Ich bete mit uns: Wir neigen uns, himmlischer Vater. Wir haben uns gerade selbst zugesagt, dass wir dich aus tiefster Seele loben wollen. Herr, hilf uns nun, dies auch zu tun, indem wir auf dein Wort hören, uns von dir herausfordern und verändern lassen.
Hilf uns, dich zu loben, indem wir dir den Weg zeigen lassen und diesen Weg konsequent gehen. Herr, gebrauche auch diese Predigt, gebrauche dein Wort, damit unser ganzes Leben ein Lobpreis deiner Herrlichkeit sei.
Amen!
Einführung in die Predigtserie und Grundverständnis des ersten Petrusbriefs
Seit Ende April befinden wir uns in einer Predigtreihe durch den ersten Petrusbrief. Bisher sind es bereits acht Predigten gewesen. Ich predige sehr gerne systematisch durch biblische Bücher, von Anfang bis Ende. Das hilft uns, das große Ganze zu sehen, den Zusammenhang zu erkennen und die Botschaft eines gesamten Briefes oder Buches wirklich zu verinnerlichen. Es ist besser, nicht Woche für Woche einzelne Bibelverse herauszugreifen, sondern einen umfassenden Überblick zu gewinnen.
Ich bin überzeugt, dass wir so auch die einzelnen Verse viel besser einordnen können. Dadurch hören wir Gottes Stimme noch klarer. Das funktioniert aber nur, wenn das, was ich sage, auf offene Ohren und Herzen trifft.
Deshalb möchte ich zu Beginn eine Frage stellen: Können Sie das, was wir bisher im ersten Petrusbrief betrachtet haben, in ein oder zwei Sätzen zusammenfassen? Nehmen Sie sich kurz Zeit zum Nachdenken. Könnten Sie in ein oder zwei Sätzen ausdrücken, worum es im ersten Petrusbrief bis zu der Stelle geht, an der wir jetzt angekommen sind – nämlich in der Mitte von Kapitel drei?
„Außer wir Fremdlinge, die ein großes Erbe haben“ – das ist schon ein guter Einstieg. Ich würde es so zusammenfassen: Tatsächlich würde ich damit beginnen, wie ich es ganz am Anfang der Predigtreihe gesagt habe. Wenn wir dieses Bild im Blick haben – die zwei Worte „auserwählte Fremdlinge“ –, dann haben wir schon sehr viel verstanden.
Also würde ich es so formulieren: Als auserwählte Fremdlinge sind wir auf der Durchreise hin zu einem großartigen himmlischen Erbe. Auf unserer Pilgerreise dorthin sollten wir dieser Welt in Wort und Tat unseren Glauben und unseren Herrn bezeugen.
Damit wir das noch einmal klar haben: Als auserwählte Fremdlinge sind wir auf der Durchreise zu einem Ziel. Auf dem Weg dorthin sollen wir zeugnishaft leben, sodass alle Welt sehen kann, dass wir nicht mehr zu dieser Welt gehören, sondern zu unserem Herrn.
Wir befinden uns gerade mitten in einem Abschnitt, in dem es genau um dieses zeugnishafte Leben geht.
Die Grundlage des Auftrags: Gottes souveräne Gnade und das neue Leben
Bevor wir darüber nachdenken, ist es wichtig, dass wir uns klarmachen, wer diese Aufträge erhält, die wir hier lesen. Anders gesagt: Was ist die Grundlage für den Aufruf, den wir jetzt hören?
Die Grundlage ist, dass wir auserwählte Fremdlinge sind. Das bedeutet, dass wir aufgrund von Gottes souveräner Gnade wiedergeboren wurden und ein neues Leben haben. Dieses neue Leben macht uns in dieser Welt zu Fremdlingen.
Wir waren einst Teil dieser Welt, lebten für diese Welt und waren in gewisser Weise gefangen in Sünden, in einem Leben, das nur für uns selbst bestimmt war. Doch Gott hat uns aus dieser Welt herausgerufen. Er hat sich uns so gezeigt, dass wir ihn erkennen als den wunderbaren Gott, unseren Retter und Erlöser, auf den wir zuleben.
Wenn wir das verstehen, dann sind wir wiedergeboren. Durch das Wirken von Gottes Geist sind wir nun zugerüstet und leben auf dieses sichere Ziel zu. Gott steht uns dabei bei, er führt uns zum Ziel unseres Glaubens.
Es ist wichtig, dass wir das vor Augen haben – gerade wenn wir eine herausfordernde Botschaft hören wie die heutige. Wir müssen wissen: Das, was wir heute hören, ist nicht die Grundlage dafür, dass wir auserwählt werden, Fremdlinge in dieser Welt werden oder ein Erbe bekommen. Nein, das ist die Konsequenz davon.
Gottes Wirken kommt zuerst. Weil Gott an uns gehandelt hat und weiterhin an uns handelt, und weil er uns ein Ziel vor Augen gestellt hat, leben wir nun anders. So weist uns Petrus den Weg.
Die grundlegende Frage ist zuerst: Weißt du, dass du von Gott geliebt bist? Weißt du, dass Gott dich so sehr liebt, wie Raymond Puys letzte Woche in seiner Predigt zu Johannes 3,16 gesagt hat? Weißt du, dass Gott seinen einzigen geliebten Sohn dahingegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen?
Ohne Gottes Eingreifen wäre das unsere Bestimmung gewesen: verloren zu gehen. Weißt du, dass Gott das aus seiner Liebe getan hat, als wir noch seine Feinde waren? Damit wir nicht verloren gehen, sondern gerettet werden – hin zu einem himmlischen Erbe?
Lieber Nichtchrist, das ist grundlegend für alles, was ich jetzt sage. Ich möchte, dass du ganz klar hörst: Das ist das Erste, was du verstehen musst. Wenn du Fragen dazu hast, sprich mit dem, der dich mitgebracht hat, oder sprich mich nachher an der Tür an. So kannst du erfahren, wie du diesen Weg gehen kannst.
Denn das ist grundlegend: Alles, was ich jetzt sage, befähigt uns nicht dazu, das Erbe zu bekommen. Es ist vielmehr die Konsequenz eines Lebens derer, die schon Erben sind.
Ich möchte also, dass du meine Predigt nicht als eine Moralpredigt hörst: Du musst das tun, damit Gott dich liebt. Nein, Gottes Liebe ist bedingungslos da für alle, die sie annehmen, die im Glauben zu ihm kommen.
Aber all jene, die bedingungslos geliebt sind, alle, die Gott wirklich kennen, leben auch anders. Sie folgen ihm nach, leben bewusst als seine Kinder in dieser Welt und sind so auf der Durchreise – sie sind Pilger.
Für diese Menschen ist die Botschaft unseres heutigen Predigttextes bestimmt: 1. Petrus 3,8-17. Wenn Sie mitlesen wollen, finden Sie diesen Text in den ausliegenden Bibeln auf Seite 252, im hinteren Teil.
Aufruf zum christlichen Leben untereinander und in der Welt (Verse 8-12)
Mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig. Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, den Segen zu ererben. Denn wer das Leben, die Liebe und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, damit sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen.
Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes, er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet. Das Angesicht des Herrn aber steht gegen die, die Böses tun. Wer ist es, der euch schaden könnte, wenn ihr dem Guten nacheifert? Und wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig.
Fürchtet euch nicht vor ihrem Drohen und erschreckt nicht. Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist. Und das mit Sanftmut und Gottesfurcht. Habt ein gutes Gewissen, damit die, die euch verleumden, zu Schanden werden, wenn sie euren guten Wandel in Christus schmähen.
Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet, als um böser Taten willen.
Das ist unser Predigttext, den wir in zwei Abschnitten betrachten wollen. Es ist sehr klar zu erkennen, wie sich dieser Text gliedert: Die Verse 8 bis 12 fordern Christen auf, immer und allen Gutes zu tun, weil das unsere Berufung ist. Die Verse 13 bis 17 rufen die Gläubigen dazu auf, sich vom Bösen nicht verunsichern zu lassen, sondern auf Gott zu vertrauen und jederzeit bereit zu sein, diesen Glauben auch zu bezeugen.
Kommen wir zuerst zu den Versen 8 bis 12. Hier lesen wir den Aufruf, dass wir Christen immer und allen Gutes tun sollten. Das knüpft an einen langen Abschnitt an, der schon in Kapitel 2, Vers 11 begonnen hat. Dort geht es darum, dass Christen ihr Leben als Zeugnis leben sollen.
Unser Leben in dieser Welt, während wir auf der Durchreise sind, soll Zeugnis geben von unserem Glauben. Wir sind hier in dieser Welt als Pilger von Gott belassen worden. Er hätte uns auch gleich herausnehmen können, doch er hat uns hier gelassen, weil er ein Glaubenszeugnis in dieser Welt will. Dazu sind wir hier.
In den Versen von Kapitel 2, Vers 11 bis hier spricht Petrus verschiedene Menschen auf unterschiedliche Weise an und sagt: Lebt euer Leben zeugnishaft in den Beziehungen, in denen ihr steht! In Vers 8 spricht er zum Abschluss nun alle Christen an: "Endlich aber seid allesamt gleichgesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig."
Hier geht es also darum, wie wir als Christen miteinander leben sollen, denn auch das ist Teil unseres Zeugnisses in dieser Welt. Jesus selbst hat erklärt, dass jedermann an unserer Liebe zueinander erkennen soll, dass wir seine Jünger sind, wenn wir Liebe untereinander haben.
Petrus hatte das in Kapitel 1, Vers 22 ebenfalls aufgegriffen. Dort schreibt er an die, die eine Bekehrung erlebt haben, die von Jesus Christus freigekauft worden sind: "Habt ihr eure Seelen gereinigt im Gehorsam der Wahrheit zu ungefärbter Bruderliebe, so habt euch untereinander beständig lieb aus reinem Herzen."
Unsere Berufung als Christen in unserer Gemeinschaft miteinander ist es also, von einer Liebe füreinander charakterisiert zu sein, über die die Welt staunt. Diese Liebe ist der Welt Zeugnis dafür, dass wir etwas haben, dass wir veränderte Menschen sind, und so macht sie die Welt neugierig.
In unserem Bibeltext wird dieser Aufruf nun etwas konkreter. Es folgen fünf Aufforderungen, die nicht völlig losgelöst voneinander sind, sondern eine gewisse Struktur haben: Die erste und die fünfte gehören zusammen, die zweite und die vierte ebenfalls, und in der Mitte steht ein Wort.
Schauen wir zuerst auf die erste und fünfte Aufforderung. Dort heißt es, dass wir gleichgesinnt und demütig sein sollen. Was bedeutet das für dich? Wie bist du gleichgesinnt mit allen anderen Christen hier in der Gemeinde?
Das heißt ganz sicher nicht, dass wir in allen praktischen oder theologischen Fragen immer einer Meinung sind. Das schaffen wir nicht, denn unsere Erkenntnis ist Stückwerk. Gott will, dass wir nach Erkenntnis streben, und das bedeutet, dass wir immer wieder an Punkte kommen, an denen der eine aufgrund seiner Erfahrung und des, was er zuletzt gelesen hat, eine etwas andere Sicht hat als der andere.
Natürlich sollen wir uns bemühen, hinzuwachsen zur gemeinsamen Erkenntnis. Es gibt nur eine Wahrheit, und unser Bestreben sollte sein, diese zu finden. Aber das schaffen wir hier auf Erden noch nicht.
Das heißt, die Freie evangelische Gemeinde München-Mitte wird immer eine Gemeinde sein, in der es eine gewisse Vielfalt im theologischen Sinne gibt. Das ist die logische Konsequenz davon, dass wir mit unseren menschlichen Begrenzungen in dieser Welt leben.
Wie leben wir nun gleichgesinnt trotz unterschiedlicher Erkenntnis? Zum einen tun wir das, indem wir demütig sind. Das heißt, wir hängen unsere eigene Erkenntnis nicht zu hoch, sondern erkennen an, dass unsere Erkenntnis Stückwerk ist und achten die anderen höher als uns selbst.
Wir leben entsprechend der Jahreslosung, indem wir einander in Liebe annehmen, so wie Christus uns angenommen hat, Gott zum Lobe. Wir leben gleichgesinnt, weil wir eines Sinnes sind, nämlich darauf bedacht, dass unser Zeugnis nach außen darunter nicht leidet.
Das heißt nicht, dass wir keine theologischen Diskussionen führen, aber wir führen sie in Liebe. Wir streben nach Erkenntnis, aber demütig. Das ist der erste Aspekt: So sollen wir uns von der Welt unterscheiden – ein Miteinander in Demut und Gleichgesinntsein, dahingehend, dass wir darauf bedacht sind, unseren Herrn in dieser Welt durch unser Miteinander zu bezeugen.
Zum anderen heißt es im zweiten und vierten Wort, dass wir mitleidig und barmherzig sein sollen, alle miteinander, untereinander. Das bedeutet, wir leben nicht nur friedlich nebeneinander her. Das wäre eine Möglichkeit, mit unterschiedlicher Erkenntnis umzugehen: Ich lasse dir deine Meinung, du lässt mir meine, und wir kriegen das irgendwie koexistierend hin.
Aber was Petrus sagt, was Gott uns durch Petrus sagt, ist: Nein, das ist nicht genug. Mehr noch: Nehmt einander nicht nur an, indem ihr einander stehen lasst, sondern kümmert euch umeinander, seid füreinander da, einer trage des anderen Last. Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden, seid mitleidig.
Barmherzigkeit zeigt sich gerade darin, dass wir unsere Herzen nicht vor den Nöten anderer verschließen, sondern uns umeinander kümmern. Das ist gelebte Nächstenliebe, und das soll ein Zeugnis in dieser Welt sein.
Schließlich steht im Zentrum aller Dinge der dritte Begriff: brüderlich. Seid brüderlich, meinetwegen auch geschwisterlich, wenn das leichter ist. Seid gute Geschwister miteinander!
Gott hat uns aufgrund seiner großen Liebe als seine Kinder angenommen. Wir waren einst einzelne Feinde, und jetzt dürfen wir uns Königskinder nennen, Gottes Kinder, geliebte Gottes. Wir gehören zu seiner Familie.
Das heißt, durch diesen Gnadenakt Gottes hast du auf einmal viele Brüder und Schwestern, und mit einem kleinen Teil davon versammelst du dich in einer lokalen Gemeinde. Wir als FEG München-Mitte sind also eine Familie.
Nun gibt es Familien in der Welt auch, aber wie sind Familien in irgendeiner Weise zeugnishaft in dieser Welt? Nur wenn sie etwas ausstrahlen von wahrer Bruderliebe, von Geschwisterliebe untereinander.
Wir haben bei der ältesten Klausur am letzten Wochenende darüber nachgedacht, wie wir den Nestwärmefaktor in der Gemeinde erhöhen können. Wir haben festgestellt: Das kann ich als Pastor nicht, das können wir als Älteste nicht. Das funktioniert nur, wenn jeder von uns sich darum bemüht.
Wie sieht es bei uns in der Gemeinde aus? Sind wir geprägt von diesen Dingen? Sind wir eine Gemeinde, die dieser Welt ein Zeugnis ist von der Liebe, die wir durch Jesus Christus erfahren haben?
Dabei möchte ich niemanden einladen, sich zurückzulehnen und zu sagen: Früher war es besser, oder: Die anderen lieben nicht so ordentlich, wie es sein sollte. Nein, ich möchte uns ermutigen, uns selbst zu hinterfragen.
Vielleicht sagst du: "Mensch, hier ist es nicht so herzlich, wie ich es mir wünschen würde." Okay, mag sein. Was kannst du konkret tun, um zu helfen, dass es besser wird?
Wenn wir uns alle darum bemühen, kommt das von ganz alleine. Lasst uns darauf bedacht sein, liebe Geschwister, ganz bewusst so miteinander zu leben: gleichgesinnt, demütig, mitleidig, barmherzig, geschwisterlich! Das wird der Welt ein Zeugnis sein.
Ich bin dankbar dafür, dass das in vielen Bereichen geschieht. Ich bin dankbar für das Zeugnis aus vielen kleinen Gruppen, in denen sich Geschwister wirklich gut aufgehoben fühlen, wo sie das Gefühl haben, das ist wirklich Familie, hier bin ich zuhause.
Ich bin dankbar dafür, dass man nach dem Gottesdienst im Foyer oft Leute findet, weil es so voll ist und die Leute nicht gleich nach Hause gehen. Das ist Ausdruck davon, dass wir Gemeinschaft miteinander schätzen.
Dennoch können wir immer auch daran arbeiten. Wenn du zu denen gehörst, die vielleicht im Moment ein Defizit an Geschwisterliebe empfinden, möchte ich dich herzlich einladen, die Einladung zum Mittagessen nachher zu nutzen.
Das ist ein toller Rahmen, und ich freue mich darüber, dass aus der ehemals kleinen Gruppe inzwischen eine große Gruppe geworden ist, in der viele miteinander Mittag essen, Menschen kennenlernen, Geschwister kennenlernen, deinen Bruder und deine Schwester kennenlernen und Gemeinschaft leben.
Ich möchte uns auch einladen, nächste Woche den Gemeindetag zu nutzen. Nimm dir Zeit, komm raus nach Starnberg, bleib nicht nur für den Gottesdienst und die Taufe, sondern auch für den Nachmittag oder das Mittagessen.
Lasst uns dafür sorgen, dass wir keine geschlossenen Gesellschaften bilden, sondern immer schauen: Ist da jemand, der vielleicht noch kein Nest hat, noch keinen, mit dem er zusammensitzt? Können wir ihn einladen? Können wir Leute integrieren, damit wir mehr Gemeinschaft leben?
Das beginnt damit, dass wir sagen: Eigentlich hätte ich noch einen Platz im Auto frei. Die E-Mail-Adresse von Christian Klein war kurz eingeblendet? Kein Problem, sprich mich an oder schick mir eine E-Mail. Die Gemeinde ist im Internet zu finden. Du kannst eine E-Mail ans Sekretariat schicken, wir helfen dir, jemanden mitzunehmen.
Die Nestwärme beginnt bei dir im Auto. Und wenn du keinen Platz hast, schreib mich auch an, falls du Christian Kleins E-Mail-Adresse nicht mitbekommen hast. Wir wollen dir einen Platz finden, an dem du Nestwärme empfindest. Und zu fünft im Auto bei warmem Wetter – da kommt Nestwärme auf.
Das ist der erste Aspekt: Liebe in der Gemeinde tut Gutes, immer und allen in der Gemeinde.
Das Zeugnis in der Welt: Gutes tun auch gegenüber Feinden (Verse 9-12)
Aber dann geht Petrus weiter und sagt: Nicht nur in der Gemeinde, jetzt ändert er den Fokus. Nein, er sagt, unser zeugnishaftes Leben in dieser Welt sollte sich auch gegenüber denen zeigen, die uns nicht so behandeln, wie wir uns das wünschen. Menschen, die uns vielleicht sogar feindlich gegenüberstehen.
Verkältet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr. Denn ihr seid dazu berufen, den Segen zu ererben. Das ist ein Aufruf in Vers 9 und den Versen 10 bis 12. Petrus sagt uns letztendlich nur: Ach übrigens, das ist nicht mein Gedanke, das kommt aus dem Alten Testament. Dann zitiert er den von uns gemeinsam gelesenen Psalm 34.
Die Verse 10 bis 12 sind Zitate: „Denn wer das Leben lieben und gute Taten sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes. Er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten und seine Ohren hören auf ihr Gebet. Das Angesicht des Herrn aber steht wider die, die Böses tun.“
Wir sollen also nicht nur unseren Glaubensgeschwistern Gutes tun, sondern allen Menschen. Wir Christen sollten eine Gemeinschaft von Menschen sein, die durch diese Welt geht, ständig Gutes tut, liebevoll ist und nach Frieden sucht. Warum? Weil das unsere Berufung ist, wie es hier heißt – unsere Berufung.
Nun, was genau ist eigentlich mit „Berufung“ gemeint? Es ist ein bisschen schwierig, wenn man das liest: „sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid“ oder „weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt“. Muss der Bezug zurück oder nach vorne gehen? Geht es hier um das Ziel, dass ihr den Segen ererbt, oder um einen konkreten Weg?
„Segnet vielmehr“, wenn man euch mit Bösem begegnet. Ich glaube, diese sprachliche Ungereimtheit, die übrigens nicht nur in der Luther-Übersetzung vorkommt, sondern auch im Original, im Griechischen, ist kein Zufall.
Letztendlich sind wir Christen zu einem Ziel berufen. Das haben wir von Anfang an im ersten Petrusbrief gesehen. Das Ziel unseres Glaubens ist das himmlische Erbe, das für uns aufbewahrt wird. Unsere Berufung ist, eines Tages dorthin zu kommen. Unsere Berufung ist also ein Ziel.
Aber unsere Berufung ist natürlich auch der Weg hin zu diesem Ziel. Wir haben diese Berufung zu einem großartigen Ziel, aber zu diesem Ziel kommen wir nicht einfach irgendwie. Wir kommen dorthin über einen konkreten Weg. Und das zeugnishaftes Leben ist genau dieser Weg.
Erinnert euch noch einmal daran: Warum sind wir überhaupt noch hier? Vielleicht fragst du dich das tatsächlich manchmal. Gott hätte uns doch einfach bekehren können und sagen können: „Bum, das war es, zack, beim Herrn, zum Erbe, auf geht’s.“ Warum überhaupt noch die Zeit hier auf Erden?
Nur weil er uns hier noch gebrauchen möchte. Der Weg zum Ziel ist wichtig – nicht um deinetwillen, sondern um all der anderen willen, die diesen Weg noch nicht gehen und das Ziel noch nicht kennen. Du bist hier gelassen worden als ein lebendiges Hinweisschild: Da geht es lang.
Die Welt ist ziellos, und wir sind Wegweiser. So ist der Weg Teil unserer Berufung. Es gibt keine Abkürzung.
Die Herausforderungen hier auf Erden, die Gott uns gibt, sind von ihm gewollt, weil er sie gebrauchen will. Die schwierigen Situationen, in die er uns stellt, stellt er uns ganz bewusst, damit wir Zeugnis geben können. Und darin lässt Gott uns nicht alleine, liebe Geschwister. Er steht uns zur Seite.
Das ist der Aspekt in Vers 12: „Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten.“ Gott schaut nicht weg und sagt: „Ach, jetzt muss er mal durchleiden.“ Nein, er sieht uns. Und das heißt mehr als nur, er beobachtet uns und sagt: „Jetzt gucke ich mal, was der macht.“
Nein, er sieht in Liebe auf dich. Er achtet genau auf dich, weist dir sogar den Weg mit seinen Augen und hört deine Gebete. Auch wenn es dir manchmal nicht so vorkommt, er hört, was du sagst, kennt deine Herausforderungen und steht dir bei.
Und das Böse, das dir geschieht – auch das sieht er. Das sieht er anders: „Das Angesicht des Herrn aber steht wider die, die Böses tun.“
Ihr Lieben, wir sind von Gott berufen, zu einem wunderbaren Ziel hin, über einen manchmal beschwerlichen Weg. Gott steht uns dabei zur Seite, er hat auf seine Kinder Acht und hilft uns, entsprechend unserer Berufung zu leben.
Vertrauen und Zeugnis trotz Leid und Bedrohung (Verse 13-17)
Und deshalb sollten wir uns vom Bösen nicht verunsichern lassen. Genau das ist der zweite Abschnitt. In den Versen 13 bis 14 lesen wir davon, wie es unsere Berufung ist, das Böse nicht an uns heranzulassen. Die Frage am Anfang ist eine seltsame Frage: Wer könnte euch schaden, wenn ihr dem Guten nacheifert? Fällt dir jemand ein? Ja, hier gibt es scheinbar viele.
Petrus weiß das. Er schreibt hier an Christen, die leiden. Er weiß, der Weg ist nicht immer leicht. Aber er schreibt gleich in Vers 14: „Und wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig.“ Offensichtlich ist das Leiden um der Gerechtigkeit willen etwas, das uns letztendlich nicht schaden kann. Warum? Weil wir bei Gott geborgen sind.
Leiden ja, aber nur für eine Zeit, nämlich für die Zeit der Durchreise. Eines Tages kommst du an die Schwelle des Todes. Als Christ weißt du, dass du über diese Schwelle gehen darfst und ins ewige Leben kommst. Du kommst in die Herrlichkeit Gottes. Das Leiden, das dich vielleicht noch bis zum Tod begleitet hat, muss an dieser Schwelle stehenbleiben. Es kommt nicht mit.
Das Leiden kann dir nichts anhaben, es kann dir nicht mehr schaden. Du bist sicher, du bist angekommen, du bist deinen Weg gegangen und bist am Ziel. So kann uns nichts und niemand in letzter Instanz schaden, wenn wir dem Guten nacheifern, das heißt, wenn wir für Gott leben.
Ihr Lieben, ich weiß, das ist schwer zu glauben. Erlebt haben wir das noch nicht, denn wir sind alle noch auf dieser Seite der Schwelle des Todes. Manchmal gehen wir durch schwere Leidenszeiten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir das tun, wozu uns Petrus aufruft: „Fürchtet euch nicht vor ihrem Drohen, erschreckt nicht, heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen.“
Was Petrus uns damit sagen will, ist mit diesen etwas schwierigen Worten gemeint: „Heiligt aber den Herrn in euren Herzen“ heißt nichts anderes als: Informiert euer Herz vom Kopf her. Predigt euch selber, gerade auch in guten Zeiten. Predigt euch: Der Herr ist mein Hirte. Erinnert euch daran, dass hinter dem finsteren Tal die grünen Auen sind, wie es im Psalm 23 heißt.
Macht euch immer wieder klar, dass über all dem, was hier in dieser Welt um mich herum ist, über all die Dinge, die mir vielleicht auch Leiden zufügen oder das Leben schwer machen, über all dem steht der Herr, der mich liebt und der mich durchtragen will. Ihn heilige ich, ihn setze ich bewusst auf den Thron meines Lebens. Auf ihn will ich schauen und vertrauen, über alles Leid hinweg.
Ich kann aufgrund der Schrift, die mir einen Blick gewährt hat, schon über die Schwelle hinausschauen, hin zum Ziel. Darum weiß ich: Ich lebe für ihn. All das andere kann mir letztendlich nichts anhaben. Das ist der Aufruf hier: „Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen.“
Das kommt nicht von alleine. Das müssen wir immer wieder tun, uns immer wieder auf die Liebe Gottes besinnen, die sich uns offenbart hat in Jesus Christus. Das bringt uns zu einem Frieden, zu einem tiefen Frieden, zu einem Frieden, der zeugnishaft ist. Wenn auch um uns herum die Welt im Chaos versinkt, wenn die Menschen durcheinander laufen, wenn die Leute das Gefühl haben, dass der Boden unter den Füßen verschwindet, dann können wir feststehen.
Denn wir stehen auf einem soliden, auf einem festen, auf einem ewigen Fundament. Wenn wir so leben, wenn wir diesen göttlichen Frieden haben, mitten in allen Herausforderungen des Lebens, dann wird das Fragen aufwerfen. Es wird uns die Möglichkeit geben, genau das zu tun, wozu Gott uns hier belassen hat: Zeugnis zu geben von unserem Herrn.
Genau dazu ruft uns Petrus in den abschließenden Versen auf: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung von jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.“ Wie sieht es bei dir aus? Bist du bereit? Kannst du Zeugnis geben von der Hoffnung, die in dir ist?
Der erste Schritt dahin ist, dass wir unsere Herzen informieren, damit wir nicht in Panik verfallen. Aber wie ist das bei dir? Bist du allezeit bereit? Bist du auf jede Gelegenheit vorbereitet? Oder geht es dir so wie mir? Kennst du Situationen, in denen die Tür für ein großartiges Zeugnis weit offen ist und du es total verbockst? Willkommen im Club! Ich kenne das nur zu gut. Meine Spontanität kommt meist fünf Minuten zu spät.
Ihr Lieben, das kommt vor. Wir haben einen gnädigen Gott, der auch mit all unseren Schwächen arbeiten kann und arbeiten will. Aber wenn wir das erleben, dann lasst uns doch diesen Aufruf ernst nehmen und sagen: „Seid allezeit bereit.“ Okay, was kann ich tun, damit ich allezeit bereit bin zur Verantwortung?
Das beginnt vielleicht damit, dass ich mir nochmal genau überlege: Was ist es eigentlich, was ich glaube? Was genau ist meine Hoffnung? Es wird auch deinem Herzen guttun, dir das immer wieder deutlich zu machen. Natürlich kann Gott dir die richtigen Worte schenken in dem Moment. Es ist nicht nur Vorbereitung, Gottes Geist gibt uns manchmal einfach die Worte. Auch das haben wir schon erlebt.
Aber das entlässt uns nicht aus der Verantwortung. Gerade wenn wir uns mal verbockt haben, sollten wir überlegen, was wir beim nächsten Mal besser machen können. Vielleicht mit einem guten Freund mal bewusst darüber nachdenken. Vielleicht einen älteren, reiferen Bruder oder eine ältere Schwester fragen.
Vielleicht ist der Weg, um allezeit bereit zu sein: Lieber Uli Hees, wann machst du das nächste Mal eigentlich einen Glaubenskurs, einen Evangeliumskurs? Wann kann ich von dir mal wieder lernen, wie ich mein Zeugnis geben kann? Hilf mir dabei! Das ist ein tolles Angebot, das der Uli da macht – macht Gebrauch davon!
Oder wer sagt: So ein Kurs ist mir zu viel – wir haben ein kleines Büchlein, ich bin mir sicher, es liegt unten auf dem Büchertisch. „Was ist das Evangelium?“ Vielleicht einfach nochmal nachlesen und sich das klar machen, so dass wir allezeit bereit sind zur Verantwortung vor jedermann, der von uns Rechenschaft fordert.
Petrus macht weiterhin deutlich: Es geht nicht nur um Inhalte, sondern auch um die Form. Und das mit Sanftmut und Gottesfurcht und einem guten Gewissen. Mit Sanftmut, das heißt, meine Widersacher staunen darüber, warum ich so friedlich bleibe, warum ich nicht zurückschlage, nicht meckere, nicht mit einsteige in all das Negative und Böse.
Dann antworte ich mit Sanftmut, nicht aggressiv, auch nicht von oben herab, sondern liebevoll und sanftmütig. Ihr Lieben, unser Ziel ist es nicht einfach, Recht zu haben – auch wenn wir Recht haben, wenn wir zu Gott gehören. Unser Ziel ist es, andere, gerade auch Feinde, für Christus zu gewinnen.
Das heißt, wir wollen die Wahrheit sagen, ja, aber in Liebe. Auf gewinnende Art und Weise wollen wir unseren Glauben bezeugen. Und wir wollen das in Gottesfurcht tun, im Wissen darum, dass der erste Zuhörer immer Gott ist. Bist du dir dessen bewusst? Gott hört deine Worte, und auf ihn kommt es zuerst an.
Das heißt, versuche nicht, dein Zeugnis so zu gestalten, dass es deinem Gegenüber nur recht macht. Nur weil du heute besonders sanftmütig bist, heißt das nicht, dass du die harten Dinge nicht sagen sollst. Nein, das ist keine biblische Sanftmut. Tu es in Gottesfurcht. Das heißt: Sag die Wahrheit. Und das wird immer mal wieder auch Anstoß erregen.
Petrus macht hier deutlich: Es wird Leute geben, die uns ob unseres guten Wandels und trotz gutem Gewissen schmähen. Es wird Menschen geben, die uns verlästern. Aber, ihr Lieben, lasst uns sicherstellen, dass das Verlästern, das Schmähen, das, was Anstoß erregt, nicht wir sind, sondern allein das Evangelium.
Wir sollten so handeln und reden, dass wir ein gutes Gewissen haben können. Und wenn wir um unserer guten Taten willen leiden – wohlgemerkt, noch einmal: Was heißt das hier? Wenn es Gottes Wille ist, das heißt, Gott will das, weil er es gebrauchen will – wenn wir also leiden, weil es Gottes Wille ist, um unserer guten Taten willen, dann dürfen wir wissen, dass Gott etwas damit vorhat.
Gott hat keine Freude daran, wenn wir leiden, aber manchmal ist das genau der Weg, den er gebrauchen will. Ich habe gestern Abend einen Film gesehen über das Leben des Chinamissionars Hudson Taylor. Hudson Taylor hat nach einiger Zeit des eher einsamen Dienstes in China die China Inland Mission gegründet. Dann kamen viele junge Menschen, um mit ihm dort den Dienst zu tun.
Am Anfang war das ganz schwierig. Die Menschen litten unter den schwierigen Lebensumständen und der herausfordernden Situation. In dem Film gibt es eine Szene, in der die Mitarbeiter ohne Herzentäler um den Tisch sitzen und sagen: „Ich frage mich, ob er die Menschen in China wirklich so sehr liebt oder nicht eigentlich mehr sich selbst und hier sein kleines Imperium aufbauen will.“
Dann sieht man im Film, wie seine kleine Tochter Gracie im Alter von acht Jahren plötzlich stirbt. Er kommt zu spät, er ist selbst Arzt, aber er kommt zu spät zurück zu ihr, weil er Menschen das Evangelium gebracht hat. Er kann ihr nicht mehr helfen.
Man sieht, wie Hudson Taylor und seine Frau Mary trauern, wie sie leiden, aber wie sie leiden mit Hoffnung. Dieses Zeugnis von Hudson Taylors Leiden führt dazu, dass es zu einer kompletten Wandlung im ganzen Team kommt. Das ist historisch belegt. Die Mitarbeiter sehen: Hudson Taylor liebt die Menschen so sehr, und er vertraut auf Gott so sehr, dass er bereit ist, alles Leid zu tragen und weiterzugehen, weil er weiß, er ist auf dem Weg zu einem Ziel. Ja, er trauert.
Ihr Lieben, ich denke, die wenigsten von uns werden wegen unseres Glaubens direkt verfolgt werden. Aber auch wir werden Zeiten von Leid erleben. Vielleicht erlebst du sie gerade. Vielleicht ist es Krankheit, vielleicht Trauer um einen geliebten Menschen, vielleicht eine schwierige berufliche Situation oder Arbeitslosigkeit, vielleicht Einsamkeit oder eine schwierige Beziehung oder etwas anderes.
Ich weiß, es ist herausfordernd, was ich jetzt sage, aber ich möchte dir Mut machen: Vergeude dein Leiden nicht! Nimm dein Leiden an, nimm es aus Gottes Hand. Bitte ihn, dich im Leiden zu stärken und dich dann zu gebrauchen als ein Zeugnis, weil du leidest mit Hoffnung.
Als Gottes Kinder sind wir auf dem Weg – auf dem Weg zu einem großartigen Ziel. Lasst uns eine Gemeinde sein, in der wir füreinander da sind, in herzlicher Liebe miteinander lieben, wo wir mit denen, die leiden, mitleiden, ihnen zur Seite stehen und so auch ein Instrument Gottes sind im Leben derer, die durch schwere Zeiten gehen.
Lasst uns unseren Glauben bezeugen denen, die uns Böses tun, indem wir sie lieben. Und lasst uns jede Möglichkeit gebrauchen, unseren Glauben zu bezeugen, weil Gott uns immer die Gelegenheit dazu gibt – im Leiden und in allen Situationen. Amen!
Abschlussgebet und Bitte um Gottes Hilfe
Himmlischer Vater, darum wollen wir dich bitten: Gebrauche du uns!
Ja, so manches Mal verlieren wir aus den Augen, dass wir hier nur auf der Durchreise sind. Herr, mach uns bereit, das Ziel vor Augen zu haben und auf dieses Ziel zuzuleben. Lass uns nicht in dieser Welt bequem wohnen.
Manchmal ist das Leiden so groß, dass wir rufen mögen: Herr, komm! Wir denken, der Tod, das Eingehen in deine Gegenwart, wäre so viel leichter.
Herr, du hast einen perfekten Plan. Du bist ein guter Gott. Du hast uns geliebt, als wir noch deine Feinde waren, und du wirst uns sicher zu einem Ziel bringen.
Herr, hilf uns, deine Zeugen zu sein und so unseren Auftrag hier auf Erden zu erfüllen – zu deiner Ehre und zum Wohle all derer, die dich noch nicht kennen.
Amen.