Einführung in gesellschaftlich akzeptierte Lügen
Gesellschaftlich akzeptierte Lügen entlarven und bewerten – Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um einen strikten Naturalismus. Wir befinden uns in einer Reihe über gesellschaftlich akzeptierte Lügen. Das sind Aussagen, von denen man eigentlich ganz einfach zeigen kann, dass sie falsch sind. Dennoch haben sie sich in der Gesellschaft, in der wir leben, breitgemacht. Sie prägen das Denken der Menschen um uns herum vielleicht mehr, als uns das manchmal lieb ist.
Gestern ging es mir um die Kraft, die in uns steckt, und wie es irgendwie normal geworden ist, dass Menschen an sich selbst glauben, an ihr Potenzial. Wenn man sie fragt, wie sie auf diesen verrückten Gedanken kommen, dann erklären sie einem, dass wir die Verrückten sind. Denn wir glauben an einen Sündenfall und daran, dass der Mensch sich selbst nicht retten kann, sondern einen Retter braucht – eine verrückte Welt.
Die zweite gesellschaftliche Lüge: Nur das Messbare existiert
Und deshalb wollen wir uns heute mit einer anderen Lüge beschäftigen. Diese lautet ungefähr so: Lüge Nummer zwei – es gibt nur das, was man anfassen und messen kann. Was naturwissenschaftlich nicht beweisbar ist, wird als etwas für Spinner abgetan.
Fangen wir mit diesem Gag an. Übrigens ist es ein Gag, den man sich gut merken sollte, denn viel zu oft wird in Gesprächen gegen den Glauben etwas behauptet, das sich selbst widerspricht. Doch es fällt kaum jemandem auf. Und genau das ist hier der Fall.
Die Aussage „Es gibt nur das, was man anfassen und messen kann“ ist selbst eine Aussage, die man weder anfassen noch messen kann. Sie gehört somit in den Bereich des Nichtwissenschaftlichen. Es handelt sich um eine zutiefst metaphysische Behauptung, die jeglicher experimenteller Grundlage entbehrt. Deshalb existiert sie nicht wirklich, denn man kann sie ja weder anfassen noch messen.
Und doch stellen sich Menschen hin und behaupten genau das: Es gibt nur das, was man anfassen und messen kann. Dabei verlangen sie für diese total unwissenschaftliche und unüberprüfbare Behauptung Anerkennung.
Bitte behaltet das immer im Blick, wenn ihr mit Leuten redet, die euren Glauben kritisieren. Viele Aussagen in solchen Diskussionen widersprechen sich selbst.
Umgang mit Naturalisten und die Grenzen naturwissenschaftlicher Methoden
Aber was sagen wir zu Leuten, die Naturalisten sind und davon ausgehen, dass die Natur ewig ist und es nur Materie gibt? Für sie ist alles andere, das Unsichtbare, bestenfalls eine Einbildung.
Eine Möglichkeit wäre, sie darauf hinzuweisen, dass ihre Behauptung so formuliert ist, dass man sie nicht widerlegen kann. Kein Laboratorium dieser Welt kann mit irgendeinem naturwissenschaftlichen Verfahren die nichtmaterielle Welt erforschen. Methoden, die für die Erforschung von Materie entwickelt wurden, funktionieren per Definition nicht, wenn es sich um etwas handelt, das keine Materie ist. Logisch, oder?
Wenn etwas übernatürlich ist, dann liegt es außerhalb der Natur. Gott ist kein Teil der Natur, er ist übernatürlich. Übrigens genau so, wie ich es im Blick auf das Skript bin, das ich für diese Episode geschrieben habe. Ich bin überskriptisch. Das Wort gibt es nicht, aber ihr versteht mich, oder?
Ich stehe außerhalb des Skripts, und zwar über dem Skript. Ich kann mich in das Skript hineinschreiben, wenn ich will. Ich könnte jetzt davon schreiben, dass ich als Kind einen Dackel hatte, der Waldi hieß. Wenn ich das schreibe, hat absolut nichts innerhalb des Skripts diese Information hervorgebracht, obwohl sie sich im Skript befindet. Sie entstammt meiner Erinnerung.
Ein Autor mit einem schöpferischen Geist war nötig, um diese Information ins Skript hineinzuschreiben. Sie ist da, man könnte sie auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersuchen, und doch ist ihre Entstehung absolut überskriptisch.
Die Schöpfung als Hinweis auf einen Schöpfer
Und mit der Schöpfung ist es genauso. Ich kann Gottes Kreativität in der Schöpfung sehen. Aber als Teil der Schöpfung kann ich nicht beweisen, dass es Gott gibt.
Mir scheint es ganz wichtig, dass wir das verstehen: Gott ist nicht beweisbar. Es gibt schöne Argumente für die Existenz Gottes, aber in letzter Konsequenz erscheinen mir alle diese Argumente nie mehr zu sein als ein Hinweis auf Gott, den man entweder akzeptiert oder eben nicht.
Es ist ganz wichtig, dass wir das verstehen. Gott ist eine Person, und Personen muss man erleben, um zu wissen, ob sie echt sind. Ich muss mich auf die Begegnung mit ihnen einlassen. Und bei Gott ist das nicht anders.
Also, was sagen wir zu Leuten, die Naturalisten sind, die davon ausgehen, dass die Natur ewig ist und es nur Materie gibt? Für sie ist alles andere, wie das Unsichtbare, bestenfalls Einbildung.
Ein wichtiger Punkt ist, dass wir sie darauf hinweisen, dass man ihre Behauptung wissenschaftlich nicht überprüfen kann.
Das ontologische Argument für die Existenz Gottes
Aber dann entsteht natürlich sofort ein zweite Problem. Wenn es keinen Schöpfer gibt, warum haben wir dann eine Schöpfung?
Ich meine, es gibt ja den Planeten Erde in einem Universum, das perfekt auf das Leben abgestimmt ist. Es gibt Materie. Und wenn Materie alles ist, was es gibt, wo kommt sie dann her?
Das ist ganz im klassischen Sinn ein ontologisches Argument. Und das klingt so: Erstens, alles, was zu existieren beginnt, hat eine Ursache. Das scheint mir wissenschaftlich bewiesen zu sein.
Zweitens begann das Universum zu existieren. Auch das spiegelt den aktuellen Wissenschaftsstand wider, so im Sinne des Urknalls.
Wenn aber alles, was zu existieren beginnt, eine Ursache hat und das Universum zu existieren begann, dann folgt daraus drittens, dass auch das Universum eine Ursache hat. Es gibt einen Grund dafür, warum es geschaffen wurde, warum es entstand.
Diese Ursache sollte außerhalb des Geschaffenen liegen, wie wir im Skript gesehen haben.
Und seien wir ruhig ehrlich: Wer oder was ein Universum erschafft, sollte mindestens einen Willen besitzen, supermächtig sein, unglaublich kreativ und irgendwie auch vernünftig genug, um sich Naturgesetze auszudenken.
Ich für meinen Teil komme da schon ziemlich nahe an eine biblische Gottesvorstellung heran.
Kritik am strikten Naturalismus und die Bedeutung von spirituellen Erfahrungen
Das war Punkt zwei. Es gibt jedoch noch einen dritten Punkt, der mich an einem strikten Naturalismus grundsätzlich stört. Dabei geht es nicht unbedingt um die in meinen Augen unlogische Überhöhung der Wissenschaft, sondern um die Tatsache, dass ein strikter Naturalismus mir einfach zu wenig erklärt.
In diesem Denken gibt es nämlich keine Liebe, sondern nur Oxytocin. Es gibt keine Verantwortung, sondern nur einen blinden Determinismus der Atome. Es gibt keine Seelen, keinen Geist und nicht einmal Gespenster oder andere wirklich gruselige Erfahrungen. Ebenso fehlen Momente, die in ihrer überwältigenden Dominanz Ehrfurcht gebieten und mich erschaudern lassen.
All das ist für den Naturalisten nicht real, und an dieser Stelle bin ich anderer Meinung. Wenn Menschen zu allen Zeiten und in allen Kulturen Erfahrungen mit dem Göttlichen und Übernatürlichen gemacht haben, können wir dann wirklich glauben, dass sie sich über die Natur und den Inhalt dieser Erfahrungen vollständig geirrt haben? Das erscheint mir eher unwahrscheinlich.
Wahrscheinlich gibt es einen Grund dafür, dass der Atheismus in der Menschheitsgeschichte bis heute die Ausnahme geblieben ist. Die Mehrheit der Menschen scheint immer schon davon ausgegangen zu sein, dass es mehr gibt als das, was man anfassen und messen kann.
Abschluss und praktische Ermutigung
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, wo dir diese zweite Lüge bereits begegnet ist.
Das war's für heute? Menschen brauchen Ermutigung. Schreibe doch zwei Menschen, die in Not sind, eine aufbauende SMS.
Der Herr segne dich, lasse seine Gnade dich erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.