Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist. Episode 271
Die Herausforderung der Zeichen und das Zeichen Jonas
Wenn Heilige die Welt richten
Der Herr Jesus spricht zu seinen Kritikern und erklärt ihnen, dass sie kein weiteres Zeichen erhalten werden – außer dem Zeichen des Propheten Jona.
Matthäus 12,40: „Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein.“
Gleichzeitig, auch wenn das Wunder der Auferstehung noch kommen wird, hat der Herr Jesus keine Illusionen. Er kennt das Herz seiner Zeitgenossen und erkennt die Zukunft seines Volkes. Diese Zukunft wird von Gericht und okkulter Verführung geprägt sein.
Gericht und die Rolle der Gläubigen
Fangen wir mit dem Gericht an. Matthäus 12,40 sagt: „Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen, denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas. Und siehe, mehr als Jonas ist hier.“
Schon wieder spricht der Herr Jesus über das Gericht. Er hatte das Thema ja schon etwas früher angeschnitten, mit dem Hinweis darauf, dass alle am Tag des Gerichts von jedem unnützen Wort Rechenschaft geben müssen. Hier präsentiert er jedoch einen anderen Aspekt des Gerichts. Es ist die Tatsache, dass die Gläubigen die Welt richten werden.
Dieser Gedanke kommt heute kaum noch in Predigten vor, gehört aber für Paulus zum Einmaleins des Glaubens. 1. Korinther 6,2 sagt: „Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten Dinge zu richten?“
Merkt ihr, hier steht: „Wisst ihr nicht?“ Das ist, was ich mit Einmaleins des Glaubens meinte. Die Korinther sind gerade dabei, weltliche Richter zu bemühen, um ihre internen Streitigkeiten zu lösen. Paulus fragt sie: „Wisst ihr nicht, wer ihr seid? Dass ihr einmal die Welt richten werdet? Und wenn das euer Job sein wird, warum ist dann keiner da, der sich dieser innergemeindlichen Streitereien annehmen kann?“
1. Korinther 6,3-5 sagt: „Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wie viel mehr über Alltägliches! Wenn ihr nun über alltägliche Dinge Rechtsstreitigkeiten habt, so setzt ihr die zu Richtern ein, die in der Gemeinde nichts gelten? Zur Beschämung sage ich es euch. Also ist gar kein Weiser unter euch, der zwischen Bruder und Bruder entscheiden kann?“
Biblische Grundlagen für das Gericht der Heiligen
Wo hat Paulus den Gedanken her, dass Gläubige die Welt und die Engel richten werden? Im Alten Testament gibt es zwei Stellen, die als Inspiration für diesen Gedanken gedient haben könnten.
Zum einen finden wir in Daniel 7 den Hinweis auf einen bösen König, der gegen die Heiligen Krieg führt. In Daniel 7,22 heißt es: „Bis der, der alt an Tagen war, kam und das Gericht den Heiligen des Höchsten gegeben wurde, und die Zeit anbrach, dass die Heiligen das Königreich in Besitz nahmen.“ Hier begegnet uns der Gedanke, dass das Gericht den Heiligen des Höchsten übertragen wird. Diese Heiligen sind nicht die Engel, sondern die Gläubigen.
Noch etwas martialischer formuliert der Psalmist in Psalm 149,5-9: „Die Getreuen sollen jubeln in Herrlichkeit, jauchzen sollen sie auf ihren Lagern. Lobpreis Gottes sei in ihrer Kehle und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand, um Rache zu vollziehen an den Nationen, Strafgerichte an den Völkerschaften. Um ihre Könige zu binden mit Ketten, ihre Edlen mit eisernen Fesseln, um das schon aufgeschriebene Gericht an ihnen zu vollziehen. Das ist Ehre für alle seine Getreuen. Halleluja!“
Diese beiden Stellen zeigen also, dass das Gericht und das Richten der Welt und der Engel den Gläubigen zugeschrieben werden. Paulus hat diesen Gedanken vermutlich aus solchen alttestamentlichen Vorstellungen übernommen und weiterentwickelt.
Umgang mit biblischen Spannungen und Wahrheiten
Ich habe vor ein paar Jahren einige dieser Verse auswendig gelernt, einfach nur, weil mir die Gedanken vom Gericht so fremd waren. Das ist übrigens eine Methode, die ich nur empfehlen kann.
Wenn dir eine Aussage in der Bibel komisch vorkommt, wenn dir ein Bibelvers nicht ins Konzept passt oder wenn du Spannungen zwischen deinem Denken und dem, was der Heilige Geist inspiriert hat, wahrnimmst, dann lerne den Bibelvers, der dich stört, unbedingt auswendig. Es sind solche Dissonanzen, die dich weiterbringen. Sie vertiefen und entfalten dein Denken über biblische Zusammenhänge.
Es geht nämlich nicht darum, liebgewordene theologische Modelle zu bewahren oder aus Lieblingsstellen einen Wünsch-dir-was-Glauben zusammenzustricken. Wir brauchen die Wahrheit, die Realität, Gott, so wie er ist.
Und dann kann es schon mal sein, dass einem Psalm 149 erst einmal schräg vorkommt. Wir sind dazu berufen, das schon aufgeschriebene Gericht an den Heiden zu vollziehen. Das ist Ehre für alle seine Getreuen, Halleluja!
Okay, habe ich verstanden, aber ich muss mich definitiv noch mit dem Gedanken anfreunden. Auch wenn natürlich Jesus selbst Petrus erklärt, dass seine Jünger in der Wiedergeburt, Zitat, „auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten werden“.
Die Mahnung zur Buße am Beispiel der Männer von Ninive
Aber kommen wir zurück zu den Männern von Ninive. In Matthäus 12,41 heißt es: „Männer von Ninive werden am Gerichtstag mit diesem Geschlecht aufstehen und es verdammen, denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas. Und siehe, mehr als Jona ist hier.“
Die Einwohner von Ninive werden also die Zeitgenossen Jesu verdammen, weil diese nicht bereit waren, Buße zu tun. Die Menschen von Ninive hatten Buße getan, weil sie einem Jona begegnet waren.
Und wie viel mehr Grund hätte das jüdische Volk gehabt, zu Gott umzukehren! Mehr als Jona ist hier. Man merkt, wie Jesus hier argumentiert und zeigt, was Gott von den Menschen verlangt.
Gott fordert von den Menschen, dass sie mitdenken. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass Dummheit als ein moralisches Vergehen gilt – oder deutlicher gesagt: Dummheit ist Sünde.
Aufruf zur persönlichen Entscheidung und Bekehrung
Und deshalb an dieser Stelle ein Wort an alle, die diesen Podcast hören und noch nicht wissen, ob sie ewiges Leben haben. Ja, man kann und man sollte es wissen, dass man gerettet ist – wirklich wissen!
So wie der Apostel Johannes es formuliert: 1. Johannes 5,13 – „Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt.“
Es ist wirklich unvernünftig, sich nicht zu bekehren, obwohl man alles weiß. Irgendwann wird das Argument „Ich brauche noch mehr Infos“ zur Ausrede. Deshalb der Tipp an alle, die noch keine Buße getan haben: Jetzt den Podcast unterbrechen, die Hände falten und Jesus darum bitten, dass er einen rettet und man in Zukunft für ihn und nach seinen Regeln lebt.
Und wenn das zu einfach erscheint, sollte man jemanden anrufen, der es gemeinsam mit einem tut. Niemand sollte eine Bekehrung hinausschieben, wenn er eigentlich alles weiß. Oder wie es im Hebräerbrief heißt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht.“
Das ist nämlich, was die Zeitgenossen Jesu tun. Das ist aber, was die Einwohner von Ninive nicht getan haben, und deshalb sollten sie unser Vorbild sein.
Abschluss und Segenswünsche
Du könntest dir jetzt Zeit nehmen, um für die Zuhörer dieses Podcasts zu beten, die sich die Frage stellen, ob für sie Bekehrung ansteht.
Das war's für heute. Wenn du meine Internetseite frogwords.de noch nicht kennst, dann schau sie dir doch einfach einmal an.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
