Die Kraft und Bedeutung der Weltmission
Ja, das ist wirklich beeindruckend bei diesen Jugendkonferenzen für Weltmission. Wisst ihr, was das Geheimnis dahinter ist? Es ist nicht so sehr interessant, was wir tun, sondern viel wichtiger ist, was Jesus tut.
In den letzten 40 Jahren, seit es die Jumikos gibt, haben wir zum ersten Mal begonnen, über unseren eigenen Tellerrand hinauszublicken. Wir waren erstaunt, was Jesus in der sogenannten „dritten Welt“ bewirkt. Überall kommen Menschen zu einem lebendigen Glauben an Jesus. Bis heute ist das ein unglaublicher Aufbruch – bis nach Nordkorea, Usbekistan, Tadschikistan, Kuba und Lateinamerika.
Wenn man das alles hört, ist es beeindruckend, wie sich die Völker trotz Verfolgung in vielen dieser Länder nicht unterkriegen lassen. Sie wehren sich. Doch wir wollen davon oft nichts wissen. Mit brachialer Gewalt, Militär und Polizei wird der Glaube verfolgt und unterdrückt.
Uns hat besonders interessiert, warum so viele Muslime im Iran unter Khomeini zum Glauben gekommen sind und warum Buddhisten in Sri Lanka sich zu Jesus bekehren. Das macht Jesus. Das ist so faszinierend, denn wir leben in einer Zeit großer Schwindsucht.
In vielen Gemeinden geht es immer weiter rückwärts. Was mich am meisten erschüttert, ist, dass dort oft nur noch über christlichen Lebensstil oder Moralfragen gesprochen wird – darüber, wie man sich als Christ anständig verhält. Auch politische und soziale Aufgaben werden viel diskutiert. Dabei wird vergessen, dass wir Christen eine Botschaft haben. Und das ist das Wichtigste: Wir haben eine Botschaft von Jesus, die der Welt übermittelt werden muss.
Ich möchte das gleich noch einmal betonen, weil es immer wieder zu Missverständnissen kommt. Es wird oft so getan, als seien humanitäre und soziale Aufgaben das Wichtigste. Das war vorhin am Stand der Gefährdetenhilfe sehr schön zu sehen. Dort wird sozial etwas für Menschen getan, die ganz tief gefallen sind. Der Leiter mit seinem großen Bart sagte wunderbar: „Ich bin restlos begeistert von Jesus.“ Und dann klappt das andere auch.
Wer Jesus kennt, erlebt das. Die humanitären und sozialen Aufgaben sind natürlich wichtig – ebenso die politischen Aufgaben. Aber das ist eine Bürgerpflicht aller Menschen, die in dieser Welt leben, nicht nur der Christen. Ob du Moslem, Jude oder Christ bist: Alle Bürger dieser Welt müssen sich um soziale und humanitäre Aufgaben kümmern.
Wir Christen machen das sicher nicht besser als Atheisten. Aber wir haben von Jesus einen einzigartigen Auftrag bekommen: von ihm allen Menschen zu erzählen. Ein asiatischer Evangelist hat das einmal so treffend ausgedrückt: Wenn wir von Jesus reden, ist das so, als würde ein Bettler dem anderen zurufen, wo es Brot gibt.
Uns bedrückt es, dass unzählige Menschen auf der Welt leben, die nichts von Jesus wissen. Und das ist besonders heute bei uns im Land so. Selbst bei Menschen, die sich noch als Christen bezeichnen, kennen viele Jesus nicht.
Die Botschaft von Jesus trotz Widerstand
Und zu allen Zeiten, so war es schon in den ersten Tagen der Christenheit in Jerusalem, als die zwei Männer, Jünger Jesu, anfingen, von Jesus zu reden, gab es Widerstand.
Damals sagten die Verantwortlichen, fromme Leute: „Ihr dürft nicht so dauernd von Jesus reden. Hört doch auf!“ Sie bedrohten sie und sagten: „Wir müssen euch einsperren und verfolgen.“
Doch die Jünger antworteten, dass sie es gar nicht lassen könnten. Sie müssten das weitersagen, was sie gehört und gesehen hatten. Sie fügten hinzu, dass es kein anderes Heil in der Welt gebe, keinen anderen Namen außer dem Namen Jesus. Deshalb müsse man das verkündigen.
Es ist daher so wichtig, dass wir plötzlich begreifen: Der erste Heide, der bekehrt werden muss, sind wir selbst. Wir müssen überhaupt zum Glauben kommen und verstehen, wer Jesus ist und was er uns bedeutet.
Ich lese jetzt aus Matthäus 16, Verse 24 bis 26. Er hat eine Bibel dabei, er soll mitlesen. Danach noch aus Kapitel 17, die Verse 1 bis 9, über die Nachfolge.
Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben verliert um meines Willens, der wird es finden. Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und dabei Schaden nähme an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele erlöse?“
Nach sechs Tagen nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder Jakobus’, mit sich und führte sie allein auf einen hohen Berg.
Jesus wurde vor ihnen verklärt. Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
Und siehe, da erschienen Mose und Elija und redeten mit Jesus.
Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: „Herr, hier ist es gut zu sein. Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen: dir eine, Mose eine und Elija eine.“
Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und eine Stimme aus der Wolke sprach: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Den sollt ihr hören!“ Nicht sehen, hören!
Als die Jünger das hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr.
Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: „Steht auf und fürchtet euch nicht!“
Als sie ihre Augen aufhoben, sahen sie niemanden außer Jesus allein.
Als sie vom Berg hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: „Von dieser Erscheinung soll niemand etwas sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.“
(Matthäus 16,24-26; 17,1-9)
Die Vergänglichkeit der Welt und die Bedeutung der Seele
Das ist ein ganz harter Satz, den Jesus da sagt: "Was würde es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne?"
Also mir würde schon ein Sportcoupé genügen, ein tolles Auto oder ein paar Grundstücke, die man heute als Bauplatz verkaufen kann, oder Häuser oder ein Haufen Geld. Aber alle Banken der Welt, die ganze Wirtschaft, die großen Industriebetriebe – wir sprechen von der ganzen Welt – können nicht so reden, wie Jesus es tut. Er sagt: "Und wenn du die ganze Welt gewönnest, was hättest du davon?"
In wenigen Tagen wird ja in diesen Räumen hier die CMT stattfinden, die weltgrößte Touristikmesse für Urlaub und Abenteuer. Sie ist ein riesiger Marktplatz für Urlaubsspaß, für alles, was man in der Touristik weltweit tut. Urlaubsströme pilgern durch die Hallen, und dort ist alles ausgestellt, was man in dieser Welt erleben kann: Luxus grenzenlos, kulinarische Genüsse an den fernsten Inseln, am Palmenstrand – was diese Welt zu bieten hat.
Viele der Besucher haben dann so Tüten dabei wie bei Primark. Sie sammeln Prospekte ein, um wenigstens die Bilder zu genießen, was diese Welt alles an Schönheit zu bieten hat: exotische Strände, Nobelhotels, Luxus ohne Ende, Luxusjachten, Wellness. Es ist doch eine Lust zu leben! Das sind alle Wünsche und Träume, an denen unsere Augen hängen.
Was für eine gewaltige Schönheit diese Welt hat und was man alles mit allen Sinnen genießen kann! Das sticht uns in die Augen, und wir wollen das auch auskosten. Und dann bringt es Jesus auf den Punkt: "Und wenn du die ganze Welt gewinnst, aber Schaden an deiner Seele nimmst?"
So wie wir uns heute hier versammeln, sind wir alle Leute, die an dieser Welt Schaden an der Seele haben. Da sitzen Leute, die ganz depressiv sind, keinen Mut mehr zum Leben haben, Schweres erlebt haben, Prüfungen durchstanden, Enttäuschungen erfahren haben. Da sind Ehen auseinandergebrochen, Menschen haben Böses erlebt, wurden von anderen gedrückt – was es alles gibt. Der ganze Luxus dieser Welt, alle Schönheiten, die sie bietet, können den Schmerz, den Schaden deiner Seele nicht aufwiegen.
Jetzt stehen viele in der Reihe, Koffer gepackt, alles gerichtet. Sie wollen die Seele baumeln lassen, aber die Seele ist bedrückt. Die Kranken unter uns, die keine Gesundheit vor sich sehen, die Schwachen, die Behinderten – sie alle tragen Schaden an der Seele. Böse Dinge, die uns belasten, ziehen uns in die Tiefe, in die Traurigkeit.
Man rät heute immer, die Schattenseiten seines Lebens aufzuarbeiten. Das ist eine besondere Therapieplanung. Aber du kannst in deinem Leben nichts von den Schattenseiten wirklich aufarbeiten. Je tiefer du eindringst in das, was dir an Unrecht widerfahren ist, in das Schwere deines Lebens, in die Benachteiligungen, in das, was du versäumt hast, in den Mangel an Geld – das sind lauter Schmerzen in der Tiefe deiner Seele. Und das kannst du nicht selbst aufarbeiten.
Jesus kann das aufarbeiten und will das aufarbeiten: den tiefen Schaden an der Seele, die Traurigkeiten deines Lebens. Jeder trägt schwer an seinem Leben, an den verpassten Möglichkeiten. Und das Allerschlimmste: "Ich habe ganz viel falsch gemacht."
Man kann das lange leugnen, unter den Teppich schieben und sagen: "Na, ich bin okay, ich bin gut." Aber es ist ganz wunderbar, wenn Jesus in deinem Leben spricht. Dann wacht auf, was Sünde ist. Das ist die größte Last deiner Seele. "Ich habe Böses getan."
In unserer Gesellschaft wird das heute oft geleugnet, aber ich nicht. Und das ist so toll, wenn du die Bibel liest, dass das drinsteht. Ein König David sagt: "Ich wollte es leugnen, ich wollte es verschweigen, und dann ist meine Seele verschmachtet. Es hat mich erdrückt, ich konnte es nicht mehr unter der Decke halten, das kommt ja nachts hoch, die Gefühle. Ich habe falsch gelebt, ich habe vergeblich gelebt, was ich anderen angetan habe, was ich geredet habe, das war falsch, die Last meiner Seele."
Da setzt Jesus an. Jesus spricht von der Sünde. Es ist ja interessant, dass heute in unserer Gesellschaft kaum noch von Sünde gesprochen wird. In den meisten Kirchen wird nicht von Sünde gesprochen. Dabei grassiert die Sünde in unserer Gesellschaft wie nie zuvor – auf allen Ebenen: in der Wirtschaft, bei den Bankerboni, in der Unmoral unserer Zeit, überall Sünde.
Es gibt keinen Menschen, der frei von Sünde ist, aber wir reden selten offen darüber. David wollte verschweigen, doch die Sünde verschmachte seine Gebeine durch sein tägliches Heulen.
Die große Botschaft ist: Jesus ist gekommen, der die Weltsünde wegträgt. Kein Thema mehr, wenn Jesus in deinem Leben die Sünde weggetragen und vergeben hat. Hast du das einmal erlebt? Das ist ein Erleben jeden Tag neu.
Wenn Jesus das aufdeckt, sagt er auch, das ist ein Werk des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist überführt uns von der Sünde und vom Gericht. Sonst kämen wir gar nicht darauf. Und wenn der Heilige Geist uns das vor Augen stellt, erschrecken wir und schämen uns. Schande ist das Schrecklichste, was man ertragen kann.
Lauf zu Jesus! Er ist das Lamm, das der Welt Sünde trägt, das Opferlamm, weil du es selbst nie in Ordnung bringen kannst. Die ganzen Nöte deiner belasteten Seele kann niemand wegtragen, außer Jesus. Und das ist so unglaublich: Was auch immer es an schlimmen und bösen Dingen gibt, er trägt es weg und vergibt.
Ich kann keinen Tag leben, ohne auf Jesus zu blicken und diese Vergebung zu ergreifen. Das ist der Grund der Freude und der Grund, mich wieder neu an dieser Welt zu freuen, die ja eine Schöpfung Gottes ist, mit der ganzen Herrlichkeit, die sie bietet.
Da sind so wichtige Worte von Jesus: "Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken." Das Wort "erquicken" gibt es in unserer Sprache kaum noch. Vielleicht noch bei der Sprudelwerbung im Sommer. Aber das Erquicken deines Lebens ist das Schönste, wenn du einmal beim Jugendmissionstag sagst: "Herr Jesus, jetzt will ich vor dir stehen und all den ganzen Schmutz meines Lebens kannst nur du wegtragen."
"Ich will doch dein Sohn, deine Tochter sein, ich will dir gehören. Ich will doch nicht ein Stinkstiefel sein für meine Umgebung, ich will zu deiner Ehre leben."
Und dann muss Jesus in dein Leben einziehen und dein Herr sein.
Die Erquickung der Seele durch Jesus
Jesus hat es so schön gesagt: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
Schon im Psalm 23 heißt es: „Er erquickt meine Seele.“ Viele Menschen in deiner Umgebung tragen große Lasten auf der Seele. Es geht nicht ums Ausland, sondern um Gleichaltrige, mit denen du zusammenkommst. Sie schämen sich oft, darüber zu reden. Doch du kannst ihnen sagen, dass Jesus der größte Befreier ihrer belasteten Seele ist. Das darfst du selbst erleben.
Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele zu Gott. Unsere Welt hat Gott verloren und damit auch die Befreiung durch Jesus. Früher wurden Opfer geschlachtet, Tiere, doch Tiere können unsere Sünden nicht sühnen. Das spürt man. Deshalb ist es wunderbar, dass Gottes Sohn in diese Welt kam.
Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen eigenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen. Ohne die Vergebung durch Jesus sind alle Menschen verloren und kommen nicht zurecht. Tief in uns lebt eine Begierde, eine Sucht, die nie gestillt wird – erst bei Jesus, wenn er unsere Lüste und Sinne ganz erfüllt.
Als ich vor vielen Jahrzehnten zum ersten Mal nach Kenia kam, sagten die Christen dort: „Das Wichtigste, was wir brauchen, ist ein Seelsorger für die großen Urlaubshotels in Mombasa.“ Warum? Mombasa ist wunderschön, am Indischen Ozean kann man tauchen, und die Touristen genießen alles bis zur letzten Unmoral aus. Gerade deshalb ist es so wichtig.
Man muss die Zahlen kennen: Viele deutsche Urlauber nehmen sich dort das Leben, weil sie im Urlaub verzweifelt sind, keine Hoffnung und kein Leben mehr sehen. Darum ist es so wichtig, den Menschen zu sagen: Gott gibt diese Welt nicht auf, und Jesus sucht verzweifelte Menschen.
Wir brauchen einen Therapeuten, der uns wirklich an der Not behandelt, wo unsere Seele leidet – den besten Arzt, den es gibt.
Die Verklärung Jesu als Offenbarung göttlicher Herrlichkeit
Und dann nahm Jesus drei Jünger mit auf den Berg. Man vermutet, es war der Berg Tabor, aber das ist gar nicht so wichtig. Dort erlebten sie eine Schau, die niemand von uns je gehabt hat. Sie durften etwas sehen, das zeigt: Es gibt eine unsichtbare Wirklichkeit, nicht nur dieses Leben, das wir mit unseren Augen sehen können.
Auch wenn Jesus die Augen öffnet, begreifen wir plötzlich, wer Jesus wirklich ist. So einfach ist das gar nicht zu erfassen. Paulus sagt später, es sei eine Offenbarung für ihn gewesen. Im Galaterbrief schreibt er: Gott hat seinen Sohn Jesus in mir offenbart. Plötzlich wusste er: Ja, Jesus lebt.
Vorhin hat Rose es erzählt: Sie hat es auf einmal begriffen. Jesus spricht zu mir. Wo habe ich das über seinem Wort? Denn dieses Wort ist lebendig, es redet in uns hinein. Was haben sie gesehen? Dass Jesus mit irgendwelchen irdischen Dingen überhaupt nicht verglichen werden kann. Das ist der Einbruch Gottes in unsere Welt.
Jesus kommt so demütig her, das hat er auch gesagt. Er kommt zu mir, demütig und sanftmütig. Und dann hat er das anzubieten. Plötzlich sind da diese Lichtstrahlen. Sind das merkwürdige Zufälle? Nein, wir haben das Erscheinungsfest, ein großes, altes christliches Fest. Die Herrlichkeit des Herrn erscheint über dir.
„Mache dich auf, wer das Licht, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir“ – das ist die alte, große Erwartung an das Kommen Jesu. Die Hirten auf dem Felde haben davon etwas mitbekommen. Die Klarheit des Herrn leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr. Die Welt Gottes war plötzlich um sie her.
Wir dürfen wissen, dass Jesus seine Herrlichkeit in dein Leben ausbreiten will, nicht durch irgendwelche sinnlichen Erlebnisse deiner Augen. Es ist ganz merkwürdig: In der Bibel waren die Augen oft Anlass zur Sünde. Schon bei Eva im Paradies – sie sah die Frucht an, die war so lieblich. Und bei Simson: Wenn er ein Mädchen sah, sind die Sicherungen rausgesprungen.
Überall waren es die Augen, die uns verführen. Aber das Ohr benutzt Gott. „Das ist mein lieber Sohn, den sollt ihr hören.“ Wo höre ich ihn? Auch das ist ein Geheimnis, das vielen Mitchristen heute nicht mehr klar ist. Das Wunderbarste am Bibelwort ist, dass Gott in der Bibel spricht und Jesus durch sein Wort zu dir spricht.
Warum ist das so? Wir können viele Bücher lesen, Zeitungen oder anderes. Aber im Wort Gottes ist eine Kraft verborgen. Warum? Weil es ein Samenkorn ist. Rose, deshalb wirkt es auch nach 25 Jahren noch.
Wir trafen gerade eine Frau, die in der schwersten Arbeit ist, in einer deutschen Großstadt in der Prostitutionsarbeit. Sie sagt: Nach 25 Jahren kamen plötzlich Frauen zu mir und sagten, sie seien schwer in dämonische Kräfte gebunden gewesen, und jetzt wollen sie Jesus nachfolgen.
Die Kraft des Wortes Gottes ist, dass der Geist Gottes redet. Der Geist Gottes kommt durch das Hören des Wortes in dein Leben. Die Herrlichkeit des Herrn erscheint über dir. Plötzlich erstaunst du nicht nur, wie er die alte Schuld wegräumt, sondern auch, wie Jesus in dein Leben treten will, wie er dir den Weg erleuchten will.
Was ist mein Leben?
Die Bedeutung der Nachfolge und das Wirken Jesu im Leben
Wenn ich so vor euch stehe und sehe, wie toll es für euch ist, dass ein alter Mann noch eingeladen wird – kann man so etwas überhaupt noch zumuten? Ich habe Erfahrung.
Das Schlimmste ist, wenn man im Rückblick sagt: „Ich habe Tage, Wochen und Jahre meines Lebens versäumt, in denen ich ohne Jesus gelebt habe.“ Das ist ganz furchtbar. Das würde ich am meisten bereuen. Ich habe gesucht, und alle, die Jesus entdeckt haben, sagen: „Es war so schlimm, warum bin ich erst so spät hierher gekommen?“ Ich kann nicht verstehen, warum ich so lange den Ruf von Jesus ausgeschlagen habe.
Er will mir begegnen. Er will Licht in deine Finsternis bringen. Er will dir groß machen, dass du ein Kind des himmlischen Vaters bist. Er will dir groß machen, dass er die Todesmacht zerbrochen hat. Und wenn du stirbst, darfst du in die offenen Arme von Jesus fallen. Er trägt dich durch zur Herrlichkeit. Das ist so groß, ich kann gar nicht verstehen, wie Menschen anders leben können.
Du darfst die täglichen Sorgen deines Lebens auf Jesus werfen. Er hat die Sorgen auf sich genommen. Er sorgt für euch. Auch in den ganz äußeren Dingen: Mensch, was ist das dort in Ruanda? Und der fährt halt im Auto. Wenn da nicht Jesus gewesen wäre, hätte man keinen Schritt mehr gehen können. Ohne ihn kann man gar nichts in dieser Welt anpacken. Was soll ich denn sonst noch tun?
Darum gibt es so schöne Erfahrungen, wo Leute sagen: „Schönster Herr Jesus, nichts soll mir lieber werden als du, der liebste Jesusmann. Ich suche dich.“ Und das Wunderbarste an Jesus ist ja seine Liebe.
Ihr habt das Programm, ich muss das zunächst einmal noch sagen: Ich war zunächst erschrocken über das Wort „radikal“. Da können ja auch Leute, die uns hassen und das Evangelium hassen, uns durch den Dreck ziehen und sagen: „Guckt, die wollen was Radikales.“ Ich will das ganz klar sagen: Was Menschen an Radikalität machen, ist immer grausam, auch unter einem frommen Mantel.
Es gab viel, was fromme Christen inszeniert haben – unter Zwang, radikal, mit Eifer. Es ist ja überhaupt ein Zeichen unserer gefallenen Welt, dass unsere Welt immer totalitär ist. Das werdet ihr ganz schnell beobachten. Die großen Reiche der Babylonier, der Mazedonier, der Römer, der Griechen, im Mittelalter, im Dritten Reich, in Russland, beim Sozialismus auf Kuba und in China unter Mao – sie sind immer totalitär. Jeder muss mitmachen. Weh dem, der aus der Reihe tanzt.
Das Radikale von Menschen ist ganz gefährlich. Ich möchte auch sagen: Ganz gefährlich ist auch, dass viele Leute meinen, in großem radikalen Eifer etwas für Jesus tun zu wollen. Das klingt doch gut, oder? Nein, das Wichtigste ist, was Jesus an dir tut und was er durch dich tut.
Jesus hat mal so gesagt, an einem Beispiel vom Weinstock: „Ohne mich könnt ihr gar nichts.“ Das ist ein Erlebnis, das erleben die Missionare. Bis überhaupt ein Visum da ist, was man da betet! Und wenn man hinkommt und die Türen verschlossen sind und die Leute sagen: „Wir wollen dich gar nicht“, wird man abgelehnt. Das ist ganz arg schwer.
Das werdet ihr merken, wenn ihr anfangt, eine Jugendgruppe zu gründen, einen Hauskreis hier oder eine missionarische Arbeit. Alle Widerstände sind da. Die Welt sperrt sich mit aller Leidenschaft gegen das Zeugnis von Jesus.
In deinem Leben, bei jedem von uns, waren es ja auch ganze Jahre, in denen wir Jesus abgelehnt haben, in denen wir die Eltern verurteilt haben, in denen wir gesagt haben: „Wir wollen nicht mehr mitmachen.“ Religionsunterricht und Feindschaft.
Aber wenn Jesus durch dein Leben wirkt, ist das etwas Wunderbares. Das musst du entdecken: Jesus will Wohnung in deinem Leben machen. Das ist das wunderbare Geheimnis der Mission, dass Jesus in deinem Leben wohnen will – in deinem Herzen, in deinen Gedanken, in deinem Innersten.
Paulus erzählt, wie er sogar kniend für die Epheser gebetet hat, in Epheser 3, dass Christus durch Glauben und Liebe in euren Herzen wohne – dass Christus Wohnung macht.
Das ist ganz wichtig. Wir dürfen nicht sagen: „Wir wollen Jesus nachfolgen, ja schön, aber wir können doch ohne ihn gar nichts.“ Meinst du, du könntest einen Menschen bekehren? Du kannst ja nicht mal dein eigenes Herz bekehren.
Darum ist es so wichtig, dass der Heide in uns mal bekehrt wird. Jesus sagt: Du musst dich selbst verleugnen. Das ist ein Hindernis: deine Lüste und Begierden, deine Vorstellungen.
Ach, das war toll, dass Rose uns das so praktisch erzählt hat. Ich möchte auch nicht sagen, viele sind auch glücklich geworden in der Ehe, in der Mission. Nicht, dass er meint, man müsse ledig bleiben. Gott hat eine Führung mit dir und einen Plan. Und der Plan ist super, den er macht.
Aber du musst denken, was Jesus durch dich tut.
Heute gibt es viele Aktionen unter Christen, fromme Aktionen, was alles ins Leben gerufen wird. Wir kommen ja aus der Hektik. Ich kam heraus: „Sei doch mal still und erkenne, ob Jesus überhaupt Raum hat in deinem Herzen. Gib ihm Raum, er will etwas Großes wirken.“
Das war in meinem Leben ganz wichtig. Wir brauchen diese Zeiten jeden Tag der Stille, um über dem Wort Gottes still zu werden. Herr, was hast du vor?
Auch das Gespräch mit anderen, die man fragt: „Ist das wohl von Jesus oder ist das bloß ein Floh in meinem Hirn, eine Schnapsidee oder ist das von dir?“
Ich glaube auch nicht, dass alles glücklich ist, wenn man so viele Gemeinden immer neu gründet. Es gibt auch viele alte, bestehende Gemeinden, wo man mitwirken kann.
Es gibt ja drei Leute, die zwölf Gemeinden gründen. Also, wir wollen einfach mit dabei sein, wo Jesus schon ist. Das ist unser Platz, und wir wollen andere suchen, die dabei sind. Das ist unser Auftrag.
Aber das Herrliche ist: Wir wollen doch nicht an diesem alten Denken der Welt mitmachen, die immer radikal ist.
Und jetzt komme ich: „Hallo, hoppla, jetzt komme ich. Herr Jesus, wo kannst du mich denn brauchen? Ich bin schwach, doch du bist stark. Deine Kraft hilft mir voran. Und ich will alles, was ich tue, mit dir machen. Anfang und Ende – du bist das A und das O.“
Bei Jesus gibt es gar kein Hindernis. Er überwindet die dicksten Mauern der Herzen. Weil du das gesagt hast, Rose: 25 Jahre und keine Frucht – wie der erste Pioniermissionar in Ostafrika, Ludwig Krapff, der nach Korntal in den Ruhestand gezogen ist, aber gesagt hat: „Es wird einmal das Evangelium wie eine Flut Ostafrika überschwemmen.“
Das weiß ich nicht aus meinem Hirn, sondern aus der Bibel, aus dem Wort Gottes. Das Wort Gottes kommt nie leer zurück.
Deshalb sind wir nicht einmal auf Erfolg angewiesen. Die großen Missionare haben nie erlebt, was heute aufgebrochen ist. Hudson Taylor hätte es nicht glauben können, was heute in China mit so vielen Millionen gläubigen Jesusjüngern passiert.
Aber ich will, dass mein Leben von Jesus gebraucht wird. Ich will nicht im alten Denken der Welt bleiben, das nur Erfolg sieht und was man sieht.
Das macht man im stillen Wirken. Da sagt Jesus: „Folge mir nach, verleugne dich selbst.“ Wir wollen immer Erfolg sehen. Und wenn nach acht Jahren alles wieder zusammenbricht und gar nichts daraus geworden ist – wie wir das in diesen Tagen oft erleben –, will ich, dass Jesus in meinem Leben wirken kann, in seiner Macht.
Darum ist das so groß: Verleugne dich selbst! In mir steckt ganz viel Hochmut, in dir auch. Der Hochmut: „Ich will etwas Großes machen.“ Jesus hat einmal im Originalton gesagt: „Was hoch ist in der Welt, das ist dem Herrn ein Gräuel.“
Er hat die Babylonier zerschlagen, das deutsche Reich in der Naziherrschaft, viele große Türme, die gebaut wurden, sind zerfallen. Pläne der Menschen sind zerfallen.
Das Welteinheitsreich des Antichristen wird auch zerfallen, weil Gott den Hochmut der Menschen nicht ertragen kann.
Aber den Demütigen gibt er Gnade. Die wissen: „Herr, von dir kommt es.“ Und ich kann dich nur bitten, dass du in meinem Leben etwas wirkst.
Dieses Gift steckt ganz tief in mir drin. Darum ist die Selbstverleugnung so wichtig – dass ich sie übe.
Du brauchst nicht immer nach der besten Gemeinde suchen. In dem Augenblick, wo wir einer Gemeinde beitreten, ist sie nicht mehr die beste. Das ist ja die Not unseres Lebens.
Aber wir haben einen Heiland. Er hat uns mit Namen gerufen, unseren Namen ins Buch des Lebens eingeschrieben. Das ist so wunderbar.
Es geht darum, radikal zu leben und zu lieben.
Auch das mit der Liebe: Ich habe doch meine Frau aus Egoismus geheiratet. Meine Liebe ist doch sehr selbstsüchtig.
Was ist denn die Jesusliebe? Habt ihr die Jesusliebe mal erlebt? Wie weit die Jesusliebe hinausgehen kann? Wie Jesus Menschen geliebt hat, die ihm ins Gesicht gespuckt haben – am Kreuz noch: „Vater, vergib ihnen!“ Das gibt es doch nicht!
Und wenn du diese Liebe Jesu, diese Jesusliebe, nie in deinem Leben gespürt hast, und jetzt die Jesusliebe, die dich treibt, nicht hast, ist dein Dienst leer.
Er hat uns zuerst geliebt. Lasst uns ihn lieben!
Deine Liebe zu Jesus ist die Kraft für alle Dienste, damit man es aus Spaß und Freude macht. Liebe zu Jesus!
Und wenn du ein Martyrium erleiden würdest und dein Leben opfern würdest ohne Jesusliebe, wäre es nichts nütze.
Wörtlich steht das in 1. Korinther 13: Wenn du alle deine Habe den Armen gibst, aber die Jesusliebe nicht in dir hast, die nur von Jesus kommt und dein Herz erfüllt, dann wäre es nichts nütze.
Und wenn du prophetisch reden könntest, alle Erkenntnisse Gottes hättest, aber die Jesusliebe nicht, wäre es nichts nütze.
Darum ist es so wichtig, dass Jesus in unserem Leben wohnt, dass er der Herr deines Lebens ist, dass er durch dich wirken kann – und das tut er.
In der Bergpredigt hat Jesus ganz am Schluss noch einmal gesagt, dass wenn er kommt und die Tür verschlossen ist und wir sagen: „Herr Jesus, wir haben für dich gewirkt, wir haben für dich sogar geweint“, und Jesus sagt: „Ich kenne euch nicht.“ Weil ihr nicht tut, was ich sage.
Darum gehört es zusammen, dass Jesus in unserem Leben wohnt, wir seine Stimme hören und gehorsam im Glauben leben.
Das ist so wunderbar, das ist das Geheimnis unseres Dienstes: radikal und konsequent Jesusliebe aufnehmen.
Anders geht es ja nicht – diese so einzigartige Jesusliebe, die mich trifft.
Ich habe viel zu wenig und viel zu viel von meiner alten Eigenart noch in mir drin.
Ich möchte noch die Fülle von Jesus haben, dass er in mir verwurzelt und gegründet ist – sei es mal im Kolosserbrief – dass Christus in mir richtig wurzelt, gefasst hat und mein Leben und meine Gedanken erfüllen kann.
Ohne ihn können wir nichts mehr.
Er will in deinem Leben wohnen und Herr sein und dein Leben leiten.
Das ist so wunderbar, in dieser Liebes- und Lebensgemeinschaft mit Jesus zu leben.
Zeugnisse aus der Missionsgeschichte und die Kraft des Wortes Gottes
Ich war einmal in Arolsen und habe dort eine Mühle besichtigt – eine alte Wassermühle mit einem großen Rad. Dabei traf ich auf einige Indonesier. Dort war vor 17 Jahren ein Müllersohn ausgewandert. Er hatte in der Bibel gelesen, dass in dieser Welt, in der Schöpfungsordnung Noachs, Sommer und Winter, Tag und Nacht, Frost und Hitze nicht aufhören.
Dann hörte er, dass es in den „droben Ländern“ keinen Frost gibt. Das konnte nicht sein, denn in der Bibel steht, dass Sommer und Winter, Frost und Hitze nicht aufhören sollen. Nun freute er sich und untersuchte das selbst auf einem Segelschiff. So verbrachte er viele Jahre seines Lebens auf See. Er hieß Uhrmacher Emde und kam schließlich nach Surabaya, wo er sich niederließ und als Uhrmacher arbeitete. So begann es in Indonesien.
Er lud Muslime in seine Wohnung ein und erzählte ihnen von Jesus. Als die ersten zum Glauben kamen, sagten die Pastoren der Kirche, das gehe nicht. Es gäbe Krieg mit dem Islam, man müsse das sofort unterlassen. Die Kolonialregierung in Holland sagte ebenfalls: „Nein, wir wollen keine Mission.“
Die Indonesier, die ich dort getroffen habe, sagten: „Wir danken, dass vor zweihundert Jahren der Uhrmacher unseren Vorfahren von Jesus erzählt hat. Was für eine Befreiung unseres Lebens das war, dass wir von Kind auf Jesus kennen dürfen!“
Neulich erzählte mir ein Freund, dass er auf einer Konferenz eine Frau auf Sumatra traf. Sie stürmte auf ihn zu und sagte: „Vielen, vielen Dank, dass er Nommensen geschickt hat.“ Er wusste gar nicht, wer Nommensen war und musste erst zu Hause nachschlagen. Nommensen ist vor hundert Jahren gestorben.
Damals waren die Dayaks Kopfjäger, die Köpfe abschnitten und dörrten. Nommensen brachte ihnen das Evangelium von Jesus nahe, und das ganze Dorf dieser Kopfjäger wurde verändert.
Das ist so wunderbar, was Jesus getan hat. Du darfst das auch in der Geschichte nachlesen. Aber jetzt ist noch viel Größeres, was Jesus durch dein Leben wirken will – und zwar dort, wo du bist. Dort fängt es an, in deiner Umgebung, mit den Mitstudenten, die du kennst, und deinen Freunden und Bekannten im Sportverein. Dort kennen die meisten Jesus nicht. Sie kennen Gott, reden von Gott, aber ob sie an Allah, ein höheres Wesen, Buddha oder etwas anderes denken, weiß man nicht.
Da muss ich sagen: Gott ist erschienen. Er hat die Schuld meines Lebens bezahlt. Er ist der Richter am Jüngsten Tag, und ich weiß, dass meine Schuld vergeben ist. Er hat sie ausgelöscht; sein Blut am Kreuz ist für mich das wichtigste Symbol – nicht bloß ein Symbol, sondern der Fakt, dass mein Leben versöhnt ist und ich mit Gott in Frieden bin. Und das ist wunderbar: Er ist auferstanden, hat die Todesmacht gesprengt, und ich darf heute schon in der Kraft von Jesus leben.
Das sind unerwartete, große Dinge! Es ist ganz wunderbar, was man erleben darf. Und es heißt in dem Wort von Jesus dort, was Gott über die Verklärung sagt: „Ihr sollt hören!“
In diesen Tagen ist es eine große Not, dass die tägliche Bibellese bei vielen Christen nicht mehr praktiziert wird. Wie kann man in den Tag hinein starten mit all seinen Aufgaben, Schwierigkeiten und Nöten, wenn man nicht zuerst eine Viertelstunde Zeit hat, auf die Stimme von Jesus zu hören?
Das Wunderbare ist: Das Wort Gottes hat die Kraft des Heiligen Geistes in sich. Darum macht es uns zu neuen Menschen, damit der Mensch Gottes vollkommen sei. Das Wort Gottes kann uns verändern, es wäscht uns. Neu geboren aus dem Samen des Wortes Gottes heißen wir es in 1. Petrus 1,23.
Das Wort Gottes macht uns neu. Es wird dein Leben verändern, wenn du dieses Wort entdeckst. Das ist die Befreiung aus all deinen Problemen und den Nöten deiner Seele. Ohne das Wort Gottes verdursten wir.
Er ist die Quelle, an der ich mich satt trinken darf – auch in all den Nöten. Ich darf ihm auch all die Ungerechtigkeiten sagen, die mir widerfahren, und er sagt: „Das kenne ich, nimm dein Kreuz auf dich.“
Leiden und Nachfolge in der heutigen Welt
In dieser Welt wird viel gelitten, und Jesus ist den Weg des Leidens gegangen. Wir wollen nicht verschweigen, dass auch heute Menschen leiden müssen, selbst in unserer freien Welt.
Gerade bei Predigtdiensten in Berlin, während des „Marsches für das Leben“, waren meine Frau und ich dabei. Wir sagten uns, wir laufen mit, obwohl wir wussten, dass es dort immer Krawall gibt. Das ist heute in unserem Land so, wenn man für eine gute Sache eintritt – nämlich dafür, dass ein Baby im Mutterleib nicht ermordet oder getötet werden darf. Frauen sollen die Möglichkeit haben, ihr Kind auszutragen. Das ist der Sinn einer solchen Demonstration.
Trotzdem waren 500 Polizisten nötig, obwohl wir nur über die Hinterstraßen und Hinterhöfe Berlins gelaufen sind. So viel Feindschaft herrscht da. Was mich am meisten erschüttert hat, war, dass uns diese Gegendemonstranten bis zum Schluss, als wir die Demo am Hauptbahnhof auflösten, lautstark beschimpften. Sie riefen: „Wir haben Spaß, ihr habt nur Jesus!“ Wortwörtlich: „Wir haben Spaß!“
Ich habe noch nie eine Frau getroffen, die gesagt hätte, es hätte Spaß gemacht, ein Kind in ihrem eigenen Leib zu töten – dort, wo ein Kind eigentlich den besten Schutz haben sollte. Ich hätte gerne mit diesen Demonstrierenden gesprochen, aber wahrscheinlich wäre das gar nicht möglich gewesen. Der Fanatismus war radikal – und zwar im falschen Sinn von radikal.
Manchmal wird einem gesagt: „Kennt ihr Jesus?“ oder „Du kannst das Kreuz auch tragen.“ Manchmal ist es wirklich ein Kreuz, wenn man von der eigenen Familie verspottet wird. In der eigenen Kirchengemeinde kann es passieren, dass man verlacht wird, weil jemand an Jesus glaubt. Ja, was denn sonst? Von wem soll ich sonst kommen?
Das Größte und Wichtigste, was wir sagen wollen, ist: Wir wollen Gottes Wort hören. Dieses Wort Gottes schafft und wirkt. Gestern hat ein Militärflieger über dem Luftraum von Libyen, in der Nähe der Stadt Fürthe, die Umrisse eines Massengrabes entdeckt. Dort lagen 34 äthiopische Gastarbeiter. Das wurde damals groß berichtet, als es vom ISIS-Terror bekannt wurde.
Die Anbeter des Kreuzes – so wurden sie genannt – wurden alle umgebracht, weil sie sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben. Die Geschichte von zwanzig Ägyptern, die bei Maggie Gobran in den Müllvierteln von Kairo lebten, ist bekannt. Maggie Gobran ist diese mutige koptische Christin, die wir gut kennen und mit der wir freundschaftlich verbunden sind. Diese Männer waren als Väter nach Libyen gegangen, um Geld zu verdienen, wurden dort von ISIS gefangen genommen und vier Wochen lang einer Gehirnwäsche unterzogen.
Sie sollten „Allah Akbar“ rufen, doch als die Messer auf sie gerichtet wurden, riefen sie: „Jesus, mann heilend!“ – nichts anderes, nur Jesus. Unter ihnen war auch ein Mann aus Ghana, der eigentlich gar nicht dazugehörte. Er versuchte nicht, frei zu kommen, sondern wollte dabei sein, wenn man das Kreuz für Jesus tragen muss.
So etwas steht nicht vor dir, aber Mut brauchst du trotzdem. Über Jesus zu sprechen und in seiner Nachfolge zu bleiben, ist der wichtigste Auftrag für dich. Heute wird zwar in vielen Gemeinden über Gott gesprochen, aber der Name Jesus wird oft mit Scheu ausgesprochen – auch bei uns selbst. Den Namen Jesus auszusprechen ist etwas sehr Persönliches, weil es zeigt, was man mit Jesus erlebt hat.
Was hast du mit Jesus erlebt? Hat er dich freigemacht? Hat er dein Leben klar gemacht? Siehst du deinen Weg? Hast du etwas erfahren? Das Wunderbare ist, dass Jesus unser Leben immer weiter umgestalten will.
Das ist ganz wunderbar. Ich sage es noch einmal: Der erste Heide, der bei der JUMIKO bekehrt werden muss, sind wir selbst. Erst wenn Jesus in unserem Leben wirklich herrscht, wird es wunderbar. Je mehr Raum er bekommt, desto besser. Er hat uns teuer erkauft, damit wir nur noch ihm gehören.
Er will neues Leben schaffen, eine neue Geburt in uns. Er macht jeden wichtig und brauchbar. Deine Gaben sind dabei gar nicht so entscheidend. Die unbegabte Frau Gledys Elwort wurde von keiner Mission angenommen. Sie reiste auf eigene Faust nach China und hat dort Großartiges mit Jesus bewirkt.
Aber du musst nicht nach China reisen. Du sollst dort, wo du bist und wo Jesus dich hinstellt, ein Zeuge sein. Niemand kann dir dann mehr Angst machen. Niemand kann dir sagen, du bist nichts und kannst nichts. Jesus gibt dir Würde.
Du kannst dich von Menschen beleidigen lassen, aber du weißt: Jesus ist für dich. Wer will da noch gegen dich sein? Ihm gehören wir im Leben und im Sterben. Darum wollen wir allen von Jesus erzählen.
Wir wollen noch beten: Herr, wir danken dir, dass wir entdecken dürfen, warum die Welt mit all ihren Schönheiten uns nicht befriedigen kann. Wenn du uns nicht angenommen hast, wirst du uns gehören. Dann werden unsere Augen aufgetan, und wir staunen über deine Wundertaten, dein Wirken und dein Tun.
Herr, wir sind sündige Menschen und werden nur durch dein Blut am Kreuz gerecht. Du hast uns mit dem Vater versöhnt. Wir wollen jetzt hier bei der JUMIKO den ganzen Schrott und Schutt unseres Lebens zurücklassen.
Herr, es tut uns leid, wo wir gesündigt haben – ohne dich. Das hat nur Schmerzen in unserem Herzen und Leid auf unsere Seele gebracht. Wir wollen frei werden. Wenn du, der Sohn Gottes, frei machst, dann sind wir wirklich frei.
Herr, wir wollen mit dir ganz neu beginnen, auch an diesem Tag. Gebrauche uns, wo und wie du willst. Wir sind gespannt, was du in unserem Leben wirkst – nicht unser altes Ich, sondern das, was du als Herrscher in unserem Herzen bewirkst. Amen.
