Dankbarkeit für die herrlichen Maientage und gemeinsames Aufsehen zu Jesus
Wann hat es das schon einmal in unserem Jahrhundert gegeben: so herrliche Maientage, wie wir sie jetzt hatten, und dann gerade um den Gemeindetag im Stadion herum?
Wir wollen Gott danken für das, was er uns geschenkt hat. Auch heute versammeln wir uns noch einmal unter diesem Wort: Lasst uns aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Dazu sind wir zusammen, um auf ihn zu blicken.
Wir wollen miteinander singen: „Wie lieblich ist der Main!“ Wir freuen uns an der herrlichen Welt, die uns Gott schenkt, und singen alle vier Verse.
Wollen beten! Herr Jesus, wir wollen dir danken, weil du uns so viel Freude schenkst – auch in all den herrlichen Frühlingstagen der letzten Wochen, auch in deinem Wirken über diesen Gemeindetag im Neckarstadion, wo du mit uns geredet hast.
Und lass das doch auch jetzt heute in diesem Gottesdienst geschehen, dass wir wegblicken von unseren Ängsten und Sorgen und aufblicken zu dir. Ermutigt und befestigt wollen wir werden im Glauben.
Du weißt, was uns bedrückt und welche Nöte wir mitbringen. Uns belastet auch, was wir nicht recht getan haben, wo wir gesündigt haben gegen dich. Es ist uns von Herzen leid, und wir begehren deine Vergebung.
Du allein kannst uns freimachen und heilen. Du kannst zurechtbringen und neumachen. Tu das auch heute an uns. Wir wollen in der Stille füreinander weiterbeten.
Du, Herr, bist nahe allen, die dich anrufen, allen, die dich mit Ernst anrufen! Amen.
Ermutigung im Glauben und Lobpreis trotz Herausforderungen
Dann können wir in seiner Kraft dem Bösen widerstehen, indem wir auf ihn schauen. Jesus ist der Anfang und das Ziel unseres Glaubens. In diesem Blick liegt der Sieg.
Bleiben wir trotzdem standhaft und halten daran fest! Wir sind uns einig und lassen uns nicht entmutigen. Lasst uns gemeinsam auf dem See stehen!
Unser Chor, der in der Sonne saß, hat sich von der Sonnenhitze berühren lassen. Doch es bleibt für uns ein unvergessliches Bild und ein unvergesslicher Klang – dieses Lob, das uns auf Jesus hinweist, auch durch dieses Lied.
Wir danken all denen, die mitgewirkt haben.
Psalm 18: Vertrauen auf Gott in schweren Zeiten
Lese die Schriftlesung aus Psalm 18:
Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke, Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter, mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heils und mein Schutz.
Ich rufe an den Herrn, den Hochgelobten, so werde ich vor meinen Feinden errettet. Es umfingen mich des Todes Bande, und die Fluten des Verderbens erschreckten mich.
Es ist interessant, dass die Menschen am meisten mit Gott erleben, die ganz tief unten durchgehen. Wenn heute Morgen solche Leute da sind, die bedrückt und belastet sind, sollen sie das wissen: Da kann man Erfahrungen mit Gott machen.
„Des Totenreichs Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich. Als mir Angst war, rief ich den Herrn an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihm zu seinen Ohren.“ (Psalm 18,16-17)
Er streckte seine Hand aus von der Höhe, fasste mich und zog mich aus großen Wassern. Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die mir zu mächtig waren. Sie überwältigten mich zur Zeit meines Unglücks, aber der Herr war meine Zuversicht.
Er führte mich hinaus ins Weite, er riss mich heraus, denn er hatte Lust zu mir. (Psalm 18,17-20)
Glaube als gelebte Erfahrung und nicht nur fromme Worte
Verlier, aber probier, wie zu Gott – was bringt dein Herz ein gutes Ziel? Ist das eigentlich wahr?
Es soll sich immer im Glauben Rechenschaft darüber geben. Wenn das nur eine fromme Erfindung ist, ein paar Sprüche, die sich einige ausgedacht haben, dann lohnt es sich nicht, dass wir uns heute Morgen versammeln.
Wenn das aber gilt, erfahren und bewährt ist, weil Gottes Wort nicht bricht, dann ist er der Fels – gerade für sie und auch für die Not, die sie heute bewegt.
Wir singen aus unserem roten Liedheft Nummer 86: „Ich sitze oder stehe, du hältst deine Hand über mir.“
Die Geschichte der Frau mit dem Blutfluss: Suche nach Heilung und Glauben
Aufsehen zu Jesus
Ich habe einen Abschnitt aus dem Markus-Evangelium ausgesucht. Ich suche immer wieder nach Abschnitten, über die ich in meinem ganzen Leben noch nie gepredigt habe. Deshalb hat mich dieser Text heute besonders bewegt.
Da war eine Frau, die hatte seit zwölf Jahren einen Blutfluss. Sie hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt. Doch es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war noch schlimmer mit ihr geworden.
Als sie von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühren könnte, so würde ich gesund werden.
Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es in ihrem Leib, dass sie von ihrer Plage geheilt war.
Jesus spürte sogleich an sich selbst, dass seine Kraft von ihm ausgegangen war. Er wandte sich um in der Menge und sprach: „Wer hat meine Kleider berührt?“
Seine Jünger sagten zu ihm: „Du siehst doch, wie sich die Menge umdrängt, und fragst: Wer hat mich berührt?“
Jesus sah sich um nach der, die das getan hatte. Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war. Sie kam, fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.
Er aber sprach zu ihr: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Gehe hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage.“
Umgang mit Ablehnung und Hass gegenüber dem Christentum
Manche Menschen hegen einen eigenartigen Hass gegen alles Christliche. Dieser Hass entlädt sich manchmal in ungestümen Zorn und in lieblosen Urteilen über Kirche, Bibel und alles, was damit zusammenhängt.
Dann fragt man sich, was eigentlich los ist, dass jemand so gehässig reagiert. Es kann vorkommen, dass eine Rundfunksendung oder eine Fernsehsendung die Kirche so polemisch darstellt, dass jedes Maß für ein reales Urteil verloren geht. Natürlich gibt es viele Mängel, aber hier wird wirklich der Rahmen gesprengt, denkt man sich.
Oder man liest einen Zeitungsartikel und fragt sich: Was ist denn da bloß los? Wenn jemand so empfindet und so schreibt, kann das doch nicht sein. Man sollte barmherzig sein. Das müssen sie lernen: barmherzig sein.
Viele Menschen wurden mit Zwang in den christlichen Glauben hineingenötigt. Eltern oder Großeltern meinten es zwar gut, doch sie taten etwas sehr Schlimmes. Man sollte niemals Zwang und Druck ausüben, wenn es um den Glauben geht – kein Stückchen.
Solche Menschen erleben oft in ihrer Jugend nur Verbote, Zwang und Druck. Das entlädt sich in einem abgrundtiefen Hass. Später kommt es dazu, dass sie ein Leben lang überhaupt nichts mehr vom Evangelium empfinden können. Im Gegenteil: Sie haben jedes Empfinden verloren, das auch nur ein wenig gerecht beurteilen könnte.
Diese Menschen sagen dann plötzlich Dinge wie „Eislutschen ist Sünde“ oder Ähnliches, weil sie ein völlig falsches Verständnis vom Evangelium haben.
Die Frau als Beispiel für echte Begegnung mit Jesus
Deshalb haben wir heute Morgen eine Frau, die Erfahrungen mit Jesus macht, im Mittelpunkt. Darum geht es. Wir wollen niemanden zum Christentum drängen. Uns interessiert auch nicht, was die Leute von der Kirche halten. Aber wir möchten gerne unsere Erfahrungen mit Jesus mit den Menschen teilen.
Da war eine Frau in einer großen Menschenmenge. Diese Frau hatte keine Erfahrungen mit dem Christentum und auch keine mit den Pfarrern. Aber sie hatte Erfahrungen mit Jesus – um sie geht es. Wir wollen einfach einmal über diese Frau nachdenken und verstehen, warum sie so große Erfahrungen macht. Was war bei ihr los?
Wenn man ihr Leben betrachtet, kann man einige Dinge sagen. Ganz bestimmt war sie nicht religiös veranlagt. Das hört man oft: „Ach, das sind eben ein paar, die sind von Natur aus so aufgeschlossen.“ Das war sie ganz bestimmt nicht. Es steht überhaupt nichts darüber, dass sie sich besonders viel mit Religion beschäftigt hätte.
Aber etwas anderes steht fest: Sie war eine verzweifelte Frau. Sie hatte es unsagbar schwer, ihre Kraft war gebrochen. Die Krankheit zehrte an ihr. Sie konnte nicht mehr so, wie sie wollte. Und das ging schon lange so – Jahr um Jahr. Eine verzweifelte, hoffnungslose Frau.
Außerdem war sie von schweren Zweifeln geplagt. Zweifler meinen manchmal, sie seien weit weg vom Glauben. Das kommt darauf an, wie sie zweifeln. Diese Frau hatte sehr mit ihren Anfechtungen zu kämpfen. Denn sie lebte damals unter religiösen Ordnungen, die besagten, dass sie wegen ihrer Krankheit als unrein galt.
Sie durfte nicht einmal am Gottesdienst teilnehmen. Sie war ausgeschlossen aus der Gemeinde. Heute würden wir sagen, das seien unsinnige Vorschriften, nachdem Jesus uns hier neue Erkenntnis gebracht hat. Aber wie schwer war das für diese Frau! Sie durfte nicht oben am Tempel stehen und im Lobgesang mitsingen.
Also war sie keine religiöse Frau, sondern eine verzweifelte, geplagte Frau. Sie musste auch sagen: „Du stehst doch unter dem Zorn Gottes. Du bist unter seinem Gericht. Du kannst nichts mehr erwarten.“
Die leidenschaftliche Suche nach Gottes Gnade
Die Sucht – ein Wort, das auch in der Bibel im Alten Testament vorkommt: „Ich will Hilfe schaffen dem, der sich danach sehnt.“ So sagt Gott: „Ich will Hilfe schaffen dem, der sich danach sehnt.“
Warum erlebt diese Frau etwas Besonderes? Das liegt daran, dass sie mit ganzer Leidenschaft und Hingabe sucht. Es gibt auch viele dumme Sprüche, wie etwa: „Man muss sich damit abfinden, schließlich ist die Welt nicht vollkommen, und nun muss man eben damit leben.“ Doch diese Frau will sich nicht abfinden. Sie sagt: „Ich muss suchen, ich muss suchen. Irgendwo muss mir auch die Gnade Gottes gelten.“
Sie streckt sich danach aus und sucht mit ganzem Herzen. Für viele ist das ein wichtiger Hintergrund auf dem Weg des Glaubens: Sie setzen ihr Vertrauen auf sich selbst. Kennen Sie das? Wir alle tun das manchmal so. Wir sagen: „Ach, ich will mich jetzt nicht erst an Gott wenden. Ich will erst einmal selbst versuchen, das unter die Füße zu kriegen. Damit muss ich mich auseinandersetzen.“
Dann versucht man, selbst stark zu sein. Das ist ein großer Mangel an Glauben, weil wir alles selbst probieren wollen. Wir meinen, wir könnten unser Leben selbst bessern, ein wenig weiterkommen im Gehorsam gegenüber Gott, die Not ein wenig steuern und mit etwas Härte auch das Schwere in unserem Leben überwinden. Doch das geht nicht. So kriege ich das nicht hin. Sie werden ihr Leben nicht bewältigen, egal, was es ist.
Ob es Berufsnöte sind oder Schwierigkeiten mit Menschen, ob man gegen das Böse in sich ringt oder durch verzweifelte Lebenslagen geht – man schafft es nicht allein.
Als diese Frau von Jesus hörte, kam sie zu ihm. Darf ich heute mal so klar sagen: Wir dürfen uns nicht in die Verzögerung der Verzögerung verlieren. Es geht um Jesus allein und um sonst nichts.
In allem, was hier gepredigt wird – in der Jungschar, im Kindergarten, im Seniorenkreis – muss der Mensch entdecken, dass Jesus es kann. Nicht die Mitarbeiter sind es, nicht die Gottesdienste, sondern nur Jesus. Den muss man haben, den muss man finden, den braucht man.
Und so fasste die Frau den Saum seines Gewandes – leider nur eine unter vielen.
Der Weg des Glaubens: Die stille Berührung und persönliche Verbindung zu Jesus
Kennst du den Weg des Glaubens, wie diese Frau ihn geht? Wie man ihn findet und wie man Entdeckungen macht?
Mein nächster Punkt: Was tut sie eigentlich?
Wir erwarten oft Großes, wenn wir zu Jesus kommen – große Worte, große Bekenntnisse. Der Blinde, der vor Jericho am Straßenrand bettelte, konnte wenigstens noch rufen: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich mein!“
Aber was ruft diese Frau? Sie ruft überhaupt nichts, sie spricht kein Wort. In allen Luther-Übersetzungen ist es viel schöner formuliert: Sie redet bei sich selbst, also spricht sie so im Herzen, wie man still betet. Und Jesus hört es einfach.
Es steht auch nicht da, dass Jesus ihr die Hände aufgelegt hat. Manche meinen, er hätte irgendetwas an den Händen berührt, das stimmt aber nicht. Die Hände Jesu spielen überhaupt keine Rolle, es findet keine Segnung statt.
Sie wendet sich mit ihrer Not an Jesus und denkt: Wenn ich nur den Saum seines Gewandes berühre – nicht einmal die Hände, ich will nur den Saum seines Gewandes berühren.
Im christlichen Glauben ist kein Unsinn ausgelassen worden, der zur Lehre erhoben wurde. Dazu gehört auch die Meinung, die manche Christen vertreten – und wir wollen sie hier nicht karikieren –, dass Textilien selig machen. Dann werden heilige Röcke verehrt und in den Kirchen in großen Schreinen aufgehängt.
Wir sind nicht der Meinung, dass der Saum des Gewandes irgendeine Heilungskraft hat. Ich möchte auch sagen: Es liegt weder an den Händen Jesu, noch am leibhaftigen Berühren Jesu, noch an den Textilien, die man fassen muss.
Sondern es geht darum, dass eine Frau merkt: Ich muss Jesus direkt haben, ich muss in unmittelbarer Verbindung mit ihm stehen.
Und dieses Bild hat das viel schöner ausgedrückt als alle Worte, die wir darum herum machen.
Die Bedeutung der persönlichen Beziehung zu Jesus
Was heißt es, in einer persönlichen, unmittelbaren Verbindung mit Jesus zu stehen? Es genügt nicht, Christ zu sein und irgendwann getauft worden zu sein. Es reicht auch nicht, Zeremonien an sich vollziehen zu lassen, Gottesdienste zu besuchen oder in christlichen Vereinen aktiv zu sein.
Ich muss in einer persönlichen, unmittelbaren Verbindung zu Jesus stehen. Man erschrickt oft darüber, dass man vielleicht nur dabei ist, alles mitmacht, aber nicht spürt, dass eine Kraft von Jesus ausgeht.
Haben Sie schon einmal gespürt, dass eine Kraft von Jesus ausgeht? Nicht, wenn Sie jetzt irgendwo anders hingehen oder in ganz anderen Versammlungen sind, sondern wenn Sie in Ihrem Herzen bei sich selbst sprechen: „Wenn ich ihn nur berühren könnte, wenn ich nur zu Jesus dürfte, wenn er auch mein Herr, mein Heiland und mein Erretter wäre.“ Dann geht eine Kraft von ihm aus.
Und das ist der springende Punkt: Warum gibt es eigentlich so viel frommen Betrieb, so viele Worte, so viele Predigten, so viele Lehren und Bücher? Von all dem geht keine Kraft aus.
Ich denke, es wäre verfehlt, jetzt darüber zu reden und zu sagen: „Ach, wenn doch in unserer Kirche mehr Kraft Jesu wäre!“ Das wäre zum Fenster hinaus gepredigt, denn das gilt heute Morgen uns allen.
Wenn doch in deinem Leben mehr Kraft Jesu wäre, wenn in deinen Worten mehr Jesus wirken könnte, in deinem Arbeiten, in deinem Lieben, in deinem Denken – dann rühre ihn doch an und fasse ihn!
Die Einzigartigkeit der Begegnung mit Jesus
Diese Frau wollte nicht einfach nur in der großen Menge bei Jesus stehen und zuhören. Damals waren viele Menschen bei Jesus. So wie es uns alle erhoben hat, auch am Donnerstag dort auf den Rängen zu sitzen und das mitzuerleben.
Bei Jesus ist jedoch nur einer wichtig: der Einzelne, der ihn fassen will, der ihn berührt und der ihn sucht.
Neulich schrieb mir eine Mutter, die mit ihrer Familie draußen ist und von unseren Entwicklungshelfern begleitet wird. Ihr Mann unterstützt sie in ihrem Dienst. Sie liegt seit Wochen mit einer resistenten Malaria in der Schwangerschaft. Doch sie sagt, dass sie das braucht, wenn sie die Kassetten bekommt und sie immer wieder hört. Das helfe ihr, und sie fühle, dass Jesus ihr hilft und das löst.
Andere Worte wollen wir gar nicht machen. Anderes wollen wir gar nicht erzählen. Das wollen wir in die Welt hinausrufen, wo so viele Menschen leben, die nie etwas von Jesus entdeckt haben. Viele meinen, das sei bloß so ein Spruch, so ein Gedanke: Jesus, ja, gibt es den denn wirklich? Ja, er lebt.
Du musst ihn kennen und erfahren. Das müssen nicht nur Menschen hören, die nicht glauben können, sondern auch glaubende Menschen, die so oft in diesen leeren Trott hineingeraten.
Er kann dir Großes geben und dir wunderbar helfen.
Die Bedeutung des gelebten Glaubens und des Willens Gottes
Im Neuen Testament finden sich schwere, harte Worte von Jesus. Er sagt, dass nicht diejenigen, die zu ihm „Herr, Herr“ sagen, ins Himmelreich kommen, sondern nur die, die den Willen Gottes tun.
Doch tun sie wirklich den Willen Gottes? Oft fällt es schwer, mit unserem bösen Herzen den Willen Gottes zu erfüllen. Jesus sagt: „Ich kenne euch nicht.“ Es geht nicht darum, stolz im Namen Jesu aufzutreten oder sich zu rühmen, dass man das Evangelium bekennt und auf dem Boden der ganzen Bibel steht. Viel wichtiger ist die lebendige Verbindung zu Jesus.
Ohne diese Verbindung ist alles nichts. Am Jüngsten Tag werden Menschen auftreten und sagen: „Herr, wir haben doch in deinem Namen Wunder getan.“ Doch Jesus wird antworten: „Ich kenne euch nicht, weichet von mir, ihr Übeltäter.“ Diese Menschen waren nicht in einer lebendigen Beziehung zu Jesus.
Diese Worte sind erschreckend, denn sie zeigen eine große Not.
Aufforderung zur Glaubensentscheidung und Zeugnis
Strecke deine Hand im Glauben aus und fasse Jesus an. Er möchte dein Herr sein!
Jesus’ Wahrnehmung des Glaubens und Aufforderung zum Zeugnis
Und noch ein letztes Mal: Er dreht sich um. Jesus sah sich um. Warum tat er das? Er spürte, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war.
Es klingt merkwürdig. Vielleicht spielt bei der Frau noch etwas von ihrem alten Aberglauben mit. Sie meinte, es gehe darum, dass man, so wie bei einem Brauch, auf Holz klopft und „toi toi toi“ sagt oder Ähnliches, um mit Jesus in Verbindung zu bleiben. Doch Jesus sieht den echten und wahren Glauben und prüft ihn.
Die Menschen wussten gar nicht, dass Jesus genau weiß, wie sie es meinen, selbst wenn sie es nicht richtig ausdrücken können. Unsere Sätze mögen falsch sein, aber Jesus kennt unser Herz. Er liebt uns und geht auf uns zu, so wie auf diese Frau. Er fordert sie auf, sich zu melden.
Warum soll sie sich melden? Weil man weiter erzählen muss. Vor der Welt unerschrocken berichten, was man mit Jesus erlebt hat. Oft sind wir so verlegen. Warum eigentlich? Wir können uns über vieles in unserem Leben schämen, aber doch nicht über das, was uns Jesus getan hat.
Sie brauchen nicht das Kirchensteuersystem zu verteidigen. Sie müssen nicht einmal meine Fehler oder die vielen Fehler, die wir alle machen, verteidigen. Auch nicht die Fehler in der Kirchengeschichte oder die Missstände in der Kirche.
Wenn jemand die Kirche angreift, brauchen Sie das nicht zu verteidigen. Sprechen Sie stattdessen von dem, was Sie bei Jesus gefunden haben. Sagen Sie: „Das will ich weitersagen.“
Wunder und Heilung als Zeichen von Gottes Wirken
Aber wissen wir, dass man immer gesund wird? Zuerst einmal gibt es unfassliche Wunder, die Gott schenkt – große Wunder seines Wirkens. So konnten wir solch einen Tag ungestört abhalten, und die Botschaften des Tages kamen am Donnerstag gut herüber.
Ach, was haben wir erlebt: dass die Kraft reichte, dass es keine schweren Verletzungen gab und vieles mehr. Sie erleben in Ihrem Leben, wie Gott helfen und heilen kann. Auch erleben wir Wunder Gottes in schwerer Krankheitsnot.
Und doch wird die Gesundheit nicht für uns zum Götzen, sodass wir sagen: „Immer musst du gesund werden.“ Wir wissen sehr wohl, dass es auch in die Tage des Alters geht, in denen Lasten getragen werden müssen. Wir wissen, dass heute Milliarden Menschen auf der Welt leben, die nicht genug haben und Mangel leiden.
Und dann ahnen wir auch etwas von dem Kreuzesweg, den Gott führen kann, und von den dunklen Tälern, durch die man gehen muss.
Die tiefere Bedeutung von Heilung und Vergebung
Aber genau das ist doch entscheidend: Wenn wir hören, wie so viele Menschen es gemacht haben – wie diese Frau –, dann sehen wir, dass sie nicht einfach ihre Gesundheit genommen hat und dann weggelaufen ist, ohne noch etwas mit Jesus zu tun haben zu wollen. Sie hat entdeckt, dass er ihr noch viel mehr geben kann.
Das hat Jesus auch bei einer anderen Heilung deutlich gemacht. Bei einem schwer gichtkranken Menschen, dem jede Berührung wehgetan hat, sagte er vor der Heilung: „Mensch, du musst zuerst innerlich frei werden. Dir sind deine Sünden vergeben. Du musst zwischen Gott und dir alles vergeben haben, was dich belastet.“
Das belastet uns ja oft, weil wir Gott so viel Not machen, ihm untreu sind und seinem Willen nicht gehorsam. Wie kann es da anders werden?
Auch dort kennen wir das Lied, das das so schön ausdrückt, passend zu dieser Geschichte:
„Wie lange habe ich mühvoll gerungen, gesäuft, unter Sünde und Schmerz. Ich habe es probiert, dagegen anzukämpfen. Doch als ich mich ihm überlassen habe, da strömte sein Friede in mein Herz. Ich fasste den Saum seines Gewandes, da ward sein Friede mir zuteil. Da habe ich es bekommen, als ich ihm so vertraut habe.“
Einladung zum Aufsehen auf Jesus und Vertrauen auf seine Kraft
Was soll ich tun? Ich darf eines erkennen: Aufsehen zu Jesus, ihn erfassen und an ihn fassen. Er will in deinem Leben wunderbar wirken – in deiner Not und in deinem Elend.
Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern damit der Sohn Gottes verherrlicht werde. So viele Engpässe in unserem Leben, Tränen und Leiden gibt es nur, damit Jesus dadurch geehrt werde.
Sie werden staunen können, was sie erleben. Wenn ich nur dich habe, frage ich nicht nach Himmel und Erde. Wenn Leib und Seele auch verschmachten, bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Amen.
Gemeinsames Singen und Gebet um Gottes Nähe und Frieden
Johann Christoph Blumhart hat uns das Lied „Sei still zu Gott“ (Nr. 560) geschenkt. Auch das Lied „Jesus siegt“ wird nach derselben Melodie gesungen. Wir singen die Verse 1 bis 3 von dem Lied „Sei still zu Gott“ (Nr. 560).
Herr Jesus Christus, du bist der Sohn Gottes und hast alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Wir können in all den Bedrängnissen, auch denen, die heute auf uns lasten und die wir immer wieder mitbringen, zu dir aufblicken. In solch einem Gottesdienst danken wir dir, dass du uns nicht verstößt, dass wir dir nicht unwichtig sind und dass du nicht an uns vorübergehst. Du hörst den Schrei eines jeden, der sich jetzt an dich wendet.
Wir kommen zu dir mit all den Nöten des Leibes und der Seele, mit all den Sorgen und Problemen, die uns niederdrücken, und auch mit der ganzen Last, die uns immer wieder unser eigenes Leben bedeutet. Wenn wir dir untreu sind, wenn wir deinen Willen nicht tun, wenn wir sündigen – du kannst uns doch immer wieder neu befreien. Wir dürfen deine Gnade fassen und erfahren, wie du uns ganz frei machst, sodass nur noch Freude und Dank bleibt.
Ganz herzlichen Dank, dass du dies jetzt auch wahr machst bei den Schwerkranken, Betrübten und Beladenen, auch bei den Alten, die oft so traurig und schwermütig sind. Sei ihnen nahe und gib ihnen besonders deinen Frieden.
Wir bitten dich auch für alle in der Ferne, die wir ausgesandt haben. Bewahre sie in dir und halte sie fest, damit sie auch dort in aller Dunkelheit dich erfahren. Lass sie dir fröhlich ihre Lieder singen und ihren Dienst gebrauchen, sodass daraus viel Frucht entsteht. So soll überall in der Welt dein Reich gebaut und dein Name unter vielen Menschen verkündigt werden – auch oft durch schwere Erlebnisse.
Du willst wirken, und du willst groß werden. Lasst uns gemeinsam beten!
Das Vaterunser als gemeinsames Gebet
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Abschluss mit Lied und organisatorischen Hinweisen
Wir singen noch die zwei letzten Verse von "Geh aus, mein Herz", 371, Vers 14 und 15.
Auf dem Notizzettel haben wir angekündigt, dass heute ein Picknick im Dobbelgarten stattfindet. Wenn ich das Wetter richtig deute, regnet es nicht. Wir sind also nachher oben. Herrlich, dieser Sonnentag und ein trockener Boden – optimaler geht es gar nicht mehr.
Ich hoffe, dass Sie Ihr Proviant dabei haben. Falls nicht, sind Sie auch herzlich eingeladen. Auch mit den Kindern sind wir ja noch zusammen. Es ist auch nett zum Begegnen. Das geht gleich hier die Treppen hoch, etwa hundert Stufen beim Turm gerade hoch. Dort ist ein sehr schönes Freizeitgelände, und ich lade Sie dazu ein.
Ich komme dann nach dem zweiten Gottesdienst nach. Wenn ich komme, kann man essen. Also, jetzt gleich anschließend beginnt das schon.
Die Gottesdienste am nächsten Sonntag wurden umgetauscht. Das heißt, die Prediger wurden getauscht. Das war wegen einer Erwachsenentaufe, die am 11. Juni stattfindet.
Die Predigt am nächsten Sonntag hält Rolf Hille. Es ist seine letzte Predigt, solange er hier wohnt, denn er zieht im Juni nach Tübingen um. Dort wird er als Studienleiter ins Albrecht-Bengel-Haus gehen. Das war für uns eine besonders reiche Zeit, dass er hier war.
In 14 Tagen predigt dann Frau Stocker-Schwarz, also umgedreht, anders als im Notizzettel steht.
Heute Abend ist Mannschaft um 19 Uhr bei mir in der Wohnung. Dann gibt es die Fotos vom Muttertag, diese herrlichen Bilder. Die sind da drüben am Ausgang zu kaufen, für 1,50 Euro. Schon große, schöne Farbfotos. Auch von den Konfirmanden sind noch Bilder da, die Herr Herwig gemacht hat.
Am nächsten Sonntag soll keiner daheim bleiben. Vielleicht möchte man noch einmal den Fernsehbericht vom Gemeindetag sehen. Den zeichnen wir auf und bieten ihn irgendwann im Juni nach dem Gottesdienst an. Wer ihn noch einmal sehen will, kann das dann gern tun.
Das machen wir wahrscheinlich Ende Juni oder so. Wir bieten das einmal an, die beiden Filme zusammen – der am Nachmittag kam, und auch der so positive Kommentar in den Tagesthemen des Ersten Programms um halb elf Uhr in der Nacht. Ein so positiver Bericht, den wir in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet hätten.
Er kam von einem spitzen Mann des Fernsehens in Hamburg, der hier ein so großes positives Urteil abgegeben hat, auch über das, was hier sichtbar wurde.
Wollen wir Gott dafür danken!
Hinweise zu Jugendfreizeiten und Missionsarbeit
Jugendfreizeiten
Hinten auf dem Simson liegen noch die Anmeldeformulare bereit. Junge Männer fahren nach Spanien, die Mädchen nach Griechenland. Ich glaube, auf beiden Freizeiten sind noch Plätze frei.
Dort hinten kann man auch ein Prospekt mitnehmen und sich noch in Verbindung setzen. Außerdem liegen dort die Anmeldeformulare für das Waldheim aus. Man sollte sich rasch anmelden, denn bereits eine große Zahl hat sich angemeldet.
Unser Opfer heute ist für unser Missionsehepaar, das aus der Pfarreigemeinde stammt – unserer Familie Johnson. Die liebe Frau Johnson kommt aus der Stitzenburgstraße und steht in Japan im Dienst der Überseeischen Missionsgemeinschaft.
Dass Sie diesen Dienst mittragen, ist uns sehr wichtig. Dafür danken wir Ihnen auch durch Ihre Opfer. Es ist eine große Sache, dass junge Menschen, die von Gott berufen sind, diesen Dienst ausüben können. Es ist eine Tat, dies möglich zu machen.
Trauer und Trost in der Gemeinde
Bestattet wurden in der vergangenen Woche Frau Emma Stotz, die zuletzt im Pflegeheim Betanien lebte und früher in der Stitzenburgstraße wohnte, sowie Frau Walburga Schieber, 87 Jahre alt, wohnhaft in der Hohenheimer Straße 56.
„Und ob ich schon wanderte durchs finstere Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden!
