Wir haben beim letzten Mal bereits über die Auferstehung gesprochen und uns in der Freude dieser großen Erwartung gestärkt.
Nun wird noch einmal zurückgeblickt. Es wird gesagt: „Aber heute, wo wir mitten in den Problemen dieser Welt stehen, bedrängt von allen Seiten, wollen wir diesen Blick haben in die Ewigkeit Gottes.“
Wir leben im Licht des kommenden Tages, im Morgenglanz der Ewigkeit.
Die Erwartung der Ewigkeit im Alltag
Von den Zeiten und Stunden aber, liebe Brüder, ist es nicht nötig, euch zu schreiben. Denn ihr wisst selbst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.
Wenn sie sagen werden: „Es ist Friede, es hat keine Gefahr“, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen einer schwankenden Frau. Und sie werden nicht entfliehen.
Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, damit der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.
So lasst uns nun nicht schlafen wie die anderen, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. Denn die Schlafenden sind es, die des Nachts schlafen, und die Betrunkenen sind es, die nachts betrunken sind.
Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.
Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unseren Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zugleich mit ihm leben.
Darum ermahnt euch untereinander, und einer erbaue den anderen, wie ihr auch tut.
Ich muss immer daran denken, wie Sie heute an diesem Tag aus Ihrer Tagesarbeit kommen. Noch vor wenigen Stunden waren Sie alle schwer erschöpft, standen oft im Gedränge, in schwierigen Entscheidungen.
Viele von Ihnen haben schwere Sorgen, Gesundheitsprobleme, berufliche Nöte.
Und jetzt zeigt uns das Wort Gottes plötzlich und sagt: Vergesst doch nicht, dass ihr heute mitten in dem Gedränge eures Lebens schon steht vor der offenen Tür der Ewigkeit.
Dieser Tag hat uns auch einen ganz wichtigen Schritt nähergeführt hinüber zur Ewigkeit. Ein Tag, der dem anderen sagt: Mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit.
Und wenn man das vergisst und wenn man das nicht mehr sieht, dann ertrinken einen die Tagesprobleme.
Die Gefahr der Ablenkung durch das Weltgeschehen
In diesen Tagen haben wir irgendwo bei einem Besuch, auch bei jemandem hier vom Bibeltraining, noch einmal darüber gesprochen, wie sehr wir heute alle vom Fernsehen beeinflusst sind.
Mich beschäftigt auch der Flugzeugabsturz, und jeder fühlt sich schon wie ein Fachmann der Flugsicherung. Es wird diskutiert, ob Flugzeuge noch über unsere Siedlungen fliegen dürfen. Beim Thema Asylrecht sind wir ebenfalls schon ganze Spezialisten und wissen genau, wie Paragraph 16 und Paragraph 19 lauten. Wir sind in allen Fragen fit: Wann müssen wir auf die Straße gehen?
Sind das eigentlich die wirklichen Probleme unseres Lebens, oder haben wir die Ewigkeit vor Augen? Wie heißt es beim reichen Kornbauer: Wenn wir plötzlich in dieser Nacht heimgerufen werden, was ist dann mit dem, was wir bereitet haben? Da wird uns manches von dem, was an diesem Tag wichtig schien, plötzlich ganz unwichtig.
Ich meine, es gibt eine Rangfolge und sage: In meinem Leben gibt es Wichtiges und Unwichtiges. Ich möchte Sie heute Abend bitten, dass Sie noch einmal Ihren Tag überdenken und auch für den morgigen Tag planen. Sagen Sie sich: Ich habe jetzt wieder die Ewigkeit vor Augen.
Ich habe Ihnen gern erzählt, dass mich von früher Jugend an begleitet hat, wie mein Vater in seinem Amtszimmer im Neuen Schloss, damals im Kultministerium, ein kleines Sprüchlein hatte. Dieses ließ ich von meinem Bruder in schöner gotischer Schrift malen: „Mach mir stets süß deinen Himmel und bitter diese schnöde Welt, gib, dass mir in dem Weltgetümmel die Ewigkeit sei vorgestellt.“
Die Bedeutung der Ewigkeitsschau für das Leben
Ich habe oft gehört, wie Theologen gesagt haben, es sei nicht gut, wenn wir ständig so sehr auf die Ewigkeit schauen. Das hat schon Feuerbach gemeint, der Philosoph und Wegbereiter des Kommunismus. Er sagte, man solle sich mehr im Diesseits bewähren und nicht so sehr aufs Jenseits starren. Genau das haben auch Atheisten gelehrt.
Wir können unseren Weg nur gehen, wenn dieser Blick auf die Ewigkeit uns täglich beherrscht.
Ich bin als Kind aufgewachsen und habe von unseren Großeltern und Großtanten gelernt, an den schönsten Sommertagen das Lied zu singen: „Himmel an, nur Himmel an soll der Wandel gehen. Himmel, Anwalt, neben dir, alles Volk des Herrn.“ Das waren unsere Ferientage. Schon im Kinderalter lernten wir, dass der größte Jubel eigentlich dann ist, wenn unser irdisches Leben endet und wir in die Herrlichkeit einziehen.
Halleluja singst auch du, wenn du Jesus siehst und der Jubel in den Himmel zieht.
Das ist in der Tat die Tragik der heutigen Christen, besonders hier in Deutschland: Sie haben kaum noch eine Sehnsucht nach der Ewigkeit, keine Ewigkeitsschau mehr. Sie verlieren sich im Geplänkel dieser Welt. Es kann doch nicht wahr sein, dass wir uns mit unserer ganzen Kraft in die Händel dieser Welt verlieren.
Die Vergänglichkeit der Welt und der Blick auf das Wesentliche
Der Apostel Paulus sagt in einer wichtigen Stelle im ersten Korintherbrief Kapitel 7 – wenn wir es kurz aufschlagen –, dass er sogar vom Heiraten spricht. Er betont, dass wir es mit der nötigen Distanz tun sollten. In 1. Korinther 7,29 sagt er: „Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; die weinen, als weinten sie nicht; die sich freuen, als freuten sie sich nicht; die kaufen, als behielten sie es nicht; und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht; denn das Wesen dieser Welt vergeht.“
Heute in unserem Büro hat mich Gunther Kiene aufgehalten und mir von einer Mitarbeiterin erzählt, die früher draußen war. Sie befindet sich in großer Not. Sie haben ein Haus gebaut und suchen nun eine teure Küche. Doch sie wird von ihrem Gewissen geplagt, ob sie die Küche überhaupt kaufen soll. Der Besitzer der Küche ist beim Heimholungswerk.
Gunther hat so reagiert, und ich fragte ihn, warum er mir das erzählt. Er sagte, die Frau sei nicht abzuwimmeln gewesen. Er meinte: „Wie am Sonntag, wenn jemand diese Welt von Babel will, dann soll er sie nehmen, muss aber wissen, wo es ihm zur Sünde wird.“ Und wenn sie selbst ein Gewissen hat und sagt, das ist irgendwie ein komischer Handel, dann soll sie den Finger davonlassen. Genauso habe ich es ihr gesagt.
Kaum war ich zu Hause, mitten um ein Uhr, schob ich mir gerade die Gabel in den Mund, als das Telefon klingelte. Ich musste sie auch noch in ihrer Not anrufen. „Sollen wir die Küche kaufen?“ dachte ich. Liebe Frau, ich habe keine Zeit, mit Ihnen solche albernen Fragen zu besprechen.
Das sind junge Christenleute, die nicht mehr fertig werden mit dem Besitz dieser Welt. Es kann fast ein Fluch sein. Gerade waren wir draußen in Afrika, haben die größte Not erlebt und wussten nicht, wie man überhaupt durchkommt, wo die Menschen nichts mehr haben. Und hier ertrinkt man wieder in der Frage, welches Küchenmodell das allerwichtigste und schönste ist.
Wir lachen darüber, aber das ist eine Not. Eine Not, bei der Menschen schier zerbrechen. Ich weiß nicht, vielleicht ist das bei uns auch so, und wir merken es gar nicht mehr.
Wir dürfen diese Welt benutzen, aber bitte hängt euer Herz nicht an diese Welt. Sonst seid ihr frei, wenn es euch der Herr wieder nimmt. Wenn morgens das Auto kaputt ist, dann sagt: „Danke, lieber Herr. Du hast es mir gegeben, und jetzt nimmst du es wieder.“
Die Herausforderung in Zeiten der Krise
Es ist oft schwer, gerade in einer Zeit großer Wirtschaftskrise standzuhalten. Auch die Erschütterungen dieser Tage greifen unheimlich tief. Dabei ist es sehr wichtig, dass wir in diesen Zeiten – wie wir am Sonntag gesagt haben – das Reden Gottes mit uns persönlich verstehen und eine klare Linie haben. So wie Daniel sagen wir: Herr, ich will nur deinen Weg gehen. Wenn ich nur weiß, dass du mich führst, dann wird auch diese schwierige Zeit richtig werden.
Oft kann das eine große Herausforderung sein. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr auf Ihre persönlichen Probleme eingehen, sondern nur sagen: Bei Fragen, welches Automodell Sie kaufen sollen, bin ich nicht der Fachmann. Irgendwann muss man sagen: Es ist gut, frei zu sein von den Dingen dieser Welt. Das ist ein Fluch, der sich bei uns im Überfluss des Reichtums legt. Er macht träge und lässt das Wort Gottes in kürzester Zeit ersticken.
Deshalb ist es so wichtig, dass die Ewigkeit in unser Leben hereinleuchtet. Paulus sagt, er brauche uns nicht zu schreiben, wann genau Zeit und Stunde sein werden. Es ist bemerkenswert, dass gerade diese Frage viele große Persönlichkeiten bewegt. Ich habe auf einer Autofahrt nach Bad Blankenburg ein Band von Baruch Maus gehört und war ihm sehr dankbar. Ich habe mich gefreut, dass in unserer Gemeinde so klar gesagt wurde, worauf es ankommt.
Er sagte: Ihr seid oft ganz begeistert, wenn ihr das Wort „Judenchrist“ hört. Aber hört genau hin, ob derjenige überhaupt geistlich richtig redet und ob es eine biblische Botschaft ist. Es wird so viel Unsinn geredet. Wir sind manchmal so interessiert daran, irgendwelche Daten zu bekommen, wann wir das Ende der Welt erwarten können. Aber die Bibel sagt uns immer wieder: Zeit und Stunde brauchen euch nicht zu interessieren.
Wir wissen, dass wir ganz nah am Ende leben. Das genügt. Wir leben alle unmittelbar vor der Ewigkeit. Dabei ist es gar nicht wichtig, ob man morgen durch einen Unfall, eine Infektion, einen Herzinfarkt oder durch die Wiederkunft Jesu stirbt. Wir stehen unmittelbar vor der Ewigkeit.
Selbst wenn man noch zwanzig oder dreißig Jahre vor sich hat, es kann heute Nacht sein. Bist du bereit? Das ist jedes Mal die Frage, wenn wir abends einschlafen: Bin ich bereit? Ist mein Haus bestellt, um dem Herrn entgegenzugehen?
Zeit und Stunde brauchen uns nicht zu interessieren. Wenn wir immer wieder Bücher mit großer Aufregung lesen, kann das nicht vom Herrn sein.
Die Überraschung der Wiederkunft und die Warnung zur Wachsamkeit
Wie der Dieb in der Nacht ist ein schlimmer Vergleich. Das ist ein Unterschied: Der Dieb erschreckt einen ja. Doch auch das Kommen des Herrn ist überraschend.
Wir denken an die Brautjungfern, die nicht bereit waren, weil ihre Flammen nicht brannten. Seid bereit zu jedem Augenblick, wann der Herr kommen wird.
Im Vers drei gebraucht der Apostel eine wichtige Beschreibung: Wenn der Herr kommt, ist kennzeichnend, dass die Leute dann sagen: „Es ist Friede, es hat keine Not.“ Offenbar wird der Herr in einem Augenblick kommen, in dem seine Wiederkunft nicht erwartet wird.
Sie sagen: Friede, es hat keine Gefahr. Wann ist das? Das kann man ganz einfach rückschließen.
Heute sagt niemand, es ist Friede. In Georgien, in Jugoslawien und nicht nur dort – auch in Somalia, in Dschibuti herrscht großer Bürgerkrieg. Im Südsudan ist die Massenschlächterei der Christen furchtbar. Wie Muslime dort Christen zu riesigen Zahlen abschlachten – gegenwärtig. Die Welt schweigt.
In vielen Teilen der Welt, wo der Krieg tobt, ist kein Friede. Wann wird denn Friede sein?
Im Reich des Antichristen wird Friede sein, so sagt die Bibel. Dann ist das erfüllt. Da wird weltweiter Friede sein – eine Zeit, in der wahrscheinlich nur wenige sich noch von der Bibel leiten lassen. Denn sie sind vom äußeren sozialen Frieden der Welt und vom Weltfrieden so begeistert, von der neuen Weltordnung.
Man hört ja immer wieder, als Christ hört man genau hin, wenn es heißt, dass so etwas wie Welteinheit unter der UNO kommen könnte.
Aber wir wollen es abwarten. Nur wissen wir: Für uns ist diese Zeit des äußeren Friedens die gefährliche Zeit, weil sie unser Gewissen in Ruhe wiegt.
Dann wird es sein, dass der Herr kommt. Er kommt zum Gericht. Er kommt aber auch, um seine Gemeinde zu sich zu holen.
Wir haben das letzte Mal davon gesprochen: die Heimholung der Gemeinde, das Gericht der Welt.
Das Bild der Geburt als Hoffnung und Freude
Das Bild der schwangeren Frau ist ein schönes Bild. Trotz aller Schmerzen ist es wunderbar, dass am Ende ein Baby geboren wird. Die Freude der Mutter überwiegt, und der erste Schrei des Kindes ist der Jubel des neuen Lebens. So soll es auch bei Christen sein.
Die Schrecken des Weltendes werden von der Freude am neuen Leben übertönt, auf das wir zugehen. Nun möchte ich einige Bilder verwenden, die wir uns einfach einprägen sollten – Bilder der Freude auf die Ewigkeit. Die Bibel benutzt oft die Erwartung der Ewigkeit und die Hochzeitsfreude als Bilder dafür.
Das verstehen nur Brautleute, die ihre Brautzeit bewusst auf die Hochzeit hin leben, in großer Freude. Heute, wo viele junge Paare diese Spannung auflösen, ist die Freude kaum noch verständlich. Die Frage lautet: Wann kommt der Tag, an dem wir endlich zueinander gehören und nie mehr auseinandergehen? Das ist die riesige Freude der Brautleute.
Ein anderes Bild, das im letzten Krieg manche als passend empfanden, stammt von den Bahnhöfen im Osten oder Westen. Dort standen Wehrmachtszüge. In einem Zug saßen die Soldaten ganz traurig, keiner sprach ein Wort – es war der Zug, der zur Front fuhr. Im anderen Zug herrschte lärmende Freude und Jubel. Dort standen die Soldaten am Fenster, das war der Urlaubszug, die von der Front heimkehrten.
Wir sitzen im Urlauberzug, dem Zug, der nach Hause fährt. Für uns ist das Reden vom Kommen Jesu immer von einer Jubelstimme begleitet. Endlich wird Jesus kommen und über das Böse in der Welt siegen. Wir freuen uns darauf, dass er Gerechtigkeit schaffen wird.
Wir haben die Hoffnung, dass all das, was wir in Liebe tun wollen, nicht vergeblich ist, sondern dass der Herr es vollenden wird.
Das Bild des Wanderns im Regen als Ausdruck des Glaubens
Drittes Bild: Man kann darin immer noch in der nötigen Bildhaftigkeit zwei Wanderer sehen, die durch den nächtlichen Regen ziehen.
Sind Sie schon einmal durch den Regen gelaufen, wenn das Wasser durch die Zehen quietscht, alles pitschnass ist, es dunkel, kalt und unheimlich ist? Man friert, und doch pfeift der eine fröhlich vor sich hin und trällert seine Lieder. Dann fragt man sich: Was hat der bloß in diesem schrecklichen Regen? Es ist nass und kalt, und er ist noch zehn Minuten von seinem Haus entfernt. Doch er bleibt warm und kommt heim – das ist Christenart.
Das wird auch in unserer Zeit auffallen.
Ich bitte Sie, wenn Sie heute in den Altenheimen leben: Heute Mittag hatten wir so eine Bibelstunde mit den Alten. Es ist so wunderbar, mit den alten Menschen immer wieder darüber zu sprechen, warum es Krankheit und Heilung gibt. Dabei sagen wir: Lebt doch die Freude, dass ihr eine Zukunft vor euch habt, auch wenn der Leib nicht mehr gesund wird.
Wir wissen, wie das geht. Jetzt kommt ein Problem: Die Augen sehen nicht mehr richtig, das Gehör funktioniert nicht mehr richtig – aber es geht nach Hause. Das muss durchklingen.
Die Hoffnung als Trost in einer unsicheren Welt
Eine Welt hat doch keine Hoffnung mehr, und das ist dann so zum Greifen nah. Wenn man das jetzt im Fernsehen sieht, kann man auch mal beobachten, wie die Leute panisch reagieren.
Meine Frau sagte heute Mittag noch: Für solche Leute ist das auch furchtbar. Man hat gespart und geschafft, ein Häusle gebaut, und dann fällt plötzlich ein Jumbo auf das Haus drauf. Das ist ja schrecklich.
Für einen Menschen, der keine Ewigkeitshoffnung hat, muss es nur einen Traum geben: Ich möchte hundertachtzig Jahre alt werden, sonst ist ja nichts im Leben. Was soll er denn sonst leben?
Es ist ganz furchtbar, wenn irgendetwas kommt. Die Angst ist da: Jetzt kommt etwas, irgendwo aus der chemischen Reinigung gegenüber, giftige Düfte, oder aus dem Atomkraftwerk, irgendwo, oder im Verkehr. Ich spüre schon richtig hier das Ersticken.
Das verstehe ich so: Wer nur für das irdische Leben leben muss, der muss mit allen Möglichkeiten kämpfen. Wir sind ja auch dafür, dass die Welt reich ist, ich will ja auch nicht krank werden.
Aber es muss doch von uns deutlich gesagt werden: Wir haben eine Hoffnung, das Schönste kommt noch, und das eigentliche Leben steht noch vor der Tür. Deshalb soll das sichtbar werden, auch in unserem Gespräch, auch mit Mitmenschen.
Wir verstehen, dass Schmerzen schlimm sind, vor Schmerzen haben wir alle Angst. Aber die Hoffnung möge der Herr in uns brennend erhalten: die Hoffnung, die Zuversicht auf sein großes Kommen.
Deshalb muss das in unserem Leben bereinigt sein, die dunklen Dinge müssen bereinigt sein, sodass wir sagen: Ich komme nicht mehr ins Gericht, der Herr hat mein Leben gereinigt und geheiligt. Ich darf jeden Tag bei ihm meine Lasten ablegen, und ich habe die gewisse Zuversicht, dass es heimgeht.
Ich freue mich auch sehr, wenn das auf unseren Traueranzeigen schon so sichtbar ist für jeden. Bei unserer Mutter ist es passiert, dass das Beerdigungsunternehmen nicht mehr genügend Papiere mit schwarzem Rand vorrätig hatte.
Da wir die Anzeigen rausschicken sollten, sagten wir: Dann nehmen wir halt das Papier ohne schwarzen Rand und drucken es so. Das hat viele Leute so bewegt, dass ich fast meine, das wäre das Schönste für meine Traueranzeigen, wenn man keinen schwarzen Rand mehr oben macht.
Die entscheidende Sache kann man auch so sagen: Wir brauchen keinen schwarzen Rand außen. Wenn wir sagen, da wurde jemand heimgerufen, dann sitzt zum Beispiel mein guter Englischlehrer, Alec Johnson, dabei.
Neulich haben wir besprochen, wie die englischen Formulierungen so schön sind: „He went with the Lord“ – er ging mit dem Herrn. Er ist einfach mit ihm gegangen.
Und beim Festo Civencere hieß es so schön: Das ist dann kein normales Englisch mehr, sondern dichterische Freiheit für große Gotteszeugen, wenn sie sagen: „He was promoted to glory“ – er wurde zur Herrlichkeit befördert. Wunderbar!
Dass wir uns solche Worte auch zurufen und sagen: Es ist doch eine Beförderung, wenn der Herr uns heimholt.
Die Aufforderung zum Leben im Licht
Und jetzt muss man sich vorstellen: Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie in Ihren Schubladen noch Dinge, die vor dem Herrn nicht taugen? Gibt es in Ihrem Leben noch Nester, die das Licht scheuen? Zieht es doch ins Licht des Herrn!
Und jetzt kommt noch einmal Vers 4: Ihr lebt doch nicht in der Finsternis!
In unserer Welt ist es ja so – es ist doch interessant, dass das Nachtleben sich in der Nacht abspielt. Trotz Neonlichtern, Glanz, manchen Scheinwerfern und komischen Leuchten, die dort sind, bleibt es das Leben der Nacht, der Finsternis. Und das verschwindet in unserer Stadt. Wenn man durch die Altstadt marschiert, sieht man noch den Schmutz der Nacht, aber am Tag ist das wieder weg. Am Tag ist das andere Leben, bei Nacht kommt das.
Ein tolles biblisches Bild: Es war im Altertum genauso. Was sich in der Nacht abspielt, scheut das Licht des Tages. So soll es bei Christen nicht zwei Seiten geben. Es soll keine Dinge geben, die das Licht des Herrn scheuen. Alles, was wir tun, soll im Licht des wiederkommenden Herrn gelebt sein – unser Urlaub, unsere Freizeit, unsere Unterhaltung, alles, was wir tun. Wir sind Kinder des Lichtes und Kinder des Tages.
Ich meine, dazu sind gar nicht viele Worte nötig, um etwa auch andere zu brandmarken. Ich empfinde immer wieder, dass andere Menschen einen sehr klaren Blick haben. Mich hat es immer interessiert, warum so viele junge Leute gern zum Eidlinger Jugendtreffen gegangen sind. Es hat sie irgendwie angezogen – die Atmosphäre, auch die Schwestern dort oben.
Wenn man manche gesehen hat, die mit ihren Nagelwesten, Lederjacken und Motorrädern gekommen sind, spürte man eine Sehnsucht nach einem heilen Leben. Ich möchte sie einfach bitten, heute fröhlich zu leben und zu sagen: Lebe mein Leben so im Licht!
Das hat eine Ausstrahlung und eine Bedeutung, gerade in unserer Welt, in der so viel unklar ist.
Die Warnung vor dem plötzlichen Verderben
Das Verderben wird sie schnell überfallen, wie es bereits im Vers 3 angekündigt wurde: Das Verderben wird sie schnell überfallen.
Ich habe vorhin gesagt, dass dies die Angst der Menschen ist, die fürchten, ihr Leben gehe zu Ende. Alle Menschen haben irgendwo eine Ahnung davon, dass das Leben nicht von Dauer ist. Deshalb gibt es auch immer wieder die Diskussion, dass es keine absolute Sicherheit gibt.
Noch nie hat ein Techniker behauptet, dass es absolute Sicherheit gibt. Das gibt es in der Technik nicht, weil es immer eine Materialermüdung oder einen Konstruktionsfehler geben kann. Es gibt nichts Absolutes in diesem Bereich, das ist doch klar.
Die Diskussion um die absolute Sicherheit ist nur ein Zeichen dafür, dass die Menschen irgendwo spüren: Ich möchte doch Sicherheit haben. Und hier sollten wir viel mehr im Gespräch einsetzen und sagen: Ich verstehe Ihre Angst, ich habe sie auch gehabt, bis ich gemerkt habe, dass ich mein Leben einmal in die Hand Gottes legen muss.
Ich werde nicht vom Zufall regiert und auch nicht von irgendeinem unbegründeten Schicksal. Reden Sie mit Menschen darüber. Ich glaube, dass die Angst heute viel sichtbarer wird.
Die Erfahrung von Unsicherheit und die Suche nach Halt
Wir haben am Samstag noch ein Gastzimmer gestrichen. Es war ein schönes Erlebnis. Dort steht ein Bücherschrank, in dem man so manches ablegt, was unten keinen Platz mehr findet. Die Bücherschränke wachsen ja ständig, und immer wieder legt man irgendwo etwas ab.
Beim Einräumen dieses Bücherschrankes habe ich ein kleines Reklamebüchlein von Max Eid gefunden: „Tagebuch eines Ingenieurs“ oder so ähnlich. Es erzählt, wie er in England war und wie die Brücke über einen Meeressund zusammenbricht, während ein Zug darüber donnert. Das ist immer wieder eindrücklich zu lesen. Man sollte alte Bücher mal wieder zur Hand nehmen.
Max Eid dachte, dass dies ein Bild sei, das Christen nutzen sollten. Er freute sich an der Technik des letzten Jahrhunderts. Max Eid, Max Eidsee, Max Eid Schule – Sie kennen den großen Mann von Kirchheim. Wie er nach England kam und dort Großes vollbrachte. Er war Konstrukteur großer Traktoren und so weiter. Es war interessant, seine Lebensgeschichte wiederzulesen.
Er war Mitbeteiligter bei einer Lokomotivenfabrik am Bau eines großen Brückenbauwerks. Während einer großen Sturmnacht geht er hinaus, schon von Unruhe gepackt. Dann passiert es: Unter dem Winddruck bricht die Brücke zusammen, und der Lokführer fuhr noch zu schnell.
Man spürt dieses ganze Grauen. Wir wollten etwas bauen, haben wir irgendwo einen Fehler gemacht? Ist die Technik doch nicht so stark? So beschreibt es jemand, der dabei war. Max Eid war auch ein toller Schreiber, hinter Pflug und Schraubstock. Wenn Sie seine Bücher kennen, wissen Sie das.
Aber dass uns die Technik diese Unsicherheit lässt, das spüren heute die Menschen. Wenn ein Flugzeug abstürzt, fragen sie sich: Was ist denn? Wo kann man heute leben?
Vor 14 Tagen oder vor drei Wochen ist eine liebe Frau so furchtbar gestürzt, dass alle, die es gesehen haben, hier auf unserer liebevollen Treppe, erschüttert waren. Was ist mein Leben, wenn der Nächste stirbt?
Als wir im Urlaub waren, erzählte uns ein Mann von der Stiftskirche, wie im letzten Jahr bei ihm sein Nachbar während des Gottesdienstes live im Rundfunk gestorben ist. An seiner Seite lag der Tote, und der Gottesdienst konnte nicht unterbrochen werden. Er sagte: „Ich habe gemerkt, der Mann ist gestorben.“ So leben wir doch, vom Tod umgeben.
In Lindenberg, als wir gerade baden gingen, war es eindrücklich: Ein Mann, den wir nicht kannten, aus Roch. Aber so sind wir doch überall umgeben. Das Leben ist Leben, das Verderben kommt plötzlich und schnell. Wir müssen bereit sein. Ist unser Leben bereit? Das ist die Kernfrage.
Und da fehlt uns auch die Evangelisation. Dankbar sind wir dem klaren Wort unserer Brüder, die uns aufrufen und sagen: Ist dein Leben klar? Hast du es mit Gott festgemacht?
Die Aufforderung zum wachen und nüchternen Leben
Noch ein paar Dinge: Wir sollen nicht schlafen oder schläfrig sein. Das hat Jesus bereits bei den törichten Jungfrauen gesagt, die eingeschlafen sind.
Was meint Jesus mit dem Bild des Schlafens? Sollen wir nachts nicht mehr ins Bett gehen? Das meint er nicht. Vielmehr geht es darum, dass wir immer wieder träge werden, unempfindsam für das, was gerade dran ist, und unser Christenstand so müde wird. So gewohnheitsmäßig ist das Schläfrigsein.
Heute sagte auch Gunter Kiene in einem Vortrag an einer Bibelschule: Er berichtete, dass die Zuhörer alle so da saßen, und er war so gepackt von dem Thema. Eine Frau hat dabei immer gestrickt. Er sagte, er konnte es nicht mehr ertragen, weil sie nur mit ihrem Strickzeug beschäftigt war. Aber er fügte hinzu, das sei nicht schlimm. Man könne doch nicht nervös werden, oder? Er verstand das, wenn jemand sagt: „Ich rede gerade über die Dinge des Lebens, und du machst zwei rechte, zwei linke Maschen.“ Das ist mit schläfrig gemeint.
Habe ich überhaupt noch einen Blick für das Wesentliche? Es gibt doch Dinge im Leben, für die ich fasziniert bin. Sicher kann man das nicht immer tun, aber der Braut wird auch nicht im Hochzeitsgottesdienst gestreckt. Es gibt Augenblicke, in denen ich ganz da bin und sage: Jetzt ist etwas Wichtiges, jetzt wird etwas in meinem Leben verhandelt.
Und irgendwann, wenn Gott in meinem Leben reden will, muss ich da sein und hören können. Seid nicht schlafend und seid nicht betrunken! „Seid nicht betrunken“, denn das sind diejenigen, die die Nacht sind. Betäubt eure Gefühle nicht. Die Bibel will keine Gefühlsrausche, sondern Nüchternheit. Das heißt, mein Leben sehen, Probleme wahrnehmen, mich dem stellen und wissen, was es bedeutet, heute zu leben und der Herausforderung zu begegnen.
Der Schutz des Glaubens im geistlichen Leben
Angetan mit dem Panzer des Glaubens – das ist der, der mich schützt.
Ich habe das vor zwei Jahren in einer Predigt über diesen Abschnitt auch schon einmal gesagt. Das habe ich bei einer Predigt von Walter Klach gehört. Er hatte ein schönes Bild: Die Astronauten im Raumanzug, wenn sie auf den Mond gehen. Der Raumanzug schützt sie. Das ist ein ganz tolles Bild. So sind wir auch, wenn wir im Glauben leben. Der Glaube ist der, der uns schützt, damit ich in der Nähe Jesu leben kann.
In einer Welt, die mir gefährlich erscheint, denke ich an Daniel. Er lebte in einer wirklich gottlosen, sündigen Welt, war aber so in Verbindung mit seinem Herrn, dass ihm nichts gefährlich werden konnte.
Ich kann auch sagen: Man muss nicht asketisch leben, das ist nicht der Sinn. Ich darf mich hineingeben. Ich stehe mitten in der Welt, mit beiden Füßen in der Welt. Aber ich will so an ihn glauben, dass mich nichts gefangen nimmt, nichts mich verführt, nichts mich in der Versuchung umwirft und kein Zweifel mich lähmt. Das ist Glauben in unmittelbarer Verbindung mit Gott.
Darum ist es wichtig, dass der Glaube nicht angegriffen wird. Wenn der Glaube nicht stimmt, kann ich im täglichen Leben nicht meinen Mann stehen. Dann ist der Panzer löchrig.
Das wissen Sie, wie das bei den mittelalterlichen Rüstungen war: Wenn nicht alles abgedeckt war, drang irgendwo ein Spieß durch und verletzte die Leute.
Deshalb heißt es: mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung.
Die Kraft der Hoffnung in der Nachfolge
Die große Zuversicht, das Wahre
Immer wieder haben Christen in allen Zeiten der Weltgeschichte durch ihre große Zuversicht Eindruck gemacht.
Das sind die schönen Lieder, die wir schon das letzte Mal gehört haben, wie zum Beispiel „Jerusalem, du hochgebaute Stadt“ oder das andere Lied: „Wie wird uns sein?“ Ein Spitallied, das davon erzählt, wie wir einmal in die Herrlichkeit einziehen werden. Oder das Lied, das beschreibt, wie wir nach der irdischen Leidensarbeit und Pein in die goldenen Gassen ziehen.
Die Vorfreude auf das, was Gott uns geben wird, soll mich prägen und auch weiterführen.
Ich habe das in meinem Büchlein „Zum Leben hindurchgedrungen“ für mich so empfunden: Es ist einfach machtvoll, wenn Menschen das so leben und nicht an ein paar Tagen mehr irdischen Lebens hängenbleiben oder darum feilschen, sondern einfach fröhlich sagen: „Ich gehe heim.“
Das waren Menschen wie eine Mutter mit ihrem Baby, die als China-Inlandmissionare unterwegs waren, oder Leute, die bei den Nazis hingerichtet wurden – alle voller großer Freude und Zuversicht auf das ewige Leben.
Die Herausforderung, im Geist des Heils zu leben
Gehört auch ja, da ist das ein Kennzeichen, dass wir im Zorn zum Zorn leben, zum Zorn Gottes, herausgefordert zum Zorn. Das ist, wenn wir im Hass leben, in der Bitterkeit, auch in der Bitterkeit unsere Gefühle.
Manchmal meint man, das sei in unserer Zeit fast typisch, dass man bloß noch lebt und sagt: Ja, aber ich habe so bittere Gefühle, ich bin so verwundet und so weiter. Das muss ich ablegen, weil ich sonst gehindert bin in meinem Wandern zur großen Ewigkeit.
In der Lüge darf ich nicht bleiben, in der Unversöhnlichkeit und nicht in der Selbstsucht. Ich las heute ein gutes Wort, dass die Selbstsucht eine moderne Religion sei, dass man sich selber dienen soll, sich selber sucht. Das ist ganz typisch für uns heute hier in den westlichen Ländern, dass man nur noch nach sich fragt.
Nein, sondern es wird sein, dass ich einmal dem Herrn dienen darf. Da möchte ich in dieser Welt eben schon so bereit sein zum Dienen. Er hat uns dazu bestimmt, dass wir das Heil erlangen durch unseren Herrn Jesus Christus. Dann werde ich einmal dabei sein.
Wer auch läuft und läuft so schlecht, der versäumt sein Kronenrecht. Ich möchte das doch nicht verlieren wegen irgendeiner kleinen irdischen Sache, die mich bindet und lähmt in der Nachfolge Jesu.
Und das muss doch so sein, dass wir nicht hängenbleiben an den irdischen Fragen, an den Fragen von Beruf, auch nicht an Fragen von Ehe und Ehelosigkeit. Sondern das Wichtigste ist: Ich will das Heil erlangen. Und das ist alles eine kurze Zeit. Dafür hat Jesus sein Leben gelassen.
Ich kann mein Heil auch nur bekommen, weil Jesus dafür gestorben ist (Vers 10). Er ist für uns gestorben, ob wir wachen oder schlafen. Wir zugleich mit ihm leben.
Da greift er noch einmal zurück auf das, was wir das letzte Mal hatten: das Wachen oder Schlafen im anderen Sinn. Gemeint ist, so verstehe ich es, ob wir tot sind oder leben, dass wir immer auf die Zukunft unseres Herrn warten und mit ihm leben.
Die Zerissenheit des Menschen und die Heilung durch Christus
Ich möchte mit einem Gedanken schließen: Sie können die Natur anschauen, wo Sie wollen – die Natur ist schön und vollkommen. Die Schweizer Alpen, die Iguazú-Wasserfälle in Paraguay, die Weltmeere – die Natur ist vollkommen.
Schauen Sie die Tiere an: wunderbar, ein Hund, eine Katze. Schade, dass Frau Rieker nicht da ist. Aber jedes Tier ist vollkommen.
In der Schöpfung gibt es nur ein Stück, das nicht vollkommen ist – und das ist der Mensch. Der Mensch ist zerrissen. Jeder von Ihnen ist heute Abend zerrissen, in einem Zwiespalt. Das kennt ein Tier nicht.
In einem Zwiespalt zu sein bedeutet: Ich müsste eigentlich, aber ich bin nicht. Die Bibel sagt, der Mensch weiß, was gut und böse ist, und lebt es doch nicht. Es ist ein Kampf, ein Ringen. Er humbelt, ringt sich wieder ein Stückchen weiter und bleibt immer hier und dort.
Deshalb ist es so wichtig, dass an dieser Stelle Heilung erfolgt – durch Jesus. Mein Leben muss ins Licht Jesu gerückt werden. Ich muss einmal sehen: Ich bin von der Sünde zerstört, aber ich bin geheilt durch den Opfertod Jesu. Ich bin sein Eigentum und will jetzt ganz eindeutig die mir verbleibende Zeit für ihn leben und bereit sein.
Die gegenseitige Ermahnung und das Streben nach der Ewigkeit
Darum ermahnt einander und erbaut euch gegenseitig. Wenn jemand sagt: „Das ist unwichtig, lass doch das!“, dann antworte: „Ich möchte dich bitten, schau doch in deinem Leben, dass du das in den Griff bekommst. Bleib nicht an dieser Sache hängen.“
Es fällt uns immer wieder schwer, wenn Menschen plötzlich in unserer Mitte sind und man merkt, dass sie im Glauben Schiffbruch erleiden, weil sie über eine bestimmte Sache nicht hinwegkommen. Das ist eine Not in ihrem Leben. Wir versuchen zu helfen, doch oft bleiben sie darin stecken. Lass dich nicht gefangen nehmen von diesem Problem.
Wir wollen aufeinander achten und sagen: „Du musst doch die Ewigkeit gewinnen. Es ist doch nicht wichtig, ob so oder so.“ Paulus sagt ja, man soll keine Gerichtsprozesse führen, die ewig und drei Tage dauern, nur um sein irdisches Recht durchzusetzen. Lass das liegen, besonders unter Brüdern.
Es gibt Dinge, bei denen Paulus einfach sagt: „Komm, geh mit ihm die zweite Meile und schau, dass es unter die Füße gerät.“ Aber lass dich nicht so sehr davon beschäftigen.
Das sind immer wieder Fragen, bei denen wir einander in der Seelsorge beraten müssen: Was ist richtig? Wie mache ich das? Wichtig ist, dass ich das Ziel vor Augen habe und das Licht erlange, zu dem mich der Herr berufen hat.