Der christliche Vater

Wilfried Plock
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Einleitung

Volksmund: “Vater werden ist nicht schwer…!”

Der fehlende Ehemann und Vater: Er wird gesucht von seiner Frau, die gern Verbindung mit ihm aufnehmen möchte wegen einer Verabredung zum nächsten Hochzeitstag, und von drei Kindern im Alter von sieben, neun und dreizehn Jahren, die allzu gern seine Bekanntschaft machen möchten…”

I. Umfragen

  1. der Universität Erlangen Ergebnis: Nur jeder vierte Vater spielt in der Freizeit mit seinen Kindern! Grund: Zeitmangel

  2. Schüler einer Mittelschule in den USA (genaue Aufzeichnung, wieviel Zeit ihre Väter in einem Zeitraum von zwei Wochen mit ihnen verbrachten) Ergebnis: Die meisten Jungen sahen ihre Väter nur beim Abendessen und manche sahen ihre Väter tagelang nicht - entweder waren sie auf Reisen oder sie kamen so spät nach Hause, daß der Junge bereits schlief. Die durchschnittliche Zeit, die die Väter in einer ganzen Woche allein mit ihren Söhnen verbrachten, betrug siebeneinhalb Minuten!

Im Beruf und im Verein bin ich ersetzbar, in Ehe und Familie nicht!

II. Auswirkungen

Kinder, die wenig oder keine Aufmerksamkeit ihrer Väter erhalten, sind statistisch gesehen:

  • leistungsschwächer
  • im moralischen Verhalten weniger ausgeprägt
  • mehr zu Regelübertretungen geneigt
  • aggressiver
  • in ihrer psycho-sozialen Entwicklung oft beeinträchtigt (später: sozial-ungefestigte Männer)
  • in der Gefahr der “Verweiblichung” (in Kindergarten, Schule und Familie oft nur von Frauen umgeben….)

Bei Jungen stärker als bei Mädchen!

III. Der Erziehungsauftrag an die Väter

1. Die biblischen Anweisungen

Sprüche 1, 8: “Mein Sohn, gehorche der Zucht deines Vaters….“; Epheser 6, 4: “Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn….“; Kolosser 3, 21: “Ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht….”

“Der Mutter die ganze Erziehungslast aufbürden, das ist, wie wenn man von einem in die Kurve rasenden Zweierbob abspringt und vom Bremser verlangt, daß er steuert.”

2. Der Prioritäten-Konflikt

Welt: Beruf, Hobby, Ehe und Familie; Christ: Gott, Ehe und Familie, Gemeinde und Beruf Qualität vor Quantität !

IV. Die Vater/Kind-Beziehung

1. Die Vater/Sohn-Beziehung

  • im Kindesalter: vorbildliche Autorität

  • im Jugendalter: freundschaftliche Autorität

  • im Erwachsenenalter: beratende Autorität

2. Erkenntnisse aus der Vaterschaft Gottes

  • der himmlische Vater führte den Sohn in die Welt ein (Hebräer 1, 6) in die Welt einführen (Welt der Technik, des Berufs, etc.)

  • der himmlische Vater ermutigte den Sohn (Matthäus 3, 17; Matthäus 17, 5) ermutigen (bes. vor schweren Situationen oder Veränderungen)

3. Die Vater/Tochter Beziehung (geht tiefer in die Seele) –> 3. Mose 12, 1-5

  • für kleine Mädchen: Schutzburg (Vertrauen, Schutz) 2. Samuel 12, 3

  • für große Mädchen: Vorbild in Ritterlichkeit und Reinheit Vater/Tochter: “Du bist hübsch, weiblich, etc.!”

Frauen, die negative Erfahrungen mit ihren Vätern gemacht haben, können

  • oft Männern nicht mehr vertrauen
  • fühlen sich oft sexuell ausgenutzt
  • wechseln oft den Partner (Sehnsucht nach dem Vater)

V. Der irdische Vater als Grundmuster des Gottesbildes

Kinder sehen den himmlischen Vater ein Stück weit durch den Filter ihrer Erfahrungen mit dem irdischen Vater!

  1. Der autoritäre Über-Vater (übertriebene Strenge) Kind denkt: Gott ist auch so.

  2. Der wachsweiche Waschlappen (läßt alles durchgehen) Kind denkt: Gott ist auch so.

  3. Der launische Vater (ist unberechenbar) Kind denkt: Gott ist auch so.

  4. Der verschwundene Vater (kümmert sich nicht um sein Kind) Kind denkt: Gott ist auch so.

Epheser 3, 14-15; eine große Chance für unsere Erziehung!

Wesenszüge des himmlischen Vaters bedingungslose Liebe, Treue, Großzügigkeit, Güte, Barmherzigkeit, Geduld, Konsequenz, Heiligkeit

Schluß

Gedanken eines Vaters im Blick auf seine Familie “Wenn ich noch einmal von vorne anfangen könnte, dann würde ich…. mehr Zeit für die Kinder investieren, weniger Versprechungen machen, bei der Züchtigung mehr Weisheit gebrauchen, ihre Mutter mehr lieben und mehr für die Kinder beten.” Ein unbekannter Vater

Das Beste, was ein Vater für seine Kinder tun kann, ist, ihre Mutter zu lieben!

Zum Nachdenken:

  1. Kenne ich meine Kinder wirklich? Denke an jedes nach Namen und Alter! Welchen individuellen Charakter haben sie? Welche Gaben haben sie? Wie unterscheiden sie sich voneinander? Welche Wachstumsschmerzen erfahren sie zurzeit?
  2. Wie sehen mich die Kinder? Bin ich der Mann, der abends seufzend nach Hause kommt und die Rute schwingt? Was wissen die Kinder von mir als Mensch?
  3. Warum denken meine Kinder so von mir? Gehören “jetzt nicht” oder “stör mich nicht, wenn ich lese” zu meinem Wortschatz? Verbringe ich mehr Zeit mit Disziplinierung als mit Gespräch und Spiel? Erfahren sie, daß ich sie liebe?