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Richter 21, 1-25

Das Buch der Richter - Selbstbestimmung oder Gottesherrschaft?, Teil 23/23
04.01.2012Richter 21,1-25
SERIE - Teil 23 / 23Das Buch der Richter - Selbstbestimmung oder Gottesherrschaft?

Dank und Gemeinschaft in der Zeit des Studiums

Wir dürfen uns hier Zeit nehmen. Wir danken auch für diese ernsten Worte als Richter.

Wir beten noch einmal um Gelingen, dass du uns heute auf der Heimfahrt bewahrst und segnest. Danke für die Zeit der Gemeinschaft, die du uns geschenkt hast. Amen.

So konnten wir gemeinsam Zeit miteinander verbringen. Für mich ist es auch eine Erbauung, mit euch zusammen zu sein und einander in unserem Kampf gegen die Philister, die Moabiter, die Ammoniter und andere zu ermutigen.

Klärung von Fragen und Kommentaren zum Text

Wir haben noch einige Fragen zu klären, von denen ich einige in der Pause bereits beantworten konnte.

Ein Thema sind die Kommentatoren. Ich habe bisher nur bei Keil nachgeschaut, und seine Lösung ist recht einfach. Er sagt, es kommt manchmal vor, dass man eine runde Zahl angibt. Einmal nennt er im Detailbericht 25.100, aber man kann auch einfach sagen, dass an einer anderen Stelle, wo 25.000 steht, oder an einer späteren Stelle, diese Zahl als eine runde Zahl zu verstehen ist. Die Differenz zwischen 26 und 25 erklärt er so, wie wir es auch vorher gesagt haben: Bei den ersten zwei Einfällen waren sicherlich auch Opfer der Benjaminiter zu beklagen. Das wären dann 900 gewesen, sodass wir auf die 26 kommen.

Zuerst also 26, dann fallen 900 bei den ersten zwei Siegen der Benjaminiter, und die restlichen 25 fallen bei der großen Niederlage.

Dann noch etwas: Die Schwestern haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Levit, dessen Nebenfrau hier geschändet wurde, in seinem Bericht einige Dinge beschönigt hat. Er hat nicht alles gesagt. Er hat nichts Falsches berichtet, aber er hat nicht die ganze Wahrheit erzählt. Man sollte überlegen, warum er die Frau rausschickt. Er hätte ja auch selbst hinausgehen können, um die Frau und die anderen zu schützen.

Es liest sich hier so selbstverständlich, dass der Levit geschützt wird, und die Frau muss dann halt glauben. Das ist jedoch nicht selbstverständlich. Von daher ist er nicht ganz unschuldig. Seine Weste ist nicht ganz rein, da er einfach egoistisch war und die Nebenfrau hinausgeschickt hat.

Zum anderen habe ich gesagt, dass Gastfreundschaft das Höchste in der damaligen Zeit war. Sie ging sogar vor die eigenen Kinder, sodass der Gastgeber seine eigene Tochter geopfert hätte, um den Gast zu schützen. Das nur nebenbei erwähnt.

Außerdem habe ich mich bei Keil über die Frage erkundigt, ob in Kapitel 18, Vers 31 das Wort „Lade“ oder „Land“ gemeint sein soll: „Die Wegführung, es blieb so lange, bis zur Wegführung oder bis das Land in die Gefangenschaft kam.“ Keil schlägt zwei Lösungen vor, entscheidet sich aber nicht und lässt es offen.

Er sagt, entweder ist hier das Wort „Land“ so gemeint, dass der Schreiber meint: Als die Lade Israel gefangen genommen wurde, war das für die Israeliten so viel, als wenn das Land gefangen genommen wurde. Für mich ist das nicht befriedigend.

Die andere Möglichkeit, die er bringt, ist, dass es um irgendeine Gefangenschaft ging, die von den Syrern ausging. Denn in der damaligen Zeit gab es tatsächlich Einfälle der Syrer. Keil gibt sogar einen Beleg an, dass die Könige von Zoba auch Israel bedrängten.

Dann könnte tatsächlich die Wegführung des Landes, also das Land der Daniter, gemeint sein – durch einen syrischen Einfall, auch in der damaligen Zeit, als die Philister noch da waren.

Eine endgültige Lösung gibt Keil hier nicht, aber er schlägt einige Möglichkeiten vor, damit das zumindest geklärt ist.

Der unbedachte Eid und seine Folgen

Jetzt zurück zum Text.

Die Männer von Israel hatten in Mizpa geschworen und gesagt, niemand von uns soll seine Tochter einem Benjaminiten zur Frau geben. Hier sehen wir wieder einen vorschnellen und ganz unnötigen Eid. Diesen Schwur hatten sie zuvor in Mizpa abgelegt, als sie geschworen hatten, nicht nach Hause zurückzukehren, sondern einzuschreiten.

Im Übereifer und in der Aufregung über diese böse Tat hatten sie geschworen. Das ist immer wieder eine Gefahr: Wenn etwas Schlimmes passiert, ist man oft so erregt, dass man unbesonnen handelt. Es wäre nicht nötig gewesen, diesen Schwur zu leisten. Nie mehr sollte irgendein Israelit einen Benjaminiten heiraten oder seine Tochter einem Benjaminiten geben.

Das ist extrem und kommt aus einer emotionalen Überreaktion heraus, einem Ausbruch, der unausgeglichen ist und nicht besonnen. Der Herr möge uns davor bewahren, aufgrund von Erregung über etwas Böses zu solchen Extremen zu greifen.

Das Volk kam nach Bethel und blieb dort bis zum Abend vor Gott. Sie erhoben ihre Stimmen und weinten sehr. Das ist gut. Sie fragten: „Warum, Herr, Gott Israels, ist so etwas in Israel geschehen?“

Man darf Gott nicht die Schuld daran geben, dass der Stamm Benjamin ausgelöscht wird, denn sie waren selbst schuld. Man sollte nicht sagen: „Warum hast du das zugelassen?“ Sie haben im Übereifer den ganzen Stamm ausgelöscht.

Am nächsten Tag machte sich das Volk früh auf. Sie bauten dort einen Altar und brachten Brandopfer und Friedensopfer dar. Das ist ebenfalls gut, dass sie das tun. Hoffentlich auch als Schuldopfer, um ihre Schuld einzugestehen. Im Text steht, sie brachten Brandopfer und Friedensopfer zur Ehre Gottes dar.

Der Versuch, den Eid durch List zu umgehen

Und jetzt erinnern Sie sich an Ihren vorschnellen Eid, den Sie damals abgelegt hatten: Niemand sollte einem Benjaminiten eine Frau geben. Was tun Sie nun? Sie begehen den nächsten Fehler. Der erste Fehler war diese übermäßige Züchtigung, jetzt folgt der zweite Fehler: Sie wollen den Eid durch einen Trick umgehen.

Was steht in Vers 5? Die Söhne Israels sagten: Wer von allen Stämmen Israels ist nicht zur Versammlung zu Jahwe heraufgekommen? Denn ein großer Schwur war geschehen bezüglich derjenigen, die nicht zu Jahwe nach Mizpa heraufkämen. Man hatte gesagt, sie sollten gewisslich getötet werden.

Merkt ihr, da gingen sie nochmals sehr weit. Sie waren erneut extrem. Sie sagten: So, wir schwören jetzt vor dem Herrn, dass wir den Benjaminitern keine Frauen geben. Das war ein offizieller Schwur der ganzen Versammlung. Und wer nicht dabei ist, den töten wir. Immer wieder diese Extreme.

Sie betrügen hier ihr eigenes Gewissen. Sie mogeln und täuschen sich selbst. Nun haben sie diesen faulen Trick gefunden: Die Leute von Jabisch in Gilead waren nicht bei diesem Eid dabei. Aber wunderbar, dass es einige gibt, die nicht an diesem Eid teilgenommen haben.

Das steht, glaube ich, in Vers 1. Wie steht es bei euch übersetzt? Dort heißt es, die Männer hatten in Mizpa geschworen und gesagt... Steht das so bei euch? Ja, als sie in Mizpa waren – damals in Mizpa, dem Ort, an dem sie sich versammelt hatten – hatten sie auch gesagt, sie würden nicht nach Hause gehen, bevor die Schlacht, vor diesen Schlachten, beendet sei.

Die Strafe für Jabesch-Gilead und die Folgen

Vers 6

Den Söhnen Israels tat es leid um Benjamin, ihren Bruder, und sie sagten: „Heute ist ein Stamm von Israel abgehauen.“ Ja, jetzt merken sie, dass es zu spät ist. Was sollen wir den Übriggebliebenen bezüglich der Frauen tun? Wir haben ja bei Yahweh geschworen, ihnen keine von unseren Töchtern zu Frauen zu geben.

Sie fragten: Gibt es irgendeinen von den Stämmen Israels, der nicht zu Yahweh nach Mitzbechern aufgekommen ist? Und siehe, kein Mann von Yahwisch Gilead war ins Lager in die Versammlung gekommen. Das Volk wurde gemustert, und siehe, kein Mann war da von den Bewohnern von Yahwisch Gilead.

Ja, die waren aber weise, sie waren besonnen. Sie haben sich gesagt: „Da machen wir nicht mit, warum soll man einen vorschnellen Eid ablegen?“ Sie haben richtig gehandelt, die anderen haben falsch gehandelt. „Erschlagen wir sie!“ Ja, jetzt bestrafen sie dieses Jabbeschen Gilead schlimmer, als die ursprünglichen Sünder bestraft wurden.

Jetzt schlagen sie die ganze Stadt Jabbeschen Gilead dafür, dass sie eigentlich besonnen gewesen waren und damals nicht mitgemacht haben mit dem Eid. Sie wenden die Todesstrafe auf Leute an, die so vorsichtig waren, einen vorschnellen Eid nicht mitzusprechen. Und sie tun das nicht, weil sie die Sünde richten wollen, die Sünde der Leute von Jabesch, die nicht gehorsam waren und nicht heraufgekommen sind, sondern weil es ihnen zweckdienlich erscheint.

Sie sagen: „Ja, wunderbar, aber wir töten nicht alle, wir lassen die Mädchen übrig.“ Der Zweck heiligt die Mittel, also damit sie aus der Patsche kommen. Deshalb züchtigen sie jetzt in einem Übermaß schlimmer die ganze Stadt als vorher die eigentlichen Sünder, und sie töten die Kinder und die Frauen und alles – nur die Mädchen, die noch übrig waren. Wehrlose Leute.

Da sagte die Gemeinde: Zwölftausend Mann! Stellt euch mal vor – zwölftausend Mann gegen die Stadt von den tapferen Männern. Sie geboten: „Geht hin und schlagt die Bewohner von Jabeschkiler mit der Schärfe des Schwertes, auch die Frauen und die kleinen Kinder.“

Das war nicht von dem Herrn. Da haben sie den Herrn nicht gebeten und gefragt: „Herr, was sollen wir jetzt machen?“ Sie haben ja geschworen, dass diejenigen, die nicht mitmachen, nicht unterhalten sollen. Also eigentlich haben sie etwas für Gott geschworen, aber sie müssen es nicht umsonst halten.

Sie hätten Buße tun müssen, sie hätten Buße tun müssen über ihre große Unweisheit. Das muss man dann abwägen. Wenn man etwas schwört, was eine Sünde ist, dann darf man den Schwur trotzdem nicht ausüben, oder? Das ist ja bei uns auch so, oder? Jemand schwört irgendwas in Dummheit, und dann merkt er: Der Schwur, das, was ich da gesagt habe, das ist gegen Gott, das ist eine Sünde.

Dann darf er doch nicht jetzt nur, um den Schwur, den Eid zu halten, trotzdem diese Sünde begehen. Um die eine Sünde nicht zu tun, tue ich eine andere Sünde. Das geht nicht. Da muss ich mich demütigen vor Gott und mich darunter stellen, dass ich jetzt den Eid nicht halten kann.

Das war der ursprüngliche Fehler, natürlich, das ist der erste. Da hätten sie schon Buße tun sollen und einfach sagen sollen: „So, wir geben unsere Töchter den Benjaminitern trotzdem.“ Das war ja nur aus Stolz, aus Ärger und aus Unbedachtsamkeit, dass sie diesen Schwur getan hatten.

Das wäre die einfache Lösung gewesen: Buße tun und ihre eigenen Töchter doch den Benjaminitern geben. Das ist ihnen wert.

Die Suche nach Frauen für Benjamin und der hinterlistige Plan

Um diesen Eid zu halten, war es ihnen wert, eine ganze Stadt zu vernichten. Alle Männer und alle Frauen, die den Beischlaf mit einem Mann gekannt hatten, sollten verbannt werden. Verbannen bedeutete hier töten, den Bann aussprechen, verfallen lassen.

Ja, das war die einzige Motivation: Sie wollten aus dieser misslichen Lage herauskommen. Eine Lage, in die sie durch den unvernünftigen, unbesonnenen, rachesüchtigen Eid geraten waren.

Unter der Bevölkerung von Jabesch-Gilead fanden sie 400 Mädchen, Jungfrauen, die keinen Mann im Beischlaf gekannt hatten. Diese brachten sie ins Lager nach Silo, das im Land Kanaan liegt.

Die ganze Gemeinde sandte Boten zu den Söhnen Benjamins, die am Felsen Rimon waren, und bot ihnen Frieden an. Nun boten sie diesem Rest Frieden an.

Benjamin kehrte in jener Zeit zurück, und man gab ihnen die Frauen, die sie von den Frauen von Jabesch-Gilead hatten leben lassen. Doch das reichte nicht aus, denn es fehlten immer noch 200 Frauen.

Dem Volk tat es leid um Benjamin, weil Yahweh einen Riss in die Stämme Israels gemacht hatte. Jetzt waren sie immer noch zu wenige.

Was taten sie nun? Sie ermutigten die übrigen Benjaminiter zu einem Trick. Sie sollten sich bei einem Fest verstecken, denn bei diesem Fest würden junge Mädchen vorbeikommen – diese sollten sie rauben.

Die Ältesten der Gemeinde sagten: „Was sollen wir für die Übriggebliebenen tun, da die Frauen aus Benjamin ausgerottet sind?“ Sie sagten: „Es soll ein Besitz für die Entronnenen von Benjamin sein, damit nicht ein ganzer Stamm Israels ausgerottet werde. Aber wir können ihnen keine Frauen von unseren Töchtern geben, denn die Söhne Israels haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer Benjamin eine Frau gibt.“

Sie sagten: „Seht, es ist ein Fest Jahwes, sogar ein frommes Fest, das Jahr für Jahr in Silo stattfindet.“ Silo liegt nördlich von Bethel, gegen Sonnenaufgang, an der Landstraße, die von Bethel nach Sichum hinaufgeht, und südlich von Lembona.

Sie befahlen den Söhnen Benjamins: „Geht hin und lauert in den Weinbergen!“

Die Unterminierung der Heiligkeit Gottes durch den Trick

Was geschieht hier durch diesen Trick? Sie unterminieren die Heiligkeit Gottes.

Also Sie, die als ganze Versammlung, als Institution der allgemeinen Versammlung der Israeliten agieren, unterminieren genau die Heiligkeit Gottes, die sie vorher durch ihre Aktion gegen Benjamin aufrechterhalten wollten. Warum sind Sie denn gegen Benjamin gezogen? So etwas darf nicht geschehen. Eine Schandtat in Israel: Eine Frau wurde vergewaltigt und getötet. So etwas darf nicht geschehen. Die Heiligkeit Gottes muss gewahrt bleiben.

Wunderbar, aber was machen Sie jetzt? Jetzt unterminieren Sie die Heiligkeit Gottes. Jetzt ist es egal mit der Heiligkeit Gottes. Die dürfen jetzt einfach Mädchen rauben und gewaltsam zu Frauen machen. Und die andere Stadt wird umgebracht.

Damit unterminieren sie gerade die Heiligkeit, die sie ursprünglich aufrechterhalten wollten. Indem sie eine ungerechte Handlung eines Stammes bestrafen, begehen sie zwei weitere ungerechte Handlungen, die zum Teil schlimmer sind als die ursprüngliche.

Vers 21: "Gebt Acht! Wenn die Töchter von Silo herausziehen, um zum Reigentanz zu kommen, so kommt hervor aus den Weinbergen und raubt euch von den Töchtern von Silo. Jeder seine Frau und zieht hin in das Land Benjamin. Und so soll geschehen: Wenn ihre Väter und ihre Brüder kommen, um mit uns zu streiten, so wollen wir zu ihnen sagen: Gewährt sie uns, denn wir haben nicht jeder seine Frau im Kampf empfangen, denn nicht ihr habt sie ihnen gegeben, sodass ihr jetzt schuldig wäret."

Wenn dann die Väter und Brüder kommen, sagen sie: "Ja, das war ja die einzige Möglichkeit, oder? Ihr seid nicht schuldig, wir haben sie uns ja gestohlen. Ihr habt sie uns ja nicht gegeben, wir haben sie gestohlen."

Vers 23: "Und die Söhne Benjamins taten so und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Tänzerinnen, die sie raubten. Sie zogen fort, kehrten in ihr Erbteil zurück, bauten die Stätte wieder auf und wohnten darin."

Wunderbar, alles wieder in Ordnung, oder? Nichts ist in Ordnung. Die Heiligkeit Gottes ist in den Schmutz gezogen.

Die Söhne Israels zogen in jener Zeit von dort weg, jeder zu seinem Stamm und zu seiner Familie. Sie zogen von dort weg, jeder in sein Erbteil.

Welch ein unheiliger Trick, um einen Meineid zu umgehen!

Parallelen zur heutigen Zeit und praktische Lebensfragen

Und wie ist das heute? Gibt es Parallelen? Ein Bruder hat folgendes Beispiel gegeben, das ich mir notiert habe:

Zwei Menschen geben sich das lebenslange Treuegelübde vor Gott. Nach einigen Jahren brechen sie ihr Gelübde. Nach einem Jahr geben sie ein neues lebenslanges Treuegelübde ab, und es ist so, als wäre nichts gewesen. Oder? Da wird geheiratet, und jetzt, ah, wir brechen das Gelübde und heiraten einen anderen. Die Heiligkeit des ersten Gelübdes geht verloren. Man verspricht sich, treu zu sein bis zum Tod, und dann sagt man: Nein, wir machen es doch anders, wir haben eine andere, wir lassen uns scheiden.

Dann wird die Ehe zu einem unbedeutenden Ding, obwohl sie vor Gott so heilig ist. Nur ein Beispiel: ungezügelte Lust wird Tür und Tor geöffnet. Ehe und Sexualität werden in den Schmutz gezogen. Es gibt viele andere Dinge, bei denen man die Heiligkeit Gottes nicht mehr achtet.

In jenen Tagen war kein König in Israel, und jeder tat, was Recht war in seinen Augen. Das Volk lebte nicht mehr in der Abhängigkeit direkt vom Herrn, sondern handelte, wie es ihm gut dünkte. Die Parallelen habe ich schon am Anfang genannt: Die Parallelen zur heutigen Situation sind da. Jeder tut, wie es ihm gut dünkt. Ja, zum Nachteil, richtig.

Aber wenn der Eid schlimmere Sünden nach sich zieht, wenn ich durch das Einhalten des Eides noch schlimmere Sünden begehe, als durch das Brechen des Eides, dann muss ich fragen: Was hat das für einen Sinn? Ich weiß nicht, ob dieser Eid für die damalige Generation oder auch für nachfolgende Generationen gedacht war. Wahrscheinlich war er nur für diese Generation bestimmt, für diese Menschen selbst.

Es gibt Situationen, in denen ein Christ wählen muss, vor allem wenn die Lage schon verfahren ist und man vorher schon viele Fehler gemacht hat. Dann muss er zwischen dem geringeren Übel wählen, oder?

Ein Beispiel: Wir hatten das in Moldawien, es ist nur eine Kleinigkeit, nichts Besonderes. Es ging um das Schuldenmachen. Ein Bruder sagte: Schulden machen soll man nicht, das ist klar. Wir sollen niemandem etwas schuldig bleiben. Gott sagt ja, wir sind nur schuldig, einander zu lieben. Man soll sich nicht in Abhängigkeit von Leuten bringen, das ist klar, das soll man nicht machen.

Aber was soll ich tun? Meine Großmutter liegt im Sterben. Ich habe kein Geld, um ihr zu helfen. Würde ich mir Geld borgen von dem und jenem, könnte ich eine medizinische Behandlung finanzieren, und sie könnte noch lange leben. Jetzt muss er zwischen dem geringeren Übel wählen: Entweder die Großmutter sterben lassen und keine Schulden machen oder Schulden machen und der Großmutter helfen.

Ja klar, da mache ich doch Schulden und helfe der Großmutter. Man muss manchmal abwägen. Schuldenmachen ist kein so großes Vergehen oder Verbrechen wie die Großmutter nicht zu retten.

Es gibt dumme Versprechen am Sterbebett. Der eine verspricht dem anderen am Sterbebett: „Ja, das werde ich machen, und nie etwas anderes.“ Dann stirbt derjenige, und der andere fühlt sich seinem Versprechen gegenüber dem Toten so verpflichtet, dass er meint, er müsse jetzt sein ganzes Leben lang das halten, was er gesagt hat. Aber es war ein Versprechen aus dem Bauch heraus, aus dem Gefühl heraus.

Wenn er dann später darüber nachdenkt, sagt er: Es war ein sehr unweises Versprechen. Soll er das jetzt halten, wenn dieses Versprechen sogar noch mit Sünden verbunden ist? Soll er dem Verstorbenen treu bleiben oder sagen: Nein, ich breche das Versprechen, um mich nicht gegen den Herrn zu versündigen?

Man muss manchmal abwägen und überlegen und dann lieber dieses Versprechen brechen.

Oder jemand hat einen Eid abgelegt, dass er dem Staat immer dienen und gehorsam sein wird, alles tun wird, was der Staat befiehlt. So ein amtliches, staatliches Versprechen, das war nicht unter Aufsicht.

Und jetzt? Jetzt kommt die Gewissenspflicht. Er müsste gegen Gott handeln. Was soll er tun? Soll er den Eid brechen oder Gott gehorchen? Ganz klar: Der Gehorsam gegenüber Gott geht immer vor.

Damit möchte ich hier eigentlich schließen.

Abschluss und Gebet

Vielleicht gibt es noch Fragen oder Gedanken zu diesem Richterbuch, das so in die Praxis hinein spricht und Hilfen für das praktische Leben sowie das praktische Christenleben gibt.

Irgendjemand hat mein Skript auf einem Stick erhalten. Ich habe es jetzt sehr stark überarbeitet. Diejenige Person kann gerne zu mir kommen und sich die neue Version herunterladen. Was ich hier vorbereitet habe, steht in viel größerem Umfang auf meinem Computer, als ich hier gesagt habe. Wenn jemand unbedingt die vollständige Version haben möchte, kann er sie gerne bekommen.

Gut, dann möchte ich hier schließen. Wir können mit einer Gebetsgemeinschaft abschließen, und dann übergebe ich an Jakob.

Lasst uns beten:

Mein Herr, danke auch für diese Woche, in der wir gestärkt wurden und durch dein Wort erbaut wurden. Dein Wort spricht in unser Leben, verändert es, hat Kraft, wirkt und besitzt Ewigkeitswert. Danke für die Freude an deinem Wort und für die Beute, die wir mitnehmen dürfen. Ich bitte dich, dass wir sie in unserem Herzen bewahren und dass du dadurch verherrlicht wirst. Amen.

Jesus, ich will dir auch danken für diese erbauliche Gemeinschaft in dieser Woche. Ich danke dir, dass du durch dieses alte und manchmal schwierige Buch so klar und direkt zu uns sprichst. Ich danke dir für die schlechten und die guten Beispiele, von denen wir lernen dürfen. Ich bitte dich: Hilf uns, radikaler gegen die Sünde zu kämpfen. Hilf uns, uns nicht mit der Sünde zu arrangieren oder sie zuzulassen, sondern dass die Sünder aus unserem Leben ausgerottet werden. So können wir ein geheiligtes, dir geweihtes Leben führen. Amen.

Herr Christus, ich danke dir auch, dass du in diesem Lager noch zu mir gesprochen hast, um in deiner Kraft Feinde zu bezwingen, die auch meinen Segen bedroht haben. Amen.

Praktische Anweisungen haben auch heute noch Bedeutung für unser persönliches Leben. Wir durften von Männern und Frauen lesen, die bereit waren, in einer dunklen Zeit dir zu vertrauen und Lichter des Glaubens zu sein, auch in einer düsteren Umgebung. Bitte lass uns uns an diesen Menschen orientieren und etwas von ihnen abschauen, damit auch wir in unserer Zeit Lichter sein und Zeugnis geben können.

Herr Präsident, Herr Kommissar, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich danke auch von ganzem Herzen dafür, dass wir dieses Buch Richter betrachten durften. Ich danke dir, dass du uns groß gemacht hast in unseren Augen, indem du uns gezeigt hast, dass du der Gott bist, der uns Menschen, die schwach sind, gebrauchen will.

Bitte hilf uns, dass wir immer ganz nah bei dir bleiben und uns stets bewusst sind, dass du die einzige Kraft bist. Lass uns nicht versuchen, aus eigener Kraft zu kämpfen. Hilf uns, dass wir uns ganz nah bei dir halten und nicht aus menschlichem Zorn über die Sünde handeln. Lass uns mit Weisheit entscheiden und handeln, damit wir keine falschen Wege einschlagen, sondern immer auf dem Weg des Dienens bleiben.

Bitte bewahre unser Bewusstsein, damit wir uns nicht von der Masse treiben lassen, sondern die Frage nach unserem eigenen Sinn bewusst stellen. Möge unser Leben nicht nur um uns selbst kreisen, sondern um dich. Amen.

Ich bitte dich auch, dass du uns hilfst, dass wir fest daran glauben, dass du unser Herrscher bist und bleibst, und dass wir uns an deine Gebote halten. Es ist wichtig, eine klare Sicht auf dein Gebot zu haben, damit wir uns nicht mit anderen Dingen abspeisen lassen. Amen.

Wir sind in der Welt, und ich danke dir, dass du uns dankbar machst für die Weisheit, dass du auch mit uns wirken kannst. So können auch wir zu deiner Ehre da sein. Doch in unserer Lehre ist vieles noch unklar und unvollständig. Bitte hilf uns, diesen Weg mit Mut und Klarheit zu gehen, wie du es von uns verlangst. Amen.

Amen. Wir sind hier wirklich auch verwendet worden. Ich danke Ihnen, dass Sie dankbar sind für diese gemeinsame Zeit. Der Kommissar wird uns heute noch ein Wort mit auf den Weg geben. Bitte segne uns, damit wir im Leben bleiben.

Wir merken in diesem Pop-Up, dass jeder, der hört, etwas darüber lernen muss. Bitte hilf uns, jetzt die Nähe zu suchen, von der der Rat gesprochen hat, auch wenn wir es bisher nicht geschafft haben, diese Voraussetzungen zu finden.

Du liebst uns, und ich bitte dich auch, dass du mir Beständigkeit schenkst, damit ich bei dir bleibe. Lass mich immer wieder das große Glück erkennen, dass du im Hintergrund sitzt. Bitte hilf mir, dich ständig als König zu sehen, dich zu bewundern und dir zu folgen. Danke für diesen Intensivkurs. Amen.

B. Soweit ist man auf dem richtigen Weg, dass man das Kind auch auf die Zunge legen darf, wenn es künftig gewünscht wird. Er geht als ein Liebherrscher, manchmal auch hart und konsequent, um alles auszuräumen, was ihm im Weg steht. Es gibt kein größeres und herzliches Verlangen, das Königtum auszuhöhlen. Er schenkt sich selbst, kündigt es aber nicht an. Wer ihm nachfolgt, lebt so. Amen.

Sie ist so herrlich, dass sie uns richtig umgewandelt wird und uns von der weichen Welt wegführt und zurück zu deiner Heiligkeit bringt. Ich danke dir, dass ich dadurch reiner sein kann. Amen.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich erinnere mich an den Herrn, der über uns herrscht. Ich danke dir, dass jeder bei ihm Zuflucht findet, denn er ist der, der retten will, der Gott, der vor uns ist. Amen.

Ja, Herr, wir wollen, dass du über uns herrschst. Wir wollen hier sagen: Wir wollen, dass du über uns herrschst und halte uns das lebendig vor Augen. Die Theokratie, die du möchtest. Amen. Amen. Amen.