Bad. Ich bin Philipp, ich heiße Marie, und einer, der bei uns auch nicht spielt, ist Sammy. Hier bin ich, die Doppeldecker!
Ich habe jeden Tag zwei Stunden Mathe und eine Stunde Physik, Chemie oder Biologie. Wow, ja, voll cool, oder?
Und was ist mit den anderen Fächern? Englisch, Sport? Ja, die habe ich auch noch. Es sind schon mehr Stunden als vorher, aber alles ist so interessant. Echt toll, dass es dir auf dem Internat so gut gefällt.
Hast du auch schon Freunde gefunden? Na ja, es geht. Da sind halt viele schüchterne Nerds. Mein Zimmernachbar Wolfgang ist aber echt nett.
Wolfgang? Wie alt ist der denn? Sechzig? Quatsch, genauso alt wie ich. Der ist sogar noch ein bisschen tollpatschiger als ich.
Echt? So was geht? Ey, war doch nur Spaß.
Ich finde es echt super, dass es dir dort so gut gefällt. Aber schade, dass wir uns jetzt weniger sehen.
Ja, finde ich auch.
Ist es okay, wenn ich auch etwas erzähle?
Klar, was denn?
Ich habe die Sache mit Jesus jetzt festgemacht.
Hä, was meinst du damit?
Na ja, ich habe mit Beten angefangen. In den Geschichten von Mike habe ich schon so viel gelernt. Bei Oma und Opa habe ich richtig erlebt, dass mehr dahintersteckt.
Ich habe dann Jesus gesagt, dass es mir voll leidtut, dass ich nie nach ihm gefragt habe. Und dass sich das ändern soll, weil er mich so krass geliebt hat, dass er sogar dafür gestorben ist. Ich will jetzt auf ihn hören und mit ihm leben.
Wie ging es dir damit?
Hm, erst mal ganz schön komisch, weil ich Jesus ja nicht sehen kann. Es ist auch irgendwie gar nichts passiert.
Hä, und woher weißt du dann, dass er überhaupt da war?
Schwer zu sagen. Das kann ich dir beantworten, Phil. Gott kann alle Gebete hören, das hat er versprochen, obwohl wir ihn nicht sehen. Jesus ist ja eine reale Person.
Ja, daran habe ich mich auch erinnert und einfach weitergebetet, ein paar Tage lang. Irgendwann wurde ich total ruhig. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber ich habe gemerkt, dass Jesus wirklich da ist. Ich habe das noch nie erlebt, dass jemand mich so lieb hat.
Wow, irgendwie klingt das echt schön. Nur super schwer darzustellen.
Ja, sehe ich ein. Wenn ich das bloß verstehen würde.
Ich meine, wissenschaftlich ist das völlig unmöglich, dass jemand mit einem redet, den man gar nicht sehen oder hören kann.
Auch die Wissenschaft hat Grenzen.
Ich weiß. Und es ist ja auch noch so vieles unentdeckt. Vielleicht kann man es irgendwann erklären.
Na ja, erleben kann man es jetzt schon.
Ich würde auch gern heute wieder eine Geschichte dazu hören.
Ja, gern. Es gibt nämlich noch einen ganz wesentlichen Punkt im Glauben.
Macht euch bereit, denn ein neues Abenteuer in Island wartet auf euch.
Oh super, geht es wieder ans Wasser? Ganz sicher! Island liegt mitten im Meer und ist voller Wasserfälle.
Das stimmt genau. Und es gibt auch wieder viel Wasser – mehr, als ihr vielleicht erwarten würdet. Ihr hört die Wellen rauschen und den rauen Wind der See.
Wenn ihr euch einmal rundherum dreht, fällt euch etwas auf. Wow, das Wasser ist auf beiden Seiten!
Guck mal, da hinten am Horizont – wir sind von mindestens drei Seiten mit Wasser umgeben. Wir stehen wohl auf einer noch kleineren Insel als sonst oder vielleicht an der Spitze.
Wollen wir es herausfinden? Au ja, Ausflug!
Die Crew macht sich auf den Weg, die Umgebung zu erkunden. Wie winzig die Insel ist, auf der sie stehen, werden sie bald herausfinden – und dass das noch zu großen Problemen führen wird.
Auf dem Meer braut sich in der Nähe ein bedrohlicher Sturm zusammen. Lass uns eine Pause machen, ich habe Hunger. Für ein paar Nüsse sollte immer Zeit sein, oder Sammy? Für Nüsse sollte tatsächlich immer Zeit sein.
Och, komm schon! Wir haben bisher noch nichts Interessantes gesehen, nur flaches Land und Wasser ringsherum. Wo willst du denn noch hin? Wir waren doch schon überall.
Wie meinst du das? Hier sind wir vorhin losgelaufen, dann immer am Wasser entlang, einmal um einen kleinen Ort herum, und jetzt sind wir wieder da. Das kann nicht sein – ist aber so.
Ah, jetzt erkenne ich es auch wieder. Aber wir waren doch nur zwei oder drei Stunden unterwegs. Die Insel ist wohl wirklich klein. Oh Mann! Was soll das denn für ein Abenteuer sein?
Gelangweilt setzt sich Toni auf den Boden. Philipp packt ein paar Brote aus, und Marie öffnet für Sammy einen Beutel mit Nüssen. Die Zeit vergeht quälend langsam.
Na toll, es fängt auch noch an zu regnen. Und es zieht – ich mag keinen Wind. Wir sollten irgendwo einen Unterstand suchen.
Mhm, guck mal da, am Horizont! Auweia! Sammy zittert, als er die riesige Gewitterfront entdeckt.
Komm, lass uns schnell alles einpacken und losgehen.
Mhm, aber wohin eigentlich? Zum kleinen Ort? Vielleicht lässt uns dort jemand rein.
Das ist zu weit, wenn das Unwetter so schnell heranzieht. Aber auf dem Weg gab es ein paar winzige Holzhütten. Lass uns erst mal so eine suchen.
Einverstanden.
Bis sie so ein Hüttchen in der Ferne sehen können, müssen sie nicht weit laufen. Marie ist skeptisch. Die Hütte sieht echt wackelig aus. Die wird doch beim Sturm sofort umgepustet.
Wie wir, wenn wir uns nicht beeilen.
Hilfe! Oh nein! Was ist passiert? Sammy ist mir von der Schulter gefallen. Aua, hier unten ist es ganz nass. Komm schnell her, Sammy, ich trage dich in den Händen. Ja, schnell! Wir sind schon fast da.
Da ist ein Blitz ganz in der Nähe eingeschlagen. Da ist die Tür. Schnell, alle rein!
Marie hat etwas zu hastig an der maroden Holztür gezogen und sie aus den Angeln gerissen. Hängt sie wieder ein, und jetzt schnell rein hier!
Ich versuche es ja. So, ich glaube, das hält. Es ist kalt hier drin. Mhm, und ganz schön laut auch. Ich hoffe, wir müssen hier nicht lange bleiben.
Was ist? Ich habe einen Tropfen auf den Kopf bekommen.
Ich auch.
Nein, das hatte ich befürchtet. Das Dach wird bei dem vielen Regen undicht. Und der Boden auch.
Meine Schuhe sind nass. Bei euch steht das Wasser auch schon gleich hoch. Wir sollten mal rausschauen.
Ja, ohne mich.
Ich gehe schon. Mach schnell wieder zu, Toni. Wir sollten sehen, dass wir hier wegkommen.
Warum?
Draußen sind überall riesige Pfützen, und die Hütte liegt ziemlich niedrig.
Oh oh!
Was ist los?
Wir haben nicht darauf geachtet, wo die Hütte steht.
War ja auch die einzige in der Nähe.
Ja, schon, aber wir haben nicht bedacht, dass wir so nah am Meer sind. Die Insel ist sehr flach, und wir können hier überflutet werden.
Wirklich?
Aber hier raus können wir doch auch nicht.
Keine guten Aussichten: Die Crew sitzt in der nassen Hütte fest. Was tun?
Also, ich bin dafür, dass wir irgendwo einen höheren Punkt suchen oder doch ins Dorf gehen.
Das ist zu weit weg, Toni. Bis dahin sind wir völlig durchnässt, und es könnte uns eine hohe Welle erwischen. Oder noch schlimmer: ein Blitz.
Aber was, wenn das Wasser höher steigt? Dann kommen wir am Ende gar nicht mehr hier weg.
Ich weiß nicht, ich würde lieber abwarten, ob der Sturm nicht doch bald nachlässt und hier in Sicherheit bleiben.
Das ist doch verrückt.
Ähm, okay, wie wäre es, wenn ich vorgehe und im Dorf Hilfe hole?
Wie lange wärst du denn da weg?
Weiß ich nicht, aber ich würde mich beeilen.
Nein, mach das bloß nicht allein.
Kommst du mit?
Lieber nicht, aber wenn dir was passiert und du Hilfe brauchst, muss uns doch jemand Bescheid sagen.
Stimmt.
Aber ihr wollt doch alle hier bleiben, oder?
Ich kann mitgehen.
In den Regen raus? Sicher, Sammy?
Gute Idee eigentlich. Sammy kann sehr schnell laufen. Und er ist so klein, dass er selbst im freien Feld nicht vom Blitz erwischt wird.
Ich bin trotzdem nicht begeistert, wenn du da rausgehst, Toni.
Ich auch nicht. Aber fällt dir was Besseres ein?
Nein.
Bitte beeilt euch.
Machen wir.
Bereitswerk? Sammy krabbelt in Tonis Jackentasche, und Toni öffnet die Tür. Kalter Regen peitscht herein. Hastig schließt Toni die Tür wieder und rennt los zum Dorf. Teilweise muss er jetzt schon eher warten als laufen, weil die Pfützen so tief sind.
Er ist noch nicht weit gekommen, als er ein beunruhigendes Geräusch hinter sich hört.
„Marie, Phil, Toni!“ hastet er zurück. Von weitem sieht er nur noch ein Häufchen Holz, wo gerade eben noch die Hütte stand.
„Marie, Phil, Sammy, siehst du sie?“
„Noch nicht, renn schneller!“
„Alles okay, Phil?“
„So weit schon, glaube ich.“
„Und bei dir?“
„Mein Arm klemmt unter einem Stück Holz fest und tut ziemlich weh. Sonst geht’s.“
„Ein Glück.“
Völlig außer Atem kommt Toni an.
„Marie, Phil, geht’s euch gut?“
„Toni! Gut, dass du da bist. Wir müssen Marie befreien.“
„Okay, fass mit an.“
Mit wenigen Handgriffen ist das morsche Holz beiseite geschafft. Zu Tonis großer Überraschung und Freude sind alle unverletzt.
„Was ist passiert?“
„Da ist ein Blitz in die Hütte eingeschlagen.“
„Ein Wunder, dass wir das heil überstanden haben.“
„Allerdings. Wie sieht’s denn bei dir aus? Bis zum Dorf bist du bestimmt noch nicht gekommen, oder?“
„Nein, aber jetzt können wir auch alle zusammen hin.“
„Und wie soll das gehen? Du bist doch eben schon ein paarmal fast ins Wasser gefallen.“
„Sammy hat Recht. Das Wasser bedeckt schon fast den ganzen Boden und teilweise sogar richtig tief.“
„Dann müssen wir schnell sein. Ich habe eine andere Idee.“
„Und was?“
„Wir haben doch das Holz. Wir könnten ein kleines Floß daraus bauen.“
„Meinst du? Das Wasser steigt immer höher. Wir müssen darauf gefasst sein, dass es noch mehr wird.“
„Würde uns das denn alle tragen?“
„Wenn es groß genug ist, ja.“
„Okay, versuchen wir es.“
Schaut mal, ich habe eine Weile in meinem Rucksack gewühlt.
Für was denn? Keine Ahnung, ich kann mich nicht erinnern, dass ich das eingepackt habe.
Muss uns aber auch nicht interessieren, die sind perfekt. Wie in einem Zeichentrickfilm, da haben die Leute auch immer genau das dabei, was sie gerade brauchen.
Ja, stimmt. Alles klar, wir nehmen nur die größeren Latten, die nicht beschädigt wurden.
Wieso brennt das Holz eigentlich nicht nach dem Blitzschlag?
Dazu ist es viel zu nass, deshalb müssen wir auch Ersatzbretter mitnehmen, falls unterwegs welche brechen.
Wie gehen wir genau vor?
Also, wir legen die Bretter alle nebeneinander, dann binden wir sie sehr fest zusammen. Zunächst immer paarweise, danach binden wir jeweils zwei Paare zusammen, bis eine ausreichend große Fläche entsteht. So wird es am stabilsten.
So schnell es eben geht, zimmern die drei ein kleines Floß aus den morschen Holzbalken. Sammy schneidet mit seinen kräftigen Nagelzähnen die Seile passend zu.
Stellenweise steht das Wasser hier schon so hoch, dass sie es direkt benutzen können.
Super stabil sieht das aber nicht aus.
Ja, ist es auch nicht. Aber wir müssen es versuchen.
Nehmt noch ein paar von den größeren Brettern mit, damit wir sie als Paddel benutzen können.
Alles klar.
Alle bereit?
Ja, ich will bloß nicht runterfallen.
Ich halte dich fest.
Kann losgehen.
Dann stoßen wir uns jetzt mit den Paddeln ab.
Langsam, aber sicher setzt sich das kleine Floß mit seinen vier Passagieren in Bewegung.
Bis jetzt hält die Konstruktion recht gut.
Ganz schön wackelig.
Ui, aber das macht echt Spaß.
Oh, oh, Vorsicht! Wir geraten in eine Strömung.
Ist das nicht langsam zu gefährlich, um lustig zu sein?
Vielleicht, aber wir passen gut aufeinander auf. Das schaffen wir schon.
Okay.
Wow, Vorsicht! Da vorne, wir müssen da lang.
Nein, viel zu eng, da passt das Floß nicht durch, da lang.
Na gut. Ich versuche dorthin zu paddeln, aber die Strömung ist zu stark.
Oh! Oh! Oh!
Sammy wagt es, vorsichtig die Nase aus Maries Tasche zu strecken, in der er sich versteckt hatte.
Was ist denn jetzt passiert?
Die Strömung wurde stärker, und das Floß ist gegen einen kleinen Hügel gefahren. Dabei ist es kaputtgegangen.
Wir hatten Glück im Unglück.
Hä, wieso? Es ist nicht mehr weit bis zum Dorf. Guck mal, da vorne sieht man schon die Lichter.
Es stimmt, ich erkenne es. Aber heftig, wie wenig man bei dem Wetter sieht.
Ja, nichts geht mehr. Ich will endlich wieder ins Trockene.
Dann erst mal ab ins kalte Wasser. Mehr rutschend als laufend verlassen sie eilig den kleinen Hügel. Auf dem flachen Land steht das Wasser schon fast kniehoch. Ein bisschen fließt immer wieder ins Meer, wenn sich die Wellen zurückziehen.
Das Wasser ist so kalt, und wir kommen kaum vorwärts.
Ja, und ich rutsche dauernd aus.
Kommt weiter, wir sind gleich da.
Geschafft! Und das Dorf liegt ein bisschen höher.
Stimmt, hier ist noch Platz zwischen den Pfützen, und sie sind nicht so tief.
Was jetzt? Wir kennen doch niemanden. Am besten klingeln wir irgendwo und hoffen, dass uns jemand reinlässt.
Triefend nass, aber hoffnungsvoll, klingeln sie an der Tür eines kleinen Häuschens direkt vor ihnen und warten. Klingeln noch mal.
Keiner da, aber da drin ist doch Licht an.
Ich probiere es noch mal.
Ich glaube nicht, dass uns hier jemand aufmacht.
Komisch. Na ja, es gibt ja noch mehr Häuser hier. Also weiter zum nächsten.
Wieder wartet die Crew lange, nachdem Toni den Klingelknopf gedrückt hat.
Ach, das kann nicht sein, die Leute sind doch da.
Vielleicht sollten wir mal an einem Fenster klopfen.
Ja, lieber nicht. Die Leute erschrecken sich doch zu Tode, wenn plötzlich wildfremde Kinder vor ihrem Wohnzimmerfenster stehen. Wenn es dann noch blitzt, sehen wir aus wie Gespenster.
Aber trotzdem, wir müssen was machen.
Allzu viele Häuser sind es ja nicht.
Lass es uns bei allen ausprobieren.
Sollen wir uns aufteilen?
Ja, und zwar schnell.
Also geht jeder in eine andere Richtung des kleinen Dorfes. Sammy bleibt bei Marie in der Tasche.
Kurz darauf treffen sich alle in der Dorfmitte wieder.
Ich hatte kein Glück. Ihr?
Niemand hat aufgemacht.
Mir auch nicht.
Bestimmt haben die sich alle versteckt, damit das Wasser draußen bleibt.
Habe ich auch schon gedacht.
Wenn man die Tür aufmacht, kann es ins Haus fließen.
Es ist so kalt, und niemand hilft uns.
Und selbst helfen können wir uns hier auch nicht.
Ist noch irgendwo so eine Hütte in der Nähe?
Besser als von oben und von unten nass zu werden.
Weiß ich nicht, aber das ist auch zu gefährlich.
Ach, wenn hier wenigstens irgendwo eine Scheune oder so wäre, dass wir uns unterstellen könnten.
Was hast du gesagt, Tammy?
Hä, gar nichts. Ich hab die Nüsse gefunden.
Die Stimme gehört einem anderen. Wen erkennt die Crew im Regen erst, als er direkt vor ihnen steht?
Was um alles in der Welt macht ihr denn auf Grimmsee?
Fenrir! Ich freue mich, dich wiederzusehen!
Ja, ich freue mich auch, aber hier ist gerade kein guter Platz für ein Wiedersehen. Kommt schnell mit!
Fenrir rennt voraus. Ohne zu zögern folgt die Crew ihrem Freund. Bald erreichen sie eine winzige Anhöhe, auf der ein kleines Häuschen steht. Fenrir schließt die Tür auf, und alle eilen ins Trockene.
Danke, Fenrir, du warst unsere Rettung. Mal wieder.
Das war auch nötig. Ehrlich, Leute, was habt ihr euch gedacht? Ihr könnt doch nicht bei dem Wetter einfach draußen herumspazieren. Euch hätte sonst was passieren können.
Tut mir leid. Du warst auch draußen.
Was ist denn hier los?
Leider einiges. Das Haus gehört einem Verwandten, der länger verreist ist. Eigentlich bin ich hier nur im Urlaub. Aber seit Tagen liegt diese Unruhe in der Luft. Ich habe geahnt, dass es einen schlimmen Sturm geben würde.
Hm, so weit draußen auf dem Meer? Gibt es da nicht häufiger solche Stürme?
Dieser hier ist heftiger als gewöhnlich. Ihr könnt wirklich von Glück reden, dass euch bis jetzt nichts passiert ist.
Wir hatten nicht vorgehabt, so lange draußen zu sein. Aber wir konnten einfach keinen Unterschlupf finden. Und hier hat uns niemand die Tür aufgemacht.
Wirklich nicht? Bestimmt fürchten sich die Leute, dass ihnen das Haus mit Wasser vollläuft. Aber trotzdem ...
Aber was hast du überhaupt da draußen gemacht, Fischers Fenrir?
Ich habe meine letzten Sachen vom Boot geholt. Das hätte ich schon früher machen sollen. Aber auch mich hat überrascht, wie heftig es draußen tobt.
Dürfen wir denn hierbleiben, bis der Sturm sich gelegt hat? Hat dein Verwandter nichts dagegen?
Das weiß ich nicht, aber ich werde ihn anrufen. Nach draußen lasse ich euch auf jeden Fall nicht. Bestimmt ist es ja auch bald wieder vorbei. Dann machen wir uns wieder auf den Weg.
Stromausfall? Auch das noch! Nichts für ungut, Phil, aber das ist kein normaler Sturm. Ich denke nicht, dass sie hier so bald wieder wegkommt.
Was soll das denn heißen? Dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass sich das Wetter schnell genug ändert. Ich will mich allein auf Gott verlassen. Er hat immer noch alles in der Hand und sieht, wo wir uns befinden.
Was meinst du mit schnell genug? Dass bis morgen um diese Zeit vielleicht die ganze Insel unter Wasser steht.
Das ist deins, oder Mike? Ja, stimmt. Ich schaue mal, wer dran ist. Immer sind es die spannenden Stellen, an denen jemand reinkommt oder anruft. Auf diese Weise bleibt es auch spannend.
Seid doch mal still.
Wirklich? Ein Irrtum! Sicher, dass wir vom selben reden, von meinem Grundstück hier in Bärenbach, das Sie untersucht, vermessen und wer weiß, was noch alles haben und dann meinem Nachbarn zugesprochen? Bekomme ich dafür einen schriftlichen Beleg? Ich möchte da abgesichert sein.
Ja, danke schön, auf Wiederhören. Jetzt bin ich aber platt.
Wer war das denn?
Hey Leute, kommt schnell rüber ans Fenster! Die Polizei bei Herr Reinhardt, was passiert denn da?
Weiß ich nicht, aber es könnte sein, dass das mit dem Anruf eben zu tun hat.
Nächstes Mal bei der Doppeldecker Crew: Wer war denn das am Telefon und was hat es mit der Polizei draußen zu tun? Uges steht vor dem Berenbacher Gericht und ist angeklagt. Sie sind verhaftet.
Tja, ich bin auch sehr verwirrt. Ich denke, die Geschichte um die Scheune ist noch nicht zu Ende.
Stellt euch vor, ihr seid wieder mit Fenrier im Haus seines Verwandten. Der Regen prasselt aufs Dach, und man hört es laut und häufig donnern. Hier auf Grimsey wohnen rund hundert Leute. Wir können sie nicht hier lassen.
Können wir aus dem Haus gehen? Können wir ihnen helfen? Ich schichte einen kleinen Deich um mein Haus auf. Da drüben stehen noch mehr Säcke, weil die Handynetze auch ausgefallen sind.
Das ist ja entsetzlich. Was machen wir denn jetzt? Aus dem Weg bitte, wir haben es eilig!
Es gibt kein Krankenhaus hier auf der Insel, nur meine kleine Arztpraxis. Durch das viele Wasser wurde die Tür nach innen aufgedrückt, und alles ist nass. Auch die Geräte sind kaputt, und wir konnten kaum Medikamente und Verbandssachen retten.
Wie viele sind es denn überhaupt?
Vier Patienten. Mit mir wären es dann fünf Personen.
Das sind zu viele, oder?
Bitte passt gut auf euch auf und kommt bald zurück!
Machen wir!
Ich bin hier, weil ein dringender Anruf für dich kam, Papa.
Von wem denn?
Das ist oberfaul. Ich möchte wissen, was da los ist.
Was ist denn da los, und wie geht es auf der Insel Grimsey weiter? Hör dir das im zweiten Teil von „Zu viel ist zu viel“ an. Besuch uns in der Zwischenzeit online und gib uns dein Feedback zum Hörspiel.
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