Einführung in die Herausforderungen unserer Zeit
Wir leben in unruhigen Zeiten. Das wissen wir nicht erst seit gestern, als die Schlagzeile über eine große Aktivität in der Stadt München lautete: Münchner Unsicherheitskonferenz.
Nun, wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Wir haben den Brexit und wir haben Trump. Ohne diese Ereignisse beurteilen oder bewerten zu wollen, können wir sicherlich sagen, dass sie zumindest kurzfristig gewisse Schockzustände ausgelöst haben. Doch das Leben geht weiter. Letztendlich haben diese weltpolitischen Ereignisse zumindest bisher keine wirkliche Bedeutung für unser Leben.
Im letzten Jahr gab es jedoch noch andere Ereignisse, die keiner erwartet hätte. Wer hätte schon damit gerechnet, dass in unserem Land ein Terrorangriff auf einem Weihnachtsmarkt stattfinden würde? Wer hätte erwartet, dass hier in unserer Stadt ein Amoklauf in einem Einkaufszentrum geschehen würde?
Diese Ereignisse haben uns zumindest vorübergehend sehr viel persönlicher betroffen gemacht und ein Gefühl von Verunsicherung ausgelöst. Wie die Mitglieder der Gemeinde wissen, hat das Ganze einige von uns noch viel persönlicher und wesentlicher getroffen.
So mancher fragt sich in solchen Situationen: Wo ist Gott? Wie würde man diese Frage beantworten? Und was tut man, wenn man selbst von großen Katastrophen oder schwerem Leid betroffen ist? Ist man darauf vorbereitet?
Unsere neue Predigtserie durch das Buch des sogenannten kleinen Propheten – klein, einfach nur weil es kurz ist – Joel, denke ich, kann uns auf schwere Zeiten vorbereiten. Durch den Propheten Joel hilft uns der Herr, Leid und Katastrophen zu verstehen. Er zeigt uns, wohin wir uns in solchen Notzeiten wenden können, und gibt uns eine feste Zuversicht über alle Not hinaus.
Einführung in das Buch Joel und seine Bedeutung
Nun möchte ich Sie einladen, den Propheten Joel in Ihrer Bibel zu finden. Heute werden wir das erste Kapitel betrachten. Es ist ein längerer Text, und ich werde verschiedene Abschnitte davon ansprechen.
Ich denke, es hilft uns, wenn wir den Text vor Augen haben, denn er wird hier nicht an der Tafel erscheinen. In den ausliegenden Bibeln finden Sie die kleinen Propheten – naja, sie stehen hinter den großen Propheten. So ist das: Die kleinen Propheten verstecken sich hinter den großen.
Zuerst kommen die großen Propheten, dann ein noch relativ großer kleiner Prophet, der Hosea heißt. Danach folgt Joel. Vielleicht finden Sie ihn so in der Bibel. Die Propheten sind im Alten Testament, ein kleiner Tipp noch: Sie stehen nach den Psalmen, die ziemlich in der Mitte der Bibel sind, also ein bisschen über die Mitte hinaus.
Wenn Sie jetzt lange genug gesucht haben, müssten Sie bei Seite 871 in den ausliegenden Bibeln landen. Schlagen Sie dort den Propheten Joel auf und lesen Sie die ersten Worte. Dann sehen wir, dass wir über diesen Propheten sehr wenig wissen.
Alles, was wir biografisch über ihn erfahren, steht gleich im ersten Satz: „Dies ist das Wort des Herrn, das geschehen ist zu Joel, dem Sohn Petuels.“
Weder der Name des Propheten noch der seines Vaters lassen uns genauer erkennen, wer dieser Mann ist. Diese Namen lassen sich durch andere biblische Berichte nicht klar zuordnen.
Im Gegensatz zu anderen Propheten wird hier auch kein Bezug zu bestimmten Königen hergestellt. Meist findet man einen Hinweis auf die Zeit eines bestimmten Königs von Juda oder Israel, und dann weiß man ungefähr, wann der Prophet seinen Dienst getan hat.
Hier ist das anders: Es wird kein König erwähnt. Der Prophet Joel bleibt für uns ein Unbekannter aus einer nicht weiter definierten Zeit.
Aber das ist kein Problem, denn die Lehren dieses Buches sind ohnehin zeitlos. Das Wort, das zum Propheten Joel geschah – also das Wort, das von Gott kam und durch Joel weitergegeben wurde – ist das ewig gültige Wort Gottes.
Wir tun gut daran, aufmerksam auf dieses Wort zu hören.
Überblick über Kapitel 1: Plage, Klage und Warnung
Nun wollen wir uns heute mit Kapitel 1 beschäftigen. Dieses Kapitel blickt zunächst zurück auf eine verheerende Plage.
Anschließend ruft der Prophet Joel das Volk zur Klage auf. Am Ende des ersten Kapitels warnt er vor dem kommenden Tag.
Die Gliederung ist ganz einfach und leicht zu merken: Beschreibung der Plage, Aufruf zur Klage und Warnung vor dem Tag.
Die ersten vier Verse beschreiben die Plage, und ich möchte diese Verse vorlesen.
Dies ist das Wort des Herrn, das zu Joel, dem Sohn Petuels, gekommen ist: Hört dies, ihr Ältesten, und merkt auf, alle Bewohner des Landes, ob solches in euren Zeiten oder in den Zeiten eurer Väter geschehen sei. Sagt euren Kindern davon, und lasst eure Kinder es ihren Kindern sagen, und diese wiederum ihren Nachkommen.
Was die Raupen übriglassen, das fressen die Heuschrecken. Was die Heuschrecken übriglassen, das fressen die Käfer. Und was die Käfer übriglassen, das frisst das Geschmeiß.
Die verheerende Heuschreckenplage und ihre Bedeutung
Diese Plage, diese Heuschreckenplage, die hier beschrieben wird, hat ein Ausmaß, wie es die Menschen noch nie erlebt haben. Joel spricht hier bewusst die Ältesten an. Damit ist wohl weniger das Amt gemeint als vielmehr das Alter selbst. Die Ältesten haben so etwas noch nicht erlebt.
Junge Menschen sind ja oft begeistert und sagen: „Boah, das ist ja noch nie gegeben!“ Und dann sagen die Alten: „Habe ich alles schon erlebt.“ Aber in diesem Fall haben auch die Alten das noch nie erlebt. Selbst von ihren Eltern haben sie davon noch nie gehört.
Hört dies, ihr Ältesten, und merkt es euch, alle Bewohner! Ob solches geschehen sei zu euren Zeiten oder zu der Zeit eurer Väter – diese Plage ist so außergewöhnlich, dass man davon berichten wird. Und zwar nicht nur der nächsten Generation, sondern auch den Kindern der Kinder und deren Kindern.
Nun wird diese Plage beschrieben durch vier verschiedene Tiere, scheinbar Insekten: Raupen, Heuschrecken, Käfer und Geschmeiß. Luther übersetzt das so. Wahrscheinlich sind das einfach vier Entwicklungsstadien von Heuschrecken.
Ich kann mir vorstellen, dass der Bericht über eine Heuschreckenplage für uns heute eher amüsant klingt und uns nicht sonderlich beunruhigt. Deshalb sollten wir zwei Dinge bedenken: Zum einen die Geschichte Israels und zum anderen die Lebensumstände Israels, denn all das geschah in Israel.
Israel selbst kannte eine Plage. Sie hatten von einer Plage gehört, die offensichtlich mehr als zwei Generationen vor ihnen gewesen war. Und wir haben gerade von dieser Plage gehört: Es war die Heuschreckenplage, eine der zehn Plagen, die Gott über das Volk Ägyptens sandte.
Ich denke, das haben wir schon im Sonntagsschulunterricht kennengelernt: Die zehn Plagen, die der Pharao über sich ergehen lassen musste, weil er das Volk nicht ziehen lassen wollte. So sandte Gott Plage um Plage.
Diese Plagen trafen die Feinde Gottes, die Feinde seines Volkes, die Feinde Israels. Plagen waren aus Sicht Israels etwas für die anderen. Und jetzt trifft es Israel selbst. Was für eine Verunsicherung das ausgelöst haben muss!
Das ist das eine. Das zweite ist, dass diese Heuschreckenplage letztendlich wirklich die Existenzgrundlage dieses stark von der Landwirtschaft abhängigen Volkes gefährdete.
Die zerstörerische Kraft der Heuschreckenplage
Um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, was es mit Heuschreckenplagen auf sich hat – vor allem für uns hier in München, wo wir Heuschrecken nur ganz selten sehen und sie meist eher niedlich finden – möchte ich einen Auszug aus dem Wikipedia-Eintrag über Wanderheuschrecken vorlesen.
Diese können bei Massenauftreten ganze Landstriche verwüsten. Etliche afrikanische Staaten werden regelmäßig von der „biblischen Plage“ heimgesucht. (Zur Erinnerung: Heuschrecken sind eine der zehn Plagen des Alten Testaments.)
Ein einziger Heuschreckenschwarm kann aus mehr als einer Milliarde Tieren bestehen. Das entspricht einem Gewicht von etwa 1.500 Tonnen. Da diese Insekten ungefähr ihr eigenes Körpergewicht an pflanzlichem Material pro Tag vertilgen, ist der wirtschaftliche Schaden für die betroffenen Länder beträchtlich.
Da wir angeblich eine so visuell geprägte Gesellschaft sind, wollen wir uns kurz eine einminütige BBC-Dokumentation über Locusts anschauen. Locusts sind Heuschrecken.
„Triggered by the rains, an all-devouring army of locusts – millions – emerge from eggs buried in the sand, gathering into columns which may stretch for ten kilometers. At this stage, they can't fly, only hop, but it doesn't hinder their progress. These sweeping hordes devastate any fresh growth in their path. After five weeks of steady munching, the infantry becomes airborne. These breeding swarms can cover up to eighty kilometers a day, but only while the food and moisture last.“
Wer Interesse hat, kann sich die Dokumentation heute Nachmittag ausführlich bei der BBC ansehen.
Wir merken also: Das ist nicht nur irgendwie niedlich, das „nette Heuschreckenbuch“ Joel. Das ist eine gigantische Plage. Sie kann dafür verantwortlich sein, dass ganze Völker nichts zu essen haben, dass Menschen sterben und verhungern. Genau das ist es, was Israel hier erleben muss. Das ist die Beschreibung der Plage.
Aufruf zur Klage und Reaktion auf die Katastrophe
Das führt nun zu einem Aufruf zur Klage. Joel wendet sich an verschiedene Bevölkerungsgruppen und fordert sie auf, auf diese Katastrophe zu reagieren. Zuerst richtet er sich an diejenigen, die bisher in Saus und Braus gelebt haben – an die Trunkenen und Säufer.
In der damaligen Gesellschaft musste man es sich leisten können, die Nächte durchzuzechen und die Tage zu verschlafen. Das war normalerweise nicht für jeden einfach so möglich. Deshalb richtet sich der Aufruf hier wahrscheinlich an die Leute, die in Saus und Braus lebten.
Ich lese uns Joels Aufruf an die Trunkenen in den Versen fünf bis acht vor:
„Wacht auf, ihr Trunkenen, und weinet und heulet alle Weinsäufer um den süßen Wein, den er isst! Denn er ist vor eurem Munde weggenommen, denn es zieht herauf in meinem Land ein Volk mächtig und ohne Zahl, das hat Zähne wie die Löwen und Backenzähne wie die Löwinnen. Es verwüstet meinen Weinstock und frisst meinen Feigenbaum kahl, schält ihn ganz und gar ab, dass seine Zweige weiß dastehen.“
In diese Situation können wir uns wahrscheinlich besser hineinversetzen. Wir sind ja hier direkt in der Einflugschneise zum Oktoberfest. Wer sich dort schon einmal aufgehalten und einen Abend in einem Bierzelt verbracht hat – so höre ich –, der weiß, dass bei Bier und Wein viel gelacht wird. Ich habe das bisher noch nicht gewagt zu erleben, aber so ist es wohl auch hier: Gelächter.
Und diejenigen, die dann beim Trinken am lautesten lachen, sind oft auch diejenigen, die am darauffolgenden Morgen am lautesten schnarchen. Das habe ich selbst schon erlebt, wenn ich morgens zur Gemeinde kam und da lag mal einer in den Büschen oder auf der Bank vor der Tür.
Joel hat einen Rat parat für solche feierwütigen Säufer und Schläfer: „Wacht auf, ihr Trunkenen, und weinet! Und heulet alle Weinsäufer!“ Das ist fast so, als ob er sie nimmt und durchschüttelt, damit sie merken, wie ihre Situation wirklich ist. Sie haben es noch gar nicht begriffen.
Das erinnert vielleicht ein bisschen an die Partygäste auf der Titanic: Unten läuft das Wasser rein, oben läuft der Wein, und sie ahnen gar nicht, was gleich geschehen wird.
Das ist die erste Warnung: Wacht auf!
Aufruf an die allgemeine Bevölkerung
Die nächste Gruppe, die er anspricht, wird nicht eindeutig identifiziert. Wahrscheinlich richtet sich die Ansprache allgemein an die Bevölkerung, möglicherweise an die Stadtbevölkerung von Jerusalem.
In den Versen 8 bis 10 heißt es: „Heule wie eine Jungfrau, die Trauer anlegt um ihres Bräutigams Willen, denn Speisopfer und Trankopfer gibt es nicht mehr im Hause des Herrn, und die Priester des Herrn, seine Diener, trauern. Das Feld ist verwüstet und der Acker ausgedörrt, das Getreide ist verdorben, der Wein steht jämmerlich und das Öl kläglich.“
Hier ruft Joel die Menschen dazu auf, wie eine Jungfrau zu trauern, deren Bräutigam vor der Hochzeit gestorben ist. Vielleicht können wir uns besser in diese Situation hineinversetzen. Stellt euch vor, eine Braut erwartet voller Vorfreude ihren Hochzeitstag. Dann erreicht sie eine Nachricht vom Bräutigam – zunächst erwartungsvoll, doch dann die Schreckensbotschaft: Der Bräutigam ist tot.
Damals bedeutete das noch viel mehr als heute, denn der Ehemann war verantwortlich für die Versorgung und den Schutz seiner Frau. Der Versorger und Beschützer ist gestorben, bevor die Ehe überhaupt begonnen hat.
Wie gesagt, wahrscheinlich richtet sich dieser Aufruf an die gesamte Stadtbevölkerung Jerusalems, denn nun wird der Tempel mit seinen Opfern in den Blick genommen. Joel macht deutlich, dass aufgrund der großen Plage das gesamte geistliche Leben dort zum Erliegen gekommen ist. Durch die Heuschreckenplage ist es den Priestern unmöglich, die vorgeschriebenen Opfer darzubringen.
Es scheint fast so, als hätten die Menschen das noch nicht ganz verstanden. Sie haben die geistliche Situation, die geistliche Not, noch nicht vollständig erkannt. Sie müssen erst noch dazu aufgerufen werden, dies zu begreifen. „Heule, heule, trauere!“
Vielleicht geht es uns heute ähnlich. Zum einen können wir mit der geistlichen Not damals gar nicht so viel anfangen. Ja, wir brauchen heute keine Speise- und Trankopfer mehr, weil wir ein ein für alle Mal vollbrachtes Opfer in Jesus Christus haben. Deshalb mag uns das damals Geschehene etwas ferner erscheinen.
Doch wir müssen uns klar machen: Die Menschen damals verstanden, dass ihre einzige Hoffnung, um als Sünder vor Gott zu bestehen, darin lag, Opfer darzubringen. Die Opfer waren der Weg, um Gott zu besänftigen und seine Zuwendung wiederzufinden. Und das ist jetzt nicht mehr möglich – sie können es nicht mehr tun.
Das wäre so, als erfuhren wir heute, dass es nicht mehr möglich sei, Buße zu tun. Der Prophet Joel ruft die Menschen zur Klage auf. Was würde geschehen, wenn sie keine Opfer mehr bringen könnten? Wie würde es ihnen ergehen? Es wäre, als hätte jemand große Schulden angehäuft, die er nicht mehr abzahlen kann und deshalb vielleicht ins Gefängnis muss.
„Heule wie eine Jungfrau, die Trauer anlegt um des Bräutigams Willen.“
Aufruf an die Landwirte und Bauern
Die dritte Gruppe, die Joel anspricht, sind die am unmittelbarsten von der Heuschreckenplage Betroffenen: die Landwirte. Die Ackerleute sehen traurig aus, und die Weingärtner weinen um den Weizen und die Gerste. Denn von der Ernte auf dem Feld kann nichts mehr werden. Der Weinstock ist verdorrt, der Feigenbaum verwelkt, und die Granatbäume, Palmen und Apfelbäume – ja, alle Bäume auf dem Feld – sind verdorrt. So ist die Freude der Menschen zum Jammer geworden.
Der erste Vers, Vers 11, ist sprachlich etwas unklar formuliert. Was Luther hier im Berichtsstil schreibt – „die Ackerleute sehen traurig drein und die Weingärtner heulen“ – wird in anderen Übersetzungen eher als Aufforderung wiedergegeben. Analog zu dem, was wir bisher gesehen haben, heißt es zum Beispiel in der Elberfelder Übersetzung: „Seht, beschämt ihr Bauern, heult ihr Winzer.“ Wie dem auch sei, wir sehen hier wahrscheinlich, dass im Nachgang zur Heuschreckenplage das, was von den Pflanzen noch übrig geblieben ist – und das war nicht mehr viel – vermutlich durch die heiße Sonne verdorrt ist.
Die Pflanzen sind nicht nur oben abgefressen, sondern bis unten hin verdorrt und tot. Das bedeutet, dass nicht nur die erste Ernte durch die Heuschrecken verloren ist, sondern auch die Hoffnung auf die nächste Ernte. Mehrere Jahre Hungersnot stehen bevor, denn die Pflanzen sind tot und verdorrt. Uns ist klar, was das für die Bauern, für die Landwirte bedeutet. Sie waren arbeitslos und pleite. Ihre Existenzgrundlage war dahin, und es war völlig unklar, wie sie überhaupt überleben sollten und wie sie ihre Familien ernähren könnten.
So heißt es hier: Die Freude der Menschen ist zum Jammer geworden. Nun könnte man sich fragen, warum Joel diese Menschen überhaupt dazu aufruft, zu klagen und zu weinen. Sie müssten es doch eigentlich wissen. Ich weiß nicht, warum das so ist, ich kann nur spekulieren. Aber ich habe da eine Idee. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Menschen in stoischer Weise gedacht haben, dass sie sich nicht so sehr auf die Frage konzentrieren sollten, dass sie nicht klagen dürfen. Sie sagten sich vielleicht: Wir klagen nicht.
Wir kennen den Propheten Hiob. Und was hat Hiob gesagt angesichts einer noch viel größeren Katastrophe? „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen, der Name des Herrn sei gelobt.“ Habt ihr das schon mal gehört? Manchmal geht es uns Christen so, dass wir denken: Jetzt zu jammern, jetzt zu klagen, das ist falsch, das darf ich nicht. Aber ich glaube, das Problem ist, dass Hiob oft völlig falsch verstanden wird – und das schien auch damals schon ein Problem zu sein.
Glaubt ihr, Hiob hat das wirklich so gesagt, wie ich es gerade wiedergegeben habe, oder wie in einem Lied, das wir ab und zu mal singen? „Blessed be the name, he gives and takes away, no way“ – nein, das war mit Tränen und mit erstickter Stimme. Hiob sagte: „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, und ich will ihn trotzdem loben.“ Das war die Stimmungslage bei Hiob, und das ist die angemessene Haltung.
Gott hat uns mit Emotionen geschaffen, und manchmal brauchen wir Ermutigung. Es ist okay, über Leid zu weinen, es ist okay, zu klagen. Lieber Christ, das möchte ich ganz bewusst auch hier in diese Gemeinde hineinsprechen. Manchmal kommen wir sonntags alle fröhlich, lächelnd und gut gekleidet in den Gottesdienst. Aber wenn du eine Plage in deinem Leben erlebst, dann muss hier doch gerade Raum dafür sein, auch mal zu weinen und zu klagen.
Das ist die Situation hier. Joel ruft die Menschen immer wieder auf: Weint, klagt, heult, trauert! Angesichts der Katastrophe und des großen Leids ist das absolut angebracht. Wir sollten den Gefühlen, die Gott uns gegeben hat, auch mal Raum geben.
Aufruf an die Priester und geistliche Führung
Das bringt uns zur vierten Gruppe, an die sich Joel wendet. Hier sehen wir besonders deutlich, wie Joel den Aufruf, dem Schmerz Ausdruck zu verleihen, Raum gibt und dazu ermutigt.
In den Versen 13 und 14 lesen wir: „Umgürtet euch und klagt, ihr Priester, heult! Ihr Diener des Altars, kommt, behaltet auch im Schlaf das Trauergewand an, ihr Diener meines Gottes! Denn Speisopfer und Trankopfer gibt es nicht mehr im Haus eures Gottes. Sagt ein heiliges Fasten an, ruft die Gemeinde zusammen, versammelt die Ältesten und alle Bewohner des Landes zum Hause des Herrn, eures Gottes, und schreit zum Herrn!“ Auch hier finden wir wieder den Aufruf zur Klage: „Umgürtet euch und klagt!“
Während bisher die Klage ohne klare Zielrichtung war, sollen die Priester dem Heulen und Klagen nun eine Orientierung geben, eine Richtung. Das Problem beim Klagen vieler Menschen ist ja, dass sie nicht wissen, wohin damit. Deshalb schreien sie nichts. Das gilt umso mehr, weil gerade in Zeiten großer Katastrophen viele Menschen anfangen, an Gott zu zweifeln: Wo war Gott? Wohin dann mit deinen Klagen? An wen wendest du dich noch?
Vielleicht war das auch damals die Situation. Die Erwartungen der Israeliten an Gott waren enttäuscht. Die Plagen sollten doch ein Zeichen für die Feinde Gottes sein. Ihnen stand doch nur Segen zu, so ihre Theologie. Wie sicherlich auch in der Theologie vieler Menschen hier und heute haben Katastrophen und schlimmes Leid keinen echten Platz.
Wie ist das bei dir? Kannst du im Angesicht von schlimmen Katastrophen an einen guten, vollkommen guten und vollkommen allmächtigen Gott glauben? Immer wieder erlebe ich, wie Menschen, die sich seit vielen Jahren als Christen bezeichnen und wahrscheinlich auch Christen sind, sich in solchen Situationen von Gott und auch aus der Gemeinde zurückziehen.
Ich denke, was Gott auch gerade durch diesen Predigttext heute tun möchte, ist, unser Denken und unsere Theologie herauszufordern. Lieber Christ, schaffe in deinem Gottesbild Raum für Katastrophen und schlimmes Leid. Tu das jetzt, damit dein Glaube krisenfest ist. So wirst du, wenn die Katastrophen kommen, immer noch wissen, an wen du dich in deiner Not wenden kannst.
Gott weist uns durch Joel den Weg: Die Priester sollen die Gemeinde zusammenrufen. Sie sollen gemeinsam fasten und gemeinsam zu Gott schreien. Dieser Aufruf zum Zusammenkommen ist notwendig, weil viele Menschen in Notzeiten dazu neigen, sich zu isolieren. Mach das nicht! Zieh dich nicht aus der Gemeinde zurück. Gerade dann brauchst du die Gemeinde.
Andere flüchten sich hektisch in meist nutzlosen Aktivismus – so wie damals vielleicht der Bauer, der die Fliegenklatsche nimmt, um gegen die Heuschrecken vorzugehen, was hoffnungslos ist. Der Prophet Joel sagt: Lasst uns zusammenkommen, sammelt euch, kommt zu Gott, kommt in seine Gegenwart! Kein Aktivismus. Fastet, richtet euch auf Gott aus, lasst alles andere zur Seite und schreit zu Gott!
Gott selbst beauftragt Joel, das zu sagen. Gott möchte, dass wir in unserer Not mit unseren Klagen zu ihm kommen und uns an ihn wenden. Lieber Christ, du darfst wissen: Deine Not lässt Gott nicht unberührt.
Schau durch die Bibel, besonders ins Neue Testament, wo Gott Mensch geworden ist und unter uns lebte. Jesus ist immer wieder angerührt von der Not der Menschen, voller Barmherzigkeit. Er sieht sogar die Nöte, die die Menschen nicht sehen. Er sieht die Nöte der Stadt Jerusalem. Und er klagt sie nicht nur an, er weint über diese Stadt.
Zu diesem Gott darfst du in deiner Not kommen. Aber – und das ist wichtig – denke nicht, dass diese Katastrophe und das Leid nichts mit Gott zu tun haben und dass er ihnen genauso fassungslos gegenübersteht wie wir.
Die typische Reaktion vieler Menschen, gerade auch in unserer Zeit, wenn die Warum-Frage in Zeiten von Not kommt, ist, diese Frage so schnell wie möglich auszublenden. Andere suchen Ausreden, billige Ausreden. Zum Beispiel: Gott musste das Leid und die Katastrophen zulassen, weil er nicht in den freien Willen der Menschen eingreifen wollte. Er sei quasi dem ausgesetzt und schaut selber sehr betroffen zu, wie alles geschieht.
Das ist Blödsinn! Ganz ehrlich: Glauben wir wirklich, dass Gott abhängig von uns Menschen ist? Glauben wir, dass auch nur eine Heuschrecke kommt, ohne dass Gott sie kommen lässt? Um das ganz deutlich zu sagen: Es wäre Gott ein Leichtes gewesen, die Heuschreckenplage zu verhindern. Gott hat etwas mit der Heuschreckenplage zu tun.
Tatsächlich wird in Joel 2,25 deutlich, dass Gott sie selbst sogar gesandt hat. Grundsätzlich darfst du wissen: Es geschieht kein Leid und keine Katastrophe, die Gott nicht zumindest bewusst zugelassen hat. Denn Gott ist allmächtig. Nichts geschieht ohne seine Zustimmung oder ohne dass er es zumindest zulässt.
Gott lässt es zu, und wir alle wissen, dass auch Christen manchmal durch schweres Leid gehen müssen und von Katastrophen betroffen sind. Gleichzeitig dürfen wir wissen, dass keine Katastrophe und kein Leid jemals sinnlos ist.
Der vollkommen Gute und vollkommen Allmächtige Gott hat mit jedem Leid etwas vor. Wir tun gut daran, uns diese Wahrheit immer wieder vor Augen zu führen. Der Prophet Joel hilft uns dabei.
Warnung vor dem kommenden Tag des Herrn
Im letzten Abschnitt, im dritten Abschnitt unserer Predigt, hilft uns Joel, die Bedeutung der Heuschreckenplage zu erkennen. Sie dient als Warnung vor dem Tag des Herrn.
Ich lese uns die Verse 15 bis 20 vor:
"O weh des Tages, denn der Tag des Herrn ist nah und kommt wie ein Verderben vom Allmächtigen. Ist nicht die Speise vor unseren Augen weggenommen und vom Hause unseres Gottes Freude und Wonne? Der Sammler ist unter der Erde verdorrt, die Kornhäuser stehen wüst, die Scheunen zerfallen, denn das Getreide ist verdorben. Oh, wie seufzt das Vieh! Die Rinder sehen kläglich aus, sie drehen sich um, denn sie haben keine Weide, und die Schafe verschmachten. Herr, dich rufe ich an, denn das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt und die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld angezündet. Es schreien auch die wilden Tiere zu dir, denn die Wasserbäche sind ausgetrocknet, und das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt."
Angesichts der katastrophalen Heuschreckenplage warnt der Prophet jetzt vor noch viel schlimmeren Tagen:
"O weh des Tages, denn der Tag des Herrn ist nah und kommt wie ein Verderben vom Allmächtigen."
Mal ganz ehrlich: Wie empfindest du diese Aussage? Wenn du dich bisher ein wenig in die Predigt hineingefühlt hast, in die große Plage und das aus tiefstem Herzen kommende Klagen der Menschen, was würdest du jetzt erwarten? Ein Trostwort, oder?
Aber, liebe Geschwister, der Herr kommt wieder, und dann wird alles Leid ein Ende haben – halleluja! Nur noch kurze Zeit, haltet aus!
Doch Joel macht das nicht. Von Gott inspiriert warnt er: "O wehe des Tages!" Auf gut Deutsch gesagt bedeutet das: Es wird noch viel, viel schlimmer werden.
Ganz ehrlich, wie passen solche Worte in deine Theologie?
Joel weiß, dass der Tag des Herrn ein Tag des Gerichts ist. Und er erkennt, dass die gegenwärtige Plage wirklich nur eine Warnung ist, ein Schatten. Diese Heuschreckenschwärme sind in gewisser Weise wie dunkle Wolken, die uns anzeigen, dass bald ein Gewitter kommt. Das heißt: Die große Not kommt erst noch.
Die Heuschreckenplage ist, wenn man so will, ein lautes Rufen Gottes: "Habt Acht, bereitet euch vor! Oh ja, bereitet euch vor, der Tag des Herrn wird kommen!"
Und, ihr Lieben, genauso sollten wir jede gegenwärtige Katastrophe – ja, auch jedes persönliche Leid – immer wieder hinterfragen. Dabei gilt es zu fragen, was Gott uns damit sagen will.
Persönliche Reflexion und Anwendung
Ich möchte bewusst ein absolut banales Beispiel geben und entschuldige mich schon jetzt bei jedem, der im Moment ernsthaftes Leid erfährt. Ich gebe dieses einfache Beispiel ganz bewusst.
Ich lag diese Woche krank im Bett – vielleicht hört man das noch ein bisschen. Als ich Sonntagabend vom Gottesdienst nach Hause kam, wusste ich: Ich bin platt. Am Montagabend merkte ich, es geht gar nicht, und am Dienstag wurde mir klar, es geht wirklich nicht. Christian entdeckte einen Kurs, der irgendwie ohne mich stattfinden musste. Ich rang mich von Tag zu Tag durch und dachte: Diesen Mist kann ich jetzt nicht gebrauchen. Was soll das denn? Gott, hallo, du brauchst mich doch! Schon mal so gedacht, irgendwie ein bisschen? Hm, vielleicht.
Ein weiser Gott gibt Matthias dann in seinem Bett dem Propheten Joel. Um ihm klarzumachen: Gott hat etwas vor mit deinem Leid. Nimm es nicht einfach hin, vergeude dein kleines, lächerlich kleines Leid nicht, um zu jammern. Vergeude es nicht. Gott, was hast du damit vor?
Dann begann ich nachzudenken: Was hat Gott damit vor? Will er mir zeigen, dass er mich nicht braucht? Dass der Christian im Deckenkurs genauso gut, vielleicht sogar besser läuft, wenn Christian statt meiner mein Skript nimmt und es predigt? Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, hätte er sein eigenes gehabt. Vielleicht wollte Gott mir sagen: Matthias, du brauchst mal eine Pause. Vielleicht wollte er mich auch darauf vorbereiten, irgendwann zu sterben. Das ist nur ein Vorgeschmack, bereite dich mal darauf vor.
Keine Ahnung. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was Gott damit vorhatte, aber ich weiß, dass Gott etwas damit vorhatte. Ich denke, wir tun gut daran, jede Situation des Leides so anzugehen: Gott ist souverän. Wenn er das zulässt, sollten wir solche Phasen nicht vergeuden. Wir dürfen klagen, wir dürfen heulen, wir dürfen Schmerzen empfinden und sie auch ausdrücken. Aber bitte vergeude dein Leid nicht.
Nur an dieser Stelle eine kurze Warnung an alle Freunde von Leidenden: Wir alle kennen Hiob und seine Freunde. Das sollte uns eine Warnung sein. Wir sollten nicht vorschnell Antworten auf die Warum-Frage geben. Nicht vorschnell meinen: „Ja, pass auf, Matthias, du warst krank, weil Gott das so wollte.“ Wir haben oft keine Ahnung. Vorsicht damit! Auch nicht vorschnell deine Lektion weitergeben. Ja, ist mir auch schon mal passiert.
Weißt du, wofür das bei mir gut war? Bedenke: Das gleiche Leid, die Heuschreckenplage, trifft das Volk, und Gott spricht durch Joel unterschiedliche Menschen unterschiedlich an und hat ihnen Unterschiedliches zu sagen. Also Vorsicht, projiziere nicht deine eigenen Erfahrungen sofort auf jemand anderen.
Auch Vorsicht davor, Gott zu entschuldigen. Gott hat damit nichts zu tun. Gott hat das nicht nötig. Er braucht nicht, dass wir ihn entschuldigen.
Ratschlag Nummer eins: Wenn du jemanden an deiner Seite hast, der durch schwere Zeiten des Leidens geht, ist das Erste, was du tun solltest: Weine mit den Weinenden, sei für die Leidenden da und leide mit. Geh ein Stück des Weges mit ihnen.
Und dann, vielleicht irgendwann, darfst du auf sanfte Art und Weise anfangen, den Leidenden darauf hinzuweisen, dass Gott auch in diesem Leid mit dabei ist und vielleicht etwas damit vorhat. Manchmal, wenn wir uns Gott zuwenden, hilft Gott uns zu erkennen, was er damit vorhat.
So war es beim Propheten Joel. Gott half ihm zu erkennen, was er damit vorhat. Joel erkannte: Die Heuschreckenplage hat etwas mit etwas Kommendem zu tun. Es ist eine Warnung. Der Tag des Herrn ist nahe.
Joel belässt es nicht bei dieser Warnung. Er zeigt uns durch sein Vorbild, wie wir in Anbetracht des kommenden Tages des Herrn leben sollten und was wir tun sollten. Vers 19: „Herr, dich rufe ich an.“ Diesem Vorbild sollten wir folgen.
Es ist interessant, wer diesem Vorbild in diesem Text sogar folgt. Wenn man Vers 20 liest, schreien auch die wilden Tiere zu dir. Ich habe mich gefragt, ob das eine kleine Überspitzung ist, die hier drinsteckt. Sogar die Tiere haben es kapiert, wie es mit dir ist.
Also: Wohin gehst du in Anbetracht des kommenden Tages des Herrn?
Viele Jahrhunderte später rief Jesus uns dazu auf, angesichts des kommenden Tages des Herrn Buße zu tun und zu glauben. Das heißt, uns von allem Falschen abzuwenden und uns Gott im Glauben zuzuwenden. Das ist der Weg, den wir gehen sollen.
Jesus hat diesen Weg für uns möglich gemacht. Er nahm das Wehe und das Verderben, von dem hier die Rede ist, auf sich. Das heißt, wir müssen vielleicht manchmal noch diese Schatten erleben, diese Heuschreckenplagen in unserem Leben. Aber wir dürfen wissen, dass der Tag des Herrn, das Gericht am Tag des Herrn, am Kreuz schon auf Jesus Christus gekommen ist.
So hat er dort die Strafe, diesen Tag des Herrn, in gewisser Weise schon im Vorfeld einmal auf sich genommen. Alle, die sich ihm zuwenden und mit ihm leben, sind am kommenden Tag des Herrn befreit vom kommenden Gericht. Er ist am Kreuz für unsere Schuld gestorben und am dritten Tag auferstanden. Er hat gesagt: „Eines Tages komme ich wieder und werde richten die Lebenden und die Toten.“
Dann kommt die größte Katastrophe aller Zeiten. Alles, was wir bis dahin erleben, ist lächerlich und klein im Vergleich zu dem, was dann kommt. Dann wird Heulen und Zähneklappern kommen und kein Ende haben, es sei denn, wir fliehen zum Herrn.
Ihr Lieben, ich hoffe, wir alle hören diese Warnung. Schutz in jeder Not und Schutz am Tag des Herrn finden wir nur beim Herrn selbst. Flieht zum Herrn, ruft seinen Namen an, setzt euer Vertrauen ganz auf ihn – heute und immer wieder.
Ich weiß nicht, was dieses Jahr bringen wird. Aber was auch kommen mag: Wir müssen auch in den größten Katastrophen nicht den Kopf verlieren. Gottes Wort sagt uns, dass vor der Wiederkehr des Herrn manches noch schlimmer werden wird. Gott verspricht uns nicht Milch und Honig bis zum Ende unserer Tage. Vielleicht kommen harte Tage.
Aber Joel will uns helfen. Er will unseren Blick auf Gott ausrichten, damit wir zu ihm fliehen, unsere Klagen zu ihm bringen und bei ihm Schutz finden, Trost finden und eines Tages endgültige Erlösung.
Schlussgebet und gemeinsames Lied
Und dafür möchte ich beten. Himmlischer Vater, danke, dass wir wissen dürfen, dass Du in allem Leid bei uns bist. Du bist der Allmächtige, Herr, und Du lässt uns durch manche Schwierigkeiten gehen, obwohl wir oft nicht verstehen, warum.
Manchmal ist es eine Korrektur, manchmal vielleicht einfach eine Erfahrung, die wir machen müssen, damit wir anderen später beistehen können. Oft wissen wir nicht, warum das so ist.
Deshalb habe ich eine Bitte: Wirke Du an unseren Herzen, damit wir in allen Dingen auf Dich vertrauen. Mein ganz persönliches Gebet für diese Gemeinde ist, dass Du uns auf schwere Zeiten vorbereitest. Dass wir in Notzeiten nicht ins Wanken geraten, sondern wissen, dass Du ein guter Gott bist, der einen guten Plan ausführt. Und dass nach allem Leid die Herrlichkeit kommt.
So stärke unseren Glauben und unser Vertrauen auf Dich, unseren Tröster und Retter. Amen.
Lasst uns zum Abschluss aufstehen und gemeinsam ein Lied singen. Ich finde es in den blauen Liederbüchern, unter der Nummer 393: „In dir ist Freude, in allem Leide“.