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Jesus startet seinen öffentlichen Auftrag

Die Jugendjahre von Jesus, Teil 9/9
28.04.2018Matthäus 4,23-25

Jesus startet seinen öffentlichen Auftrag

Reihe: Die Jugendjahre von Jesus (9/9)
 Matthäus 4,23-25

Einleitende Gedanken Jesus war um die dreissig Jahre alt, als er mit seinem öffentlichen Dienst begann. Er lebte und wirkte hauptsächlich in Galiläa und wohnte in Kapernaum am See Genezaret. Matthäus berichtet über sein Wirken folgendes: Jesus zog durch ganz Galiläa. Er lehrte in den Synagogen und verkündete die Gute Nachricht, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden wird. Er heilte alle Krankheiten und Leiden im Volk. Matthäus 4, 23. Die Kunde von ihm verbreitete sich sogar in ganz Syrien. Die Leute brachten alle zu Jesus, die an irgendwelchen Krankheiten oder Beschwerden litten, auch Besessene, Epileptiker und Gelähmte, und er machte sie gesund. Matthäus 4, 24. Grosse Menschenmengen aus Galiläa, aus dem Gebiet der Zehn Städte, aus Jerusalem und Judäa und von der anderen Seite des Jordans zogen mit ihm. Matthäus 4,25

Jesus verkündigt die Gute Nachricht des Königreichs

Synagogen waren Versammlungsorte der jüdischen Gemeinden. Dort wurden Gottesdienste gefeiert, man lehrte und diskutierte die alttestamentlichen Schriften. Jesus zog durch Galiläa und besuchte diese Synagogen und er lehrte aus den alttestamentlichen Schriften und verkündigte das Evangelium, die Gute Nachricht. „Jesus lehrte in den Synagogen und verkündete die Gute Nachricht, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden wird.“ Matthäus 4,23

Diese Herrschaft wird durch den König aller Könige und den Herrn aller Herren aufgerichtet. Dieser König und Herr ist Jesus Christus, der Mensch gewordene Gott. Jesus wird jetzt die Grundlagen dafür schaffen, dass die Versprechen, die Gott gegeben hat, erfüllt werden, indem er für unsere Schuld bezahlen wird. So schafft er die Voraussetzungen dafür, dass wir einmal auf der neuen Erde weiterleben werden. Diese Verkündigung ist nicht einfach eine Information, damit wir wissen, dass diese Welt nähergekommen ist und wir uns darüber freuen können. Diese Verkündigung ist ein Weckruf. Die Tatsache, dass das Königreich nähergekommen ist, soll die Menschen dazu bewegen ihr Leben zu ordnen. Sie sollen ihre Sünden bekennen und sich dem lebendigen Gott zuwenden, denn weil das Königreich nähergekommen ist, deshalb sollen die Menschen umkehren. Es verhält sich ungefähr so, wie wenn wir vom Strassenverkehrsamt die Vorladung zu Fahrzeugprüfung bekommen. Die wenigsten freuen sich über diese Vorladung. Wir sagen nicht: «Oh, wie wunderbar, jetzt darf ich mein Auto endlich mal den Prüfern zeigen, endlich sehen sie, was für ein tolles Auto ich habe.» Nein – wir treffen Vorkehrungen auf diesen Termin. Wir bringen das Auto in die Werkstatt, um alles zu prüfen und die nötigen Reparaturen vorzunehmen. Der Unterboden und der Motorraum müssen gewaschen werden usw. Die Vorladung zur Fahrzeugprüfung ist für uns ein Weckruf, unser Auto in Ordnung zu bringen. Und so ist es bis heute mit der Guten Nachricht, die Jesus verkündigte. Die Gute Nachricht, das Evangelium, war und ist bis heute ein Weckruf. Die Menschen sollen aufhorchen und handeln, denn niemand kommt bedingungslos in dieses Königreich. „Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.“ Matthäus 4, 17. Wir müssen umkehren – unsere Ansichten ändern. Wir müssen unsere Fehlverhalten ablegen und unsere Sünden in Ordnung bringen. Markus beschreibt die Verkündigung in seinem Evangelium so: „Die Zeit ist gekommen, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt diese gute Botschaft!“ Markus 1, 15. Weil das Reich Gottes nahegekommen ist, sollen die Menschen umkehren – ihre Lebensweise ändern.

Die Verkündigung des Evangeliums ruft Menschen, die sich von Gott abgewandt haben zu Gott zurück. Sie sollen ihr Leben in Ordnung bringen, damit sie Gott einmal begegnen können. Die Verkündigung des Evangeliums fordert Menschen auf, eine Entscheidung zu treffen, tun sie das nicht, dann werden sie in diesem Reich keinen Platz finden. Das sagte Jesus einmal so: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ Johannes 5, 24. Wer auf diesen Weckruf reagiert, der kommt nicht ins Gericht d.h. der wird nicht gerichtet, nicht verurteilt, sondern er ist zum wahren Leben hindurchgedrungen. Das ist die Verkündigung des Reiches Gottes bis heute. Der Mensch ist verloren und wird in der Hölle enden, ausser er reagiert positiv auf diesen Weckruf. Das Gute an dieser Nachricht ist, dass es für uns einen Weg gibt, damit wir einmal in den Himmel kommen werden.

Hast du auf diesen Weckruf reagiert und die richtige Entscheidung getroffen? Weisst du, dass du dem Tod entkommen bist und das ewige Leben hast? In deinem Leben kannst du keine wichtigere Entscheidung treffen. Keine Entscheidung wird dein Leben so grundlegend verändern, wie die Entscheidung umzukehren und Jesus nachzufolgen. Paulus beschreibt was mit uns dann geschieht folgendermassen: „Gott hat uns aus der Gewalt der dunklen Mächte gerettet und uns unter die Herrschaft seines geliebten Sohnes gestellt. Durch den Sohn und in dessen Machtbereich ist uns die Erlösung zuteil geworden: Unsere Schuld ist uns vergeben.“ Kolosser 1,13–14Das ist das Ziel der Verkündigung des Königreiches Gottes.

Jesus heilt jede Krankheit und jedes Gebrechen

Jesus predigte nicht nur, als er umherzog, sondern er heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. „Jesus heilte alle Krankheiten und Leiden im Volk.“ Matthäus 4, 23. Es gab keine Krankheit, kein Leiden, das Jesus nicht heilen konnte. So etwas hatten die Menschen noch nie gesehen und die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. „Die Kunde von Jesus verbreitete sich sogar in ganz Syrien.“ Matthäus 4, 24. Weit über die Grenzen Glaliäas und Israels hinaus wurde bekannt, was Jesus tat. Sogar im Nachbarland Syrien verbreitete sich die Nachricht über diese einzigartigen Ereignisse. Wie wir uns vorstellen können, löste das eine riesengrosse Bewegung aus. „Die Leute brachten alle zu Jesus, die an irgendwelchen Krankheiten oder Beschwerden litten, auch Besessene, Epileptiker und Gelähmte, und er machte sie gesund.“ Matthäus 4, 24. Die Menschen waren bestimmt begeistert und staunten nicht schlecht über diese Heilungen. Noch nie haben sie einen Menschen gesehen, der so Grossartiges tun konnte. „Grosse Menschenmengen aus Galiläa, aus dem Gebiet der Zehn Städte, aus Jerusalem und Judäa und von der anderen Seite des Jordans zogen mit Jesus.“ Matthäus 4, 25. Sie wollten nichts verpassen. Sie konnten sich an diesen Wundern nicht sattsehen. Bestimmt wären wir damals auch unter diesen Leuten gewesen. Wir hätten unsere kranken Freunde, Verwandten und Bekannten motiviert zu Jesus zu gehen. Und wenn wir selber krank gewesen wären, hätten wir gehofft in die Nähe von Jesus zu kommen, damit er uns heilt. Wenn wir diesen Abschnitt lesen, könnte man den Eindruck bekommen, dass es Jesus vorwiegen darum ging, die Menschen von all ihren Krankheiten und Gebrechen zu heilen. Das stimmt aber nicht. Jesus ging es um etwas viel Wichtigeres. Seinen Jüngern erteilte er diesbezüglich eine Lektion. Als Jesus sich zum Beten zurückgezogen hatte, eilten ihm seine Jünger aufgeregt nach, denn die Menschenmassen irrten umher und suchten Jesus. Simon rief: „Jesus – alle suchen dich!“ Markus 1, 37. Komm bitte schnell, die Menschen wollen geheilt werden. Lass sie bitte nicht noch länger warten. Aber Jesus reagierte anders als die Jünger sich das vorgestellt hatten. Er überraschte sie bestimmt mit seiner Antwort: „Lasst uns von hier weggehen in die umliegenden Ortschaften, damit ich auch dort die Botschaft vom Reich Gottes verkünden kann; denn dazu bin ich gekommen.“ Markus 1, 38. Die Verkündigung des Reiches Gottes, dieser Weckruf zur Umkehr, war Jesus viel wichtiger, als die Heilung der Menschen. Nun denkst du vielleicht, wenn das tatsächlich so ist, warum heilte Jesus so viele Menschen. Hatte er damit nicht selbst die Menschen von seinem eigentlichen Auftrag abgelenkt?

In meinem Augen gibt es einen einleuchtenden Grund warum Jesus soviele Wunder tat: Jesus bewies dadurch, dass er der Messias, der Sohn Gottes ist. Bis dahin konnte kein einziger Mensch in dieser Qualität und Häufigkeit jede Krankheit und jedes Gebrechen heilen. Was Jesus tat, war war absolut einzigartig! Er konnte sogar Tote erwecken. Und das ist einzigartig bis zum heutigen Tag. Noch niemand konnte Jesus übertreffen. Als Johannes der Täufer im Gefängnis sitzend wissen wollte, ob dieser Mann, der die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zog, tatsächlich der Messias ist, den er getauft hatte, sandte er seine Jünger und liess Jesus fragen: „Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“ Matthäus 11, 3. Bist du der Messias. Bist du der, von dem Mose sagte, dass er kommen werde? Bist du der Sohn Davids? Nun würden wir erwarten, dass Jesus dem Johannes diese Frage mit einem klaren JA beantworten würde: „Ja – ich bin der kommen sollte, ich bin der Messias.“ Doch Jesus antwortete den Jüngern von Johannes ganz anders: „Geht zu Johannes und berichtet ihm, was ihr hört und seht: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden auferweckt, und den Armen wird Gottes gute Botschaft verkündet. Und glücklich zu preisen ist, wer nicht an mir Anstoss nimmt.“ Matthäus 11, 4-6. Damit erinnerte Jesus Johannes an prophetische Worte des Jesajas (Jesaja 35, 5-6; Jesaja 61, 1; Jesaja 8, 14-15). Und er sagte dem Johannes, dass diese Zeichen eindeutig darauf hinweisen, dass er der Messias sein muss. Wer sonst könnte solche Wunder in dieser Qualität und Häufigkeit vollbringen! Dieser Meinung war auch Johannes, der am Ende seines Evangeliums schreibt: „Jesus tat in der Gegenwart seiner Jünger noch viele andere Wunder, durch die er seine Macht bewies, die aber nicht in diesem Buch (im Johannesevangelium) aufgezeichnet sind.“ Johannes 20, 30. Johannes berichtet nur über sieben Wunder, die Jesus getan hatte. Zwei dieser Wunder finden wir auch in den anderen Evangelien, aber von fünf Wundern berichtet nur Johannes z.B. wie Jesus Wasser in Wein verwandelte. Interessant ist die Begründung des Johannes, warum er über diese Wunder berichtet. Er schreibt: „Was hier berichtet ist, wurde aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben an ihn in seinem Namen das Leben habt.“ Johannes 20, 31. Diese Wunder beweisen, dass Jesus der Christus, der Messias ist.

Mir scheint die Bedeutung der Wunder, die Jesus getan hatte völlig klar zu sein. Deshalb erstaunt es mich, wie Wunder in christlichen Kreisen oft überbetont werden. Wie wenn Wunder etwas mit dem Kern des Evangeliums zu tun hätten. Oft wird die Erwartung geweckt, dass man solche Wunder unbedingt erwarten müsse, ansonsten man an der Allmacht Gottes zweifeln würde und man Segnungen im Leben verpasste, die Gott eigentlich für uns vorgesehen hätte, wenn wir nur im Glauben Wunder erwarten würden. Es gibt sogar Leute, die behaupten, wir könnten dieselben Wunder tun wie Jesus und sogar noch mehr, denn wir hätten wie Jesus den Heiligen Geist und der würde genau wie bei Jesus durch uns hindurchwirken. Das ist falsch, irreführend und eine Beleidigung von Jesus. Es ist ein Ablenkungsmanöver des Teufels. Jesus wird bei dieser Argumentation seine Einzigartigkeit genommen. Jesus wird praktisch bedeutungslos und der Heilige Geist wird zur Hauptperson. Wenn diese Ansicht stimmen würde, dann müssten wir viele Christen kennen, die Wunder in der Qualität und Häufigkeit vollbringen können, wie sie Jesus vollbracht hatte. Mir sind nur Menschen bekannt, die viel über Wunder sprechen, Heilungsveranstaltungen machen, aber nicht im geringsten nur annähernd Wunder vollbringen, die mit denen von Jesus vergleichbar wären.

Damit sage ich nicht, dass Gott heute keine Wunder mehr tun könnte. Gott kann jederzeit erstaunliche Wunder tun. Oft habe ich dafür gebetet, dass Gott Menschen heilt, aber so wie ich das beurteilen kann, wurden sie deswegen nicht gesund, auch wenn wir intensiv dafür beteten. Damit sage ich nicht, dass es unmöglich sei und ich sage damit auch nicht, dass ich geschehene Heilungen deswegen anzweifeln würde. Ich will einfach sage, dass Heilungen grosse Ausnahmen sind und wir nicht wissen können, warum Gott solche Ausnahmen macht. Ich befürchte, dass es Menschen gibt, die so damit beschäftigt sind Wunder zu erleben, dass sie dabei vergessen, sich über die Erlösung zu freuen und dafür von Herzen dankbar zu sein. Jesus tat die Wunder nicht, um uns zu sagen, dass wir diese Wunderheilungen weiterführen sollten. Er tat Wunder, damit wir erkennen können, dass er der Sohn Gottes ist und dass er in jeder Hinsicht einzigartig ist.

Schlussgedanke Jesus kam, um die Gute Nachricht des Reiches Gottes zu verkündigen. Er rief die Menschen zur Umkehr auf. Jesus ist nicht gekommen, um uns zu motivieren möglichst viele Wunder zu erwarten. Paulus schrieb den Christen in Korinth: „Die Juden wollen Wunder sehen, die Griechen fordern kluge Argumente.“ 1. Korinther 1, 22. Juden und Griechen haben besondere Erwartungen, aber die wird Paulus ihnen nicht erfüllen können, obwohl er auch Wunder erlebte und Wunder vollbrachte und obwohl er für die damalige Zeit sehr gebildet war. Paulus beschränkte sich aber auf die Hauptsache: „Wir jedoch verkünden Christus, den gekreuzigten Messias. Für die Juden ist diese Botschaft eine Gotteslästerung und für die anderen Völker völliger Unsinn.“ 1. Korinther 1, 23. Wisst ihr, ein Wunder kann mich gesund machen und das ist im wahrsten Sinne des Wortes wunderbar. Aber selbst wenn ich gesund werde, werde ich früher oder später sterben und das mit grosser Wahrscheinlichkeit an einer Krankheit oder an einem Gebrechen. Aber wenn ich durch den Glauben an Jesus gerettet bin, dann hat das Auswirkungen bis in alle Ewigkeit! Deshalb schreibt Petrus: „Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem grossen Erbarmen hat er uns durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten ein neues Leben geschenkt. Wir sind von neuem geboren und haben jetzt eine sichere Hoffnung, die Aussicht auf ein unvergängliches und makelloses Erbe, das nie seinen Wert verlieren wird.“ 1. Petrus 1, 3-4. „Gott hält es im Himmel für euch bereit und wird euch, die ihr glaubt, durch seine Macht bewahren, bis das Ende der Zeit gekommen ist und der Tag der Rettung anbricht. Dann wird das Heil in seinem ganzen Umfang sichtbar werden.“ 1.Petrus 1,5