Danke für die Musik, das ist super. Für diese Stunde haben wir jetzt das Thema „Home at Heaven“. Ich nenne es auch „Heimat und Ewigkeit“.
Letztes Jahr habe ich eine Serie vorbereitet und durchgeführt mit dem Titel „Der Mensch auf der Suche nach dem Sinn“. Damit das Leben eines Menschen Sinn ergibt, braucht es legitime Gründe. Jeder kann sagen: „Mein Leben ergibt Sinn.“ Aber dann würde ich fragen: Warum? Man braucht einen legitimen Grund, um sagen zu können: „Mein Leben hat Sinn.“ Das kann man nicht einfach so behaupten.
Ich glaube, es gibt wahrscheinlich mehr, aber ich habe zumindest vier Dinge gefunden, die es braucht, damit das Leben Sinn ergibt.
Erstens: Es braucht ein ehrliches Streben nach Wahrheit. Wir müssen nach Wahrheit streben, wenn unser Leben Sinn haben soll.
Zweitens: Es braucht ein Staunen. Ein Mensch, der nicht mehr staunen kann, wird keinen Sinn im Leben finden.
Drittens: Es braucht die Erfahrung von Liebe – nicht nur das Wissen über Liebe, sondern die tatsächliche Erfahrung von Liebe. Ohne diese Erfahrung hat das Leben keinen Sinn.
Und viertens und letztens – und dafür möchte ich heute sprechen: Damit das Leben Sinn ergibt, brauchen wir das Wissen um eine ewige Heimat, um Geborgenheit. Ohne dieses Wissen hat das Leben keinen Sinn.
Es ist besonders spürbar, wenn der Mensch älter wird. Das erfährt man auch, wenn man mit älteren Leuten lebt und wohnt: Die Sehnsucht nach Geborgenheit wird stärker. Ältere Menschen wünschen sich, mit dir zu reden. Nimm dir Zeit für ältere Menschen. Auch du wirst einmal alt.
Ich tue das viel zu wenig, aber ich möchte mich immer wieder daran erinnern und mich dazu anhalten, denn sie sehnen sich nach Geborgenheit und nach Gesprächen.
Mit dem Älterwerden wird auch die Frage nach dem Tod aktueller, denn man weiß ja: Die verbleibende Zeit ist begrenzt. Keiner von uns hat lange – nur ein paar Jahrzehnte oder auch nur ein paar Jahre. Im Prinzip sind es nur wenige Jahre Unterschied.
Wenn es kein Weiterleben nach diesem Leben gibt, dann hätte der Mensch tatsächlich keine Hoffnung. Und wenn jemand über Hoffnung spricht, die nicht über dieses Leben hinausreicht, dann ist das eigentlich nur Vertröstung, aber keine echte Hoffnung.
Jemand hat es einmal etwas grob ausgedrückt: „Wenn wir nur leben, um zu sterben, dann hat unser Leben tatsächlich nicht mehr Sinn als das einer Katze oder das einer Fliege.“ Alle Opfer, die gebracht wurden, verschwinden letztlich im Chaos dieses Universums.
Welchen Sinn hat es dann, so zu leben wie Mutter Teresa oder wie Stalin? All die guten Taten verflüchtigen sich in den Jahrtausenden eines sinnlosen Universums – und ebenso all die grausamen Taten.
Jean-Paul Sartre hat gesagt: „Ob wir nur ein paar Stunden oder ein paar Jahre leben, macht letztlich keinen Unterschied, wenn wir die Ewigkeit verloren haben.“
Es stimmt: Wenn mit dem Tod alles aus ist, dann ist es egal, ob du heute stirbst oder in zehn Jahren. Wo liegt da der Unterschied?
Für manche wäre der Tod vielleicht eine Erlösung, denn sie haben ohnehin kein schönes Leben. Andere leben etwas besser und freuen sich vielleicht noch an den Schönheiten, die das Leben zu bieten hat – vor allem in unseren Breitengraden.
Aber jetzt die Frage: Was ist Heimat oder wo ist Heimat?
Wenn man über Heimat spricht, kommt es darauf an, wo man wohnt. Du könntest sagen: Mein Wohnzimmer, mein Zimmer – das ist meine Heimat. Ist Heimat mein Grundstück? Ist es der Zaun, die Grenze meiner Heimat? Mein Wald, meine Wiese? Für mich ist die Ramsau meine Heimat, diese Ortschaft in den Bergen. Ist Österreich meine Heimat? Das ist schon ein bisschen weiter gefasst. Ist Europa meine Heimat? Die Erde? Die Sonnengalaxie? Wo ist die Heimat? Es ist interessant, darüber nachzudenken.
Auf dem Haus meiner Pateneltern stand ein Spruch, den ich schon als zehnjähriger Junge auswendig kannte:
„Dieses Haus ist mein und doch nicht mein.
Es wird auch nicht dem Nächsten sein.
Der Dritte bleibt auch nicht hier,
dem Vierten geht es gerade wie mir.
Der Fünfte und Sechste zieht aus,
nun sag mir, wem gehört dies Haus?“
Es stimmt, wem gehört dieses Haus hier? Keine Ahnung. Es ist nur eine Zeit lang, in der wir darin wohnen, mehr nicht. Eine ewige Heimat kann letztlich kein geografischer Ort sein. Heimat ist da, wo man Menschen liebt und eine Aufgabe hat. Das ist Heimat.
Das Nächste: Ewigkeit ist mehr als Unsterblichkeit. Manchmal verwechseln wir vielleicht Ewigkeit mit Unsterblichkeit.
Unsterblichkeit ist der Traum vieler Menschen. Bereits die Alchemisten haben versucht, ein Mittel zu finden, das ihnen Unsterblichkeit verleiht. Ich habe von Menschen gehört, die sich einfrieren lassen. Doch das nützt auch nicht viel, denn wenn sie aufgetaut werden, sterben sie trotzdem.
Selbst wenn es funktionieren würde, würde es nicht helfen. Unsere moderne Medizin bemüht sich, uns ein möglichst langes Leben zu ermöglichen, wofür wir größtenteils dankbar sind. Aber – und das ist wichtig zu verstehen – niemand kann Leben wirklich retten.
Ich bin im Bergrettungsdienst und Höhlenrettungsdienst tätig. Ich habe schon einigen Menschen das Leben „gerettet“. Doch tatsächlich habe ich noch kein einziges Leben wirklich gerettet. Ich habe es höchstens ein bisschen verlängert, mehr nicht.
Seht ihr, wenn du in der Wand hängst und langsam verblutest, dann kommt der Bergrettungsdienst, holt dich heraus, du überlebst, kommst ins Krankenhaus, wirst behandelt – und zwei Wochen später wirst du vom Auto überfahren. Dein Leben ist nicht gerettet, es wurde nur verlängert.
Dieses Leben kann niemand retten, außer Gott allein. Und selbst wenn es uns gelingen würde, unsterblich zu werden, würde das unserem Leben noch keinen Sinn geben. Das ist wichtig zu verstehen. Auch wenn wir ewig leben könnten, hätten wir immer noch keinen Sinn für unser Leben.
Jemand hat es einmal so gesagt, und es gefällt mir. Ich glaube, es ist nicht so sehr das Sterben, vor dem Menschen Angst haben. Etwas anderes, viel Tragischeres als das Sterben, flößt uns Furcht ein.
Wir haben Angst, niemals wirklich gelebt zu haben. Wir fürchten, ans Ende unserer Tage zu kommen mit dem unguten Gefühl, das wirkliche Leben verpasst zu haben. Wir haben Angst, niemals wirklich entdeckt zu haben, was Leben eigentlich bedeutet.
Und seht ihr, Freunde, ich muss euch ehrlich sagen: Ich sterbe lieber heute mit 47 Jahren und weiß, wofür ich gelebt habe, als 90 Jahre alt zu werden und nicht sicher zu sein, wozu ich überhaupt auf diesem Planeten war.
Darum möchte ich euch auch ermutigen, Mut zu fassen, hinauszugehen und verrückte Dinge zu tun – gerade im Namen unseres Herrn. Traut euch, euch auf Dinge einzulassen, die völlig unlogisch erscheinen, aber euer Leben bereichern.
Leider leben wir oft so, nur um keinen Schaden zu erleiden, anstatt das Leben so zu gestalten, dass wir die größte Freude erleben. Wir leben viel zu mittelmäßig.
Dieses Leben ist so kurz – wofür lebe ich? Selbst wenn du ewig leben würdest, würde es dir keinen Sinn geben, wenn du nicht weißt, wozu du lebst. Es ist unbedeutend, ob ich kurz oder lang lebe, wenn ich nicht weiß, wozu.
Darum braucht es mehr als nur viele Jahre oder Jahrzehnte. Findet nur Platz, ja? Sehr gut.
Warum ist da etwas in uns, das mehr will als diese siebzig, achtzig Jahre? Im Psalm 90, einem Psalm Mose, schreibt Mose, der Mensch werde siebzig, wenn es hochkommt auch achtzig. Und wisst ihr, was er dann sagt? Das gefällt mir besonders, denn es ist ein Gebet von Mose. Im Psalm 90 bittet er den Herrn: Gib mir so viele gute Tage, wie ich schlechte Tage erlebe. Das ist realistisch. Du wirst mindestens genauso viele schlechte Tage haben wie gute. Dann bist du biblisch unterwegs.
Dieses Denken, dass jeder Tag nur super sein muss, ist völlig unbiblisch. Es hat weder mit der Realität noch mit der biblischen Lehre zu tun. Wenn die Hälfte unserer Tage schön ist, können wir schon sehr dankbar sein, denn dieses Leben ist nicht sehr schön. Die meisten von uns haben es äußerlich recht gut, aber innerlich sind viele verzweifelt.
Aber warum ist es in unserem Herzen, dass wir mehr wollen als diese siebzig Jahre? Das will eigentlich fast jeder. Gerade gestern habe ich einen sehr erfolgreichen Geschäftsmann getroffen, der jetzt 86 Jahre alt ist. Man merkt, wie ihm das Herz blutet, weil er nicht mehr kann. Er wäre lieber noch so vital wie ich, aber er kann nicht mehr.
Und wisst ihr, woher das kommt? Im Alten Testament, im Prediger 3, Vers 11, steht etwas, das fast mein Lieblingsvers ist. Gott hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt. Der Grund, warum sich der Mensch nach mehr sehnt als siebzig Jahre, ist, weil Gott die Ewigkeit in sein Herz gelegt hat.
Darum sehnt sich der Mensch nach Erfüllung, nach ewigem Leben, nach Himmel, nach Paradies. Der Mensch will das Paradies. Warum? Weil Gott es uns ins Herz gelegt hat.
Eine ganz interessante Tatsache ist, dass Zeit und Vergänglichkeit den Menschen immer wieder überraschen. Besonders viele junge Menschen erleben das. Wisst ihr, was ihr euch da anhören müsst? Und ich weiß, das geht auf die Nerven.
Man kommt zu Verwandten, und dann heißt es: „Na, wie bist du groß geworden!“ oder „Ich erkenne dich ja überhaupt nicht mehr wieder.“ Oder: „Jetzt bist du schon aus der Schule, hast du schon den Führerschein? Wie die Zeit vergeht!“ Es ist immer dasselbe, jeden Tag.
Und wisst ihr, warum das so ist? Die älteren Leute, die so reden, meinen das wirklich. Sie sind echt überrascht, dass du schon so groß bist. Zeit überrascht uns immer wieder. Wir kommen mit ihr einfach nicht zurecht.
C. S. Lewis hat zu diesem Phänomen gesagt: „Wenn wir nur für dieses Leben geschaffen wären, die siebzig Jahre, dann sollte uns die Zeit nicht überraschen. Es wäre so, als ob ein Fisch jeden Tag neu überrascht und erschrocken wäre über die Nässe von Wasser.“ Der Fisch würde sich jeden Tag schütteln und sagen: „Das Wasser ist heute aber nass!“ Das wäre tatsächlich komisch. Es sei denn, der Fisch ist dazu bestimmt, einmal ein Landtier zu werden.
Und wisst ihr, warum uns die Zeit immer wieder überrascht? Weil wir dazu bestimmt sind, ewig zu leben. Darum kommen wir mit dem Konzept Zeit nicht zurecht. Wir kämpfen damit jeden Tag. Wir wollen dauernd jünger aussehen.
Kosmetik ist übrigens eine der größten Branchen. Wisst ihr, woher das Wort kommt? Vom Wort Kosmos. Kosmos bedeutet, Ordnung ins Chaos zu bringen. Kosmetik heißt, Ordnung zu schaffen aus Chaos. Tatsächlich ist das so.
Und weil wir mit der Zeit nicht zurechtkommen, wollen wir jünger aussehen, als wir sind. Wir wollen vitaler sein, als wir sind. Das ist doch alles nicht mehr normal. Heute geht es schon so weit, dass sich Menschen etwas wegoperieren lassen, Fett absaugen oder den Busen operieren lassen, nur damit sie jünger aussehen. Das ist doch krank.
Wir kommen mit der Zeit nicht zurecht, weil Gott die Ewigkeit in unser Herz gelegt hat.
Ich habe immer wieder Gespräche mit verschiedenen Menschen. Manche suchen viele Antworten, andere suchen gar nicht, und wieder andere suchen ständig.
Bei uns, ihr glaubt gar nicht, wie viele Menschen nach Mondkalender-Antworten suchen. Mondkalender – Wahnsinn! Sie schneiden sich die Haare, die Nägel und machen alles Mögliche nur nach den Phasen des zunehmenden oder abnehmenden Mondes.
Dann gibt es New Age, und jedes Jahr taucht etwas Neues auf. Ich kenne die Namen schon gar nicht mehr: Xingbui, Changhong und jedes Jahr etwas anderes. Die Leute fahren dorthin.
Ich treffe diese Menschen immer wieder. In meinem Hauskreis sind zum Beispiel zwei Leute, die sehr tief in östlichen Religionen stecken, die an Elfen und Engel glauben.
Und wisst ihr, was ich diesen Menschen immer wieder sage? Du bist ein suchender Mensch, und dazu gratuliere ich dir. Aber weißt du was? Es wird Zeit, dass du nach Hause kommst. Du musst nach Hause kommen.
Du gehörst in ein Zuhause, zu deinem Vater. Du suchst ständig Antworten woanders, aber du findest sie nicht. Komm nach Hause!
Im Jeremia 2,13 sagt Gott über sein Volk: „Zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen – rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten.“
Der Mensch ist so eigenartig. Er sucht überall nach Antworten, und es sind alles nur rissige Zisternen.
Gott fragt: Warum hast du mich verlassen? Ich bin der ewige Gott, der die Ewigkeit auf dein Herz gelegt hat.
Was ist ewiges Leben? Jesus definiert es am besten. Johannes 17, Vers 3 ist ein wichtiger Vers, wenn es um ewiges Leben geht. Dort sagt Jesus: „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
Wisst ihr, was ewiges Leben nach Jesus Christus bedeutet? Es bedeutet, Gott den Vater und den Sohn Jesus Christus persönlich zu kennen. So definiert es Jesus Christus.
Den Inhalt der Bibel kann man ganz einfach auf zwei Worte reduzieren: Jesus Christus. Und die Botschaft von Jesus Christus lässt sich auf zwei Sätze zusammenfassen: Gott kennt dich und Gott liebt dich. Das ist alles – das ist die Botschaft der Bibel.
Gott liebt dich nicht nur, er kennt dich persönlich. Er kennt dich nicht nur, sondern liebt dich so, wie du jetzt bist. Wenn ein Mensch diesen ewigen Gott in sein Herz aufnimmt, wird diese Ewigkeit gestillt – und nur dann.
Ich habe einmal einen Bergführerkollegen getroffen, der ebenfalls auf der Suche war. Er klettert viel herum, erkundet Höhlen und so weiter. Das mache ich auch gerne. Aber wenn man darin die Sinnerfüllung sucht, dann sind wir letztlich alle auf der Suche.
Er sagte von sich, er sei ein Ewigsuchender. Daraufhin antwortete ich: „Weißt du was? Ich bin zu Hause.“ Und das ist der Unterschied zwischen ihm und mir.
Warum bin ich zu Hause? Weil ich den ewigen Gott kenne, der die Ewigkeit auf mein Herz gelegt hat. Das ist der Friede Christi, der höher ist als alle Vernunft. Es ist diese Ewigkeit im Herzen.
Es gibt einen Spruch, der lautet: Nicht dort, wo der Himmel ist, ist Gott, sondern dort, wo Gott ist, da ist der Himmel.
Major Thomas, der Gründer der Fackelträger, hat immer gesagt: Christus ist nicht gekommen, um Menschen aus der Hölle in den Himmel zu bringen. Christus ist gekommen, um Gott aus dem Himmel wieder in die Menschen zu bringen, damit Christus wieder in uns wohnt.
Diese Ewigkeit füllt uns, und das ist ewiges Leben. „Dass sie dich, den allein wahren Gott, und Jesus Christus erkennen.“ Ein ewiges Leben.
Wenn ihr eine Bibel dabei habt, könnt ihr 2. Korinther 5 aufschlagen. Ich möchte euch ein paar Verse daraus vorlesen. Dieser Vers steht neben meiner Haustür. Ich habe ihn dort angebracht, als ich das Haus geerbt habe. Ich wohne immer noch in dem Haus, in dem ich geboren wurde. Und dieser Vers hat mir schon immer gefallen: 2. Korinther 5. Ich lese die ersten drei Verse vor.
Der Apostel Paulus schreibt: Denn wir wissen – und Paulus weiß immer alles –, er sagt nicht: „Denn wir denken“, „denn wir glauben“ oder „wir hoffen“. Nein, er sagt: Wir wissen, dass, wenn unser irdisches Zelthaus zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein nicht mit Händen gemachtes, ein ewiges Haus in den Himmeln. Denn in diesem Haus freilich seufzen wir und sehnen uns danach, mit unserer Behausung aus dem Himmel überkleidet zu werden, insofern wir ja bekleidet und nicht nackt befunden werden.
Was weiß Paulus? Er weiß zwei Dinge. Erstens: Unser irdisches Haus wird zerstört. Dieses Stück Fleisch hier – das gebe ich mal ab. Das weißt du auch. Vielleicht ist es dir nicht so bewusst, aber es ist so. Ich weiß nicht viel über dich, aber eins weiß ich: Du stirbst. Die Sterberate liegt immer noch bei hundert Prozent. Einer von uns stirbt. Das hat Paulus gewusst. Das ist nicht besonders intelligent, das weiß ja jeder. Aber er wusste noch etwas.
Er wusste, dass wir ein ewiges Haus im Himmel haben. Paulus sagte, genauso wie dieses irdische Haus für dieses irdische Leben gemacht ist, so wird der himmlische Leib optimal geschaffen sein für das himmlische Leben. Das weiß ich, sagt er.
Und dann weiß er noch etwas. Im Vers 4 sagt er: Denn wir, die wir in diesem Zelt sind – jetzt in dieser irdischen Behausung, in diesem Stück Fleisch –, wir seufzen beschwert, weil wir nicht einkleidet und überkleidet werden wollen. Er sagt hier: In diesem irdischen Leib seufzen wir.
Freund, ist das auch deine Erfahrung? Kennst du Menschen, die in diesem Leib seufzen? Kennst du Menschen, die mit diesem irdischen Leben nicht zurechtkommen? Kennst du Menschen, die sich betrogen fühlen von diesem Leben auf dieser Erde? Du wirst sagen: Natürlich kenne ich solche. Ich selbst bin so einer.
Das ist logisch. Paulus sagt es: In diesem Leib wirst du seufzen. Das ist biblisch, das ist normal, denn das ist noch nicht unsere ewige Heimat.
Warum seufzt der Mensch in diesem irdischen Leib? Aus einem einfachen Grund: Weil jene Dinge, die uns hier befriedigen, uns nie wirklich befriedigen können. Das ist so. Man geht zu einem Konzert seiner Lieblingsband. Sie spielen fünf Lieder, und du bist ganz weg, das ist deine Musik, du bist halb high. Dann kommt das Konzert zu Ende nach eineinhalb, zwei Stunden. Es wird noch geklatscht, sie spielen noch eine Zugabe, und dann klatschen wir nochmal. Sie spielen nochmal eine Zugabe und verschwinden dann. Selbst wenn sie wiederkommen würden, wäre es wieder zu wenig.
Bei mir ist es so beim Tiefschneefahren. Das ist eines der gewaltigsten Dinge, die es gibt: Tiefschneehänge. Du fährst rauf und runter, das ist fast wie im Himmel. Dann muss ich sofort wieder rauf und nochmal runter, wieder rauf und nochmal runter. Wenn es um fünf Uhr nichts mehr geht und es schon finster wird, ja, wenn ich noch zehnmal gehen könnte, wäre es immer noch zu wenig.
Es ist nie genug. Die Dinge, die uns befriedigen, können uns nie wirklich befriedigen. Darum seufzen wir auf dieser Welt. Willkommen im Club – so geht es jedem. Paulus hat es genau so geschrieben.
Gott hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt. Wir sind für etwas Größeres geschaffen, und darum seufzen wir in diesem beschränkten irdischen Leib.
Dann sagt er im Vers 2: „Denn in diesem freilich seufzen wir, wir sind beschwert“, sagt er. Natürlich sind wir beschwert. Aber der Mensch ist nicht geschaffen für Gefallenheit, sondern für die Fülle. Und die kommt erst. Die Fülle findest du nicht in diesem Leben, nicht die letzte. Das hat die Bibel nie gesagt, das hat Jesus nie gesagt. Die Fülle kommt erst, für die du geschaffen bist. Aber sehnen dürfen wir uns danach – keine Frage.
Paulus weiß noch etwas, und zwar in den Versen sechs bis acht. Dort schreibt er: „So sind wir nun allezeit guten Mutes.“ Warum? Er erklärt: Während wir in diesem Leib wohnen, sind wir vom Herrn aus einheimisch. Denn wir wandeln durch Glauben und nicht durch Schauen.
Paulus sagt Folgendes: Wir haben guten Mut. Zwar seufzen wir hier, und das Erdenleben ist gar nicht so leicht. Aber trotzdem habe ich guten Mut, weil ich etwas weiß. Ich bin vom Herrn her immer noch ausländisch, ich habe noch nicht alles erreicht. Jetzt leben wir noch nicht im Schauen, sondern immer noch im Glauben. Das sagt Paulus hier.
Er weiß um seine ewige Heimat. Er sagt: „Ich weiß, einmal bin ich einheimisch beim Herrn, einmal werde ich ganz und gar bei ihm sein.“ Das ist die Fülle, für die ich gemacht bin. Darum habe ich guten Mut in diesem irdischen Leben, in dem ich seufze und klage.
Früher war ich öfter länger weg, manchmal ein halbes Jahr. Zum Beispiel als Skilehrer in Australien oder in den USA. Ich war auch mal Skiverkäufer bei Hertie in Bremen. Das Geschäft ist nach mir bankrottgegangen, zumindest dieses eine Haus. Dort suchte man immer Skilehrer mit Lederhose. Wenn ich da Ski verkauft habe, habe ich als Skilehrer mehr verkauft.
Ich kann mich immer erinnern, wenn ich nach einem halben Jahr wieder nach Hause kam. Wisst ihr, worauf ich mich am meisten gefreut habe? Ich hatte immer Heimweh. Ich hatte zwar auch Fernweh, aber das Heimweh war stärker.
Ich freute mich, weil unser Haus auf dem Land steht. Dort gehen die Treppen zur Haustür hoch. Ich schaute durchs Fenster und wusste: Da sitzt meine Mutter. Das war meine Heimat. Ob ich von Australien oder sonst woher nach Hause kam, war völlig egal. Sie saß immer in der Küche, meistens gestrickt oder gekocht. Das war meine Heimat, und davon habe ich oft geträumt.
Heimat ist etwas sehr Wichtiges. Paulus sagt hier: „Ich sehne mich nach der ewigen Heimat, einheimisch beim Herrn für immer und ewig.“ Ich bin zwar ein einheimischer Ramsauer, aber das ist nicht mein Stolz. Mein Stolz ist, dass ich einheimisch bei Christus bin.
Die Bibel sagt, wir dürfen stolz sein. Übrigens ist das wichtig: Es gibt einen biblischen Stolz. Wir dürfen stolz sein auf unseren Herrn und auf das, was er mit uns gemacht hat. Das ist erlaubt.
Es gibt auch einen egoistischen Stolz, der eher hässlich macht. Aber es gibt einen biblischen Stolz, der macht attraktiv. Sei stolz auf deinen Herrn und auf das, was er mit dir getan hat.
Ein schöner Vers dazu steht in Jeremia 9, der mir sehr gefällt. Ich lese ihn euch vor: In Jeremia 9, Vers 23-24 lesen wir: „So spricht der Herr: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke. Der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmt, der rühme sich dessen, einzig zu haben und mich zu kennen, dass ich der Herr bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn daran habe ich gefallen, spricht der Herr.“
Wir dürfen stolz sein auf unseren Herrn.
Paulus sagt im zweiten Korintherbrief Kapitel 5 noch etwas Wichtiges, das man zuhause in Ruhe durchstudieren kann. Dort spricht er über den irdischen und den himmlischen Leib. In Vers 5 heißt es: „Der uns aber eben da zubereitet hat, ist Gott, der uns das Unterpfand oder die Garantie des Geistes gegeben hat.“
Wir sind geschaffen, um ewig bei Gott zu sein. Als Vorgeschmack darauf hat er uns bereits hier auf Erden den Heiligen Geist gegeben. So wie man vor der Hochzeit schon den Verlobungsring erhält, um eine Verbindung anzudeuten. In Österreich ist das üblich: Ein Jahr vor der Hochzeit kauften wir unsere Eheringe. Der Verlobungsring wird am linken Finger getragen. Er zeigt an, dass man noch nicht verheiratet ist, aber der Ring sagt einem jeden Tag: „So gut wie, nicht mehr weit.“
Am Hochzeitstag nimmt man den Verlobungsring ab und trägt den Ehering am rechten Finger. Dann ist man verheiratet. Paulus sagt, Gott hat uns ein Unterpfand gegeben, eine Garantie: Den Heiligen Geist als Verlobungsring. Die eigentliche Hochzeit steht aber noch aus.
Diese Hochzeit wird in der Bibel das Hochzeitsmahl des Lammes genannt. Dabei werden wir für ewig mit unserem Herrn Jesus Christus vereint sein. Im Vers 7 des zweiten Korintherbriefs Kapitel 5 heißt es weiter: „Denn wir wandeln durch Glauben und nicht durch Schauen.“
Diesen Verlobungsring, das Geschenk des Heiligen Geistes, wirst du nie mit deinen Augen sehen können. Du kannst ihn nur im Glauben annehmen. Wenn ein Mensch beginnt, im Glauben mit Jesus zu leben, dann verändert der Heilige Geist ihn von innen nach außen.
Man fängt an, anders zu denken, weil man eine neue Perspektive erhält. Diese ewige Perspektive, dass man einmal ganz bei Gott sein wird. Und das ist etwas sehr Schönes.
Und ich möchte noch aus Johannes 14 vorlesen. Dort sagt Jesus Folgendes:
Johannes 14, Verse 1 bis 3:
„Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich. In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben. Ich gehe hin, euch eine Wohnung zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“
Das heißt, Jesus ist im Moment sehr beschäftigt. Er ist Baumeister, Architekt und Einrichter. Er bereitet eine Heimat für uns vor, ein Haus, ein Heim. Und er sagt: Du wirst einmal dort sein, wo ich bin, und ich bereite es jetzt für dich vor.
Und weißt du, was das Schöne daran ist? Während Jesus für dich und für mich eine Heimat in der Ewigkeit baut, in der wir für immer wohnen werden, können wir für Jesus eine Wohnung bauen und sein hier und jetzt.
Im Johannes 14, Vers 23 sagt Jesus:
„Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“
Weißt du, was Jesus heute tun möchte? Er möchte Wohnung in dir nehmen. Er möchte bei dir Mieter sein, Besitzer, Pächter – wie auch immer man es nennen mag. Er möchte bei dir wohnen.
Während er eine Wohnung für dich baut, kannst du eine Wohnung für ihn sein. Und das ist das Christenleben: Wir sind eine Wohnung für ihn, und eines Tages werden wir mit ihm in der Wohnung sein.
Und dann noch ein letztes Mal Paulus, 2. Korinther 5, Vers 9. Da sagt er: „Darum sind wir guten Mutes und setzen unsere Ehre darein, ob wir im Leib daheim sind oder außerhalb des Leibes, Gott wohlgefällig zu sein.“
Weil du die Ewigkeit bereitet hast, weil wir in diesem irdischen Leib zwar seufzen, aber guten Mutes sind, weil wir wissen, was noch kommt, setzen wir unsere Ehre darein, Gott wohlzufallen – ob einheimisch oder ausheimisch, ob in diesem Stück Fleisch oder im himmlischen Leib.
Dir wohlgefällig zu sein, Gott wohlgefällig zu sein, darin setzen wir unsere Ehre. Wisst ihr, was meine Motivation ist, heute zu euch zu reden? Klar, um euch etwas zu sagen. Aber meine erste Motivation, warum ich heute zu euch spreche, ist: Ich möchte Gott gefallen.
Ich komme mehr und mehr zu dem Punkt, an dem ich merke, dass ich nicht predige, um Menschen anzupredigen oder einfach etwas weiterzugeben. Obwohl das auch so ist, predige ich in erster Linie, um Gott zu gefallen.
Wenn du das nächste Mal predigst, überlege dir, warum du es tust. Und warum gehst du täglich zur Arbeit? Nur um Geld zu verdienen? Oder gehst du zur Arbeit, um Gott zu gefallen? Warum gehst du nach Hause zu deiner Frau und deinen Kindern? Nur um sie zu ernähren oder um Gott zu gefallen? Warum gehst du in die Schule oder an die Universität? Nur um etwas zu erreichen oder um Gott zu gefallen?
Paulus sagt: Meine Ehre besteht darin, Gott zu gefallen. Ob in diesem Leib oder im nächsten, ist völlig egal. Ich will nur Gott gefallen.
Übrigens, das ist der Unterschied zwischen Religion und einer Christusbeziehung: Religion will Gott immer zufriedenstellen. In der Liebesbeziehung möchtest du Gott gefallen. Versuchst du Gott zufriedenzustellen, dann bist du eher religiös. Aber die Ehre, Gott zu gefallen, ist etwas völlig anderes.
Wir leben sehr viel, um Menschen zu gefallen – aus Menschenfurcht.
Und ich möchte noch eine Geschichte erzählen, dann habe ich noch etwas zum Vorlesen, und danach bin ich fertig.
Ich erzähle diese Geschichte oft, weil sie mir sehr gefällt. Ob sie wirklich stimmt, weiß ich nicht, aber das ist auch nicht so wichtig.
Es geht um einen kleinen Jungen, der Geige lernt. Er ist extrem begabt im Geigenspiel, und sein Meister bringt ihm alles bei. Als Elf- oder Zwölfjähriger hat er sein erstes Konzert, weil sein Talent so groß ist. Der Saal ist voll, genau wie hier. Er spielt sein erstes Stück, und die Menge tobt, applaudiert und stampft vor Begeisterung, weil es so beeindruckend ist.
Doch der Junge steht nur da – keine Freude auf seinem Gesicht, kein Lächeln auf seinen Lippen. Er schaut einfach nur in die Menge. Dann spielt er das zweite Stück, und wieder dasselbe: Die Menge tobt, der Junge schaut nur, ohne Freude. Nach dem dritten Stück wiederholt sich das Ganze. Doch plötzlich erscheint ein Lachen auf seinem Gesicht, und er zeigt Freude.
Denn er hat seinen Meister in der letzten Reihe entdeckt. Er sieht, wie sein Meister klatscht. Seht ihr, wann haben wir wirklich Freude? Wenn Jesus Christus in die Hände klatscht und sagt: „Gut gemacht, mein guter und treuer Knecht.“ Oder freuen wir uns nur, wenn Menschen klatschen?
Das ist der Unterschied. Wollen wir Gott gefallen oder wollen wir Menschen gefallen? Haben wir Gottesfurcht oder Menschenfurcht? Übrigens: Wenn du Gott nicht fürchtest, dann weiß ich etwas über dich – du fürchtest Menschen.
Die einzige Erlösung von der Menschenfurcht ist die Gottesfurcht. Es gibt keine andere. Darum brauchen Menschen, die Gott fürchten, keine Menschen mehr zu fürchten. Das ist eine große Freiheit. Gottesfurcht ist eine der größten Freiheiten im Leben.
Darum: Fürchte Gott, und du wirst frei.
Und als Letztes noch eine Geschichte. Ich weiß nicht, ob sie stimmt, aber ich nehme es mal an. Ein russischer Soldat namens Alexander Sadzeba ist anscheinend 1944 auf dem Schlachtfeld gefallen. Ich habe das aus einem Blättchen von Professor Joachim Hasenfuss, und ich gehe davon aus, dass das, was er schreibt, auch stimmt. Ganz sicher bin ich mir nicht. Aber auf jeden Fall ist es eine gute Geschichte.
Ursprünglich habe ich sie auf Englisch entdeckt und dann ins Deutsche übersetzt. Dabei ist die Übersetzung nicht ganz getreu, denn ich habe den Text etwas angepasst, sodass er sich ein bisschen reimt.
Der Soldat betet auf dem Schlachtfeld:
„Hör mich, mein Gott,
noch nie zuvor sprach ich mit dir.
Erst am heutigen Tag dämmert es mir.
Seit meinen Kinderjahren hämmerten sie uns ein:
Dich gibt es nicht, du kannst nicht sein.
Und ich, Idiot, hab das geglaubt.
Deine Schöpfung war für mich bis heute taub und leer,
doch heute Nacht erblickte ich vom Grater aus über mir das Sternenmeer.
Bei dieser Schau verweilend erfasste ich mit Scham,
wie grausam ein Betrug sein kann.
Ich weiß nicht, Gott, ob du wirst die Hand mir reichen,
doch spreche ich zu dir und vertraue, dass du nicht zurück wirst weichen.
Seltsam, dass inmitten dieser Höllenschrecken und Gefahren
sich mir dann Licht gezeigt und ich dich hier erfahren.
Dies eine will ich dir sagen:
Wie froh ich bin, dich hier erkannt zu haben.
Zum Angriff wird um Mitternacht geblasen,
doch fürchte ich mich nicht.
Dein Blick wird auf uns ruhen, ich bin gelassen.
Schon dröhnt das Signal, was soll's, ich mache mich auf den Weg,
so wohl war mir mit dir.
Nur noch ein Wort:
Du weißt, erbittert wird die Schlacht,
mag’s sein, noch diese Nacht klopf ich an deine Tür.
Wirst du, obwohl bisher kein Freund von dir,
trotz allem Einlass mir erlauben?
Mir scheint, ich weine, oh mein Gott,
und seh, mir öffnen sich die Augen.
Auf Wiedersehen, mein Gott,
du siehst, ich gehe und kehre wohl nicht mehr zurück.
Wie seltsam, ohne Furcht habe ich jetzt den Tod im Blick.“
Das ist auch etwas, das ich bei alten Menschen feststelle: Jene, die Gott kennen, haben nicht so viel Angst vor dem Tod. Sie wissen, dass er nur das Sprungbrett in die Ewigkeit ist.
Einer hat mal am Totenbett gesagt:
„Ich fühle mich wie ein Schuljunge, der nach Hause läuft.“
Erinnert ihr euch noch daran, wie es früher war, wenn man von der Schule nach Hause lief? Es war Freiheit, weg von der Schule, ab nach Hause.
Und er sagt, genauso fühle ich mich, wenn ich von der Schule nach Hause laufe. Ich komme dahin, wo ich hingehöre.
Und das ist die Hoffnung, die wir haben – die Realität.
Heaven at Home – und daran glaube ich. Das gibt auch mir Frieden in meinem Leben und im Sterben. Wir werden sehen: Die Jahre werden zeigen, ob ich tatsächlich so friedlich sterben kann. Keine Ahnung, aber ich wünsche es mir. Ich wünsche es dir. Wir haben auf jeden Fall guten Grund dazu.
Ich möchte noch beten. Lieber Vater, ich möchte dir einfach wieder danken, dass wir über dieses Leben hinaus eine Ewigkeit haben – diese siebzig, achtzig Jahre, für manche nur zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre, und dann eine Ewigkeit darüber hinaus.
Herr, wir wissen um diese Ewigkeit, auch in unserer westlichen Welt. Auch wenn wir es verdrängen, rationalisieren oder intellektualisieren, wissen wir tief in unserem Inneren, dass es mehr gibt. Es muss mehr geben, denn du hast die Ewigkeit auf unser Herz gelegt.
Ich bete, dass wir vielleicht den Mut haben, diese Sehnsucht nicht weiter zu verdrängen oder zu rationalisieren, sondern uns auf den ewigen Gott einzulassen, der diese Sehnsucht stillen kann.
Danke, Jesus, dass du der Einzige bist, der für jetzt und für ewig Bestand hat, weil du den Tod besiegt hast und von den Toten auferstanden bist. Als Auferstandener hast du uns zu Pfingsten deinen Geist gegeben – den Verlobungsring –, damit wir wissen dürfen, dass wir für ewig bei dir geborgen sind.
Diese Geborgenheit ist unsere Heimat. Und diese Heimat gibt uns einen Sinn, um in diesem Leben zurechtzukommen.
Ich bete ganz besonders jetzt für jene, auch in diesem Zelt, die momentan leiden, die Schweres haben und durch dunkle Zeiten gehen, so wie Paulus es beschrieben hat, die in diesem irdischen Leib schmachten.
Herr, mögest du sie aufrichten, segnen und heilen. Mögest du ihnen Kraft, Mut und Freude geben, um in diesem irdischen Leben zurechtzukommen. Und mögest du ihnen gewähren, dass sie den Blick auf die Ewigkeit nicht verlieren, sondern ganz neu entdecken und darin frohen Mutes werden – so wie Paulus.
Das wünsche ich mir, Herr, für alle, die hier sind. Segne uns in deinem lieben Namen. Amen.