Einführung in das Thema der göttlichen Ruhe
Und vielleicht könnte jemand den Text lesen, die Verse eins bis zehn. Es geht um ein Thema, das ihr aus zürcher Widerstand entscheiden sollt.
Denn es wurde gut über uns gesagt, wie die Gebote genutzt werden oder ob sie nicht gehorcht werden. Das liegt daran, dass bei den Hörern der Glaube nicht mit einbezogen wurde.
Wir aber, die wir glauben, treten in die Ruhe ein, so wie es gesagt ist: „So schwor ich in meinem Zorn, wenn sie in meine Ruhe eingehen werden.“ Obwohl die Werke seit Grundlegung der Welt vollbracht wurden, spricht er an einer Stelle über den siebenten Tag.
Gott ruhte am siebenten Tag von seinen Werken. Und an dieser Stelle heißt es wieder: „Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden.“
Es ist also für einige übrig geblieben, in diese Ruhe einzugehen. Doch die, denen zuvor die gute Botschaft verkündet wurde, gehen nicht hinein wegen Ungehorsam und Unglauben.
Darum bestimmt Gott einen gewissen Tag: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht euer Herz.“ Das wird auch in David nach so langer Zeit gesagt.
Diese Stelle ist in Hebräer 4,1-10.
Die Bedeutung des Glaubens für den Eintritt in die Ruhe
Acht auch noch? Wenn er sie zur Ruhe gebracht hätte, hätte er nicht danach von einem anderen Tag gesprochen. Dann bliebe dem Volk Gottes ein Sabbat übrig, denn der, der in seine Ruhe einging, kam auch zur Ruhe von seinen Werken, so wie Gott von seinen eigenen.
Die Christen, an die er hier schreibt, sollen darauf achten, ob sich bei jemandem zeigt, dass er zurückgeblieben ist und das Ziel nicht erreicht hat. Auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, so wie damals jenen, die in der Wüste waren. Er vergleicht hier das alte Israel, das aus Ägypten herausgekommen ist.
Diese wollten ein Ziel erreichen: das Land der Ruhe, das Land Kanaan. Er sagt, einige von denen haben zwar das Wort gehört, aber es nützte ihnen nichts, weil sie es nicht mit dem Glauben vermischt haben.
Vers 2: Jener nützte das gehörte Wort nicht, da es bei den Hörern nicht mit dem Glauben vermengt worden war.
Vers 3: Denn wir, die wir glaubten, also gläubig geworden sind, gehen in die Ruhe ein. Das ist hier eine Gegenwartsform mit Zukunftsbedeutung. Es ist dasselbe, als wenn ich sage: „Wir gehen dann alle Mittagessen.“ „Wir gehen“ ist Gegenwartsform, aber meint die Zukunft – wir werden gehen. Hier heißt es auch: „Wir, die wir glaubten, gehen in die Ruhe ein.“ Das bedeutet, wir sind dabei und werden jetzt in die Ruhe eingehen. Wir sind noch nicht dort.
So wie es gesagt ist: „So schwor ich in meinem Zorn: Sie werden nicht in meine Ruhe eingehen.“ Das war ein Schwur, also: Wenn sie in meine Ruhe eingehen, dann will ich nicht Gott heißen – so in dem Sinne. Wir sind also unterwegs dorthin. Nur solche, die glauben, gehen in die Ruhe ein.
Die Herausforderung des Vertrauens und der Liebe im Glaubensleben
Viele Gotteskinder heute leben mit einer gewissen Angst. Sie sind sich nicht sicher, ob sie am Ziel ankommen werden. Sie haben den Herrn Jesus nicht vor Augen, sondern schauen immer auf sich selbst. Sie sind auf ihre frommen Leistungen konzentriert und denken dann: „Oh, ich weiß nicht, ob ich je am Ziel ankommen werde.“
Aber es geht nicht um Leistungen. Wir müssen vor Gott überhaupt nichts leisten. Er hat bereits etwas für uns geleistet. Am Kreuz von Golgatha hat Jesus das vollbracht, was zu leisten war. Er hat unsere Sünden getragen und ist für unsere Schuld gestorben. Dieses große Werk ist vollbracht.
Wir vollbringen keine Werke, um vor Gott gerecht zu werden. Wenn wir gläubig geworden sind und in Christus sind, dann sind wir gerettet. Dann haben wir den Herrn Jesus und den Heiligen Geist und sind unterwegs zum Himmel. Wir sind im Heil, aber noch nicht am Ziel. Wir müssen weiterhin auf Christus vertrauen.
Wir tun keine Werke und keine Leistungen, um Gott zu beeindrucken. Gott lässt sich auch gar nicht von unseren Leistungen beeindrucken. Wir können nicht eines Tages sagen: „Herr Jesus, wir zwei waren gut, du und ich. Du hast deinen Teil gemacht, ich habe meinen Teil gemacht, ich war auch gut.“ So wird es nicht sein. Dort wird nur Jesus Christus gelobt werden. Es wird heißen: „Herr Jesus, wenn du nicht wärest, dann wäre ich nicht da. Du hast alles für mich gemacht.“
Es geht also um das Vertrauen auf diesen Jesus Christus. Wenn wir auf Jesus Christus vertrauen, wird sich eine Frucht in unserem Leben zeigen. Klar wird sich das auswirken. Die Liebe zum Herrn Jesus und das Vertrauen zu ihm werden die Folge sein, dass unser Leben sich verändert. Das wird sichtbar werden.
Die Frucht des Glaubens ist Liebe – Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Entscheidend ist das Vertrauen, die Beziehung des Vertrauens zu dem Herrn Jesus. Wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe ein.
Übrigens ist es in der Familie ähnlich: Wenn Kinder wissen, dass sie von ihren Eltern geliebt werden, zeigt sich das im Leben der Kinder. Es wächst eine Gegenliebe, sie gehorchen, weil sie ihre Eltern lieben. Sie haben den Wunsch, den Eltern zu gefallen, weil sie wissen, dass sie geliebt sind.
Diese Liebe kommt von innen. Sie wird nicht von außen aufgedrängt wie bei einem dressierten Hund. Nein, Kinder werden nicht dressiert wie Hunde. Sie werden geliebt und in der Liebe erzogen. Deshalb reagieren sie anders, weil sie wissen, dass sie geliebt werden.
Genauso ist das christliche Leben: Es ist ein Leben der Liebe und besteht aus Liebe. Es ist eine Vertrauensbeziehung zu dem Herrn, der uns so sehr geliebt hat. Je mehr wir den Herrn Jesus kennenlernen und uns mit ihm beschäftigen, desto mehr wächst diese Liebe zu ihm.
Wenn wir uns nicht mit Jesus beschäftigen, schläft diese Beziehung ein. Das ist sehr gefährlich. Besonders junge Menschen, wie viele heute unter uns, sollen ermutigt werden, viel mit dem Herrn Jesus zu sprechen. Einfach tagsüber mit ihm reden. Sprichst du mit ihm? Immer wieder.
Dann wächst Vertrauen, dann wächst eine Beziehung. So ist es auch bei Menschen: Wenn man miteinander spricht und sich kennenlernt, wächst etwas.
Wir wollen uns nicht auf ein Erlebnis in der Vergangenheit verlassen. „Irgendwann habe ich mich bekehrt oder taufen lassen.“ Nein, wir leben heute mit dem Herrn Jesus und haben heute eine Beziehung des Vertrauens zu ihm.
Daraus entsteht eine Gewissheit, eine sichere Gewissheit. Wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe ein. Der Schlüssel ist der Glaube. Der Schlüssel zu einer Beziehung ist der Glaube – auch in der Ehe. Der Schlüssel zur Ehe ist das Vertrauen.
Ohne Vertrauen gibt es keine Ehe. Wenn Ehemann und Ehefrau sich nicht mehr vertrauen, ist das Entscheidende verloren. Die Basis der Ehe ist weg.
Der Schlüssel ist der Glaube, die Frucht ist die Liebe. Das ist das Ergebnis und der Inhalt der ganzen Beziehung ist Liebe.
Die Ruhe Gottes als Verheißung und Ziel
Also, wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe ein. Gott bietet den Gläubigen eine Ruhe an. Er selbst hat sechs Tage gearbeitet, am siebten Tag ruhte er. Natürlich hat er weitergearbeitet. Die Menschen haben gesündigt, und Gott hat noch viel Arbeit mit uns gehabt – und hat sie immer noch.
Aber in einem gewissen Sinn hat er auch geruht. In einem gewissen Sinn war er fertig. Das Wort „ruhen“ heißt eigentlich „fertig sein“. Nachdem Gott sechs Tage lang die Schöpfung gemacht hatte, war er am siebten Tag fertig. Da hat er aufgehört und ließ ab von all seinen Werken, die er getan hatte.
Kehren wir zum Text zurück: Der Verfasser des Hebräerbriefes, der Apostel, schreibt hier in Vers 4: „Denn er hat an einer Stelle über den siebten Tag so gesprochen: ‚Gott ruhte am siebten Tag von all seinen Werken.‘“ In Vers 5 heißt es weiter: „Und an dieser Stelle wiederum: ‚Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.‘“
Hier geht es um „meine Ruhe“. Das Wort, das er hier erklären möchte, ist „meine Ruhe“. Gott sagt: „meine Ruhe“ – das ist die Ruhe, die er am siebten Tag hatte. Nachdem er alles fertig gemacht hatte, ruhte er. Und es geht darum, dass Gott sagt, ihr dürft an meiner Ruhe teilnehmen, also dürft eintreten in meine Ruhe. Er lässt uns teilhaben an seiner Ruhe.
Ich habe hier auf der Folie notiert: Diese Ruhe ist eine verheißene Ruhe. Das heißt, sie ist noch ausständig, sie ist noch nicht da. Diese Ruhe kommt erst. Er sagt ja: „Ihr werdet nicht eingehen“, das droht er, wenn man nicht hört. Wenn man hört, wird man eingehen. Aber es ist eine zukünftige Ruhe, eine verheißene Ruhe. Wie dem Israeliten damals die Ruhe im Land verheißen war, so ist den Hebräer-Christen, die hier unterwegs sind, eine Ruhe verheißen.
Zweitens ist es eine Ruhe, die Gott schon lange vor diesem Zeitpunkt hatte und mit Menschen teilen will. Also Gott ruhte und will die Menschen hineinnehmen in seine Ruhe – darum geht es.
In diesem Sinne, dass er fertig war, ist diese Ruhe Gottes, die er am siebten Tag hatte, gemeint. Das ist also die letzte Ruhe, die absolute letzte Ruhe für das Volk Gottes, von der er spricht. Es gibt für das Volk Gottes eine Vollendung, eine ganz letzte Ruhe. Dort möchte er die Menschen teilhaben lassen.
Deshalb dieser Vers: „Denn er hat an einer Stelle“ (Vers 3) gesagt: „Wir, die Glaubenden, gehen in die Ruhe ein, so wie er gesagt hat: ‚Ich schwöre meinen Zorn, sie werden nicht in meine Ruhe eingehen, obgleich die Werke mit Gründung der Welt fertig waren.‘“
Obwohl Gottes Werke fertig waren, waren die Menschen, die er gemacht hat, noch nicht in seiner Ruhe. Es kam die Sünde dazu, und es kam viel Not. Die Menschen waren nicht in seine Ruhe eingegangen. Aber er hat vor, sie hineinzunehmen – deshalb dieser Vers.
Die wiederholte Einladung zur Ruhe trotz Ungehorsam
Vers 6: Da es also für etliche noch möglich ist, in die Ruhe einzugehen, und jene, denen zuvor die gute Botschaft verkündet wurde, wegen Ungehorsams und Unglaubens nicht eingingen, bestimmt Gott erneut einen bestimmten Tag – ein Heute. Er spricht nach so langer Zeit durch David, wie es heißt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen.“
In Vers 6 wird ein weiterer wichtiger Punkt angesprochen, nämlich drittens: Es gibt eine weitere Gelegenheit für das Volk Gottes, in diese Ruhe einzugehen. Gott gibt dem Volk Israel also eine neue Chance, in die Ruhe einzutreten.
Wie war das damals? Die Israeliten waren aus Ägypten ausgezogen, und Gott versprach ihnen, sie ins Land der Ruhe zu führen. Doch sie waren ungehorsam, und viele von ihnen kamen nicht in diese Ruhe. Einige jedoch schafften es – die nächste Generation, die Jungen, kamen 40 Jahre später ins Land. Joshua führte sie in das Land, führte Kriege gegen die Kanaaniter und besiegte sie. Israel hatte Ruhe, wie wir in Josua 21,43-44 lesen können. Dort steht: „Und so gab Yahweh Israel das ganze Land, das er ihren Vätern zu geben geschworen hatte. Sie nahmen es in Besitz und wohnten darin. Yahweh verschaffte ihnen Ruhe ringsumher, nach allem, was er ihren Vätern geschworen hatte. Keiner ihrer Feinde hielt vor ihnen stand; alle ihre Feinde gab Yahweh in ihre Hand.“
Hier heißt es, dass der Herr ihnen Ruhe verschaffte – Ruhe von den Feinden. Doch diese Ruhe war nur relativ. Warum? Obwohl Joshua alle Feinde besiegt hatte, mussten die Israeliten das Land noch einnehmen. Während sie im Heer unterwegs waren, hatten sie keine Zeit dafür. Nachdem sie die Feinde besiegt hatten, verteilte Joshua das Land, und die Israeliten sollten dort wohnen. Doch an den Orten, wo sie lebten, kehrten die Feinde zurück.
Die Israeliten schlossen Kompromisse mit diesen Feinden, anstatt sie erneut zu vertreiben. Später begingen sie Sünden, nahmen Verbindung zu den kanaanitischen Göttern auf und übernahmen teilweise deren Götzendienst. Daraufhin sandte Gott ihnen noch mehr Feinde, und die Israeliten wurden wieder unterdrückt und unterjocht.
Im Buch der Richter lesen wir, dass es keine dauerhafte Ruhe gab. Es heißt, sie schrien zum Herrn um Hilfe, und in seiner Liebe und Güte rettete er sie von den Feinden. Dann hatte das Land Ruhe für vierzig oder achtzig Jahre. Danach fielen sie erneut in den Götzendienst, neue Feinde kamen, und sie schrien wieder zum Herrn. In seiner Gnade half er ihnen erneut, und das Land hatte wieder Ruhe. So wiederholte sich dieser Zyklus mehrfach.
Die schlimmsten Feinde waren die Philister. Die Israeliten konnten sie einfach nicht vertreiben. Selbst Simson, der sehr stark war, konnte die Philister nicht besiegen, weil er kompromissbereit war. Man wartete auf jemanden, der die Philister vertreiben konnte. Wer war das? Gott – aber durch wen? Durch David! David besiegte Goliath und vertrieb die Philister nach und nach aus dem Land. Danach hatte das Land Ruhe.
Dann kam der Sohn Davids, Salomo. Was baute Salomo? Er baute den Tempel, und es heißt, das Land hatte Ruhe. Bereits unter David lesen wir in 2. Samuel 7,1: „Es geschah, als der König in seinem Haus wohnte und Yahweh ihm Ruhe verschafft hatte von allen seinen Feinden.“ Der Herr hatte ihm Ruhe von allen Feinden gegeben.
Auch unter Salomo steht in 1. Könige 8,56: „Gepriesen sei Yahweh, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, nach allem, was er gesprochen hat. Kein einziges Wort ist dahingefallen von all seinen guten Worten, die er durch seinen Knecht Mose gesprochen hat.“ Gepriesen sei der Herr, der seinem Volk Ruhe verschafft hat.
Doch wie lange dauerte diese Ruhe? Es waren nicht einmal achtzig Jahre, nicht einmal dreißig Jahre. Salomo ging Kompromisse ein, und vor allem sein Sohn Rehabeam unterdrückte das Volk schwer. Daraufhin teilte sich das Volk in Nord- und Südreich. Im Nordreich betrieben die Israeliten wieder Götzendienst. Sie stellten zwei goldene Kälber auf, unter anderem in Bethel, und errichteten an verschiedenen Orten Götzenbilder.
Daraufhin ließ der Herr wieder Feinde kommen, und es gab erneut keine Ruhe. Die Ruhe im Land Israel war also keine absolute, sondern nur eine relative Ruhe.
Kehren wir nun zum Text zurück. Es war zwar ein kleiner geschichtlicher Exkurs, aber wichtig, um das vor Augen zu haben. Noch einmal Vers 6: „Da es also für etliche übrig bleibt, in die Ruhe einzugehen, und jene, denen zuvor die gute Botschaft verkündet wurde, nicht eingingen wegen Ungehorsams, bestimmt er erneut einen bestimmten Tag – ein Heute –, wenn er nach so langer Zeit durch David spricht: ‚Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen.‘“
Trotz Israels Unglauben blieb die Tür zur Ruhe Gottes offen. Israel war immer wieder ungläubig und ungehorsam, doch Gott sagte immer wieder: „Kommt in meine Ruhe, hört auf meine Stimme, dann könnt ihr in meine Ruhe eingehen.“ Wenn ihr nicht hört, werdet ihr nicht in meine Ruhe eintreten.
So bestimmte Gott für Israel einen weiteren Tag zur Zeit Davids, wie im Psalm 95 beschrieben. Er forderte die Israeliten auf: „Kommt in meine Ruhe, verhärtet nicht eure Herzen, hört auf meine Stimme, dann werdet ihr in meine Ruhe einkommen.“ Die Ruhe war also noch nicht endgültig erlangt.
Die Unvollständigkeit der Ruhe unter Josua und David
Was hier argumentiert wird, ist Folgendes: Die Ruhe zur Zeit von Josua und die Ruhe zur Zeit von David waren noch nicht die letzte Ruhe für Israel. Israel hatte sein eigentliches Ziel noch nicht erreicht.
In Vers 8 lesen wir: „Denn wenn Josua sie zur Ruhe gebracht hätte, hätte er nicht danach von einem anderen Tag gesprochen.“ Das bedeutet, dass Josua, der das Volk Israel in das Land Kanaan führte, das Volk nicht in die endgültige Ruhe gebracht hat. Auch David und Salomo haben das Volk nicht in diese letzte Ruhe geführt. Die Ruhe ist also noch ausstehend.
Das ist die Schlussfolgerung in Vers 9. Hier sagt der Apostel, dass für das Volk Gottes, für Israel, noch eine Sabbatruhe aussteht. Ein Sabbat zu halten, bleibt also noch übrig. Ein langer Sabbat liegt noch in der Zukunft; die Ruhe ist immer noch nicht erreicht.
Vers 9 bringt somit die Schlussfolgerung: Israels Ruhe ist noch ausständig. Dabei geht es immer um Israel. Wichtig ist, zuerst den Text zu verstehen, bevor man ihn anwendet. Zuerst muss man wissen, was der Text sagt, und danach kann man ihn anwenden.
Der Text sagt hier, dass die Israeliten ihr Ziel nicht erreichten. Obwohl sie im Land Kanaan waren, obwohl David und Salomo bereits herrschten, waren sie noch nicht am Ziel.
Was war passiert? Sie haben weiterhin gesündigt. Was folgte daraus? Das Nordreich Israel wurde 722 v. Chr. von den Assyrern in die assyrische Gefangenschaft geführt. Das Südreich Juda erlebte 587 v. Chr. die Zerstörung des Tempels, und das Volk wurde nach Babylon ins Exil verschleppt. Dort mussten sie jahrzehntelang in der Verbannung leben – ohne Tempel, ohne Opfer und ohne Priester.
Doch Gott hatte ihnen durch die Propheten versprochen, dass er Israel wieder sammeln wird. Besonders durch Jeremia und Hesekiel wurde das Volk daran erinnert. Auch bei Jesaja finden sich schon einige Stellen, aber vor allem Jeremia und Hesekiel sind die Propheten, die dem Volk Israel versprachen, dass Gott sie wieder sammeln wird. Er wird sie in ein ewiges Jerusalem führen, das nie mehr zerstört wird und ewig bestehen bleibt.
Die Verheißung eines neuen Bundes und eines ewigen Jerusalems
Kennt ihr die Stelle, wo das steht? Das ist Jeremia 31. Schauen wir uns das mal an. Jeremia 31, da muss ich schauen, dass ich es finde: Vers 31.
Jeremia 31, Vers 31: „Siehe, Tage kommen“, spricht der Herr, „da schließe ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund. Nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war“, spricht der Herr.
Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und es auf ihr Herz schreiben. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.
Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder seinen Bruder lehren und sagen: „Erkenne den Herrn!“ Denn sie alle werden mich erkennen, vom Kleinsten bis zum Größten“, spricht der Herr. „Doch ich werde ihre Schuld vergeben, denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht mehr denken.“
Der, der die Sonne gesetzt hat zum Licht für den Tag, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Licht für die Nacht, der das Meer erregt, dass seine Wogen brausen – Herr der Herrscher ist sein Name.
„Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen“, spricht der Herr, „dann soll auch die Nachkommenschaft Israels aufhören, ein Volk zu sein vor meinem Angesicht alle Tage“, so spricht der Herr.
„Wenn der Himmel oben gemessen werden kann und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, dann will ich auch die ganze Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen all dessen, was sie getan haben“, spricht der Herr.
Wisst ihr, was das heißt? Das heißt: Ich werde sie nie verwerfen. Ich werde mich Israels wieder annehmen. Israel wird mein Volk bleiben, auch wenn sie in der Gefangenschaft sind, auch wenn jetzt der Tempel nicht mehr steht, auch wenn alle zerstreut sind – im Land Babylon und die anderen in Assyrien.
Ich werde mein Volk nicht aufgeben, heißt das.
„Siehe, Tage kommen“, spricht der Herr, „da wird die Stadt für den Herrn wieder gebaut werden, von ihrem Turm Hananel bis zum Ecktor. Die Messschnur wird weiter fortlaufen, geradeaus über den Hügel Gareb und sich nach Goah wenden.
Und das ganze Tal der Leichen und der Fettasche und alle Terrassengärten bis zum Bach Kidron, bis zur Ecke des Rosttors nach Osten zu, wird für den Herrn heilig sein. Die Stadt soll nicht mehr niedergerissen werden noch zerstört werden in Ewigkeit.“
Habt ihr es? Gott wird ein Israel schaffen, das nie, nie, nie mehr zerstört werden wird. Gott wird Jerusalem neu bauen lassen, und es wird ewig bleiben.
Sind wir auch Israeliten, dann sind wir auch aus Israel? Nochmal: Sind wir auch aus Israel?
Nein, wir sind keine Israeliten, wir sind Deutsche, wir sind keine Israeliten. Aber wisst ihr was? Der Herr Jesus, der war ein Israelit. Und wenn jemand gläubig wird, dann wird er in den Herrn Jesus hineinversetzt.
Gott rechnet ihn so, wie einen Israeliten im Glauben. Wir sind dann geistlich in Christus. Wir sind Samen, Nachkommen Abrahams.
Die himmlische Erfüllung der Verheißungen
Jetzt zurück zu diesem Text. Der letzte Satz ist ganz wichtig, denn er wird oft übersehen.
Es gibt viele Leute, die behaupten, hier stehe doch ganz klar, dass Jerusalem auf der Erde gebaut wird. Es steht ja da: der Turm Hanane, das Ektor, der Kithonbach – genau dort wird Israel aufgebaut. Ich sage: Ja, stimmt, dort wurde Jerusalem aufgebaut. Das war ja dann auch so.
Sie kamen zurück ins Land, bauten wieder beim Bach Kidron und bei diesem und jenem Tor. Nehemia stellte seine Leute an verschiedenen Toren auf, und jeder baute an einem Tor. So wurde die Stadtmauer wieder aufgebaut. Den Tempel hatten sie vorher wiedererrichtet, und Jerusalem ist wieder erstanden.
Aber was geschah mit diesem Jerusalem? Nicht für lange. Dieses Jerusalem wurde wieder zerstört. Im Jahr 168 kam Antiochus Epiphanes, riss die Stadtmauern wieder ein, zerstörte vieles und tötete 80 Juden. Später, im Jahr 70 nach Christus, kamen die Römer, zerstörten die ganze Stadt und den Tempel. Es blieb nichts übrig.
Was ist jetzt? Hier sagt doch Gott, dass die Stadt nie mehr niedergerissen oder zerstört werden wird, nicht für immer. Welche Stadt ist das? Das kann nur eine himmlische Stadt sein, es geht gar nicht anders. Das himmlische Jerusalem.
Aber warum steht hier, dass es ein irdisches Jerusalem ist? Ja, das steht hier. Es ist ein irdisches Jerusalem. Aber wie ist die Erfüllung? Hier haben viele Christen Schwierigkeiten. Sie meinen, weil in den Propheten steht, dass die Stadt dort ewig auf der Erde stehen wird, dass sie auch ewig auf der Erde stehen wird.
Doch sie vergessen etwas: Der Herr Jesus kam nach Jerusalem. Die Propheten sagten, wenn der Messias kommt, wird er ewig auf dem Thron Davids regieren. Und der Thron Davids stand damals, zur Zeit von David, wo? In Israel, im irdischen Israel.
Die Nachkommen, die Könige, regierten alle in Israel. Dort war das israelitische Königreich wahrhaftig auf der Erde. Gottes Königreich war auf der Erde. Gott regierte in Israel. Er war der eigentliche König und setzte seine Könige ein – David, Salomo und weitere –, die in dem Königreich Gottes auf Erden regierten.
Nach der Zeit der Makkabäer, als Antiochus kam, gab es keine Könige mehr, sondern nur noch Hohepriester. Dann kam der Herr Jesus und ritt auf einem Esel in die Stadt hinein.
Was sagten die Leute? „Hoch gelobt sei der Sohn Davids, der Messias, der König!“ Sie riefen: „Hoch gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der Sohn Davids!“ Und: „Gepriesen sei das Königreich unseres Herrn!“ Wir müssen es lesen in Lukas 19.
In Lukas Kapitel 19, ab Vers 28, ist der Einzug beschrieben. Dann rufen sie in Vers 38: „Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe!“ In der Parallelstelle bei Matthäus heißt es ebenfalls: „Gepriesen sei das Königreich.“ Das ist gut so.
Der Herr Jesus kam als König nach Israel. Und dann? Was war dann? Der Herr Jesus kam als König nach Israel, und sie wollten ihn krönen. Doch was geschah? Pilatus fragte: „Euren König soll ich kreuzigen?“ Sie riefen: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“ Und dann war alles aus.
Nein, es gab die Auferstehung. Ostern steht bald bevor. Der Herr Jesus ist auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Er setzte sich zur Rechten der Majestät in der Höhe.
Aber der Thron Davids sollte doch auf der Erde sein. Jetzt ist der Thron Davids im Himmel. Da ist ein Wandel eingetreten. Der Herr Jesus hat den Thron von der Erde in den Himmel verlegt.
Der Thron Davids, der eigentlich auf der Erde sein und von dem aus er regieren sollte, blieb leer. Er setzte sich auf den Thron der Majestät in der himmlischen Herrlichkeit, zur Rechten Gottes.
Er war darauf und daran, ein Königreich für Israel zu errichten. Die Jünger fragten ihn in Apostelgeschichte 1, Vers 7: „Wirst du in jenen Tagen dem Israel das Königreich wiederherstellen?“ Er antwortete: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist. Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, in Judäa, in Samaria und bis an die Enden der Erde.“
Dann verließ er sie. Er ging in die unsichtbare Welt, um unsichtbar für Israel ein Königreich herzustellen. Aber es war noch nicht fertig.
Was hat Gott gesagt? „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße gelegt habe.“ Die Feinde Israels mussten noch zu Füßen gelegt werden.
Wer waren diese Feinde Israels? Es waren Israeliten. Die Israeliten waren Feinde Israels. Danke, dass du mich daran erinnerst.
Diese Feinde Israels waren die Hohenpriester, die Schriftgelehrten, andere jüdische Führer und viele in Israel, die sagten: „Nein, wir wollen nicht, dass dieser über uns herrscht.“
Die Feinde des Reiches Israels waren viele Israeliten, nämlich jene, die den Messias nicht angenommen haben. Die Israeliten wurden zu Feinden Israels.
Versteht ihr? In der Ablehnung des Messias wurden die Israeliten Feinde Israels, Feinde des Königs.
Und was macht der König? Er sammelt seine kleine Schar zu sich. Er sagte zu ihnen: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut.“
Dann ging er ans Kreuz und hat für sie und für ganz Israel geblutet. Er starb für sie.
Danach fuhr er in den Himmel auf, setzte sich auf den Thron und wartete, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt wurden.
Die Feinde Israels waren jene feindlichen Juden, die gegen den Messias gearbeitet hatten. Ein Gericht sollte kommen.
Zur Zeit des Hebräerbriefes gab es immer noch diese zwei Gruppen: Die einen aus dem hebräischen Volk glaubten an den Messias – das war das wahre Israel. Die anderen Juden glaubten nicht an den Messias. Diese nennt der Apostel Johannes die „Synagoge Satans“. Sie nennen sich Juden, sind es aber nicht, sondern sind eine Synagoge des Feindes.
Genau zu diesem Zeitpunkt wurde der Hebräerbrief geschrieben. Er sagt: Das Volk Israel ist noch nicht zur Ruhe gekommen, es gibt viele Feinde.
Er spricht hier zu den hebräischen Christen in jener Zeit und sagt zu ihnen: Ihr seid noch unterwegs. Wir, die wir geglaubt haben, werden in die Ruhe eingehen.
Die Aufforderung zur Beharrlichkeit auf dem Weg zur Ruhe
Jetzt gehen wir zurück zum Hebräerbrief. Ich musste etwas ausholen, damit wir den Zusammenhang besser verstehen. So können wir auch die Verse besser begreifen.
Beginnen wir mit Vers 8 und 9. Wenn Josua das Volk wirklich zur Ruhe gebracht hätte, hätte er nicht von einem anderen Tag gesprochen. Das bedeutet, dass dem Volk Gottes noch ein Sabbat zur Ruhe übrig bleibt.
Denn derjenige, der in seine Ruhe eingegangen ist, kam auch von seinen Werken zur Ruhe, genauso wie Gott von seinen eigenen Werken ruhte.
Wer ist damit gemeint? In Vers 10 heißt es, dass für das Volk Gottes die Ruhe noch in der Zukunft liegt. Gleichzeitig sagt er dort: „Denn der, der in seine Ruhe eingegangen ist, kam zur Ruhe von seinen Werken.“ Wer ist dieser eine, der schon in die Ruhe eingegangen ist? Wer könnte das sein?
Es ist jemand, der als Vorläufer schon dort ist, der das Ziel erreicht hat. Das ist der Herr Jesus. Er hat für uns am Kreuz gearbeitet und ist dann in seine Ruhe eingegangen. Er ist schon dort.
Denn der, der in seine Ruhe eingegangen ist, kam zur Ruhe von seinen Werken, wie Gott von seinen eigenen Werken ruhte. Er ist in dieser Ruhe.
Und wir? Vers 11 fordert uns auf: „Befleißigen wir uns also, in jene Ruhe einzugehen.“ Mit „wir“ waren damals die hebräischen Christen gemeint, aber wir können diese Parallele auch auf uns heute ziehen. Denn auch wir sind noch nicht zuhause, noch nicht in der Ruhe. Oder bist du schon im Himmel? Nein, du bist auf der Erde.
Deshalb heißt es: Befleißigen wir uns, in jene Ruhe einzugehen, damit niemand nach dem Beispiel des Unglaubens und Ungehorsams fällt.
Die Gläubigen, an die dieser Brief gerichtet war, waren noch unterwegs. Es wird ihnen geraten, fleißig zu bleiben und auf dem Weg zur Ruhe zu bleiben. Befleißigen wir uns also, einzugehen, damit niemand fällt. Fallen bedeutet hier, zu stolpern und liegen zu bleiben.
Es soll nicht passieren, dass jemand wie die Israeliten damals auf der Wüstenwanderung rebelliert und zurück will. Dass jemand heute sagt: „Nein, ich gehe zurück zum Judentum, nein, ich gehe zurück zur alten Religion, dort hatte ich mehr Ruhe.“
Die Ruhe kommt erst noch. Weißt du, manchmal sagen wir: „Lass mich in Ruhe.“ Kennst du das? Doch die Ruhe ist noch nicht da. Sie kommt erst. Man soll nicht erwarten, dass alle uns auf dieser Erde in Ruhe lassen.
Die Ruhe ist noch nicht da. Sie kommt an jenem Tag, wenn wir eingehen, wenn wir unseren Lauf auf dieser Welt abgeschlossen haben.
Die Bedeutung des lebendigen Wortes Gottes für den Glaubensweg
Es sind jetzt Fragen zu diesem Thema, und wir haben noch ein paar Minuten dafür. Ich möchte den Gedanken noch einmal kurz wiederholen.
Der Herr Jesus hat den Thron Davids auf der Erde verlassen. Dort gibt es keinen Thron Davids mehr. Er hat den Thron Davids in den Himmel versetzt. Die Stadt, das ewige Jerusalem, das niemals zerstört wird, ist nur im Himmel zu finden.
Alle Verheißungen im Alten Testament, die von einem ewigen Jerusalem sprechen, beziehen sich auf das himmlische Jerusalem. Es geht gar nicht anders. Auf der Erde gibt es keine ewige Ruhe und kein ewiges Jerusalem, das niemals zerstört wird. Das gibt es nur im Himmel, genauso wie der Thron Davids, der ewig besetzt bleibt, nur im Himmel existiert.
Es heißt doch: „Seines Reiches wird kein Ende sein“ – auf dem Thron Davids. Das lesen wir in Jesaja 9,5-6:
„Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. Groß ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich. Es wird durch Recht und Gerechtigkeit gefestigt und gestützt von nun an bis in Ewigkeit.“
Dabei geht es um den Thron Davids und sein Königreich, das ewig bleibt. Das war das große Thema des Herrn Jesus. Deshalb hat er drei Jahre lang mit seinen Jüngern geredet und gelehrt. Was war das Hauptthema? Er sprach immer wieder über das Königreich der Himmel. Das war ihm sehr wichtig, und sie mussten es verstehen.
Als Jesus auferstanden war und in den Himmel aufgefahren ist, verstanden die Jünger es. Ihnen wurde klar: Das Reich Gottes wird nicht auf der Erde errichtet, sondern im Himmel.
Heute haben viele Christen noch immer Schwierigkeiten damit. Sie suchen immer noch ein israelitisches Königreich auf der Erde. Manche meinen sogar, im Nahen Osten werde jetzt das Königreich aufgebaut. Doch das stimmt nicht. Dort wird politisch etwas getan, aber kein Königreich errichtet – weder ein himmlisches noch ein ewiges.
Abschlussappell zur Wachsamkeit und Verantwortung vor Gott
Jetzt zum Schluss also dieser Aufruf: Befleißigen wir uns, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Unglaubens und Ungehorsams falle. Denn das gehört dazu, bitte, Vers 12 gehört dazu, denn lebendig ist das Wort Gottes und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert. Es fährt durch bis zur Teilung der Seele und auch des Geistes, der Gelenke und auch des Markes, und es urteilt über Erwägungen und Vorstellungen des Herzens.
Und es ist kein Geschöpf unsichtbar vor ihm. Es ist alles bloß und aufgedeckt für seine Augen. Ihm schulden wir Rechenschaft.
Warum sollen wir fleißig sein, um in diese Ruhe einzugehen? Weil das Wort Gottes scharf ist, weil das Wort Gottes gilt. Gott hat früher geredet am Sinai und dann durch die Propheten auf vielerlei Weisen. Und jetzt hat er neu geredet, in dieser Endzeit, in den letzten Tagen, in dem Sohn. Dieses neue Reden Gottes ist genauso lebendig, wirksam und kräftig.
Gott hat neu geredet, und auf dieses Reden Gottes muss man achten. Deshalb haben wir umso mehr auf das zu achten, was geredet ist, weil das Wort Gottes lebendig, wirksam und kräftig, schärfer ist als jedes zweischneidige Schwert.
Also, ein zweischneidiges Schwert – was heißt das? Ein zweischneidiges Schwert hat vorne und hinten eine Schneide. Es gibt ja solche Schwerter, die haben nur vorne eine Schneide, wie ein Messer. Aber dieses ist vorne und hinten scharf. Wenn du mit so einem Schwert hineinstichst, schneidet es tief, tief, tief hinein.
Hier sagt er: Lebendig ist das Wort, es ist lebendig, weil Gott lebendig ist und es schafft Leben. Es ist wirksam, es hat Kraft, es bewirkt etwas. Es ist scharf, das heißt, wir müssen das Wort sehr, sehr ernst nehmen. Wenn Gott etwas sagt, dann ist das sein Schwert. Wenn Gott etwas sagt, dann müssen wir es ganz ernst nehmen.
Dieses Wort Gottes dringt durch und durch und durch. Es schneidet nicht nur, sondern es schneidet durch und deckt alles auf bis ins Tiefste, bis in die Seele hinein und auch bis in den Geist hinein. Es scheidet Seele von Seele und auch Geist von Geist.
Es heißt: Es fährt durch bis zur Teilung der Seele und auch des Geistes. Also nicht Seele von Geist wird geteilt, sondern die Seele von Seele. Das heißt, tief, tief, tief, tief in die Seele und tief, tief, tief, tief in den Geist hinein schneidet es hinein.
Er gebraucht hier ein Bild und sagt, das ist so, wie wenn man mit einem Schwert die Gelenke zerschneidet. Ein Gelenk, da sind mehrere Knochen, zwei, die werden verbunden durch ein Gelenk. Die Gelenke sind Bänder, und das sind Bänder und Muskeln. Dort wird alles auseinandergeschnitten zur Scheidung, also zur Teilung der Gelenke, ein Gelenk vom anderen.
Und die Knochen – wo ist denn das Knochenmark? In jedem Knochen gibt es Mark, nicht nur in der Wirbelsäule. Jeder Knochen hat einen inneren Teil, und das Innere des Knochens ist das Knochenmark dort drinnen. Stell dir vor, du hast ein Schwert und schneidest den Knochen auf, und das ganze Knochenmark wird aufgedeckt. So scharf ist Gottes Wort.
Es deckt alles auf, da bleibt nichts verborgen. Wenn wir uns dem Wort Gottes stellen, das heißt der Bibel, dann kann der Herr Dinge aufdecken, die ihm nicht gefallen. Und dann können wir uns reinigen lassen von dem, was ihm nicht gefällt in der Seele und im Geist.
Die Seele hat zu tun mit unserem Empfinden, der Geist hat zu tun mit unserem Denken und unserem Gewissen. Seele und Geist – das Seelische hängt ein bisschen zusammen mit dem Körper. Man spricht von Psychosomatik: Psyche heißt Seele, Soma heißt Leib. Es gibt so eine Art Überschneidung zwischen Leib und Innerem des Menschen. Das ist ein seelischer Bereich.
Wenn das krank ist, dann wird nicht nur die Seele krank, sondern auch der Leib. Das weiß man in der Medizin. Die Seele hat mit Gefühlen zu tun, und das wird alles aufgedeckt. Der Geist hat mit unserem Denken, unserem Wollen und unseren Entscheidungen zu tun. Auch das wird alles aufgedeckt.
Wir wollen, dass das Wort Gottes tief hinein kann, so dass wir so denken wie Gott, so entscheiden wie Gott, so wollen wie Gott und auch so fühlen wie Gott in der Seele.
Es ist kein Geschöpf unsichtbar vor ihm. Es ist alles bloß und aufgedeckt für die Augen Gottes. Kein Versteckspiel, kein Davonlaufen. Ihm schulden wir Rechenschaft.
Das ist ein ganz wichtiger Gedanke, und dem schließen wir heute. Wir müssen uns daran erinnern: Wir sind vor Gott verantwortlich für unser Denken, für unser Wollen, für unser ganzes Gewissen und auch für unsere Gefühle.
Wir sollen lernen, so zu empfinden, wie Gott empfindet. Wenn Gott sagt, das ist schamlos, dann sollten wir uns schämen. Wenn die Menschen schamlos sind, dann schämen sie sich nicht mehr. Wir sollten uns aber für gewisse Dinge schämen.
Wenn Gott sagt, das ist schändlich, dann sollten wir uns schämen. Heute gehen die Leute halb nackt herum und schämen sich nicht mehr. Sie denken nicht mehr wie Gott. Wir sollen wieder anfangen, so zu denken wie Gott, so zu empfinden wie Gott, so zu wollen wie Gott und so zu entscheiden wie Gott.
Ihm schulden wir Rechenschaft. Also nichts vor uns verstecken. Wir sollen uns nicht vor Gott verstecken, und wir sollen uns auch nicht vor uns selber verstecken.
Es gibt Leute, die verstecken sich vor sich selber. Sie wollen sich nicht der Wahrheit stellen, verstecken sich vor der Wahrheit und wollen die Wahrheit über sich selber nicht wissen. Sie täuschen sich darüber hinweg.
Das war jetzt ziemlich lang, aber sehr wichtig, Kapitel 4, sehr, sehr wichtig. Beten wir zum Schluss und stehen wir dazu auf.