Einführung in das Thema Familie und biblische Orientierung
Ich bitte euch, das Mikrofon einzuschalten, danke. Ja, und ich bitte euch, die Bibel aufzuschlagen im Kolosserbrief. Diesen betrachten wir ja gerade in unseren Gottesdiensten.
Heute Morgen werden wir vor allem über das Thema Familie sprechen. Es ist schade, dass gerade Urlaubszeit ist und viele Familien heute Morgen fehlen. Ich glaube, wir müssen dann allen eine CD ins Postfach legen, damit sie die Predigt nachhören können.
Mancher sagt vielleicht: „Ich bin nicht verheiratet, habe keine eigenen Kinder.“ Aber Punkt eins: Du bist ja auch Teil einer Familie. Du hast Eltern oder Geschwister. Alle Prinzipien, die wir heute Morgen schwerpunktmäßig aus dem Blickwinkel der Familie betrachten, sind auf alle Beziehungen anwendbar.
Ob es nun Beziehungen zwischen Freunden sind, Beziehungen in einer Gemeinde oder sogar am weltlichen Arbeitsplatz – diese Prinzipien lassen sich gut übertragen. Von daher ist es nicht schwer, diese Dinge auch in unserem Alltag anzuwenden.
Ich lese im Kolosserbrief Kapitel 3, Verse 18 bis 21 und Vers 23. Entgegen dem Predigtplan bin ich heute Morgen ein bisschen ungehorsam und lese nicht bis Vers 25. Ich denke, heute schaffen wir es nicht, auch noch ausführlich über den Arbeitsplatz nachzudenken. Das würde eine Predigt vielleicht überfordern.
„Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie es sich gebührt im Herrn. Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie. Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allem, denn das ist dem Herrn wohlgefällig. Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, damit sie nicht unwillig werden. Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen als für den Herrn und nicht für Menschen, da ihr wisst, dass ihr von dem Herrn zum Lohn das Erbe empfangen werdet. Denn ihr dient dem Christus, dem Herrn. Wer aber Unrecht tut, der wird empfangen, was er Unrechtes getan hat, und es gilt kein Ansehen der Person.“ (Kolosser 3,18-21.23)
Wir neigen uns zum Gebet. Herr, wir wollen uns heute Morgen deinem Wort aussetzen, das so gut ist, so heilsam, so klar und so orientierend. Es lehrt uns und korrigiert uns in unseren Beziehungen – in Familien, aber auch zwischen Freunden und Gemeindegeschwistern. Wir bitten dich: Hilf uns heute Morgen, wirklich zu verstehen, was du zu sagen hast. Wir danken dir, Herr. Amen.
Grundlegende Prinzipien für zwischenmenschliche Beziehungen
Dieser Abschnitt steht nicht isoliert in der Bibel. Der Brief beginnt nicht mit diesem Abschnitt. Wir haben bereits einige Predigten zum Thema Kolosserbrief gehört. Außerdem haben wir Aussagen gelesen und über sie nachgedacht, die weiter vorne im Kapitel drei stehen. An diese möchte ich uns erinnern, weil ich denke, dass sie uns helfen, den Zusammenhang zu verstehen – auch wenn es darum geht, über Familie nachzudenken.
Zum Beispiel lesen wir im Vers 8: „Jetzt aber legt auch ihr alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Mund.“ Das ist ganz wichtig für zwischenmenschliche Beziehungen. Es geht darum, dass wir nicht hässlich miteinander umgehen und reden.
Im Vers 12 heißt es: „Zieht nun an als Gottes auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut.“ Das ist ganz entscheidend. Es bedeutet, sich immer wieder neu in allen menschlichen Beziehungen zu entscheiden, sich nicht so zu verhalten, wie es die eigene Natur gern zum Ausdruck bringen würde. „Anziehen“ ist hier ein willentlicher Entschluss, genauso wie das „Ausziehen“.
Zur Grundlage jeder zwischenmenschlichen Beziehung, und natürlich auch für die Familie, gilt Vers 13: „Ertragt einander.“ Das muss man manchmal auch. Ich weiß nicht, ob du deine Frau oder deine Kinder schon ertragen musstest, oder die Kinder ihrer Eltern. Aber es steht hier: „Ertragt einander und vergebt einander.“
Dann wird im Vers 14 gesagt: „Über alles zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist.“
Es wird uns geraten, uns im Vers 16 viel mit dem Wort Gottes zu beschäftigen, wenn wir über diese Themen nachdenken. Und vor allem heißt es im Vers 17: „Alles tut im Namen unseres Herrn.“
Wenn du als Frau mit deinem Mann streitest, dann sollst du es im Namen des Herrn tun. Dann wirst du merken: Ups, das geht ja nicht.
Das Ich als Hauptproblem in Beziehungen
Das Hauptproblem aller zwischenmenschlichen Beziehungen ist sehr kurz. Es besteht nur aus drei Buchstaben: I, C und H. Das ist das große Problem aller zwischenmenschlichen Beziehungen – für Ledige, für Verheiratete, für alle Kulturen und für alle Zeiten.
Ich möchte an einen Text aus dem Philipperbrief erinnern, gerade vorne dran im Kapitel 2. Dort sagt uns das Wort Gottes in Philipper 2,3: „Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des Anderen.“
Gott hatte ja mit uns ein riesiges Problem, nämlich unsere Schuld. Und wie ist er dieses Problem angegangen? Er ist es nicht mit Egoismus angegangen nach dem Motto „Wie du mir, so ich dir“, sondern er hat sein Leben gegeben – in Christus am Kreuz –, um uns mit sich zu versöhnen.
Im 2. Korinther 5,15 heißt es: „Christus starb darum für alle, damit wir, die wir leben, nicht mehr uns selbst leben.“ Das heißt, er starb als Vorbild, nicht sich selbst zu leben. Und er sagt: Genau so sollt ihr das von mir lernen – nicht mehr euch selbst zu leben, mit dem dicken Ich, um das sich alles dreht, sondern in Hingabe zu dienen.
Als wir uns bekehrt haben – und jetzt komme ich zurück zum Kolosserbrief Kapitel 3 – da haben wir einen neuen Entschluss gefasst, der im Vers 2 steht: „Trachtet nach dem, was droben ist, und nicht nach dem, was auf Erden ist; denn ihr seid gestorben.“ Also körperlich leben wir ja noch, aber wir haben uns, wie wenn man stirbt, so radikal entschlossen: Jetzt lebe ich nicht mehr für mich, sondern für Christus.
Ein älteres Buch, das ich zurzeit mit großem Gewinn lese, hat der Autor folgendes geschrieben: „Der Eigenwille ist der Ruhestörer in Ehe, Familie, Gemeinde, Arbeit und Staat.“ Der Eigenwille, der egoistische Mensch – ich meine, ihr kennt vielleicht solche egoistischen Menschen. Vielleicht gibt es irgendwo solche Leute um euch herum, und ihr habt euch entsetzt und wart froh, dass ihr so selbstlos seid und so hingegeben. Für euch ist das ja zum Glück kein Problem mehr.
Aber du musst nur heiraten, oder du musst nur Kind von Eltern werden, oder du musst Vater und Mutter werden, und du merkst, wie viel Selbst in uns lebt. Der egoistische Mensch will Selbstverwirklichung, und wenn ihm das nicht gelingt, so sagte jener Autor, dann zieht er sich gekränkt zurück. Sehr viel Rückzug in Familien, viel Kränkung, Ärger und Böses entsteht, weil mein Wille sich nicht hat durchsetzen können.
Jesus dagegen hat ganz anders gelebt. Er hat gesagt: „Ich bin gekommen, um Gottes Willen zu tun.“ Darin hat Christus seine Erfüllung gefunden – im Tun von Gottes Willen. Und deswegen ist es für uns so wertvoll und so gut, dass wir, ob wir jetzt zum Beispiel Frauen oder Kinder sind, unseren Willen nicht vor Menschen beugen, sondern vor Gott. Letztlich gehorchen wir ihm und nicht Menschen.
Wenn du zum Beispiel einen problematischen Chef hast, dann kannst du natürlich reagieren: gegen ihn, schlecht über ihn reden oder ihm mal so richtig Kontra geben oder ganz einfach kündigen – alles möglich. Du könntest dich aber auch demütigen vor Gott und sagen: „Herr, es war dein Plan. Ich bin hier an diesem Arbeitsplatz, du willst, dass ich einen Chef habe. Das ist Teil deiner Ordnung. Und wenn ich jetzt eben diesen Chef habe, dann will ich jetzt nicht mein Selbst durchsetzen, sondern selbst lernen, was ich zu lernen habe.“
Denn das Problem in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen ist in der Regel nicht der andere, sondern mein Ich. Wir erwarten, dass der andere sich demütigt und ändert. Ich meine, es gibt ja auch tausend Gründe dafür, warum mein Nächster sich bitteschön ändern müsste, weil er sich ja wirklich schlecht verhält – nicht so wie ich.
Aber in einem weltlichen Buch habe ich dieser Tage folgenden Satz gelesen: „Wer seine Lage verbessern will, der ändere sich selbst.“ Zugegebenermaßen ist das schwer. Aber den anderen zu verändern ist unmöglich. Also mache ich lieber das Schwere – als das Unmögliche. Ich habe wenigstens eine Chance, mich zu verändern oder, jetzt biblischer ausgedrückt, mich verändern zu lassen von Christus, um ihm ähnlicher zu werden.
Die Rolle der Frau in der Familie und Gemeinde
Das sind die Vorgedanken, und es ist mir sehr wichtig, dass wir erkennen, wo unser eigentliches Problem liegt. Dieses Problem betrifft besonders euch Frauen. Ihr Männer, hört jetzt mal weg, denn ich rede nur zu den Frauen.
In Vers 18 heißt es: „Ihr Frauen ordnet euch euren Männern unter, wie es sich gebührt im Herrn.“ Klingt das gut? Macht das Spaß? Ist das nicht ganz eure Natur? Habt ihr nicht immer genau das gefühlt, gedacht und gewollt? Natürlich ist das nicht so, denn ihr Frauen habt, wie wir Männer auch, ein Problem. Dieses Problem heißt „Ich“, also das eigene Ich.
Es ist auch gar nicht zeitgeistlich modern, dass Frauen sich ihren Männern unterordnen. Das war damals nicht modern, sonst hätte Paulus das nicht aufschreiben müssen. Wenn das damals selbstverständlich gewesen wäre, wenn es in den Genen der Frauen gewesen wäre, dann hätte Paulus das nicht schreiben müssen. Also gab es dieses Problem offensichtlich schon immer. Heute wird es halt lauthals propagiert – von der Politik bis zu Soziologen und anderen.
Ich möchte einiges deutlich machen: Die Bibel lehrt keine Unterdrückung und ist ganz gegen die Ungleichbehandlung von Frauen. Dass Frauen zum Beispiel die gleiche Arbeit wie Männer verrichten, aber 300 Euro weniger verdienen, ist nicht biblisch. Denn jeder Arbeiter und jede Arbeiterin ist ihres Lohnes wert.
Die Bibel ist nicht gegen Frauen, sondern wertschätzt sie. Schließlich war die Frau der Schlusspunkt der Schöpfung Gottes. Nichts ist im Schöpfungsbericht so ausführlich beschrieben wie die Erschaffung der Frau. Deshalb ist die Frau etwas ganz Besonderes. Die Bibel ist ganz gegen Entwürdigung und Herabsetzung der Frau.
Deswegen, ihr Männer – ob Ehemänner oder Männer im Umgang mit Frauen – achtet auf den Wert und die Würde einer Frau. Wir brauchen euch Frauen ganz dringend. Als Gott die Frau schuf, sagte er: „Ich will dem Mann eine Hilfe schaffen.“ Ich sage das immer bei Trauungen: Das heißt nicht „Hilfsarbeiterin“, sondern es ist das gleiche Wort, das Gott verwendet, wenn er sagt: „Gott, der Herr, ist deine Hilfe.“
Das heißt, was Gott geschaffen hat, als er zur Ergänzung des Mannes die Frau schuf, war eine dringend notwendige Ergänzung, um ein Leben zur Ehre Gottes führen zu können.
Die Bibel ist auch ganz gegen die Frau als Objekt, gegen die Willkür des Mannes. Pornografie und sexueller Zwang in der Ehe sind für Gott abscheulich. Gott hat Frauen geschaffen, damit sie geehrt und geliebt werden.
Und doch, liebe Frauen, gibt Gott Ordnungen für das Zusammenleben. Jesus unterstellt sich dem Vater, der Heilige Geist verherrlicht Jesus, der Mensch dient Gott, der Arbeitnehmer dient dem Arbeitgeber, Kinder gehorchen den Eltern. Für die Ehe hat Gott eine Ordnung gegeben: Der Mann trägt die Verantwortung für die Familie. Er ist nicht der Boss und auch nicht der, der bedient werden muss. Er trägt Verantwortung.
Ich habe immer wieder den Eindruck, dass viele christliche Männer das nicht begreifen. Sie meinen, sie könnten genüsslich vorlesen: „Ihr Frauen, gehorcht euren Männern in allen Dingen.“ Das ist ihr großes Thema. Aber das große Thema Gottes ist, dass er Verantwortung gegeben hat.
Deshalb, ihr Frauen, geht es nicht darum, dass ihr euch der Willkür der Männer unterwerft. Sondern ihr sollt vor Gott begreifen, dass Gott meinem Ehemann die Hauptverantwortung für unsere Ehe gegeben hat – oder meinem Vater für unsere Familie. Das hat Gott so geordnet.
Und deswegen stehen wir immer vor Gott, nicht vor Menschen. Wir sehen nicht den Mann, sondern wir sehen Gott, der eine gute Ordnung gegeben hat. Wenn die Ehe in Turbulenzen gerät, wird Gott den Mann zur Verantwortung ziehen und sagen: „Du hast die Verantwortung. In deiner Ehe läuft es nicht gut. Ich habe zuerst mit dir zu reden.“
Der Mann würde am liebsten sagen: „Ja, ist alles gut, ich führe dich mal zu meiner Frau, rede du, Gott, mal mit meiner Frau.“ Aber Gott braucht uns nicht, auch uns Männer nicht, wenn er mit unseren Frauen reden will. Gott ist groß genug, das zu tun.
Ihr Frauen seid dazu da, den Männern behilflich zu sein, weil sie es alleine nicht schaffen, ein Leben zur Ehre Gottes zu führen. Das gilt für die Ehe und auch für die Gemeinde.
Auch wenn ihr nicht der biblischen Überzeugung seid, dass Frauen und Männer in gleicher Position die Gemeinde leiten sollen, habt ihr eine große Mitverantwortung. Ihr sollt uns unterstützen, ergänzen und auch ermahnen, damit die Gemeinde zur Ehre Gottes dienen kann.
Es gibt eine ganz andere Perspektive für die Erziehung der Kinder, für das Leben in der Ehe und für das Leben in der Gemeinde. Aber ihr Frauen: Was hier steht – „Ihr Frauen ordnet euch den Männern unter“ – ist Gottes Anweisung, so ist Gottes Ordnung.
Ich betone das Wort „Ordnung“, nicht „Unterdrückung“. Gott hat Ordnung geschaffen zum Wohl der Menschen und zur Freude Gottes. Wo dieser Grundsatz von euch Frauen gelebt wird, wo ihr diese Ordnung Gottes anerkennt, da entsteht Segen für eure Familien, für die Gemeinden oder wo immer ihr lebt – weil es Gottes Ordnung ist.
Das gilt nicht nur, wenn ihr einen perfekten Ehemann habt. Sonst müsste sich nämlich keine Frau unterordnen. Es ist Gottes Ordnung, die er gegeben hat, und weil es Gottes Ordnung ist, ist sie gut und segensreich.
Vielleicht ist es manchmal ein Glaubensschritt für eine Frau, sich darauf einzulassen und zu sagen: „Okay, wenn das hier so steht, dann will ich das leben.“ Auch wenn sie zitternd betet, weil sie weiß, ihr Mann ist nicht so perfekt, wie er sein sollte.
Manchmal ist es auch ein Kreuz, sich einem Mann zu unterstellen. Der Herr Jesus hat aber gesagt: „Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst.“ Da sind wir wieder beim großen Ich. Und er sagt: „Nehme sein Kreuz auf sich.“ In dem Fall meint das, dass die Frau sich dem Mann unterordnen soll.
Und dann sagt Jesus: „Folge mir nach.“ Das ist der Weg Jesu. Jesus hat das auf der Erde gelebt. Er war dem Vater in allem untertan, auch wenn er nicht verheiratet war. Er war Gott untertan, und das hat er gelebt. Das dürfen auch wir lernen.
Gedanken zur Rolle der Mutter und Berufstätigkeit
Ganz kleiner Exkurs – dann verlasse ich euch, Frauen, also von der Ansprache her.
Der Zeitgeist sagt, Mütter müssten schnell wieder arbeiten gehen, wenn sie Kinder bekommen haben. Der Staat sorgt ja so wunderbar mit den tollen Kitas, und die Kinder werden ja nirgends so gut gefördert wie dort, wenn sie von den Eltern wegkommen und endlich in die Kita gehen. Sie könnten sich ja gar nicht gesund entwickeln, wenn da nicht professionelles Personal diese Kinder nach vorne bringt.
Das ist sehr unbiblisch.
Für manche Familien ist das eine Rettung – das muss man auch sagen. Für manche Kinder ist es eine Rettung, wenn sie in eine Kita dürfen, wenn sie ein Zuhause haben, das eine Katastrophe ist. Das gibt es leider auch. Aber es ist nicht der Grundgedanke Gottes. Grundsätzlich ist es nach Titus 2 so, dass ihr Frauen häuslich und gütig sein dürft, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird.
Ihr dürft eine Atmosphäre schaffen in eurem Zuhause, die einzigartig ist. Niemand ist so wichtig für ein Kind wie seine Mutter, und niemand kann ein Kind so fördern wie seine Eltern. Ich rede jetzt vom Generellen, nicht von manchen Katastrophen, die ich eben erwähnt habe.
Bevor eine Frau, die Kinder hat, wieder berufstätig wird, sollte sie sich vielleicht ein paar Motivationsfragen stellen, nämlich:
Ist es notwendig? Das heißt, wendet es eine Not von meiner Familie ab, weil der Mann einfach so schlecht verdient oder gar arbeitslos und krank ist?
Suche ich das Wohl anderer, oder geht es mir darum, dass ich es für meine psychische Gesundheit brauche? Verwirkliche ich mich selbst? Geht es um mein Selbstwertgefühl? Geht es sogar um die finanzielle Unabhängigkeit von meinem Mann?
Wird es meiner Familie nützen oder in erster Linie mir? Bekommt Gott die Ehre durch das, was ich tue – in Familie und Beruf?
Will ich, dass mein Kind zu fremden Menschen eine bessere Beziehung aufbaut als zu mir? Soll es mit Freude und Leid zu anderen gehen, weil es dort Zeit und Wärme bekommt? Und sollen andere Menschen mein Kind mit Normen und Werten prägen, die eventuell nicht dem biblischen Maßstab entsprechen?
Ist es wichtiger, die Anerkennung von meinem Chef zu bekommen als das Lächeln und die Umarmung eines Kindes?
Diese Fragen hat im Wesentlichen eine Sozialpädagogin formuliert, nicht ich – also jemand, die von Berufs wegen damit jeden Tag beschäftigt ist.
Vielleicht ist es ein Luxus für eine Frau, mehr Zeit zu haben, wenn sie zu Hause bleibt. Und da hat sie wunderbar Zeit für Gottes Wort und das Gebet, von dem wir ja immer zu wenig haben. Sie hat Möglichkeiten, anderen Frauen Jesus zu bezeugen, manchen Dienst in der Gemeinde zu übernehmen, Senioren zu besuchen oder Alleinstehenden eine Heimat zu geben.
Denkt darüber nach! Lasst euch nicht prägen vom Zeitgeist, sondern vom Willen unseres Herrn.
Die Verantwortung der Männer in der Ehe
Jetzt dürfen die Frauen durchatmen. Die Männer haben schon die ganze Zeit gebibbert und gedacht: „Oh, wenn er den Frauen so etwas sagt, was sagt er dann uns?“
Haltet euch fest: Ich bin ein Mann, und was ich jetzt sage, sage ich auch zu mir selbst. Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie.
In einem weltlichen Buch habe ich neulich ein kurzes Gespräch gelesen. Ein Mann sagt zu einem anderen: „Ich empfinde keine Liebe mehr für meine Frau. Was soll ich tun?“ Die Antwort lautet: „Liebe sie.“ Der erste Mann entgegnet: „Ich habe dir doch gerade gesagt, ich empfinde keine Liebe.“ Daraufhin sagt der andere: „Liebe sie denn! Liebe ist ein Gefühl? Lieben aber eine Tätigkeit. Gefühle kann ich nicht einfach so produzieren, das können nur Schauspieler für einen Film – und die sind dann nicht echt, aber tun es. Lieben kann ich, wenn ich will.“
Lieben ist eine Tätigkeit, bei der ich mich entscheide, das Beste für den anderen zu suchen.
Denken wir noch einmal an die Beziehung zwischen uns und Jesus. Die Grundlage der Beziehung zwischen Gott und uns ist seine Liebe. Er hat uns zuerst geliebt – hier am Kreuz.
Und das sagt Jesus uns Männern. Da bin ich ganz glücklich, dass ich das auch leben darf, und ich hoffe, du auch. Wenn der Herr Jesus in Epheser 5,25 sagt: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.“
Die Liebe des Mannes zu seiner Frau ist die entscheidende Grundlage für das Gelingen der Ehe. Das bedeutet für einen Mann, Verantwortung zu tragen – nicht zu kommandieren, nicht den Chef zu spielen. Du bist dafür verantwortlich, dass in deiner Familie die Liebe regiert. Und das beginnt mit deiner Liebe zu deiner Ehefrau.
Seid nicht bitter gegen sie oder voller Ärger über sie. Das schließt die Liebe aus.
Wenn ich zum Beispiel einen Mann treffe, der sich gerade richtig über seine Frau geärgert hat, und ich ihn dann frage: „Liebst du deine Frau?“ dann würde er mich vielleicht am liebsten anfahren und sagen: „Jetzt ist nicht der richtige Moment für so eine Frage.“ Denn Zorn und Liebe schließen sich aus. Ich rede hier von der Tat, nicht von den Gefühlen.
Wenn ich gegen meine Frau, meine Kinder oder meinen Arbeitskollegen reagiere, dann baue ich Feindschaft auf – nach dem Motto: „Wie du mir, so ich dir.“ Der Mann sagt etwas, das der Frau nicht passt, dann gibt es eine Gegenreaktion. Es entsteht ein Hin und Her, Aktion, Reaktion, und manchmal endet das in einem Krieg.
Jesus hat aber gesagt, in Bezug auf Feindschaft – und ich meine damit einfach, wenn wir uns gegenseitig bombardieren: „Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten.“
Ich habe am Anfang gesagt: Das Hauptproblem der Ehe ist das Wörtchen „ich“. Und in dem Moment, in dem dein Ehepartner dich ärgert – ich spreche jetzt zu den Männern –, wenn deine Frau dich ärgert oder aufregt, wie wirst du dann reagieren? Indem du sagst: „Ich werde dir mal zeigen, wer hier der Herr, der Chef ist. Was du kannst, kann ich schon lange. Ich könnte dir noch ganz andere Dinge vorhalten.“ Oder wirst du das tun, was in Römer 12 steht?
Du wirst in dem Moment ja nicht sagen: „Meine Frau ist gerade mein Feind.“ Aber wenn du zurückschießt, verhältst du dich wie ein Feind.
Und die Bibel sagt hier: Mit Feinden soll man so umgehen – wenn sie Hunger haben, gib ihnen zu essen, wenn sie Durst haben, gib ihnen zu trinken. Dadurch sammelst du feurige Kohlen auf ihr Haupt.
Wird das eine gute Strategie für uns Männer sein im Umgang mit unseren Frauen, wenn sie uns ärgern? Ihnen Gutes zu tun? Sie würden dich vielleicht kaum wiedererkennen.
Ich habe das mal für mich so gesagt – es ist ein bisschen flapsig formuliert, aber es steckt ein tiefer Sinn dahinter: Ehe ist eigentlich aktive Sterbehilfe.
Ich möchte erklären, was ich meine. Nicht, dass ihr denkt, ich empfinde seit meiner Heirat, ich möchte lieber sterben – nein, bloß nicht. Aber es ist eine aktive Hilfe, meinem Ich zu sterben.
Es gibt keine engere Beziehung auf dieser Welt als die zwischen Mann und Frau. Da ist man live. Wenn ich nicht bereit bin, mir selbst zu sterben – und meine Frau auch nicht –, dann lebt der Krieg.
Das Problem ist nicht der andere, sondern ich. Daher kommen die meisten Eheprobleme, weil man seinem Ich, seinem Willen, seinen Überzeugungen und seiner Meinung nicht gestorben ist.
Und wenn der Mann Mangel an Liebe lebt…
Ich wünsche euch, dass eure Frau eines Tages sagt: „Weißt du, ich bin so glücklich, dass ich einen Mann habe, der nach Epheser 5,25 lebt.“
Wenn deine Frau dir das sagt, dann – ich hätte beinahe gesagt – kannst du stolz darauf sein. Aber das wäre falsch. Vielmehr darf es ein Ansporn sein zu sagen: „Wow, dann will ich weiterkommen.“
Gehorsam und Ehre in der Beziehung zwischen Kindern und Eltern
Jetzt können sich Frauen und Männer entspannen. Ich komme zum nächsten Abschnitt: Kolosser 3,20: „Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern, sofern sie vernünftig sind, denn das ist dem Herrn wohlgefällig.“
Das Problem, das Kinder haben – und ich meine hier nicht nur die kleinen Wackler, sondern alle, die noch in Beziehung zu ihren Eltern stehen, besonders wenn sie vielleicht noch zu Hause leben und in gewisser Weise von den Eltern abhängig sind – ist der Eigenwille der Eltern.
Das ist ja das Problem: Wenn die Eltern keinen eigenen starken Willen hätten, hätten wir ja gar kein Problem mit ihnen, oder? Stell dir mal vor, Tisi kommt zu ihrem Papa und sagt: „Hey Papa, ich hätte eigentlich gern ein bisschen mehr Taschengeld.“ Der liebe Deinhard hat einen großzügigen Tag und fragt: „Wieviel hättest du denn gern mehr?“ Sie sagt: „Hm, wie wäre es mit zwanzig Euro?“ Und er antwortet: „Ach, du bist so bescheiden, ich gebe dir lieber fünfzig Euro mehr.“ Tisi wäre begeistert von Papa. „Nimm mich mal an, kannst ja mal ausprobieren.“
Und dann kommt Batja zu ihrer Mutter und sagt: „Hey, ich will mit meinen Freundinnen den Abend verbringen. Wann muss ich denn zu Hause sein?“ Die Mama fragt: „Was schlägst du denn vor, vielleicht zwölf Uhr?“ Und die Mama würde sagen: „Ist viel zu früh, bleibt doch bis drei!“ Batja wird ihre Mama nicht mehr erkennen – toll, super!
Aber das ist natürlich nicht so. Und das war auch kein Erziehungstipp für Eltern, jetzt so zu handeln, nur um sich bei den Kindern beliebt zu machen. Das wäre in diesem Fall wahrscheinlich ziemlich falsch.
Darf ich euch jungen Leuten etwas sagen? Deinen Eltern zu gehorchen bedeutet, Vertrauen in die Ordnung Gottes zu haben. So ist das mit dem Gehorsam. Gehorsam den Eltern gegenüber bedeutet, Vertrauen in die Ordnung Gottes zu haben. Diese Ordnung Gottes ist gut.
Vielleicht ist es dein Dickkopf, der das Problem schafft. Du bist so unglücklich wegen deiner Eltern, aber eigentlich müsstest du unglücklich sein, weil dein Ich dir immer wieder neu so sehr zu schaffen macht. Ungehorsam zu sein würde bedeuten: Ich muss für mich selber sorgen, und Gottes Ordnung ist nicht gut.
Wenn ein junger Teenager mit seinen Eltern streitet, laut schreiend aus der Tür geht und sie hinter sich zuknallt – natürlich mit entsprechenden Worten – dann kann er sicher sein, ihm milde gesprochen, dass im Flur Jesus auf ihn wartet und ihm sagt: „Weißt du, du lehnst dich eigentlich gerade gegen mich auf. Denn ich habe Ordnungen gegeben in der Familie, und ich habe dir deine Eltern gegeben.“ Das muss euch klar sein.
Versteht ihr, diese sehr hinterfragenden Maßstäbe gelten nicht nur für Papa und Mama, die gelten auch für euch. Nachher kommen die Eltern auch noch dran, also denen sage ich auch noch was.
Vielleicht ist deine Rebellion auch ein Ausdruck davon, dass du dein Leben Jesus nie wirklich anvertraut hast, nie deinen Willen unter Jesus gestellt hast. Und wer seinen Willen nicht unter Jesus stellt, der findet es natürlich auch noch viel schwieriger, den Eltern zu gehorchen.
Es bedeutet nicht, dass Kinder und Eltern nicht miteinander reden, bevor eine Entscheidung fällt, dass man da auch mal diskutiert. Aber wenn der Vater oder die Mutter eine Entscheidung getroffen haben, dann ist es ein Zeichen von Ehren gegenüber den Eltern, wenn man ihnen dann auch vertraut und gehorcht.
Denn Gottes Wort sagt: Ehre Vater und Mutter, damit du lange lebst. Es muss nicht unbedingt heißen, wenn ich meinem Papa gehorche, werde ich hundert Jahre alt. Aber es will sagen, dass Segen auf dein Leben kommen wird.
Warum? Weil es so viel Spaß macht zu gehorchen? Weil der Papa so perfekt ist? Nein. Sondern weil Gottes Ordnungen perfekt sind.
Wenn Kinder sich entschließen, ihren Eltern zu gehorchen, auch wenn es noch so grummelt, ist das im Inneren wie ein Sprung ins kalte Wasser. Aber ich rate dir: Probier’s mal aus. Probier mal, nicht wieder zu diskutieren, sondern zu sagen: Herr, deine Ordnungen sind gut. Und jetzt bin ich mal gespannt, was passiert, wenn ich meinen Zorn runterschlucke und mich zum Gehorsam entschließe.
Du wirst erstaunliche Erfahrungen machen, weil Gottes Wort gut ist: Ehre Vater und Mutter.
Die Verantwortung der Eltern im Erziehungsprozess
Jetzt können die Jugendlichen wieder entspannen und den Stift rausholen, um alles mitzuschreiben, was ich jetzt den Eltern schreibe. So können sie es ihnen in einem günstigen Moment vorlesen.
Liebe Eltern und liebe Großeltern, ich bin auch Opa und weiß, wovon ich spreche: Kinder lernen vor allem durch das Vorbild. Auch in der Gemeinde lernen sie nicht zuerst durch Worte, sondern durch unser Vorbild.
Wenn eine Frau immer wieder die Entscheidungen ihres Mannes unterläuft, kritisiert und anficht, wie soll das Kind dann lernen, einfach mal zu tun, was die Mama ihm sagt? Es sieht ja beim Papa, bei der Mama, dass sie das ja selbst nicht macht. Und wenn ein Mann seine Frau nicht in Hingabe seines Herzens liebt, wie soll dein Sohn Selbstlosigkeit lernen?
Wenn das Ich der Eltern nicht gestorben ist – um diesen Begriff noch einmal aufzugreifen –, wie sollen Kinder Gehorsam lernen? Es geht hier um die Wurzel, die gezogen wird. Sie brauchen eine geistliche Wurzelbehandlung. Das ist unser Ich, das so oft gar nicht gestorben scheint.
Manchmal reizt der Eigenwille der Kinder sie zum Zorn. Das kennen wir ja alle: Die Kinder bekommen einen Zornanfall, und wir sagen, „Schrecklich, unsere Kinder!“ Wenn ich das so gemacht hätte, mein Vater hätte aber… Da kannst du ja mal deinen Papa fragen, ob es bei dir viel besser war.
Aber manchmal bekommen Kinder auch Zorn, weil die Eltern versagen, wenn sie ihre Kinder überfordern und damit mutlos machen. So steht es hier: „Ihr Kinder, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, damit sie nicht mutlos werden.“
Wir können unsere Kinder auch zum Zorn reizen, weil wir mehr Gebote geben als Liebe, mehr Forderungen stellen, als ihnen Zeit zu geben. Wie viele Väter kommen kaum vor in ihren Familien? Das ist ein Jammer. Wie sollen deine Söhne lernen, was es bedeutet, ein Mann zu sein, wenn sie dich nicht beobachten können? Manche nörgeln mehr, als sie ermutigen.
Ich habe etwas gelesen, das möchte ich euch einfach vorlesen. Ein Autor hat einiges aufgeschrieben, warum Kinder mutlos oder zornig werden:
Kinder werden mutlos und zornig durch das Verschulden der Eltern, zum Beispiel wegen eines mangelhaften Vorbilds. Die Mutter kann sich dem Vater nicht unterordnen, der Vater liebt die Mutter nicht hingebungsvoll.
Man kann sie zornig machen durch Überbehütung, indem man ihnen keine angemessene Freiheit gibt. Wenn kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten und Handlungen gesetzt wird, werden Kinder unselbständig und irgendwann rebellisch und zornig.
Sie werden zornig, wenn man Geschwister bevorzugt vor anderen. Sie werden zornig durch mangelnde Wertschätzung, wenn wenig Lob ausgesprochen wird, oder durch unrealistische Erwartungen, wenn nichts mehr gut genug ist, was die Kinder machen.
Wenn die Zuneigung fehlt, verbal oder auch körperlich: Wisst ihr, dass mir schon manche junge Leute gesagt haben – da könnte ich heulen –, sie sagen mir, „Mein Papa hat mich nie in den Arm genommen, mein Papa hat nie gesagt, dass er auf mich stolz ist.“ Das ist schrecklich.
Musst du dich wundern, wenn dein Kind nicht gehorcht, wenn du ihm keine Achtung entgegenbringst, keine Zuneigung? Sie werden zornig durch mangelnde Fürsorge, wie einen gewissen privaten Raum. Auch Kinder haben einen Anspruch auf einen privaten Raum, wo die Eltern nicht alles kontrollieren dürfen.
Sie werden manchmal aber auch zornig durch Mangel an Strukturen und Regeln, und wenn diese nicht umgesetzt werden, dann ist das Kind verloren. Es weiß gar nicht mehr: Was soll ich jetzt? Was darf ich nicht?
Sie werden mutlos durch eine Atmosphäre der Kritik, anstatt dass unsere Kritik konstruktiv und positiv ist. Und manchmal – das fand ich schockierend – werden Kinder auch zornig durch mangelnde Aufmerksamkeit.
Der Autor wies darauf hin, dass David seinem Sohn Absalom keine Aufmerksamkeit mehr schenkte, bis dieser schließlich die Rebellion gegen seinen Vater anzettelte.
Natürlich werden Kinder auch zornig, wenn die Eltern sie übermäßig strafen oder sie körperlich, verbal oder psychisch missbrauchen.
Es ist eine wunderbare Aufgabe, in die wir heute Morgen Johannes und Lara auch geleitet haben: euer Vater- und Muttersein. Wir merken, wie viel wir daran zu lernen haben. Und wenn wir nicht unserem Ich gestorben sind, werden wir das nicht können.
Die Prägung von Kindern durch ihre Umgebung
Ich schließe mit einem kleinen Text, den eine mir unbekannte Frau geschrieben hat, unter der Überschrift „Kinder lernen, was sie erleben“.
Kinder lernen, was sie erleben. Wenn ein Kind mit viel Kritik lebt, lernt es zu verurteilen. Wenn ein Kind mit Feindschaft lebt, lernt es zu streiten.
Wenn ein Kind mit Verachtung lebt, also lächerlich gemacht wird, wird es scheu. Wenn ein Kind mit Verurteilung lebt, lernt es, sich schuldig zu fühlen.
Wenn ein Kind dagegen mit Toleranz lebt, lernt es, geduldig zu sein. Wenn ein Kind mit Ermutigung lebt, lernt es Selbstvertrauen. Wenn ein Kind mit Lob lebt, lernt es, zu wertschätzen.
Wenn ein Kind fair behandelt wird, lernt es Gerechtigkeit. Wenn ein Kind in Sicherheit lebt, lernt es zu glauben. Wenn ein Kind Anerkennung erfährt, wird es lernen, sich selbst zu mögen.
Und wenn ein Kind mit Annahme und Freundschaft lebt, wird es Liebe in der Welt finden.
Ich weiß nicht, ob die Autorin gläubig ist, das war nicht zu entnehmen. Aber diese Sätze waren für mich sehr nachdenkenswert.
Zusammenfassung und Aufruf zur Veränderung
Ich fasse zusammen: Das Problem in unserer Gesellschaft zeigt sich auch in unseren Ehen und Familien, unter Freunden und in Gemeinden, im Beruf und in der Gesellschaft allgemein. Es hat zwei Seiten: Zum einen den Egoismus, weil wir unserem Ich nicht gestorben sind. Zum anderen sind wir oft nicht willens oder nicht in der Lage, so zu lieben, wie Christus liebt.
Geschwister, wer sagt: „Ich bin überhaupt nicht egoistisch und ich liebe, wie Christus liebt“, der ist entweder nicht von dieser Welt oder völlig blind. Weil wir alle in dieser Spannung leben und noch Mühe haben, unser Ich im Tod zu halten, wie die Bibel es sagt, und weil wir alle Mühe haben, so zu lieben, wie Christus die Gemeinde liebt, müssen wir alle lernen. Egal ob wir Ehemann oder Ehefrau, Vater oder Mutter, Kind sind – wir brauchen den Gleichklang von Liebe und Respekt für unsere Ehen, für unsere Kinder, für unsere Eltern und für all unsere Beziehungen.
Deshalb, ihr Frauen, nehmt es als eine göttliche Ordnung an, euren Männern zu unterordnen. Das heißt: ihnen zuzugestehen, dass sie ihre Verantwortung vor Gott leben. Betet für sie, betet für sie mehr, als ihr auf sie einredet, damit sie dieser Verantwortung gerecht werden.
Ihr Männer, lernt eure Frauen zu lieben. Ihr habt einen viel höheren Maßstab als die Frauen, nämlich die Liebe, wie Christus die Gemeinde liebt.
Ihr Kinder, seid euren Eltern gehorsam und ehrt sie. Viele eurer Nöte entstehen genau aus diesem Grund: weil ihr euren Eltern nicht gehorchen könnt, weil euer Herz nicht verändert ist. Die meisten Probleme schaffen uns nicht die Eltern, zumindest in der Regel. Natürlich gibt es auch ganz unrühmliche Ausnahmen. Doch die meisten Probleme schaffen wir uns als Kinder selbst.
Und wir als Eltern, lasst uns ein Vorbild sein, damit die Kinder an uns sehen, wie man liebt und wie man Respekt zeigt.
Ja, wie üblich, machen wir nun einen kleinen Moment still, jeder an seinem Platz, um nachzudenken. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, Gott eine Antwort zu geben, vielleicht.