Einstieg in die postmoderne Glaubensfrage
Passe ich hier wirklich mit meinem Glauben an Gott? Die Antwort darauf ist klar und lässt keinen Zweifel zu.
Wir leben in der sogenannten Postmoderne. Dieser Begriff hat nichts mit der Telekom zu tun, auch wenn man meinen könnte, er beziehe sich auf die Erinnerung an die alte Post. Früher war die Moderne angesagt, und das war im vergangenen Jahrtausend. Die Zeit nach der Moderne nennt man eben Postmoderne. Ob dieser Ausdruck pfiffig oder ein wenig verrückt ist, müssen wir hier nicht weiter diskutieren.
Die Postmoderne zeichnet sich dadurch aus, dass alles gleichgültig nebeneinander steht, wie in einem großen Supermarkt. Grundsätzlich verzichtet man darauf, die Dinge zu bewerten. Stattdessen besteht Koexistenz, also alles kann gleichberechtigt nebeneinander leben.
Diese Zeit ist, zur Überraschung mancher, die früher so todsichere Prognosen stellten, gerade durch einen Boom der Religion gekennzeichnet. Wer sich noch ein wenig mit Geschichte auskennt, erinnert sich vielleicht daran, dass der alte Karl Marx einmal behauptete, die Religion werde langsam verschwinden. Er hat lange darauf gewartet, doch es passierte nicht. Inzwischen studiert man den Sozialismus und Marxismus in der Geschichte, liest darüber in Büchern aus Bibliotheken – und was boomt, ist die Religion.
Es ist unglaublich, wie stark die Sehnsucht der Menschen ist. Ob sie es wollen oder nicht, sie müssen sich mit den letzten Fragen ihres Lebens auseinandersetzen und sich damit quälen. Diese Sehnsucht wird immer größer.
Wir haben heute in unseren Gesellschaften materiell so viel wie nie zuvor und so viele Wahlmöglichkeiten. Eigentlich müsste man den Eindruck haben, dass ein hohes Maß an Glück und Zufriedenheit herrscht, dass die Menschen gut versorgt und satt sind. Doch der Hunger nach Sinn und Erfüllung wächst und wächst. Das ist wirklich erstaunlich.
Die Weltausstellung als Spiegel der Zeit
Wir hatten ja im letzten Jahr – manche erinnern sich noch – in Hannover eine Weltausstellung. Solche Weltausstellungen sind, ob sie einem nun gefallen oder nicht, immer auch ein gewisses Fieberthermometer einer Zeit.
Diese Weltausstellung war es in jeder Hinsicht. Denn normalerweise, seit etwa 150 Jahren, gibt es solche Weltausstellungen alle paar Jahre. Sie sind seit jeher ein Barometer für den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt gewesen. Das war die Philosophie, die damit verbunden wurde. Der moderne Mensch begann sein Programm 1851 bei der ersten Weltausstellung im Crystal Palace in London.
Damals galt die Überzeugung, dass der Fortschritt in naturwissenschaftlicher und technischer Entwicklung den Menschen befähigt, die Welt zu einer friedlichen Welt umzugestalten und wirklich zur Erfüllung zu bringen. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war dieser Optimismus auf dem Höhepunkt. Man sagte, wir seien die erste Generation, die technisch und organisatorisch in der Lage sei, den Menschen ein Leben ohne Leid und Unglück zu ermöglichen.
Dann jedoch folgten zwei Weltkriege, Stalin, Hitler – oder umgekehrt – es kam Auschwitz und vieles andere, was niemand vorhersehen konnte. Am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts war die Zuversicht in den Fortschritt stark erschüttert. Die Weltausstellung im Jahr 2000 spiegelte diese tiefe Verunsicherung und diesen Zweifel sehr gut wider.
Normalerweise erwartete man dort – und manche hofften darauf – die brisantesten technischen Neuerungen zu sehen. Doch diese Erwartung wurde enttäuscht. Die technischen Innovationen waren eher bescheiden. Man hätte auf der Cebit mehr davon sehen können.
Aber was man dort nicht erwartet hatte und was boomte, war Religion. Im westlichen Teil der Weltausstellung gab es sieben Tempel der asiatischen Religionen. Alle Weltreligionen präsentierten sich auf eine sehr eindrückliche und stark missionarische Weise. Der Besucherstrom war enorm.
Der indische Pavillon zum Beispiel hatte, entgegen seinem Ruf als Land der Informationstechnologie, eigentlich nur ein Programm: Yogatherapie. Es wurde gezeigt, wie man über die indische Religion zur Erfüllung des Lebens gelangt. Der indische Pavillon hatte sechsmal so viele Besucher wie vorgesehen, sodass sie diese kaum alle aufnehmen konnten.
Es gab einen großen nepalesischen Pavillon mit jungen Leuten aus Nepal, die leidenschaftlich darstellten, wie die Integration von Buddhismus und Hinduismus in ihrem Land aussieht. Im Islampavillon wurden die täglichen Gebete gezeigt. Es herrschte eine unglaubliche Sehnsucht.
Ich vergesse nicht, dass dies fast gar nicht dem Klischee einer Weltausstellung entsprach, bei der man üblicherweise die Zukunftshoffnungen der Welt im technischen Bereich vermutet. In einem Nationenpavillon saß während der gesamten fünf Monate immer ein Handleser. Ich werde diese Bilder nie vergessen.
Ich habe fünf Monate auf der Expo gelebt, als Leiter des Pavillons der Hoffnung, des Jugendpavillons dort. Ich habe die Weltausstellung in all ihren Facetten aufgesogen. Immer wieder beobachtete ich, wie in diesem Pavillon – ich möchte die Nation nicht nennen – der Handleser saß. Eine lange Schlange von Europäern mit sorgenzerfurchten Gesichtern stand an, um ihr Schicksal aus den Handlinien lesen zu lassen – von einem asiatischen Handleser.
Das Quantum an Lebensangst war übergroß. Da half kein Internet, und die modernste Technologie war völlig nutzlos. Stattdessen waren es die Religionen selbst, die präsent waren. Planet M. Bertelsmann zeigte einen religiösen Film mit dem Titel „Wir suchen die Wahrheit, wie die Welt entstanden ist“. Am Ende hieß es: Viele Antworten, aber keiner hat die Wahrheit.
Alles war religiös. Das war das geheime Thema: Religion boomt. Die Sehnsucht der Menschen war groß. Ich bin froh, dass wir dort gewesen sind. Fast eine Million Menschen besuchten unseren Pavillon der Hoffnung, der bewusst die Gestalt eines großen Fisches hatte – ein Symbol der Christen – oder die Geschichte von Jona.
Für die meisten war die Verbindung klar: Umkehr zu Gott als Quelle der Hoffnung und des neuen Lebens. Wir hatten eingeladen zu einer Reise der Hoffnung. Eine halbe Million Menschen sahen einen dramatischen, provozierenden, modern gemachten, computeranimierten Film mit der Geschichte vom verlorenen Sohn und dem barmherzigen Vater.
Über hunderttausend Menschen – man geht ja auf einer Weltausstellung nicht davon aus, dass man sich dort mit Glauben beschäftigt oder betet. Das vermutet man eher auf Kirchentagen oder ähnlichen Veranstaltungen, aber doch nicht auf einer Weltausstellung. Trotzdem ließen sich so viele Besucher in unserem Pavillon einladen, nach dem Film in einen kleinen Raum der Hoffnung zu kommen.
Dort taten wir nichts anderes, als sie einzuladen, ein Gebet der Hoffnung zu sprechen. Ein Gebet der Hoffnung, so wie wir es hier an jedem Abend bisher angeboten haben: ein Anfangsgebet, um sein Leben Christus anzuvertrauen und die Reise der Hoffnung zu beginnen – in der Spur des lebendigen Gottes, der Himmel und Erde geschaffen hat, der seine Arme ausbreitet und uns nach Hause ruft.
In diesen Armen bei Gott, dem Schöpfer der Welt, startet die Reise der Hoffnung unseres Lebens – hinein in eine Welt, die so viel Unsicherheit bringt. Aber hier wird eine Schneise geschlagen. Ja, das war eine Welt der Religion.
Die Rolle der Christen in der heutigen Gesellschaft
Ich wünsche mir viel mehr – das sage ich mal so in Klammern oder als Fußnote – dass diejenigen, die Christen in diesem Land sind und diese Namen nicht nur aus Gewohnheit tragen oder weil sie zufällig in einer Statistik auftauchen, sondern die damit auch inhaltlich für ihr Leben etwas verbinden, sich nicht ins Ghetto zurückdrängen lassen. Vielmehr sollten sie fröhlich, dialogfähig und offen auf dem Marktplatz dieser Welt auftreten und das Gespräch suchen, natürlich!
Es gibt keine keimfreien Zonen mehr, keine Ghettos, in denen man in unserer Gesellschaft einfach für sich sein kann und geschützt ist in dem, was man denkt, ohne von anderen infrage gestellt zu werden. Einfach nur aus Gewohnheit so weiterzuleben und zu denken, wie man es immer schon getan hat, reicht nicht. Tradition ist kein Argument dafür, etwas immer so zu machen, wie es schon immer gemacht wurde. Das ist das dümmste Argument, das man sich vorstellen kann.
Entweder es gibt Positionen und Lebensorientierungen, die das Gespräch mit anderen verdienen und den frischen Wind der Kontroverse aushalten, oder man kann sich diese Positionen auch gleich abschminken. Sie taugen dann nicht fürs Leben, nicht für die Bewältigung eines Lebens in einer komplizierten, unübersichtlichen Moderne.
Ja, natürlich hat das Christentum seinen Platz in dieser „WG“ – in dieser Welt. Es gibt heute keine andere Welt als diese, und so lebe ich begeistert und fröhlich in ihr. Denn selten hatten wir eine Zeit, in der es in Europa so viel Freiheit gab wie heute. In 2000 Jahren Christentumsgeschichte hat es nie eine Zeit gegeben, in der Christen die Möglichkeit hatten, so offen und frei auf dem Marktplatz der Welt für ihre Überzeugungen einzutreten.
In den meisten Jahrhunderten der Christentumsgeschichte in diesem Land haben die Regierungen entschieden, was die Untertanen zu glauben hatten. Wer sich dem nicht anpasste, musste entweder das Land verlassen, wurde verfolgt, kam ins Gefängnis, verlor sein Hab und Gut, wanderte in die USA aus oder erlitt Schlimmeres. Den meisten ist gar nicht bewusst, dass wir erst seit etwa zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren – nach insgesamt zehn Jahren in Europa – offene Grenzen haben wie nie zuvor in zweitausend Jahren. So können wir wirklich zu unseren Überzeugungen stehen, das Gespräch führen und den offenen Diskurs über das führen, wofür es sich lohnt zu leben, was unser Leben trägt und welche Orientierungen unser Leben bestimmen – nicht nur unser persönliches, sondern auch das unserer Gesellschaft.
Worum geht es? Es ist eine Riesenchance! Deshalb liebe ich Veranstaltungen wie diese, die einen ersten Hauch geben können, einen ersten bescheidenen Anfang, raus aus dem Ghetto, raus aus den Museen in die Öffentlichkeit zu gehen.
Ich leide darunter wie ein Hund, wenn ich Christen sehe, die sich mit gebeugtem Rücken und leicht verschüchtertem Blick in ihre Hauskreise verklemmen und überhaupt mit niemandem teilen, was sie offensichtlich auch nicht wirklich bewegt. Sonst würden sie auf den Marktplatz der Welt gehen. Sonst würden sie nicht runterschlucken und heimlich für sich behalten, was das Leben ist.
Denn wenn man etwas vom Leben gespürt hat, kann man es nicht für sich behalten. Man muss es anderen sagen.
Die Herausforderung des Pluralismus und der Relativität
Nun, sie gehört in diese Wohngemeinschaft, selbstverständlich passt sie da hinein. Wo denn sonst?
Wir nennen diese Zeit die Postmoderne. Warum werden dabei so viele Fremdwörter verwendet? Fremdwörter sind oft ein Zeichen von Unklarheit, weil man sich nicht intelligent genug ausdrücken kann.
Diese Zeit ist geprägt von dem, was wir heute Pluralismus nennen. Pluralismus bedeutet nicht nur, dass es vielfältige Formen gibt – das ist ja der Plural. Pluralismus heißt, dass es viele verschiedene Anschauungen, Weltanschauungen, Grundüberzeugungen, Lebensstile und Lebensorientierungen gibt, die sich gegenseitig widersprechen können. Dennoch existieren sie alle gleichberechtigt nebeneinander, ohne dass man sie eigentlich bewerten darf.
Die Grundphilosophie dahinter lautet bei vielen: Alles ist relativ. Das heißt, niemand darf für sich und seine Meinung beanspruchen, dass diese für alle gilt. In unserer Gesellschaft darf jeder alles glauben, und jeder wird in dem, was er glaubt, respektiert – natürlich auch die Christen. Man kann seinen Glauben entschieden und präzise vertreten und wird dafür Hochachtung finden. Es heißt dann, es sei toll, dass sich jemand so engagiert.
Vorausgesetzt wird allerdings eine Grundspielregel, die für uns alle gilt, mehr oder weniger ausgesprochen: Niemand ist berechtigt, niemand darf behaupten, dass das, woran er glaubt oder wovon er überzeugt ist, für alle gilt. Wenn jemand das tut, ist der Spaß vorbei. Denn alles ist relativ gültig, nichts ist absolut für alle gültig – alles ist relativ. Das ist das Grundprinzip.
Diese These hat jedoch zwei Schwierigkeiten. Die erste ist rein logischer Natur: Wenn alles relativ ist, gilt das dann auch für den Satz „Alles ist relativ“? Oder gilt dieser Satz nicht? Ist er absolut gültig? Dann wäre eben nicht alles relativ. Alles wäre relativ außer diesem einen Satz, nämlich der Behauptung, dass alles relativ ist. Da stimmt etwas nicht.
Wenn aber wirklich alles relativ ist, dann ist auch dieser Satz relativ. Also muss man die Frage nach der Wahrheit stellen. Das sagt einem das gesunde Denken. Das ist eine Schwierigkeit dieser Philosophie. Sie ist für einen intellektuell kritischen Menschen nicht ganz stimmig. Es wundert mich deshalb, dass so viele diesen Satz nachplappern.
Die zweite Schwierigkeit ist, dass kein Mensch danach leben kann. Die Zeit schreitet fort, ich werde gezwungen, mein Leben zu leben. Ich kann die Zeit nicht anhalten. Ich muss die Minuten, Sekunden und Stunden verbringen. Das bedeutet, ich muss aus den vielen möglichen Optionen eine auswählen. Es ist nicht möglich, alles zugleich zu leben.
Ich muss mich entscheiden, was ich lebe. Es gibt nicht die Möglichkeit, sich alle Optionen offen zu halten. Jede Entscheidung vernichtet in jedem Augenblick viele andere Optionen, weil ich eine Möglichkeit leben muss. Ich kann zwar im nächsten Augenblick meinen Kurs ändern und eine andere Möglichkeit wählen, aber dann habe ich die erste gewählt und die anderen verworfen.
Das heißt, ich kann nach diesem Prinzip nicht leben. Ich muss immer eine Entscheidung treffen, worauf ich mich praktisch gründen will, wie mein Leben geführt werden soll. Und da gibt es eben nicht einfach dies und jenes und noch etwas, sondern ich muss leben. Die Frage „Wie will ich leben?“ duldet keine Nichtbeantwortung.
Das ist die Schwierigkeit. Theoretisch klingt das alles gut: Alles existiert nebeneinander, alles ist gleichgültig. Doch zum Schluss wird natürlich auch alles gleichgültig. Das funktioniert weder konsequent logisch noch im praktischen Leben. So lebt auch niemand.
Jeder lebt festgelegt auf seine Wahl, auf seine Option. Vielleicht wechselt man sie häufig, aber das ist ein Zeichen dafür, dass man nicht weiß, wohin man will, weil man ständig die Richtung ändert. Das kann auch eine Möglichkeit sein: die Orientierungslosigkeit, der man sich verschrieben hat.
Vielfalt der Religionen und ihre Bedeutung heute
So, und jetzt gibt es natürlich die Welt der Religionen – die großen und die kleinen, die selbstgemachten und die bedeutungsvoll historischen. Diese Religionen stehen nicht irgendwo fern, sondern sind alle in unserem Land präsent.
Die bedeutendste Religion mit dem größten Zulauf, insbesondere unter den Intellektuellen unseres Landes, ist in Deutschland der Buddhismus. Von Ulrich Wickert bis Nina Hagen sympathisieren viele mit dem Buddhismus. Viele sagen ja zum Buddhismus, zum Islam, Hinduismus und zu all den esoterischen Ausprägungen.
Heute Nachmittag war ich in der wunderschönen Altstadt von Schwäbisch Gmünd und schaute mir neugierig die Auslagen der Buchhandlungen an. Dort kann man sehen, was in Schwäbisch Gmünd geglaubt wird. Große Fensterauslagen mit Tarot, Steinen und allem, was die Esoterik zu bieten hat, sind dort zu sehen. Ein riesiges Angebot, wie in einem Supermarkt.
Das ist heute so in Ihrer Stadt genauso wie in anderen Städten. Wenn Sie in jede Bahnhofsbuchhandlung gehen, sehen Sie das genaue Spiegelbild dessen, was heute unser Hunger ist. Die Leute sagen, es gibt so viele verschiedene Religionen, aber irgendwie glauben wir doch alle an das Eine. Manche haben Angst, dass es so viel Streit darum gibt – und wenn man dann an Indien, Nordirland oder andere Orte denkt, wo religiös untermischte Konflikte herrschen, sieht man, wie schrecklich das sein kann.
Daraus entsteht die Angst, dass je mehr man das hochkocht, desto mehr Konfliktpotenzial entsteht. Also ist unser größtes Ziel heute, wie wir das alles unter der Decke halten. Das Beste scheint zu sein, dass man nichts so ganz ernst nimmt und sagt: Alle sind doch irgendwie bei verschiedenen Ausprägungen alle gleich.
Nun gut, das Erste: Wenn man die Religionen respektiert, dann sollte man sich wenigstens mit ihnen beschäftigen. Ich finde es geradezu peinlich, bei der hohen Anzahl von Muslimen in unserem Land, wie wenige Menschen, auch wie wenige Christen, den Koran gelesen haben. Das halte ich für völlig unakzeptabel. Die Bhagavadgita oder den Koran sollte man kennen. Wie kann man Menschen im Dialog begegnen, wenn man nicht weiß, was ihnen wichtig und heilig ist?
Es gibt keine Möglichkeit für ein wirklich verständnisvolles Gespräch miteinander, wenn man nicht weiß, worüber man redet. Aber kaum jemand weiß es. Ich will jetzt keine Umfrage machen, Sie können sich die Frage ja selbst beantworten. Ich weiß nicht, ob eine Mehrheit hier in diesem Saal den Koran wenigstens einmal gelesen hat.
Das ist aber eine Mindestvoraussetzung für ein Miteinanderleben in einer Gesellschaft: dass man einander kennt. Wie soll das sonst gehen? Wenn man sich nicht kennt, führt das dazu, dass man Angst voreinander hat. Unkenntnis führt zu Unsicherheit und Angst, und Angst führt immer zu Aggressivität. Das ist ein hochgefährliches Potenzial für eine Gesellschaft, in der so verschiedene Prägungen miteinander leben wollen.
Manche machen sich das Geschäft relativ einfach und sagen: Das ist doch alles irgendwie dasselbe. Dann sage ich: Bitteschön, habt so viel Respekt, dass ihr die Religionen ernst nehmt, in dem, was sie sagen. Wieso glauben wir alle irgendwie an einen Gott? Der Buddhismus zum Beispiel lehrt, dass es keinen Gott gibt. Das ist eine Grundüberzeugung. Wenn jemand trotzdem aus sozialen Gründen an irgendeinen Gott glauben will, kann er das tun. Das wird nicht bekämpft. Aber nach der Lehre des Buddhismus gibt es keinen Gott.
Das macht den Buddhismus für Westeuropäer, die einen atheistischen Hintergrund haben, aber sich trotzdem nach Spiritualität sehnen, sehr attraktiv. Es gibt keinen Gott, sondern nur die vier heiligen Wahrheiten: Dass das Leben Leiden ist, dass das Leiden aus dem Begehren kommt, aus dem Durst, und dass der Durst überwunden werden muss. Die Überwindung dieses Lebensdurstes, der die Quelle des Leidens ist, geschieht im achtgliedrigen Pfad Buddhas.
Nur jeder Mensch selbst kann das tun, indem er durch mehrere Existenzen diesen achtgliedrigen Pfad lebt und so zur Erlösung findet. Diese Erlösung bedeutet das Auslöschen ins Nirwana, das zugleich das Nichts und die Seligkeit ist.
Der Hinduismus, die indischen Religionen – die meisten wissen schon gar nicht, dass das gar keine Einheitsreligion ist, sondern eine westliche Bezeichnung. Hinduismus ist eine westliche Bezeichnung für eine Vielzahl von Glaubensrichtungen.
Man muss den Koran lesen, denn dort wird gesagt, dass es einen Gott gibt und dass er Gerechtigkeit will. Alles andere, was in der Bibel steht, im Alten und Neuen Testament, sei Fälschung. Im Islam wird Jesus sehr verehrt. In Sure 4 heißt es: Wenn die Juden sagen, sie hätten Jesus, den Messias, getötet, dann lügen sie. Sie haben ihn nicht getötet, sondern einen, der ihm ähnlich war, denn Gott ist allmächtig und weise.
Was ist denn nun? Ist in Jesus Gott gekommen und hat uns seine Liebe bewiesen? Oder ist die Behauptung, dass in Jesus Gott selbst gekommen ist und dass er gekreuzigt wurde als Beweis der Liebe Gottes, eine Gotteslästerung? Es ist doch nicht alles dasselbe.
Nun kann man sagen: Sehen Sie, das haben wir gleich gedacht, es ist alles so schwierig, deshalb glaube ich ja auch nichts. Wenn Sie an all das nicht glauben, dann müssen Sie trotzdem Ihre Religion machen. Dann hängen Sie dem Egokult an, dass Sie sich für Gott halten und als letzten Maßstab über alles urteilen. Oder Sie folgen dem Geldgott.
Ich habe das gestern Abend versucht auszuführen: Wir alle suchen etwas, brauchen etwas, brauchen Sicherheit und Anerkennung. Jeder hat seinen Gott, die Frage ist nur, was es ist. Man braucht nicht unbedingt eine große Weltreligion. Man kann auch ganz praktisch an sich selbst, an seine Freundinnen, an die Beziehungen, ans Geld glauben und von dort Sicherheit und Anerkennung beziehen.
Was Arno vorhin sagte, hat vielleicht viele verblüfft: Dass ein Ehepaar sich gegenseitig als Randerscheinung bezeichnet. Tja, wenn wir einander sagen: Du bist mein Ein und Alles, wer so etwas sagt, sollte man sofort wegen versuchten Mordes verhaften. Denn wer einen anderen so strapaziert und überfordert, dass er ihn gottfürchtig spielen lässt, bringt ihn um.
Aber wir müssen irgendeinen Gott haben. Irgendwo brauchen wir Halt, irgendwo müssen uns Sicherheit, Wertschätzung und Anerkennung zukommen. Wenn wir Gott, den Schöpfer, nicht kennen oder kein religiöses System haben, dann hängen wir uns an Menschen, an uns selbst – das ist das Verrückteste, weil man das ja am schnellsten durchschauen kann – oder an das Materielle, an das Geld.
Ohne Religion kann niemand, ohne Bindung an sein Leben kann niemand existieren. Das ist so.
Umgang mit religiöser Vielfalt: Spielregeln für Dialog und Respekt
Was macht man jetzt? Was macht man jetzt in diesem unübersichtlichen Bereich?
Meine zwei Spielregeln sollten wir sehr, sehr beherzigen – sowohl für das Verfahren in unseren Gesellschaften als auch für uns persönlich. Die erste lautet: Wir sollten einander als Menschen ernst nehmen, wirklich ernst nehmen. Das heißt, das, was dem anderen wichtig ist, nicht nur als aufgesetzt abtun, sondern uns innerlich so damit auseinandersetzen, dass wir damit ringen.
Wenn ich um die Wahrheit ringe, wenn ich mich mit einem Menschen bespreche und wir eine Basis finden, dann ist das ein Ausdruck des Ernstnehmens. Wenn ich zu jemandem sage: „Kannst du glauben, was du willst, du bist mir eh schnuppe“, dann ist das keine tragfähige Basis für das Zusammenleben. Man kann das sagen, wir leben total aneinander vorbei, aber wir brauchen eigentlich mehr.
Wenn Toleranz bedeutet, dass mir egal ist, was die anderen glauben, ich mich nicht dafür interessiere und deshalb soll das auch an mir abprallen, dann trägt das im Grunde nicht durch. Wir spüren es in unserer Gesellschaft: Im DDR-Bereich wurde das alles ignoriert, und nun haben wir plötzlich einen Aufbruch von Fremdenfeindlichkeit, besonders bei jungen Leuten, die überhaupt nicht gewohnt sind, mit Fremdem umzugehen. Wenn man nicht informiert ist und nicht dialogfähig, dann bricht eines Tages diese Unsicherheit und Unkenntnis durch. Sie schlägt um in Angst, und Angst schlägt um in Aggressivität und Gewalt.
Das ist das Problem, das wir in der Gesellschaft haben. Deshalb ist es keine Lösung zu sagen, wir nehmen das alles überhaupt nicht ernst und kümmern uns gar nicht. Das ist nicht Toleranz, das ist Gleichgültigkeit und Menschenverachtung. Und die Saat der Menschenverachtung geht eines Tages im Zynismus und in der Gewalt auf. Das ist unvermeidlich.
Also ist meine erste Spielregel, die ich empfehle: Ernst nehmen. Es mag uns anstrengend sein. Warum muss ich mich mit dem Koran beschäftigen? Warum soll ich auf einen indischen Freund und seine Glaubensüberzeugung hören? Warum soll ich das wirklich studieren? Nur wenn ich jemanden ernst nehme und um die Wahrheit ringe, lerne ich auch selbst etwas dazu. Dann werde ich herausgefordert: Worauf gründe ich eigentlich mein Leben?
Ich habe das in einer schweren Lebensschule selbst gelernt. Ich habe ein Jahr lang im Nahen Osten gelebt, in einer Region mit einer absoluten Mehrheit von Muslimen. Die Herausforderung, Freunde zu haben, die völlig aus dem Islam lebten, hat mich dazu getrieben, den Koran zu studieren und zuzuhören. Das hat mich enorm herausgefordert, auch zu fragen: Was ist denn nun Wahrheit? Worauf gründe ich mein Leben? Worauf kann ich leben und sterben?
Wenn man standhält und diese oberflächlichen, blasierten Spielereien aufhält, wenn man die Mühe der Auseinandersetzung auf sich nimmt, dann sind alle Beteiligten irgendwie Gewinner. Das ist das Erste: Ernst nehmen und um Wahrheit ringen.
Das Zweite ist in jedem Fall Respekt. Eine Auseinandersetzung, auch eine kritische, kann nur mit Respekt geschehen. Wer die Welt der Religionen kennenlernt, erfährt eine große Hochachtung. Es gibt in allen Religionen Menschen, die ein vollkommenes Christentum leben. Leute aus Afrika und Asien kommen hierher, Freunde aus der Dritten Welt, die sagen mir: „Was ist denn eigentlich Christentum bei euch? Das sind doch Leute, die Mitglied irgendeiner Firma sind, aber sie wissen gar nicht warum und stehen zu nichts. Das ist doch total Heuchelei in Westeuropa.“
Ich musste vor einigen Jahren einen bedeutenden Mann aus Sri Lanka bei einer christlichen Versammlung übersetzen. Er sagte: „Wissen Sie, wenn Sie uns Christen in Sri Lanka in einer Welt des Buddhismus und teilweise des Hinduismus einen Gefallen tun wollen, dann bekehren Sie sich zu dem Christus, nach dem Sie firmieren. Denn die intellektuellen Gesprächspartner bei uns sagen: Ehe du kommst und mich einlädst, an deinen Jesus Christus zu glauben, geh doch nach Westeuropa. Wir haben doch an diesen Universitäten dort studiert. Bekehr doch mal die, die sich Christen nennen, zu ihrem Christus, und dann komm zu uns und rede mit uns über deinen Jesus.“
Dann sagte dieser Mann aus Sri Lanka: „Sie könnten uns weltweit einen großen Gefallen tun. In Deutschland firmieren hier alle als Christen. Wie wäre es, wenn sie das lebten oder den Namen ablegten? Das würde uns Klarheit schaffen und ehrliche Gespräche unter ehrlichen Leuten ermöglichen, anstatt diese Heuchelei zu leben – ein Christentum ohne Christus.“
Das ist ja sehr merkwürdig. Hier, Herr Dekan in Schwäbisch Gmünd, sind es doch wahrscheinlich knapp neunzig Prozent Mitglieder christlicher Kirchen, oder? Siebzig, neunzig, ja, auch schon ziemlich säkularisiert. Na gut, siebzig Prozent immerhin. Ich schätze mal, dass es nicht anders ist als in anderen Städten, dass der durchschnittliche Gottesdienstbesuch bei vier bis fünf Prozent liegt.
Und wie wäre es, wenn wir, die wir dieses Namensschild über unserem Leben haben – Christen – uns auf diesen Christus beziehen und uns wenigstens damit auseinandersetzen? Ich bin immer sehr erstaunt, wenn ich bei Veranstaltungen wie diesen oder bei Gesprächskreisen erlebe, dass Menschen plötzlich innerlich aufwachen und den Schritt tun, wirklich Christus folgen zu wollen. Dabei bekommen sie überall Schwierigkeiten – in ihren Familien, in ihrer Umgebung, von Leuten, die alle auch als Christen firmieren und Mitglieder christlicher Kirchen sind. Die sagen: „Man muss doch nicht übertreiben, jetzt dreht er durch, das geht wahrscheinlich in eine Sekte, jetzt fängt er an, ständig die Bibel zu lesen, das muss ein Krankheitssymptom sein.“
Das habe ich alles wirklich von ernsthaften Menschen gehört. Man kann alles unter dem Label Christentum tun, nur wenn man es ernst nimmt, was die Bibel sagt und wer Christus ist, kommt man in unserem Land schnell in den Verdacht, ein Sektenanhänger zu sein. Das finde ich merkwürdig. Das finde ich merkwürdig.
Also Respekt voreinander, vor den Religionen. Und dann gehört für mich, das sage ich ganz deutlich: Die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden. Ich bin mit Überzeugung Christ und mache keinen Hehl daraus, dass ich Menschen für Christus gewinnen will. Das habe ich in dieser Woche von Anfang an getan und werde ich heute tun, solange Gott mir Atem gibt.
Aber ich werde mit der gleichen Entschlossenheit in diesem Land dafür kämpfen, dass alle, die etwas anderes vertreten, dem ich nicht zustimmen kann, ohne Benachteiligung und in Freiheit leben können. Ich habe in einem islamischen Land lange genug gelebt, in dem ich nicht riskieren konnte, im Bus über Christus zu sprechen, weil islamfeindliche Propaganda mit dem Gefängnis bestraft wird. Ich möchte nicht, dass das in meinem Land so ist.
Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden. Und die Leidenschaft von uns Christen muss darin bestehen, dafür zu kämpfen, dass wir in unserem Land ein Klima schaffen, in dem jeder Fremde seine Überzeugung vertreten kann – solange er anderen nicht schadet. In völliger Freiheit, ohne Angst, ohne Benachteiligung, seinen Glauben leben kann, ihn auch öffentlich bekennen und werben kann. Dieses Recht hat in diesem Land jeder, und dafür werde ich jederzeit kämpfen.
Das ist die andere Seite. Mir machen heute Christen Sorgen, die so viel Angst um ihr unsicheres Christentum haben, dass sie meinen, wenn irgendwo eine Moschee ist und der Muezzin ruft, könnten sie langsam die Segel streichen. Was für eine Angst! Diese Unsicherheit führt zu Aggressivität, Spannung und Gewalt.
Respekt voreinander heißt ernst nehmen, heißt ringen um die Wahrheit. Ich erinnere mich an die Welterstellung der Leiter der anderen Pavillons, mit denen ich sehr gut befreundet war – der anderen religiösen Pavillons. Niemand von ihnen hat mir je zugemutet, den Gedanken zu akzeptieren, wir glauben alle dasselbe. Wir wussten ganz genau, dass wir grundverschiedene Meinungsverschiedenheiten hatten, die ganz grundlegende Lebensorientierungsunterschiede ausmachten.
Wir haben uns respektiert, waren befreundet und konnten so miteinander sprechen. Ein phantastisches Klima des Dialogs, des wechselseitigen Ernstnehmens und des Ringens um die Wahrheit. Denn es geht um Menschen, nicht um Rechthaberei für irgendeine Firma. Es geht darum, dass Leben gelingen soll.
Deshalb ist die Frage: Was ist Wahrheit?
Die Botschaft des Paulus in Athen
Für Christen gilt nicht nur Toleranz, sondern viel mehr. Wer wirklich an Christus glaubt, schwört auf Feindesliebe – selbst dann, wenn der Andersdenkende sich als Feind verhält. Für den, der Christus nachfolgt, gilt: „Ihr sollt eure Feinde lieben, segnet die, die euch fluchen, tut Gutes denen, die euch beleidigen und verfolgen.“
Was bedeutet das? Wir brauchen das heute als Zusammenhaltsmittel in unserer Gesellschaft viel mehr als diese blasierte Toleranz, die angeblich darauf basiert, dass keiner den anderen wirklich ernst nimmt – und auch sich selbst nicht. Daraus entsteht ein Klima von Menschenverachtung und Gleichgültigkeit, in dem Geld regiert. Das ist kein stabiler Zusammenhalt für eine komplizierte gesellschaftliche Situation.
Wir brauchen eine viel größere Dynamik: die Gelassenheit und Leidenschaft der Feindesliebe. Selbst derjenige, der mir keinen Respekt zeigt, soll spüren, dass Gott ihn wertschätzt und dass ich ihm in der Liebe Gottes begegnen will. Das ist eine revolutionäre Kraft.
Das sind meine beiden Spielregeln: Erstens, den anderen ernst nehmen und um Wahrheit ringen. Zweitens, Respekt zeigen und für die Freiheit kämpfen, in der Menschen sich äußern können.
Nun leben wir in der Welt, in der wir leben – einem Supermarkt der Religionen. Ich möchte im Schlussteil kurz darauf eingehen, wie es in diesem Supermarkt der Religionen mit der Person Jesus Christus aussieht.
Ein faszinierendes europäisches Beispiel dafür ist die Stadt Athen. Athen war das Kulturzentrum, das geistige Zentrum der alten Welt. Es war zwar nicht mehr das politische Zentrum der Welt, aber nach wie vor das Kulturzentrum. Paulus kam in diese Stadt. Selbst heute kann man die letzten Ruinen auf der Agora, dem Marktplatz, und oben auf der Akropolis besuchen und bekommt einen Eindruck von der erhabenen Schönheit der klassischen griechischen Kultur.
Paulus sah das alles noch intakt und war tief beeindruckt. Er hatte Zeit und wartete auf jemanden. Tag für Tag ging er auf die Agora, den großen Marktplatz. Das war damals in Griechenland nicht nur der Platz, um Gemüse zu verkaufen, sondern auch der Ort, an dem Philosophen diskutierten. Unter dem wunderbaren blauen Himmel Griechenlands ließ sich gut diskutieren. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre, und dort fanden gewissermaßen Weltausstellungen statt. Es war eine Neugierde vorhanden – sprichwörtlich war Athen bekannt dafür, immer neugierig zu sein und darauf bedacht, etwas Neues zu hören und zu sagen.
Solche Neugier wünsche ich mir, wenn ich die Lethargie unserer Gesellschaft sehe. Neue Fragen zu stellen – wer fragt, der lebt; wer nicht mehr fragt, ist schon fast tot.
Diese Atmosphäre war sehr interessant und inspirierend. Paulus mischte sich ein, ohne Berührungsängste. Er begann, über die Grundfragen des Daseins, des Gemeinwesens und der einzelnen Existenz zu diskutieren.
Während er dort stand und die Diskussion mitverfolgte, begann er von einem Mann namens Jesus von Nazareth zu erzählen, der die Schlüsselrolle Gottes ist. Er berichtete, was Jesus getan und gelehrt hatte, wie man ihn gekreuzigt hatte, wie er gestorben war, wie Gott ihn auferweckt hatte und wie Paulus selbst, ein leidenschaftlicher Gegner Jesu und seiner Anhänger, ihm begegnet war, sich total umgekehrt hatte und nun in Athen stand, um mit den Leuten auf dem Markt zu diskutieren.
Die Zuhörer reagierten skeptisch und fragten: „Was redest du da? Irgendeine historisch datierte Figur aus einem Winkel des Römischen Reiches, bei euch Juden, soll die Wahrheit Gottes in Person sein? Hast du denn nicht begriffen, was uns Platon oder Aristoteles gelehrt haben? Weißt du nicht, dass Wahrheit niemals innergeschichtlich, niemals in Fleisch und Blut sein kann? Das vergeht alles. Göttliches ist in unserer Seele. Der Leib ist ein Gefängnis für die Seele, er muss sterben und auf den Komposthaufen, damit das Göttliche befreit wird. Der ewige Geist schwebt über allem, unwandelbar als ewige Wahrheit. Es mag hier und da eine Einkleidung dieser Wahrheit geben, aber niemals kann ein konkreter Mensch die Wahrheit sein. So kannst du nicht denken, du hast nichts begriffen, du bist ungebildet.“
Paulus entgegnete: „Was ihr tut, ist eine Vergeistigung der Wirklichkeit. Ihr zieht die Begriffe von der Wirklichkeit weg ins Jenseits, und dort oben ist nichts als euer Nebel, eure Gedanken. Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, ist ein Gott der Geschichte. Er ist mitten in unserer Wirklichkeit. Er begegnet uns in Fleisch und Blut, er wird Mensch und kommt auf unser Niveau zu uns. Sonst könnten wir nichts von Gott begreifen. Seine Liebe und Heiligkeit zeigt er uns, indem er die bitterste Konsequenz unseres Lebens trägt. Er wird gekreuzigt. Das ist nicht nur Opfer der Brutalität der Menschen, sondern Gott selbst trägt das Gericht, das Nein des heiligen Gottes, das eigentlich mich treffen müsste, damit ich frei sein kann, in seinem Schutz leben und in neue Verbindung zum Schöpfer kommen kann.“
„Du spinnst“, sagen sie. „Wie soll das gehen?“ Paulus antwortete: „Nein, ich habe es gedacht, ich spinne, ich habe es bekämpft, glaubt mir. Aber Gott hat selbst erklärt, dass dieser Jesus gültig ist. Nicht, dass wir das deuten, es kommt nicht darauf an, was ihr in eurer Schule oder ich als Meinung vertrete. Es geht nicht um Rechthaberei, was soll das? Wir müssen uns nicht streiten. Gott hat gehandelt: Nach anderthalb Tagen hat er den Gekreuzigten auferweckt, ihn verwandelt in die Wirklichkeit Gottes und so erklärt, dass er die Schlüsselrolle hat. Ohne ihn läuft nichts mehr in dieser Welt. Ihn hat er eingesetzt, um am Schluss die Entscheidung zu treffen. Er ist der Richter, an dem sich die ganze Weltgeschichte entscheiden wird. Er ist der Ankerpunkt Gottes, an dem wir festmachen können.“
Paulus wurde vom Markt weg auf den Areopag, die Akademie der Wissenschaften, eingeladen, um seine Botschaft offiziell zu präsentieren. Dort hielt er eine weitere Rede – mit hohem Respekt übrigens. Er sagte, er habe gesehen, wie sie die Gottheiten verehrten, und beobachtet, dass unter den vielen Altären in Athen einer dem „unbekannten Gott“ gewidmet war. Das war ein Ausdruck der tiefen Ungewissheit, die allen Religionen innewohnt. Die Menschen versuchen, Einfluss auf ihr Schicksal und die Gottheiten zu nehmen, aber man kann nie wissen, ob man irgendetwas vergessen hat. Deshalb bauten sie sicherheitshalber einen Altar für den unbekannten Gott, um ihn zu beschwichtigen.
Diese Unsicherheit und Angst sind überall. Religion ist das Bemühen des Menschen, das Leben zu bewältigen, mit dem Schicksal fertig zu werden und es zu beschwichtigen. Aber man weiß nie, ob man alles getan hat. Deshalb bleiben Unsicherheit und Zweifel.
Man quält sich auf dem Weg der Meditation, der Moral oder religiöser Übungen. Je mehr man sich quält, desto mehr hat man den Eindruck, es reicht nicht. Wer ehrlich in sein Gewissen schaut, weiß: Ich weiß nie, ob es reicht. Asiatische Religionen wissen das besser als europäische moralische Ausdrucksformen. Dort muss man durch Wiedergeburten und Flüche, weil man es nicht schafft. Es bleibt die Ungewissheit, man weiß nie.
Im Islam ist Gott so fern, dass niemand sicher sein kann, ob er wirklich angenommen ist. Vielleicht vergibt er, vielleicht nicht – wer weiß?
Paulus sagt: „Das ist es nicht. Gott ist zu uns gekommen. Das ist die Gegenbewegung gegen alles, was wir bisher gelebt haben.“ Paulus war ein Exponent klassischer Religiosität, einer, der wie alle anderen dachte, man könne sich durch eigene Anstrengung genug tagen und bemühen, um gottgerecht zu werden und das Leben zu erfüllen.
Aber er erkannte, dass es nicht darum geht, sich abzurackern, sondern nur mit leeren Händen auszubreiten und sich beschenken zu lassen. Gott schenkt sich selbst in Jesus und sagt: Ich baue die Brücke, du kannst es nicht schaffen.
Das wollte Paulus nicht akzeptieren, er fand es unmoralisch. Der große deutsche Philosoph Nikolai Hartmann sagte einmal, die christliche Lehre von der Vergebung der Sünden sei unsittlich. Leuten zu sagen, sie bekämen Vergebung geschenkt, beraube sie des Anreizes, sich zu bessern. Der Mensch müsse wie ein Hund die Wurst vor die Nase gehalten bekommen, um danach zu schnappen und zu springen.
Paulus sagt: „Nein, dieses Spiel führt zur Verzweiflung. Nie kann ein Mensch die Kluft zu Gott überbrücken. Gott schenkt sich in Jesus, sprengt alles Denken, wird Mensch, geht in Blut, Dreck, Leiden und Sterben so tief, dass niemand mehr sagen kann, er wäre tiefer gefallen. Gott ist nicht da oben, sondern ganz tief unten im Dreck, in Schuld, im Tod, um uns aufzufangen, zurückzubringen und mit Gott zu verbinden. Er schenkt es uns.“
Paulus erklärt, dass Jesus die Schlüsselrolle ist. Weil Gott sich so in Jesus geschenkt hat, wird sich alles an ihm entscheiden. Er sagt wörtlich: „Zwar hat Gott die Zeit der Unwissenheit übersehen, nun aber gebietet er den Menschen, überall umzukehren. Er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die Welt mit Gerechtigkeit durch einen Mann richten will, den er dazu bestimmt hat. Und er hat allen Glauben angeboten, indem er Jesus von den Toten auferweckt hat.“
Glauben bedeutet nicht, zu tun, als ob, oder etwas zu vermuten, was man nicht genau weiß. Das hebräische Wort für Glauben hat den Wortstamm „Festsein“ und „Festmachen“, also treu sein und vertrauen. Weil Gott zuverlässig und treu ist, darf ich ihm glauben und mein Leben bei ihm festmachen.
Gott hat Christus auferweckt und den Tod besiegt. Der Tod hat keine Macht mehr über diesen gekreuzigten Jesus, der die Liebe Gottes in Person ist. Er kann nichts mehr in Frage stellen oder unsicher machen.
Jetzt bietet er an: „Kehrt um, wo auch immer ihr eure Herzen bisher festgemacht habt. Kehrt um und hängt euch voll Vertrauen an diesen Jesus.“ Gott wird am Ende der Zeit die Weltgeschichte entscheiden. Er ist Gottes Ankerpunkt.
Die Intellektuellen und Zuschauer ringsherum reagierten unterschiedlich. Paulus entfaltete diese Botschaft auf dem Supermarkt der Religionen, nachdem er offen und respektvoll den Dialog gesucht hatte. Sie hatten harte Argumente dagegen. Später schrieb Paulus in seinen Briefen, sie hielten es für Dummheit.
Es sei einfach unsinnig zu glauben, dass eine Person, Jesus Christus, der Gekreuzigte, die Schlüsselrolle Gottes sein kann. Das passe nicht in ihre Denkmuster, weil es nicht sein kann, was nicht sein darf. Was nicht ins Denkmuster passt, kann nicht existieren – das ist die Logik vieler Menschen.
Paulus sagte das, so wie ich es heute Abend versucht habe zu erklären, anhand dessen, was er gesagt hat.
Jetzt ist man natürlich gespannt auf die Reaktion. So wie ich heute Abend gespannt bin, wie die Reaktion hier sein wird, spüre ich in diesen Tagen, wie gegensätzlich die Reaktionen sind: Wie sich Menschen öffnen, wie sie sich reiben, wie sie ärgerlich weggehen und wie sie fragend nachbohren, weil sie sich öffnen.
Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, hatten sie sofort begriffen: Das ist der Knackpunkt der ganzen Geschichte. Die Auferstehung von Jesus ist entscheidend. Wenn Jesus nicht auferstanden ist, das heißt, wenn er im Grab geblieben wäre, dann wäre das Christentum nur eine theologische Meinung von Menschen, die gutmeinend, vielleicht nett, clever und religiös sind. Achtung sollte man davor haben, aber es hat keinen Anspruch auf Verbindlichkeit für alle. Es ist eine religiöse Meinung.
Die Entscheidung fällt in der Auferstehung Jesu. Ein amerikanischer Historiker nannte sie „the hinge of history“ – den Dreh- und Angelpunkt der Geschichte.
Paulus sagt: Wenn Christus nicht auferstanden ist, dann ist unser Glaube leer, dann gibt es keine Vergebung der Schuld, also keine Überwindung der Trennung zu Gott. Dann sind wir die Elendsten unter allen Menschen.
Er war radikaler als die meisten heute. Er sagte nicht die fromme Tour: „Na ja, auch wenn es eine Illusion ist, Hauptsache, es hilft uns.“ Placebo ist ja auch nichts Schlimmes. Paulus wollte mit der Wahrheit leben.
Er sagte: „Ich will lieber mit einer Wirklichkeit ohne Gott leben, als mich mit einer Opium-Religion belügen zu lassen, mit einer Vorstellung, die nicht der Wirklichkeit entspricht und mich betäubt.“
Paulus war radikal dagegen und wusste genau, warum er sein Leben auf Christus setzte: Weil er ihm begegnet war und weil Jesus auferstanden ist. Gott hat ihn zur Schlüsselrolle gemacht. Er ist der Gekreuzigte, die Schlüsselrolle, die uns die Verbindung mit Gott schafft und die Heilung unseres Lebens bringt. Am Ende der Zeit wird er das Urteil über unser aller Leben sprechen. Er ist Gottes Ankerpunkt.
Das ist heute das Angebot: Bei ihm festzumachen.
Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, gab es drei Reaktionen:
Erstens begannen einige zu spotten. Ich habe viel darüber nachgedacht, was das Motiv für Spott ist. Das kann Selbstsicherheit sein. Sehr häufig habe ich festgestellt, dass Menschen, die spotten, ihre Unsicherheit krampfhaft überspielen wollen. Wenn sie sicher wären, könnten sie sachlich bleiben. Weil sie unsicher sind, schützen sie sich hinter einer Wand des Spotts und tun überlegener, als sie sind.
Wenn ich sicher bin, muss ich den anderen nicht schlechtmachen, sondern kann ihm respektvoll begegnen – auch wenn ich seine Meinung nicht teile.
Zweitens sagten andere: „Wir wollen dich ein andermal weiterhören.“ Das ist eine positive Reaktion, die auf Interesse und Offenheit hinweist. Man möchte gründlicher darüber nachdenken oder sich Zeit lassen, obwohl man spürt, dass das Thema wichtig ist.
Drittens schlossen sich einige Männer Paulus an und wurden gläubig. Sie nahmen das Angebot an und sagten: „Ich mache mein Leben fest bei Jesus. Ihm will ich vertrauen, er ist die Schlüsselrolle. Durch ihn will ich zu Gott, und er soll mir helfen, mein Leben zu gestalten.“
Unter ihnen war auch Dionysius, ein Mitglied des Rates – ein prominenter Lokalpolitiker Athens. Das war etwas Besonderes, zur Führungsschicht zu gehören. Dionysius war in Athen sehr bekannt.
Dann war da noch eine Frau namens Damaris und andere. Wahrscheinlich war Damaris eine erfolgreiche Unternehmerin oder eine gebildete Frau. Viele Frauen im damaligen Griechenland waren gebildet, reich und einflussreich.
Warum werden Dionysius und Damaris genannt? Vermutlich, weil es für Menschen dieses Kalibers besonders schwierig ist, sich öffentlich zu bekennen. Da zeigt gleich jeder mit dem Finger auf sie und redet schlecht.
Viele kennen das Gefühl, wenn man sich sagt: „Ich möchte diesem Christus folgen, zu ihm gehören, aber was wird die Familie sagen? Was werden die Kollegen in der Schule, Firma oder im Kollegium denken? Was passiert, wenn bekannt wird, dass ich an den auferstandenen Gott glaube und das Anfangsgebet gebetet habe, um öffentlich zu erklären: Ich will mein Leben an diesen Jesus festmachen?“
Wir kämpfen oft um Prestige und Schaufensterkämpfe.
Jesus sagte einmal: „Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt, aber die Ehre des wahren Gottes nicht sucht?“
Das ist für viele die größte Blockade, ihr Leben voll Vertrauen an Christus festzumachen. Nicht, weil sie nicht einsehen, dass es vernünftig wäre, sondern weil sie Angst haben, Ansehen bei anderen zu verlieren. Das Ansehen bei Gott ist ihnen viel weniger wichtig.
Wir gewinnen das Ansehen bei Gott nur, wenn wir uns ganz in den Windschatten von Jesus stellen. Wenn Gott uns ansieht, sieht er Jesus und seine Gerechtigkeit, Heiligkeit, Reinheit, Wahrhaftigkeit und Liebe – und sagt: So bist du mir recht. So gewinnen wir Ehre bei Gott.
Ich lade Sie heute ein: Machen Sie Ihr Leben bei Jesus fest, vertrauen Sie ihm. Spüren Sie, dass Umkehr bedeutet, sich von anderen Dingen und Vorstellungen zu lösen, an die man sich festgehalten hat. Sagen Sie: Ich will zu dem auferstandenen, gekreuzigten Christus gehören. Ihm will ich vertrauen und folgen.
Ich will bei ihm in die Schule gehen, bei ihm neu das Leben lernen. Ich will lernen, die Bibel zu lesen, zu beten und mit anderen zusammen Schritte zu gehen.
Das ist erst ein Anfang, wenn Sie sagen: Ich vertraue dir, ich will dir folgen. Es ist der Beginn eines Lebensweges.
Vielleicht ist das besonders schwer, wenn man älter ist. Ich werde bald sechzig und weiß, wie schwer es ist, sich noch einmal zu überlegen, ob das, was man gelebt hat und in das man viel investiert hat, die falsche Richtung war. Ob man sich an falschen Dingen und Personen festgemacht hat und jetzt umkehren will.
Das tut weh. Kann ich mir das antun? Kann ich mir das eingestehen? Kann ich das vor Gott eingestehen? Herr, vergib mir meine Sünden.
Ich werde Sie gleich einladen, aufzustehen, wenn Sie den Ruf Gottes in Ihrem Gewissen hören und dieses Anfangsgebet mit mir laut sprechen wollen. Kommen Sie nach vorne, stellen Sie sich mit mir hin und sprechen Sie dieses Gebet:
„Danke, Jesus, dass du mich liebst. Ich öffne dir mein Leben. Ich bekenne dir meine Sünden – all das, was ich ohne dich gelebt habe und getan habe. Ich danke dir, dass du am Kreuz für mich gestorben bist und die Konsequenzen getragen hast. Verbinde mich mit Gott. Mein ganzes Leben soll dir gehören. Du bist der Herr.“
Nach diesem Satz machen wir eine Stille. Ich bitte Sie, in dieser Stille auch ohne hörbare Worte in Ihrem Herzen Gott die Dinge beim Namen zu nennen, die Ihnen jetzt bewusst sind. Wissen Sie: Er nimmt uns mit all dem, was uns nicht bewusst ist. Er kennt uns besser als wir selbst.
Das, was Ihnen jetzt auf dem Herzen brennt und was Gott Ihnen klar macht, dass es nicht in Ordnung war, sollten Sie innerlich aussprechen und bekennen: „Vergib mir das. Ich danke dir, dass du am Kreuz für mich gestorben bist und mich mit Gott verbindest.“
Wenn Sie dieses Gebet als Anfangsgebet sprechen möchten, bitte ich Sie, zu kommen.
Paulus sagt: „Gott hat die Zeit der Unwissenheit übersehen, aber jetzt bietet er allen Menschen auf der Welt, auch hier in Schwäbisch Gmünd, an, umzukehren. Er hat in Jesus, den er auferweckt hat, uns allen angeboten, das Leben festzumachen, ihm zu glauben und zu vertrauen.“
Ich bitte Sie: Kommen Sie und machen Sie Ihr Leben hier fest.
Der Chor wird ein Gebetslied singen. Den Text finden Sie auch in Ihrem Programmblatt. Es ist ein Gebet, das uns sehr wichtig ist, weil es das eigentliche Wunder ist: Jesus, zu dir darf ich so kommen, wie ich bin.
Ob Sie jahrzehntelang in der Kirche waren, sich engagiert haben und nun denken: „Endlich möchte ich diesen religiösen Krampf loswerden, den ich mir selbst gemacht habe“, oder ob Sie sich beschenken lassen wollen mit der Gewissheit der Annahme und Vergebung der Sünden durch Jesus – dann kommen Sie.
Und wenn Sie sich vielleicht noch nie damit beschäftigt haben und bis gestern noch alles belächelt haben, dann müssen Sie nichts sagen. Sie können sich erst einmal daran gewöhnen. Vielleicht hatten Sie keine christliche Familie oder Großmutter, die Ihnen das erzählt hat. Sie dürfen heute kommen.
Alle Voraussetzungen, die nötig sind, um neu anzufangen, hat Christus geschaffen. Es mag Ihnen einfach vorkommen, aber es ist nicht einfach. Es ist Schwerstarbeit Gottes gewesen bis zum Kreuz, zum Tod und zur Auferweckung. Eine unglaubliche Arbeit Gottes.
Für Sie ist es jetzt ein Geschenk, das Ihnen in Ihre leeren, ausgestreckten Hände fällt – wenn Sie kommen.
Wir dürfen alles vermeiden, was uns nicht besser macht vor Gott. Wir haben nichts mehr als ihn.
Wie ich bleiben will, wie ich bin, nimmt Vorsatz mich und andere kaputt. Einen Menschen willst du aus mir machen.
Ich freue mich, dass Sie der Einladung gefolgt sind und möchte Ihnen jetzt dieses Gebet anbieten. Ich spreche es Satz für Satz vor und bitte Sie, es laut als Ihr persönliches Gebet nachzusprechen:
Jesus, ich danke dir, dass du mich so sehr liebst.
Ich habe deine Einladung gehört und öffne dir mein Leben.
Ich bekenne dir meine Sünden und bitte dich um Vergebung.
Ich danke dir, dass du am Kreuz für mich gestorben bist und alle meine Sünden vergeben hast.
Mein ganzes Leben soll dir gehören.
Du bist der Herr, dir will ich folgen.
Ich danke dir, dass du mich angenommen hast. Amen.
Ich möchte Ihnen ein Wort Gottes zusprechen, das Ihnen persönlich gilt:
Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
Mit diesem Wort und dieser Gewissheit dürfen Sie leben und einen Weg beginnen, der Schritt für Schritt in Gemeinschaft mit Christus und anderen Christen führt. Dort ermutigt man sich gegenseitig und hilft einander, Gottes Ziele zu verfolgen.
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen auf diesem Weg.