Kämpft gegen Spott!

Jürg Birnstiel
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Serie | 6 Teile

Kämpft für den Glauben!

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Einleitende Gedanken

Bei diesem Sunntigsquattro geht es um Kampf. Jeden Sonntag werden wir allein schon von den Themen der einzelnen Predigten zum kämpfen aufgefordert – das gefällt mir eigentlich – darum wählte ich diese Formulierungen. Paulus ermahnte die Christen in Philippi schliesslich auch: Das Entscheidende ist: Lebt so, dass es im Einklang mit dem Evangelium von Christus steht! … Ihr werdet Seite an Seite für den Glauben kämpfen, der sich auf das Evangelium gründet. Philipper 1, 27. Wir müssen für den Glauben kämpfen. Jesus treu bleiben erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit, denn vieles will uns von diesem Weg ablenken, uns von Jesus wegtreiben. Paulus schrieb Timotheus in seinem letzten, uns bekannten Brief: Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe das Ziel des Laufes erreicht, ich habe am Glauben festgehalten. 2. Timotheus 4, 7. Das war kein leichter Weg für Paulus. Er verausgabte sich für diesen Kampf, den Korinthern berichtete er: Ich laufe wie ein Läufer, der das Ziel nicht aus den Augen verliert, und kämpfe wie ein Boxer, dessen Schläge nicht ins Leere gehen. 1. Korinther 9, 26. Dann erzählte er weiter, er würde mit den Fäusten gegen sich selbst schlagen, damit er nicht das Evangelium verkündige und selbst anders lebe. Auch Timotheus forderte er auch zum Kampf auf: Kämpfe den guten Kampf, der zu einem Leben im Glauben gehört, und gewinne den Siegespreis – das ewige Leben, zu dem Gott dich berufen hat. 1. Timotheus 6, 12. Vielleicht hat jemand gedacht, das Thema klinge sehr kämpferisch. Das passe doch gar nicht so richtig zum christlichen Glauben. Stimmt, es klingt kämpferisch, aber es passt exakt zum christlichen Glauben. Als Christen kämpfen wir für eine gute Sache. Ohne Kampf werden wir nicht am Glauben festhalten können, noch präziser gesagt, am Glauben können wir nur festhalten, wenn wir dafür kämpfen, denn vielfältig sind die Versuche, uns vom richtigen Weg abzubringen. Im Leben von Nehemia werden wir anhand von 6 Beispielen sehen, wo Gefahren drohen und wie wir dagegen kämpfen können. Wir werden in den nächsten Wochen den Abschnitt Kapitel 3, Vers 33 bis Kapitel 6, Vers 14 aus dem Buch Nehemia genauer betrachten. Bevor ich nun auf den heutigen Abschnitt eingehe, will ich nochmals kurz die Situation des Volkes Israel beschreiben. 722 v. Chr. wurde das Nordreich, die 10 Stämme Israels, mit der Hauptstadt Samaria, vom assyrischen König Salmanasser deportiert. 136 Jahre später, 586 v. Chr., verschleppte der babylonische König Nebukadnezar, Juda nach Babylon. Die Mauern der Hauptstadt Jerusalem wurden geschleift. Das waren Gerichte Gottes, weil Israel über Jahre einen gotteslästerlichen Götzenkult betrieben hatte. Sie waren all die Jahre nicht bereit, ernsthaft auf die Warnungen der Propheten zu hören. Als Jerusalem erobert worden war, verkündete der Prophet Jeremia: Euer Land wird in Trümmern liegen. Siebzig Jahre lang werdet ihr und eure Nachbarvölker dem König von Babylonien unterworfen sein. (Jeremia 25, 11) Nun, lebten die Juden im babylonischen Reich, weit weg von ihrer Heimat. Für die nächsten 70 Jahre gab es kein Zurück. Wie Gott voraussagte, verlor das babylonische Reich seine Macht und das Perserreich gewann Oberhand. Unter dem Perserkönig Kyros durfte ca. 538 v. Chr. die erste Gruppe von Juden nach Jerusalem zurück, um dort den Tempel aufzubauen. “538 “1. Rückkehr nach Juda “ “537-516”Wiederaufbau des Tempels “ “525 “2. Rückkehr nach Juda “ “458 “Esra kehrt nach Jerusalem zurück” “445-433”Wiederaufbau Jerusalems durch “ “ “Nehemia “

Die Situation war unerträglich in Jerusalem. Boten berichteten Nehemia: »Die Menschen in der Provinz Juda, die der Verschleppung entgangen sind, leben in grosser Not und Schande. Die Stadtmauer Jerusalems liegt in Trümmern, die Tore sind durch Feuer zerstört.« (Nehemia 1, 3) Jerusalem hatte keine schützende Stadtmauer. Überreste der Mauer waren noch vorhanden, aber sie konnten die Stadt nicht schützen. Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus Flavius beschrieb diese Situation folgendermassen. Die Völker, die um die Juden herum wohnen, setzen ihnen hart zu. Bei Tage fielen sie in das Land ein, raubten und verwüsteten, bei Nacht aber schlichen sie sich heran und führten viele aus der Umgebung und selbst aus Jerusalem gefangen weg, und gar oft finde man Leichen auf den Wegen liegen. (Josephus Flavius: Jüdische Altertümer, XI, 5, 6) Nehemia war erschüttert, als er das hörte. Der Perserkönig erteilte ihm dann Vollmachten, dass er die Stadtmauer in Jerusalem aufrichten durfte. So reiste er gut 90 Jahre nachdem die erste Gruppe nach Jerusalem zurückreiste, selber dorthin. Er war entschlossen seinem Volk zu helfen, egal welche Anstrengungen das von ihm verlangte. Der erste grosse Widerstand kam sofort. Heute werden wir uns mit diesem ersten Widerstand beschäftigen.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 18, 14; 5. Mose 30, 1; Esra 1, 1ff; Nehemia 1, 3; Jeremia 25, 11-12; 29, 10, Philipper 1, 27; 1. Timotheus 6, 12; 2. Timotheus 4, 7

Wenn Spott ins Schwarze trifft… (V.33-35)

Nehemia plante den Mauerbau und dann ging’s los. Das passte den umliegenden Völkern ganz und gar nicht. Sie waren an der Stärkung vom Volk Israel nicht interessiert. Sie sahen darin eine Bedrohung ihres Einflusses auf die Region. So geschah, was geschehen musste, Nehemia berichtet: Als Sanballat hörte, dass wir die Stadtmauer wieder aufbauten, wurde er zornig und war sehr verärgert. Er machte sich über uns Juden lustig. (Nehemia 3, 33) Er spottete über die Juden: Er sagte in Gegenwart seiner Freunde und der Truppen von Samaria: »Was bilden sich diese elenden Juden eigentlich ein? Meinen sie wirklich, sie könnten es schaffen? Oder glauben sie, dass ihre Opfer etwas bewirken? Das ist doch keine Arbeit von einem Tag! Sie wollen wohl die verbrannten Steine ihrer Ruinen zu neuem Leben erwecken?« (Nehemia 3, 34) Tobija gab noch einen drauf: Tobija, der Ammoniter, stand neben ihm und fügte hinzu: »Sie sollen nur bauen! Wenn ein Fuchs an ihre Mauer springt, dann stürzt die ganze Herrlichkeit zusammen!« (Nehemia 3, 35) Ehrlich gesagt, hatten sie gar nicht so unrecht. Es war ein waghalsiges – um nicht zu sagen – ein verrückten Unternehmen. Hätte Nehemia diesen Spott zu Herzen genommen, hätte er die Arbeiten gleich wieder eingestellt. Spott kann unser Verhalten enorm bestimmen. In einem Psalm heisst es: Ihre Reden sind voll von Spott und Verleumdung, mit grossen Worten schüchtern sie die Leute ein. (Psalm 73, 8) Wie oft haben wir uns durch Spott einschüchtern lassen? Wie oft hat Spott bei uns ins Schwarze getroffen, d.h. er hat uns lahm gelegt? Oder er veranlasst uns zu unvernünftigen Handlungen. So ging es mir als ich ca. 13 Jahre alt war. Ich weiss noch genau, wo ich am Rand der Eiskunstbahn in Urdorf sass und eine Zigarette rauchte. Da schauten mir einige Jugendliche zu und spotteten: Der kann nicht einmal richtig rauchen! Mein nächster Zug, war ein Lungenzug. Mich hatte es von der betäubenden Wirkung fast überstellt, aber von diesem Tag an machte ich nur noch Lungenzüge, damit begann meine intensive Raucherkarriere, dich ich erst mit ca. 22 endgültig hinter mir lassen konnte. Wenn Spott ins Schwarze trifft, kann er unser Leben auf andere Bahnen lenken. Wenn Spott ins Schwarze trifft, vermeiden wir Dinge zu tun, die wir eigentlich tun möchten. Wie oft haben wir geschwiegen und nichts von Jesus erzählt, weil wir den Spott fürchteten? Ach, was ist das für ein kleiner Dummer Kerl, der glaubt noch an Jesus! Glaube ist doch nur was für einfache, einfältige Menschen! Gut, wenn Dir der Glaube hilft, ich komme ohne ganz gut zurecht. Das ist billig, die Leute aufs Jenseits zu vertrösten! Wieviele Projekte, die wir für Jesus planen und durchführen wollten, haben wir nicht durchgeführt, weil – kaum waren sie vorgestellt – der Spott nicht lange auf sich warten liess. Wie wollt ihr das machen? Ihr seid ja nicht ganz bei Trost? usw. Manchmal kommt der Spott aus den eigenen Reihen. Gott macht uns immer wieder deutlich, dass wir in dieser Welt der Verachtung und dem Spott ausgesetzt werden. Jesaja sagt: Hört, was der HERR euch sagt, ihr alle, die ihr mit Furcht und Zittern auf sein Wort achtet: »Weil ihr zu mir haltet, werdet ihr von Leuten aus eurem eigenen Volk gehasst und wie Ausgestossene behandelt. Sie spotten: ‘Der HERR soll doch seine Zusagen wahr machen! Wir möchten gerne erleben, wie ihr euch freut!’” Aber sie täuschen sich!” (Jesaja 66, 5) Wenn der Spott ins Schwarze trifft, leben wir nicht mehr das, was wir eigentlich leben wollen. Wir werden zum Spielball der Spötter. Wenn es möglich ist, sollten wir die Spötter vertreiben, uns von ihnen fernhalten. wie das in den Sprüchen steht: Vertreibe den hochmütigen Spötter, und der Zank hört auf, Streit und Beschimpfung sind zu Ende. (Sprüche 22, 10) Spott ist die einfachste Strategie des Widersachers, uns Christen von unserem Auftrag, der menschlich gesehen unmöglich ist, abzubringen.

Wenn Spott das Ziel verfehlt… (V.36-38)

Eine gute Sache ist es, wenn wir den Spöttern mit einer guten Antwort das Maul stopfen können. Wie jener einfache Töpfermeister, der bei einer Hochzeit eingeladen war und vor dem Essen betete. Einige Jugendliche spotteten darüber: “Bei Ihnen zuhause betet wohl alles?” - “Keinesfalls,” antwortete er, die zwei Schweine im Stall beten nie vor dem Essen.” Doch solche Antworten kommen uns selten im richtigen Moment. Beissender Spott gibt uns selten die Gelegenheit für eine gute Antwort. Aber was können wir machen, dass der Spott nicht ins Schwarze trifft? Wenn wir Jesus folgen, können wir es nicht verhindern, dass beissender Spott auf uns abgefeuert wird. Also, wir brauchen ein Abwehrsystem wie die Air Force One, das Flugzeug des amerikanischen Präsidenten. Das ist mit einem cleveren Abwehrsystem ausgestattet. Wenn eine Lenkwaffe, die automatisch ein warmen Ziel verfolgen kann, auf das Flugzeug abgeschossen wird, werden vom Flugzeug kleine heisse Raketen abgefeuert, dadurch wird die Lenkwaffe irritiert, statt die Air Force One, trifft die Bombe eine dieser Raketen. Dass jemand auf das Flugzeug eine Bombe abschiesst, kann der amerikanische Präsident nicht verhindern, aber er kann verhindert, dass die Bombe ins Schwarze trifft. So ist das auch bei uns. Wir können verhindern, dass der Spott ins Schwarze trifft und uns lähmt. Wir müssen den Spott umlenken. Jesaja sagte: Hört her, ihr Menschen in meinem Volk! Ihr kennt meine Treue und tragt meine Gebote in eurem Herzen. Habt keine Angst, wenn man euch verhöhnt; lasst euch nicht einschüchtern, wenn man euch mit Spott überschüttet! (Jesaja 51, 7) Zwei Punkte möchte ich heute aufzeigen.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Jesaja 51, 7

1 …dann müssen wir wissen, wem wir vertrauen

Nehemia lässt sich durch diesen beissenden Spott nicht abhalten, er ist entschlossen die Mauer zu bauen. Dieser Spott liess ihn nicht kalt. Natürlich hatte ihn das bewegt. Doch er war sich bewusst, wem er vertraut und wer ihm helfen wird. So wendet er sich zuerst einmal an Gott. Er betet: Du unser Gott, hör doch, wie sie über uns lachen! Lass ihren Spott auf sie selbst zurückfallen! Lass sie gefangen weggeführt werden und selber die Verachtung zu spüren bekommen!” (Nehemia 3, 36) Vergib ihnen dieses Unrecht nicht, vergiss es ihnen nicht! Denn sie haben dich beleidigt, vor allen, die an der Mauer bauen.” (Nehemia 3, 37) Ein etwas krasses Gebet. Er wünscht den Spöttern nicht das Beste, sondern, dass der Spott auf sie zurückfallen wird. Nehemia ist empört darüber, dass sich seine Feinde erdreistet hatten, den Gott Israels zu verhöhnen: Sie haben Dich beleidigt,” sagte er Gott. Jedenfalls liess sich Nehemia durch diesen Spott nicht von seinem Plan abbringen. Ihm kommen keine Zweifel an der Durchführbarkeit hoch, denn er weiss Gott auf seiner Seite. Wir können dem Spott viel besser ertragen, wenn uns bewusst ist, wem wir vertrauen und was wir glauben. Um des Evangeliums Willen musste Paulus viel leiden. Er schriebe dem Timotheus: Gerade das ist der Grund dafür, dass ich so viel leiden muss. Doch trotz der Schande, die damit verbunden ist, verliere ich nicht den Mut, denn ich kenne den, auf den ich mein Vertrauen gesetzt habe, und bin überzeugt, dass er die Macht hat, das mir anvertraute Gut unversehrt bis zu jenem Tag zu bewahren, an dem Jesus Christus wiederkommt. 2. Timotheus 1, 12. Wenn ich meiner Sache sicher bin, kann Spott nicht wirklich ins Schwarze treffen. Wenn ein guter Pianist verspottet wird, er könne bei einem Klavier die weissen und den schwarzen Tasten nicht unterscheiden, dann wird ihn das nicht wirklich treffen. Er denkt höchstens: So ein Blödmann, der hat ja selber keine Ahnung.” Er wird sich ans Klavier setzen und so spielen, dass die Spötter verstummen. Unsere Spötter werden auch einmal verstummen, nämlich dann, wenn sie uns in der Gegenwart Gottes sehen werden. Bis dahin müssen wir halt Geduld haben. Wir können nicht wie der Pianist, uns selbst beweisen, sondern wir rufen uns Erinnerung, was wir durch den Glauben an Jesus haben, denn was uns durch den Glauben an Jesus geschenkt ist, übertrifft alles, was uns die Welt je bieten könnte. Asaf schrieb einen Psalm, in dem er darüber berichtete, dass er beinahe seinen Glauben preisgegeben hätte. Er ertrug es fast nicht mehr, dass die Gottlosen so gut leben konnten und nur Verachtung für ihn übrige hatten. Er fragte sich, ob es überhaupt Sinn macht, Gott treu zu bleibt und sich den Spott gefallen zu lassen. Plötzlich veränderte sich seine Sicht der Dinge, er berichtet: Ich mühte mich ab, das alles zu verstehen, aber es schien mir ganz unmöglich. (Psalm 73, 16) Doch dann kam ich in dein Heiligtum. Da erkannte ich, wie es mit ihnen ausgeht. (Psalm 73, 17) Wenn wir immer wieder zu den Tatsachen unseres Glaubens zurückfinden, wenn wir wissen wem wir vertrauen und was wir glauben, dann kann der Spott bei uns nicht ins Schwarze treffen.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 73, 16-17; Psalm 119, 51; 2. Timotheus 1, 12

2 … dann müssen wir weiter machen

Für Nehemia gab es keinen Zweifel. Mögen sie spotten soviel sie wollen, die Stadtmauer wird gebaut. Trotz dieser Anfeindungen konnten wir die Mauer wieder aufbauen. Bald schon war sie über die ganze Länge geschlossen und bis zur halben Höhe aufgeführt, weil alle mit Eifer bei der Sache waren. (Nehemia 3, 38) Unbeirrt bauten sie weiter. David hatte auch ein solches Erlebnis, als er sich dem Goliath entgegenstellte. Goliath war voll Verachtung für ihn und rief ihm zu: »Was willst du denn mit deinem Stock? Bin ich vielleicht ein Hund?« Dann rief er den Zorn seiner Götter auf David herab. (1. Samuel 17, 42-43) »Komm nur her«, spottete er, »dein Fleisch will ich den Geiern und Raubtieren zu fressen geben!« (1. Samuel 17, 44) David floh deswegen nicht, er hatte sich durch diesen Spott nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil: Du trittst gegen mich an mit Säbel, Spiess und Schwert. Ich aber komme mit dem Beistand des HERRN, des Herrschers der Welt, des Gottes, dem das Heer Israels folgt und den du verhöhnt hast.” (1. Samuel 17, 45) Dann stellte er sich dem Goliath und der Riese verlor den Kampf. Es geht nicht nur darum, dass wir den Spott ertragen, sondern wir müssen trotz dem Spott weitermachen. Das beste Beispiel für den Umgang mit Spott ist Jesus selbst. Er hat sich von seinem Weg nicht abbringen lassen. Mit beissendem Spott versuchte der Widersacher bis zur letzten Minute, Jesus vom Kreuz zu holen: Die Soldaten spotteten: Wenn du der Juden König bist, dann hilf dir selbst!” Lukas 23, 37. Einer, der mit am Kreuz hing spottete: Du bist doch der Messias, oder nicht? Dann hilft dir selbst, und hilf auch uns!” Lukas 23, 39. Menschen die vorübergingen spotteten und schüttelten ihre Köpfe: Du wolltest doch den Tempel niederreissen und in drei Tagen wieder aufbauen! Wenn du Gottes Sohn bist, dann hilf dir selbst und steig herab vom Kreuz!” Matthäus 27, 40. Die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Ältesten spotteten: Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen. Er ist ja der König von Israel! Soll er doch jetzt vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben.” Matthäus 27, 42. Er hat auf Gott vertraut; der soll ihn jetzt befreien, wenn er Freude an ihm hat. Er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn.’” Matthäus 27, 43. Jesus liess sich durch diesen Spott nicht von seinem Auftrag abhalten. Er wollte am Kreuz sterben, damit wir durch sein Opfer unsere Sünden vergeben bekommen. Er wusste, dass der Sieg und die Freude gross sein werden, wenn er jetzt durchhält. Im Hebräer wird das so schön zusammengefasst: Weil Jesus wusste, welche Freude auf ihn wartete, nahm er den Tod am Kreuz auf sich, und auch die Schande, die damit verbunden war, konnte ihn nicht abschrecken. Hebräer 12, 2. Lassen wir uns in unserem Leben als Christen nicht davon abhalten unseren Auftrag zu erfüllen. Machen wir einfach weiter, egal wie beissend der Spott ist. Lassen wir als Gemeinde nicht locker den Auftrag auszuführen, den uns Gott gegeben hat. Mögen Menschen spotten und uns verlachen. Wir werden erleben, dass Gott das unmögliche möglich macht.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Samuel 17, 42ff; Hiob 31, 34; 2. Timotheus 1, 8; Matthäus 27, 40+42-43; Lukas 23, 37.39; Hebräer 10, 33; Hebräer 12, 2

Schlussgedanke

Spott kann uns tief verletzen. Wenn wir nicht wissen zu wem wir gehören, werden wir zum Spielball der Spötter. Lassen wir es nicht zu, dass der Spott bei uns ins Schwarze trifft und wir uns zurückziehen und lahm legen lassen. Kämpfen wir gegen den Spott, damit er bei uns nicht ins Schwarze trifft, sondern am Ziel vorbeischiesst. Verhindern, dass Spott auf uns abgefeuert wird, können wir nicht, aber wir können verhindern, dass er uns trifft. Übrigens: auch Gott lässt den Spott nicht ins Schwarze treffen. Paulus schrieb den Galatern: Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat. (Galater 6, 7) Gott lässt den Spott nicht auf sich sitzen, der Tag wird kommen, an dem er darüber richten wird. Er wird auch den Spott richten, den Jesus am Kreuz ertragen musste. Also, bleiben wir dran und lasst uns nicht durch Spott von unserem Glauben abhalten.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Galater 6, 7

Amen