Freude und Gemeinschaft im Kindergottesdienst
Ich freue mich immer, wenn die Kinder schon drängen und in den Kindergottesdienst hinüber wollen. Es ist so schön, wenn sie es wichtig nehmen.
Wir freuen uns auf euer Singen mit eurem Adventslied und sind gespannt. Gemeinsam wollen wir den Kanon singen:
„Mache dich auf und werde licht, denn dein Licht kommt!
Mache dich auf und werde licht, mache dich auf und werde licht, denn dein Licht kommt!“
Die Kinder bilden die Gruppen: Gruppe eins, Gruppe zwei, Gruppe drei unter der Empore und Gruppe vier hier rechts. Mache dich auf und werde licht!
Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. Wie viele von euch sind heute in Angst? Der Herr sagt: Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.
„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finsteren Lande, scheint es hell.“ (Jesaja 9,1)
Ich bitte euch jetzt, den Refrain immer wieder mitzusingen. Conny sagt gerade den Text noch:
„Macht die Türen auf, macht die Herzen weit und verschließt euch nicht, es ist Weihnachtszeit!“
Adventliches Singen und Gebet
Und wir singen miteinander „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, Nummer eins, die Verse eins bis vier. Den fünften Vers wollen wir dann miteinander betend sprechen. Die Verse eins bis vier singen wir, und den fünften beten wir gemeinsam.
Wir wollen aufstehen und diesen fünften Vers beten, indem wir ihn gemeinsam sprechen:
„Komm, o mein Heiland, Jesus Christ,
meins Herzenstür dir offen ist!
Ach, zieh mit deiner Gnade ein,
dein Freundlichkeit auch uns erscheinen,
dein heilger Geist uns für und leid,
den Weg zur ewigen Seligkeit!
Dem Namen dein, o Herr, sei ewig
Preis und Ehre!“
Wir danken dir, lieber Herr, auch für diese schönen Tage der Adventszeit, für so viel Liebe, die sichtbar wird in unserer Welt, trotz der Härte und des Kampfes.
Doch wir wollen dir begegnen, auch über alle äußeren Zeichen des Feierns und des Gedenkens hinaus. Wir bitten, dass es hell wird in der Dunkelheit unseres Lebens. Dass du jetzt zu denen kommst, die in der Angst sind, die nicht mehr weiterwissen, die mutlos und verzagt sind, die kein Selbstvertrauen mehr haben, die schuldig sind, zusammengebrochen sind und der Laster schuldig.
Du kannst jetzt alles lösen, du kannst alles wegnehmen, du kannst uns freimachen, weil du der Heiland, der Retter und der Erlöser bist.
Darum wollen wir dir jetzt in der Stille auch alles sagen, was uns bewegt.
Danke, Herr, dass du bei denen bist, die zerbrochene Herzen haben! Amen!
Vierstimmiges Singen und biblische Bedeutung von Zion
Nun singen wir das noch einmal vierstimmig: Tochter Zion, freue dich!
Das Lied stammt von Ranke, einem jungen Mann, der später Schulleiter und Professor wurde. Er hat es gedichtet, interessant ist, dass es auf das Händelsche Werk „Judas Maccabeus“ zurückgeht. Eigentlich handelt es sich um ein ganz anderes Lied, doch Ranke hat diesen biblischen Text aus Sacharja 9 als Grundlage genommen: Tochter Zion, freue dich! Wir singen alle drei Verse.
Herr Präsident! Ganz erstaunlich, wie schön das klingt. In der Schweiz ist es eine alte Tradition in den reformierten Kirchen, alle Lieder vierstimmig zu singen. Leider ist diese Tradition an manchen Orten fast ausgestorben. Aber wir sollten sie öfter pflegen, vor allem dort, wo noch vierstimmige Sätze vorhanden sind.
Manche sind überrascht und fragen: Was heißt denn „Tochter Zion“? Zion ist der heilige Berg Jerusalem, wo Gott seine Ehre wohnen lässt. „Tochter“ war im Altertum eine Liebesbezeichnung für eine Stadt. Heute hält man es kaum noch für möglich, dass man eine Stadt so schön finden kann wie eine Tochter, wie eine Jungfrau in der Bibel.
Prophetische Verheißungen und Weltmission
Sahaja 9, es gibt viele Stellen, wo es heißt: „Das kommt von der Tochter Zion.“ Ich will heute Zephanja 3 lesen, 8-11 in den ausgelegten Bibeln.
Es ist so schön in der Adventszeit, dass uns das prophetische Wort ganz groß wird, so wie Gott es verkündigen ließ. In Israel ist in den letzten Jahren ein Buch erschienen, bei dessen Veröffentlichung wir immer wieder geholfen haben. Es heißt: „Die Messias-Erwartung im Alten Testament und im Rabbinentum“ – ein ungeheuer wichtiges Thema!
Wie oft wird in den Psalmen vom kommenden Messias-König gesprochen und wie klar wird beschrieben, wer der ist, der da kommen wird. Zephanja 3, Vers 9 sagt: „Dann aber will ich den Gojim, das sind die Heidenvölker, das sind wir, den Heidenvölkern reine Lippen geben, damit sie alle des Herrn Namen anrufen sollen.“
In der großen Strategie Gottes ist die Weltmission eingeplant: die Sammlung Israels aus den Völkern, aus der Zerstreuung, damit sie alle des Herrn Namen anrufen und ihm einträchtig dienen.
„Von jenseits der Ströme von Kusch werden meine Anbeter, mein zerstreutes Volk, mir Geschenke bringen.“ Es fällt auf, wie heute schwarze Juden in Israel leben. Es kam eine Schulklasse, in der kein einziger äthiopischer Jude dabei war – das sind die von Kusch.
Zur selben Zeit wirst du dich all deiner Taten nicht mehr schämen müssen, mit denen du dich gegen mich empört hast. Denn ich will deine stolzen Prahler von dir tun, und du wirst dich nicht mehr überheben auf meinem heiligen Berg.
Was Gottes Ehre am meisten zerstört, ist der Stolz der Leute, die Jesus gehören. Das passt nie zusammen. Wir können nur die Gnade rühmen. Stolz ist das Schlimmste, die stolze Prahlerei.
„Ich will in dir übriglassen ein armes und geringes Volk, die werden auf den Herrn Namen trauen.“ Diese Übriggebliebenen in Israel werden nichts Böses tun, noch Lüge reden. Man wird in ihrem Munde keine betrügerische Zunge finden. Stattdessen sollen sie weiden und lagern ohne alle Furcht.
Jauchze, du Tochter Zion! Frohlocke, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem! Denn der Herr hat deine Strafe weggenommen und deine Feinde abgewendet. Der Herr, der König Israels, ist bei dir, sodass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst.
Zur selben Zeit wird man zu Jerusalem sprechen: „Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht sinken! Denn der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein. Er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein.“
Adventslied und historische Hintergründe
536 Das Lied begann früher mit den Worten „Auf, auf ihr Reichsgenossen“ und wurde inzwischen in der ersten Zeile geändert zu „Auf, auf ihr Christen alle“.
Dieses Lied stammt von Johann Rist, der Pfarrer in Wedel bei Hamburg war. Während seiner Amtszeit stellte er auch viele medizinische Arzneiprodukte her. Leider wurde alles im Dreißigjährigen Krieg zerstört.
Johann Rist singt in diesem Lied aus der großen Erfahrung des namenlosen Leids von der einzigen Freude, die im Kommen des Heilands Jesus liegt. Wir singen von diesem Lied 536 die Verse 1 bis 5.
Weissagung des Jeshua im Buch Sacharja
Sacharja 6 enthält eine ganz wunderbare Weissagung über Jesus, nämlich in Sacharja 6,9-15. An den drei kommenden Sonntagen haben wir noch solche alttestamentlichen Verheißungen auf das Kommen des Messias. Sacharja 6,9-15 findet sich auf Seite 897 in den Bibeln, die wir in unseren Reihen benutzen.
Die Krönung Jeshuas – in älteren Bibeln steht dort „Josua“ – ist besonders bemerkenswert. Jeshua ist der hebräische Name „Jesus“ und war zur Zeit Sacharjas der Name eines lebenden Hohenpriesters. Das Herrs-Wort geschah zu mir: „Nimm von den Weggeführten, von Heldai und von Tobija und von Jeddaja, die aus Babel gekommen sind, und geh an diesem selben Tag ins Haus Joschias, des Sohnes Zephanjas. Nimm von ihnen Silber und Gold, mache Kronen und kröne das Haupt Jeschuas, des Hohenpriesters, des Sohnes Jotzadaks. Sprich zu ihm: So spricht der Herr Zebaot: Siehe, es ist ein Mann, der heißt Spross.“
Für die aramäisch sprechenden Christen war dies einer der ganz wichtigen Punkte. Wir können das heute kaum noch nachvollziehen, denn „Spross“ heißt auf Aramäisch Nozrihi, wobei nur die Konsonanten geschrieben wurden. Immer wenn sie das Wort Nazaret sagten, meinten sie „der Spross“. Das war die Brücke. In Matthäus 2 heißt es, Jesus sei in Nazareth aufgewachsen, damit erfüllt werde, was die Propheten gesagt haben.
Als Pilatus ans Kreuz schreiben ließ: „Jesus von Nazareth“, war damit Jesus, der verheißene Davidsohn, der Spross aus dem Stumpf gemeint. Für jeden war das ein Funke. Deshalb, als Petrus den Lahmen vor der Pforte heilte, geschah das im Namen Jesu des Nazareners, des Sprosses aus dem Geschlecht Davids.
Für uns war das nie ganz klar, dass dies gemeint ist. Hier steht es auf Aramäisch: „aus dem Spross“, denn unter ihm wird sprossen, und er wird den Tempel des Herrn bauen. Ja, den Tempel des Herrn wird er bauen, und er wird herrlich geschmückt sein. Er wird sitzen und herrschen auf seinem Thron, und ein Priester wird zu seiner Rechten sein. Es wird Friede sein zwischen den beiden.
Die Kronen sollen zum Andenken an Heldai, Tobija, Jeddaja und den Sohn Stephanjas im Tempel des Herrn bleiben. Es werden Menschen von fern kommen, die am Tempel des Herrn bauen werden. Das ist die Weltmission des Alten Testaments. Die Völker, die Heidenvölker, denen nichts offenbart wurde, werden nach Jerusalem kommen.
Dort werdet ihr erkennen, dass mich der Herr Zebaoth zu euch gesandt hat. Und das soll geschehen, wenn ihr der Stimme des Herrn, eures Gottes, gehorcht.
Adventstraditionen und persönliche Erfahrungen
Eine unserer Missionarinnen in Asien bat uns einmal, eine ganze Liste mit Backwaren zu schicken. Zuerst dachten wir: Was soll das denn alles? Doch dann konnten wir es verstehen. Sie wollte unbedingt ihren Weihnachtstollen backen, obwohl sie weit entfernt von zu Hause war.
Das mag nicht so wichtig erscheinen, aber man kann gar nicht nachvollziehen, wie sehr man in der Fremde Heimweh nach unseren schönen Adventsbräuchen hat. Dazu gehört viel: das Anzünden der Lichter, der Tannenreisig. Ich habe Ihnen oft gesagt, dass es das eigentlich nur bei uns in Deutschland so schön gibt. Andere kennen vielleicht nur noch den Nikolaus und das Christfest. Aber wir feiern das so besonders in der Erwartung, die durch alttestamentliche Prophetien auf das Kommen des Heilands hinweist.
Vor acht Tagen war ich in den Bergen an der burmesischen Grenze, in einem völlig abgeschotteten Gebiet. Dort fand 1944 eine furchtbar blutige Schlacht statt, in der ein Vorstoß der japanischen Truppen von den Briten in Kohima gestoppt wurde. Es dauerte drei Monate. An diesem Samstagabend waren wir dort zusammen. Ich dachte an Ihren Adventsabend, den Sie hier feiern, und konnte so mitfühlen, wie sehr einem das Äußere fehlt: die Lichter, der Glanz und auch die Freude der Familie.
Wir saßen unter Zehntausenden in diesem riesigen Sportstadion von Kohima. Es war eine Konferenz, bei der das 115-jährige Jubiläum des Kommens der ersten Missionare gefeiert wurde. Nur deshalb hatte die indische Regierung die Einreisegenehmigung erteilt. An diesem Abend durfte ich zuhören, und es hat mich tief bewegt, als ich plötzlich dachte: Es ist doch gar nicht so wichtig mit Kerzenlichtern und Tannenzweigen.
Einer der Redner hat das sehr eindrucksvoll ausgeführt: Jetzt ist Jesus Christus mitten unter uns. Der König aller Könige, der Herr aller Herren. Es muss nichts Zusätzliches mehr passieren. Dieser Jesus will in dein Leben einkehren, er klopft bei dir an. Lass ihn in dein Leben hinein. So will ich es Ihnen heute verkünden – ganz einfach.
Das ganze Feiern des Advents hat ja eigentlich nur den Sinn, dass genau das passiert. Das war auch das Motto dieser Tage dort im Nagaland: „Von der Finsternis zum Licht, von der Finsternis zum Licht.“ Dass Sie heute durchbrechen, wenn Sie beklemmt sind, Angst haben und nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll. Wenn Sie mit den Schwierigkeiten nicht fertig werden, wenn böse Menschen in Ihrer Umgebung sind und Sie sich überfordert fühlen.
Leg es in die Hände Jesu, schau zu ihm auf und freue dich an dem hellen Lichtschein, der in die Finsternis deines Lebens fällt – ein Licht, das kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat. Ihnen bereitet es Freude, liebe Freunde!
Sehnsucht und Hoffnung in Kriegsgebieten
Ich möchte zunächst von dieser sehnsüchtigen Erwartung sprechen. Dort, in diesem Nagerland, hätte ich nicht ahnen können, wie es ist, wenn ein Volk fünfzig Jahre lang im Bürgerkrieg lebt.
Bei uns erfährt man ja nichts darüber. Wenn ich nur frage, wie viele hier ums Leben kommen, sind es viele Hundert Zivilisten jedes Jahr. Es ist ein gnadenloser Krieg, und die Menschen haben keine Hoffnung, dass sich in ihrem wenig entwickelten Gebiet überhaupt etwas ändern kann.
Dann aber die jubelnde Freude: Nein, unser Leben steht im Lichtglanz Jesu. Jetzt weiß ich nicht mehr, wie ich bei Ihren Bedrückungen einsetzen soll.
In diesen Adventstagen empfinden wir das immer wieder ganz besonders schwer: die Trauer, wenn jemand gestorben ist, ein lieber Mensch, der uns fehlt. Wir spüren die schreckliche Last der Krankheit, die uns jede Zuversicht raubt.
Ist es so schlimm, dass uns die Krankheit fesseln will? Dass man immer nur an seinen Körper denkt, auf noch so kleine Zeichen achtet: Was ist? Kommt wieder etwas? Die Angst, die um uns geht, die Unsicherheit, wie wir denn alles werden?
Deshalb ist es so groß, wie das hier beim Zacharja einsetzt.
Einführung in den Propheten Sacharja
Darf ich es Ihnen einfach mal zeigen? Dann verstehen Sie, warum das Bibelwort direkt in unsere Situation hineinspricht. Kennen Sie den Propheten Zacharja? Da muss ich eine kleine Bibelstunde einschieben.
Zacharja lebte in einer Zeit, als die ersten Israeliten aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren. Jerusalem war damals ein Trümmerfeld, noch lange bevor Nehemia die Mauer wieder aufbaute. Es war alles nur ein Trümmerhaufen. Die Menschen versuchten, den Tempel ein wenig zu reparieren, aber es funktionierte nicht. Es fehlte an Geld, und sie wussten nicht, wie es weitergehen sollte.
Die Gemeinde war mutlos, alles wirkte düster und schwach. Dann sieht Zacharja zunächst acht Nachtgesichte, vielleicht alle in einer Nacht. Was sind Nachtgesichte? Zunächst muss man erklären, was Prophetie überhaupt ist. Manche fragen, warum es heute keine Prophetie mehr gibt. Es gibt zwar Menschen, die sich heute als Propheten ausgeben, aber wenn man den Inhalt der Prophetie betrachtet, merkt man schnell, dass die biblische Prophetie von ganz anderer Tiefe und Weite war.
Im ersten Nachtgesicht sieht Zacharja herrliche Reiter zwischen den Myrten. Sie durchreiten die Erde und kehren vor den Thron Gottes zurück. Dort fragen Engel: „Was habt ihr auf der Erde gesehen?“ Die Reiter berichten: Alle Länder liegen still, niemand kümmert sich um die Sache Gottes. Darauf ruft ein Engel: „Herr, du musst doch endlich handeln in dieser gottlosen Welt!“ Die Antwort lautet: „Weißt du nicht, dass Gott eifert? Gottes Liebe brennt doch für diese Welt.“
Dann geht es weiter: Wie wird das alles geschehen? Im nächsten Nachtgesicht erscheint ein großer Leuchter mit sieben Armen, der dem israelischen Parlament gegenüber aufgerichtet ist. Dort steht das große Wort: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist“, spricht der Herr. Erneuerung geschieht durch Gottes Geist.
Die Angst bleibt, denn Jerusalem ist den Feinden preisgegeben, die Mauern sind nicht befestigt. Doch dann sieht Zacharja die herrliche Weisung: „Ich will“, spricht der Herr, „eine feurige Mauer um dich her sein.“ Ist das nicht ein Trost? Gott löst deine ungeklärten Probleme.
Nachdem diese acht Nachtgesichte abgeschlossen sind, erhält Zacharja den Auftrag, auf den Hohenpriester Jeshua zuzugehen. Jeshua muss eine problematische Gestalt gewesen sein. Gemeinden leiden oft unter ihren Pfarrern. Es sind nicht nur Menschen von Fleisch und Blut, sondern oft besonders schwierige Persönlichkeiten. In einem der Nachtgesichte sagt Gott, er wolle die unreinen Kleider des Hohenpriesters wegnehmen, ihn reinigen und ihn als sein Zeugnis einsetzen.
Es bleibt ein Geheimnis für uns alle: Wir können nur von der Grundlage aus wirken, dass Gott uns ganz unverdient reinigt, unseren Dienst gebraucht und uns für sich einsetzt. Nun erhält Zacharja den Auftrag: „Mach du einen Kroneifen und setze ihn diesem Jeshua auf!“ Aber eigentlich gilt das nicht ihm allein. Ganz klar sagt das Wort: Es gilt dem, der hinter diesem Jeshua kommt.
Und dieser, der da kommt, der Verheißene, ist der Spross. Wenn das Wort Spross erklingt, wissen Bibelleser sofort, worum es geht. In Jesaja 11 heißt es: „Es wird ein Reis ausgehen aus der Wurzel Isais, zur Familie von Bethlehem, wo David herkam. Auf ihm wird ruhen der Geist der Weisheit, der Geist der Stärke, wunderbarer Rat, Kraft, Held, Ewigvater, Friede, Fürst.“ Dieser Spross wird kommen.
Das ist das Ende des Handelns Gottes. Gott greift ein. Wir können unser Leben nicht allein lösen. Das wäre überwältigend groß. Das mit dem Spross steht noch einmal in Jesaja 53: „Er hatte keine Gestalt noch Schönheit, er spross hervor aus dürrem Erdreich.“
Bei diesem Spross ist das Bild faszinierend. Durch die ganze alttestamentliche Prophetie zieht sich die Vorstellung, dass Gott das ganze Königshaus, den Stamm Isais, bis auf den letzten Stumpf absägen wird. Es bleibt nur noch das letzte Erinnerungszeichen übrig von dem, was Gott einmal mit dem Königtum Israels aufgebaut hat. Und dann sprosst dieser Spross hervor.
Dieser Spross wird das Heil sein, das neue Heil, das kommt. Das ist der Spross, ein Schiffsname für den kommenden Messias. Für uns ist es wunderbar zu sehen, wie Gott aus den Trümmern unseres Lebens, aus dem Chaos und dem Wrack, aus allem, was kaputtging, einen Heiland macht, der alles heil macht. Er macht alles neu.
Er nimmt selbst diesen Jeshua, den unreinen Hohenpriester, und baut seine Gemeinde mit ihm. Der Herr ist so groß und wunderbar, dass man nur staunen kann. Welch eine große Erwartung! In der ganzen alttestamentlichen Prophetie bleiben wir nur die Staunenden.
Bedeutung der Prophetie heute und Erneuerung durch den Geist
Aber jetzt möchte ich es noch erklären, weil manche doch immer wieder ein bisschen fragen: Warum gibt es heute keine Prophetien mehr?
Wir haben noch genug, um an dem alten prophetischen Wort des Sacharja weiterzumachen. Gestern war es die Losung im Losungsbüchlein. Sie werden sehen: Der, den sie durchbohrt haben – Sacharja 12 –, der Laststein Jerusalems für die Völker, legt doch das prophetische Wort aus.
Sacharja 14 spricht vom Weltgericht. Wir haben umso mehr das prophetische Wort, und es ist gut, dass man darauf achtet. Das ist das prophetische Wort des Sacharja und der vielen anderen, die uns ein Licht geben in diese finstere und verwirrte Zeit unserer Tage.
Wir wissen, wie Gottes Heilsgeschichte weitergeht. Aber wir wissen auch, dass der entscheidende Punkt ist: Wer Jesus hat, der hat alles. Er hat den Frieden, er hat das Licht, er ist geborgen bei ihm. Und er will dir erscheinen. Er will in deine Dunkelheit hineinwirken.
Krönung Jeshuas und die Rolle des Priesters
Und nun möchte ich einen weiteren wichtigen Punkt hervorheben, der mir aus dem Handeln des Sacharja besonders auffällt. Er zeigt uns zunächst diese sehnsüchtige Erwartung im gesamten Zusammenhang: „Kröne ihn zum König, kröne ihn zum König!“
Diese Israeliten waren in Babel gewesen, unter ihnen drei Freunde namens Helday, Tobija und Jeddaja. In Babel blieb eine große Anzahl von Israeliten zurück. Offenbar hatten sie dort Wurzeln geschlagen, Geschäfte gegründet und lebten dort recht gut. Die Leute sammelten Geld und schickten es nach Jerusalem.
Die Juden nennen diese Gemeinschaft die Gola, das heißt die Juden in der Zerstreuung. Sie kommen und bringen ihre Gaben nach Jerusalem. Sacharja sagt jedoch, dass das Allerwichtigste, was man mit der Gabe tun kann, nicht der Bau des Tempels ist – obwohl dieser in einem sehr schlechten baulichen Zustand ist und noch längst nicht fertiggestellt war.
Das Wichtigste ist die Krone auf das Haupt Jeshuas, des Hohepriesters, zu setzen. Was bedeutet dieses Handeln? Warum tut Sacharja das? Wäre es nicht logischer gewesen, den Statthalter Serubbabel zu krönen? Nein, gerade das nicht. Es hätte zu einer Verwechslung geführt. Israel hatte zu dieser Zeit keinen König, sondern nur einen Statthalter, der von den Persern eingesetzt war – mehr nicht.
„Kröne den Priester zum König!“ Dieses symbolische Handeln, wie es in der Bibel häufig vorkommt, deutet auf das große Kommende hin. Es geht um den, der kommt, wie es später in Sacharja 9 heißt: Der auf einem Esel reitet. Haben Sie schon einmal einen König gesehen, der auf einem Esel reitet? Das gibt es nicht. Normalerweise kommen Könige auf Pferden.
Der verheißene König Israels aber kommt auf einem Esel. Er ist arm und gering. Und das Entscheidende ist: Der Messias ist ein Priester. Was ist die Aufgabe des Priesters? Der Priester dient dazu, Sünde wegzutragen. Das ist der Mittelpunkt allen priesterlichen Handelns.
Der Priester tritt zur Versöhnung ein und leistet Fürbitte für die Sünde des Volkes. Er tritt in die Bresche. Wissen Sie, dass wir das allgemeine Priestertum aller Gläubigen haben? Es ist unser Priesteramt, in unserer Familie, in unserer Nachbarschaft, unter unseren Bekannten und am Arbeitsplatz Priester zu sein – Menschen zu begegnen, die sagen: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen, ich bin ein guter Mensch.“
Jesu größtes und wichtigstes Anliegen war es, die Sünde der Welt zu tragen und Priester zu sein. Jesus will nicht herrschen, er will sich nicht bedienen lassen. Bis zum Letzten ist er den Menschen nachgegangen, sogar Judas, um ihm zu helfen, aus seinen Verstrickungen herauszukommen.
Im Himmel ist Freude, wenn ein Schuldiger umkehrt. Es gibt Jubel! Warum verharren viele so lange? Dabei ist die Umkehr das Herrlichste. Wie hat Jesus Zeit verbringen können, ohne auf die Uhr zu schauen, würden wir heute sagen, bei der Samariterin am Brunnenrand, wenn nur ein Mensch frei wird aus dieser unheimlichen Verstrickung des Lebens.
Doch oft wird man immer mehr verbohrt und sagt: „Das ist doch gar nicht so schlimm“, statt sich zu lösen und zu Gott umzukehren. Die Erneuerung der Gemeinde geschieht immer wieder nur durch eins: durch immer neue Umkehr.
Darum feiern wir keinen „Bustag“, sondern machen jeden Tag zum „Bustag“. Verstehen Sie? Es ist eine schöne Sache, dass das ein dauerndes Geschäft der Christen bleibt. Ich kann nur immer wieder umkehren zum Heiland und mich freuen, dass er der Priester ist, der neben Petrus steht und sagt: „Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre.“
Petrus war so stolz und sagte: „Herr Jesus, jetzt kann ich es, jetzt wirst du dich auf mich verlassen können, ich bin ein Kerl heute Nacht.“ Nein, wir leben Tag für Tag und Nacht für Nacht von der überwältigenden Güte und dem Erbarmen des Hohenpriesters Jesus.
Das wird in dieser Prophetie so groß, dass wir es aus dem Neuen Testament allein vielleicht gar nicht so schön sehen können, wie durch diese Weissagung. Sacharja deutet an: Priester ist der König, und er herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er ist der König aller Könige und der Herr aller Herren, aber das Priestertum wird für ihn das Größte sein.
Ich freue mich immer wieder, dass in der Offenbarung gesagt wird: Wenn wir ihn sehen – und wir stellen uns vor, wie wird Jesus wohl sein in seiner unbegreiflichen Majestät? – dann heißt es, wir werden ihn als das zerschlagene Lamm sehen. Das Opferlamm, das für meine Sünde geblutet hat, ist Jesu höchster Ehrentitel.
Er will keinen Glanz und keine Schönheit haben außer seinem Blut, das für mich vergossen wurde. „Kröne ihn zum König, lass ihn in dein Leben ein!“ Wenn man die Christen in der Welt betrachtet, versteht man oft nicht, warum dieses Thema bei uns so ein Tabu ist.
Das ist der springende Punkt. Andere sprechen es viel direkter an. Immer wieder wird gefragt: Bist du heute bereit, Jesus, den Hohenpriester, zum König deines Lebens zu machen? Deiner Sorgen, deiner Krankheit, deiner ungewissen Zukunft, deines Lebenslaufes, deiner Todesstunde? Leg doch dein Leben in die Hände des Königs!
Und er hat dieses Königsamt so fest in seiner Hand, so fest, dass es niemand umstoßen kann. Er sitzt! Er rennt nicht unaufgeregt herum, sondern sitzt auf seinem Thron. Und wenn die Völker der Welt toben, sind sie doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Wer kann die Herrschaft Jesu umstoßen? Diese Ruhe wird für uns sichtbar, und wir können uns daran freuen.
Weltweite Mission und die Bedeutung Jerusalems
Noch ein letztes, was ich an den Beobachtungen aufgreifen möchte: Eine ganze Welt macht sich auf. Da kommen diese Juden aus der Gola, aus Babel, und bringen ihre Gaben. Aber am Ende sagt Sacharja: Sie werden am Ende von ferne kommen.
Es ist so schön, dass gleich bei der Weihnachtsgeschichte erzählt wird, wie die Weisen kommen, jene Magier aus dem Morgenland, die ihre Gaben bringen. Es heißt, sie werden aus Saba alle kommen, wie es beim Jesaja in der Ankündigung heißt.
Ich hätte sie gerne alle das erleben lassen. Es ist eines der großen Wunder der Missionsgeschichte, als vor 125 Jahren der erste Missionar widerwillig war. Sie hatten Streit miteinander, wie es bei Christen oft üblich ist, und einer ist dann geflohen. Das war Doktor Clark. Er ging zu den verruchten Kopfjägern, den Nagas, hinauf. Dort hatten sich nicht einmal die englischen Soldaten hingetraut.
Dort gab es den ersten Bekehrten zu Jesus. Das wurde zu einem Feuer, das heute 95 Gemeinden mitten in Asien zwischen Burma und Indien bekennende Baptisten zählt. Ein Feuer mit einer Konsequenz und einer Hingabe ihres Glaubens. Das ist bei all diesen mongoloiden Völkern so, den Karen, den Chin, den Katschin und wie sie alle heißen, dort in diesem Grenzgebiet zwischen Tibet und Myanmar.
Ungeheuer große Zahlen, bei den Misuram sind es 100 Christen, dann bei den Kasi und den Stämmen alle. Das Evangelium hat Wurzeln geschlagen, weil unser Gott auch große Dinge tun kann.
Ich wollte Ihnen sagen: Wissen Sie eigentlich, was Jesus Großes durch Sie wirken will? Bei diesen Nagas war nur eines sicher: Das waren blutrünstige Kopfjäger. Mit ausgedörrten Köpfen der Erschlagenen schmückten sie ihre Häuser und waren stolz darauf.
Als Jesus in ihr Leben trat, war für sie nur klar: Wenn, dann ganz, hundertprozentig. Sie lebten das Evangelium so kompromisslos, dass die Anthropologen heute untröstlich sind, weil nichts vom Aberglauben und von all diesen dunklen Bräuchen der Vergangenheit erhalten geblieben ist.
In dieser Konsequenz – von der Finsternis zum Licht – war es dann auf dieser Konferenz beim Abschlussgottesdienst ergreifend: Hunderttausend Menschen, die alle gar keinen Platz in diesem Stadion fanden, standen eng aneinander. Sie sagten: Jetzt ist die Frage nicht, ob das einmal die Geschichte war vor 125 Jahren, sondern ob heute in deiner Finsternis das Licht anbrechen kann.
Dann wurde die Frage gestellt, da, wo man sie immer stellen muss: Wie hast du es mit der Korruption? Wie hast du es mit der Macht? Und wie lebst du das?
Sie sind bis an den buntesten Punkt vorgestoßen. In dieser Versammlung waren unerkannt auch eine ganze Reihe von Freiheitskämpfern. Seid ihr bereit, loszulassen von diesen unheimlichen Dingen – des Blutvergießens, des Kampfes eines gegen den anderen? Wir wollen uns erneut ins Licht Jesu stellen.
Es ist ergreifend, wenn man das heute sieht, wie überall in der Welt im Gemeindeblatt so ein großartiger Artikel von der Mandschurei drin war, wo die Christen drängen. Jeden Sonntag kommen hundert neu zum Glauben an den Stein der Mandschurei.
Wenn das überall in der Welt so ist, warum dann bei uns nicht? Weil wir es vielleicht gar nicht begriffen haben. Ich möchte doch ins Licht Jesu treten.
Sie werden von ferne kommen. Sie werden mich aufrufen. Da ist es doch da. Und Sie werden den Tempel des Herrn bauen – nicht den Tempel aus Stein, sondern den Tempel aus lebendigem Stein. Das ist der neue Tempel.
Es war im Sacharja gar nicht wichtig, was aus dem Bauwerk des Tempels wird. Nachher hat ihn Herodes, dieser Fetz, noch fertig gebaut zur Zeit Jesu. Das war Gott gar nicht mehr wichtig. Neue Tempel sind wichtig – der aus den Nationenvölkern gebaut wird, zur Ehre Gottes.
Mach doch den Priester Jesus zum König deines Lebens und bau dich mit hinein in diesen wunderbaren Tempel. Eine herrliche Adventserwartung für uns. Amen!
Lied und Gebet zum Abschluss
Und nun singen wir noch das Lied „Wie soll ich dich empfangen“, Lied 11, die Verse 3 bis 6.
Lasst uns beten!
Jesus, du unser hoher Priester, du kannst mitfühlen mit all unseren Schwachheiten. Deine Liebe ist größer als alle unheimliche Schuld, die uns anklagt. Oft ist es uns selbst so furchtbar peinlich, und wir schämen uns. Dabei liebst du uns viel tiefer, und wir dürfen jetzt einfach zu dir kommen und uns in deine Hand geben.
Das ist der Schlüssel zu deinem Herzen: dass wir unsere Schuld bekennen, bereuen, hassen und loslassen.
Herr, es tut uns leid, wenn wir dir untreu waren, dein Wort gebrochen haben und an dir vorübergegangen sind. Wir freuen uns, dass du der König bist, dem alle Macht und alle Gewalt gehören. Du kannst unsere Herzen bekehren und Gehorsam machen.
Präge uns auch, dass wir Menschen des Lichts werden – nicht nur vom Licht singen und reden, sondern dass das Licht unser Denken und Wesen prägt, dein Licht. Stell alles in dein Licht, auch das, was im Verborgenen unseres Herzens liegt, was wir tief in unserer Seele verdrängen.
Mach uns durchsichtig. Wir danken dir für alle Ermutigung durch das, was du unter anderen Völkern wirkst. Ja, wir bitten dich um Erneuerung auch unseres Volkes, unserer Gemeinde und unserer Stadt.
Mögen diese Advents- und Weihnachtstage uns ganz tief berühren, damit wir dein wunderbares Handeln an uns neu verstehen und begreifen.
Wir bitten jetzt auch für die, die draußen sind, dass du ihnen deinen Segen gibst – auch über alles Heimweh hinweg. Komm ihnen mit deinem Frieden nahe, und stärke und ermutige sie, denn du bist der mächtige König.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen!
Organisatorisches und Ausblick
Nehmen Sie bitte nochmals Platz. Darf ich die Fragen vom Newcomer treffen? Jetzt ist hier doch niemand da. Da habe ich mich getäuscht. Gut, das ist gerade nochmals klar.
Von den Kindern – das war so schön. Am Büchertisch hinten gibt es auch die Kinderkassetten von unserem Kinderchor. Das sind ja nicht nur Lieder für Kinder. Ich freue mich immer wieder an den schönen Liedern auf den Kassetten, die hinten liegen.
Nächsten Sonntag möchte ich noch einmal zur geistlichen Abendmusik einladen und darauf hinweisen. Hinten liegt der Zettel mit den Informationen. 19.00 Uhr ist noch etwas hinzuzufügen. Auf dem Notizzettel hinten stehen stets die Angaben.
Neue Notizzettel sollte man mir bis heute Abend zukommen lassen. Auch in Briefkästen geht das. Am nächsten Sonntag findet im Anschluss an den ersten Gottesdienst das Hauskreisleiter- oder Mitarbeitertreffen statt.
Ich würde jetzt gerne noch erzählen, denn ich bin so voller Eindrücke. Ich dachte, es wäre vielleicht am besten, das noch hinten bei Doktor Kilgus anzuschließen. Er wird am Sonntag nach dem Christfest, am 28. Dezember, berichten.
In der Zwischenzeit hat sich ergeben, dass einige Frauen gesagt haben, sie wollten doch noch ein Mittagessen kochen. So wird das also erweitert werden. Wir sind ja flexibel.
Am 28. Sonntag nach dem Christfest machen wir dann den Bericht von Doktor Kilgus über seine Arbeit in Pakistan. Das ist hochinteressant. Ich werde dann noch einige Bilder von Nagaland zeigen, einem Gebiet, das man sonst nicht bereisen kann.
Mir ist ungeheure Dankbarkeit entgegengebracht worden. Ich habe 15 Jahre lang versucht, selbst über den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags eine Einreisegenehmigung zu bekommen. Doch ich bin jedes Mal gescheitert, um wenigstens unsere Projekte zu sehen, die wir dort finanziert haben.
Am schönsten war der Besuch am Klaag Theological Seminary. Ich war zwei Tage mit den Studenten zusammen, etwa 200 Studenten. Das sind die Missionare Asiens, wie sie es so schön sagen. Wir sind umgeben vom Islam, vom Buddhismus, vom Hinduismus und vom Kommunismus.
Die Hälfte aller Missionsboten Indiens kommt aus diesen Nordoststaaten, aus den mongoloiden Stämmen. Das ist eine ungeheuer mobile Truppe. Ich nenne sie die „Kopfjäger Gottes“, so wie sie dort tätig sind.
Sie lassen sich nichts aufschwatzen. Wenn man etwas einlegen möchte, geben wir es für unsere Projekte vor Ort. Wir unterstützen Brüder in der Ausbildung dieser jungen Leute für ihren Dienst im Reich Gottes.
Das sind kleine Beträge, die man braucht, aber sie helfen ungeheuer weit.
Segenswunsch und Abschluss
Und nun wollen wir um den Segen Gottes bitten. Das soll auch bei Ihnen so sein, dass Sie mit all dem, was Sie bedrängt und Ihnen Not macht, hineingenommen werden.
In einer indischen Gemeinde habe ich das sehr schön erlebt: Dort sind nach dem Gottesdienst einfach alle zurückgeblieben, die wollten, dass man mit ihnen noch persönlich betet. Wir haben oft andere Bräuche, aber ich möchte Ihnen das auch anbieten. Selbst wenn nach dem Gottesdienst keine Zeit mehr bleibt, gibt es andere, die das tun können.
Der Segen Gottes möchte Sie einhüllen und mit Ihnen gehen. Der königliche Priester, Jesus, Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden!