Hey, herzlich willkommen zum Predigt-Podcast von Neuland. Wir freuen uns, dass du eingeschaltet hast und hoffen, dass du aus der folgenden Predigt einiges für deine Beziehung zu Gott und für dein Leben mitnehmen kannst.
Im letzten Jahrhundert gab es im englischen Parlament oft hitzige Wortgefechte. Einmal hat Lady Esther Winston Churchill aufs Korn genommen und ihn scharf angefaucht: „Wenn Sie mein Mann wären, würde ich Gift in Ihren Tee tun.“ Darauf entgegnete Winston Churchill: „Und wenn Sie meine Frau wären, würde ich den Tee trinken.“
Ich hoffe, bei euch läuft es besser. Wenn nicht, seid ihr hier genau richtig.
Wir befinden uns gerade in einer Predigtreihe zum Thema Ehe beziehungsweise Beziehungen. Der Titel lautet: „Was glückliche Paare wissen.“ In dieser Reihe schauen wir uns Prinzipien an, die dir helfen sollen, eine Beziehung zu führen und zu leben, die erfrischend und schön ist. Diese Prinzipien sind inspiriert von göttlichen Grundlagen, denn wir sind überzeugt, dass Gott viel Ahnung vom Beziehungsbusiness hat.
Deshalb beschäftigen wir uns damit, wie wir Beziehungen gestalten können, die glücklich und harmonisch verlaufen. Beziehungen, in denen wir aufblühen, uns entfalten und echte Liebe erleben können.
Wir haben das letzte Mal begonnen und uns eine erste Spannung angeschaut. Dabei hatten wir Kisten als Bild vor Augen. Wir haben gesagt: Wir laufen alle mit so einer Kiste durchs Leben – eine Kiste voller Wünsche, Hoffnungen und Träume. Darin sind all die Vorstellungen, die wir von Beziehung, vom Leben miteinander und von Ehe haben.
Im Laufe einer Beziehung ändert sich irgendwann das Etikett auf dieser Kiste. Es wechselt von „Wunsch“ zu „Erwartung“. Was wir vorher nur geträumt haben, erwarten wir nun vom anderen. Wir drücken ihm diese Kiste in die Hand und sagen: „Das schuldest du mir. Mach mich glücklich.“
Wir haben gesehen, dass das meistens ziemlich schiefgeht. Diese Haltung saugt jegliche Vertrautheit aus Beziehungen heraus. Das, was einmal als Liebesbund begann, endet oft in einem Kompromiss. Dabei geht es nur noch darum, dass die Waage einigermaßen ausgeglichen ist und niemand zu viel hat.
Aber wir haben auch erkannt, dass Jesus uns etwas ganz anderes vorgelebt und gezeigt hat. Deshalb wollen wir heute weiter die Frage stellen: Wie können wir zu einem liebevollen und harmonischen Miteinander in unseren Beziehungen kommen?
Und ich möchte dazu mit euch einen Text anschauen. Für diejenigen, die sich das letzte Mal beschwert haben, dass irgendwie zu wenig Bibel vorkam: Diesmal machen wir ganz viel Bibel, okay? Wir lesen einen Text, der es richtig heißt. Ich freue mich sehr darüber.
Ich weiß aber auch, dass dieser Text einige Emotionen und Reaktionen in euch hervorrufen kann. Am Ende der Predigt hoffe ich dennoch, dass ihr eine Idee davon bekommt – selbst wenn ihr sagt: „Naja, da lasse ich mich nicht darauf ein“ –, dass das, was Gott sagt, funktionieren kann und funktioniert.
Bevor wir jetzt in den Text einsteigen, möchte ich eine kleine Einleitung machen. Wir kommen alle mit einer gewissen Prägung und aus einem bestimmten Blickwinkel zur Bibel. Wenn wir also einen Text lesen, dann lesen wir ihn nicht vollkommen neutral, sondern mit dieser Prägung.
Ihr werdet feststellen, dass der Text, den wir gleich lesen, sehr im Gegensatz zu unserem kulturellen Mainstream steht, in dem wir leben. Deshalb wird eure Reaktion vielleicht sein: „Alter, was ist denn das für ein Mist? Der ist total veraltet, der zählt doch heute nicht mehr, so ein Blödsinn!“ Ihr erlebt dann vielleicht eine mehr oder weniger starke Ablehnung in euch.
Das hat natürlich auch eine Ursache. Unsere Prägung ist, dass wir in einer hyperindividualisierten Welt leben. Der amerikanische Autor Dave Kühne – nicht kühn, sondern Kühne, der ist kühner als ich – hat diese Welt die „I World“ genannt. Die „I World“ ist eine Welt, in der sich alles nur um mich dreht. Eine Welt, in der ich im Mittelpunkt stehe.
In dieser Welt wird die maximale Ausweitung individueller Freiheit als der ultimative Weg zum Glück propagiert. Das ist ein ziemlich schwieriger Satz, deshalb kann man ihn auch so zusammenfassen: Eine Welt, in der ich in meiner Freiheit so weit gehe, wie ich nur kann, und das ist der ultimative Weg zum Glück. Wenn ich da angekommen bin, liegt mir die Welt zu Füßen.
Ihr erlebt das überall. Ich habe euch mal ein paar Werbeslogans mitgebracht: Burger King – „Have it your way“. Das ist ja altbekannt. PlayStation hatte eine mega coole Kampagne mit dem Slogan „Be whatever you want to be“. Und dann noch die Postbank mit dem Slogan „Unterm Strich zählig“. Das hätte ich gefeiert, wenn ich darauf gekommen wäre, so gut ist der.
Was ihr in all dem merkt: Wer steht hier im Mittelpunkt? Um wen dreht sich diese ganze Welt? Es geht überall nur um mich. Es geht darum, dass ich mein Ding mache. Der Einzelne wird konstant ermutigt, sich selbst treu zu sein, sich zu finden, seinem Herzen zu folgen und sich ohne Einschränkungen selbst zu entfalten und darzustellen.
Und wenn du das jetzt hörst, denkst du dir vielleicht: Ja, und? Wo ist das Problem? Ist es überhaupt ein Problem? Pff, ja.
Diese Art von Individualismus, in der wir heute leben, ist tatsächlich ein Problem. Wenn wir uns eine Skala vorstellen, dann steht auf der linken Seite der Hyperindividualismus, der unsere heutige Gesellschaft prägt, und auf der rechten Seite das, was man Kollektivismus nennt. Dort geht es nur noch um das Kollektiv, um die Gemeinschaft. Der Einzelne zählt kaum, es geht ausschließlich um das Wohl der Gemeinschaft.
Ein gewisses Maß an Individualismus ist großartig. Das können wir feiern: dass der Einzelne gesehen wird, sich entfalten kann, Freiheit hat und in gewissem Maße selbst bestimmen kann. Das Problem ist aber, dass unser Individualismus extrem übersteigert ist. Er ist regelrecht durch die Decke geschossen. Und wir sehen die Folgen dieses übermäßigen Individualismus.
Wir haben jetzt zwei Jahre Pandemie hinter uns, aber Soziologen sprechen von einer ganz anderen Pandemie, die viel schlimmer ist – der Pandemie der Einsamkeit. Diese bringt unheimlich viele Probleme mit sich: Depression, Krankheit, soziale Abschottung, Egoismus, Trennung, Streit, Radikalisierung. Man könnte eine lange Liste erstellen, was Einsamkeit alles bewirkt.
Das ist die Kultur, in der wir leben. Das müssen wir einfach verstehen und im Kopf haben. In unserer individualistischen Kultur wird auch die Ehe, also die Institution Ehe, sehr kritisch gesehen. Denn wir wissen eigentlich: Wenn ich mich festbinde, geht es ja nicht mehr nur um mich. Da ist auch noch jemand anderes, um den es gehen sollte.
Ich habe euch mal eine Studie mitgebracht: 50 Prozent der Jugendlichen zwischen zwölf und fünfundzwanzig Jahren – wobei fünfundzwanzig eigentlich keine Jugendlichen mehr sind, aber egal – sagen, dass Heiraten total out ist. Sogar 60 Prozent der männlichen Jugendlichen sehen das so. Das kommt nicht aus dem Nichts, sondern ist eine Prägung.
Interessant ist, dass diese Jugendlichen sich trotzdem nach Beziehung sehnen. 80 Prozent der 17-Jährigen waren schon in einer Beziehung. Ihr merkt diese Zerrissenheit in unserer Gesellschaft, in unserer Kultur, oder? Auf der einen Seite gibt es eine große Skepsis gegenüber der Ehe. Auf der anderen Seite besteht ein gewaltiger Hunger nach Beziehung.
Wir stürzen uns alle in Beziehungen. Es wird als unauthentisch bezeichnet, sich eine feste, treue, lebenslange Verbindung zu geben, weil man meint, dass das im Weg sein könnte auf dem Weg der Selbstfindung. Trotzdem gibt es diesen Hunger nach genau solchen Beziehungen – nach Sicherheit, Annahme, Liebe, Geborgenheit. Wir wollen das! Und wir brauchen das.
Aber wir wollen uns nicht festlegen. Wir wollen unseren grenzenlosen Drang nach Individualität nicht aufgeben. Das ist die Zerrissenheit, in der wir leben, in der unsere Kultur lebt, in der unsere Gesellschaft lebt. Und davon sind wir alle geprägt: von diesem krassen Individualismus, der dazu führt, dass wir uns nichts und niemandem unterordnen wollen – auch nicht einem Partner.
Deshalb ärgert uns vielleicht so ein Text, den wir jetzt lesen, weil wir mit dieser Brille durch die Welt gehen. Aber natürlich stellt sich die Frage: Wenn wir uns diese Zerrissenheit anschauen, in der wir leben, ist das dann der beste Ort, um andere Konzepte zu beurteilen oder zu kritisieren?
Okay, das war die Vorrede. Jetzt schauen wir uns einen Text aus dem Neuen Testament an, einen Brief, in dem es sehr viel um Einheit geht. Jesus war dieses Thema Einheit extrem wichtig. Deshalb hat er seinen Jüngern ein Gebot gegeben. Im Grunde hat er nur ein einziges Gebot gegeben: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Das ist das große Gebot, um das sich alles andere dreht – die Messlatte.
In den Briefen im Neuen Testament, also im zweiten Teil der Bibel, findet ihr viele Briefe an Gemeinden in der damaligen Welt. Dort geht es immer wieder um Einheit. Immer wieder gibt es den Aufruf: Liebt einander so, wie Jesus euch geliebt hat. Bringt diese Liebe in euren Beziehungen zum Ausdruck.
Paulus hat einen Brief an eine Gemeinde in Griechenland, in Ephesus, geschrieben. Ihr müsst euch vorstellen: Die damalige Gesellschaft war zerrissener als unsere heutige. Da gab es das Römische Reich mit einem riesigen Pool an verschiedenen Ethnien und Nationalitäten. Es gab Römer, Griechen, Juden – für die Juden waren alle anderen Heiden. Dann gab es römische Staatsbürger, die ganz oben standen, und alle anderen, die nicht dieselben Rechte hatten. Außerdem gab es Sklaven.
Es gab eine große Kluft zwischen Eltern und Kindern, zwischen Männern und Frauen – also überall Zerrissenheit. Jetzt entstehen Gemeinden, und aus all diesen unterschiedlichen Gruppen kommen Menschen zusammen und werden eine geistliche Familie. Ihr merkt schon, das hat eine extreme Sprengkraft, wenn diese Leute zusammenkommen.
Deshalb schreibt Paulus immer wieder: Haltet zusammen, bleibt zusammen, erinnert euch an den, der euch zusammengebracht hat. Liebt einander so, wie Jesus euch geliebt hat. Damit diese Beziehungen funktionieren, gibt er viele Tipps.
Im Epheserbrief spricht er verschiedene Beziehungsgruppen an: Ehepaare, Männer und Frauen, Familien, Väter und Kinder. Dann geht es um Arbeitsverhältnisse, um Sklaven und Herren. Er möchte Frieden in all diese Beziehungen bringen. Das ist Gottes Wunsch: Frieden in Familien, in Ehen, bei der Arbeit, in der Gemeinde – egal wo du bist.
Der Schlüssel dazu steht in Epheser 5,21: Ordnet euch einander unter, und zwar aus Ehrfurcht vor Christus. So funktionieren Beziehungen. Ordnet euch einander unter!
Jetzt versteht ihr, warum ich eine längere Einleitung über unsere Kultur gemacht habe. Unterordnung und Hyperindividualismus passen nicht gut zusammen. Sie sind sich sogar ziemlich feindlich gegenüber.
Wenn ihr das Wort Unterordnung hört, regt sich vielleicht schon der kleine Rebell in euch, der sagt: Ich ordne mich niemandem unter! Ich mache mein eigenes Ding und lasse mir von niemandem etwas sagen. Vielleicht denkt ihr an Unterdrückung, Unfreiheit, Patriarchat, Ungerechtigkeit.
Definitiv kann Unterordnung missbraucht werden. Aber wenn sie gut gemacht ist, funktioniert sie. Ich möchte euch ein paar Beispiele geben:
Das nächste Mal, wenn ihr an der Ampel haltet, denkt daran: Ihr ordnet euch gerade der Straßenverkehrsordnung unter. Das ist ziemlich gesund – für euch und für alle anderen.
Wenn ihr arbeitet und einen Chef habt, ordnet ihr euch wahrscheinlich ihm unter. Sonst ist er nicht mehr lange euer Chef. Wenn ihr es nicht gelernt habt, euch Menschen unterzuordnen, findet ihr überhaupt keinen Chef, weil euch niemand haben möchte.
Wenn ihr ein Spiel spielt und euch nicht den Regeln unterordnet, sondern sagt: „Ich kriege jetzt 4 Euro und ihr seid alle draußen, ich habe gewonnen“, dann macht das Spiel keinen Spaß. Unterordnung bringt Ordnung – wie das Wort schon sagt. Wir brauchen das.
Wenn ihr Kinder habt und sie spielen ein Brettspiel, funktioniert es so lange gut, wie sich alle an die Regeln halten. Aber wehe, einer definiert die Regeln neu oder bricht sie – dann geht es rund.
Alle müssen sich an die Regeln halten und sich unterordnen. Diese Unterordnung bringt nicht nur Ordnung, sondern auch Frieden.
Jetzt lesen wir einmal diesen Text, und zwar Epheser 5, Verse 21 bis 24. Dort heißt es: „Ordnet euch einander unter, tut es aus Ehrfurcht vor Christus.“
Dann geht der Text auf verschiedene Kategorien ein: „Ihr Frauen“ in Vers 22, „ihr Männer“ in Vers 25, „ihr Kinder“ und „ihr Väter“ im Kapitel 6 sowie „ihr Sklaven“ und so weiter.
Zu den Frauen heißt es: „Ihr ordnet euch euren Männern unter. Ihr zeigt damit, dass ihr euch dem Herrn unterordnet, denn der Mann ist das Haupt der Frau, genauso wie Christus das Haupt der Gemeinde ist. Er ist es, der sie errettet und zu seinem Leib gemacht hat.“
Und weiter: „Wie die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen auch die Frauen ihren Männern in allem unterordnen.“
Okay, Frauen, keine Schnappatmung bekommen, ja? Bleibt ruhig sitzen, lasst uns darüber nachdenken, was hier steht. Denn das ist ja interessant, das macht ja etwas mit uns, wenn wir so einen Text lesen.
Ich weiß nicht, was das in euch auslöst, aber wir lesen das und denken vielleicht: „Alter, ey!“ Während ich euch das vorlese, bekomme ich innerlich schon so ein dickes Grinsen und denke: „Oh je, was die sich jetzt denken werden.“
Das klingt ja wirklich nach tiefstem Mittelalter, irgendwie nach unterdrückten Frauen, die leiden und von herzlosen Männern missbraucht werden. Das ist nicht richtig, das ist Quatsch, das ist richtig böse, das will ich nicht.
Jetzt machen wir kurz die Bremse rein, ja? Als Kirche glauben wir, dass Gott gut ist. Wir haben gerade davon gesungen: „Gott ist gut.“ Und wir glauben, dass das, was er in der Bibel schreibt, wahr und gut ist.
Das ist unser Glaube und unser Ansatz. Deshalb wollen wir von ihm lernen und darauf hören, was er sagt. Und irgendwie glauben wir auch, dass es gut sein muss, selbst wenn es für unsere hyperindividualistisch geprägten Ohren erst einmal ziemlich fremd und seltsam klingt.
Also, was würde passieren, wenn das hier funktioniert und dabei wirklich gute, liebevolle Beziehungen entstehen würden? Wie kann das gehen?
Also schauen wir uns das an: Ihr Frauen ordnet euch euren Männern unter. Damit zeigt ihr, dass ihr euch dem Herrn unterordnet.
Paulus sagt hier Folgendes: Liebe Frauen – und ein kleiner Zusatz – er redet hier zu Christen. Also zu Menschen, die ganz bewusst gesagt haben: Jesus ist mein Herr, und ich will ihm mit meinem ganzen Leben nachfolgen. Es sind also nicht Christen auf dem Papier, sondern Christen im Herzen, die sagen: Ja, ich folge dir nach.
Er spricht jetzt zu solchen Frauen und sagt: Liebe Frau, du ordnest dich doch Jesus unter. Das heißt, du tust, was er dir sagt, du hörst auf ihn und möchtest mit ihm in einer guten Beziehung leben. Du möchtest mit ihm unterwegs sein und deshalb ordnest du dich ihm unter.
Und warum machst du das? Erinnere dich mal daran. Höchstwahrscheinlich machst du das, weil du weißt, dass du Jesus vollkommen vertrauen kannst. Du vertraust seiner Führung, seiner Leitung und seiner Liebe. Natürlich auch, weil er dir das schon vollkommen bewiesen hat: Er ist am Kreuz für dich gestorben. Das ist der Liebesbeweis schlechthin, dass er dich liebt.
Auf der anderen Seite hast du auch erkannt, dass er Gott ist. Deshalb fällt es dir vielleicht nicht schwer, dich ihm anzuvertrauen, auf ihn zu hören und mit ihm zu gehen. Du vertraust ihm, weil du merkst, dass er es nur gut mit dir meint. Jesus ist für dich da und liebt dich. Deshalb vertraust du ihm.
Und jetzt sagt Paulus: Liebe Frau, so wie du das mit Christus lebst, lebe das auch mit deinem Mann. Ordne dich deinem Mann genauso unter – mit der gleichen Liebe und dem gleichen Respekt, den du Jesus gegenüber hast.
Das ist krass. Wir wollen das gar nicht kleinreden, das ist ein echt heftiger Anspruch. Ich habe mal überlegt, wie ich als Frau darauf reagieren würde. Ich habe mein weibliches Selbst befragt und gedacht: Okay, als Frau sagst du jetzt vielleicht, na ja, Jesus unterordnen ist nicht so das große Thema, das kann ich, weil ich weiß, dass er gut ist. Aber meinem Mann grenzenlos zu vertrauen? Ich weiß nicht. Ich liebe ihn, ja, aber auf ihn hören in allem? Ich weiß nicht. Das ist wahrscheinlich das, was da hochkommt.
Und vielleicht denkst du auch: Ich habe jetzt kein Mitspracherecht mehr. In allen Entscheidungen bin ich außen vor. Ich glaube, das ist oft das, was beim Wort „Unterordnung“ in uns hochkommt: „Oh, ich habe nichts mehr zu sagen, mein Mann bestimmt jetzt einfach über alles. Er sagt, wo wir nächstes Jahr in Urlaub fahren, was es zu essen gibt, was ich anziehen soll, wer unsere Freunde sind und wann wir was machen.“
Aber das ist Quatsch. Darum geht es hier nicht. Das ist Unterdrückung, nicht Unterordnung. Natürlich diskutieren wir als Ehepartner unterschiedliche Ansichten, das ist ja klar. Aber lasst uns noch mal zurück zur Predigt vom letzten Mal gehen.
Da hatten wir unsere „Kisten“. Wir haben gesehen, dass wir manchmal unterschiedliche Ansichten haben. Ihr, die ihr in Beziehung seid, habt das sicher schon erlebt. Ihr habt unterschiedliche Meinungen, zum Beispiel wie ihr mit Geld umgeht, mit eurer Zeit, mit den Kindern und so weiter.
Du hast eine andere Sicht als dein Mann und hast verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen. Vielleicht ist es deine Tendenz zu sagen: „Mein Kopf hat Recht.“ Du betest und sagst: „Oh Gott, mach ihm doch klar, dass ich Recht habe, dann wäre alles so einfach.“ Das ist eine Möglichkeit.
Du kämpfst, setzt dich durch. Oder aber du gehst einen Schritt zurück und sagst: „Alles klar, ich muss nicht meinen Willen haben, ich muss nicht meinen Kopf durchsetzen. Ich nehme mich zurück, lasse dir den Vortritt und gehe mit, ohne zu kritisieren.“
Weil das ist ja oft so: „Ja, dann machen wir es halt so, wie du es sagst.“ Und dann steht ihr plötzlich vor einer Felswand, da geht es nicht weiter. Und dann kommt: „Na siehste, ich hab’s doch gleich gesagt, hätten wir mal direkt auf mich gehört, ich hab’s doch immer gewusst, das ist der Hammer.“
Darum geht es nicht. Du fällst deinem Mann nicht in den Rücken, sondern stärkst ihm den Rücken. Ihr seid ein Team, eine Einheit. Du sagst: „Okay, hier geht es nicht weiter, dann müssen wir woanders lang gehen. Bist du dabei?“
Deshalb tun wir uns leicht, Jesus zu folgen, weil wir sagen: „Hey, du bist Gott, du weißt eh alles. Was soll ich mit dir diskutieren? Du hast das Allerbeste für mich bewirkt, du musst mir das nicht mehr beweisen. Du hast nur das Beste im Sinn und meinst es gut mit mir. Deshalb vertraue ich dir.“
Aber liebe Frau, was würde passieren, wenn du diesen Vertrauensvorschuss deinem Mann geben würdest? Wenn du sagen würdest: „Ich vertraue dir. Ich vertraue darauf, dass du es gut meinst, ich vertraue auf deine Liebe.“ Stell dir vor, was in deiner Beziehung passieren würde, wenn du das wirklich aussprechen würdest: „Ich vertraue dir, dass du das Beste für mich im Sinn hast. Ich vertraue dir, dass du mich liebst. Ich vertraue dir in den Entscheidungen, die du triffst. Ich will mit dir gehen und vertraue dir mein Leben an.“
Nicht in dem Sinne, dass dein Mann dich retten könnte wie Jesus, sondern in dem Sinne, dass du dich hingibst und sagst: „Ich gehe mit.“ Weißt du, Gott hat deinem Mann eine Aufgabe gegeben, er hat ihm Verantwortung übertragen. Das ist es, was hier gemeint ist, wenn steht: Der Mann ist das Haupt der Frau.
Das hat mit Aufgabe zu tun, nicht mit Wert. Der Mann ist nicht wertvoller als die Frau, sondern er hat eine Aufgabe bekommen. Das hat mit Berufung zu tun, und diese Aufgabe hat er von Gott bekommen.
Wenn er diese Verantwortung ernst nimmt und sich um seine Frau kümmert, dann hat er eine große Last zu tragen. Das müssen wir einfach mal sehen. Du kannst ihm diese Last erleichtern oder erschweren. Ihr könnt sie gemeinsam tragen.
Natürlich könnt ihr euch streiten. Aber ich kann dir nur von meinem Herzen sagen – zurück zu meinem Männerherz, nicht meinem Frauenherz – ich glaube, vielen Männern hier würde es genauso gehen. Es würde uns extrem berühren, das von unserer Frau gesagt zu bekommen: „Ich vertraue dir.“
Ich glaube, dass viele Männer spüren, dass ihre Frau ihnen vertraut. Aber es ausgesprochen zu bekommen: „Ich vertraue dir“, das löst etwas aus. Es würde eine zweite Reaktion in mir auslösen, nämlich Respekt.
Ich würde auf einmal unheimlich Respekt haben, weil ich jetzt vorangehen muss. Ich kann mich nicht mehr einfach zurückziehen und pampig sagen: „Du machst eh, was du willst, du hörst eh nicht.“ In dem Moment, in dem ich weiß, dass sich mir jemand anvertraut, habe ich Verantwortung. Und diese Verantwortung muss ich tragen.
Es ist gut und schön für einen Mann, wenn er eine Frau an seiner Seite hat, die ihm den Rücken stärkt, die sagt: „Ich stehe zu dir, ich vertraue dir und ich respektiere dich.“ Und wir können noch einen Schritt weitergehen: Die vielleicht sogar sagt: „Ich finde dich toll, auch wenn du Fehler machst. Du machst es gut.“
Es geht also um Ermutigung, Leute. Es geht um Ermutigung auf dem Weg.
Jetzt stell dir vor, du würdest deinem Mann diesen Vertrauensvorschuss geben. Vielleicht denkst du: „Ich weiß aber gar nicht, ob ich meinem Mann so vertrauen kann.“ Darüber reden wir das nächste Mal. Aber jetzt bleiben wir beim Text, okay?
Wir gehen zu den Männern, denn jetzt wird es noch zehnmal abgefahrener als gerade schon. Ihr merkt es vielleicht schon an der Aufteilung der Verse: Zwei Verse gingen um die Frauen, jetzt kommen sechs Verse für die Männer.
Und an der Stelle, wo du dich gerade so gemütlich zurückgelehnt hast und deine Frau die ganze Zeit angestupst hast – hör zu, hör zu, das ist wichtig, gut, gut – jetzt kommt dein Part. Passt auf!
Ihr Männer, liebt eure Frauen. Liebt sie so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat. Er hat sein Leben für sie hingegeben, um sie zu seinem heiligen Volk zu machen. Durch sein Wort hat er den Schmutz ihrer Verfehlungen wie in einem reinigenden Bad von ihr abgewaschen. Denn er möchte sie zu einer Braut von makelloser Schönheit machen, die heilig, untadelig und ohne Flecken oder Runzeln oder irgendeine andere Unvollkommenheit vor ihn treten kann.
Genau so sind nun auch die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben und ihnen Gutes zu tun, so wie sie ihrem eigenen Körper Gutes tun. Ein Mann, der seine Frau liebt und ihr Gutes tut, tut sich damit selbst etwas Gutes. Schließlich hat noch nie jemand seinen eigenen Körper gehasst. Vielmehr versorgen wir unseren Körper mit Nahrung und pflegen ihn – genau wie Christus es mit der Gemeinde macht, mit seinem Leib, dessen Glieder wir sind.
Ihr Männer, liebt eure Frauen, liebt sie so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat. Er hat sein Leben für sie hingegeben.
Wir haben diese Frage gestellt: Wie kann Beziehung zu etwas richtig Schönem werden? Kann ich meinem Mann vertrauen, so wie ich Jesus vertrauen kann? Und das ist die Antwort: Mann, Männer, ja, du Mann, gib dich deiner Frau hin. Gib dich deiner Frau ganz hin, liebe sie, wie Jesus geliebt hat – mit der gleichen hingebungsvollen, leidenschaftlichen Liebe.
Und gleich dreimal in diesem Text wird der Mann hier in die Pflicht genommen, seine Frau zu lieben: Vers 25 – Du bist aufgefordert, sie zu lieben; Vers 28 – Du bist verpflichtet, sie zu lieben; Vers 33 – Du hast sie zu lieben. Ihr merkt schon, wie alles andere durch diesen einen Satz vollkommen relativiert wird.
An der Stelle, wo wir vielleicht Angst haben, dass es hier um die unbarmherzige Unterdrückung der Frauen geht, dass es hier um das Patriarchat geht, da sehen wir, dass mit diesem einen Satz alles durchgestrichen ist. An der Stelle, wo du hier Liebe mit reinbringst, wirst du auf etwas komplett anderes herauskommen.
Es geht eben nicht darum, dass ein Mann jetzt beliebig machen kann, was er gerne möchte, und die Frau zu allem Ja und Amen sagen muss. Absolut nicht, ganz im Gegenteil. Es geht hier nicht um Selbstverwirklichung, sondern um Selbsthingabe.
Und ihr merkt einmal mehr, wie unsere kulturellen Antennen losgehen und sagen: Aber stopp mal, die Welt dreht sich doch um mich. Nein, tut sie nicht. Es geht nicht darum, dass du dich selbst findest, sondern dass du dich deiner Frau hingibst – in Verantwortung vor deiner Frau und in Verantwortung vor Gott.
Es geht darum, dass ein Mann seine Frau lieben soll, und Jesus ist das Vorbild. Jesus ist das Vorbild an dieser Stelle. Und diese Liebe von Jesus merkt ihr genau an der Stelle, wo wir gerade gesagt haben: Hey, ihr Frauen, folgt Jesus und vertraut ihm, vertraut euren Männern so, wie ihr es Jesus tut. Und auf der anderen Seite werden jetzt genau die Männer aufgefordert, genauso zu lieben, wie Jesus liebt. Das heißt, es ist ein Spiegel dieser Liebe, die wir in der Ehe erleben.
Darum geht es, darum geht es in der Ehe, und das ist das unglaublich große Geheimnis von Ehe. Paulus spricht davon im Vers 31: Er sagt, deshalb, so heißt es in der Schrift, wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, und die zwei werden ein Leib sein. Wir hatten das letzte Mal schon kurz angesprochen, es ist ein Zitat aus dem Alten Testament, und Paulus deutet das jetzt neu. Er sagt, hinter diesen Worten verbirgt sich ein tiefes Geheimnis. Ich bin überzeugt, dass hier von Christus und der Gemeinde die Rede ist.
Und genau das ist das unglaublich schöne Geheimnis von Ehe, nämlich dass die Ehe ein Bild ist, ein Abbild von der unglaublich großen, leidenschaftlichen, hingebungsvollen Liebe, die Gott zu jedem Einzelnen von uns hat.
Dass er eben nicht zu uns kommt und uns unser Versagen irgendwie die ganze Zeit unter die Nase reibt – unsere Fehler, unseren Mangel –, dass er sagt: Da hast du schon wieder verkackt, du bist halt einfach eine Niete, du bringst es nicht, schau dich doch nur mal an, was du jetzt wieder kaputt gemacht hast. Nein, so ist Gott eben überhaupt nicht.
Sondern er liebt uns aufopferungsvoll, er nimmt uns an, er reinigt uns, und durch diese Liebe verändert er uns. Jeder, der diese Liebe erlebt, bleibt nicht der Gleiche.
Und an der Stelle, an der jetzt meine Frau niedergeschlagen ist, weil sie sich mal wieder selbst verdammt, weil sie sich selbst verurteilt, weil sie denkt, sie ist an jedem Fehler dieser Welt schuld, da komme ich nicht rein und haue auch noch in die Kerbe und sage: Oh Alter, das hast du aber mal richtig vergeigt, ey, ja puh.
Ich zeige ihr nicht, was sie alles falsch macht, sondern ich liebe sie, ich tröste sie, ich zeige ihr meine Liebe, ich baue sie auf, ich ermutige sie. Und sie macht dasselbe mit mir, wo ich wieder an mir selbst verzweifle, wo ich über mich selbst enttäuscht bin, wo ich es nicht bringe, wo ich nicht der Mann bin, der ich gern wäre, wo ich nicht der Vater bin, der ich gern wäre.
Da haut sie nicht auch noch in die Kerbe rein und macht mich fertig, sondern sie nimmt mich an, wie ich bin – wie Jesus es mit uns macht und uns annimmt, wie wir sind.
Die Ehe ist ein Bild für diese großartige Liebe, die Gott zu uns hat.
Und Männer, Gott gibt uns hier eine unglaubliche Verantwortung – eine unglaubliche Verantwortung, die dich eigentlich auf die Knie bringen sollte und um Hilfe schreien lassen sollte zu ihm. Er nimmt dich in Verantwortung. Ja, weil der Mann in erster Linie mal vor Gott stehen wird, und Gott wird ihn fragen, so wie er damals nach Adam gerufen hat im Garten Eden: „Adam, wo bist du?“ So wird er dich fragen: „Adam, wo bist du? Was hast du mit deiner Ehe gemacht? Was ist aus deiner Familie geworden?“
Und Männer, wir müssen das lernen, diese Verantwortung zu übernehmen. Wir können uns nicht die ganze Zeit zurückziehen und verstecken und sagen: Ich verdiene das Geld, kümmere du dich um den Rest. Na, es ist gut, wenn du das machst, aber das kann sich nicht hinter dem einen Ding bleiben. Du hast Verantwortung, und Gott wird dich danach fragen.
Und wenn wir uns das anschauen, was Jesus getan hat, wie er liebt: Jesus liebt seine Braut schön, und genauso sind wir Männer aufgefordert, unsere Bräute schön zu lieben.
Wir lesen das hier in Vers 25b: Er hat sein Leben für sie hingegeben, um sie zu seinem heiligen Volk zu machen. Durch sein Wort hat er den Schmutz ihrer Verfehlungen wie in einem reinigenden Bad von ihr abgewaschen, denn er möchte sie zu einer Braut von makelloser Schönheit machen.
Jesus hat sich hingegeben. Jesus hat sich hingegeben, er ist an einem Kreuz gestorben, damit seine Braut, die Gemeinde, die Kirche, frei wird von dem Schmutz, von der Schuld, von diesem ganzen Dreck – an bösen Gedanken, an Taten, an Egoismus.
Und er hat uns davon befreit. Es heißt an anderer Stelle, dass sein Blut uns gereinigt hat. Und dieser Gedanke wird hier auch aufgegriffen.
Jesus reinigt seine Gemeinde, und er reinigt sie nicht, und er heiligt sie nicht, und er liebt sie nicht, weil sie liebenswert ist. Sondern seine Liebe macht sie erst liebenswert, seine Liebe verändert.
Und Männer, wir sollen so lieben, wie Jesus die Gemeinde geliebt hat.
Jetzt überlegt euch dieses Opfer, das Jesus gebracht hat. Das hat Menschen gegolten, die seine Feinde waren. In Römer 5 heißt es, dass Gott uns geliebt hat, als wir noch seine Feinde waren. Wir waren Feinde von Gott, und Gott schickt seinen Sohn für Menschen, die das überhaupt nicht verdient haben.
Und es wird eine Sache deutlich, nämlich dass diese Liebe ein Schenken auf Vorschuss ist. Diese Liebe, die Gott uns gibt, diese Liebe, die Jesus gibt, ist ein Schenken auf Vorschuss. Es ist ein unverdientes Geben, das keinen tieferen Grund hat als eben genau diese Liebe, die dem anderen gilt – so wie er ist.
Und so wie wir das gerade schon bei den Frauen gesagt haben: Gebt euren Männern einen Vertrauensvorschuss, so können wir das jetzt bei den Männern sagen: Gebt euren Frauen einen Liebesvorschuss.
Liebt eure Frauen, und zwar liebt eure Frauen nicht, weil sie irgendwie so hübsch sind oder weil sie so nett sind oder so schön anzuschauen sind, oder weil sie so gut kochen können, oder weil sie so fleißig sind, oder weil sie sich irgendwie besonders anstrengen oder sonst etwas.
Sondern wir lieben, weil wir zuerst geliebt wurden. Die Liebe kommt von Jesus, er hat uns geliebt, und deswegen lieben wir jetzt auch. Und deswegen ist die Ehe dieses Bild auf das Evangelium.
Jesus hat dich geliebt, wie du bist, und er hat dich angenommen, und er ist für dich gestorben – nicht, weil du es dir verdient hast, weil du so nett bist oder so gut oder so brav oder so moralisch, sondern einfach, weil er dich liebt.
Und jetzt sagt er: Du bist jetzt genauso verpflichtet, deine Frau zu lieben und ihr Gutes zu tun, so wie Jesus das getan hat. Und das ist der Anspruch an die Männer.
An der Stelle, wo du als Frau vielleicht Angst hast und sagst: Wenn ich mich meinem Mann jetzt so hingebe, dann wird er das doch voll ausnutzen. Also wenn ich ihm den Vortritt lasse, dann sagt Paulus: Nein, nein, wird er nicht.
Weil wenn dein Mann es ehrlich meint mit seiner Nachfolge von Jesus, dann kann er das gar nicht machen. Dann wird er dich genauso lieben wollen, wie Jesus dich liebt. Er wird sein Leben hinlegen, und es wird dir nur zum Besten dienen.
Und ihr merkt hier dieses Prinzip, wie zwei Seiten aufeinander zukommen: Da ist einer, der dient und sich hingibt, der sein Leben einsetzt, und auf der anderen Seite gibt es einen, der diese Liebe genießt, der das annimmt und der diese Liebe auch gerne annimmt und mitgeht.
Ich will euch das mal so sagen: Eure Ehe, deine Ehe hat das Potenzial, die Schönheit der Liebesgeschichte von Gott und den Menschen wiederzuspiegeln. Wenn Menschen deine Beziehung anschauen, dann dürfen sie etwas sehen von dieser hingebungsvollen Liebe. Dann sollen sie etwas sehen von dieser hingebungsvollen Liebe, die Jesus für seine Gemeinde hat.
Okay, und unsere Predigtreihe heißt: Was glückliche Paare wissen. Die Antwort heute auf diese Frage lautet: Du kommst zuerst, du kommst zuerst.
Ich weiß, dass es hier sicher noch ganz viele Fragen und viele „Abers“ gibt. Aber wenn du meinen Mann kennen würdest, wenn du wüsstest, was für ein Typ er ist – das haut einen nicht um. Wenn du meine Frau kennen würdest, dann würdest du eine Kritikkeule nach der anderen erleben. Ich kann nicht mehr, das funktioniert einfach absolut nicht, das geht nicht, ich weiß das alles nicht – und ich muss es auch nicht wissen.
Okay, ich muss es wirklich nicht wissen, denn was du verstehen musst, ist zunächst einmal: Das ist eine Sache zwischen dir und Gott. Es ist nicht einmal eine Sache zwischen dir und deinem Partner. Es geht darum, ob du dich auf die Idee von Gottes Beziehung einlassen möchtest, ob du ihm vertraust und ob du ihm glaubst. Es geht nur um dich und dein Herz.
Und das fängt bei dir an – nicht bei deinem Partner. Nicht bei: „Ja, wenn sie mich mal respektieren würde, dann würde ich sie auch lieben“ oder „Ja, wenn er mal bessere Entscheidungen treffen würde, dann würde ich mich auch unterordnen“. Nein, nein, nein, das fängt bei dir an.
Die Frage ist: Kannst du glauben, dass Gott eine so leidenschaftliche Liebe zu dir hat, dass er dich anschaut und sich freut? Dass er dich ansieht und jubelt? Dass er gerne mit dir zusammen ist? Kannst du dir das vorstellen? Dass er dich genießt, dass er verrückte Dinge für dich tut, weil er dich liebt? Dass er traurig ist, wenn du ihm den Rücken zudrehst?
Kannst du dir vorstellen, dass Gott so eine Liebe hat? Die Ehe soll ein Spiegel dieser verrückten, großartigen Liebe Gottes sein. Je mehr du dich darin versenkst, wie sehr und leidenschaftlich Gott dich liebt, wie er alles für dich gegeben hat, wie er alles für dich tut und wie er alles für dich stehen lässt – so wie du es von jemandem erwarten würdest, der wirklich liebt –, umso mehr wirst du in der Lage sein, deinen Partner so zu lieben, wie Gott es dir vorschlägt. Mit genau der gleichen verrückten, leidenschaftlichen, unvorstellbaren Liebe.
Und das, Leute, ist doch genau das, wonach wir uns sehnen: nach so einer Liebe, die uns nachgeht, die sich hingibt, die alles gibt. Danach sehnt sich unsere Kultur. Im Endeffekt ist es eine Sehnsucht nach diesem Gott.
Ich möchte so eine Ehe erleben. Ich möchte für meine Frau so ein Liebhaber sein. Ich will sie aufblühen sehen, sie entfalten sehen, all ihre Schönheit – genauso, wie Gott das für sie möchte. Ich bin der Kanal, durch den seine Liebe zu ihr fließt, und sie ist der Kanal, durch den Liebe zu mir fließt – durch ihr Vertrauen, ihre Ermutigung, ihre Stärkung, ihr kompromissloses Ja zu mir, ihre Hingabe.
Ich hoffe, ihr seht die Schönheit dieser Liebesgeschichte Gottes zu uns Menschen. Ihr seht die Schönheit von Ehe und auch die Heiligkeit von Ehe. Und ihr seid motiviert, dass ihr sagt: Ich möchte diesem Gott auch so nachfolgen.
Das war der Predigt-Podcast von Neuland. Wir hoffen, du konntest dir gut etwas mitnehmen, einen Schritt in dein eigenes Neuland machen und Gott mehr entdecken. Wenn du Fragen hast oder einfach mal Kontakt zu uns aufnehmen möchtest, schreib uns einfach eine Mail an hallo@neuland-church.de.
Bis zum nächsten Mal!