Jahreswechsel: Wehmut und Dankbarkeit
Es ist immer ein wenig wehmütig, wenn die letzte Nacht des Jahres anbricht. Dennoch wollen wir uns freuen und im Rückblick danken. Wie oft hat nicht der gnädige Gott über dir seine Flügel gebreitet in Zeiten der Not?
Wir wissen, dass der Herr all seine Zusagen auch für das neue Jahr hält. Ich freue mich, dass Sie mit uns diesen Gottesdienst feiern. Ich heiße Sie herzlich willkommen und grüße Sie mit dem Wort: „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“
Mit einem Loblied und einem Danklied wollen wir in diese Nacht hineingehen. Wir singen das Lied „Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte“ (Nr. 236). Es stammt von der Liederdichterin Emilie Juliane, Reichsgräfin von Schwarzburg-Rudolstadt in Thüringen. Sie ist die Frau, die in der Geschichte unserer Kirche die meisten geistlichen Lieder gedichtet hat. Wir singen alle drei Verse.
Bitte bleiben Sie sitzen. Zuerst wollen wir gemeinsam den Psalm 90 lesen. Bevor ich bete, lesen wir den Psalm 90 in den Bibeln, die in Ihren Bänken liegen. Er befindet sich auf Seite 597. Es ist schön, wenn wir den ganzen Psalm miteinander sprechen. Das Lesen im Sitzen wird leichter fallen, deshalb machen wir es so.
Psalm 90: Die Vergänglichkeit des Lebens und Gottes Gnade
Wir beginnen nach der ersten Zeile: Herr, du bist unsere Zuflucht für und für!
Ehe die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Du lässt die Menschen sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
Du lässt sie dahinfahren wie einen Strom; sie sind wie ein Schlaf, wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst, das am Morgen blüht und sprosst, und des Abends welkt und verdorrt. Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen, und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahin müssen. Denn unsere Missetaten stellst du vor dich, unsere unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.
Darum fahren alle unsere Tage dahin durch deinen Zorn. Wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz. Unser Leben wäre siebzig Jahre, und wenn es hochkommt, so sind es achtzig Jahre. Und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe, denn es fährt schnell dahin, als flögen wir.
Wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Herr, kehre dich doch endlich wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig. Fülle uns früh mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.
Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange geplagt hast, nachdem wir so lange Unglück leiden. Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Herrlichkeit ihren Kindern.
Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns. Ja, das Werk unserer Hände wollest du fördern.
Gebet des Vertrauens und Dankes
Und dann wollen wir uns erheben und beten.
Lieber Herr, weil wir diese Vergänglichkeit unseres Lebens so stark spüren, danken wir dir. Auch wenn wir unter dieser Vergänglichkeit stehen, bist du der Herr unseres Lebens. Wir danken dir, dass wir auch in dieser Nacht, die uns oft wehmütig und traurig macht, Zuflucht bei dir finden dürfen.
Wir wollen mit Lob und Dank in diese letzte Nacht des Jahres hineingehen. Du hast uns mit Gutem überschüttet – nicht nur mit äußeren Gütern, nicht nur mit dem Frieden, den du uns unverdient erhalten hast. Du bist uns auch mit unendlicher Geduld nachgegangen, hast uns gerufen und uns deine Vergebung geschenkt.
Auch an diesem letzten Tag des Jahres dürfen wir noch einmal alles bei dir ausbreiten, was uns belastet und anklagt. Wir danken dir, dass du uns ganz frei sprichst und dass wir in dieses neue Jahr hineingehen dürfen – unter deinem Segen, unter deiner Treue und mit der Gewissheit, dass uns nichts aus deiner Hand reißen kann.
Jetzt dürfen wir dir jeder für sich sagen, was uns ganz persönlich bekümmert.
Dank, Herr, dass du alles Bedrückende in Segen umwandeln kannst. Amen!
Lied und Schriftwort zum Jahreswechsel
Nun wollen wir das schöne Lied zum Jahreswechsel von Paul Gerhardt, Nummer zweiundvierzig, die ersten sieben Verse singen.
Lasst uns nun gehen und treten und es nach der ausgeglichenen, unrhythmischen Melodie singen: 42,1-7.
Die Mütter singen den vierten Vers, denn wie von treuen Müttern die Frauen, stimmen alle Frauen den vierten Vers an. Die Männer übernehmen den fünften Vers. Und alle gemeinsam singen wir die Verse sechs und sieben.
Jetzt lesen wir das Wort Jesu aus Lukas 12, Verse 35 bis 40.
Es sind ja immer viele Worte, die uns an einem Jahreswechsel bewegen, besonders von der Vergänglichkeit. Doch dieses Wort ist besonders schön, denn Jesus ruft uns darin auf, ihm wach entgegenzugehen.
Wachsamkeit und Bereitschaft im Blick auf das Kommen Christi
Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen! Seid wie Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er von der Hochzeit zurückkehrt. So können sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft.
Selig sind die Knechte, die der Herr wachend findet, wenn er kommt. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie zu Tisch bitten und ihnen dienen.
Fragt ihr euch, ob ein Herr seine Knechte bedient? Und wenn er in der zweiten oder dritten Nachtwache kommt und sie so antrifft, sind sie selig.
Ihr solltet aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, würde er nicht zulassen, dass in sein Haus eingebrochen wird.
Solche Beispiele sind immer etwas riskant, und man muss darauf achten, nicht missverstanden zu werden. Ich könnte es mir gar nicht erlauben, mich mit einem Dieb zu vergleichen. Doch Jesus tut es, um uns eindrücklich zu sagen, dass sein Kommen für die meisten überraschend und unerwartet sein wird – wie ein Dieb in der Nacht.
Silvester und die Vergänglichkeit des Lebens
Seid auch ihr bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht erwartet.
Zu dieser Silvesternacht gehören die Leuchtraketen. Das ist immer wieder ein toller Anblick. Husch, da steigen sie in die Luft, und man sieht diesen Funkenregen, diese bunten Lichter, wie sie auseinander sprühen. Man freut sich daran und denkt: „Ach, das ist schön!“ Doch im Nu sind sie verglüht.
Dann steht man wieder da, es ist dunkel, man friert und es ist kalt. Dieses merkwürdige Gefühl habe ich jedes Mal an einem Jahreswechsel. Man spürt, dass alles ein Ende hat. Das Jahr geht zu Ende, und doch ist es jedes Mal eine Erinnerung – so wie man sie an einem Geburtstag nie hat, nur am Jahreswechsel.
Ein Mahnzeichen.
Mahnung zur Vergänglichkeit
Auch dein Leben endet. So wie die verglühten Überreste einer Rakete am Silvesterhimmel auf den Boden fallen, verglüht auch mein Leben eines Tages. Und dann ist es vorüber.
Ich bitte Sie deshalb, dass Sie an diesem Abend trotz aller Wehmut nicht vergessen: Es war ein wunderbares Jahr, so wie jener Funke, der am Himmel leuchtete. Erinnern Sie sich daran, wie es war, mit all den vielen strahlenden Höhepunkten.
Sie haben viel Schönes erlebt. Es gab eindrucksvolle Begegnungen in diesem Jahr. Was haben Sie alles genossen? Welche schönen Dinge haben Ihre Augen gesehen? Welche schönen Klänge haben Ihre Ohren vernommen? All das soll nicht einfach vergessen werden.
Wir haben uns gefreut und so vieles genossen in diesem Jahr. Deshalb bleibt die Wehmut trotz aller schönen Erinnerungen. Ich hoffe, dass Sie sich heute Abend auch noch etwas Zeit nehmen, um diese Momente gemeinsam mit anderen festzuhalten. Das Gute, das Schöne, das Liebe, das uns in diesem Jahr erquicket hat, soll nicht verloren gehen.
Es war doch ein ungeheuer schönes Jahr, das uns der Herr geschenkt hat.
Angst und Zuversicht im neuen Jahr
Aber die Wehmut bleibt. Wenn es hochkommt, dann sind es siebzig oder achtzig Jahre. Und wenn es köstlich gewesen ist, dann war es auch Mühe und Arbeit.
Dann kommt das bange Gefühl für viele von Ihnen: Was kommt im neuen Jahr? Was steht vor uns? Was erwarten wir? Manche von Ihnen können jetzt schon aufzählen, was ihnen Angst und Sorge macht.
Ich habe neulich gehört, dass 77 Prozent der Deutschen an Horoskope glauben. Also Menschen, die fest davon überzeugt sind, dass alles im neuen Jahr schon vorherbestimmt ist. Ich finde das einen grausamen Gedanken. Ich kann niemals zustimmen, dass alles schon festgefügt wäre, vor allem nicht das unheimlich Schwere, das Dunkle oder das Gute.
Ich weiß, dass es Mächte in dieser Welt gibt, die unser Leben sehr stark bestimmen können. Dazu gehören Krankheiten, die dunkle Todesmacht und vieles, was Menschen tun können. All das prägt unser Leben und beeinflusst, was im neuen Jahr auf uns zukommt.
Deshalb ist es mir ganz wichtig, dass Sie in diesem neuen Jahr sagen können: Nein, mein Leben wird nicht vom Schicksal bestimmt. Mein Leben wird vom Herrn aller Herren, vom König aller Könige bestimmt. Er hat mein Leben in seiner Hand.
Ganz gleich, was Menschen mit mir vorhaben, der Herr bestimmt es. Er lenkt mein Leben in seiner Güte und Liebe. Die Todesmächte können nicht über mich verfügen, und Krankheiten können nicht bestimmen. Der Herr verfügt über mich – nicht ein blindes Schicksal.
Ich will mein Leben in die Hände Jesu legen. Ich gehöre ihm allein. Gehören Sie Jesus? Ich frage Sie: Gehören Sie Jesus? Es ist so wichtig, dass jeder Tag des neuen Lebens unter dem Schutz und Segen Jesu steht.
Anders könnte ich nicht in dieses neue Jahr hineingehen, wenn auch nur ein kleines Stückchen, ein Millimeter Unsicherheit bliebe. Wenn es in der Nacht nur ein paar Abschnitte gäbe, in denen ich nicht wüsste, dass der Herr über mich wacht und seine Güte nicht aufhört.
Drei Aufforderungen Jesu für das neue Jahr
Ich will mein Leben in seine Hand legen und sagen: Herr, mach mit mir, wie du es willst. Du bist stärker als alle Ängste, stärker als alles, was mich bedrohen mag. Alles, was ich fürchte, kann mich nicht mehr ängstigen, weil du Herr der Welt und Herr meines Lebens bist – Jesus Christus, gestern, heute und derselbe auch in alle Ewigkeit.
Dieser Jesus gibt uns hier drei Worte, die ich Ihnen sagen möchte. Diese Worte müssen wir zum neuen Jahr hören. Er will Herr über Ihr Leben sein und gibt Ihnen drei wichtige Hinweise.
Zuerst einmal: Brecht entschlossen auf! Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen! Ich sage das Ihnen, weil man am Silvesterabend oft eine wehmütige Stimmung hat – ach, was war das, und es geht alles vorüber.
Jetzt aber lasst uns entschlossen aufbrechen. Lasst uns mutig aufstehen und gespannt ins Neue Jahr hineingehen.
Bedeutung der Lenden umgürten
Was bedeutet es, die Lenden umgürtet zu sein?
Damals trug man andere Kleidung als heute, und die Straßen waren nicht geteert. Wenn man ein langes Obergewand anzog, musste man darauf achten, dass es nicht ständig durch Pfützen oder den Staub der Straße schleifte. Außerdem durfte man nicht beim schnellen Laufen darauf treten.
Deshalb band man das lange Obergewand, auch Tallach genannt, hoch um die Lenden, also um die Taille. So konnte man richtig loslaufen.
Jesus möchte, dass wir entschlossen, aktionsbereit und zukunftsorientiert in das neue Jahr starten – voller Hoffnung und Zuversicht.
Mut und Zuversicht trotz Herausforderungen
Aber jetzt sehen wir im neuen Jahr schon ganz gefährliche Dinge auf uns zukommen. Wir sind ja Weltmeister darin, genau zu erkennen, dass es ganz schwierig wird. Wir bekommen Angst und verlieren den Mut.
Wenn Jesus uns auffordert, entschlossen aufzubrechen, sagt er das als derjenige, der es sich zur Ehre macht, Wege zu bahnen, wo kein Weg mehr ist. Er hat ganz offen gesagt: "Weg hast du, aller Wegen fehlen dir nicht." Sie können doch seine Wunder erleben. Trauen Sie seiner Macht zu! Er hat noch nie jemanden, der ihm vertraut hat, im Stich gelassen.
Jetzt können Sie entschlossen aufstehen. Für Christen ist am Silvesterabend keine Zeit zum gemütlichen Träumen, zum wehmütigen Klagen oder nur zum schmerzhaften Erinnern. Auch wenn Sie sagen: "Meine Lage ist ausweglos oder hoffnungslos" – bei Jesus gibt es keine Hoffnungslosigkeit.
Das ist ja gerade die Erfahrung der Christen: Jesus bahnt uns durch sein Wort immer wieder einen Weg, wenn wir keinen mehr sehen. Und das wird ganz groß, selbst wenn es mal ans Sterben geht. Wenn wir sagen: "Jetzt hört alles auf", dann beginnt es erst recht mit dem Leben.
So ist das Wort Jesu, das uns eine Bahn bricht und Türen öffnet. Wir sehen viel weiter hinaus, über die Grenzen dieser vergehenden Welt hinaus.
Zweifel und die Geschichte der menschlichen Hoffnung
Jetzt muss ich noch ein Wort dazu sagen, woher eigentlich die Hoffnungslosigkeit kommt. Es ist ja immer wieder so: Wenn die Worte Jesu kommen, in denen er uns zum mutigen Hoffen und zur Zuversicht aufruft, dann gibt es viele Stimmen in uns allen. Diese Stimmen sitzen ganz tief in uns drin. Es sind lähmende Zweifel, und wir fragen uns: „Ist das wirklich so?“ Dann lassen wir plötzlich unseren Mut sinken.
Woher kommt das? Die Menschen sind, solange sie leben, von den frühesten Zeiten an und durch alle Kulturgenerationen hindurch immer Menschen gewesen, die enttäuscht wurden in ihrer Hoffnung. Was haben Menschen schon alles gehofft? Sie haben auf politische Großreiche gehofft, sie haben auf gute Ideen gehofft – und sind immer wieder gescheitert. Das ist erschütternd.
In dieser Menschheitsgeschichte ist Scheitern ein fortwährendes Thema. Denken Sie mal daran: Vor 40, 50 Jahren, oder schon im letzten Jahrhundert, hat der Mensch an den Fortschritt geglaubt. Wenn der technische Fortschritt kommt, dann wird alles besser – so war die Hoffnung. Heute sind wir schon vorsichtiger und sagen, dass der technische Fortschritt ein sehr zweischneidiges Schwert ist.
Alle menschlichen Hoffnungen, die wir uns zusammengereimt haben, haben uns enttäuscht. Sie wurden zu trügerischen Illusionen. Darum prüfen Sie einmal die Hoffnung, die Jesus gibt, die Zuversicht, mit der wir auf das neue Jahr blicken können.
Realistische Hoffnung und die Last des eigenen Herzens
Was ist denn seine Hoffnung? Jesus sagt ganz nüchtern: „Das kommt ja ein paar Mal von nüchtern realistisch zum neuen Jahr.“
Jetzt geht das Hauptproblem mit ins neue Jahr. Wissen Sie das? Das Hauptproblem geht mit, und das Hauptproblem sind wir selbst. Wir gehen ins neue Jahr mit unserem nörgelnden, schwierigen Herzen. Wir nehmen den Unfrieden mit, den Zank und die Krisen. Das Böse nehmen wir mit, und die gemeinen Gedanken gehen mit. Und im neuen Jahr stehen wir da.
Alle Vorsätze sind sowieso trügerisch, weil wir selbst die Alten sind. Wenn Jesus mit uns redet, ist es immer das Erste, dass er uns die alte Last abnehmen will. Wir dürfen am Wechsel dieses Jahres vor Jesus einfach mal die alte Last wieder ablegen und sagen: „Herr, es bedrückt mich und belastet mich. Mein eigenes böses Herz, das mich auch von dir trennt, so viel Schuld und Sünde meines Lebens.“
Wir legen es ab unterm Kreuz Jesu und werden freigesprochen. Wir empfangen seine Vergebung. Das ist der Grund, warum wir entschlossen aufstehen und sagen: Jetzt beginnt es neu! In der Ehe beginnt es neu, in meinem Beruf beginnt es neu, mit meinen Kindern beginnt es neu. Wo müssen Sie neu anfangen?
Da ist die Hoffnung nicht eine Illusion, kein trügerischer Traum von Menschen, die irgendwelchen Illusionen nachhängen. Denn Jesus ist neu geworden, wenn er Herr unseres Lebens geworden ist. Wenn ich sage: „Du ziehst in mein Leben ein.“ Da ist alles neu geworden.
Und über diesem neuen Jahr steht dieses Wunder: Er ist mein Herr. „Jetzt lasst eure Lenden und Gürtelzeichen und eure Lichter brennen.“ Das ist ein ganz großes Wort.
Vergebung als Neuanfang und Lebensfreude
Wenn Jesus heute zu uns spricht, ruft er: „Mensch, dir sind deine Sünden vergeben.“ Das ist der größte Einschnitt im Leben. Ich darf einen Schnitt machen, aus dem alten Dunkel heraustreten und das neue Leben ergreifen. Mit beiden Händen darf ich es festhalten und mich daran freuen.
Jetzt schnüre deinen Mantel hoch und nimm deine Füße in die Hand – so sagen wir oft. Jetzt lauf los! Als Christen haben wir eine große Erwartung: Jeder Tag des neuen Jahres wird ein wunderbarer Tag sein, unter den segnenden Händen des Herrn. Es wird ein großes Erleben sein, wenn wir seine Macht erfahren. Wenn der Herr sich vor uns erweist als der, für den es kein Unmöglich gibt.
Das Bild, das Jesus hier gebraucht, ist das eines Zuges, der zur Hochzeit zieht – es ist ein Festzug. Und wir ziehen mit.
Bitte achten Sie auf die Menschen in Ihrer Nähe, die mutlos sind und den Kopf hängen lassen. Gehen Sie in den nächsten Tagen zu anderen und sagen Sie: Wir Christen haben eine Hoffnung, wir haben ein Wort Jesu, wir haben seine Zusage. Wir begraben das Alte. Bewältigen können wir es ohnehin nicht. Wir können es nur abladen in der Vergebung Jesu und fröhlich ins Neue hineinziehen.
Nimm das Licht in die Hand, die Fackel, und zieh fröhlich los ins Neue.
Knechtschaft als Würde und Lebensauftrag
Jetzt möchte ich nur etwas Zweites herausgreifen, was im Abschnitt Erste war, Vers 35: "Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen." Da steckt natürlich viel mehr drin. Sie wissen, ich will mich immer nur wenig beschränken, und das will ich richtig erklären und ausdeuten.
Da steht doch drin, dass wir Knechte sind, Knechte, die auf den Herrn warten. Also wissen Sie: Für das neue Jahr brauchen Sie sich gar keine Illusionen machen. Es war so nett, ich habe neulich mit einer jungen Steuerberaterin, einer großen Finanzamtsbeamtin, gesprochen und habe gefragt: Was kommt denn am Ende der Steuerreform? Dann hat sie gesagt: Es wird alles nur noch komplizierter und noch teurer.
Verstehen Sie, das war so illusionslos, das hat uns so gutgetan. Alle warten auf die große Erleuchtung und was da kommt. Und so geht es ja mit allen Dingen im Leben. Ich will jetzt nicht in die Politik eingreifen, aber Sie verstehen, was ich meine.
Wenn Sie ins neue Jahr hineingehen, können Sie ganz nüchtern sagen: Keine Angst, es kommt noch schlimmer. Das Äußere, das uns bedrängt, da mag vieles noch schwieriger werden. Keine Angst, es kommt noch schlimmer.
Was unsere Freude ist im neuen Jahr, wenn wir beglückende Erfahrungen machen? Was denn? Wir sind Knechte. Das klingt so schwierig: Wir sind Sklaven des Herrn, Knechte des Herrn. Das will man ja heute nicht mehr hören. Wir sind doch mündige Menschen, würdige Leute.
Das Wort mit den Knechten ist ein schönes Wort. Ich finde, es ist das größte Ehrenwort, das Sie sich zulegen können. Ich will ein Knecht Jesu sein. Jesus selber hat sich als den höchsten Ehrennamen geben lassen in den Prophezeiungen des Jesaja vom Knecht Gottes. Das ist ein Jesuswort: "Ich will ein Knecht meines Herrn sein."
Wissen Sie warum? Weil wir keine Knechte der Menschen mehr sein wollen. Wir wollen keine Knechte der Mode sein, wir wollen keine Knechte unserer Lüste sein, unserer Triebe. Wir wollen uns nicht mehr treiben lassen von irgendjemandem, der auf uns herumhackt. Wir wollen uns von niemandem mehr terrorisieren lassen.
Wir sind Knechte Gottes, und das ist unsere Würde. Nur einer kann über unser Leben bestimmen. Ihre Todesstunde kommt keine Sekunde früher, als der Herr will. Und dann hat er es auch noch geordnet, wenn Sie Ihr Leben in seine Hand legen.
Und so können Sie es mit allen Dingen sagen, mit den Krankheiten, die Sie bedrohen, mit den Ängsten, die Sie umgeben: Wir sind Knechte des Herrn, wir gehören ihm. Und niemand kann über uns bestimmen.
Und das ist auch wichtig für das neue Jahr: Wir wollen mit allem, was wir tun, doch nur dem Herrn genügen. Dann kann es uns egal sein, was die Menschen über uns sagen, ob sie die Nase rümpfen. Hauptsache, der Herr lobt uns.
Wir wollen doch ihm gefallen. Wir wollen doch nicht den Menschen zur Ehre leben, damit die uns streicheln und anerkennen. Es ist doch so egal, was die zu uns sagen. Ich möchte meinem Herrn gefallen.
Gottes Dienst und seine Versorgung
Und da wird so schön erzählt, dass ihr auch im neuen Jahr erfahren werdet, wie plötzlich der Chef selbst, der Herr, den Tisch deckt, uns zu Tisch bittet und uns bedient. Dann macht er ein Festmahl für uns, setzt uns dorthin und bewirtet uns. Das kann man gar nicht begreifen.
Es gelingt Ihnen nicht, den Herrn in einem Stück zu beschenken, weil er Sie immer wieder überreich zurückbeschenkt. Er gibt mehr Lohn, als man erwarten kann. Kein kühler Trunk bleibt unvergolten.
Wenn Sie das einmal entdeckt haben und wenn das die Zielrichtung Ihres Lebens bleibt – ich lebe nicht mehr für die Menschen, ich lebe für den Herrn – dann tun Sie so treu Ihre irdische Pflicht bis ins Kleinste hinein, auch den Menschen gegenüber, um Gottes Willen. Dann erleben Sie, wie er Sie beschenkt und wie er mit Ihnen geht. Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist.
Haben Sie überhaupt Zeit, im Ablauf des neuen Jahres zu hören und zu sehen, wie der Herr dauernd Erquickungen für Sie bereit hat, wie er Sie stärken will und wie er Ihnen Frieden schenkt? Wissen Sie, es sind oft bloß ganz kurze Worte, die er Ihnen zuruft.
In dieser Silvesternacht ist mir immer das allergrößte Friedenswort präsent, das ich für kaum übertreffbar halte. Es stammt aus dem Liedfest, das wir vorhin einfach so gesungen haben, von Paul Gerhard. Eine solche Erquickung und eine so köstliche Gabe, wenn er sagt: »Denn wie von treuen Müttern in schweren Ungewittern die Kindlein hier auf Erden mit Fleiß bewahrt werden, so lässt auch und nicht minder Gott seine Kinder, wenn Not und Trübsal blitzen, in seinem Schoße sitzen.«
Der Herr bedient uns. Sie haben ganz recht, das wird einmal erst in der Ewigkeit ganz toll sein, aber er macht es schon wahr in dieser Welt. Wir gehen von Stärkung und Erquickung zu immer neuer Stärkung. Das Leben ist gar keine Last, weil der Herr sagt, dass er uns bedienen will. Er will uns die Kraft geben, die wir brauchen. Er legt uns keine Last auf, die schwerer ist, als wir sie tragen können. Er gibt uns all seine Hilfe zur Hand. Er will zur Seite stehen und uns seine Nähe spüren und erfahren lassen.
Jetzt erlebt doch diese wunderbare Sache: Wir sind Knechte des Herrn, der seine Knechte nicht ausnutzt, sondern sie nur bedient und mit Gutem überschüttet.
Wachsamkeit und Nüchternheit
Und noch das Letzte: Lasst uns wachen und nüchtern sein, lasst uns wachen und nüchtern sein.
Schlafen ist wunderbar, wenn man richtig schlafen kann, wenn man selig schlafen kann. Ich wünsche Ihnen das: Wenn Sie selig schlafen können, ist das angenehm. Aber es ist furchtbar, wenn ein Pilot im Flugzeug bei der Landung plötzlich einschläft. Verstehen Sie, wenn es darum geht, dass er wach sein muss?
Genau das meint Jesus. In unserem Leben geht es an ganz vielen Stellen ums Wachsein. Doch was ist das Wachsein? Ich muss mein Leben wirklich im Licht Jesu leben, für ihn wach sein. Ich muss aufwachen, hellwach sein.
Das kommt immer wieder in der Bibel vor, zusammen mit dem nüchtern sein. Was heißt das? Dass ich nicht betrunken bin. Man kann ja auch betrunken sein von Illusionen, von träumerischen Gedanken, sodass man gar nicht realistisch sieht, worum es wirklich geht.
Im Zusammenhang wird ganz deutlich, was Jesus meint. Jesus war ein Meister im Erzählen von Geschichten, und wir sollten eigentlich immer mehr Geschichten erzählen – nicht nur, wenn Kinder da sind. Jesus hat begriffen: Nur durch Geschichten versteht man etwas. Nur durch Bilder, durch Gleichnisse kann man überhaupt begreifen. Und das gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Die Gleichnisse zeigen das alles.
Jesus erzählt zum Beispiel von Dienern, die einen Hochzeitssaal ausrichten. Sie haben das Buffet aufgebaut, mit allen Speisen und Getränken. Alles liegt bereit auf dem Buffet. Plötzlich schauen sie auf die Uhr – der Bräutigam kommt nicht. Was ist los?
Sie warten und warten, doch der Bräutigam kommt nicht. Wir kennen das ja auch von den zehn Jungfrauen. Aber hier geht es um das Hochzeitsessen, und der Bräutigam kommt nicht.
Da sagen schließlich die Knechte: „Das sieht ja keiner, ich esse schon mal was vom Pudding da hinten, der verlockt mich so.“ So machen sie es heimlich, damit es keiner sieht. Die anderen sagen: „Das ist eine gute Idee, wir fangen mal richtig an.“
Sie öffnen die Flaschen, dann geht es los: Sie essen und trinken, und bald ist alles leergefuttert.
Plötzlich klopft es an der Tür. Was ist jetzt los? Der Schreck: Der Bräutigam kommt, und das Buffet ist leer.
Das ist die Geschichte, die Jesus erzählt.
Lesen Sie den nachfolgenden Vers: Sei doch wach!
Verantwortung und Bereitschaft im Dienst
Wir leben manchmal so, als wäre das Wichtigste, dass es uns Spaß macht – als ob das der ganze Lebensinhalt wäre. Petrus fragte einmal: „Herr, wem erzählst du eigentlich die Geschichte?“ Und Jesus antwortete, dass das nur die Knechte verstehen, die begreifen, dass der Herr ihnen ein Amt anvertraut hat.
Wissen Sie, dass Sie, solange Sie leben, Amtsträger sind und Verantwortung vor Gott tragen? Mit all den Gaben, die der Herr mir gegeben hat, möchte ich richtig umgehen, wuchern, wach und nüchtern sein. In diesem neuen Jahr ruft mich der Herr zum Dienst.
Ich freue mich immer, was Gott Ihnen im Glauben anvertraut hat. Sie haben so viele Einblicke bekommen, Sie kennen viele Begriffe aus der Bibel. Wissen Sie, dass Sie dieses Wissen jetzt weitergeben müssen, damit andere damit gesättigt werden?
Der Herr will, dass Sie andere sättigen und aufrichten. Lassen Sie sich nicht durch trügerische Träume unüchtern machen. Berauschen Sie sich nicht an der Frömmigkeit. Man kann sich an einem Gebet berauschen, man kann sich an der Frömmigkeit berauschen, an der Heiligkeit.
Bleiben Sie nüchtern im neuen Jahr und wissen Sie: Wir gehen ein Stück unseres Lebens, und mit jedem Jahr kommen wir ein Stück näher an das Gericht Gottes, vor dem wir Rechenschaft geben müssen – vor dem ewigen Gott.
Jetzt will ich dieses Jahr zur Ehre Gottes leben! Schlafen Sie nicht ein, seien Sie wach, seien Sie nüchtern und verantworten Sie das, was kommt. Selig ist der Knecht, den der Herr wach findet, wenn er kommt.
Vorbereitung auf das Ende und das ewige Fest
Deshalb verstehe ich nicht, dass so viele fromme Leute zu mir sagen, es sei ihr höchster Wunschtraum, unvermittelt zu sterben. Ich finde es grässlich, wenn wir unvorbereitet sterben.
Ich möchte wach sterben. Ich möchte bereit sein, meine Dinge zu ordnen. Auch das Letzte, was noch ungeklärt ist, will ich vor dem Herrn regeln. Ich will bereit sein für dein großes Fest. Selig sind die Leute, die der Herr wachend findet, und zu den Seligen will ich gehören.
Darum haben sie ganz recht: Das Gleichnis dient eigentlich nicht bloß fürs neue Jahr, sondern für unser kurzes, begrenztes, sterbliches Leben. Wir gehen auf ein wunderbares Ziel zu. Ich wandere meine Straße, die zur Heimat führt. Über dem neuen Jahr leuchtet schon der Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschöpften Lichte.
Und schauen Sie fröhlich darauf und sagen: Jetzt ist nur noch wichtig, dass ich meine Pflicht tue, dass ich fröhlich meine Straße ziehe und dass ich dieses Jahr leben kann zur Ehre meines Herrn. Amen!
Abschlusslied und Gebet
Und jetzt singen wir vom Lied 42 die Verse 8 bis zum Schluss. Zunächst singen wir die Verse 8, 9 und 10 miteinander. Danach sage ich, wie wir weiter singen: vom Lied 42, die Verse 8, 9 und 10. Die Frauen singen den Vers elf. Die Männer schließen mit dem Vers zwölf an. Alle zusammen singen wir die Verse dreizehn bis fünfzehn.
Wir wollen beten: Herr, du reißt uns immer wieder heraus aus diesem unnüchternen Träumen, aus allen Gefühlsregungen, die uns doch so fernhalten von den Realitäten unseres Lebens. Und da wollen wir uns auch all dem Schweren stellen, das du uns auferlegst, auch all den Schwierigkeiten, die vor uns sind.
Aber wir wollen deine Wunder erleben, deine Führung, deine Hilfe und deinen Beistand. Wir danken dir, dass du uns nicht verlassen willst und dass du uns auch nicht irgendwo untergehen lässt, sondern dass wir deine Hilfe und deinen Beistand wunderbar erfahren dürfen.
Wir wollen als deine Knechte auch die Aufgaben annehmen, die du uns in den Weg gelegt hast. Oft wollten wir murren, oft waren es auch unbequeme Aufgaben. Aber wenn sie aus deiner lieben Hand kommen, dann wollen wir Ja dazu sagen. Und dann wollen wir, dass wir dir Ehre machen können, auch mit dem, was wir wirken, bis in unsere alltäglichen Pflichten hinein.
Wir danken dir, dass dieses neue Jahr als ein neues Jahr des Segens vor uns steht. Und wir bitten ganz besonders, wie wir eben gesungen haben, für die Kranken, auch die Kranken in unserer Gemeinde, die heute Abend nicht unter uns sein können, weil sie so schwer bettlägerig sind. Erquicke sie, richte sie auf, die Schwermütigen, die Traurigen.
Wir bitten aber auch für die Menschen, unter denen wir leben, dass wir ihnen mehr vermitteln können vom Sinn unseres Lebens, dass unser Leben ein Wandern ist auf deine große Ewigkeit und dass wir uns nicht fürchten brauchen, sondern dass bei dir das Freudenmahl kommt.
Ach, Herr, gib doch, dass keiner von uns zurückbleibt und keiner von uns das Ziel versäumt.
Vaterunser und Schlusslied
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Wir singen nun das Lied „Jesu, geh voran auf der Lebensbahn“ (Lied 274).
Dankbarkeit und Ausblick auf das Gemeindeleben
Früher haben wir in unserem Gottesdienst am Altjahrsabend auch einen Rückblick gehalten und uns an manche Geschehnisse in der Gemeinde erinnert. Heute wollen wir das nicht tun.
Ich möchte Ihnen allen aber dennoch von Herzen danken. Es war überwältigend zu sehen, wie viel Liebe in der Gemeinde sichtbar wurde, wie viele aufeinander zugegangen sind, wie viel geholfen, unterstützt und mitgetragen wurde. Es gab viel Gemeinschaft, und viele Türen haben sich geöffnet.
Wenn Sie sagen, Sie hätten davon nichts gemerkt, möchte ich Sie einladen, selbst darauf zuzugehen. Sie werden erstaunt sein, wie viel Liebe Sie finden.
Ganz herzlichen Dank!
Segensworte und Mission
Wir haben an diesem Altjahrsabend sonst immer draußen beim Ausgang ein Losungswort mitgegeben. Heute Abend möchten wir das nicht tun, weil wir Ihnen etwas anderes mitgeben wollen: ein Blatt, das meine Frau entdeckt hat. Wir sind der Meinung, dass es noch viel hilfreicher für Sie ist.
Das Blatt wurde von Paul Deidenbeck zusammengefasst und enthält kurze Worte darüber, wie jeder Tag des neuen Jahres eine Gabe Gottes für Sie ist – und jeder Tag auch eine Aufgabe Gottes für Sie. Darin finden sich viele praktische Worte, die Ihnen helfen sollen, damit Überrumpler und Durcheinanderwerfer Ihnen nicht das Segensprogramm Gottes vermasseln können.
Dieses Blatt dürfen Sie am Ausgang gerne mitnehmen. Sie können auch gerne mehrere Exemplare mitnehmen, falls Sie es jemandem weitergeben möchten, um ihn damit zu grüßen.
Ich möchte Ihnen auch danken. Es ist immer wieder beeindruckend, wie viele Aufgaben in aller Welt angepackt werden. Ich weiß nicht, ob es in Deutschland noch eine Gemeinde gibt, die Mission so sehr zu ihrer Sache macht und die Nöte und Leiden der Menschen in den fernsten Ländern so mitträgt.
Für mich ist das Bewegendste und Größte, dass Menschen sich mit einem Dreijahresvertrag senden lassen. Das bedeutet ein Abschiednehmen und die Bereitschaft, sich schwierigen Aufgaben zu stellen.
Wenn ich um Spenden von Ihnen bitten darf, dann sammeln wir diese für christliche Fachkräfte, die international tätig sind und im Januar ausreisen.
Dazu gehört eine Familie aus Freudenstadt, aus dem Musikhaus Rudert, die Familie Seibold. Sie geht in das völlig zerstörte Huambo in Angola. Der Mann ist Schreiner. Außerdem reist eine Arztfamilie im Januar nach Nepal.
Michaela Kügler wird als Sprachlehrerin in die Mandschurei an die nordkoreanische Grenze gehen. Ein junger Mann wird als Landwirt nach Sambia reisen, und ein Handwerker wird erneut für drei Jahre nach Tansania gehen, um junge Afrikaner in einem Handwerk auszubilden. Er arbeitet dort schon seit sechs Jahren.
Vielen Dank für Ihre Gabe. Wir wollen sie dafür verwenden, damit diese Menschen im neuen Jahr an diesen Orten viel Segen wirken können – mit ihren Händen und mit ihrem ganzen Leben.
Segensbitte zum Abschluss
Und nun wollen wir uns für diese Nacht und für das ganze neue Jahr unter die segnende Hand des Herrn stellen.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
