Einführung in das Thema Umweltschutz aus christlicher Perspektive
Vollgas! Der Jüngerschaftskurs – eine Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch und dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Lektion 105: Umweltschutz. Ich heiße immer noch Jürgen Fischer und kann nicht genug davon bekommen, jungen Christen die Bibel zu erklären.
Unser Thema heute ist der Umgang mit der Schöpfung – Umweltschutz. Haben wir Christen eigentlich eine Verpflichtung, mit dieser Welt auf eine besonders gute Weise umzugehen? Die Antwort lautet ganz einfach: Ja.
Im Psalm 115,16 heißt es: „Die Himmel sind die Himmel des Herrn, aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben.“ Die Himmel sind also Gottes Sache, aber die Erde gehört uns.
Die Verantwortung des Menschen für die Erde
Und wenn wir überlegen, worum es dabei geht, wenn sie uns gehört, also wenn wir als Menschen die Verantwortung haben, über sie zu herrschen – und jetzt nehme ich mal einen biblischen Begriff –, so heißt es nämlich in 1. Mose 1, Verse 26-28: Dort wird der Mensch als Mann und Frau geschaffen und bekommt den Auftrag, über die Welt, über diesen Planeten Erde, zu herrschen.
Wenn das so ist, was bedeutet das dann? Es hat damit zu tun, dass Gott zu uns sagt, wir sollen die Erde bebauen und bewahren (1. Mose 2,15). Dort steht: Der Mensch bekommt den Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren.
In diesen beiden Begriffen – bebauen und bewahren – steckt, dass wir die Erde gleichzeitig benutzen dürfen. Bebauen bedeutet, dass wir sie auch verändern dürfen. Aber wir dürfen das nicht tun, ohne gleichzeitig darüber nachzudenken, wie wir sie erhalten, wie wir sie bewahren. Es geht also um bebauen und bewahren.
Der Mensch ist nicht nur Beherrscher, wenn er es schafft, irgendwie auf dieser Welt zu leben. Er muss es schaffen, so auf dieser Welt zu leben, dass er die Ressourcen der Welt nutzt, ohne diese Welt auszubeuten.
Der Schöpfungsauftrag, dass wir bebauen und bewahren sollen, dass wir herrschen sollen, bedeutet nicht, dass ich eigennützig diese Welt einfach ausbeute. Vielmehr bedeutet es, dass ich schöpferisch tätig sein muss. Ich muss mir gut überlegen, wie ich es schaffe, diese Welt zu nutzen, ohne sie kaputt zu machen.
Die besondere Stellung des Menschen in der Schöpfung
Unser Thema heute ist der Umgang mit der Schöpfung und Umweltschutz.
In dieser Schöpfung sind wir Menschen, die nach dem Ebenbild Gottes als Mann und Frau geschaffen wurden. Wir sind tatsächlich die Krone der Schöpfung. Das bedeutet, dass wir uns grundlegend vom Tierreich unterscheiden. Es gibt Dinge, die nur Menschen können. Wenn man darüber nachdenkt, was das sein könnte, stellt man relativ schnell fest: Das hat wohl viel mit dem Denken zu tun.
Wir denken anders als Tiere und haben ein Gewissen. Menschen können sprechen, Tiere nicht. Wir können schreiben und haben einen Umgang mit der Geschichte. Wir sind schöpferisch tätig und bauen unterschiedliche Formen von Gesellschaften und Gemeinschaften auf, die beliebig kompliziert sein können. Wir tragen Kleidung, besitzen Eigentum und haben eine Wohnung. Wir haben uns Gedanken zum Thema Recht gemacht und suchen nach Begründungen dafür, wofür diese Welt da ist. Wir haben einen Sinn und ein Gespür für Religion. Außerdem haben wir die Idee, dass es nach dem Tod weitergehen könnte.
All diese Aspekte findet man im Tierreich, wenn überhaupt, nur ganz rudimentär oder ansatzweise. Aber eigentlich muss jeder sagen: Ja, der Mensch unterscheidet sich von den anderen Schöpfungen, die Gott gemacht hat – von der unbelebten Welt, von den Pflanzen und von den Tieren – wirklich erheblich.
Deshalb macht es auch Sinn, dass Gott dem Menschen den Auftrag gibt, die Welt zu bewahren und zu bebauen. Es ist sinnvoll zu sagen: Der Mensch spiegelt Gott selbst in dieser Welt wider. Er zeigt etwas von Gott selbst. Und weil das so ist, weil wir zum Herrschen, also zum Bebauen und Bewahren, berufen sind, ist Mülltrennung für Christen tatsächlich richtig.
Du darfst dir Gedanken zum Thema Umweltschutz machen – nicht nur, weil es gerade trendy ist oder viele Leute es wichtig finden, sondern weil es tatsächlich ums Bebauen und Bewahren geht. Darum geht es.
Überlege dir: Für Christen gibt es sicherlich wichtigere Themen als Mülltrennung, das ist klar. Aber denke doch mal genau darüber nach, wie du deinen Beitrag zu einem sinnvollen Umweltschutz leisten kannst.
Biblische Grundlagen für den Schutz der Schöpfung
Die Bibel ist voller Hinweise darauf, dass Gott die Schöpfung achtet. Im Alten Testament gab es zum Beispiel die Sabbatruhe für das Land. Das bedeutete, dass das Vieh, die wilden Tiere und der Erdboden sich alle sieben Jahre, also genau genommen alle sieben Jahre, ein Jahr lang ausruhen durften.
Das ist ein klares Zeichen gegen eine restlose Ausbeutung des Landes. Es gab dafür sogar Gesetze. Vielleicht klingt das heute etwas ungewöhnlich, aber an einer Stelle in 5. Mose 20,7 geht es darum, was man tun soll, wenn man ein Nest mit Eiern oder Jungvögeln findet, auf dem noch die Henne sitzt. Was soll man dann machen? Gott sagt: Nimm dir die Jungtiere beziehungsweise die Eier, aber lass die Mutter fliegen.
Warum? Weil Gott gegen eine restlose Ausbeutung der Welt ist. Das heißt zum Beispiel, dass Gott gegen Schleppnetze ist, die gnadenlos alles wegfischen, was im Wasser herumschwimmt. Gott hat tatsächlich eine Meinung dazu.
Selbst im Krieg durften die Bäume, die zur Versorgung dienten, nicht einfach umgeschlagen oder abgeholzt werden. Gott sagt: Nein, diese Schöpfung gilt es zu bebauen und zu bewahren.
Persönliche Reflexion und praktische Umsetzung
Es ist ein großes Thema. Trotzdem möchte ich dich bitten, einfach mal darüber nachzudenken, wo du dich vielleicht zu wenig mit dem Thema Umweltschutz beschäftigst und wo es dir vielleicht zu egal ist.
Noch einmal: Ich glaube nicht, dass sich unser Leben ausschließlich um Mülltrennung und Umweltschutz drehen sollte. Wir sind auf dieser Welt, um das Evangelium zu predigen. Die Verlorenheit von Menschen ist ein viel größeres Problem als der Plastikmüll im Pazifik oder das Abschmelzen der Polkappen.
Dennoch haben wir als Menschen eine Verantwortung für die Schöpfung. Deshalb sollten wir uns als Christen dem Thema nicht entziehen. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die Schöpfung bebauen und bewahren, wie wir Veränderungen herbeiführen und Nachhaltigkeit fördern können.
In unserem Leben sollten wir dafür sorgen, dass wir in diesen Bereichen verantwortungsvoll handeln. Vielleicht werden wir nie die größten Vorbilder sein, aber beim Thema Umweltschutz sollten wir nicht die letzten Verlierer sein. Es geht darum, wie wir mit der Schöpfung umgehen und sicherstellen, dass wir auch in diesem Bereich eine positive Rolle spielen.
Einführung in das Konzept des Reiches Gottes
So viel dazu.
Dann habe ich dir einen neuen Begriff mitgebracht. Der neue Begriff heißt „Reich Gottes“. Wenn wir „Reich“ hören, denken wir vielleicht an das Dritte Reich. Oder wir denken an eine Landkarte. Vielleicht hast du einmal eine Landkarte gesehen, auf der das Reich von Alexander dem Großen eingezeichnet war.
All das ist beim Reich Gottes nicht gemeint. Es geht bei dem Begriff „Reich Gottes“ in der Bibel nicht um eine geografische Größe, sondern um den Bereich, in dem Gott herrscht, wo Gott König ist. Es geht um die Herzen von Menschen.
Reich Gottes oder Reich der Himmel – die beiden Begriffe sind austauschbar. Reich Gottes ist dort, wo Gott als König angebetet wird. Reich Gottes, das sind Menschen. Bitte merkt euch das: Reich Gottes sind Menschen.
Zum Reich Gottes gehören heißt, Himmelsbürger sein, heißt bekehrt sein, heißt zu glauben, heißt zu sagen, dass Jesus mein König ist.
Abschluss und persönlicher Segenswunsch
Was könntest du jetzt tun? Schau dir auf frogwords.de die Lektion im Jüngerschaftskurs an, die heute dran war. Du findest die Lektionen auch in der App.
Das war's für heute. Ich würde mich freuen, wenn du für mich beten würdest. Die Zeit ist gerade etwas stressig für mich, und ich wünsche mir neue Kraft.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
