Wie kann ich Gott erleben? Von Chris Morphew
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und ich habe Urlaub. Deshalb gibt es heute diese exklusive Lesung.
Zweifel und Suche nach Gottes Realität
Wie kann ich Gott erleben? Gelesen von Raoul Simeonescu
Viele Menschen fragen sich, wie sie Gott wirklich erleben können. Die Erfahrung Gottes ist für viele nicht nur eine Frage des Glaubens, sondern auch eine persönliche Begegnung, die das Leben tief verändert.
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass Gott sich auf verschiedene Weisen offenbart. Er spricht durch die Natur, durch die Bibel und durch das Gebet. Wenn man sich Zeit nimmt, die Schöpfung bewusst wahrzunehmen, kann man Gottes Größe und Liebe spüren. Die Schönheit der Natur zeigt uns einen Hinweis auf seine Gegenwart.
Die Bibel ist ein zentrales Mittel, um Gott zu begegnen. In ihr finden wir Geschichten, Gebote und Weisungen, die uns helfen, Gottes Charakter besser zu verstehen. Zum Beispiel zeigt das Evangelium, wie Gott Mensch wurde, um uns zu retten. Durch das Lesen und Nachdenken über die Bibelstellen wie Johannes 3,16 oder Römer 8,38-39 wird die Liebe Gottes greifbar.
Das Gebet ist eine weitere Möglichkeit, Gott zu erleben. Im Gebet sprechen wir mit Gott und öffnen unser Herz. Dabei geht es nicht nur darum, Bitten vorzubringen, sondern auch darum, zuzuhören und auf Gottes Antwort zu achten. Manchmal spürt man eine innere Ruhe oder eine neue Kraft, die von Gott kommt.
Darüber hinaus kann die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen helfen, Gott zu erleben. Im Austausch über den Glauben und im gemeinsamen Gebet wird Gottes Gegenwart oft besonders spürbar. Die Kirche ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um Gott zu loben und zu ehren.
Schließlich ist es wichtig, offen zu sein für Gottes Wirken im eigenen Leben. Manchmal zeigt sich Gott in kleinen Dingen oder in schwierigen Situationen. Wer aufmerksam ist, erkennt oft Zeichen seiner Führung und Fürsorge.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gott auf vielfältige Weise erlebt werden kann: durch die Natur, die Bibel, das Gebet, die Gemeinschaft und die Offenheit für sein Wirken. Jeder Mensch kann diese Erfahrung machen, wenn er sich darauf einlässt. So wird der Glaube lebendig und das Leben erhält eine neue Tiefe.
Die Herausforderung, Gott wirklich zu spüren
Kapitel eins
Wenn Gott real ist, warum fühlt er sich dann nicht real an?
Die Schulglocke hatte bereits geläutet, und der Rest der Klasse war schon dabei, ihre Sachen zusammenzupacken. In diesem Moment kam eine meiner Schülerinnen, etwa sieben Jahre alt, zu mir nach vorne und sagte: „Herr Morphew, ich habe ein Problem.“
„Was ist los?“, fragte ich und hockte mich hin, um ihr in die Augen schauen zu können.
„Die Sache ist die“, begann sie, „hier drin“ – sie tippte sich auf den Kopf – „weiß ich, dass Jesus real ist.“ Dann nahm sie ihre Hand herunter und legte sie auf die Brust. „Aber hier drin weiß ich immer noch nicht, ob er real ist.“
Dieses Kind hatte hier in der Schule schon jahrelang alles Mögliche über Jesus gehört. Sie war klug und aufmerksam und wusste extrem viel. Doch gerade war sie dabei, etwas zu entdecken, das schon Millionen von Menschen vor ihr über Gott gelernt haben: Zu glauben, dass er dich liebt, ist eine Sache. Diese Liebe wirklich zu spüren, ist eine ganz andere.
Die Verheißungen Gottes im Glauben
Die Bibel verspricht einige gewaltige Dinge in Bezug auf die Freundschaft, die Gott uns anbietet, wenn wir unser Vertrauen auf Jesus setzen.
Jesus sagt, dass er gekommen ist, um uns in das bestmögliche Leben überhaupt zu führen – das Leben in Fülle (Johannes 10,10). Er erklärt, dass wir, wenn wir ausgelaugt und gestresst sind, nur zu ihm kommen müssen. Er wird uns Ruhe und Frieden schenken, sogar mitten im Chaos des Lebens (Matthäus 11,28; Johannes 14,27; Philipper 4,6-7).
Die Bibel fordert uns auf, wenn wir für irgendeine Situation Weisheit brauchen, einfach auf Gott zu vertrauen und ihn darum zu bitten. Er wird uns diese Weisheit geben (Jakobus 1,5). Außerdem spricht sie davon, dass Jesus kam, um seinen Freunden eine totale Lebensveränderung zu bringen. Diese Veränderung ist so großartig und kraftvoll wie die Verwandlung einer Raupe in einen Schmetterling (Römer 8,29; Galater 4,19).
Laut der Bibel wird, wenn wir unser Vertrauen auf Jesus setzen, sein Geist in uns wohnen. Dann wird er uns mit immer mehr Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung erfüllen (Galater 5,22-23).
Zweifel an der Wirklichkeit der Verheißungen
Und das klingt ja alles ganz toll, aber ist es auch wahr? Ich meine, ist das wirklich das, was du in deinem Leben gerade erlebst? Eine echte Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling? Oder klingt das alles nur nach schönen Gedanken, die im echten Leben leider nicht funktionieren?
Du betest, aber es passiert nichts. Du öffnest die Bibel, doch alles wirkt verwirrend und realitätsfern. Du gehst zum Gottesdienst, musst aber wirklich kämpfen, um nicht einzuschlafen. Gleichzeitig schaust du dir deine Freunde an, die Jesus nicht nachfolgen, und sie scheinen ganz gut ohne ihn klarzukommen.
Kommt es dir so vor, als hättest du etwas nicht verstanden? Als hättest du irgendwie versagt oder als hätte Gott bei dir versagt? All die Versprechen klingen vielleicht toll, aber wenn sie mit dem echten Leben nichts zu tun haben, wofür dann das Ganze?
Wenn Gott real ist, warum fühlt er sich dann nicht real an? Wenn Gott uns ganz nah sein will, warum fühlt es sich dann oft so an, als wäre er ganz weit weg?
Die Schwierigkeit, Gott wirklich kennenzulernen
Die Analogie mit dem neuen Schüler
Stell dir vor, ein neuer Schüler kommt an deine Schule. Du siehst ihn auf der anderen Seite des Klassenzimmers und denkst dir: Vielleicht freunde ich mich mal mit ihm an. Aber natürlich nicht sofort, du willst ja nichts überstürzen.
Erstmal musst du etwas über seine Persönlichkeit herausfinden. Also redest du noch nicht mit ihm, sondern beobachtest ihn nur aus sicherer Entfernung. Du siehst, wie er sich zur Seite lehnt, um mit einem Sitznachbarn zu sprechen. Doch du sitzt zu weit weg und kannst nicht hören, worüber sie reden.
Also schleichst du dich von hinten an ihn heran, um mithören zu können. Doch leider sieht der Lehrer, dass du nicht mehr auf deinem Platz sitzt, und schickt dich zurück, damit du weiter an deinen Aufgaben arbeitest.
Beim Mittagessen siehst du, wie sich der Neue mit ein paar anderen aus deiner Stufe hinsetzt. Sie fragen dich, ob du dich zu ihnen setzen willst, aber du winkst ab. Immerhin musst du erst noch deine Ermittlungen zu Ende führen.
Du wartest, bis sie sich wieder umgedreht haben, und versteckst dich im Gebüsch hinter ihnen. Du nimmst dein Fernglas zur Hand, fokussierst auf den Neuen und ziehst ein Notizbuch aus deinem Schulranzen, um deine Beobachtungen festzuhalten: Haarfarbe, Augenfarbe, Größe, Essensvorlieben, Kautechnik. Es ist schon erstaunlich, was du alles entdecken kannst, wenn du jemanden aus der Nähe genau beobachtest.
Später sitzt du wieder mit dem Neuen im Unterricht. Er beantwortet eine Frage des Lehrers, und die Antwort ist ziemlich gut – fast schon zu gut, wenn du verstehst, was ich meine. Wen will der beeindrucken?
Du schlägst eine neue Seite in deinem Notizbuch auf, schreibst „weiß zu viel“ und unterstreichst es. Gegen Ende des Tages ist dein Notizbuch schon recht gut gefüllt, aber du hast immer noch das Gefühl, als hättest du nur an der Oberfläche gekratzt.
Als du nachmittags zu Hause bist, tust du also das Naheliegendste: Du stalkst ihn online. Du findest seinen Account, aber leider ist er auf privat gestellt. Das ist doch verdächtig, oder? Was hat dieser Typ zu verbergen?
Am nächsten Tag erzählst du in der Schule einem Freund davon. Er schaut dich verwundert an und sagt: Warum schenkst du ihm nicht einfach eine Anfrage und wartest ab, ob er annimmt?
Du verdrehst die Augen. Ja klar, was ist, wenn der ein Spinner ist?
Einige Wochen später hast du einen ganzen Haufen Notizen über den Neuen gesammelt. All die Stunden, in denen du seinen Spind im Auge behalten hast, haben sich wirklich ausgezahlt. Aber irgendwie bist du daraus immer noch nicht schlauer geworden.
Aus irgendeinem Grund fühlt es sich nicht so an, als würdest du den Neuen auch nur eindeutig besser kennen als am ersten Tag. Was stimmt mit diesem Bild nicht?
Der Unterschied zwischen Wissen und Beziehung
Nun ja, offensichtlich so einiges. Worauf ich aber hinaus will, ist Folgendes: Kenntnisse über jemanden zu haben und jemanden wirklich zu kennen, sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Wenn du dich mit einem Fernglas im Gebüsch versteckst, wirst du sicherlich viele Informationen über eine Person herausfinden. Doch daraus wird kaum eine Beziehung entstehen. Es ist ein großer Unterschied, ob man jemandes Freund ist oder sein Stalker.
Der Grund, warum ich das anspreche, ist folgender: Wir behandeln Gott oft genauso, ohne es überhaupt zu merken. Wir können all unsere Zeit und Energie darauf verwenden, etwas über Gott zu lernen, ohne jemals an den Punkt zu gelangen, an dem wir das Gefühl haben, ihn wirklich zu kennen.
Natürlich ist es unglaublich wichtig, dass wir die grundlegenden Tatsachen über Gott im Kopf richtig verstehen. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, gibt es ein anderes Buch in dieser Serie mit dem Titel „Woher wissen wir, dass der christliche Glaube wirklich wahr ist?“ Darin geht es um die zuverlässigen historischen Beweise dafür, dass Jesus wirklich so ist, wie die Bibel ihn beschreibt.
Doch das ist nur ein Teil des Bildes. Wie bei jedem anderen Menschen lernen wir Jesus nicht dadurch näher kennen, dass wir auf Abstand bleiben und nur Dinge über ihn erfahren. Wenn es überhaupt dazu kommen soll, müssen wir eine Freundschaft mit ihm eingehen.
Der Weg zu einer lebendigen Beziehung mit Jesus
Meine Mutter erzählt oft, wie sich für sie eines Tages das Bild zu einem sinnvollen Ganzen zusammenfügte. In ihrer Kindheit lernte sie viel über Jesus; ihr Kopf war voller Informationen über ihn. Doch etwas hielt sie noch zurück. Konnte sie wirklich darauf vertrauen, dass all das wahr ist? Konnte sie sich dem wirklich mit ihrem ganzen Leben verschreiben?
Als sie ihre Mutter, also meine Oma, fragte, gab diese ihr einen Rat, der sich wirklich bewährt hat: Warum lebst du nicht einfach eine Weile so, als wäre es wahr, und wartest ab, was passiert? Mit anderen Worten: Warum nicht einfach ein Experiment durchführen, anstatt nur etwas über die Versprechen Jesu zu lernen?
Versuch doch mal, eine Zeit lang so zu leben, als seien diese Versprechen wahr. Anstatt nur noch mehr Informationen über Jesus zu sammeln, nimm dir Zeit, um eine Beziehung zu Jesus aufzubauen.
Und genau das tat meine Mama. Sie führte dieses Experiment durch und hat seitdem nie mehr zurückgeschaut. Denn je mehr sie so lebte, als seien Jesu Versprechen wahr, desto mehr stellte sie fest, dass sie es tatsächlich sind. Je mehr sie eine Beziehung zu Jesus suchte, anstatt nur immer mehr Informationen über ihn zusammenzusuchen, desto mehr erlebte sie, dass Jesu Liebe real ist.
Sie ist nämlich nicht nur eine schöne Vorstellung, sondern eine lebendige Realität in ihrem Leben.
Jahre später gab meine Mama diesen Rat an mich weiter. Wieder einige Jahre später gab ich ihn an die junge Schülerin aus meiner Klasse weiter, die versuchte, ihr Wissen über Jesus vom Kopf ins Herz zu bewegen.
Das hat den entscheidenden Unterschied in meinem Leben gemacht, und ich bin überzeugt, dass das auch bei dir der Fall sein kann.
Einladung zum praktischen Glauben
Soweit so gut. Aber wie machen wir das? Wie leben wir so, als ob die Versprechen Jesu wahr sind? Wie legen wir das Fernglas beiseite, steigen aus dem Versteck heraus und beginnen, eine echte Freundschaft mit Jesus aufzubauen?
Genau darum soll es in diesem Buch gehen.
Das war's für heute. Bitte bete für den evangelistischen Verteileinsatz von OM in Berlin an Ostern.
Ich habe zusammen mit Freunden einen Chatbot entwickelt. Auf www.osterhase.chat kann man sich mit dem Osterhasen über Jesus unterhalten. Wenn du diese evangelistische Aktion auch finanziell unterstützen möchtest, findest du alle Informationen unter www.biblebots.de.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.