Einleitung und biblischer Ausgangspunkt
Ich habe für heute einen Predigttext gewählt, der von einer Einweihung handelt. Es ist die Einweihung des salomonischen Tempels. Ich lese aus 1. Könige 8.
Und die Priester brachten die Lade des Bundes des Herrn an ihren Platz, in den Chorraum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim.
Es wird dann erzählt, wie die Gegenwart Gottes das Haus erfüllte, sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke. Denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn.
Da sprach Salomo: „Die Sonne hat der Herr an den Himmel gestellt, er hat aber gesagt, er wolle im Dunkel wohnen. So habe ich nun ein Haus gebaut, dir zur Wohnung, eine Stätte, dass du ewiglich da wohnest.
Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich, Gott, nicht fassen. Wie sollte es denn dies Haus tun, das ich gebaut habe?
Wende dich aber zum Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, Herr, mein Gott, damit du hörst das Flehen und Gebet deines Knechtes heute vor dir.
Lass deine Augen offen stehen über diesem Hause Tag und Nacht, über der Stätte, von der du gesagt hast, das soll mein Name sein.
Du wollest hören das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte betet, und wollest erhören das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, wenn sie hier bitten werden an dieser Stätte.
Und wenn du es hörst in deiner Wohnung im Himmel, wollest du gnädig sein.“
Hör auch jetzt unser Bitten und Beten, komm du zu uns! Amen!
Reflexion über die Wahlzeit und die Bedeutung demokratischer Mittel in der Kirche
Manche unter uns atmen erleichtert auf, dass die ganze Wahlzeit in der Kirche vorüber ist. Doch ist das überhaupt angemessen für die Gemeinde Jesu? Ich möchte meine Meinung unverblümt sagen: Ich glaube nicht, dass es der Gemeinde Jesu angemessen ist.
Wenn wir alle wirklich im Herrn leben würden, bräuchten wir keine demokratischen Wahlen. Außerdem glaube ich nicht, dass Demokratie das endgültig glückliche Mittel zum Leben in der Kirche ist. Sicher ist sie besser als Willkür oder die Herrschaft irgendwelcher Amtspersonen. Deshalb nehmen wir auch heute in unserer Zeit dieses demokratische Mittel in Gebrauch.
Gerade das macht es mir leicht, den Predigttext hinzuzunehmen. Dort wird erzählt, wie ein ganz äußerliches Mittel, ein Bauwerk, das an sich nichts Heiliges ist, von Gott benutzt wird. Er wirkt dadurch und ist in seiner Gemeinde gegenwärtig.
So tief beugt sich Gott herab, dass er brüchige Dinge gebrauchen kann – sogar ein brüchiges Bauwerk, das später wieder zerfallen ist. Und dennoch dient es dazu, seine Gemeinde zu bauen.
Gottes Gegenwart im brüchigen Bauwerk
Und wenn wir es so betrachten, wird es uns viel, viel leichter.
Mein erster Punkt: Gott lässt sich finden. Gott lässt sich finden.
Es war ein großer, festlicher Tag – ein bisschen festlicher, als wir es heute für Sie, liebe Kirchengemeinderäte, gestalten. Salomo schlachtete 22 Rinder und 120 Schafe. In der Chronik wird berichtet, dass die Priester Posaune bliesen. Zur Feier des Tages spielte niemand daneben; sie bliesen in einem Geist, in einem Sinn, ohne Fehler.
Es war ein wunderbares Bauwerk. Wir wissen ja, dass es unter die sieben Weltwunder eingereiht wurde. Es muss ein gewaltiger, kolossaler Anblick gewesen sein: dieser Tempel, der später bei der Eroberung Jerusalems rund sechshundert Jahre vor der Geburt Christi zerstört wurde.
Und dann überrascht uns zu diesem schicken, großartigen Bauwerk Salomo mit der Aussage: Es ist bloß ein Haus. Das klingt fast verachtend für so ein großes Werk, das hier errichtet wurde – für das Heiligtum.
Aber mir gefällt die nüchterne Sprache, mit der Salomo sagen will: Wenn man erst die Herrlichkeit des ewigen Gottes betrachtet, dann ist das doch wirklich eine kümmerliche, schlichte Hütte.
Als ich junger Vikar war – und ich darf das erzählen, weil mir das ein Dekan berichtet hat –, war ich in Tuttlingen. Dort erzählte mir der Dekan von einer Gemeindedienstfrau, die zu ihm sagte: „Wissen Sie, Herr Dekan, Kirche ist auch bloß ein Lädle, ein Käsladen.“ Darf man das so sagen? Das hat mich beeindruckt.
Der Dekan hat sich nicht in Würde vor der Organisation verloren, sondern sagte: „Ach, wissen Sie, da ist es menschlich vorne und hinten. Da kann man sich grün und blau ärgern.“ Das wird ja kaum noch ausgesprochen. Manchmal hat man den Eindruck, als würden irdische Dinge gerade auch in der Kirche verklärt. Als ob Kritik an der falschen Stelle gar nicht mehr zugelassen wird, sondern irgendwo nur noch auf eine falsche Stelle gedrängt wird.
Nein, wir wissen es ganz genau: Auch die Organisation, auch unsere Ämter haben alle etwas von diesem Irdischen, Angreifbaren, Schwächlichen, Kümmerlichen – so wie dieser schöne Tempel von Jerusalem auch nur eine Hütte war.
Wir dürfen in unseren Tagen nicht vergessen, dass es gar nicht so weit von uns entfernt ist, räumlich gesehen, wo die schönsten Kirchengebäude umfunktioniert wurden – zu Traktorenständen, Schweineställen, Schwimmbädern oder was man aus ihnen in atheistischen Staaten machte.
Und bei uns sieht es oft gar nicht viel besser aus. Wenn man in Kirchen hineinkommt, denkt man manchmal: Soll das Gemeinde Jesus sein? Die paar Leute, die da noch sitzen, machen nicht gerade den Eindruck, als ob sie vom Geist Gottes bewegt wären. Was ist das für ein armseliger Haufen?
Und es ist nicht besser, wenn wir auf Organisationen schauen. Dürfen wir nicht erkennen, dass sie alle Schwächen und Trüchigkeiten haben?
Ich möchte Sie als Kirchengemeinderäte bitten, dass wir das in den nächsten sechs Jahren so halten, dass uns diese Not vor allem anderen bewegt.
Wenn da oben ein Loch im Kirchendach ist, merkt das jeder, und es kommt schnell auf die Tagesordnung eines Kirchengemeinderats. Aber dass in unsere Kirche, wo ganz anders Regen hineintritt – nicht da oben, sondern ganz woanders –, schon längst von uns Gott gewichen sein kann, das wird oft übersehen.
Und dass Gott nicht da ist, das hat ja Salomo bewegt.
Die Gegenwart Gottes als entscheidender Glanz
Wie kommt Gott in dieses Haus herein? Das ist der Glanz! Unsere Gruppen und Kreise, die wir haben, unsere Häuser sind es doch nicht. Unsere Kirchtürme und Glocken sind es ebenfalls nicht. Aber wie kommt nun der lebendige Herr in diese brüchige Organisation hinein?
Für Salomo war das wichtig: Gott will im Dunkeln wohnen. Gott lässt sich von uns nicht erblicken, aber er will sich finden lassen. Darum ringt er und sagt: „Ich bete darum, dass dies geschieht.“ Und er hat es fertiggebracht, dass dieses schlichte Haus eine Stätte der Gegenwart Gottes wurde.
Das soll uns verbinden, ob wir nun im Kirchengemeinderat oder sonst in einem Dienst in einer Gemeinde stehen. Wir sollen sagen: Das soll unser ganzes Bemühen sein, dass der heilige und lebendige Gott sich hier in seiner Gemeinde finden lässt.
Damals hatten sie die Bundeslade aufgestellt, und dort war auch der Deckel auf dem Altar, der an die Versöhnung erinnerte. Das war den damaligen Gläubigen so wichtig. Gott will sich finden lassen. Er hat das klargestellt, weil er die Versöhnung in die Mitte seines Kommens stellt.
Für uns Christen ist das doch wieder deutlich: Es geht nicht um alte Schuld, sondern darum, dass Gott heute vergeben will. Er will auch bei uns Dinge abbrechen, Fehlentwicklungen, die wir selbst eingeschlagen haben oder für die wir verantwortlich sind. Er will heute Neues beginnen in seiner Gemeinde, so brüchig und falsch hier manches auch ist.
Er will heute in seine Gemeinde kommen, in eine schlafende Christenheit. Er will erwecken und neues Leben schenken. Er will Menschen in seinen Dienst rufen, und das muss uns vorrangig beschäftigen.
Gott lässt sich finden. Wie kriegen wir es fertig, dass er zu uns kommt, in unsere Ludwig-Hofacker-Gemeinde? Gott lässt sich fassen und finden – das war unser erster Punkt. Er will unter uns Wohnung machen.
Gottes Unfassbarkeit und seine Wohnung unter uns
Wenn man über Gott spricht, kann man philosophieren: Wer ist Gott? Wie will man ihn mit Worten oder Begriffen fassen? Er ist ja viel größer als unser Denken. Salomo hat das gut formuliert: Aller Himmel, ja selbst der Himmel der Himmel, können Gott nicht fassen. Wenn man den ganzen Kosmos der Welt zusammennimmt, kann das doch den lebendigen und großen Gott nicht fassen. Wie sollte es dann dieses Haus tun?
Manchmal kommt ein Gottesleugner unserer Tage, schaut uns an und sagt: „Na ja, Sie wollen Gott repräsentieren? Und wie ist das? Sie sind Gottes Bodenpersonal in dieser Welt?“ Dann schaut man verlegen an sich herunter und muss sagen: Nein, das ist schon ein kecker Gedanke. Aber genau das meint Salomo doch. Obwohl Gott vom ganzen Kosmos nicht gefasst werden kann, soll dieses brüchige Haus Gott fassen.
Wir sind so kühn zu sagen: Diese Organisation, in der es an allen Ecken menschelt – das ist ja nichts Neues –, soll doch den heiligen Gott fassen. Brüchige Menschen, die in seinen Dienst treten: alte, sündige Menschen, junge Menschen mit all ihren Fehlern und Schwächen, mit Charaktereigenschaften, die uns vielleicht abstoßen mögen, sollen ein Gefäß werden, in dem der heilige Gott sich fassen lässt und Wohnung nimmt. Was im ganzen Kosmos eben nicht geschehen kann, dass man ihn fasst – das geschieht auf einmal doch.
Das ist mir ein unbegreifliches Wunder: Gott lässt sich eben nicht beim Spaziergang im Wald fassen, sondern in seiner Gemeinde, wo man in seinem Namen zusammen ist. Und es kann jemand noch so oft sagen: „Ach was, ich brauche das nicht, ich brauche keine Kirche.“ Aber dort, wo wir alle probiert haben, ohne Gemeinschaft Christen zu sein, sind wir böse gescheitert und im Glauben abgestorben.
Gott legt seine Ehre darein, dass er sich finden lässt. Ich habe oft daran gedacht, wenn ich irgendwo in einer Kirche saß, unter einem kümmerlichen Wort, so wie wir Prediger das eben mit unserer Veranlagung in den Dienst bringen. Das Geheimnis liegt plötzlich darin: Gott redet. Und wenn ich in einer Gemeinschaftsstunde sitze und Brüder den Mund aufmachen, geschieht dieses Wunder wieder: Gott lässt sich finden, dort wo man in seinem Namen beieinander ist.
Oder wie ich als junger Vikar in einen Hauskreis kam: Da war ich sprachlos, wie die Leute so locker und so leger von ihrem Glauben gesprochen haben. Ich konnte nur feierlich reden. Dann hat mich das angesteckt, dass hier die Gegenwart Gottes war und er sich finden ließ.
Das stand über diesem Tempel Jerusalems. Es war nicht nur ein Hoffen: Vielleicht geschieht hier was, es könnte genauso woanders sein. Nein, hier war nun seine Gemeinde, und sie hat Gottes Gegenwart angefleht.
Natürlich kann ich das auch in einer Messehalle des Killesbergs tun, indem ich Gott anflehe und sage: „Sei hier!“ Und dann geschieht es. Gott lässt sich finden, wo man ihn anruft und wo man in seinem Namen zusammen ist.
Das Gebet Daniels und die Ausrichtung auf Gottes Gegenwart
Das war Daniel noch wichtiger, als er in der babylonischen Gefangenschaft lebte und bereits ein hohes Staatsamt innehatte. Er konnte den Tag weder beschließen noch morgens beginnen, ohne seine Gebetsrichtung nach Jerusalem einzunehmen. Er hatte offene Fenster, die nach Jerusalem zeigten.
Auch unsere stille Zeit zu Hause, unsere Familienandacht, hat nur dann einen Sinn, wenn sie auf die Gegenwart Gottes ausgerichtet ist. Gott will sich in unseren Wohnstuben finden lassen, wenn eine Mutter mit ihrem Kind betet.
Wir wissen aus den Königsbüchern, wie die Israeliten zum Tempel hinaufzogen, wenn sie in großer Kriegsnot waren und Feinde ins Land eingefallen waren. Dann kamen sie im Tempel zusammen, einfach aufgrund dieses Versprechens. Und es geschah: Der Herr ließ sich finden.
Bei mir ist das immer mit einer gewissen Spannung verbunden. Ich weiß, Sie haben eine Erwartung, die Predigt soll interessant sein, unsere jungen Leute sollen nicht einschlafen, und ich möchte sie aktuell gestalten. Aber das Wichtigste macht einen immer unruhig: Kann man so etwas überhaupt verfügen? Wenn man weiß, wie viele von Ihnen mit schwerer Not beladen herkommen, wie sehr sie vom lebendigen Gott eine Antwort erwarten, dass er die Hand auf sie legt. Und das geschieht, weil er sich finden lässt und Wohnung macht.
Es gibt Stätten des Segens, und das ist dort, wo seine Gemeinde sich versammelt. Darum danke ich Ihnen, dass Sie diesen Dienst angenommen haben, und ich danke all denen, die in der Gemeinde an irgendeiner Stelle mitarbeiten, weil sie dieses Wunder begriffen haben.
Es gilt für unser ganzes Leben mit seiner Anfälligkeit, dass Gott uns hier finden lässt, weil er Wohnung macht. Er will bleibend unter uns sein, und wir sollen Segensträger in dieser Welt werden.
Das Bild vom lebendigen Tempel und die menschliche Schwäche der Kirche
Otto Riedmüller hat ein Lied eines Dänen ins Deutsche übertragen. Es findet sich nicht in ihrem Gesangbuch, drückt aber sehr gut aus, was wir hier empfinden.
Irdische Tempel braucht Gott nicht, keine Dome, die Meister erbauen. Sie sind nur Schatten vor seinem Licht, das kein Auge schauen kann. Doch er selbst baut sich ein Haus und wählt Menschen als Wohnung aus, die seinem Ruf gehorchen.
Er kehrt in die ärmste Hütte ein, lässt uns dem Königswort lauschen und seiner Verklärung Zeuge sein. Wer wollte Welten dafür tauschen? Leben und Geist sind da zur Stund, das göttliche Wort aus seinem Mund heiligt die Hütte zum Tempel.
Das entspricht dem paulinischen Gemeindeverständnis: Wir sind lebendige Steine, die zusammen den Ort der Gegenwart Gottes bilden – den lebendigen Tempel Gottes in der Welt. Dort, wo gläubige Christen mitten in der Welt leben, da hat sich Gott gebunden.
Wenn nun einige Superweise kommen, die immer wieder die Schäden der Kirche aufzählen und auf ihr sektierisches Grübeln verweisen, dann kann uns das nicht mehr beeindrucken, was wir sagen. Wir haben immer gewusst, dass Schadhaftes beigemengt ist und dass Gottes Wirken in brüchige, irdene Gefäße hineingegossen wird.
Ich suche nicht die Vollkommenheit in der Kirche, sondern die Gegenwart Gottes. Darum gehöre ich dorthin.
Das Gebet Salomos als Zentrum der Einweihung
Noch ein letztes Keingebet verhallte ungehört. Das war eine großartige Einweihungsfeier mit großem Pomp, veranstaltet von König Salomo. Doch alles tritt zurück vor diesem schlichten Gebet, das im Königsbuch in voller Länge aufgezeichnet ist.
Es ist sehr wichtig, dass wir das jetzt erkennen. Alle äußere Feierlichkeit muss zurücktreten vor dem großen Wunder, dass Menschen mit dem heiligen Gott reden können und er dieses Gebet erhört. Und genau das geschah damals: Diese schlichte Hütte des Tempels, so bedeutsam sie auch genannt wurde, wurde trotz aller Schönheit mit der Gegenwart Gottes erfüllt.
Salomo war ein sehr weiser Mann. Damals wurden Staatsreisen und Staatsbesuche unternommen, nur um seine Weisheit kennenzulernen. Doch auch diese Weisheit Salomos beruhte auf einem Gebet, in dem er Gott um ein gehorsames Herz bat – und Gott erfüllte diese Bitte.
Wenn wir begreifen, worin die Schlagkraft der Christenheit besteht, dann wissen wir: Natürlich machen wir gerne Reformen, natürlich nutzen wir gerne die Zeitmode und wollen up to date sein und all das, was man sein muss. Aber unsere Kraft liegt nicht darin. Das Entscheidende liegt dort, wo wir miteinander beten und den Herrn anrufen.
Das soll auch in unserem Dienst so sein, dass wir sagen: Hier sind wir mit unseren Anliegen, die wir einbringen. Wir können nur erreichen, dass der Herr sie erfüllt, als wären wir leere Gefäße. Und wir wissen: Er macht sie voll.
Ermutigung zum Dienst und zur Erwartung auf Gottes Wirken
Ich habe im Gemeindeblatt einige Sätze von Bezel, dem Bischof, geschrieben, der so viel für den Dienst der Diakonie bedeutet hat. Wenn man seine Aussendungsreden der Diakonissen in Neunlittelsau noch einmal nachliest, wird deutlich, wie dieser demütige Mann so groß sprach, wenn er vom Dienst redete.
Er sagte: „Wir wollen doch etwas sein! Ich will Großes mit meinem Leben wirken, und solange mir Gott noch Zeit lässt, will ich die Welt verändern. Ich will Eindruck hinterlassen, ich will auf Menschen Eindruck machen – aber nicht mit dem, was ich bin, sondern mit dem Wunderbaren, was Gott in mich hineinlegt und was ich erst noch von ihm erbitten werde.
Darum wollen wir Großes vom Herrn erwarten. Wir wollen Christen sein, von denen man sagt: Es war wichtig, dass sie gelebt haben, weil sie uns die Nähe Gottes vermittelt haben. So wie wir das selbst erfahren haben in Menschen, die uns den Glauben bezeugt haben, trotz ihrer manchmal abstoßenden Eigenheiten.
Kein Gebet verhallt ungehört. Aller Himmel kann dich nicht fassen, aber da steht ein Salomo und sagt: ‚Ich will, dass dies hier geschieht.‘ Und wenn wir dann in diese nächsten sechs Jahre zusammen hineingehen, wollen wir Gott so beim Wort nehmen und sagen: Es soll sich lohnen. Wir wollen viel tun – nicht an äußeren Erfolgen, sondern an geistlichen Wirkungen.
Der Herr selbst hat versprochen: ‚Bittet, so wird euch gegeben.‘ Amen.“
Schlussgebet und Segensbitte
Nun wollen wir miteinander beten.
Herr, unser Gott, wir loben Dich, dass Du Dich in unserer Welt finden lässt und Wohnung machst – nicht nur in äußeren Heiligtümern und Tempeln. Nein, Du bist überall da, wo Dein Name angerufen wird. Dir ist es so wichtig, zu jedem Menschen zu kommen.
Wir möchten Dir danken, dass Du Dein Leben für uns gegeben hast und dass es keine Schuld gibt, die uns von Dir trennen kann. Du kommst und nimmst das Alte weg, um in uns Wohnung zu machen. Gebrauche unser Leben zu Deinem Dienst und mache etwas daraus zum Lob Deiner Herrlichkeit.
Wir bitten für die Dienste, in denen wir stehen – ob draußen im Missionsdienst, hier in der Verantwortung oder in den Pflichten, in denen wir zuhause in den Familien stehen oder im Beruf. Herr, wenn Du in uns wohnst, wird das eine Wirkung haben, die viele draußen sehen können. So kannst Du uns gebrauchen, damit dadurch Dein Ruhm verkündigt wird.
Wir wollen Dich auch bitten, dass unsere menschlichen Eigenheiten – ja, oft genug auch unsere sündhaften Eigenheiten – Dein Werk nicht hindern oder stören. Gib uns einen klaren Blick, was wir ablegen sollen, damit wir unser Leben mehr und mehr heiligen können für Dich und Deinen Dienst.
Wir bitten Dich noch einmal auch für diese Gemeinde, für alle, die hier mitarbeiten und tätig sind – neben ihrem Beruf, die Liebe, Geld und Zeit investieren. Lass Du das in unserer Stadt nicht vergeblich sein, sondern lass auch hier in unserem Gemeindebezirk viele Menschen zum Glauben kommen.
Sei Du jetzt auch bei den Kranken, Einsamen und Verlassenen. Du kennst sie. Komm zu ihnen, besuche sie und richte sie auf.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Nun wollen wir um den Segen Gottes bitten:
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass Dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe Dein Angesicht auf uns und gib uns Deinen Frieden.
