themen selbst entdecken kann. Wie man verschiedene Arten hat, um zu unterstreichen oder mit Themenheften umzugehen. Jeder kann sein System finden, aber ich möchte, dass er sein System findet.
Ursula hat in der Bibel gerade viele Zeichen, die alles Zeichen sind von Krankenschwestern und so, von Medikamentzeichen, weil sie genau weiß: Ah ja, das heißt Glaube, das heißt Beziehung, das heißt die und die Sünde, tack, tack, tack.
Ich habe einen guten Freund, der ist Mathematiker, und der hat nur Mathematikzeichen, Abkürzungen. Mein Sohn, der auch Mathematiker ist, hat ganz andere Zeichen, ebenfalls nur Abkürzungen in der Bibel. Aber jeder kann sein System entdecken und finden.
Wir wollen ja die Bibel lesen, aber wir möchten auch so viel wie möglich behalten. Und weil wir behalten wollen, möchten wir die ganzen Zusammenhänge in der Bibel finden. Wir möchten nicht einfach nur einen Satz verstehen, sondern verstehen, was dieser Satz im ganzen Buch oder in diesem Brief bedeutet. Was sagt dieser Satz im Brief? Wie ist das in der Geschichte so?
Du kannst deinem Gegenüber wirklich Freude machen beim Bibellesen. Bei diesem Bibellesen nehme ich meistens den Jünger mit, dass er in ein Teil meines Bibelleseprogramms hineingeht. Ich sage „ein Teil“, denn ich hoffe, dass du auch immer Wachstum im Bibellesen hast. Du bist also nicht heute da, wo der andere am Anfang ist.
Aber er liest dann zum Beispiel ein Kapitel am Tag von den Kapiteln, die ich auch lese. Und dann können wir Austausch darüber haben. Da kommt es auch vor, dass ich dann einfach per Telefon anrufe: „Wie geht es dir? Hast du heute auch dieses Kapitel gelesen? Was denkst du von dem und dem?“ und so weiter.
Es gibt also Jüngerschaft durch Beziehung, aber auch Schulung, um jemandem zu helfen, dass er in dem, was er ist, in seinen Möglichkeiten weiterkommt – in der Bibel und in verschiedenen Themen.
Ich nehme auch verschiedenes Material, das es gibt. Ich will ja nicht das Rad neu erfinden, es gibt schon vieles. Ich nehme von dem, was es gibt, aber versuche auch zu schauen, wo der Jünger steht, welches Allgemeinniveau und Allgemeinwissen er hat.
Es ist nicht nötig, dass alle Giraffen werden, tatsächlich sind es die Schafe. Und die Schafe können Schafe bleiben, aber gesunde Schafe, die richtig in Gehorsam leben. Die brauchen nicht alle zu wissen, warum die Genesis-P-Stücke so gesehen sind, von Adonai her und so. Das ist nicht für alle so wichtig.
Also einfach ersuchen, da zu helfen, wo der andere steht, damit er in der Beziehung und in den Themen weiterkommt.
Was sind da so ganz wichtige Themen, die man wirklich am Anfang mit jemandem machen sollte?
Die Themen, wenn jemand bekehrt ist und Jünger schafft, die sind für mich auf alle Fälle erstens: Wie liest man die Bibel? Danach komme ich immer wieder am Anfang auf das Thema: Wer ist eigentlich Gott? Ich glaube, auch der Bekehrte muss besser verstehen, wer Gott ist.
Dann kommt das Ganze, was Christus gemacht hat. Das ist eben auch die Trinität, aber nicht als theologische Trinität, sondern auch das Wirken des Heiligen Geistes: Er tröstet, und was sein Ziel ist.
Es ist sehr interessant: Viele haben nicht gemerkt, dass die erste Priorität des Heiligen Geistes in Apostelgeschichte 1,8 ist: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“
Also auch die erste Zielsetzung des Heiligen Geistes ist, dass wir Zeugen in der Welt sind. Und das entdeckt der Jünger dann auch.
Und weil wir Zeugen sind, brauchen wir Trost. Denn um Zeuge in der Welt zu sein, brauchen wir einen Tröster. Das ist also ein Thema.
Dann, was oft kommt, ist: Was ist Fleisch, Welt und der Feind Satan? Die ganze Sache mit der Welt ist sehr wichtig, denn was ist der Weltgeist? Es ist gar nicht so einfach, das in der Schrift durchzuarbeiten.
Da kann man mit verschiedenen Texten helfen und verstehen, was dieser Weltgeist eigentlich ist. Denn wie ich schon gesagt habe: Wenn ein Mensch lebt, immer in der Richtung, wo er findet, das ist die richtige Richtung, die gute Richtung, dann lebt er so, wie er denkt.
Wenn ich im Zeitgeist denke, dann lebe ich in dieser Richtung, wie ich denke. Und wenn ich in einer anderen Denkart bin, dann sind verschiedene Sachen, die ich auf der Seite lasse, weil sie keine Priorität mehr haben. Weil ich in einer anderen Denkart bin.
Das ist auch etwas für die Jüngerschaft, das mir wichtig ist: Wie denkst du? Wie siehst du dich in zehn Jahren? Es ist interessant, so hinzusitzen und zu überlegen: Wo wirst du in zehn Jahren sein? Frau, Mann, Sohn? Oder Vertiefung in deinem Leben? Bereitschaft, besser Gottgehorsam zu sein, lernen, für andere zu leben und nicht mehr so an mich zu denken?
Es gibt verschiedene Ziele. Und je nachdem, wo jemand sich in zehn Jahren sieht, kann man überlegen, in welcher Richtung er geschult sein muss, um dieses Ziel zu erreichen. Was hilft mir, um dieses Ziel zu erreichen?
Damit die Qualität steigt, muss man manchmal auch Geschwister bremsen. Man muss auch sagen: Ich denke mal, dass es nicht seine Gabe ist. Man kann es prompt machen und sagen: „Du, hör auf damit, es ist mir sehr egal.“ Oder auch in einer normalen, menschlichen, glittlichen Art.
Hast du da so ein Beispiel, wie man Geschwister bremsen kann?
Ich glaube, das Bremsen ist da, wo ich manchmal bremse, wenn ich erklären kann – weil ich ein Nebengut kenne – dass jetzt eine Dichotomie, eine Trennung stattfindet zwischen deinem Wissen und deiner Tat, wie Jakobus es sagt.
Dass plötzlich das Wissen und die theoretische Schulung so viel Distanz genommen hat zwischen dem Wissen und dem ganz einfachen Leben, dem Praktizieren der Sache. Dann sage ich: „Jetzt übe ich mehr noch im Dienen, im Praktizieren.“
Ich hatte so einen Praktikanten, der sieben Jahre Bibelschule gemacht hat. Das ist schon nicht schlecht, sieben Jahre, oder? Da kam er zu mir noch für ein Praktikum, und am Ende vom Praktikum hat er mir gesagt: „Du Dani, sag mir, was sollte ich jetzt noch für ein Studium haben, um besser dienen zu können?“
Da habe ich gesagt: „Ich habe etwas gesehen: Wenn du zusammensitzt mit anderen Studenten in Disputationen und einer seinen Kaffee ausleert, dann lässt du immer den anderen genügend Zeit, um den Putzlappen zu holen?“
Da musst du noch Fortschritte machen. Das heißt, von seinem vielen Wissen weiß er viel mehr als ich, und das ist ja leicht. Aber von seinem Wissen her ist das Dienen so oft ausgerichtet, dass er gar nicht mehr die Augen hat zum Dienen.
Ich hatte mal so eine Erinnerung: Ein Leiter von einem Missionswerk kam zu mir, das war schon in meinem Buch geschrieben. Da kam mein Mann herein, und ich war gerade am Putzen vom Eingang.
Dann sagt er: „Ja, guten Tag, machen Sie das für die Gemeinde?“ Ich sagte: „Ja, ja, das ist normal, ich putze einfach da, das ist so schön, ich habe das auch gemacht.“
Und wissen Sie, wo Daniel Herrmann wohnt? Dann habe ich gesagt: „Ja, da oben im zweiten Stock.“ Da ist er hochgegangen.
Danach war es mir so peinlich, ich war in meinem blauen Arbeitsgewand am Putzen und habe im Gang gepfiffen.
„Das ist schön, dass Sie das auch machen“, hat er gesagt, und so habe ich schon. Er hat mir dann noch gesagt: „So habe ich es auch gemacht, und so hat der Herr es dann auch gewollt.“
Dienst, so verstehe ich es auch. Ah ja, schon richtig. Genau, das war so. Jedes Mal so beginnend positiv.
Und danach hat er oben gewartet, bis Daniel Herrmann kommt. Dann habe ich schnell das Ding ausgezogen und bin hingesessen.
Was peinlich, ein Moment peinlich, ja, nicht schlimm.
Aber wir müssen immer aufpassen, dass es keine Dichotomie, keine Trennung im Leben gibt. Da müssen wir einander helfen.
Ich glaube auch, es gibt Mühe im Studium. Es gibt auch Leute, die eine große Freude am Studium haben. Es gibt sogar die Flucht ins Studium, wie es Flucht in andere Sachen gibt, Flucht in der Arbeit, Flucht usw.
Es gibt Flucht in verschiedenen Gebieten.
Man kann auch – ich will niemanden wirklich richten – Missionare kennen, die plötzlich Autoren werden, weil sie nicht mehr den Mut haben, in Beziehung mit Menschen zu sein.
Sie wurden so oft enttäuscht in den Beziehungen mit Menschen, mit Schwierigkeiten, dass sie lieber Bücher schreiben.
Ich verstehe es, ich hatte ja auch schon mal so Phasen.
Es sind schon zwei Editoren, die gefragt haben: „Schreib doch ein Buch über Gemeindegründung.“ Zum Glück konnte ich zurückschreiben: „Das Buch gibt es schon, es heißt das Neue Testament.“ Ich bekam da keine Antwort mehr, aber wahrscheinlich haben sie es verstanden.
Schade, das gibt es schon.
Wie weißt du, dass es das gibt? Super, ne? Verschiedene Auflagen größer und größer. Ja, wunderbares Buch.
Ehe und Partnerschaft im Glaubensleben
Du hast ja schon einige gemeinsame Ergründungsarbeiten mitgemacht, und dabei hat sich immer wieder gezeigt, dass sich Ferking gefunden hat. Wie haben Sie das verhindert? Ich habe Sie dann zu gläubigen Familien geführt, in denen Streit herrscht, und gesagt: Mach mal das hier so, okay? Nein, nein, so habe ich das nicht gemacht. Jetzt verstehe ich Sie.
Was hast du diesen Leuten, also diesen Paaren, mit auf den Weg gegeben oder was hast du ihnen im Fuß oder Falschamm gesetzt? Du hast bestimmt auch schon Dinge erlebt, die schrecklich geendet sind.
Ja, stimmt. Und das einfach, ja, was gibt es zu diesen Leuten mit? Es gibt vor allem verschiedene Ratschläge, die mir kostbar sind, uns kostbar sind, Ursula und mir, wenn ich davon spreche, weil wir gemerkt haben, als wir miteinander so angefangen haben.
Das Erste ist, ganz bewusst zu wissen: Hat jeder schon mal Buße getan und dem anderen gesagt, es tut mir leid, ich habe Unrecht gehabt? Das ist ganz wichtig. Denn es gibt Leute, die immer meinen, sie haben schon um Vergebung gebetet, aber sie haben es ja gar nie gemacht, sie haben es nur immer gedacht. Und das Wichtige ist das Tun.
Das kann man üben. Sobald man verliebt ist, kann man das üben, dass man nicht einfach schweigt über Sachen, bei denen man nicht einverstanden ist, oder eine Korrektur später macht, sondern ganz bewusst weiß, hier kann man um Vergebung bitten: „Falsch gedacht über dich, da habe ich falsch geredet, da war ich zu hart mit dir.“ Das lernt man sofort am Anfang, denn man braucht es nachher das ganze Leben.
Es gibt leider viele christliche Ehen, in denen die Haltung mehr die ist: Der andere kennt mich jetzt genug, dass er weiß, was mich irritiert, also muss er selber jetzt mal ändern, damit es mir gut geht. Aber das ist ja gar nicht biblisch. Der andere soll nicht ändern, ich soll für den anderen leben, ich soll nicht erwarten, dass der andere für mich lebt. Und ich finde es schon wichtig, dass man darüber spricht.
Das Zweite: In der Ehe ist es nicht der Weg von einem und auch nicht der Weg von anderen, sondern es ist ein neuer Weg, den man nie gegangen ist. Das ist auch wichtig, sonst hat man Illusionen und denkt: Ich bin jetzt so und so, da muss der andere sich anpassen. Nein, nein, beide haben einen neuen Weg miteinander zu entdecken. Darum ist das Gespräch so wichtig, damit man richtig versteht, welchen Weg man wiegt.
Das Dritte, für uns Wichtiges, großverlanglich, war die Zielsetzung. Wir wollten miteinander einverstanden sein. Unser Leben soll als Priorität haben, wirklich dem Herrn zu dienen – miteinander. Das heißt nicht immer zusammen in etwas, aber im Herzen miteinander einverstanden sein, wie der andere dient und dem Herrn dient.
Das macht auch Prioritäten. Gott hat sie sofort kontrolliert. Ich weiß noch, wo ich sie während der Verlobungszeit fünf Jahre lang, viel zu lang, muss man nicht, aber während dieser Zeit haben wir versucht, uns alle drei Monate zu sehen. Dann kamen wieder diese drei Monate fast durch. Da habe ich mich schon gefreut, fast die Stunden wiedergezählt.
Das war in der Bibelschule. Da kam ein Bruder zu mir und hat gesagt: Ja, ich hatte etwas ganz Wichtiges zu Hause und so, ob ich ihn nicht am Sonntag für die Predigt ersetzen könnte. Da habe ich gedacht: Mann! Da kann ich ja nicht zu Ursula gehen am Sonntag. Dann habe ich Ursula telefoniert, und sie hat gesagt: „Du Dani, wir haben gesagt, Reich Gottes hat Priorität.“ Okay, haben wir uns nicht gesehen, erst wieder drei Monate später.
Gut, ich hatte nachher schon, denn der andere ging zu seiner Braut, also zu seiner Verliebten, und hat mir nicht gesagt, warum er will, dass ich ihn ersetze. Weiß ja, wie die Brüder sind. Da musste ich nachher meine alte Natur wieder zähmen, denn meine Reaktionen sind noch ziemlich korrekt. Okay, aber es war schon für uns ein wichtiger Test, und der Test kommt dann das ganze Leben lang, wo man die Priorität setzt.
Wir waren, als Viertes, einverstanden miteinander, dass unser Leben nicht das Glück im Materiellen hat. Das war wichtig für mich und für uns, weil Ursula aus einem Haus kommt, wo ihr Vater Geschäftsdirektor in der Schweiz war, mit großen amerikanischen Wagen und so, und ich komme mit meinem Fahrrad, Missionarskind, aber schönes Fahrrad, muss man doch auch sagen.
Da mussten wir uns klar sein, auch in den Prioritäten für das Materielle. Was uns dann geholfen hat, war, dass wir uns gesagt haben: Wir wollen versuchen, wahr zu sein, so wie wir vom Materiellen reden, und nicht sagen, etwas ist indispensable, also nicht verfügbar. Nein, indispensable heißt, man kann es nicht lassen, unerlässlich. Man darf nicht von etwas sagen, es ist unerlässlich, wenn es nicht wahr ist.
Zum Beispiel: Nach der Hochzeit kamen die Leute von der Familie, also nach einem Jahr von der Schweiz, zu Besuch und haben mir gesagt: Was, Ursula hat nicht mal eine Maschine für die Küche, sie hat nicht mal eine, ja, hat sie nicht mal so Dinge. Und zum Glück hat Ursula gesagt: „Ich habe ein Messer für die Küche, wir essen ganz gesund.“ Die waren, ja, okay. Ursula hat immer gesagt, sie ist so toll, ich brauche keine Maschinen zum Putzen in der Küche. Kirche, ganz besser, ist doch so praktisch.
Aber diese Haltung muss einem reinkommen. Die erste Wohnung, die wir hatten, da habe ich nur ein Ding gefunden, so eine Art Scheune. Da war kein Wasser, schließlich kein Strom, und das WC war im Stall daneben. Dann stell dir vor, eine Schweizerin, die von einem Direktorhaus kommt, mit ihrer Handtasche, die zu den Schuhen passt, wenn man dann so zu einem Franzosen geht. Da muss eine Zielsetzung da sein. Und die ist doch ganz wichtig: Nicht, dass ich meine, das Glück steckt im Materiellen.
Geh mal in die Häuser von Millionären hinein, schau die Leute an und hör ihnen zu. Da wirst du merken, wie unglücklich sie sind. Verstehst du? Und da steht doch ein Ferrari vor der Tür. Aber du hast ja nicht mal das Geld zum Tanken beim Ferrari, also lass es sein. Das muss auch klar sein, finde ich.
Dann, auch in der Zeit, in der ich das Verhältnis anfange bis zur Hochzeit, hilft einander reinzubleiben. Hilft einander, Distanz zu haben. Ihr könnt schon einander, ich weiß nicht, wie die Gesetze hier in der Gemeinde sind, aber Küssen und so, aber hilft einander, Distanz zu nehmen.
Ich habe Ursula immer gesagt: Unsere Zeit wird lang sein, wir sind voll verliebt, ich bin immer noch heute so voll verliebt. Aber es war richtig. Ich habe ihr gesagt: Wenn ich zu nahe komme und zu fest physisch bei dir bin, bitte stoß mich zurück, hilf mir, stoß mich zurück! Und sie hat es gemacht. Ich habe es auch gemacht. Wenn ich möchte, jetzt geht es dann weiter, zurückgestoßen, sagt nein.
Wir müssen wissen, wir sind nicht aus Eisenbeton. Wir Männer sind schwache Typen, alle. Wenn wir verliebt sind, ist der Drang sehr stark zum anderen und der Drang vom anderen auch zu uns. Aber wir wollen... Ich bin so dankbar, das ist eine Gnade Gottes, wenn ich denke, was ich erlebt habe in den Jahren ohne Christus.
Gott hat mich bewahrt. Die Musik scheint blöd, aber es ist so. Ich habe Klavier gelernt, dann Zipfel, dann Gitarre, und habe in einer Jazzgruppe gespielt, immer in Nightclubs, und andere hatten Mädchen in den Armen, ich hatte immer Musikinstrumente in den Armen.
Ich konnte, ich bin so glücklich, der Ursula sagen: Ich war nie mit einem anderen Mädchen zusammen. Verstehst du? Welch Geschenk! Ich war nächtelang in Nightclubs, ja, aber so verliebt in die Musik, wie verrückt. Natürlich nicht nur Musik, auch Hormut, das ist immer das schöne Spiel.
Die Leute schauen daran und sagen: Ach, ich will das nicht. War Musiker, ne? Sagen ja in der Welt die Leute, eine Frau soll nie einen Musiker heiraten. Warum? Weil die so untreu sind. Ah ja, weil die auf der Bühne sind und die Mädchen und so... Ja, ja, ja, aber das ist nicht unbedingt wahr, gell? Ja, ja, habe mich gut verteidigt da. Nicht schlecht, nicht schlecht, das ist Lawin, aber gut erfreulich.
Nach der Bekehrung musste ich eine ganze Zeit, dazu musste mich niemand zwingen, aber es ist ja lustig, eine ganze Zeit lang habe ich dann immer Trompete geübt im Keller und geweint, denn ich konnte nicht vor Publikum spielen ohne Hormut. Das war verrückt, richtig verrückt.
Nachher bin ich dann in die klassische Musik gegangen, eine große Band mit so siebzig Spielern, und konnte mitspielen, ohne dass ich die erste Trompete war, und so ging es. Dann habe ich klassische Musik gespielt, also Orgel und Trompete, Solotrompete, aber immer wieder in der Spannung: „Herr, hilf mir, hilf mir mit dem Kampf mit dem Hormut, steh mir bei, Herr!“
Ich habe gerne die Werke von Bach gespielt, Orgel und Trompete, weil ich dann die Worte, die auf der Musik von Bach geschrieben waren, eingeübt habe. Diese geistlichen Worte, die drauf waren, habe ich beim Spielen memorisiert, und das hat mich bewahrt vor dem Hormut.
Es ist so schade, wenn ich so viele verschiedene junge Musikgruppen in Gemeinden sehe, wo ich merke: Mensch, bewahre sie, Herr, bewahre sie, dass sie nicht mitgerissen werden von diesem Hormut.
Ich hatte dann auch eine Musikgruppe, mit der wir evangelisiert haben, ganz spät, und die musste ich dann aufhören, das war am Ende der Bibelschule. Die Gruppe habe ich aufhören müssen, weil wir eine Schallplatte gemacht haben und so. Okay, aber wenn wir vor Publikum waren, waren die Instrumente nicht mehr so eingestellt, wie wir gesagt hatten. Wir wollten, dass die Sängerin oder der Sänger jedes Wort versteht, und das war nicht mehr der Fall.
Vor dem Publikum versucht jeder ein wenig, dass man sein Instrument hört. Dann haben wir gesagt, wir hören auf. Wir haben noch nicht die geistliche Reife, um das zu leben.
Also es ist diese Spannung, dass man ehrlicher wahr ist mit sich selbst. Das ist dasselbe in der Beziehung: Wenn du verliebt bist, sei wahr, du willst reinbleiben, und beide müssen darüber sprechen, einander helfen, rein zu sein.
Und die Beziehung auch in der Gruppe leben, ganz normal, dass man miteinander dient und in der Gemeinde miteinander dient und offen bleibt für Ratschläge. Man ist ja nie mehr total objektiv, wenn man voll verliebt ist. Wenn man nicht so halb im Nebel da ist, dann ist es gut, wenn man auch andere hört, die objektiv sind.
Am Anfang unseres Verliebtseins habe ich dann Kontakt aufgenommen mit den Ältesten der Gemeinde, die ich nicht kannte, wo Ursula war, um zu wissen, wer sie ist, ob sie so frei ist mit allen Männern. Die haben mir dann gesagt, sie macht Seelsorge unter Mädchen, sie ist sehr treu usw. Das war für mich die erste grüne Lampe, um einen Schritt weiterzugehen.
Habt ihr Fragen auf diesem Gebiet, wie jemanden finden oder so? Man kann natürlich die Adressen angeben, kommt drauf an, wie viel Geld es gibt.
Ich muss sagen, es macht oft Not heute, wenn man gläubige Ehen sieht, die so schief gehen. Aber wenn du von vornherein auch Ziele setzt und in der Liebe, in der Ehrlichkeit bleibst vor Gott und vor dem Anderen, finde ich das Eheleben etwas Super.
Wir sind jetzt 36 Jahre verheiratet. Wenn wir getrennt sind, habe ich immer noch Mühe. Ich muss noch zwanzigmal am Tag die Fotos von Ursula anschauen, immer wieder für sie beten und freue mich, zurückzugehen.
Ich sage manchmal zu mir: Herr, wenn ich allein bleiben soll, denn sie ist auch nicht gesund, dann bitte, bitte, bitte, bitte, bereite du mir vor, ich brauche deine Hilfe. Ich kann mir heute noch das Leben nicht ohne sie vorstellen. Herr, hilf!
In meinem Dienst konnte ich diesen Dienst eigentlich haben, weil Gott mir Ursula daneben gestellt hat. Da bin ich ganz bewusst davon überzeugt. Ich habe eine Perle bekommen, aber sie gehört nicht mehr mir.
Sie war mal todkrank, und die Ärzte haben ihr nur noch ein paar Stunden zu leben gegeben. Da war ich neben ihrem Bett im Spital, auf den Knien, mit dem Text vom Jürggeld: „Du hast sie gegeben, sie ist dein, du darfst sie nehmen, und ich darf nichts sagen, Herr.“ Und Gott hat sie mir dann gelassen.
Darum weiß ich auch, das ist ein unerhörtes Geschenk, nur Gnade. Ich habe kein Recht auf meine Frau, sie ist nur Gnade, sie gehört ihm. Davon muss man sich bewusst sein.
Das wurde für mich erst später in der Ehe klar: Mein Dienst an Ursula ist, dass sie durch mein Wesen, durch mein Leben eine bessere Beziehung mit Gott haben kann. Das sollte mein Dienst sein, dass sie es schöner hat mit Gott.
Das ist ein Defizit, das ist eine Herausforderung für mich in meinem Leben. Darum bin ich auch so dankbar, von der Gnade zu leben. Wenn du diese Verantwortung hast, dass der andere es schön hat mit Gott, dann ist die Verantwortung groß, aber es ist wunderbar, miteinander zu leben.
Gott hat auch die Gnade geschenkt, dass die drei Kinder ihm gehören. Das kann man auch nicht machen. Die drei Kinder sind verheiratet mit ganz konsequenten Gläubigen, die miteinander vorwärts gehen. Jetzt haben wir acht Enkelkinder. Das ist alles Gnade, alles Gnade.
Also die Ehe ist nicht etwas Negatives, das muss ich sagen, denn heute in unserer Gesellschaft weiß man nicht mehr genau. Es ist etwas Superschönes, superschön.
Ja, unser Herr, wir wollen wachsen als Gemeinde, und du möchtest, dass deine Gemeinde wächst, dass deine Braut wächst. Herr, bitte hilf, dass es uns gut gelingt, dass wir hier Ehre machen, dass wir aufrichtig sind dir gegenüber und auch den Geschwistern gegenüber.
Bitte hilf, dass dein Wort noch etwas in uns bewirkt, dass wir uns seiner Wahrheit auch stellen. Danke, dass du gut mit uns meinst, du hast uns gerettet, du hast eine gute Grundlage gelegt und Stück für Stück Rest für unser Alltagsleben und technischen Umgang.
Danke, dass wir in so einem Segen stehen, grundsätzlich von dir aus, weil du uns geschenkt hast. Und danke, dass du uns ermutigst, dass wir vorwärts gehen.
Preist dich dafür. Amen. Amen.
Gebet um Gnade, Demut und Einheit
Herr Jesus, danke, dass wir vor dem Gericht bewahrt sind und dass Du für uns nur Liebe, Gnade und Wahrheit stehen lässt. Ich danke Dir, dass Dein Wille unseren Willen bezwingen kann.
Du sagst uns auch, dass wir vor Dir so sein können, wie wir sind, dass wir Dir nichts vorspielen müssen und keine Masken aufsetzen müssen – auch nicht in der Gemeinde. Wir können einfach so sein, wie wir sind. Danke, dass Du Vergebung für uns bereithältst, wenn wir zu Dir kommen und dass Du sie gewährst.
Danke, dass Du siehst, wie wichtig und spannend es ist, hier zu sein. Es ist so schön, dass wir bei Dir frei sein können, dass wir so sein dürfen, wie wir sind – mit Einfachheit, Demut und auch mit Hoffnung. Auch wenn wir sündigen, dürfen wir wieder zu Dir kommen, so wie wir sein sollen. Bitte öffne uns die Augen, damit wir uns so sehen, wie wir wirklich sind, und dass wir Dich um Deine Gnade bitten dürfen.
Jesus, ich bitte Dich auch, dass Du uns in dieser Haltung hilfst – nicht in der Scheinheiligkeit. Hilf uns, dass wir nicht vom Weg abkommen und uns von uns selbst lenken lassen, so wie wir es manchmal tun. Wir wollen nicht alles selbst bewegen, sondern Du bist derjenige, der den Tod besiegt hat. Du bist der Herr und der wahre Schöpfer.
Wir wollen uns Deiner Weisheit, Demut und Vergebung unterordnen und wirklich so zu Werkzeugen werden, wie Du sie am besten einsetzen kannst. Ich bitte Dich, dass wir diese Haltung auch im Alltag leben – in der Gemeinde, am Arbeitsplatz, in der WG oder in der Familie zuhause. Schenke uns den Blick, dass wir niemandem etwas vorspielen müssen, dass wir uns nicht verstecken und nicht von anderen erwarten, dass sie sich verändern. Vielmehr dürfen wir zuerst im Gebet zu Dir kommen und um Vergebung bitten.
Jesus, gib uns auch viel Weisheit im Umgang miteinander in der Gemeinde und in allem, was wir tun, damit Du verherrlicht wirst. Wenn die Menschen uns sehen, sollen sie Dich erkennen und preisen. Amen.
Jesus möchte auch sagen, dass Du Gott nicht löschen oder beherrschen sollst. Jesus möchte, dass Du der größte aller Diener bist. Du hast uns gesiegt, hast uns die Füße gewaschen, hast unser Herz gereinigt. Wir bitten Dich, dass Du uns eine solche Gesinnung schenkst.
Herr, wir wollen wirklich so wenig wie möglich von uns selbst sein, wir wollen nicht herrschen, sondern dienen – in der Gemeinde, in den Geschichten und in der Welt. Bitte zeig uns auch, wie wir Dir und den Menschen dienen können.
Jesus, ich bitte darum, dass wir in der Einheit bleiben. Ich bitte auch für Deinen Geist, dass er uns folgen will und uns auf die Dinge aufmerksam macht, die uns hindern, Dir zu folgen. Wir wollen Dir von ganzem Herzen folgen, Jesus.
Ich bitte Dich, dass Du jeden von uns zu Dir ziehst und uns hilfst, Dir nachzufolgen. Amen.
Jesus, ich danke Dir, dass wir erleben dürfen, wie Menschen um uns herum sich bekehren und Dir echt nachfolgen. Danke, dass Du uns segnest und unsere Beziehung zu Dir stärkst, damit wir wieder aus Deiner Kraft leben und anderen Liebe geben können.
Herr Jesus, es ist eine große Last und ein tiefes Anliegen in unserem Herzen, den Menschen nachzugehen. Wir wissen, dass alles in Deiner Hand liegt – wie wir mit ihnen umgehen und was wir ihnen lehren sollen. Wir bitten Dich, dass Du das segnest. Amen.