Wenn dich alle im Stich lassen

John Piper
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Serie | 366 Teile

Solid Joys

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Paulus ist ein alter Mann. In einer fremden Stadt, weit weg von Zuhause. Umgeben von Feinden. In Todesgefahr. Warum? Die Antwort: Damit er diesen kostbaren Satz für unsere mutlosen oder ängstlichen oder einsamen Seelen schreiben konnte: „Der Herr aber stand mir bei.“


Wenn dich alle im Stich lassen

„Bei meiner ersten Verteidigung stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich; es werde ihnen nicht angerechnet! Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Verkündigung völlig ausgerichtet würde und alle Heiden sie hören könnten; und so wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen. Der Herr wird mich auch von jedem boshaften Werk erlösen und mich in sein himmlisches Reich retten. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (2Tim 4,16-18)

An diesem Morgen blieb ich beim Lesen an diesen herrlichen und herzzerbrechenden Worten hängen. Paulus ist in Gewahrsam in Rom. So viel wir wissen, wurde er nie aus der Haft entlassen. Sein letzter Brief endet auf diese Weise.

Denke darüber nach und staune!

Er ist von allen verlassen: „[Es] stand mir niemand bei [...].“ Er ist ein alter Mann. Ein treuer Knecht. In einer fremden Stadt, weit weg von Zuhause. Umgeben von Feinden. In Todesgefahr. Warum? Die Antwort: Damit er diesen kostbaren Satz für unsere mutlosen oder ängstlichen oder einsamen Seelen schreiben konnte: „Der Herr aber stand mir bei [...].“

Oh, wie ich diese Worte liebe! Wenn dich enge Freunde im Stich lassen, wirst du dann zornig auf Gott? Sind die Menschen in deinem Leben in Wirklichkeit dein Gott? Oder macht dir diese herrliche Wahrheit Mut: „[Ich] bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit!“ (Mt 28,20) – egal, wer dich im Stich lässt? Stärkst du dein Herz mit diesem unverbrüchlichen Eid: „Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen“ (Hebr 13,5)?
Dann lass uns sagen: „Der Herr aber stand mir bei!“

Frage: Was war in 2. Timotheus 4,18 in Gefahr?
Antwort: Dass Paulus nicht ins himmlische Reich unseres Herrn gelangte! Doch in dieser Gefahr schreit Paulus zum Herrn: „Der Herr wird [...] mich in sein himmlisches Reich retten.“

Frage: Wovon war Paulus‘ Heimkehr ins himmlische Reich gefährdet?
Antwort: „[...] von jedem boshaften Werk [...].“ Der Herr wird mich auch von jedem boshaften Werk erlösen und mich in sein himmlisches Reich retten.

Frage: Wie konnte ein boshaftes Werk Paulus‘ Heimkehr ins himmlische Reich gefährden?
Antwort: Weil es ihn versuchte, Christus die Treue zu brechen, indem er ihm ungehorsam wurde.

Frage: War diese Versuchung der „Rachen des Löwen“, aus dem er gerettet wurde?
Antwort: Ja. „Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann; dem widersteht, fest im Glauben.“
(1Petr 5,8–9)

Frage: Wer bekommt also die Ehre, dass Paulus dieser teuflischen Versuchung nicht nachgegeben hat, sondern bis zum Ende im Glauben und Gehorsam ausgeharrt hat?
Antwort: „Ihm [d. h. dem Herrn] sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“
(1Petr 4,11)
„Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.”
(2Tim 4,18)

Frage: Warum? Hatte nicht Paulus festgestanden?
Antwort: „Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich [...].“