Überblick über den Aufbau des Buches der Offenbarung
Dann steigen wir ein und machen weiter mit Kapitel vier.
Als Abschluss von Kapitel eins haben wir in Vers 19 noch gesagt, dass uns Jesus selbst einen Überblick über das Buch der Offenbarung gibt. Er sagt zu Johannes: Schreibe, was du gesehen hast (Kapitel 1). Schreibe das, was ist (Kapitel 2 und 3), nämlich die sieben Briefe an die sieben Gemeinden. Und schreibe, was danach geschehen wird, nach diesem Mittelalter. Das sind die Kapitel 4 bis 22.
Ich bin sehr dankbar, dass Jesus uns diese Übersicht selbst gegeben hat. So brauchen wir nicht darüber zu streiten, was es wohl sein könnte oder sollte.
Jetzt gehen wir zu Kapitel 4. Dort lesen wir die ersten zwei Worte: „nach diesem“. Das ist genau dasselbe griechische Wort „metathalta“.
Nun noch eine ganz grobe Übersicht: Nach diesem, was kommt jetzt danach? Nach diesem folgen Kapitel 4 und 5, die eine Beschreibung vom Himmel geben – dem Hauptsitz der ganzen Operation. Das heißt, in Kapitel 4 und 5 haben wir eine Beschreibung vom Himmel und was wir dort alles sehen. Das werden wir gleich erfahren.
Kapitel 6 bis 19 beschreiben die sogenannte große Trübsalszeit oder die Zeit der großen Bedrängnis hier auf Erden. Wichtig für das Verständnis des Buches der Offenbarung ist, dass du bei jedem Kapitel zuerst feststellen musst, wo du dich befindest. Sind wir im Himmel oder auf der Erde?
In Kapitel 6 bis 19 sind wir prinzipiell auf der Erde. Die große Trübsalszeit wird beschrieben. Der Herr Jesus beschreibt diese Zeit so in Matthäus 24, Vers 21. Dort sagt er: „Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie wieder sein wird.“
Hier haben wir das Wort „große Bedrängnis“. Diese Periode der großen Bedrängnis ist generell mit sieben Jahren dargestellt. Das sind die Kapitel 6 bis 19. Diese sieben Jahre werden aufgeteilt in zwei Hälften zu je dreieinhalb Jahren. Ihr werdet dann noch sehen, wo das aus dem Text herauskommt.
Die große Trübsalszeit ist eigentlich die zweite Hälfte. Die zweiten dreieinhalb Jahre beziehen sich auf die große Trübsalszeit.
Dann haben wir noch Kapitel 20. Kapitel 20 ist eine Beschreibung vom Millennium oder dem sogenannten tausendjährigen Reich. Wir werden dann sehen, was das bedeutet, wenn wir dort hinkommen, und vom letzten Gericht.
Kapitel 21 und 22 sind die glorreiche Beschreibung von einer neuen Erde und einem neuen Himmel. Übrigens kommen wir nicht in den Himmel, sondern alle auf eine neue Erde. Das wird dann in den Kapiteln 21 und 22 beschrieben.
Die Vision des Himmels in Offenbarung Kapitel 4
Aber jetzt kehren wir zurück zur Offenbarung, Kapitel 4, und lesen einige Verse. Lesen wir die Verse 1 bis 6.
Nach diesem sah ich, und siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel. Die erste Stimme, die ich gehört hatte, klang wie eine Posaune. Sie sprach zu mir: „Komm herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.“ Sogleich war ich im Geist – das lesen wir hier zum zweiten Mal – und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer.
Der, der da saß, war vom Ansehen her gleich einem Jaspisstein und einem Sarder. Ein Regenbogen war rings um den Thron, vom Ansehen her gleich einem Smaragd. Rings um den Thron sah ich vierundzwanzig Throne, und auf diesen Throne saßen vierundzwanzig Älteste. Sie waren bekleidet mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern trugen sie goldene Siegeskränze.
Aus dem Thron gingen Blitze, Stimmen und Donner hervor. Vor dem Thron brannten sieben Feuerfackeln, welche die sieben Geister Gottes sind. Vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall. Inmitten des Thrones und rings um den Thron sah ich vier lebendige Wesen, die voller Augen waren, vorn und hinten.
So weit, so gut.
Zuerst einmal: Wo sind wir jetzt? Wo war Johannes bis jetzt? Erinnert ihr euch? Wo ist er? Auf der Insel Patmos an der Westküste der heutigen Türkei, einer griechischen Insel. Dort sitzt er unter einem Balsambaum – falls es sie dort gibt – und hat eine Vision.
Hier im Kapitel 4 ändert sich das. Wir lesen im Vers 1: Siehe, eine Tür ist geöffnet im Himmel. Eine Tür ist geöffnet im Himmel, und dann hörte Johannes eine Stimme, die klang wie eine Posaune. Sie sprach: „Komm herauf! Ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.“ Zugleich war er im Geist, und siehe, ein Thron stand im Himmel.
Wo ist Johannes jetzt? Jetzt steht er im Himmel und sieht einen Thron, auf dem einer sitzt.
Die Realität des Himmels und Jesu Auferstehung
Wenn wir über himmlische Dinge sprechen, klingt das oft etwas fantastisch. Jesus ist jetzt im Himmel, und früher habe ich den Himmel als etwas Mystisches, Unrealistisches und Unvorstellbares empfunden. Für mich war der Himmel immer etwas Unwirkliches.
Ich möchte euch jedoch zeigen, dass der Himmel, obwohl er nicht dreidimensional ist, etwas ganz Reales ist. Der Herr Jesus hat sich große Mühe gegeben, uns das beizubringen.
Lasst den Finger hier drinnen, aber schaut bitte in Lukas Kapitel 24. Lukas 24 spielt nach der Auferstehung. Jesus zeigt sich dort den beiden Jüngern, die nach Emmaus unterwegs waren, und dann seinen elf Jüngern. Thomas hatte sich inzwischen aufgehängt, elf waren noch übrig.
Dort lesen wir Folgendes: In Lukas 24, Vers 38 spricht Jesus zu den Jüngern, darunter auch die beiden von Emmaus. Er sagt: „Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken auf in euren Herzen? Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin. Betastet mich und seht, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, dass ich habe.“
Nachdem er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Obwohl sie noch nicht glaubten, waren sie vor Freude erstaunt. Jesus fragte sie: „Habt ihr etwas zu essen?“ Sie reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch, das er vor ihren Augen aß.
Warum hat Jesus das getan? Ich glaube, ein Grund war, dass Jesus den Jüngern zeigen wollte: „Schaut her, ich war tot, ich bin von den Toten auferstanden, aber ich bin kein Geist. Ich habe Fleisch und Blut, und ich habe Hunger. Ich mag etwas zu essen.“
Er ließ sich berühren und zeigte ihnen seine Wundmale an den Händen. So bewies Jesus, dass er ganz real ist.
Übrigens musste Jesus nicht durch die Tür gehen. Er musste nicht die Klinke bedienen und nach draußen gehen. Es steht geschrieben, dass er einfach da war und dann wieder weg war. Er war in Jerusalem, wo wir eine Mitarbeiterbesprechung hatten, und er war einfach dort.
Das bedeutet, er war nicht mehr an die drei Dimensionen gebunden. Das heißt aber nicht, dass er nicht real war. Er war völlig real. Der Unterschied war nur, dass er nicht mehr an die drei Dimensionen gebunden war.
Die himmlische Wirklichkeit im Hebräerbrief
Wir lesen im Hebräerbrief Kapitel 9. Dort, insbesondere in den Versen 23 und 24, vergleicht der Verfasser die Stiftshütte in der Wüste unter Mose mit der Stiftshütte im Himmel.
In Hebräer 9,23 heißt es:
„Es ist nun nötig, dass die Abbilder der himmlischen Dinge hierdurch gereinigt werden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese. Denn Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Gegenbild des wahren Heiligtums, sondern in den Himmeln selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen.“
Wisst ihr, was hier gesagt wird? Die Stiftshütte, die in der Wüste stand, war nur ein Abbild oder eine Kopie des wahren Heiligtums, das im Himmel steht. Das Reale ist also im Himmel, die Kopie ist auf Erden.
Ich persönlich denke oft umgekehrt. Ich glaube, das Reale sei hier auf Erden und der Himmel sei mystisch. Doch der Hebräerbrief Kapitel 9 sagt das Gegenteil: Der Himmel ist real, die Erde ist die Kopie. Der Himmel ist ganz real.
Es ist auch interessant, dass der Himmel für Menschen mit zunehmendem Alter immer realer wird. Ich selbst bin noch nicht sehr alt, aber ich werde älter. Kürzlich habe ich mein Fotoalbum durchgesehen und dabei unser Hochzeitsbild von vor ungefähr 18 Jahren gefunden.
Wisst ihr, wie viele Menschen, die damals auf unserer Hochzeit waren, heute nicht mehr leben? Ganz schön viele, ein ganzer Haufen. Die Menschen um einen herum sterben, einer nach dem anderen. Und je mehr Menschen um dich sterben, desto näher kommt der Himmel.
Peter Wiegand hat vor ein paar Jahren einmal zu mir gesagt: „Hans Peter, es wird ein bisschen einsam hier unten.“ Er ist natürlich schon sehr alt, und viele der Menschen, mit denen er gelebt und gebetet hat, sind nicht mehr da.
Das Gleichnis von Herr und Frau Flach zur Dimensionserfahrung
Ich habe einmal ein Gleichnis gehört, ich weiß nicht, ob ihr es kennt: Herr und Frau Flach, Mr. und Mrs. Flat. Stellt euch vor, wir leben in einer dreidimensionalen Welt – du und ich, das wisst ihr alle. Eigentlich sind es dreieinhalb Dimensionen, weil auch die Zeit eine Dimension ist. Wir haben also Raumzeitdimensionen.
Aber Zeit ist eigentlich nur eine halbe Dimension, weil wir die Zeit nur halb erfahren können. Zum Beispiel können wir Raum in drei Dimensionen erfahren. Nehmen wir an, das hier ist die Breite. Ich kann hier in diese Richtung gehen und auch wieder zurück. Das hier ist die Länge, die kann ich ebenfalls vorwärts und rückwärts gehen. Das sind zwei Dimensionen. Die dritte ist die Tiefe beziehungsweise die Höhe: Ich kann runtergehen und wieder raufgehen. Das sind drei volle Dimensionen.
Die Zeit ist auch eine Dimension. Zeit ist übrigens Materie, Zeit ist nicht absolut, Zeit ändert sich, und Zeit ist nicht unendlich – sie hört irgendwann auf. Aber das Problem mit der Zeit ist, dass wir nur eine halbe Dimension zur Verfügung haben, weil du kannst nur in eine Richtung leben. Ich kann mich nicht an morgen erinnern, und ich kann nicht nach gestern leben. Wenn sich jemand von euch an morgen erinnert, kommt zu mir, ich bete für dich. Das können wir nicht, weil morgen uns unbekannt ist. Wir können uns nur an gestern erinnern. Darum ist es nur eine halbe Dimension: Du kannst zeitmäßig nur in eine Richtung gehen.
Wir wohnen also in einer räumlich dreidimensionalen Welt, und wenn du mich ansiehst, siehst du eigentlich immer eine Dimension weniger. Wenn du mich jetzt ansiehst, siehst du eigentlich nur zwei Dimensionen. Das Gehirn wandelt das so um, dass du glaubst, drei Dimensionen zu sehen, aber das ist nur ein Gehirnprozess. Du siehst immer eine Dimension weniger, als in der Realität da ist.
Stell dir jetzt vor, wir würden in einer zweidimensionalen Welt leben. Das heißt, es gibt nur Länge und Breite, aber keine Höhe. Das sind Herr Flach und Frau Flach. Wenn Herr Flach Frau Flach in dieser zweidimensionalen Welt ansieht, was sieht er? Eigentlich gar nichts, weil es immer eine Dimension weniger ist. Aber für das Experiment sagen wir, er sieht einen ganz dünnen Strich. In zwei Dimensionen – Länge und Breite – existieren keine Figurenprobleme und so weiter.
Herr Flach schaut also auf Frau Flach und sieht einen ganz dünnen Strich. Mehr kann er nicht sehen. Jetzt stehen hinter Frau Flach ihre fünf Kinder. Wenn Herr Flach Frau Flach anschaut, was sieht er? Er sieht nur den Strich seiner Frau. Wenn er seine Kinder sehen will, muss er hier herumlaufen. Dann sieht er den Strich von Kind eins, Kind zwei, dann läuft er um die Kinder herum, geht wieder hierher und sieht wieder nur den Strich.
Um ihn herum stehen ein paar Menschen. Er sieht den Strich von drei, vier Menschen rundherum, mehr sieht er nicht. Die küssen sich, sie kommen gut miteinander aus, zwei Dimensionen und ganz real. Sie essen alles Mögliche.
Jetzt stellt euch vor, Herr Flach könnte aus irgendeinem Grund plötzlich in die dritte Dimension eintreten. Auf einmal kann Herr Flach nach oben steigen. Und Herr Flach sagt jetzt zu Frau Flach: „Frau Flach, du bist umgeben von Millionen von Menschen.“ Die Frau Flach sagt: „Jetzt drehst du durch. Ich sehe die Striche meiner fünf Kinder und drei andere, sonst sehe ich gar nichts.“
Herr Flach sagt: „Aber du kannst dir gar nicht vorstellen, was da hinten alles los ist am Horizont, was da für Menschenmassen sind, was da alles los ist da hinten.“ Und die Frau Flach sagt: „Jetzt hast du durchgedreht, das ist nicht mehr real.“
Aber seht ihr, Herr Flach lebt in der Realität. Er hat nur eine Dimension mehr als vorher. Er kann weiter unten bleiben, und sie küssen sich usw., aber er sieht wesentlich mehr. Trotzdem ist er genauso real.
Seht ihr, genauso ist der Leib Jesu nach der Auferstehung. Er ist völlig real, hat aber nur eine andere Dimension. Wir können uns das nur nicht vorstellen. Mathematiker und Kinder können in vier und fünf Dimensionen leben, aber kein normaler Mensch.
Das heißt, wenn wir über den Himmel reden, ist es mir wichtig, dass uns bewusst ist: Der Himmel ist nicht irgendwie da draußen mystisch und unreal. Der Himmel ist etwas völlig Reales. Und eines Tages werden wir alle dort sein, wenn wir an Jesus Christus glauben.
Es wird eine reale Welt sein, eine reale Erde, ein realer Himmel – keine Wolke mit Engeln und Geigen usw. Das ist alles Unsinn, das hat die Bibel nie beschrieben, steht nirgends drin. Es wird ein reales Leben sein, nur unter anderen Voraussetzungen.
Der Himmel geöffnet – biblische Bezüge und Entrückung
Und dann lesen wir – es geht zurück zur Offenbarung, Kapitel 4, Vers 1: „Nach diesem sah ich, und siehe, eine Tür geöffnet im Himmel.“
Wo sonst in der Bibel sehen wir den Himmel geöffnet? Wo wird das beschrieben? Bei Jakob, als die Engel die Leiter rauf und runter gehen, steht, dass der Himmel geöffnet wurde. Genau, sehr gut. Und was ist mit Hesekiel? Ich weiß nicht, ob dort der Himmel geöffnet war. Es könnte gut sein, vielleicht in Kapitel 1.
Ich glaube jedoch nicht, dass dort explizit steht, dass der Himmel geöffnet ist. Nein, dort wird nur etwas anderes beschrieben, etwa Wasser, aber in einem anderen Kontext. Ja, ich weiß, was du meinst, aber ich glaube auch nicht, dass dort der Himmel geöffnet ist.
Wo steht denn in der Bibel explizit, dass der Himmel geöffnet ist? Beim Stephanus, sehr gut! Als Stephanus gesteinigt wurde, sagte er: „Ich sehe den Himmel offen und Jesus steht dort.“ Übrigens steht dort, dass Jesus aufgestanden ist.
Und noch eine weitere Stelle: Bei der Taufe Jesu. Als Jesus getauft wurde, in Matthäus 3, Vers 16, stand der Himmel offen, und Gott der Vater sprach das Zeugnis über seinen Sohn.
Jetzt lesen wir hier wieder, dass der Himmel geöffnet war, und Johannes eine Stimme hörte, die zu ihm sagte: „Komm hier herauf!“ Bis jetzt saß er auf der Insel, aber jetzt war er im Himmel. Er saß nicht mehr auf der Insel, sondern war im Geist.
Übrigens wurde noch ein anderer Apostel in den Himmel entrückt. Wer war das? Paulus. Wo lesen wir das? Schaut mal nach in 2. Korinther 12.
Auch dort wird Paulus, ähnlich wie Johannes, in den Himmel entrückt. 2. Korinther 12 beginnt zwar so, als ob Paulus nicht über sich selbst reden würde, aber er verrät sich dann ganz schnell.
Er sagt: „Ich weiß von einem Menschen in Christus, dass er vor vierzehn Jahren – ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht, Gott weiß es – bis in den dritten Himmel entrückt wurde. Ich weiß von diesem Menschen, ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht, Gott weiß es, dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die es einem Menschen nicht zustehen, auszusprechen.“
Über diesen Menschen will Paulus sich rühmen, aber nicht über sich selbst. Er spricht nur über seine Schwachheiten.
Das heißt, Paulus sagt, dass er in den dritten Himmel entrückt wurde – also in die Gegenwart Gottes. Im Prinzip gibt es zwei oder besser drei Himmel.
Der erste Himmel, der beschrieben wird, ist der, in dem die Vögel fliegen. Wenn wir normalerweise vom Himmel sprechen, meinen wir diesen.
Der zweite Himmel ist das Universum als Ganzes.
Der dritte Himmel ist die Gegenwart Gottes.
Paulus sagt, dass er in die Gegenwart Gottes entrückt wurde, ob im Leib oder nur im Geist, weiß er nicht.
Dasselbe gilt für Johannes. Wenn wir hier lesen: „Komm hier herauf“ (Vers 2), dann war Johannes sogleich im Geist und sah einen Thron im Himmel.
Ob Johannes mit Leib oder ohne Leib war, wissen wir nicht. Er war jedenfalls im Geist und sah Dinge im Himmel. Er wurde entrückt in den Himmel.
Das Wort „Entrückung“, das auch Paulus verwendet, möchte ich kurz aufgreifen, denn das wird ein Thema in diesem Buch sein – oder ist bereits ein Thema.
Wer von euch hat das noch nie gehört? „Entrückung“ – alle von euch, unglaublich, das ist gut.
Wir lesen hier in Johannes Kapitel 4, dass er entrückt wurde in den Himmel. Ob im Leib oder ohne Leib, wissen wir nicht.
Übrigens lesen wir auch von der Entrückung der Gemeinde, der Entrückung der Kirche.
Was ist das Symbol für die Kirche in Kapitel 1 und Kapitel 2 und 3 der Offenbarung? Das müsst ihr jetzt wissen, sonst begehe ich Selbstmord. Wir haben heute Morgen darüber geredet.
Es ist der Leuchter. Gott sei Dank, ja genau, der Leuchter.
Und wisst ihr, was interessant ist? Der Leuchter wird ab Kapitel 4 nicht mehr erwähnt. Er kommt nie mehr vor.
Das deutet darauf hin, dass die Kirche in der Trübsalszeit nicht mehr da ist.
Die Entrückung in den Briefen des Paulus
Drittens möchte ich darüber sprechen, weil Paulus in seinem Brief an die Thessalonicher sagt, wir sollten uns gegenseitig mit diesen Worten ermutigen.
Das Wort „Entrückung“ stammt übrigens vom lateinischen Wort „rapturo“. Im Englischen heißt es deshalb „the rapture“. Das Wort „Entrückung“ an sich kommt in der Bibel nie vor. Aber das Konzept der Entrückung finden wir an einigen Stellen, die ganz klar formuliert sind.
Schlagen wir zunächst 1. Korinther 15,51-57 auf. Paulus schreibt: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis.“ Übrigens, wenn es euch einmal langweilig ist, nehmt eine Konkordanz und studiert alle Stellen, in denen „Geheimnis“ vorkommt. Das ist eine fantastische und spannende Studie. In der Bibel ist ein Geheimnis kein verschlossenes, sondern ein offenes Geheimnis.
Paulus sagt weiter: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden – in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune. Denn es wird eine Posaune geben, und die Toten werden auferweckt und unvergänglich sein. Wir aber werden verwandelt werden, denn dieses Vergängliche muss Unvergänglichkeit anziehen, und diese Sterblichkeit muss Unsterblichkeit anziehen.
Wenn dieses Vergängliche Unvergänglichkeit anzieht und diese Sterblichkeit Unsterblichkeit anzieht, dann wird das Wort erfüllt, das geschrieben steht: „Verschlungen ist der Tod im Sieg! Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel?“ Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Paulus sagt also in den Versen 51 und 52: „Wir werden nicht alle entschlafen“, das heißt, wir werden nicht alle sterben. Diejenigen, die nicht gestorben sind, werden verwandelt. Im Englischen heißt es „in a twinkling of an eye“ – im Zwinkern eines Auges. So schnell geht die Verwandlung vonstatten. Die noch Lebenden werden verwandelt, und die Toten werden auferstehen.
Sehen wir uns nun die Hauptpassage zur Entrückung an, nämlich 1. Thessalonicher 4,13ff. Das Problem in Thessalonich war folgendes: Man hatte den Gläubigen gesagt, dass Jesus wiederkommt, sie verwandelt werden und in seine Gegenwart gezogen werden. Einige Gläubige waren inzwischen gestorben. Die Frage war nun: Was passiert mit den Verstorbenen?
Paulus schreibt daraufhin in 1. Thessalonicher 4,13: „Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht betrübt seid wie die übrigen, die keine Hoffnung haben.“ Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm bringen.
Weiter heißt es: „Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden.“ Mit anderen Worten: Seid nicht traurig über die, die gestorben sind. Sie sind nicht schlechter dran als wir, die wir leben.
In Vers 16 schreibt Paulus: „Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und beim Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.“ Das heißt, die im Glauben Gestorbenen werden zuerst auferstehen.
Vers 17: „Danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft, und so werden wir allezeit beim Herrn sein.“ So ermutigt Paulus die Gläubigen, sich mit diesen Worten gegenseitig zu stärken.
Hier haben wir also das Wort „rapturo“ – „werden entrückt“. Die Frage unter Christen ist nicht, ob es eine Entrückung gibt, sondern wann sie stattfindet. Jeder bibelgläubige Christ glaubt an die Entrückung. Die Differenzen liegen darin, wann genau sie erfolgt.
Mir persönlich ist das ziemlich egal. Ich habe zwar meine Meinung, aber ich werde nicht darüber streiten.
Im nächsten Kapitel, 1. Thessalonicher 5,1, heißt es: „Was aber die Zeiten und Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben wird, denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.“
In Vers 3 lesen wir weiter: „Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie wie die Geburtswehen über die Schwangere.“ Das erinnert an das Wort „Dakar“, das immer schneller wird.
Interessant ist auch Vers 9: „Denn Gott hat uns, das sind wir, die wir leben, die Gläubigen, nicht zum Zorn bestimmt, sondern zum Erlangen des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus.“ Die Trübsalszeit wird auch „Zeit des Zorns“ genannt. Paulus sagt hier, dass die Gemeinde nicht zum Zorn bestimmt ist. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass die Gemeinde während der Trübsal wahrscheinlich nicht mehr auf der Erde sein wird.
Hinweise aus dem Zweiten Thessalonicherbrief zum Antichristen
Es ist ja auch so: Bevor ich euch meine Meinung sage, geht bitte zum Zweiten Thessalonischer Brief, eine Seite weiter, und öffnet Kapitel zwei.
Im zweiten Kapitel des Zweiten Thessalonischer Briefes, Vers eins, spricht Paulus auch über die Wiederkunft. Er schreibt: „Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm.“ Das sind übrigens zwei verschiedene Dinge: Die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und die Vereinigung mit ihm sind nicht ein und dasselbe, sondern zwei unterschiedliche Ereignisse.
In Vers 2 warnt Paulus: „Dass sie euch nicht schnell in eurem Sinn erschütten, auch nicht erschrecken, lasst, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre.“ Er mahnt, dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe.
Jetzt hört gut zu: Dieser Tag – der Tag des Herrn – kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen ist und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens. Dieser widersetzt sich und erhebt sich über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist. Er setzt sich in den Tempel Gottes und stellt sich als Gott dar. Übrigens ist dies das Ausmaß des Antichristen – er wird sagen, dass er Gott ist.
In Vers 5 fragt Paulus: „Erinnert ihr euch nicht, dass ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war?“ Und dann erklärt er, dass ihr jetzt wisst, was zurückhält, damit der Antichrist – wie er oft genannt wird – erst zu seiner Zeit offenbart wird. Das heißt, etwas hält den Antichristen zurück, damit er erst zum rechten Zeitpunkt sichtbar wird.
Die Frage ist nun: Was hält ihn zurück?
Vers 7 sagt: „Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam, nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist.“ Wenn dieser, der jetzt zurückhält, aus dem Weg ist, wird der Gesetzlose geoffenbart werden. Erst dann wird er sichtbar werden.
Paulus beschreibt weiter, dass der Herr Jesus den Gesetzlosen durch den Hauch seines Mundes beseitigen und durch die Erscheinung seiner Ankunft vernichten wird.
Die Frage bleibt: Was ist die Macht, die den Antichristen zurückhält? Wenn diese Macht beiseite ist, kommt der Antichrist zur vollen Entfaltung.
Einige sagen, es sei der Heilige Geist. Damit habe ich jedoch Schwierigkeiten. Wisst ihr warum? In der Trübsalszeit kommen Millionen Menschen zum Glauben, wie wir später noch lesen werden. Ohne die Kraft des Heiligen Geistes kann kein einziger Mensch zum Glauben kommen. Wenn also die Macht, die zurückhält, der Heilige Geist wäre, könnte in der Trübsalzeit niemand gläubig werden. Doch wir wissen aus dem Buch der Offenbarung, dass Millionen gläubig werden. Das bedeutet, es kann nicht der Heilige Geist sein.
Dann bleibt eigentlich nur noch eins übrig: Die Kirche. Die Gemeinde wird aus dem Weg geräumt, das heißt, sie wird sozusagen entrückt, und erst danach wird sich der Antichrist offenbaren.
Das bedeutet auch, dass wir Christen möglicherweise gar nicht wissen, wer der Antichrist ist, wenn man diesen Text genau nimmt.
Es gibt ja viele wilde Ideen dazu: Die Europäische Union, die römisch-katholische Kirche, die Moslems, die Freimaurer – alles Mögliche wird genannt. Aber eines muss uns bewusst sein: Es kann sein, dass wir es nie erfahren.
Der Geist des Antichristen und weitere biblische Hinweise
Schlagt mal auf 1. Johannes 4,3 auf. Dort lesen wir:
„Und jeder Geist, der nicht Jesus bekennt, ist nicht aus Gott, und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.“
Wisst ihr, was jetzt schon in der Welt ist? Der Geist des Antichristen. Aber der Antichrist, der offenbarte, ist noch nicht in der Welt, denn er wird sich erst offenbaren, wenn die Kraft, die ihn zurückhält, aus dem Weg geräumt ist.
Ich möchte noch eine Stelle aus Jesaja Kapitel 26 hervorheben, insbesondere die Verse 19 bis 21. Lest sie jetzt genau mit mir mit, das ist eine hochinteressante Passage.
Dort heißt es:
„Deine Toten werden lebendig, meine Leichen werden wieder auferstehen. Wacht auf und jubelt, Bewohner des Staubes, denn ein Tau der Lichter ist ein Tau, und die Erde wird die Schatten gebären.“
Jetzt hört gut zu:
„Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Zimmer und schließ deine Tür hinter dir zu. Verbirg dich einen kleinen Augenblick.“
Wie lange? „Bis die Verwünschung vorübergeht. Denn siehe, der Herr zieht aus seiner Stätte aus, um die Schuld der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen. Dann wird die Erde ihr Blut enthüllen und nicht länger ihre Ehrschlagenden bedecken.“
Wisst ihr, was interessant ist? Er sagt hier im Vers 20: „Geh hin, mein Volk, tritt ein in dein Zimmer.“ Wisst ihr, was Jesus gesagt hat? „Ich gehe hin, euch eine Wohnung zubereiten.“
Tretet ein in eure Zimmer und schließt die Tür hinter euch zu, und dann sagt er: „Verbirg dich.“ Wie lange? Einen kleinen Augenblick. Weswegen? „Bis die Verwünschung vorübergeht.“ Denn siehe, der Herr zieht aus seiner Stätte aus, um die Schuld der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen.
Ich habe eine Frage an dich: Bist du gläubig? Wenn du ja sagst, habe ich noch eine Frage: Bist du ein Bürger des Himmels oder ein Bürger der Erde? Wenn du ein Kind Gottes bist, dann bist du kein Erdenbürger, sondern ein Himmelsbürger.
Philipper 3 sagt: „Euer Bürgerrecht ist im Himmel, nicht auf Erden.“ An wen sucht Gott jetzt das Heim? An den Erdenbewohnern, nicht an den Himmelsbürgern.
Das ist ein weiterer Hinweis, dass die Kirche vielleicht nicht anwesend ist während der Trübsalszeit.
Unterschied zwischen Entrückung und Wiederkunft Jesu
Ein Theologe hat einmal gesagt, dass bei der Entrückung Jesus Christus die Heiligen zu sich holt.
Bei seiner Wiederkunft hingegen kommt er mit seinen Heiligen auf diese Erde.
Die Bibel gibt uns einige Hinweise darauf, dass Jesus bei seiner Rückkehr mit seinen Heiligen auf die Erde kommt.
