Römer Kapitel 8 behandelt die Freiheit und das Leben im Geist. Es beginnt mit der Aussage, dass es keine Verdammnis für die gibt, die in Christus Jesus sind. Der Geist des Lebens hat uns in Christus frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Der Text erklärt, dass das Gesetz durch das Fleisch schwach war, aber Gott seinen Sohn gesandt hat, um das Gesetz zu erfüllen und uns vom Gesetz der Sünde zu befreien. Wer in Christus lebt, richtet sich nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist.
Es wird betont, dass die, die nach dem Fleisch leben, dem Tod verfallen sind, während die, die nach dem Geist leben, Leben und Frieden haben. Der Geist Gottes wohnt in den Gläubigen und gibt ihnen Leben, selbst wenn ihr Körper sterblich ist.
Der Geist bezeugt auch, dass die Gläubigen Kinder Gottes sind und Erben mit Christus. Es folgt eine Erklärung, dass die gegenwärtigen Leiden nicht zu vergleichen sind mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart wird. Die Schöpfung wartet sehnsüchtig auf die Offenbarung der Kinder Gottes.
Der Geist hilft den Gläubigen in ihrer Schwachheit und tritt für sie ein mit unaussprechlichem Seufzen. Gott wirkt alles zum Guten für diejenigen, die ihn lieben und nach seinem Vorsatz berufen sind.
Es wird weiter ausgeführt, dass Gott diejenigen, die er vorher erkannt hat, auch vorherbestimmt hat, dass sie dem Bild seines Sohnes gleichförmig werden. Diese sind auch berufen, gerechtfertigt und verherrlicht.
Der Text schließt mit der Gewissheit, dass weder Tod noch Leben, Engel, Mächte, Gegenwärtiges oder Zukünftiges, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendeine andere Kreatur uns von der Liebe Gottes trennen kann, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Einleitung: Die Herausforderung von Römer 8
Ich bin nicht oft nervös, wenn ich hier vorne stehe, aber irgendwie ist Römer 8 schon eine Herausforderung. Vielleicht nicht, weil es so schwer ist, sondern weil ich glaube, dass Paulus den ganzen Brief bis zu diesem Kapitel geschrieben hat, um genau dieses Kapitel zu schreiben. Wenn heute durch den Heiligen Geist dieses Kapitel nicht richtig rüberkommt, dann haben wir das Wesentliche verpasst. Das gibt mir heute Morgen ein komisches Gefühl im Bauch.
Der zweite Punkt ist, dass es in diesem Kapitel, natürlich in übertragener Weise, um Leben und Tod geht. Ich lese am Anfang Römer 8, Vers 13, nur den ersten Satz: „Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben.“ Hier geht es um Gläubige. Es geht nicht um ewigen Tod oder ewiges Verlorensein. Es geht auch nicht darum, dass jemand plötzlich oder nicht so plötzlich körperlich stirbt.
Vielmehr geht es darum, dass die Beziehung, die Gott sich eigentlich zu seinen Leuten vorgestellt hat, ganz praktisch sterben kann. Wenn ihr nach dem Fleisch lebt – hier geht es um Gläubige, um Gläubige in diesem Kapitel –, dann werdet ihr sterben. Das bedeutet: Eure Beziehung zu Gott wird irgendwie tot sein. Das Glück, das Gott eigentlich für euch vorgesehen hat und das Leben bedeutet, werdet ihr dann nicht erleben.
Ja, ihr kommt irgendwann im Himmel an, wenn ihr wirklich gläubig seid. Aber es geht hier um Leben und Tod im Sinne dessen, was Gott sich eigentlich für unser Leben gedacht hat. Leute, das ist kein Thema, das weit weg ist. Im übertragenen Sinn haben wir hier schon junge Leute rausgetragen, die über Jahre alles mitbekommen haben und bezeugt haben, dass sie sich bekehrt haben.
Ich bin überzeugt, dass heute Morgen sowohl junge als auch ältere Leute hier sitzen, deren Beziehung zu Gott praktisch tot ist. Vielleicht ist das noch nicht so offensichtlich und vielleicht noch nicht so lange, dass es stinkt und andere es merken. Aber Leute, wenn wir nach dem Fleisch leben, dann werden wir sterben.
Aus diesen zwei Gründen ist es für mich ein schwieriges Thema. Aber wir fangen von vorne an. Eigentlich ist es ein fröhliches Kapitel. Entschuldigung für die ernste Einleitung.
Rückblick auf die bisherigen Kapitel: Kampf mit dem Gesetz und der Sünde
Im Kapitel 6 ging es darum, dass Menschen auf eine gewisse Weise Sünde begehen – Dinge tun, die Gott offensichtlich nicht gefallen. Dennoch nehmen sie das scheinbar auf die leichte Schulter, obwohl sie gläubig sind. Sie sagen: „Ja, ist doch nicht so schlimm.“
„Ich habe ja einen Gott, der mir vergibt. Wir leben unter der Gnade, nicht unter einem Gesetz. Wir leben unter Gnade. Ich kann also einfach mal sündigen, etwas tun, was Gott nicht gefällt, und ich weiß, ich kann später zu Gott kommen und um Vergebung bitten. Dann ist alles wieder in Ordnung.“
Das ist irgendwie auch wahr. Trotzdem sagt das Wort Gottes in Kapitel 6, dass man das auf keinen Fall tun soll. Gott hat all das für uns getan, damit wir nicht mehr so leben wie vorher. Damit wir nicht mehr so leben müssen wie früher. Denn die Sünde, selbst wenn es nur eine Gewohnheit ist, versklavt uns und bringt uns von Gott weg.
In Kapitel 7 haben wir einen Menschen gesehen, der sagt: Ja, ich will das. Ich will wirklich diesen ganz schmalen Weg gehen. Ich will das tun, was richtig ist. Er bemüht sich sehr, mit Hilfe des Gesetzes, der Zehn Gebote und der Bergpredigt – die zwar nicht zum Gesetz gehört, aber teilweise eine Auslegung davon ist – das Richtige zu tun. Er ist überzeugt in seinem Kopf, dass das wirklich gut ist.
Wir haben ein Kapitel voller Verzweiflung gelesen, in dem Paulus schreibt: „Ich stehe nicht hinter dem, was ich tue. Denn nicht das, was ich will, tue ich, sondern das, was ich hasse, übe ich aus.“
Er sagt, er findet die Regeln Gottes so gut und merkt das Naturgesetz in seinem Leben, das ihn immer wieder dazu bringt, anders zu handeln, als Gott es will. Das bringt ihn zur Verzweiflung. Er will das eine, doch er schafft es nicht. Er tut immer wieder das andere.
Es ist wie ein Naturgesetz in seinem Leben, wie das Gesetz der Schwerkraft. Das Glas wollte ich jetzt nicht fallen lassen, um das zu demonstrieren. Aber ihr kennt das Gesetz der Schwerkraft, oder? Wenn ihr etwas loslasst – hier, ich kann es loslassen – was passiert? Das Glas fliegt definitiv nicht nach oben. Es bleibt auch nicht in der Luft stehen. Das wäre eines der ganz seltenen Ereignisse, die so unwahrscheinlich sind, dass sie in der Weltgeschichte wahrscheinlich nicht vorkommen. Quantenphysikalisch wäre es theoretisch möglich, aber praktisch fällt es immer nach unten.
Das wäre jetzt ein guter Effekt gewesen. Alle haben darauf gewartet, dass es vielleicht doch nach oben fällt. Nein, es fällt nach unten. Paulus sagt, genau so empfindet er es in seinem Leben. Ob er das persönlich meint oder ganz allgemein, sei dahingestellt. Er sagt, es ist, als wäre er schizophren.
Er endet Kapitel 7 mit den Worten: „Also diene ich selbst mit dem Sinn dem Gesetz Gottes, also mit meinen Überzeugungen, mit meinen Motivationen, mit dem, was ich eigentlich für gut halte. Ich sage, ich diene Gott und seinen Regeln, aber ganz praktisch diene ich mit meinem Fleisch.“
Das Fleisch ist im Grunde das Naturgesetz der Sünde.
Das Verständnis von „Fleisch“ und seine Bedeutung
Was ist eigentlich Fleisch? Kapitel sieben Vers vierzehn sagt es: „Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.“ Immer wieder verwendet der Heilige Geist in diesen Kapiteln durch Paulus den Begriff „Fleisch“. Dabei wird er meist negativ gebraucht, manchmal auch der Begriff „Leib“.
Paulus ist jedoch nicht körperfeindlich. Wer seine Schriften liest, merkt das schnell. Er sagt nicht, wie die Philosophen damals oder die Gnostiker, dass der Leib materiell und von vornherein böse sei. Sie meinten, man könne den Körper aufgeben, um innerlich mit der geistigen Welt verbunden zu sein – und das sei das Wahre. Paulus hingegen schreibt, dass der Körper eines Tages verwandelt werden wird und im Himmel sein wird.
Paulus steht für all die Dinge im Leben, die Gott uns zum Genuss gegeben hat: Essen, Trinken, Schlafen, Sexualität, das Genießen der Natur und vieles mehr. Er ist keineswegs körperfeindlich. Trotzdem verwendet er den Begriff „Fleisch“ oder „Leib“ als Bild dafür, dass es in uns ein Naturgesetz gibt, ein Gesetz der Sünde. Selbst als Menschen, die an Gott glauben, gibt es etwas in uns, das uns von Gott wegzieht und nach unten zieht – wie das Gesetz der Schwerkraft.
Warum verwendet Paulus gerade diesen Begriff? Ich glaube, es liegt daran, dass er damit ein Element in uns beschreibt, das eng mit unserem Leib verbunden ist. Evolutionstheoretiker würden sagen, es ist ganz normal und gehört zum Erhaltungstrieb. Dieses Element in unserer Persönlichkeit hat immer das Gefühl, dass alles vergänglich ist. Wir können uns noch so oft klar machen, dass Gott gesagt hat, wir hätten eine ewige Existenz. Doch tief in uns drin gibt es etwas, das uns sagt: Wir sind vergänglich.
Was ist die Folgerung daraus? Dieses Teil unserer Persönlichkeit, das die Vergänglichkeit spürt – unser Fleisch, wie die Bibel es nennt – führt dazu, dass wir alles tun, um diese Vergänglichkeit zumindest aufzuhalten. Wir müssen etwas tun, um jung zu bleiben. Wir hatten das schon mal: jung zumindest auszusehen. Wir treiben viel Sport, tragen ein jugendliches Outfit. Wir wollen nicht älter werden. Alle wollen alt werden, aber keiner will alt sein – und schon gar nicht alt aussehen.
Das ist tief in uns drin, das ist unser Fleisch. Alt sein erinnert uns daran, dass wir irgendwann mit unserer Existenz auf dieser Erde aufhören. Je älter wir aussehen, desto näher sind wir dem Sterben. Und ganz tief, instinktiv, wollen wir nicht sterben. Wir wollen auch nicht unsere Fähigkeiten verlieren. Wer wünscht sich schon, bald nicht mehr auf eigenen Füßen gehen zu können? Manche müssen das schon, aber wer jünger ist, wünscht es sich nicht.
Wir möchten nicht mit dieser Vergänglichkeit konfrontiert werden. Ich sehe immer schlechter. Obwohl ich Peter jetzt noch erkenne – weil ich ihn gut kenne – würde ich ihn, wenn wir ein paar Meter weiter sitzen, wahrscheinlich nicht mehr erkennen. Das ist schwer für uns.
Eine andere Reaktion neben dem Versuch, jung zu bleiben, ist: Unser Fleisch sagt: Wenn schon alles vergänglich ist, wenn ich das nicht vermeiden kann, dann muss ich die paar Jahre, die mir auf dieser Erde bleiben – vor allem die fitten Jahre – ausnutzen. Ich muss mir etwas Gutes tun.
Wie viele Menschen leben fürs Wochenende? Wie viele leben für den Urlaub? Ich fahre viel S-Bahn und höre oft, wie Leute im Dezember, Januar oder Februar über den Sommerurlaub sprechen, den sie gebucht haben. Wir müssen unserem Fleisch etwas Gutes tun, weil wir wissen, wie lange wir das noch können.
Überlege mal: Du hast Neuseeland nie gesehen in deinem Leben – Wahnsinn! Wir leben für das Schöne, für das Abenteuer, für unsere Bequemlichkeit. Je nach Persönlichkeit leben wir für das, was uns auf dieser Erde guttut.
Wir reden hier gerade gar nicht von Sünde. Glaubst du, dass so eine Lebenshaltung irgendwann zu Sünde führt? Wir sprechen davon, was unser Fleisch sich wünscht, was wir uns tief drin wünschen – weil wir das Gefühl der Vergänglichkeit haben und Angst, etwas zu verpassen. Oder wir sehnen uns nach Bedeutung, danach, etwas Unsterbliches auf dieser Erde zu tun.
Ja, ich stehe hier sonntags und predige. Es ist schön, dass es aufgenommen wird. Wer weiß, ob es nicht noch Generationen hören werden? In den wenigen Jahren, die mir noch bleiben, möchte ich etwas schaffen, das auf dieser Erde überdauert – etwas, das mich überdauert.
Das ist gewaltig, oder? Das ist unser Fleisch: der Drang, für sich selbst zu leben, sich um das eigene kleine Leben zu drehen. Diese Kraft verbindet sich oft mit dem Gesetz der Sünde. Dann geht es noch ein Stück weiter, noch ein Stück weiter ohne Gott, noch ein Stück weiter von Gott weg. Dieses Fleisch zerstört oft unsere guten Vorsätze, wenn wir mit Gott leben und nach seinen Maßstäben leben wollen.
Habt ihr es noch im Ohr? Kapitel acht, Vers dreizehn sagt: „Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, werdet ihr sterben.“ Die Bibel bezeichnet damit ungefähr das, was wir nicht loswerden – nicht wirklich, nicht hundertprozentig, solange wir auf dieser Erde sind. Wir müssen irgendwie damit umgehen.
Kapitel sieben, Vers fünfundzwanzig sagt noch einmal: „Also nun diene ich selbst mit dem Sinn dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.“ Ist das die letzte fatalistische Aussage, mit der wir einfach umgehen müssen? So sind wir halt, jetzt werden wir das nicht los?
Ja, jetzt müssen wir langsam mal in Römer Kapitel acht einsteigen.
Der Neuanfang durch den Geist: Freiheit von der Verdammnis
Es ist zu erwarten, dass wir um zwölf Uhr noch nicht ganz fertig sind. Wir betrachten Römer 8,1-2. Dabei geht es wirklich um Menschen, die den Wunsch haben, anders zu leben. Menschen, die wirklich mit Gott leben und für ihn leben möchten – Gott, der so viel in uns investiert hat, damit wir anders leben können. Diese Menschen können Römer 6 unterschreiben: „Ich möchte anders leben. Ich schaffe es nur so oft nicht, aber eigentlich möchte ich anders leben.“ Für sie ist dieses Kapitel geschrieben.
Römer 8,1 lautet: „Es ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind, denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“ Dieses Gesetz der Sünde und des Todes, das in Römer 7 beschrieben wird, wird hier plötzlich durch etwas anderes ersetzt. Paulus sagt, es gibt etwas, das mich davon befreien kann. In Römer 7 hatte er geschrieben, dass sein ganzes Bemühen ihn nicht befreien konnte und er es nicht geschafft hat, anders zu leben. Was ist es denn nun?
„Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“ Fangen wir vorne an: Was meint Paulus hier? Was heißt „Verdammnis“ oder „Verurteilung“? Das ist eine juristische Frage. Dieses Wort, das hier für Verdammnis verwendet wird, hatte im antiken Sprach- und Kulturraum zwei Bedeutungen.
Die eine Bedeutung stammt aus dem Strafrecht. Sie bedeutet schlicht: Ich habe etwas verbrochen und werde jetzt verurteilt. Ich bin so schlecht, dass ich die Todesstrafe verdient habe. Das ist das, was wir im Römerbrief bereits in Kapitel 3 und 5 gesehen haben: Jesus hat für uns die Strafe getragen, und wir werden nun nicht mehr in diesem strafrechtlichen Sinn verurteilt. Hier wird das noch einmal angedeutet: Es gibt keine Verurteilung für die, die wirklich in Jesus sind, weil Jesus dieses Urteil für uns getragen hat. Er hat gesagt: „Du kannst es nicht tragen, ich nehme die Strafe auf mich, damit du frei sein kannst.“
Das Wort hat aber auch eine andere, zivilrechtliche Bedeutung. Zum Beispiel: Man freut sich, ein Haus geerbt zu haben, bekommt dann aber die Unterlagen und stellt fest, dass das Haus so verschuldet ist, dass man die Schulden wahrscheinlich bis zum Lebensende nicht abbezahlen kann. Dieses Wort wird auch verwendet, um zu sagen, dass mein Besitz, den ich eigentlich geerbt habe, eigentlich jemand anderem verfallen ist, sozusagen unter einer Art Verdammnis steht. Im Deutschen würden wir dieses Wort so nicht verwenden, aber im griechischen Urtext wird es so gebraucht.
Paulus sagt nach dem frustrierenden und depressiven Kapitel 7: Leute, euer Leben ist nicht hoffnungslos. Euer Leben ist nicht hoffnungslos sozusagen unter diesem Gesetz der Sünde verfallen, wie ein Haus unter zu hohen Schulden. Es ist nicht hoffnungslos. Es gibt eine Lösung. Das ist das erste Highlight. Es gibt eine Lösung – schauen wir mal.
Die befreiende Kraft des Geistes
Dann geht es weiter, denn das Gesetz des Geistes, des Lebens in Christus Jesus, hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Schaut mal, was Paulus hier sagt: Das Gesetz der Sünde und des Todes in eurem Leben war wie das Gesetz der Schwerkraft. Stellt euch vor, jemand würde zu euch sagen: Du gehst jetzt in Frankfurt an den Flughafen. Dort steht ein großes Flugzeug. Und jetzt stellst du dich mal darunter, lässt dich ein bisschen hochfahren von diesen Ladekränen, sodass du irgendwie drankommst. Dann hebst du dieses Flugzeug mal hoch.
Du würdest sagen: Das Gesetz der Schwerkraft verbietet mir das zu tun. Es gibt überhaupt keine Chance. Du kannst dich anstrengen, wie du willst, du wirst es nicht hochkriegen. Dieses Ding ist tonnenschwer. Hörst du es? Da ist es lauter. Hörst du es? Diese Dinge fliegen – das ist irre.
Ich meine, dummerweise machen sie Krach, aber es ist irgendwie völlig irre, dass diese tonnenschweren Dinge, die du niemals heben könntest, fliegen. Warum fliegen die denn? Wie macht das der Pilot?
Es gibt ein anderes Gesetz. Ich werde euch jetzt nicht im Einzelnen erläutern, wie das funktioniert, aber es ist das Gesetz der Aerodynamik. Und dieses Gesetz, obwohl es das Gesetz der Schwerkraft gibt, bringt diese Viecher dazu, zu fliegen. Ja, das ist immer so, weil die Tragflächen geformt sind, sodass es mehr und weniger Luft gibt und so weiter. Okay, ihr wisst schon, ihr wisst schon, wie das funktioniert.
Paulus sagt: So ist es in eurem Leben. Es gibt das Gesetz der Sünde und des Todes, das euch von Gott wegzieht. Aber Gott hat etwas in eurem Leben getan. Ihr habt euch wirklich zu ihm gekehrt und den Heiligen Geist empfangen.
Der Heilige Geist und die Kraft des Heiligen Geistes stehen in einem Verhältnis zu diesem Gesetz der Sünde, wie das Gesetz der Aerodynamik zum Gesetz der Schwerkraft. Und weil ihr den Heiligen Geist in euch habt, könnt ihr ein anderes Leben führen.
Vers 3 und 4: Denn das dem Gesetz, also dem alttestamentlichen Gesetz, Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sandte. Wir wurden im Fleisch verurteilt, damit die Rechtsforderungen des Gesetzes erfüllt werden in uns, die nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.
Ich möchte da nicht mehr im Einzelnen darauf eingehen, weil wir das eigentlich schon behandelt haben. Paulus fasst es hier zusammen.
Der erste Punkt, warum das Gesetz – die zehn Gebote – uns nicht zu Gott bringen konnten, war, dass wir sie ständig übertreten. Und jedes Mal, wenn wir es übertreten, sind wir irgendwie wieder ein Stück weiter von Gott weg. Das Gesetz, diese zehn Gebote und all die Gebote drumherum, mussten uns dauernd verurteilen, anstatt uns zu helfen. Sie sagten uns immer wieder: „Das trennt dich von Gott“, anstatt uns zu Gott hinzubringen.
Das war ein ganz, ganz schwieriger Effekt für unser Verhältnis zu Gott. Paulus sagt: Das ist das Erste, was geregelt ist. Vergesst das nicht, das ist geregelt.
Wenn ihr sündigt – und ihr werdet immer mal wieder sündigen, auch wenn ihr es nicht unbedingt wollt –, dann könnt ihr zu Gott zurückkommen. Ihr könnt um Vergebung bitten. Jesus ist am Kreuz gestorben, wie er hier sagt. Die Rechtsforderung des Gesetzes ist erfüllt an uns.
An wem? Das ist eine ganz interessante Formulierung, und ich weiß nicht, ob ich sie wirklich erklären kann: Damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt würde an uns, die wiedergeboren sind, die die Vergebung angenommen haben und den Heiligen Geist haben. Dann steht alles nicht mehr gegen diejenigen, die nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.
Natürlich ist Jesus für alle gestorben, die es wirklich angenommen haben. Aber Paulus sagt: Leute, ihr habt nur etwas davon, wenn ihr wirklich die Motivation habt, mit Gott zu leben. Dann werdet ihr die Erfahrung machen, dass das Gesetz euch nicht mehr von Gott trennen kann. Es wird keine Mauer mehr zwischen euch und Gott sein.
Solange ihr nur nach dem Fleisch leben wollt, werdet ihr diese Erfahrung nicht machen. Aber wenn ihr wirklich mit Gott leben wollt, wenn ihr in Gemeinschaft mit Gott leben wollt und etwas erleben wollt von diesem veränderten Leben durch den Heiligen Geist, dann werdet ihr merken: Das Gesetz steht mir nicht mehr im Weg. Es ist keine Mauer mehr, die mir im Weg steht.
Gegensatz zwischen Fleisch und Geist
Vers 5: Denn die, die nach dem Fleisch sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist. Also diejenigen, die ganz normale Menschen sind, überlegen das, was ich vorhin gesagt habe über das Fleisch. Das ist ihre Motivation, in diesem Leben etwas zu tun.
Die aber, die nach dem Geist sind, sind motiviert, nach dem Geist zu leben. Sie sinnen auf das, was des Geistes ist. Denn die Gesinnung des Fleisches ist der Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden.
Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott, denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan und vermag es auch nicht zu sein. Die aber, die im Fleisch sind, vermögen Gott nicht zu gefallen. Ihr aber seid nicht nach dem Fleisch, sondern im Geist, wenn nämlich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.
Hier steht: Die Gesinnung des Fleisches ist der Tod. Was heißt das? Das heißt, unser natürliches Leben und alles, wonach wir streben, alles, was ich vorhin aufgezählt habe, endet mit dem Tod. Wenn wir auf dieses Pferd setzen, wenn wir etwas Gutes tun mit der Motivation: „Ich will etwas Gutes erleben, ich will etwas mit Bedeutung tun“, dann investieren wir in den Tod. Wir investieren in etwas, das irgendwann trotz all unserer Bemühungen und Gegenmaßnahmen zu Ende ist.
Die Motivation des Fleisches endet im Tod und in Dingen, die tot und endlich sind. Das ist das eine, was es heißt. Aber das andere ist: Wenn wir so leben, dann stirbt irgendwo unsere Beziehung mit Gott. Das ist das, was in der Bibel oft als Tod bezeichnet wird, wenn Menschen tot sind.
Jesus hat einmal gesagt: „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Die Bibel sagt, dass Gemeinschaft mit Gott das richtige Leben ist, das Leben, für das wir gemacht wurden.
Hier sagt das Wort Gottes, wenn wir diesen natürlichen Instinkten nachgeben und diesseits leben, dann stirbt ganz praktisch nach und nach unsere Beziehung zu Gott. Die Gesinnung des Fleisches ist der Tod. Warum? Weil wir tief in uns merken, dass Gott ständig etwas von uns will, was unseren Instinkten widerspricht. Gott möchte oft etwas von uns, das nicht auf das Diesseits gerichtet ist und unser Fleisch nicht befriedigt.
Irgendwie distanzieren wir uns von Gott, weil wir merken, dass Gott etwas von uns möchte, wir aber eigentlich nach etwas anderem suchen. Das ist, was Paulus meint, wenn er sagt: Die Gesinnung des Fleisches ist der Tod. Und weiter unten in Vers 7 heißt es: „Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott.“
Aber wie ist es mit dem Geist? Wenn der Heilige Geist in uns ist, was macht er ganz praktisch? Was bewirkt er? Vers 6 sagt: „Die Gesinnung des Geistes aber ist Leben und Frieden.“ Der Heilige Geist kommt in unser Leben und versucht mit aller Kraft, die er hat, uns eine neue Perspektive zu geben.
Er möchte, dass wir merken, dass es sich lohnt, für ewige Dinge zu leben. Es ist ja auch klar: Der Heilige Geist kommt aus dem Himmel und er ist derjenige, der die Ewigkeit vor Augen hat. Er möchte in uns wirken, damit wir erkennen: Es gibt mehr als Wellness, es gibt eine Ewigkeit.
Er versucht ständig, in uns zu wirken, damit wir diesen Blick für die Ewigkeit bekommen und verstehen, was in der Ewigkeit wirklich zählt. Der oft verzweifelte Kampf des Heiligen Geistes in unserem Leben ist, uns einen Blick über diese vergängliche Erde und über den vergänglichen Teil unserer Existenz hinaus zu geben. Er möchte uns zeigen, was es bedeutet, wirklich Gemeinschaft mit Gott zu haben.
Die Gesinnung des Geistes ist Leben – wirkliche Gemeinschaft mit Gott in seinen ewigen Perspektiven und Plänen. Und die Gesinnung des Geistes ist Frieden mit Gott, wenn wir erkennen, wie erfüllend es ist, wirklich mit diesem Gott zu leben. Das ist es, was der Heilige Geist möchte und was er in unserem Leben tut. Das ist es, worüber der Heilige Geist nachdenkt und wohin er uns führen will, damit wir darüber nachdenken.
Jetzt sind wir schon wieder schizophren, oder? In Kapitel 7 war es diese Schizophrenie zwischen unseren eigenen und eigentlichen Überzeugungen – im Kopf und in der Praxis unseres Lebens –, bei der Paulus fast verzweifelt ist. Und jetzt ist es die Schizophrenie zwischen der Praxis, also dem, wohin unsere natürlichen Instinkte uns ziehen, und dem, wohin der Heilige Geist, der in uns ist, uns ziehen möchte.
Das eine möchte uns immer noch in dieses „Wow, ich muss mir was Gutes tun, ich lebe für mich“ ziehen. Der andere zieht uns dahin, die Gemeinschaft mit Gott wertzuschätzen und uns einen Blick für die Ewigkeit zu geben. Und schon wieder sind wir zerrissen.
Wir merken das: Manchmal haben wir Phasen im Leben, in denen wir mehr nach diesen Instinkten leben. Stück für Stück wird unser Leben mit Gott weniger, unsere Beziehung zu Gott weniger persönlich – fast wie bei einer Salami, bei der immer eine schmale Scheibe abgeschnitten wird. Wir sagen uns: Wir möchten für diese Erde leben.
Dann gibt es Phasen, in denen der Heilige Geist uns wirklich beeinflussen kann und uns die Augen öffnet. Paulus betet immer wieder: „Öffne ihnen die Augen, dass sie die Ewigkeit sehen!“ Das kann man als Zusammenfassung seiner Gebete verstehen.
Ist es so, dass manchmal das Fleisch in unserem Leben als Christen dominiert und manchmal der Geist Gottes, den er uns gegeben hat? Bleibt das immer so?
Mir ist der Geist, im Gegensatz zu unserem Verstand und unseren Überzeugungen aus Kapitel 7, jemand, der Kraft hat. Jemand, der uns mehr beeinflussen kann, zumindest wenn wir es wollen.
In Kapitel 7 wurde jemand beschrieben, der eigentlich will und es immer selbst versucht. Hier in Kapitel 8 kommt die Antwort: Wenn du wirklich willst, hat Gott jemanden in dein Leben geschickt, der wirklich Kraft hat – mehr Kraft als dein Verstand und deine Überzeugung. Dieser Geist kann dir nicht nur eine Perspektive öffnen, sondern dir auch die Kraft geben, danach zu leben, wenn du willst.
Leben durch den Geist und die Hoffnung auf Auferstehung
Vers 10: Wenn Christus in euch ist, so ist der Leib zwar wegen der Sünde tot, der Geist aber lebt wegen der Gerechtigkeit. Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.
Hier spricht Paulus von Auferstehung, aber nicht von einer Auferstehung irgendwann nach dem Tod. Das ist hier nicht gemeint. Paulus spricht davon, dass in dieser Schizophrenie deines Lebens – auf der einen Seite dein Fleisch, dein natürlicher Instinkt, und auf der anderen Seite der Geist Gottes – ein Wunder geschehen kann.
Diese Instinkte sind so sehr mit unserem Fleisch, mit unserem Leib verhaftet, der immer das Gefühl hat, zeitlich begrenzt zu sein. Paulus sagt, der Geist kann so sehr die Übermacht in deinem Leben gewinnen, dass dieser Leib jetzt schon etwas wie eine Auferweckung erlebt. Dieser Leib kann irgendwie in ein Leben für Gott eingespannt werden.
Paulus ist wirklich der Überzeugung – und ich glaube, er hat es in seinem eigenen Leben praktiziert –, dass der Geist Gottes uns so dominieren und wirksam werden kann, dass wir mit Leib, Seele und Geist Gott dienen wollen. Er sagt, es gibt die Hoffnung, dass ihr nicht schizophren bleibt, sondern das Glück eines ganzen Lebens für Gott erkennt und darin leben könnt. Das ist gewaltig. Die Frage ist, ob wir das wollen.
Vers 12: So denn, Brüder, sind wir Schuldner, nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben. Ihr seid euch nicht schuldig, für diese Erde zu leben. Überlegt mal kurz: Wem sind wir was schuldig? Wir sind Menschen, die etwas für uns getan haben, oder wir sind unseren Eltern irgendwie etwas schuldig. Paulus sagt: Euer Fleisch, euer Leib hat nichts für euch getan. Er hat euch nicht glücklich gemacht. Dieses Leben, in dem ihr euch um euch selbst, um diese kleinen Dinge, um diese Erde gedreht habt, hat euch nicht wirklich etwas gegeben. Was wäre das?
Ihr seid euch das nicht schuldig. Ihr habt schon oft gehört: "Ich muss mir etwas Gutes tun, das bin ich mir einfach schuldig." Paulus sagt: Nein, das bist du dir nicht schuldig. Und irgendwie sind wir verantwortlich und Menschen, denen wir etwas schuldig sind – zum Beispiel unseren Kindern.
Paulus sagt: Du kannst dein irdisches Leben eh nicht retten. Selbst wenn du dir überlegen würdest, du müsstest für dein Fleisch etwas tun, kannst du es nicht retten. Tu es nicht! Alles, was du investierst, ist letzten Endes verlorene Liebesmühe, wie man so schön sagt. Tötet die Handlungen eures Fleisches!
Vers 13: Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben. Wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben.
Was heißt das, die Handlungen des Fleisches töten? Im Kapitel 7 hat Paulus gesagt, er habe versucht, die Handlungen seines Fleisches zu töten, indem er sich immer gesagt hat: "Das darfst du nicht, das musst du tun, das darfst du auch nicht." Er hat gesagt, es hat nicht funktioniert; die Sünde ist aufgeflammt, statt tot zu sein.
Hier sagt Paulus aber, wir können durch den Geist die Handlungen des Leibes töten. Wie machen wir das? Er sagt: Wenn der Heilige Geist euch wirklich Raum gibt in eurem Leben und euch klar machen kann, für was es sich zu leben lohnt, dann wird er euer Leben mit dem Wunsch erfüllen, die Dinge zu tun, die eure Beziehung zu Gott vertiefen.
In der Beziehung mit ihm werdet ihr wirklich Dinge tun, ihn fragen. Er kann eure Wünsche, Gedanken und Handlungen so sehr mit Gott verbinden und anfüllen, dass kein Platz mehr ist für das andere. Ihr seid so erfüllt mit eurem Leben mit Gott und für Gott, dass für all diese Instinkte keine Kraft und keine Zeit mehr bleibt.
Ich glaube, das ist der einzige Weg, das Gesetz der Sünde zu überwinden. Das ist der einzige Weg, unser Streben nach irdischen Dingen zu überwinden – nicht indem wir sagen: "Das darf ich nicht", sondern indem wir sagen: "Ich möchte eine andere Perspektive haben. Ich möchte, dass mein Leben so ausgefüllt ist mit anderen Dingen, dass ich keine Zeit dafür habe."
Ich wünsche mir sehr, dass viele von euch vom Leben mit Gott so ergriffen sind, dass sie keine Zeit mehr hätten, eineinhalb Stunden vor einem Fußballspiel zu verbringen. Denn das ist der einzige Weg, die Sehnsüchte unseres Fleisches zu töten: wenn der Heilige Geist unsere Herzen ausfüllt.
Ich sage nicht, dass es keinen Genuss gibt und dass man nie eineinhalb Stunden ein Fußballspiel sehen darf, okay? Das habe ich nicht gesagt. Unsere fleischlichen Bedürfnisse sterben nicht, weil wir sie massiv umbringen, sondern weil sie verhungern – weil wir etwas Besseres gefunden haben. Weil der Heilige Geist uns mit diesem Leben für ewige Dinge erfüllen will.
Paulus sagt: Dann leben wir wirklich, das ist Leben. Wenn ihr durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben. Wir müssen uns nicht selbst belohnen. Wir müssen nicht denken, nur dann haben wir es schön, wenn wir uns selbst etwas Gutes tun. Das Wort Gottes sagt: Es gibt ein erfülltes Leben mit Gott, das alle unsere Bedürfnisse befriedigen kann. Es gibt wirkliches Leben.
Die neue Identität als Kinder Gottes
Und dann sagt er, und wir werden es im ganzen Rest des achten Kapitels lehren. Ich lese einfach noch ein paar Verse vor, hier Vers 14 bis 17:
Denn so viele, die durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes. Ihr könnt wirklich erfahren, was es heißt, Söhne Gottes zu sein. Nicht einfach Kinder Gottes, die zur Familie gehören, sondern Söhne Gottes, mit denen er seine Pläne teilt, mit denen er bespricht, was er vorhat, die er einführt in ihr Erbteil. Er sagt: „Guck mal, das sind meine Pläne, meine Ideen mit dieser Erde. Willst du mit mir zusammenarbeiten?“
Denn so viele, die durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes. Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, der euch zur Furcht bringt, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, indem wir rufen: Abba, Vater.
Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, dann auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden – was das manchmal bedeutet –, damit wir auch mitverherrlicht werden.
Wisst ihr, die Frage, die im Raum steht, lautet: Möchtest du das erleben? Möchtest du wirklich als Sohn oder Tochter Gottes eingeweiht werden in seine Pläne, mit ihm zusammenarbeiten und deine Beziehung zu Gott vertiefen, sodass sie lebendig wird und wirklich Leben genannt werden kann?
Oder möchtest du, obwohl du Christ bist, eigentlich lieber den großen Teil deines Lebens für diese Erde leben? Für all das Schöne, was du als schön und wichtig empfindest auf dieser Erde?
Wir haben es am Anfang gelesen: Wenn wir nach dem Fleisch leben, werden wir sterben. Unsere Beziehung zu Gott wird nach und nach verkümmern. Oder möchtest du Leben erfahren?
Paulus sagt: Unsere Zukunft ist im Himmel, unsere Zukunft ist nicht, von Würmern gefressen zu werden. Wir können schon jetzt eine Beziehung zu Gott haben. Es ist keine Atmosphäre der Angst, sondern eine Familienatmosphäre Gottes, in der wir zu Gott irgendwie „Papa“ sagen.
Und er sagt: Wisst ihr, ich habe Römer 7 durchlebt, und irgendwie hat diese Erfahrung, was der Geist Gottes in meinem Leben getan hat, mein Leben auf den Kopf gestellt. Er hat aus diesem Krampf ein erfülltes Leben mit Gott gemacht. Und Paulus wünscht sich das so sehr für seine Leser, dass er jetzt schon acht Kapitel geschrieben hat, um sie dahin zu führen.
Er sagt: „Weil ich den Geist habe, kann ich fliegen. Weil ich den Geist habe, kann ich wie ein Flugzeug fliegen und werde nicht durch diese tonnenschwere Last immer auf dem Boden gehalten.“
Für alle von euch, die das wollen, sagt Paulus: Es ist nicht hoffnungslos. Es ist keine hoffnungslose Überschuldung oder eine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Wenn du das willst, dann bete wirklich darum. Bete die Dinge, die Paulus gebetet hat, sinngemäß: „Gott, zeig mir deine Ziele. Gib mir die Kraft, nach diesen Zielen zu leben, damit ich sie vor Augen habe. Öffne mir die Augen für die Realität, für die ewige Realität.“
Das ist mein Gebet: „Herr, ich möchte von der Offenbarung überwältigt werden, um was es eigentlich geht, was die Perspektive meines Lebens ist. Ich möchte das nicht nur theoretisch erfassen, ich möchte davon überwältigt werden.“
Wann hast du das gebetet, sinngemäß? Nur das kann unser Leben verändern: der Geist und die Perspektive, die er uns gibt.
Nimm dir Zeit, mit Gott über solche Dinge zu reden. Nimm dir Zeit für das Wort Gottes. Liest du das Wort Gottes? Wisst ihr, so oft tun wir das. Wir sagen: Ein guter Christ macht stille Zeit, das heißt, er liest jeden Tag einen Abschnitt aus der Bibel.
Und wie oft lesen wir das und machen die Bibel zu, sagen: „Ich habe meine Schuldigkeit getan.“ Aber wir sind nicht mehr unter einem Gesetz, das uns vorschreibt, jeden Tag die Bibel zu lesen.
Es geht nicht darum, unsere Schuldigkeit zu tun. Ja, das ist gut, ein bisschen Brainwashing ist immer gut. Aber worum es wirklich geht, ist, dass wir dieses Wort lesen, damit der Heilige Geist es verwenden kann. Damit er uns eine Perspektive für wahre Werte geben kann und für das, was Gott ist, und für den ewigen Aspekt unseres Lebens.
Leute, wenn ihr ein anderes Leben führen wollt, ein Leben, das wirklich erfüllt ist, weil ihr mit Gott lebt, dann lest die Bibel mit diesem Gebet: „Herr, öffne mir die Augen, dass ich neue Perspektiven bekomme und dass sie ganz tief in meinem Leben sacken.“
Und habt Gemeinschaft mit Menschen, die das auch wollen. Ihr habt die Wahl. Es ist nicht hoffnungslos. Lasst den Tag nicht vorbeigehen, wenn ihr wirklich mit Gott leben wollt.
Ohne vor Gott auf den Knien zu sein, um mit ihm zu reden und zu sagen: „Herr, ich möchte nicht so ein verschwendetes Leben leben, in dem ich nur darauf bedacht bin, mir etwas Gutes zu tun. Ich möchte ein Leben, das erfüllt ist, weil ich echte Beziehungen mit dir habe, weil ich deine Perspektiven habe. Ich möchte ein Leben, das sich durch die Kraft deines Heiligen Geistes verändert.“
Wisst ihr, Gott wartet darauf. Gott hat acht Kapitel im Römerbrief geschrieben, damit ihr an diesen Punkt kommt: Es gibt erfülltes Leben, und wir müssen immer wieder neu anfangen.
Wir rutschen so natürlich ins Irdische ab. Wir müssen immer wieder neu anfangen. Es ist ein ganz bewusster Schritt zu sagen: Ja, ich muss aufhören.
Man denkt an die Arbeitsblätter, an die Frage, ob ihr nach dem Fleisch leben wollt und sterben. Dann ist es vielleicht am besten, wenn ihr gleich sagt: Ich ziehe die Konsequenzen und lebe das richtig. Oder ob ihr mit dem Heiligen Geist zusammenarbeiten wollt in eurem Leben und ein erfülltes Leben finden wollt.
Redet mit Gott darüber und sagt es ihm.
Und Leute, seid einfach konsequent: Ein halber Christ ist ein ganzer Mist. Amen.
