Einführung in das Thema Unterordnung und Staat
Wie ist das Verhältnis eines Christen zum Staat? Fünf Punkte, die du wissen solltest
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um die Unterordnung.
Bisher haben wir das Thema „Christ und Staat“ aus zwei Richtungen betrachtet. Zunächst haben wir eine grundsätzliche Einordnung vorgenommen, die ich „distanzierte Wertschätzung“ nannte. Außerdem haben wir gesehen, dass die Loyalität gegenüber dem Staat dort endet, wo das, was der Staat fordert, einem Gebot Gottes klar widerspricht. Wenn das passiert, muss ich Gott mehr gehorchen als den Menschen und die Strafe für mein Verhalten in Kauf nehmen.
Heute soll es um einen Begriff gehen, der unglaublich unpopulär ist: Unterordnung. Manchmal denke ich, dass das Konzept der Unterordnung eines der biblischen Konzepte ist, die für den modernen Menschen kaum noch verständlich sind.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der uns von klein auf beigebracht wird, wie wichtig es ist, unseren eigenen Weg zu finden und das zu tun, was uns richtig erscheint. Wir sind die alleinigen Gestalter unseres Lebens. Und wehe, jemand setzt uns Grenzen! „Ich lasse mir erst einmal von niemandem etwas sagen“, ist oft die Haltung.
Die Herausforderung des Unterordnungsbegriffs in der modernen Gesellschaft
Das ist eine Grundhaltung, die sich durch unsere Gesellschaft zieht. Deshalb rede ich überall mit, gebe zu jedem Thema meinen Senf dazu und bin, wenn mir etwas nicht passt, erst einmal dagegen. Ich mache da noch nicht mit, und mir hat keiner etwas zu sagen.
Nun kommt Gott und sieht das ganz anders. Ich glaube, das ist für viele Frischbekehrte erst einmal ein Schock – jedenfalls dann, wenn sie die Bibel lesen, sich auf biblische Konzepte einlassen und diese nicht einfach nur kulturbedingt als nicht mehr gültig beiseite wischen.
Ich tue das nicht. Ich glaube, dass Unterordnung ein Konzept ist, das es in der Bibel gibt – mit Blick auf Ehe, Familie, Arbeit, Gemeinde und Staat. Ich halte dieses Konzept für unglaublich wichtig.
Es geht uns gegen den Strich, keine Frage. Allein die Idee, das zu tun, was ein anderer mir sagt, womöglich noch ganz gleich und gern – wie hört sich das denn an?
Biblische Grundlage der Unterordnung gegenüber staatlichen Autoritäten
In meiner Bibel steht im 1. Petrus 2,13-15 und Vers 17:
Ordnet euch aller menschlichen Einrichtung unter um des Herrn Willen, sei es dem König als Oberherrn oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun. Denn so ist es der Wille Gottes. Er weist allen Ehre zu, liebt die Bruderschaft, fürchtet Gott, ehrt den König.
Okay, wir haben heute keinen König mehr, aber das Prinzip bleibt dasselbe: Gott ist für die Regierungen, und wir sind diejenigen, die sich unterordnen. Immer und überall? Nein, aber das hatten wir schon. Es gibt Grenzen unserer Loyalität, aber auf der anderen Seite auch ein Bewusstsein für Unterordnung. Darum soll es mir heute gehen.
Was heißt es, dass wir uns unterordnen? Unterordnung bedeutet, ich tue, was ein anderer sagt. Ein Kind ordnet sich den Eltern unter, wenn es auf sie hört. Wenn die Eltern wollen, dass es sein Zimmer aufräumt, was ist dann Unterordnung? Genau, es räumt sein Zimmer auf. Ich tue, was ein anderer sagt. Das ist Unterordnung.
Und ich tue das nicht nur, weil der andere Macht hat und, wie im Fall einer Regierung, die Möglichkeit, mich ins Gefängnis zu stecken. Ich tue es, um noch einmal Petrus zu zitieren, um des Herrn Willen, weil es Gottes Wille ist, dass ich mich unterordne.
Oder wie Paulus es an die Gemeinde in Rom schreibt, in Römer 13,5: Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen.
Ich ordne mich dem Staat unter, aber nicht nur, weil er am längeren Hebel sitzt, sondern weil ich sonst ein Problem mit meinem Gewissen bekomme. Ich tue, was die Regierung will, weil ich in der Regierung Gottes Dienerin sehe, die damit beschäftigt ist, Gutes zu tun.
Gestern haben wir über die Grenzen des Gehorsams nachgedacht, heute geht es um die Qualität der Unterordnung. Die Regierung ist Gottes Dienerin, mir zum Guten, und die Beamten sind Gottes Diener.
Lesen wir noch einmal Römer 13 dazu:
Römer 13,5-6: Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern, denn es sind Gottesdiener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind.
Merkt ihr, Beamte sind Gottesdiener. Dann heißt es: Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer dem, der Steuer, den Zoll dem, der Zoll, die Furcht dem, der Furcht, die Ehre dem, der Ehre gebührt.
Es ist vielleicht gut, wenn wir das nächste Mal ein Interview mit einem Politiker sehen, dass wir in ihm einen Diener oder eine Dienerin Gottes sehen. Vielleicht ist das für dich ein ganz komischer Gedanke, und mir geht es auch so, dass ich mir das nicht bei jedem Politiker wirklich leicht vorstellen kann – vor allem nicht bei denen, die ideologisch gegen meinen Glauben eingestellt sind.
Aber wenn das, was hier steht, auf römische Beamte zutrifft, zu einer Zeit, als Nero Kaiser war, wie viel mehr muss das auf heutige Beamte und Politiker zutreffen?
Unterordnung heißt: Gebt, was ihr schuldig seid. Und dann folgt die Auflistung: Steuern, Zölle, Furcht im Sinne von Respekt und Ehre im Sinne von Wertschätzung.
Wichtig: Wir ordnen uns nicht unter, weil der Staat halt die Macht hat, sondern weil das Konzept Staat bei aller Fehlerhaftigkeit und Menschlichkeit der Entscheidungen Gottes Autorität widerspiegelt.
Noch einmal Petrus: Ordnet euch aller menschlichen Einrichtung unter um des Herrn Willen. Gott ist für meine Regierung. Er will, dass ich mich unterordne und darauf vertraue, dass genau das – nämlich Unterordnung – nicht nur Gottes Wille ist, sondern auf lange Sicht für mich und alle anderen das Beste.
Darf ich da noch demonstrieren? Na klar, wir leben in einer Demokratie. Was aber nicht geht, sind Straßenschlachten mit der Polizei. Du darfst auch nächstes Mal eine andere Partei wählen oder eine eigene gründen.
Aber bis dahin achten wir gleichzeitig darauf, wie wir mit der bestehenden Regierung umgehen und ordnen uns den Beschlüssen und Gesetzen unter. Und wir tun das auch dann, wenn wir sie für absolut falsch und übertrieben halten.
Wir tun es deshalb, weil wir uns in letzter Konsequenz nicht der Regierung anvertrauen, sondern Gott. Er überblickt die Geschichte, weiß, wo wir gerade stehen, weiß, wie es weitergeht, weiß, was wir brauchen und wie es gelingen kann, dass möglichst viele Menschen noch zum Glauben finden.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, wie es dir mit der Idee geht, dass ein anderer dir sagen darf, was du zu tun hast. Siehst du Unterordnung als etwas Positives? Musst du vielleicht deine Haltung zur Politik und zu Politikerinnen und Politikern ändern?
Das war's für heute. Du suchst Predigten von mir? Auf meinem YouTube-Kanal wirst du fündig.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Die Qualität der Unterordnung und die Rolle der Regierung als Gottes Dienerin
Gestern haben wir über die Grenzen des Gehorsams nachgedacht. Heute geht es um die Qualität der Unterordnung. Die Regierung ist Gottes Dienerin, mir zum Guten, und die Beamten sind Gottes Diener.
Lesen wir noch einmal Römer 13 dazu, insbesondere die Verse 5 und 6: „Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern, denn es sind Gottesdiener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind.“ Merkt ihr, Beamte sind Gottesdiener.
Dann heißt es weiter: „Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer dem, die Steuer gebührt, den Zoll dem, der Zoll gebührt, die Furcht dem, die Furcht gebührt, die Ehre dem, die Ehre gebührt.“
Es ist vielleicht gut, wenn wir das nächste Mal ein Interview mit einem Politiker sehen, dass wir in ihm einen Diener oder eine Dienerin Gottes sehen. Vielleicht ist das für dich ein ganz komischer Gedanke, und mir geht es auch so, dass ich mir das nicht bei jedem Politiker wirklich leicht vorstellen kann – vor allem nicht bei denen, die ideologisch gegen meinen Glauben eingestellt sind.
Aber wenn das, was hier steht, auf römische Beamte zutrifft, zu einer Zeit, als Nero Kaiser war, wie viel mehr muss das auf heutige Beamte und Politiker zutreffen?
Unterordnung heißt: Gebt, was ihr schuldig seid. Dann folgt die Auflistung: Steuern, Zölle, Furcht im Sinne von Respekt und Ehre im Sinne von Wertschätzung.
Wichtig: Wir ordnen uns nicht unter, weil der Staat einfach die Macht hat, sondern weil das Konzept Staat bei aller Fehlerhaftigkeit und Menschlichkeit der Entscheidungen Gottes Autorität widerspiegelt.
Noch einmal Petrus: „Ordnet euch aller menschlichen Einrichtung unter um des Herrn Willen.“ Gott ist für meine Regierung. Er will, dass ich mich unterordne und darauf vertraue, dass genau das – nämlich Unterordnung – nicht nur Gottes Wille ist, sondern auf lange Sicht für mich und alle anderen das Beste.
Praktische Konsequenzen und Ausblick
Darf ich da noch demonstrieren? Na klar, wir leben in einer Demokratie. Was aber nicht geht, sind Straßenschlachten mit der Polizei.
Du darfst beim nächsten Mal eine andere Partei wählen oder sogar eine eigene gründen. Bis dahin achten wir jedoch darauf, wie wir mit der bestehenden Regierung umgehen, und ordnen uns den Beschlüssen und Gesetzen unter.
Das tun wir auch dann, wenn wir diese für absolut falsch und übertrieben halten. Wir tun es deshalb, weil wir uns in letzter Konsequenz nicht der Regierung anvertrauen, sondern Gott.
Er überblickt die Geschichte, weiß, wo wir gerade stehen, weiß, wie es weitergeht, weiß, was wir brauchen und wie es gelingen kann, dass möglichst viele Menschen noch zum Glauben finden.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, wie es dir mit der Idee geht, dass ein anderer dir sagen darf, was du zu tun hast. Siehst du Unterordnung als etwas Positives?
Musst du vielleicht deine Haltung zur Politik und zu Politikerinnen und Politikern ändern?
Das war's für heute. Wenn du Predigten von mir suchst, wirst du auf meinem YouTube-Kanal fündig.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
