Gemeinsames Gebet und geistliche Ermutigung
Es ist sehr schön, dass ihr euch so viel unterhaltet. Das zeigt, dass ihr noch nicht am Einschlafen seid, sondern noch voll dabei seid.
Lasst uns noch einmal aufstehen zum Gebet und uns dem Herrn wirklich anbefehlen, damit er auch Hände, Herz und Mund für den Abschluss bewegt. Herr Jesus, wir brauchen dich an jedem Tag und an jeder Minute, auch jetzt. Wir bitten dich, dass du uns einen wunderbaren Abschluss gibst – mit deinem Wort und der Gemeinschaft hier, mit den Liedern, die wir noch singen.
Möge jetzt am Ende wirklich alles tief in unser Herz einsinken. Wir bitten dich, Herr, dass du die Herzen bewegst und das in die Hände fließen lässt, sodass unser Leben verändert wird und noch einmal strahlen kann. Du bist es doch wert! Unsere Welt ist so kaputt um uns herum. Bitte erbarme dich darüber, indem du auch uns leuchten lässt. So können auch andere Menschen noch mit dieser wunderbaren Botschaft erreicht werden.
Gib mir bitte Kraft. Ich gebe auch allen, die zuhören, Kraft, noch bis zum Ende voll dabei zu sein. Amen!
Je länger man so zusammen ist, desto mehr genießt man es, finde ich. Wie schön das ist! Es sind so viele wertvolle Menschen, denen man in Pausen begegnen kann, mit denen man Gespräche führen kann, die sinnvoll sind und tief gehen. Obwohl wir uns hier – also ich kenne ja eigentlich fast keinen von euch richtig – hier, den Kollegen von heute Morgen, den Alex, haben wir uns also auf der Bühne beim gegenseitigen Schlagabtausch kennengelernt. So merkt man ganz schnell, dass man auf einer Wellenlänge ist.
Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Yes, Willa!
Die neue Welt des Glaubens erleben
Und wisst ihr, ich finde es wichtig, dass wir auch an so einem Tag erleben, dass wir wirklich in einer neuen Welt sind. Das merken wir. Wir laufen mit denselben Körpern hierher wie auch eure Arbeitskollegen, aber wir befinden uns in einer anderen Welt.
Wir wollen das jetzt alles ein bisschen zusammenbringen, was wir in der letzten Predigt gehört haben. Ich habe das auch im Zug so gedacht. Da saß ich neben einer jungen Dame und habe meine PowerPoint noch mit Notizen versehen, mit Kreisen. Neben mir setzte sich jemand, trug Kopfhörer und hatte ein Handy sowie eine Asia-Foodbox dabei. Die Leute reflektieren gar nicht mehr darüber, dass das auch geruchstechnisch auffällt. Es war halt volle Ausstrahlung von rechts.
Die Person machte insgesamt den Eindruck, dass sie ein bisschen mehr Foodboxen isst, als sie für ihren Kalorienbedarf nötig hätte. Sie tippte wild und hektisch auf ihrem Handy herum, trug die Kopfhörer und schaute sich wohl eine Soap an. Wir saßen so nebeneinander, und ich habe richtig gespürt: Wir sind in zwei verschiedenen Welten. Dass wir das hier einfach mal so genießen können, das ist eine ganz herrliche Sache.
Die moderne Christenheit hat vergessen – und damit sind wir heute Morgen gestartet –, dass diese Fakten so sind, wie Gott sie uns gesagt hat. Man gibt sich damit zufrieden. Darf ich das mal auf die Grafik runterbrechen: Mit christlichen Werten im unteren Kreis lebt man in der Adamswelt. Deshalb hat man sich auch so an die Sünde gewöhnt.
Wir haben uns am Anfang Gedanken darüber gemacht, wie schlimm die Sünde ist. Sie macht alles kaputt und ist dem Göttlichen, dem Schönen so entgegengesetzt.
Die Gefahr der Sünde und ihre kulturelle Verbreitung
Ich habe euch ein Zitat aus dem eingangs erwähnten Buch von Truman mitgebracht. Es geht um die Entwicklung des Denkens im Hinblick auf die sexuelle Revolution. Er sagt:
„Meine philosophische These lautet daher, dass die Normalisierung von Pornografie in der Mainstream-Kultur zutiefst mit der Ablehnung jeglicher Art von heiliger Ordnung verbunden ist. Pornografie bringt eine Philosophie des Geschlechtlichen und des Menschseins mit sich, die den traditionellen religiösen Sichtweisen zuwiderläuft, also auch im Christentum. Sie ist sowohl Symptom als auch Grundlage für die entschöpflichte, entsakralisierte Welt, also entheiligte Welt – alles Heilige ist weg. Das ist unsere Zeit, die ihre Wurzeln verliert.“
Er führt weiter aus, dass einige Philosophen die Verbreitung der Pornografie als Beleg für den Tod Gottes sehen. Gleichzeitig sei sie das Mittel, um diesen Tod herbeizuführen. Er macht klar, dass Pornografie so weit verbreitet und überall promotet wird, dass Frauen wie ein Stück Fleisch behandelt werden. Sie legen sich irgendwo hin, lassen sich beim Sexualakt mit Männern filmen. Das sei widerwärtig.
Er fragt, was das alles kaputtmacht: Was Gott in diese wunderschöne Sache gelegt hat, wird zerstört. Das sei pervers, auch im Hinblick auf den Wert einer Frau. Das passe überhaupt nicht zum Feminismus, findet er. Wie schlimm und widerwärtig sei das Leben in diesem Kreis, in dieser Adamswelt geworden. Wie stark werde alles verleugnet, was Gott uns eigentlich geschenkt hat.
Ich möchte wirklich betonen, wenn ich so etwas sage, dass ihr merkt: Es ist wirklich ekelhaft, und ihr solltet es lernen, zu hassen.
Ein Mann aus unserer Gemeinde, der dazu kam, hat sich letztlich einfach so den Herrn gefunden. Er begann, Bibel zu lesen, auch im Internet gab es Videos, von denen er sich ernährte. Dabei ist er wirklich gewachsen. Dann durften wir uns kennenlernen, und er ist in unsere Gemeinde gekommen.
Er hat mir gesagt, dass er seit dem Alter von zwölf Jahren regelmäßig Pornos geguckt hat. Nach seiner Bekehrung – und er war nicht auf so einem Jugendtag wie ihr – fand er das einfach eklig. Das war, als er Anfang dreißig war. Heute ist er ein lebendiger Gottesbeweis für sein Umfeld und kann mit vielen Menschen über den Glauben sprechen.
Leben in der neuen Schöpfung durch Christus
Und wisst ihr, das ist aus Gottes Sicht das Normale: Er hat sich bekehrt, er hat eine Begegnung mit dem Kreuz gehabt, ist mit Christus gestorben und eine neue Schöpfung geworden. Und er fand es total ekelhaft.
Lasst uns wirklich darum kämpfen, die Sünde schlimm zu finden und heilig zu leben. Wir haben am Anfang gesehen, dass die beste Demonstration darin besteht, Menschen, die so säkular und weltlich geworden sind, zu zeigen: Es gibt wirklich Gott, es gibt eine heilige Ordnung, es gibt Ehe. In der Ehe kommen Mann und Frau nicht einfach zusammen, auch nicht nur sexuell, um sich selbst ständig zu befriedigen – ich, ich, ich, ich will jetzt Spaß haben –, sondern um sich gegenseitig Gutes zu tun und um in Romantik zu genießen, was Gott in seine Schöpfung gelegt hat. Das ist so anders!
Demonstriere das deiner Umwelt. Deswegen war die erste Take-home-Message: Hasse die Sünde! Du lebst in Christus, in der anderen Welt, und das Leben in der Sünde, in dieser Adamswelt, ist total widernatürlich. Wir hatten gesagt: pervers im wahrsten Sinn des Wortes.
Da haben wir gesehen, was Gott mit uns gemacht hat, damit wir nicht unten bleiben, wie in der Grafik dargestellt. Wenn du einfach da unten drin bist und versuchst, durch bessere Gebote und Vorsätze ein anderes Leben zu führen, ist das ein Krampf. Du strampelst dich ab und fällst immer wieder zurück.
Aber wenn du die Fakten akzeptierst – und da haben wir in der Pause darüber geredet –, da sagte einer: „Es stimmt, ich merke, ich muss einfach mehr verstehen, wie das bei Gott ist.“ Diese Vorstellung allein heiligt schon mein ganzes Leben. Dass ich irgendwo durch darf, dass ich im Zug sitze und mir bewusst bin: Im Glauben sitzt zwar jemand neben mir auf derselben Erde, im selben ICE, in derselben zweiten Klasse. Und der Unterschied ist nicht, dass sie eine Asiabox hat, die ein bisschen stinkt, und ich keine, sondern dass sie in der Welt von Adam lebt und ich in der von Christus.
Wir haben gesagt: Glaube den Fakten, die Gott geschaffen hat. Erkenne deine Identität! Du bist da oben, du bist nicht mehr da unten. Alles, was Gott mit Christus gemacht hat, so wie mit Christus, so auch mit euch – das stand im Bibeltext.
Und wenn die Sünde noch da ist, dann darfst du als ersten Schritt erkennen: Du bist nicht mehr die Sünde, die du leider manchmal noch tust. Es gibt nur eine Natur, und deine Natur ist heilig und gerecht.
2. Korinther 5 habe ich heute noch nicht gesagt, aber das ist ein ganz wichtiger Vers: Es ist eine neue Schöpfung. Wie heißt es daher? Wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.
Warum sage ich das mit dieser Natur so? Weil wir oft so leben: „Ah, ich habe eine alte Natur und eine neue Natur.“ Gestern war ich so ein bisschen mehr alte Natur, heute so ein bisschen mehr neue Natur. Nein, Paulus sagt: Es gibt eine neue Schöpfung in Christus, das Alte ist vergangen. Leider handle ich manchmal noch nach der Art des Alten, aber ich bin neu. Und ich habe jetzt eine Kraft in meinem Leben, durch den Heiligen Geist, wirklich nach dieser neuen Art zu leben.
Das Leben im oberen Kreis ist übrigens eigentlich das Leben, wie Jesus es auf der Erde gelebt hat. Und deswegen findet ihr ganz folgerichtig, wenn ihr den Römerbrief weiterlest, nach Kapitel 8 einen Zwischenteil über Israel (Kapitel 9 bis 11). In Kapitel 12 findet ihr dann ganz praktische Anweisungen, die zeigen, wie man im oberen Kreis lebt – ganz viele praktische Dinge.
Du musst nicht mehr sündigen. Das war mir ganz wichtig mit der Grafik: Du bist schon woanders, du bist frei. Lass los und lass den Heiligen Geist in dir kämpfen!
Der tägliche Kampf gegen die Sünde
Nur hatten wir dann gesehen, dass es dieses Problem gibt. Na ja, das ist schon alles so geistlich: Gott sieht das so, es ist unser Sein. Aber ich habe noch einen Körper. Ich lebe auf der Erde, zwischen all den ungläubigen Menschen. Da gibt es einen Überalter, den Sog der Sünde, diese Schwerkraft, die mich wieder runterziehen will.
Deswegen brauche ich jetzt eine echte Cancel Culture im Alltag, um die Sünde abzucanceln. Nie wieder in mein altes Leben zurück – no turning back. Hier ist dann der geheimnisvolle Knackpunkt mit diesem Männchen. Übrigens, ihr bekommt diese Folie, dieses letzte Bild, alle per E-Mail.
Ich hoffe, dass euch beim nochmaligen Lesen des Römerbriefs, Kapitel 1 bis 8, Dinge aufploppen und ihr denkt: „Ah stimmt, so war das.“ Dieses Männchen ist noch in der gefallenen Welt. Es lebt im Fleisch, und da ist die Sünde. Deswegen ist dein Menschsein einfach dein Angriffspunkt, an dem die Sünde noch etwas ausrichten kann.
Wir haben deshalb überlegt, was wir als Menschen jetzt tun können. Der Geist wohnt in uns, aber wir sollen auch etwas tun. Der Geist braucht eine Rampe, auf der er hochfahren kann. Diese Rampe kannst du ihm geben, indem du dich ganz fest entscheidest und mit deinem Willen sagst: Ich will nicht mehr sündigen, ich will das Gute tun, ich will mich Gott ganz hingeben.
Die Kraft der täglichen Hingabe
Seit ich das verstanden habe, beginne ich viele Morgende mit meiner Andacht. Wenn mich jemand fragt, wie meine Morgenroutine aussieht, antworte ich: Ich mache mir einen Kaffee, nehme die Bibel und ein Müsli, setze mich auf unser Sofa und verbringe dann eine halbe Stunde mit dem Herrn.
Oft sage ich zu Gott: „Bitte, nimm mein Leben, nimm mein Leben heute her und lebe dein Leben in mir.“ Diese tägliche Entscheidung zur Hingabe ist, glaube ich, ein ganz großer Knackpunkt dafür, wie wir Sünden überwinden können. Wenn du dich Gott hingibst, wird er den Rest übernehmen.
Genau das haben wir doch gerade gesungen, oder? „Du musst das Herz bewegen, du kannst es.“ Nun möchte ich euch ein Beispiel aus meinem eigenen Leben geben, wie ich diese Dinge anwende.
Dabei geht es nicht nur um Idealbeispiele. Manche denken ja, die Prediger hier vorne leben nur auf Wolke sieben. Wenn sie ausatmen, hat sich das Gegenüber schon bekehrt. So ist es aber nicht. Alle kämpfen genauso wie ihr.
Persönliche Erfahrungen im Alltag mit dem Glauben
Wir gehen zurück in den Juni des Jahres 2024. Papa Christian hat die Aufgabe, die Nordseite des Hauses noch zu streichen. Mit geschwisterlicher Hilfe haben wir bereits alle drei anderen Seiten gestrichen und anschließend ein Gartenfest gefeiert. Das war toll. Die Nordseite hatten wir dann übriggelassen. Man sieht sie auch kaum, wenn man im Garten sitzt, und ich hatte auch nie wirklich Lust darauf.
Aber wenn man vom Feld kommt, sieht unser Haus so ein bisschen pastellfarbenweiß aus, nur eine Seite ist in einem eierschalgelb aus dem Jahr 1978 gestrichen. Das sieht wirklich schlecht aus, vor allem wenn man vom Feld kommt. Also hat die Karte zumindest gesagt: „Ah, wir müssen das Haus nochmal streichen.“ Gut, Pfingstfehn, gemacht, ich mach’s jetzt.
Ich habe die Leiter geholt und dann gefragt: „Schatz, wo sind die Streichsachen?“ Eigentlich ist das Streichen die Aufgabe meiner Frau, aber wegen der Höhe auf der Leiter habe ich gesagt, dass ich das mache. Dann gab es keine richtige Rolle für so einen dicken Putz. Das war der erste Rückschlag bei dieser Aktion. Ich fing innerlich an, echt genervt zu werden. Jetzt soll ich schon diese Fassade streichen, was mir keinen Spaß macht, und dann gibt es auch noch nicht die richtige Rolle. Die braucht ja grobe Fasern, damit sie in die Vertiefungen kommt.
Dann habe ich zwischendurch so eine kleine Rolle genommen, die schon alt war und auf der schon viel Farbe war. Die Rolle rutschte immer wieder vom Stiel ab. Kennt ihr das? Man rutscht so, und dabei fällt die Rolle fast ab. Dann hat man eh keine Lust mehr, weil man sie immer wieder aufschieben muss. Meine Stimmung sank immer weiter.
Zwischendurch habt ihr gesagt: „Mensch Schatz, wenn ich hier die Hauswand streichen soll, musst du das auch besser vorbereiten und vorher die richtige Rolle kaufen.“ Gut, dann bin ich wieder auf die Leiter, habe gestrichen und bin wieder runtergestiegen. Dabei ist mir der Farbeimer umgekippt und hat im Sandkasten gelegen. Farbe mit Sand lässt sich schlecht recyceln. Obwohl wir in Freiburg sehr ökologisch und klimatechnisch gut unterwegs sind, ging das nicht. Die Farbe musste weggeworfen werden.
Da war ich echt sauer. Ich war so genervt, dass ich innerlich explodieren wollte. Wenn meine Frau dann kam, wusste sie Bescheid. Sie sagte nicht mehr viel, zog sich in die Passivität zurück, um die Eskalationsstufe niedrig zu halten. Ich habe dann nochmal irgendwas gesagt, und sie antwortete: „Schatz, wir sind hier nicht im OP.“ Das meint, dass man im OP ruhig und sachlich miteinander umgeht. Dort sagt man „Messer“, „Pinzette“, das ist deren Job, zu dienen.
Ich war wirklich unfreundlich und genervt. Ich merkte, dass ich jetzt gefährdet bin, immer mehr schlechte Dinge zu sagen. Ganz konkret spürte ich die Gefahr, zu sündigen und meine Frau zu beschimpfen. Ich war einfach ärgerlich, weil eine ganz normale Sache nicht so geklappt hat.
Dann stand ich auf der Leiter und erinnerte mich an Römer 8. Da wurde mir klar: „Hey Christian, der Herr sagt dir jetzt, lass dich nicht von der Sünde beherrschen.“ Die Sünde will, dass ich meinen ganzen Frust an dem Nächsten, dem Schwächeren, auskippe. So eine Abladestelle, an der wir unseren Dreck abladen.
Der Herr hat mich einfach daran erinnert: „Hör auf, du bist ein neuer Mensch. Lass das bitte sein und gib dem Heiligen Geist die Kontrolle.“ Ich stand auf der Leiter und machte eine kleine, bewusste Hingabe an den Herrn. Ich sagte: „Herr, bitte regier du in mir. Ich muss meine Familie jetzt nicht anschreien.“
Abends bin ich zu meiner Frau gegangen und habe mich bei ihr entschuldigt. Das sind manchmal so kleine Dinge. Ich erzähle ihr auch bewusst davon, denn es sind ja auch Niederlagen, wenn man vorher unfreundlich war. Leider passiert das. Aber keiner von uns ist gezwungen, dann unfreundlich zu werden, herumzuschnauben oder seine Ehe dadurch zu belasten.
Praktische Tipps für den Alltag im Glauben
Deswegen möchte ich zum Abschluss mit euch einige Stimmungen durchgehen, die in eurem Leben bestimmt vorhanden sind. Ich kenne sie auch, um das plastisch zu machen: diese ganze Struktur, wie sieht Gott uns und was ist unser Part?
Du hattest einen anstrengenden Tag und hast am Abend keine richtige Lust mehr, etwas zu unternehmen. Du bist müde. Dann haben wir doch ein super Entspannungsmittel, oder? Wir setzen uns aufs Sofa und scrollen Meter um Meter.
Überlege mal kurz: Wenn du da sitzt, denk an die Rampe. Wem bietest du gerade eine Rampe? Wer fährt da gerade irgendwo hoch? Dein Leben duldet kein Vakuum. Die Bibel sagt uns ganz klar: Stellt eure Glieder, Römer 6, nicht der Sünde zur Verfügung, sondern Gott. Wenn die Glieder nicht von Gott beschäftigt werden, werden sie von der Sünde beschäftigt. Das ist einfach so.
Deswegen merkst du einfach: Hey, ich lasse mich mal ein bisschen hängen. Und wenn du dann nicht aktiv das mit dem Herrn machst, kommen ganz schnell sündige Sachen. Sündige Sachen sind nicht nur Pornografie und Ähnliches. Auch das Nicht-Tun dessen, was Gott von dir an dem Abend will, ist Sünde.
Beschütze dich jetzt in diesem Beispiel vor dem Müssiggang. Du merkst einfach: Hey, ich bringe gerade nichts mehr richtig zustande, aber das, was ich gerade mache, tut mir auch nicht gut. Leg es einfach mal weg und sag: Ich gehe noch eine Viertelstunde raus.
Das braucht jetzt Energie. Da denken wir oft: Es ist warm drinnen, boah, jetzt da raus? Aber ich verspreche dir, es ist immer schön. Ich bin noch nie einen Spaziergang gegangen und habe hinterher gesagt: So ein beschissener Spaziergang. Ich bin immer rausgegangen, habe dann einfach gesagt: So, jetzt zack, Jacke an.
Dann siehst du die Sterne und alles bekommt eine andere Dimension. Du siehst den Herrn wieder mehr in deinem Leben. Man kann auch bei bewölktem Wetter Spaziergänge machen – nicht dass jeder denkt, es müsse immer klar sein. Es ist immer irgendwie wunderbar, und es ist ein Ausbruch aus dem dummen Vor-sich-hin-Scrollen.
Umgang mit Versuchungen und Lebensgestaltung
Nächstes Beispiel: Du bist jetzt jugendlich, und das gilt nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene, für alle. Du hast Lust auf Sex oder möchtest zumindest irgendetwas sehen, das diesen Reiz befriedigt. Dann machst du das in irgendeiner Form kurz, und danach merkst du: „Ah, das war ganz anders, als das, was ich eigentlich will.“
Und weißt du, das Normale ist, wenn du das heute ein bisschen verinnerlicht hast, dann bist du traurig. Dann bist du wirklich echt traurig. Wenn du nicht traurig bist, hast du die Realität von der Bibel nicht verstanden. Wir haben in Römer 3 gelesen, dass wir nur durch das Blut Jesu wieder zu Gott kommen. Im ersten Petrusbrief steht, dass Jesus selbst unsere Sünden an seinem Körper auf dem Holz getragen hat.
Überleg dir mal kurz: Jesus wurde nicht dafür bestraft, pornografische Videos zu gucken. Gott findet das ekelhaft, Gott richtet das an Jesus, und Gott vergibt dir, wenn du mit echter Traurigkeit kommst und sagst: „Weil das Blut von deinem Sohn geflossen ist, darf ich auch nach der Sache wieder zu dir kommen.“ Du musst es dir nicht neu verdienen. Du musst nicht sagen: „Ich schaffe es eine Woche, das nicht zu machen.“ Sondern am selben Abend, wenn du ernsthaft Buße tust, vergibt dir Gott rückhaltlos – wie der Osten vom Westen entfernt ist.
Sei einfach ehrlich und dann lies die Bibel. Du verstehst die Erlösung durch sein Blut und dass du umsonst gerecht gesprochen wirst. Du musst dafür kein religiöses Werk tun.
Dann überlegst du jetzt: Mensch, Jahresplanung 2025 – was soll ich in den Ferien machen? Überleg mal kurz, in welcher Welt lebst du? In der da unten, wo die Leute nur nach unten schauen und die ganze Zeit auf irdische Dinge sinnen? Oder da oben, wo du sagst: „Mensch, geistlich bin ich schon im Himmel. Was könnte ich auf der Erde noch für den Himmel machen?“
Überleg dir kurz: Mensch, in welcher Welt lebe ich? Wofür bin ich physisch noch hier? Lebe hier, aber für die andere Welt. Was macht Sinn? Vielleicht seid ihr junge Leute, habt wochenlang Ferien und müsst nicht die ganze Zeit Urlaub machen. Ich kann euch als Arzt körperlich sagen: Es ist nicht nötig, dass ihr sechs Wochen am Strand liegt, damit ihr sonst keinen Krebs oder so bekommt.
Also, ihr könnt auch beim Fischerboot mitmachen oder euch die Emmeros-App runterladen. Was kann man noch machen? Da gibt es Life is More, evangelistische Aktionen und alles Mögliche, wo ihr euer Leben im Reich Gottes einbringen könnt, weil ihr wisst: Ich bin doch da oben.
Jetzt sind wir aber auch so: Vielleicht haben die Männer Bock auf irgendwas mit Autos, die Mädels auf Instagram mit schönen Sachen, Mode, Selbstdarstellung, oberflächliches Entertainment. Das läuft ja so: „Mensch, guck mal, was ich gerade esse. Guck mal, was ich auf dem Bike kann. Guck mal, wie der Idiot in zugefrorene Swimmingpools springt, voll cool.“
Weißt du, da merke ich, wir machen ja so Sachen. Sind wir ehrlich, wir kennen ja auch diese Memes. Aber weißt du, an der Stelle, wenn du jetzt einfach eine gewisse Zeit hast, musst du kurz mal innehalten und sagen: „Mensch, du bist für ein anderes Reich geschaffen als deine kleine eigene Welt, die so belanglos ist.“
Diese Sachen des Internets hier sind gefüllt mit Belanglosigkeit, und du bist für etwas viel Größeres geschaffen. Bitte erhebe dich da immer wieder drüber. Es ist mal witzig, ich finde auch solche Sachen witzig, wenn jemand einem so ein cooles Kurzvideo oder einen Clip schickt. Aber Leute, wenn das unsere Dauerbeschäftigung ist, dann ist das hohl.
Wir sind in einer anderen Welt, und wir sollten für eine andere Welt leben.
Balance zwischen geistlichem und menschlichem Leben
So, und jetzt sagt einer von euch: „Ja toll, Christian, du bist jetzt 40, vielleicht bist du schon so reif und so weiter. Man kann doch nicht immer nur Bibel lesen.“
Hast Recht, mache ich auch nicht.
Und da denken wir noch einmal an unser Menschsein. Das habe ich versucht, so ein bisschen mit rüberzubringen – mit unserer Schwäche, mit unserem Limitiertsein. Geh bitte richtig damit um. No turning back, damit du dabei nicht sündigst.
Geh dann, wie ich schon gesagt habe, in die Natur. Guck mal einen guten Film, wenn du irgendeine Beschäftigung brauchst. Fahr auch in Urlaub, um dich mal zu erholen, um dich auszuruhen. Mach dir mal einen schönen Abend, vielleicht lade ich manchmal einen Freund ein, wir trinken Rotwein zusammen und unterhalten uns viele Stunden lang. Ein gläubiger Freund – das ist wunderschön.
Aber mach das bitte alles mit Jesus. Und wo du merkst, dass das jetzt gar nicht zu ihm passt und dass er nicht dabei sein kann, lass das bitte. Lebe in diesen irdischen Sachen, die ich dir gerade aufgezählt habe, aber lebe auch in den Sachen für die Auferstehungswelt. Das ist so eine herrliche Sache. Jesus hat sie dir doch aufgerissen.
Und ein Christ – ich glaube, das ist wichtig wegen dem Menschsein – ein Christ ist kein abgefahrener Freak, der sich dadurch auszeichnet, dass er möglichst ultrakomisch ist und damit alles Menschliche möglichst aus seinem Leben wegrationalisiert hat. Manche denken, der ist so komisch, der hat echt eine neue Heiligkeitsstufe erreicht.
Sondern ich würde mir wünschen, dass wir eigentlich die ganz normalen Dinge des Lebens, in denen alle drinstecken, die natürlichen Dinge, heiligen – mit dem Naturgesetz des Geistes, des Lebens, in Christus Jesus, mit Christus in uns.
Wenn du als Junge Bock hast, Holz zu machen, mach Holz. Als Mädel oder Frau, wenn du gerne deine Wohnung dekorierst, stell viele pastellfarbene Sachen hin, nicht so knallige, und Handletterbilder, ja, so.
Und das ist jetzt meine eigene Lebenserfahrung: Wenn du jetzt aber merkst, dass Gott dir zeigt, jetzt hast du genug Holz gemacht, jetzt sieht es auch wirklich schön aus in deinem Haus, dann bitte sei diszipliniert und nicht so impulsgesteuert. Wend dich dann auch den höheren Dingen zu.
Weißt du, denk über den Baum nach, den du da gerade zerlegt hast, oder über deine Wohnung, die so schön ist. Wir müssen da ein bisschen raus, rausbrechen manchmal.
Und dann auch ein Tipp noch: Sei strategisch. Guck deinen Kalender durch. Habe ich gerade in der Pause mit Leuten gesprochen, und plan mal deinen Monat mit sinnvollen Terminen.
Das ist genau das Praktische von Römer 6: „Stellt euch selbst Gott da, also zur Verfügung, und eure Werkzeuge zu Waffen der Gerechtigkeit.“ Stell deinen Kalender Gott da, heilige deine Agenda, indem du sinnvolle Sachen reinplanst.
Wenn du einen Jugendabend besuchst oder in der Gebetstunde bist oder mit Freunden christliche Musik machst oder ein kleines Sportevent für Ungläubige in deiner Umgebung organisierst, dann kannst du nicht gleichzeitig irgendwie in Selbstbefriedigung versacken oder den fünfundzwanzigsten Meter auf deinem Handy rumscrollen, weil du schon etwas anderes Sinnvolles eingeplant hast. Eine ganz einfache Hilfe.
Deswegen also Take-Home-Message Nummer drei: Das war der dritte Vortrag, dieses Zusammenspiel – du tust, was Gott tut.
Was baust du dem Heiligen Geist? Eine Rampe, damit du abheben kannst. Steh nicht mehr auf dem Schlauch, auf dem dieser Strom von Gott so runterkommt.
Gib dich vollständig Gott hin, jeden Tag. Und das ist das No Turning Back.
Die Entscheidung für ein neues Leben ohne Rückkehr
Wisst ihr, was ich will? Nie mehr zurück in mein altes Leben. Ich will nie mehr zurück in den unteren Kreis. Ich bin überhaupt nicht neidisch auf die Leute um uns herum. Die haben oft ein elendiges Leben.
Guck dir das an: Wenn du heute durch eine Stadt gehst, zum Beispiel durch Freiburg in der Fußgängerzone, und du schaust den Menschen ins Gesicht, dann siehst du, dass sie gezeichnet sind von der Gottlosigkeit.
Wir haben so ein gutes Leben als Christen. Wir opfern, wir leiden, wir sind müde, wir kämpfen. Aber innerlich sind wir erfüllt, und wir haben so ein schönes Leben in Überfluss.
Deshalb möchte ich euch zum Abschluss noch ermutigende Zitate mitgeben.
Das erste lautet: Entscheide dich sozusagen ohne Rücktrittsklausel. Das heißt, wenn ich euch heute ermutige, müsst ihr eine Entscheidung treffen. Macht das bitte ohne die Möglichkeit, sie wieder zurückzunehmen.
Aus einem Frauenbuch: Nancy – meine Frau hat mir das gezeigt – hat die Flagge festgenagelt. Bei Seeschlachten war es früher üblich, dass die Seite, die vor der Kapitulation stand, die Flagge senkte, an der man das Schiff erkennen konnte. Das Einziehen der Flagge war gleichbedeutend mit der Anerkennung der Niederlage.
Aber gelegentlich erklärte der Kapitän, er denke nicht daran zu kapitulieren. Damit das auch für alle sichtbar wurde, gab er den Befehl: Nagelt die Flagge an den Mast! Anders ausgedrückt: Er nahm damit jede Möglichkeit, die Flagge einzuziehen. Sie sollte stattdessen an den Aufbauten des Schiffes festgehämmert werden. Auf normale Weise konnte sie nicht mehr entfernt werden.
Entweder die Schlacht ging weiter und führte zum Sieg, oder alle an Bord starben dabei.
Stud, ein britischer Missionar, benutzte dieses anschauliche Bild, um die Gläubigen aufzufordern, dem Ruf Christi vorbehaltlos zu folgen: Nagelt die Flagge an den Mast! Das ist das Richtige, und deshalb müssen wir es tun – und wir müssen es jetzt tun.
Welche Flagge? Die Flagge Christi. Die Aufgabe, die er uns aufgetragen hat.
Christus möchte keine Menschen, die nur das Unscheinbare für möglich halten, sondern solche, die das Unmögliche anpacken – und zwar durch den Glauben an die Allmacht, Treue und Weisheit des allmächtigen Heilands.
Für Menschen, die heute an Jesus Christus glauben, ist es an der Zeit, sich zu entscheiden – auch für alle von euch.
Angesichts aller Widerstände und der Tatsache, dass wir uns dabei unbeliebt machen, müssen wir die Flagge an den Mast nageln und unsere Treue zu Gott und seinem Wort erklären.
Wir müssen von ganzem Herzen bekräftigen, dass wir ganz zu seiner Ehre leben und seinem Ruf folgen wollen.
Die Herausforderung des Glaubens in schwierigen Zeiten
Und jetzt steht hier ganz interessant: Niemals zurück. Auf dem Andachtszettel steht „No turning back“. Leute, ich habe manchmal Angst davor. Ist das nicht so hart? So viele Christen um mich herum machen das doch auch nicht. Fordert Jesus nicht ein bisschen zu viel, gerade in unserer schwierigen Zeit, in der wir leben?
Jetzt lese ich euch noch ein Zitat vor, das von einer anderen Zeit handelt – von den ersten christlichen Märtyrern. Wir denken doch oft: „Wir leben in einer schwierigen Zeit.“
Oh, wie so oft wurden sie bei den nächtlichen Schauspielen der Heiden anstatt mit Fackeln angezündet und lebendig verbrannt, nachdem man ihnen vorher ein papiernes oder leinernes Kleid angezogen hatte, das mit Harz, Pech oder anderen brennbaren Stoffen überzogen war! Wie oft wurden sie vor vielen Zuschauern entblößt, verspottet, auf einen eisernen Sessel gesetzt und durch daruntergelegtes Feuer langsam gebraten! Wie oft mussten sie auf öffentlichen Schauplätzen mit wilden Tieren kämpfen? Wie oft wurden sie in die Häute der Tiere eingenäht oder in Netze eingewickelt und einem wilden Ochsen vorgeworfen, der sie mit seinen Hörnern herum schleuderte und so sein lustiges Spiel mit ihnen trieb? Wie oft wurden sie verkehrt ans Kreuz genagelt, damit sie bei lebendigem Leib von Raubvögeln gefressen würden? Da mochte man auch sagen: „Seht, was für Menschen.“
Oh, was für Erquickung muss es diesen Schlachtlämmern gegeben haben, wenn sie sich in solchen Leiden daran erinnerten, dass ihr verherrlichtes Oberhaupt auch ein Schauspiel des Volkes werden musste!
Wisst ihr, wenn ich so etwas lese, wird mir schlecht im Bauch. Das ist kein erfundener Horrorfilm, das ist Kirchengeschichte. Und das heiligt mich extrem. Warum? Weil man dann merkt: Stell mal deine unnützen Sachen wieder hinten an.
Ich schäme mich oft wegen meiner Feigheit und Trägheit, aufzustehen, abends vielleicht einen Besuch zu machen, irgendjemandem, bei dem ich vielleicht verlacht werde, mal etwas über Jesus zu sagen. Aber jetzt den Kopf in den Sand zu stecken und ein Durchschnittschrist zu sein – wie das heute so en vogue ist –, so ein total cooles, normales Mädchen, das auch ein bisschen christlich ist, das ist keine Option.
Ich schaffe es nicht, aber ich will es. Und wir haben einen Beistand. Wir haben jemanden in uns, wir haben den Heiligen Geist. Gott persönlich wohnt in dir, und er ist Kraft. Diese Kraft wird strömen.
Deswegen will ich euch zum Schluss an den ersten Vortrag erinnern, in dem ich gesagt habe: Jesus hat für uns geblutet, um den ganzen Ballast über dir wegzunehmen – dein ganzes Leben, in dem du auch Fehler gemacht hast. Er hat das alles weggenommen, er hat dafür bezahlt, er hat geblutet, um uns ein neues Leben zu schenken, das sinnvoll ist, das erfüllt ist und das nicht in diesen perversen Dingen steckt.
Er hat geblutet, damit wir Gerechte werden können. Gott sagt: Alle, die ihr hier sitzt und euch wirklich bekehrt habt, ihr seid gerechte Leute. Gott hat Jesus hingegeben, und Jesus ist gestorben, um uns den Himmel aufzureißen. Bald werden wir dort sein, und wir können nicht oft genug sagen: Danke, Herr, danke, Herr, dass du das gemacht hast.
Als ich vor zwei Tagen das noch einmal durchgegangen bin, kam mir dieser letzte Satz in den Sinn: Jesus hat für uns geblutet, und er ist es wert, dass wir wenigstens für ihn schwitzen.
Ich bitte euch: Macht das! Trefft diese Entscheidung: Nie mehr das alte Leben zurück, nicht mehr in die Sünde. Und ihr werdet für die Ewigkeit einen Unterschied machen.
Amen.
