Einführung und persönlicher Einstieg
Für die, die mich noch nicht kennen: Ich bin Julius, derzeit Praktikant bei Jürgen. Heute darf ich euch die Predigt halten, weil er im Urlaub ist und sich erholen möchte.
Ich beschreibe euch jetzt einen Mann, und ihr müsst mir sagen, wer das ist. Er hat einen kleinen Schnurrbart, trägt überlange Hosen und Schuhe, hält einen Bambusstock und trägt eine Melone auf dem Kopf. Genau, es ist Charlie Chaplin, ein sehr berühmter Komiker des 20. Jahrhunderts in der Filmgeschichte.
Er war wirklich ein Genie und arbeitete unter anderem als Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent. Wie jeder normale Mensch starb er auch eines Tages. Aber hier endet seine Geschichte nicht.
Denn einige Wochen nach seiner Beerdigung schlichen sich zwei Männer auf den Friedhof und stahlen den Sarg samt Inhalt. Die Diebe wollten tatsächlich von den Hinterbliebenen 600 Schweizer Franken erpressen.
Die gute Nachricht ist: Sie wurden geschnappt. Allerdings gab es ein weiteres Problem. Die Diebe hatten sich nur den Acker gemerkt, auf dem sie den Sarg vorübergehend vergraben hatten. Den genauen Ort wussten sie nicht mehr.
Erst durch den Einsatz von Metalldetektoren konnte man den Sarg wiederfinden. Danach wurde der Leichnam ein zweites Mal beigesetzt – diesmal unter einer zwei Meter dicken Betonschicht, die seine Frau gießen ließ. Man weiß ja nie.
Fortführung der apologetischen Reihe und Einführung ins Thema Auferstehung
Ja, ich möchte jetzt die apologetische Reihe fortführen, die Jürgen vor vier Wochen begonnen hat. Wisst ihr noch, Apologetik bedeutet die Lehre von der Verteidigung des Glaubens. Dazu hatten wir die Palme, also die fünf Gründe für die Existenz Gottes, und das Thema Leid.
Nächste Woche feiern wir Ostern, ein christliches Fest. Doch was genau feiern wir? Was sagen wir, wenn uns jemand nach der Bedeutung fragt? Gut, wir sagen: Jesus ist am Karfreitag am Kreuz gestorben und am Ostersonntag ist er wieder auferstanden. Aber jetzt gibt es auch Leute, die behaupten, das alles sei nur ein Märchen und seine Auferstehung habe es nie wirklich gegeben.
Doch was können wir diesen Menschen entgegnen? Wie wahrscheinlich ist die ganze Auferstehungsgeschichte, und wie sicher kann es sein, dass sie wirklich passiert ist? Was spricht dafür und was dagegen?
Also schauen wir uns jetzt erst einmal an, was die Bibel dazu sagt. Wir befinden uns im Jahr dreißig nach Christus. Jesus zieht in Jerusalem ein und wird von den Menschen gefeiert. Alle sind total begeistert von dem König, der da kommt.
Aber dann folgt die Ernüchterung: Jesus ist so gar nicht wie ein typischer König, der mächtig und stark gegen die Unterdrückung kämpft. Im Gegenteil, er jagt die Händler aus dem Tempel und diskutiert mit den Pharisäern.
Dann wird Jesus von Judas für dreißig Silbermünzen verraten und landet schließlich bei Pilatus. Pilatus fragt ihn, ob er Gottes Sohn sei, was Jesus bejaht. Die Menschenmenge verlangt die Kreuzigung, und Pilatus gibt nach, obwohl er nicht erkennen kann, dass Jesus schuldig ist.
Nun muss Jesus das Kreuz zum Hügel Golgatha schleppen, wo er einen langen und qualvollen Tod stirbt. Joseph von Arimathäa begräbt ihn anschließend in einem Grab und wälzt einen großen Stein davor. Das Grab wird versiegelt und von römischen Wachen abgesichert.
Aus und vorbei? Im Ernst? Nein! Als einige Frauen am Sonntagmorgen zum Grab gehen, sehen sie, dass der Stein weggerollt ist. Plötzlich erscheint ihnen ein Engel, der verkündet, dass Jesus auferstanden ist.
Bam, das ist eine richtige Hammerbotschaft, oder? Also, wir sehen einfach: Hier ist etwas Spannendes passiert. Das ist die Geschichte der Auferstehung, die wir glauben und die so in der Bibel steht.
Kritische Theorien zur Auferstehung
Jetzt gibt es aber auch Menschen, die die Sache mit der Auferstehung irgendwie umgehen wollen, weil sie sie nicht wahrhaben wollen. Dafür wurden viele Theorien entwickelt, von denen ich euch nun einige vorstellen möchte.
Zuerst schauen wir uns vier Theorien an, die gegen die Auferstehung sprechen und etwas anderes behaupten. Danach werde ich drei Punkte darlegen, die als Tatsachen für die Auferstehung sprechen.
Also fangen wir an mit den vier Theorien dagegen: die Diebstahltheorie, die Halluzinationshypothese, die Legendentheorie und die Scheintotthypothese.
Die Diebstahltheorie
Nummer eins: Die Diebstahltheorie
Diese Theorie ist wahrscheinlich die älteste und wird sogar von Matthäus beschrieben. Die Situation ist folgende: Die römischen Wachen sind vor dem Grab aufgestellt und bewachen es. Dann gibt es plötzlich ein mächtiges Erdbeben, und ein Engel kommt und rollt den schweren Stein vom Grab weg. Die Wachen sind starr vor Angst. Nachdem der Engel weg ist, laufen sie zu den Hohen Priestern und erzählen, was passiert ist.
Nachdem die Hohen Priester sich beraten haben, bestechen sie die Wachen. Sie geben ihnen den Auftrag, zu erzählen, dass die Jünger den Leichnam gestohlen haben, während die Wachen schliefen. Doch das ist völliger Quatsch. Wenn die Wachen wirklich geschlafen haben sollen, wie hätten sie dann sehen können, dass die Jünger den Leichnam stahlen?
Die damalige Wacheinheit bestand aus sechzehn römischen Soldaten. Diese waren so gut ausgebildet, dass einer von ihnen ausgereicht hätte, um mit allen elf Jüngern fertig zu werden. Außerdem war es so, dass von dieser Wacheinheit immer vier Soldaten wach waren, während die zwölf anderen im Halbkreis vor ihnen schliefen. Alle vier Stunden gab es einen Schichtwechsel.
Das heißt, die Jünger hätten irgendwie über die schlafenden Wachen klettern, die vier wachenden Soldaten überwältigen, den Grabstein wegschieben und dann still und heimlich den Leichnam stehlen müssen. Außerdem kam Schlafen für eine diensthabende Wache niemals in Frage, da darauf die Todesstrafe stand. Diese Disziplinlosigkeit wäre sofort und konsequent bestraft worden.
Es gibt einen Grund, warum die Wachen nicht zu Pilatus laufen, sondern erst zu den Hohen Priestern. Merkt man sich diesen Widerspruch: Entweder die Wachen haben geschlafen und hätten dann nicht sehen können, wer den Leichnam klaut, oder sie waren wach und hätten niemanden auch nur in die Nähe des Grabes gelassen.
Außerdem stellt sich die Frage, wie die Jünger den schweren Stein in aller Heimlichkeit wegrollen konnten. Dieser Stein war ein echter Brocken, etwa zwei Tonnen schwer. Mit elf Männern schafft man das vielleicht noch, aber heimlich, ohne dass jemand es mitbekommt, in der Nacht, die wirklich finster war und vielleicht nur von ein paar Fackeln erhellt wurde – das ist ziemlich unwahrscheinlich.
Die Halluzinationshypothese
Wir sind gerade noch bei den Theorien, die die Auferstehung irgendwie leugnen wollen. Die letzte war die Diebstahltheorie. Schauen wir uns jetzt einmal die Halluzinationshypothese an.
Hier wird behauptet, dass die Menschen damals nur glaubten, Jesus gesehen zu haben. Eigentlich sei nichts passiert, Jesus sei noch im Grab, und alle Erscheinungen von ihm seien reine Einbildung und nicht real gewesen.
Diese Hypothese lässt sich jedoch leicht mit zwei Fakten widerlegen. Erstens: Die Jünger hatten gar keine Erwartung an eine Auferstehung. Das Letzte, womit sie gerechnet hätten, wäre der auferstandene Jesus vor ihren Augen gewesen. Sie waren völlig am Boden, denn ihr Messias wurde gerade gekreuzigt. Alles schien vorbei und umsonst zu sein. Die Jünger hielten Jesus sogar für einen Geist, als er ihnen erschien. Doch die Tatsache, dass er lebendig und physisch mit dem Körper, mit dem er gekreuzigt wurde, vor ihnen stand, macht die Auferstehung surreal.
Punkt eins gegen die Halluzinationshypothese ist also, dass die Jünger keine Erwartung an eine Auferstehung hatten.
Punkt zwei ist der Umstand, dass Jesus so vielen Menschen in unterschiedlichen Situationen erschien. Zum Beispiel den Frauen früh morgens am Grab als Erstes, dann den Jüngern, wie eben erwähnt, hinter verschlossenen Türen, und auch zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus – und noch weiteren. Insgesamt sind es fünfzehn verschiedene Erscheinungen.
Warum sollten so viele Menschen auf einmal anfällig für Halluzinationen sein? Haben sie vor Trauer Drogen genommen? Ich glaube nicht.
Außerdem hätte man bei der Pfingstpredigt von Petrus einfach den Leichnam von Jesus holen können, um zu zeigen: Hier ist er doch, er ist tot, er war die ganze Zeit im Grab, er ist nicht auferstanden. Damit hätte man bewiesen, dass sie nur halluziniert haben, und das Christentum wäre mit einem Schlag vernichtet gewesen. Das war aber nicht möglich, denn das Grab war leer.
Die Legendentheorie
Es geht weiterhin um Theorien, die die Auferstehung leugnen. Zunächst wurden die Diebstahltheorie und die Halluzinationshypothese betrachtet. Nun gibt es auch Menschen, die behaupten, die Auferstehungsberichte seien allesamt Legenden, die nach und nach entstanden sind.
Genau hier liegt das Problem: in der Zeit. Eine Legende braucht mindestens zweihundert Jahre, um zu entstehen. Diese Zeit steht uns jedoch nicht zur Verfügung. Die Evangelien entstanden bereits etwa zwanzig Jahre nach den Ereignissen. Matthäus und Johannes waren jünger als Jesus und erlebten die Ereignisse live mit. Die Berichte, die sie verfassten, sind Tatsachenberichte.
Zudem gab es genügend Augenzeugen, die die Berichte hätten anzweifeln können, wenn falsche Informationen verbreitet worden wären. Das wäre vergleichbar damit, wenn heute jemand versuchen würde, die Fakten über den Zweiten Weltkrieg zu fälschen. Das ist schlicht unmöglich, weil noch viele Menschen leben, die in dieser Zeit aufgewachsen sind und auch heute noch leben. Sie könnten eine solche Lüge sofort aufdecken.
Die Scheintotthypothese
Das waren nun drei Theorien: die Diebstahl-, Halluzinations- und die Legendentheorie. Was könnte man sich sonst noch ausdenken, um die Auferstehung zu leugnen und den Bericht der Bibel zu umgehen?
Man könnte zum Beispiel sagen, Jesus war gar nicht tot, als er vom Kreuz genommen wurde. Er war nur bewusstlos, kam dann im kalten Grab wieder zu sich und floh zu den Jüngern, um sie davon zu überzeugen, dass er von den Toten auferstanden sei. Diese Erklärung nennt man die Scheintod-Hypothese.
Doch betrachten wir die Situation noch einmal genauer: Jesus wird im Garten Gethsemane gefangen genommen. Er kommt vor den Hohen Rat und wird dort verhört. Schon dort wird er von einigen Menschen verprügelt. Die Hohen Priester und Schriftgelehrten erhalten keine Antwort von Jesus und bringen ihn zu Pilatus. Dort findet der nächste Prozess statt. Schließlich wird Jesus verurteilt, weil er sagt, Gottes Sohn zu sein.
Nun wird Jesus gegeißelt – mit einer Geißel, die aus mehreren Riemen bestand, welche am Ende mit Bleistückchen beschwert waren. Besonders brutal war, dass die Geißel sich von hinten über den Rücken schlug und die Bauchdecke aufriss. Blutgefäße platzten, und der Schmerz war unglaublich. Allein wegen einer Geißelung sind damals schon Menschen gestorben. Jesus starb nicht daran, doch er war so geschwächt, dass er sein eigenes Kreuz nicht mehr zum Hügel tragen konnte.
Als er dann gekreuzigt wird, bekommt er Nägel durch beide Handgelenke und Füße geschlagen. Dass Menschen zur damaligen Zeit tatsächlich mit Nägeln gekreuzigt wurden, hat man durch eine archäologische Entdeckung im Jahr 1968 herausgefunden. In Jerusalem fand man Felsgräber aus dem ersten und zweiten Jahrhundert, in denen die Knochen eines Erwachsenen lagen, der durch Kreuzigung gestorben war. Beide Fersen wurden von einem langen Eisennagel durchbohrt. Das sind solche Nägel, nur noch ein bisschen länger.
Stellt euch vor: Jesus hängt so am Kreuz, durch beide Handgelenke und Füße, und das viele Stunden lang. Das ganze Gewicht seines Körpers ruht auf den Nägeln in den Handgelenken. Dann wird ihm noch ein Speer in die Seite gestoßen. Blut und Wasser fließen heraus. Dieser Mann ist tot – mausetot.
Pilatus lässt sich den Tod sogar noch von einem Soldaten bestätigen. Diese Soldaten waren Fachleute und wussten genau, wann jemand tot war. Selbst wenn Jesus noch am Leben gewesen wäre, hätten sie einfach noch einen Speer in ihn gestochen. Das war damals ganz normal.
Nehmen wir nun aber an, Jesus war trotzdem nur bewusstlos und kam langsam im Grab wieder zu sich. Dann müsste er sich erst einmal von den eng um seinen Körper gewickelten Grabtüchern befreien. Anschließend müsste er den tonnenschweren Stein wegrollen, sich an den römischen Wachen vorbeischleichen und dann noch etwa elf Kilometer mit zwei Jüngern nach Emmaus gehen.
Medizinisch betrachtet ist das unmöglich – angesichts des enormen Blutverlusts, der Stichwunden und der durchbohrten Handgelenke und Füße. Ich hoffe, das sieht jeder ein. Das wäre eigentlich ein noch viel größeres Wunder, das wir glauben müssten, wenn das wahr wäre.
Also wissen wir: Jesus konnte nicht scheintot gewesen sein.
Zusammenfassung der widerlegten Gegenargumente
Wir haben uns mit der Frage beschäftigt, was gegen die Auferstehung spricht. Dabei haben wir uns vier Erklärungsversuche angesehen, die einen Bogen um die Bibel machen und die Auferstehung auf andere Weise begründen wollen. Diese Versuche haben wir widerlegt.
Zunächst gab es die Diebstahltheorie. Sie besagt, dass die Jünger den Leichnam gestohlen und ihn versteckt hätten.
Zum Zweiten haben wir die Halluzinationshypothese betrachtet. Diese behauptet, dass Jesus gar nicht auferstanden sei und die Erscheinungen von Jesus lediglich Einbildungen gewesen seien.
Drittens gibt es die Legendentheorie. Sie stuft die Berichte über die Auferstehung als Legenden ein.
Viertens haben wir die Scheintodhypothese untersucht. Diese behauptet, dass Jesus nur bewusstlos gewesen sei.
Argumente für die Auferstehung
Nun wollen wir uns Argumente anschauen, die für eine Auferstehung sprechen und die Echtheit der biblischen Berichte darüber belegen.
Außerdem beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Hinweise wir dazu in der Bibel finden. Ebenso betrachten wir, was wir Kritikern entgegenhalten können, die etwas anderes behaupten.
Hier habe ich drei Punkte mitgebracht, die ich nun mit euch durchgehen möchte.
Authentizität der Berichte
Punkt eins, der für die Auferstehung spricht, ist die authentische Berichterstattung. Habt ihr euch mal die Evangelien durchgelesen? Ich bin gerade dabei, und da gibt es teilweise wirklich interessante Stellen, in denen Matthäus sich selbst und die Jünger als Ungläubige beschreibt, die ein verhärtetes Herz haben.
Zum Beispiel wird erwähnt, dass sie die Gleichnisse von Jesus selten wirklich verstanden haben und immer wieder nachfragen mussten, was sie bedeuten. Sie stellen sich also selbst in einem schlechten Licht dar, was eigentlich schon verwunderlich ist, wenn man über sich selbst schreibt. Ehrlich gesagt kommen die Jünger dabei ziemlich schlecht weg. Aber genau das macht die Berichte doch auch authentisch, oder?
Was lesen wir außerdem in den Evangelien über die ersten Personen, die am Grab waren? Es waren Frauen. Okay, euch scheint dieses Argument nicht zu überzeugen, aber mich schon. Hier muss man noch einmal erklären, welche Stellung Frauen in der jüdischen Gesellschaft damals hatten.
Im damaligen Judentum galten Frauen im Vergleich zu Männern als Bürger zweiter Klasse. Außerdem wurden sie nicht als glaubwürdige Zeugen angesehen, wie auch rabbinische Texte verdeutlichen. So heißt es beispielsweise: „Lass die Worte des Gesetzes lieber verbrennen, als sie in die Hände von Frauen fallen zu lassen“ oder „Glückselig ist der, dessen Kinder männlich sind, und unglücklich ist der, dessen Kinder weiblich sind.“ Schon heftig, oder?
Umso erstaunlicher ist es, dass Frauen die ersten Entdecker des leeren Grabs waren. Hätten sich die Jünger die Geschichte nur ausgedacht oder wäre sie eine Legende, dann wären garantiert Männer die ersten Hauptzeugen gewesen. Dass wir aber in allen Evangelien lesen, dass Frauen die ersten am Grab waren, zeigt uns, dass es eine wirklich plausible Tatsache ist.
Warum sonst hätte man Frauen, die als wertlose Zeugen galten, das Grab entdecken lassen? Die Antwort lautet: Weil es vielleicht der Realität entsprach.
Überprüfbare Augenzeugen
Das war nun Punkt eins: die Authentizität der Berichte. Kommen wir jetzt zu Punkt zwei, den überprüfbaren Augenzeugen.
Eine Geschichte, die authentisch sein will, braucht Augenzeugen, die die Ereignisse selbst miterlebt haben. Das unterscheidet sich auch von einer Legende, wie bereits zuvor erwähnt.
Nun schauen wir uns die Augenzeugen an, denen Jesus erschienen ist. Paulus nennt einige von ihnen in 1. Korinther 15,5-8. Ich lese die Stelle jetzt vor:
Vers 5: „Und dass der Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen, danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übrig geblieben sind, einige aber auch entschlafen sind. Danach erschien er Jakobus, dann allen Aposteln, zuletzt aber von allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir.“
Vers 6 kommt dabei wie ein Hammer daher: „Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übrig geblieben sind, einige aber schon entschlafen sind.“
Bumm! Fünfhundert Menschen auf einmal! Eine beeindruckende Geschichte, oder?
Und das ist noch nicht alles. Paulus schreibt so, als ob er Kontakt zu diesen Geschwistern hat. Wie sonst könnte er wissen, dass einige von ihnen noch leben und andere bereits gestorben sind?
Paulus will damit ausdrücken: Da sind noch Augenzeugen, die ihr befragen könnt. Ähnlich wie bei einem Beispiel aus dem Zweiten Weltkrieg, wo es ja auch noch Großeltern gibt, die man direkt dazu befragen kann.
Es war also einfach nachprüfbar, dass es Augenzeugen gab, die tatsächlich existierten. Zumal der Brief auch ein öffentliches Dokument war, das in der Gemeinde in Korinth vorgelesen wurde.
Das waren nun die zwei Punkte, die für die Auferstehung sprechen: Erstens die Authentizität der Berichte und zweitens die Anzahl, Glaubwürdigkeit und Nachprüfbarkeit der Augenzeugen.
Entstehung des christlichen Glaubens und persönliche Bedeutung
Kommen wir nun zu Punkt drei: der Entstehung des christlichen Glaubens und der Gegenwart Jesu in meinem Leben. Wir alle wissen, dass das Christentum irgendwann im Laufe des ersten Jahrhunderts nach Christus entstanden ist. Aber was genau war die Ursache, und wie ist es entstanden?
Wenn wir uns andere Religionen oder Bewegungen anschauen, stellen wir fest, dass vieles durch Gewalt und Macht entstanden ist, zum Beispiel beim Islam. Gewalt ist also oft ein Mittel zur Entstehung von Glaubensrichtungen. Doch beim Christentum ist das etwas anderes, ja, eigentlich das genaue Gegenteil.
Jesus war ein einfacher Wanderprediger, der eine friedliche, aber radikale Botschaft vermittelte. Er heilte Kranke und vollbrachte viele Wunder. Er sagte seinen Tod voraus, gab aber gleichzeitig den Hinweis, dass er wieder auferstehen werde.
Woran erkennen wir nun, dass Jesus wirklich auferstanden ist? Zum Beispiel daran, dass aus ängstlichen und zurückhaltenden Jüngern mutige Nachfolger Jesu wurden. Diese Jünger ertrugen Verfolgungen und starben sogar als Märtyrer für ihren Glauben.
Schauen wir uns noch einmal die Situation vor der Auferstehung an: Die Jünger hatten sich aus Angst vor den führenden Juden eingesperrt. Warum hatten sie Angst? Gerade war Jesus getötet worden, und sie als seine Jünger fürchteten, ebenfalls hingerichtet zu werden.
In diese angsterfüllte Stimmung hinein erscheint ihnen der auferstandene Jesus. Sie sind einfach völlig baff und spüren eine große Freude in ihrem Herzen.
Dann ist da auch noch Petrus, der Jesus dreimal verleugnet hatte. Er war total am Boden und am Ende, einfach niedergeschlagen. Doch 50 Jahre später brennt die Luft im doppelten Sinne: Bam, da kommt Feuer vom Himmel. Petrus predigt nur, dass Jesus auferstanden ist, und 3000 Menschen bekehren sich.
Und das ist kein Einzelfall. Bei der zweiten Pfingstpredigt sehen wir, dass sich 5000 Menschen bekehren. Das ist doch unglaublich, oder?
Damit wurde eine Welle losgetreten, die heute noch die ganze Welt erfasst. Tausende Menschen bekehren sich täglich. Das ist nicht einfach nur eine Bewegung, die kurz aufkommt und dann wieder abschwächt, sondern es ist real.
Es gab zahllose Versuche, den Glauben einzudämmen und zu vernichten, doch alles war umsonst. Menschen gaben und geben ihr Leben für den Glauben an Jesus Christus.
Das, was die Jünger damals erlebten – diese persönliche Veränderung – kann auch heute noch von jedem Menschen ganz persönlich erfahren werden.
Ich stehe noch ganz am Anfang meines Glaubens, aber die Älteren unter euch können definitiv ein Zeugnis geben, dass Jesus auch heute noch zu uns spricht. Sei es durch Gebetserhörungen, durch die Bibel, durch andere Menschen oder durch Gedanken – er ist real.
Er verändert uns durch den Heiligen Geist, den jeder Mensch empfangen kann. Er macht uns zu Nachfolgern, die den Wunsch in sich tragen, ihm immer ähnlicher zu werden und das zu hören, was er uns sagt.
Jesus war nicht nur irgendein Sektierer, dem einige Menschen folgten und mit dessen Tod alles endete. Durch seine Auferstehung haben wir die Hoffnung, dass auch wir eines Tages auferstehen und ein ewiges Leben führen werden.
Schlussbetrachtung und Einladung zur Osterfeier
Wir haben nun gesehen, welche Meinungen und Theorien es zur Auferstehung gibt, was Kritiker behaupten und was die Bibel uns lehrt.
Ich hoffe, ich konnte euch mit den drei Tatsachen die Auferstehung bezeugen und verdeutlichen, dass Jesus wirklich auferstanden ist. Erstens, dass wir von authentischen Berichten lesen. Zweitens, dass Jesus nachprüfbaren Augenzeugen erschienen ist. Und drittens, dass wir auch heute noch an einen auferstandenen und lebendigen Gott im Himmel glauben, der in uns lebt und sich in unserem Leben auf verschiedene Art und Weise offenbart.
Dadurch wissen wir, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist, sondern wir ewiges Leben haben werden.
Ich bitte euch, dass ihr nächste Woche, wenn wir Ostern feiern, nicht nur Augen für die Süßigkeiten habt, sondern euch auch der Bedeutung und des Ausmaßes der Auferstehung Jesu bewusst werdet. Amen.