
Ist es euch gut? Ich finde, es ist immer ein unfassbar großer Segen, wenn wir als Geschwister zusammenkommen können – besonders, wenn wir mehr als zwei oder drei sind. Jesus sagt: Wenn sich zwei oder drei in seinem Namen versammeln, dann ist er mitten unter ihnen. Wie viel mehr gilt das wohl für tausend?
Ich bin Jesus sehr dankbar, dass ich heute bei euch sein darf. Ich komme ja selbst nicht weit weg von hier. Es ist witzig, dass Tobi der Beauftragte für die Leute im Nahen Osten ist. Vielleicht ist das der Grund, warum er heute die Session leitet.
Wie man an meinem Nachnamen vielleicht sieht – Christian Almasud – bin ich in Stuttgart geboren und aufgewachsen. Meine Eltern stammen ursprünglich aus Damaskus. Wie Tobi schon gesagt hat, habe ich das Privileg, Jesus auf Social Media und in Gemeinden auf der ganzen Welt zu verkündigen.
Das ist für mich ein Stück Gnade, ein großer Segen. Es ist das Werk von Jesus Christus. Es hat nichts mit mir zu tun, nichts mit dem, was ich kann oder nicht kann. Es hängt einzig und allein davon ab, wer Jesus Christus ist.
Falls ihr hierher gekommen seid und erwartet, dass ich euch etwas Besonderes geben kann, außer Jesus Christus, muss ich euch enttäuschen. Ich habe euch nichts anderes zu geben als Jesus Christus. Denn er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, wie es in Johannes 14,6 heißt.
Ein Thema, das immer wieder auftaucht – auch in meinem eigenen Leben – und bei dem wir häufig den Überblick verlieren, ist die Frage: Sind wir Follower oder Nachfolger Jesu Christi? Auf den ersten Blick scheint es dasselbe zu sein. Follower sind Nachfolger und Nachfolger sind Follower – das ist einfach nur Englisch und Deutsch.
Doch der Unterschied ist gewaltig. Ich habe mal Google gefragt, was die Definition von Follower ist, und Google beschreibt einen Follower anders als einen Nachfolger. Ein Follower ist nicht dasselbe wie ein Nachfolger.
Laut Google ist ein Follower meist passiv und folgt einem bestimmten Kanal, um von diesem Kanal etwas zu erhalten. Wie viele in der Kirche sind genau das? Wir gehen in die Kirche und erwarten, dass der Lobpreis großartig sein wird, damit wir etwas davon mitnehmen können. Wenn der Lobpreis nicht das Niveau eines Endlevel-Konzerts erreicht, sind wir enttäuscht. Oder wenn nicht der richtige Sänger oder die richtige Sängerin singt, sind wir enttäuscht, weil wir nicht das bekommen haben, was wir erwartet haben.
Wenn ein Prediger eine Botschaft hält, in der zu wenig Geschichten oder zu wenige Witze enthalten sind und man zu wenig gelacht hat, sind wir ebenfalls enttäuscht. Wir haben nicht das erhalten, was wir erwartet haben.
Und was macht ein Follower, wenn er nicht das bekommt, was er erwartet? Er deabonniert den Kanal, er entfolgt. Häufig ist es in der Kirche genauso: Wenn uns etwas missfällt, wenn etwas nicht so ist, wie wir es erwarten, wenn etwas uns nicht gut tut, dann deabonnieren wir, dann gehen wir, dann lassen wir es nicht mit uns weitermachen.
Bitte verstehe mich nicht falsch: Wenn in einer Gemeinde Irrlehre betrieben wird, wenn nicht mehr das Wort Gottes gelehrt wird, dann sollten wir die Ersten sein, die das ansprechen. Wir sollten die Ersten sein, die sagen, dass es nicht so ist, wie Gott es gewollt hat. Denn wir haben nichts anderes zu geben als sein Wort.
Sein Wort – hey Leute, ich sage euch: Mein Leben hat sich radikal verändert, als das Wort Gottes nicht mehr der Kuchen am Sonntag war, den ich mir ab und zu gegönnt habe, sondern mein täglich Brot. Sein Wort ist das, was Leben verändert, weil es lebendig ist. Es ist kein Buch wie jedes andere. Es ist nicht im Ansatz vergleichbar mit den Büchern der Welt, sondern von Gott gegeben.
Seine Weisheit und seine Wahrheit finden wir in diesem Buch wieder. Wenn du ein gutes Leben leben möchtest, führt kein anderer Weg an den Prinzipien und Wahrheiten der Bibel vorbei.
Ein gutes Leben ist aber kein leichtes Leben. Wenn wir Jesus ernsthaft nachfolgen, kann es immer noch heißen, dass wir schwierige Dinge erleiden. Jesus ist das beste Beispiel. Kein anderer ist den Weg Gottes so gerade gelaufen, ohne Fehler und ohne Sünde, wie Jesus Christus. Aber sein Leben war keinesfalls leicht – es war ein gutes Leben.
Und ein leichtes Leben ist ganz, ganz häufig ein schreckliches Leben. Wir sind nicht dazu berufen, ein leichtes Leben zu führen, sondern ein gutes Leben.
Ihr habt gerade Zeugnisse von Missionaren gehört, die in der Welt unterwegs waren. Lasst mich euch sagen: Sie haben mit Sicherheit kein leichtes Leben, aber sie führen ein gutes.
Ich hatte selbst im letzten Jahr das Privileg, drei Wochen in Afrika zu missionieren. Jesus hat einfach die Türen geöffnet. Ich habe mich nie irgendwo beworben, sondern der Heilige Geist hat mich dorthin geführt. In den drei Wochen in Afrika war ich zwei Wochen in Madagaskar.
Bevor ich nach Madagaskar kam, kannte ich das Land nur von den Pinguinen und dem Film. Das Lustige war: Der Missionar, der mich begleitete, hieß Julien. Da dachte ich gleich an King Julien aus dem Film. Es war wirklich eine spannende Zeit.
Vor allem haben wir dort Gefängnisministry gemacht und im Busch gepredigt. Jedes Mal, bevor wir zu einem Gefängnis kamen, sagten die Wärter zu uns: „Hey, schön, dass ihr da seid, richtig gut, dass ihr da seid. Passt nur auf, fasst die Leute nicht zu sehr an, hier ist die Pest ausgebrochen.“ Ich dachte nur: „Bitte was, Freunde?“
Wir sind von der Hauptstadt in den Süden geflogen mit so einer Blechschüssel. Gott sei Dank war ich so müde, dass ich den Flug verschlafen habe. Als wir am Flughafen ankamen, war das kein Flughafen, wie wir uns einen Flughafen vorstellen. Es waren drei Dächer und ein Gepäckband.
Als wir den Koffer genommen hatten und aus dem Flughafen rausgehen wollten, stand eine Dame da und gab uns Desinfektionsmittel. Ich dachte: „Ah, nice!“ und habe mir die Hände eingerieben. Die Langzeitmissionarin, die mit ihrem Ehemann schon seit zehn Jahren dort lebt, sagte zu mir: „Christian, weißt du, warum sie uns Desinfektionsmittel geben?“ Ich fragte: „Warum?“ Sie antwortete: „Weil im Nachbarort Cholera ausgebrochen ist.“ Ich dachte: „Ah, okay, cool.“
So ging es weiter von einem Gefängnis zum nächsten. Dann sagten sie: „Hey, schön, dass ihr da seid, hier ist die Krätze ausgebrochen. Geht nicht zu sehr in den körperlichen Kontakt mit den Leuten.“ Oder als wir im Busch predigten, sagte der Missionar zu mir: „Hey Christian, pass auf, dass dich keine Mücke sticht. Hier bekommst du mit Sicherheit Malaria.“ Ich fragte: „Okay, wie soll ich aufpassen, dass mich keine Mücke sticht?“
Zum allerersten Mal in meinem Leben habe ich jeden Abend, bevor ich schlafen ging, auf meinen Knien um mein Leben gebetet. Das war kein Witz. Ich war jedes Mal auf meinen Knien und habe gebetet: „Jesus, bitte, lass diese Geschichte hier nicht enden. Bitte Jesus, bewahre mein Leben.“
Die Zeit dort war nicht leicht, sie war schwierig, aber sie war eine gute Zeit. So ist es vielleicht auch in der Ehe. Die Ehe ist mit Sicherheit nicht die leichteste Form der Beziehung. Aber wenn man sie führt, ausgerichtet auf Jesus Christus, ist sie die beste Form der Beziehung.
So ist es häufig im Leben. Als Adam und Eva im Garten Eden waren, heißt es, die Frucht war schön in ihrer Gestalt. Das ist oft der Weg des Teufels.
Wenn wir denken, der Teufel habe rote Haut, zwei Hörner und sehe hässlich und schrecklich aus, dann haben wir ein falsches Bild von ihm. Der Teufel erscheint in der Gestalt unserer größten Wünsche, als das Schönste auf der Welt. Er verführt uns so, dass wir von Gott wegkommen.
Vielleicht ist der Teufel das Mädchen oder der Junge, nach dem du dich immer gesehnt hast. Doch er oder sie führt dich weit, weit weg von Jesus Christus. Jesus ist das ultimative Gute, das einzig Wahre. Wenn wir Jesus verlieren, haben wir alles verloren – egal, was wir gewonnen haben.
Jesus Christus sagt selbst: Was nützt es dir, die Welt zu gewinnen, aber deine Seele zu verlieren?
Sind wir Follower oder Nachfolger? Wisst ihr, was ein Nachfolger ist? Ein Nachfolger ist eine Person, die jemandes Arbeit, Aufgabe oder Amt übernimmt. Das ist die Definition eines Nachfolgers.
Sind wir bereit, wie Jesus Christus selbst zu sagen: Ich möchte in seine Fußstapfen treten – das, was Jesus vorgelebt hat, das, was er getan hat, das, was er erlitten hat? Oder sagen wir: Nein, ich lebe lieber ein bequemes deutsches Christsein, bei dem ich jeden Sonntag oder jeden zweiten Sonntag – je nachdem, wie ich mich fühle und wie lange der Samstagabend war – in die Kirche gehe. Dann habe ich hier auch irgendwo meine Aufgaben und vielleicht gebe ich sogar meinen Zehnten. Damit habe ich meine Aufgaben erledigt.
Doch von Montag bis Samstag hat Gott nichts mit mir zu tun. Lobpreismusik höre ich in der Kirche, aber niemals im Auto oder wo auch immer ich bin.
Dann lass mich dir sagen: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr hoch, dass du ein Follower bist und kein Nachfolger.
Als Nachfolger sind wir dazu berufen, am Leiden von Jesus Christus teilzuhaben.
Vor kurzem habe ich etwas gelesen, das ich sehr erstaunlich fand. Die Überschrift des Textes lautete: „Mitleid ist eine christliche Erfindung.“ Früher, bei den Griechen und Römern, wurden Menschen mit Krankheiten, Behinderungen oder Einschränkungen, die nicht in das Gesellschaftsbild passten, als Ausgestoßene betrachtet. Man sagte sogar, diese Menschen seien von den Göttern verflucht.
Erst als der christliche Glaube Realität wurde und man begann zu sagen: „Hey, wir achten auf die Kleinsten, wir folgen dem Wort Gottes, wir folgen dem, was Jesus Christus gesagt hat: ‚Was ihr dem Geringsten meiner getan habt, habt ihr mir getan‘“, erst dann entstand in der Gesellschaft eine neue Haltung. Es wurden Krankenhäuser für diejenigen gebaut, die sich keine medizinische Versorgung leisten konnten. Schulen wurden eingerichtet für jene, die zuvor keinen Zugang zu Bildung hatten. Plötzlich entstand eine Gesellschaft, die die Kleinsten wahrnahm. Das ist eine christliche Erfindung.
Gregor Gysi, ehemaliger Parteivorsitzender der Linken, einer der wohl gottlosesten Parteien in der Bundesregierung Deutschlands, sagte selbst: „Ich glaube nicht an einen Gott, aber ich fürchte mich vor einer Gesellschaft, die nicht an einen Gott glaubt.“ Der Grund, warum Europa christlich ist, warum wir sagen, wir leben in einem christlichen Abendland, und warum wir Dinge wie Schulen für jedermann oder Krankenhäuser genießen, ist maßgeblich an das Wort Gottes und die Prinzipien der Schrift gebunden.
Wisst ihr, dass die westliche Gesellschaft die erste Gesellschaft in der Geschichte der Menschheit war, in der Frauen nicht die Sklaven von Männern waren? Woran liegt das? Ich habe einmal ein Buch von Vishal Mangalwadi gelesen. Er ist ein indischer Autor und schrieb ein Buch darüber, wie die Bibel die Welt schuf, in der wir heute leben. Er erwähnte, dass einer der großen Gründe, warum Frauen gerade im christlichen Europa frei geworden sind, darin liegt, dass in keiner anderen Gesellschaft, Kultur oder Religion die Monogamie so gepredigt wird wie im christlichen Glauben.
Monogamie bedeutet: ein Ehemann und eine Ehefrau bis an das Lebensende. Nur weil Frauen diese Sicherheit hatten – selbst wenn sie sagten: „Ich habe andere Sichtweisen“ – konnte der Ehemann nicht einfach gehen und sie allein zurücklassen. Wir leben in einem Segen, und wir wissen oft nicht, woher dieser Segen kommt.
Ein ganz, ganz großer Teil des Segens, in dem wir heute leben, und ein großer Teil der Freiheit, die wir hier genießen, stammt direkt aus der Schrift, direkt aus dem Wort Gottes. Und wisst ihr, dieses Wort kam nach Europa nicht als eine zeitgenössische Lehre, nicht mit Blumen und einem roten Teppich, der ausgerollt wurde. Der christliche Glaube in Europa ist maßgeblich denen zu verdanken, die ihr Leben für die christliche Botschaft hingegeben haben – so wie Jesus Christus sein Leben für die Kirche hingegeben hat.
In den letzten Monaten hatte ich den Eindruck, dass der Heilige Geist mich immer mehr in die Kirchengeschichte führt. Die Kirchengeschichte ist voller erstaunlicher Männer und Frauen, die ihr Leben wirklich für das Evangelium hingegeben haben.
Eine dieser Frauen war Agnes von Rom. Sie lebte Ende des zweiten Jahrhunderts nach Christus in Rom. Agnes hatte eine Begegnung mit Jesus Christus, gab ihr Leben ihm hin und sagte: „Jesus Christus ist mein Bräutigam, ich möchte niemanden sonst heiraten.“
Als sie älter wurde, kamen viele Kaufleute zu ihr und baten um ihre Hand. Sie lehnte alle Anträge ab. Einer der Männer war so verletzt durch ihre Zurückweisung, dass er zur Stadt ging und berichtete: „Dieses Mädchen ist Christin.“
Daraufhin wurde Agnes vor Gericht gebracht und man forderte sie auf, öffentlich zu bekennen, dass sie nicht mehr an Jesus Christus glaubt. Sie antwortete: „Nein, das werde ich nicht tun.“
Daraufhin sperrte man sie in ein Bordell und sagte zu ihr: „Hier verlierst du jetzt deine Reinheit.“ Laut Überlieferung wurden Männer, die sich ihr näherten, geblendet oder konnten sie nicht einmal anfassen.
Schließlich wurde Agnes öffentlich enthauptet. Vielleicht denkst du jetzt: „Dieses Mädchen, keine Ahnung, wie alt sie war. Ich bin noch zu jung, um mein Leben so Jesus Christus zu geben, egal was andere sagen.“ Doch laut Überlieferungen war Agnes erst dreizehn Jahre alt.
Auf diesen Schultern baut das christliche Europa. Es war nicht die zeitgenössische Lehre, die sagte: „Hey, du kannst deinen Glauben haben, ich meinen, und irgendwie glauben wir alle an denselben Gott.“ Nein, hier waren Menschen, die klar und deutlich sagten: „Ich glaube an Jesus Christus. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Das ist eine exklusive Botschaft, die keinen Raum für einen anderen Weg, eine andere Wahrheit oder ein anderes Leben lässt.
Wisst ihr, was die Christen damals im alten Rom so verfolgt hat? Damals gab es viele Götter und viele Menschen, die sagten: „Das ist ein Gott“ und „Jenesein Gott“. Die Christen jedoch waren die einzigen, die behaupteten, es gibt nur einen einzigen Gott. Und sein Name ist Jesus Christus.
Das brachte die Christen in Feindschaft mit dem römischen Reich, weil sie exklusiv waren. Sie sagten: Es gibt keinen anderen Gott, es gibt keinen anderen Weg.
Heute ist es ganz ähnlich. Allerdings wird nicht mehr das Wort „Gott“ verwendet, sondern das Wort „Wahrheit“. Du hast deine Wahrheit, ich habe meine Wahrheit, wir alle haben, jeder hat seine eigene Wahrheit. Aber wenn wir ernsthaft an Jesus Christus glauben, dann glauben wir an eine einzige Wahrheit, und sein Name ist Jesus Christus.
Das ist der Grund, warum meine Mission unter der Botschaft steht: Wahrheit in einer wahrheitsarmen Generation. Wann ist eine Generation wahrheitsarm? Wenn Jesus in dieser Generation klein gemacht wird.
Lasst mich euch sagen: All das, wonach diese Gesellschaft sich sehnt – wahre Liebe, wahre Annahme, wahrer Frieden – ist bei niemand anderem zu finden als bei Jesus Christus.
Wenn wir sagen, wir sind Nachfolger von Jesus Christus, dann übernehmen wir seine Arbeit, seine Aufgaben und sein Amt. Jesus hatte viele Aufgaben und verschiedene Bereiche seiner Arbeit. Ich möchte mit euch heute nur einige wenige davon beleuchten.
Ein großer Punkt war, dass Jesus, der selbst Gott war und in Fleisch geworden ist, Gemeinschaft mit seinem Vater hatte. Ich glaube, ein wesentlicher Grund, warum wir in Gemeinden oft Glaubenskrisen erleben und den Fokus verlieren, obwohl wir regelmäßig in die Kirche gehen, ist, dass wir zu wenig Gemeinschaft mit Gott haben. Warum wir zu wenig Gemeinschaft mit ihm haben, ist meiner Ansicht nach entscheidend. Jesus selbst hat Gemeinschaft gesucht und gefunden.
In Lukas 5,16 heißt es: „Jesus aber zog sich zurück und war in einsamen Gegenden und betete.“ Wenn ihr die Bibel habt, könnt ihr gerne an dieser Stelle nachschlagen. Es ist so wertvoll, dass wir Veranstaltungen haben, bei denen wir zusammenkommen. Aber wenn die Worte, die wir an solchen Tagen hören, nichts anderes sind als Regentropfen, die auf ein Dach fallen und dann vergehen, wie viel Sinn hat das, was wir tun?
Es ist so wertvoll, dass wir das, was wir hören, wirklich aufnehmen, es prüfen und das Gute bewahren. Lukas 5,16 beschreibt, dass Jesus sich zurückzog, obwohl eine große Volksmenge vor ihm stand. Er hatte gepredigt, und die Leute kamen. Die meisten kamen jedoch nicht aus den richtigen Gründen. Viele wollten geheilt werden, etwas bekommen oder ein Wunder erleben.
Aber in der Bibel finden wir immer wieder, dass viele Menschen, die von Gott berührt wurden, die von Jesus Christus berührt oder geheilt wurden, danach nicht mehr zu Jesus Christus zurückkamen. Vielleicht bist du hier und hattest einmal eine Begegnung mit Jesus. Du hast ein Erlebnis mit ihm gehabt, aber seitdem spielt er keine große Rolle mehr in deinem Leben.
Komm zu Jesus, weil er Gott ist, nicht nur, weil er dir etwas geben kann. Er hat dir alles am Kreuz von Golgatha gegeben. Jesus zog sich zurück und war in einsamen Gegenden und betete. Gerade in dieser schnellen Welt, in der wir leben, sind wir dazu berufen, in die Einsamkeit zu gehen, in die Stille zu kehren und wirklich auf den Knien zu beten.
Mein Leben hat sich radikal verändert. Mein Weg mit Jesus Christus hat sich so sehr verändert, seit ich angefangen habe, täglich die Bibel zu lesen und regelmäßig Zeit im Gebet zu verbringen. Ihr könnt so oft in die Kirche gehen, wie ihr wollt, so viele Predigten hören, wie ihr wollt – aber es ist etwas völlig anderes, wenn ihr mit dem Wort Gottes verbunden seid.
Wenn ihr sagt: „Heiliger Geist, offenbare mir die Schrift und hilf mir zu erkennen, wer Jesus Christus ist“, dann wird das Leben anders. Es ist so wichtig, dass wir eine wahre und echte Erkenntnis über Jesus Christus haben. Wir dürfen nicht den falschen Jesus Christus loben oder anbeten.
Christian, was meinst du mit dem falschen Jesus Christus?
Als Jesus auf einem Esel nach Jerusalem geritten ist, haben die Leute „Hosanna“ gerufen. Sie legten ihre Kleidung nieder und streuten Palmblätter oder etwas Ähnliches aus – ich weiß nicht genau, wie man das nennt. Das war ein symbolisches Zeichen, dass er ihr König ist.
Doch dieselben Leute riefen kurze Zeit später: „Kreuzige ihn!“ Woran lag das?
Als Jesus auf dem Esel einzog, priesen sie einen Jesus, der Befreier der Juden ist. Sie hatten die Geschichten gehört und vielleicht sogar mit eigenen Augen gesehen, dass Jesus Tote mit seinem Wort wieder zum Leben erweckt. Sie sahen, dass Jesus nur mit einem Wort den Sturm zum Schweigen bringen kann. Sie erlebten, wie Jesus mit einem Dankesgebet über fünftausend Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen ernährte.
All das erlebten sie und dachten deshalb wahrscheinlich: Jetzt ist die Zeit gekommen. Jetzt wird uns Jesus von den Römern befreien und das israelische Königreich wieder aufrichten. Deshalb riefen sie „Hosanna, Hosanna, Hosanna!“
Doch als er das nicht tat, wollten sie ihn tot sehen.
Wie sieht es bei uns aus? Welches Bild haben wir von Jesus? Wenn er nicht nach diesem Bild handelt, wenn die Schrift diesem Bild widerspricht: Sind wir dann bereit, unser Bild aufzuräumen? Oder sind wir diejenigen, die die Bibel, das Wort Gottes, „aufräumen“ wollen?
Lasst mich euch sagen: Die Leute, die „Kreuzige ihn!“ riefen, haben Jesus Christus in den Tod geführt. Aber die gute Botschaft ist, dass Jesus Christus den Tod und die Hölle besiegt hat, ewig lebt und für die, die an ihn glauben, das ewige Leben schenkt.
Doch wenn wir heute diejenigen sind, die Jesus kreuzigen, wenn wir sagen: „Diesen Jesus will ich nicht haben“, dann ist die schreckliche Botschaft, dass wir den Tod verdient haben.
Und das sind nicht meine Worte, sondern die Worte der Bibel.
Ich bin jemand, der den Frieden liebt. Es ist mir wichtig, im Frieden mit anderen Menschen zu leben. Deshalb würde ich euch niemals etwas sagen, nur um kontrovers zu sein oder um zu polarisieren.
Aber eine Sache ist mir ungeheuer wichtig: die Wahrheit. Denn die Wahrheit hat mich befreit. Ich gebe euch nichts anderes weiter als das, was mich befreit hat – nämlich die wahre Schrift und das wahre, ernsthafte Evangelium.
Ich möchte euch eine Sache sagen: Wenn Jesus Christus nicht der einzige Weg zum Vater ist, wenn er nicht der einzige Weg zum ewigen Leben ist, dann hätte er nicht auf so qualvolle Weise am Kreuz sterben müssen.
Jesus Christus hat selbst im Garten Gethsemane gebetet: „Vater, wenn es einen anderen Weg gibt, dann nimm diesen Kelch von mir. Aber nicht mein Wille, sondern dein Wille soll geschehen.“
Es gab, es gibt und es wird niemals einen anderen Weg geben als das Werk von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha.
Der zweite Punkt, den Jesus hatte, ist ein Leben in Heiligkeit. In Hebräer 7,26 heißt es: „Denn ein solcher hoher Priester passte auch zu uns: heilig, sündlos, unbefleckt, abgesondert von den Sündern, höher als die Himmel geworden.“ Der Hebräerbrief ist eines meiner liebsten Bücher der Bibel. Wenn ihr die Bibel in einer zusammengefassten Version lesen wollt, dann lest den Hebräerbrief. Er ist wunderbar.
Jesus Christus hat ein perfektes, sündloses und heiliges Leben geführt. Nun, Christian, wir können niemals ein sündloses Leben führen, wie es Jesus getan hat, und das ist richtig. Auch wenn wir in Jesus befreit sind und der Heilige Geist in uns lebt, sind wir immer noch in diesem gefallenen Fleisch, in diesem gefallenen Körper, in dem wir leben.
Eine ganz wichtige Frage ist: Welchen Anspruch haben wir? Haben wir den Anspruch, heilig zu leben? Einmal habe ich in einer Stadt in Deutschland gepredigt. Danach kam ein junger Mann zu mir und sagte: „Boah, Christian, ich bin dir ehrlich, ich bin schon seit Jahren abhängig von Pornografie und komme einfach nicht davon los. Egal, wie viel ich bete oder was ich mache, ich schaffe es nicht, lange davon wegzukommen.“
Ich habe ihm gesagt, dass es noch wichtiger ist, den Kampf gegen die Sünde nicht aufzugeben, als sofort von der Sünde wegzukommen. Es ist so wichtig, dass wir, selbst wenn Dinge in unserem Leben sind, nicht aufhören zu kämpfen. Vielleicht schaffst du es nicht, mit dem Lästern aufzuhören, oder mit anderen Dingen. Ich möchte hier nicht sagen, dass wir unser ganzes Leben lang in der Sünde leben müssen. Im Gegenteil: Ich habe viele Zeugnisse und Erlebnisse von Menschen gehört, die von Dingen befreit wurden, die sie seit ihrer Kindheit geplagt haben.
Unser Gott ist ein Befreier, und Jesus Christus sagt deutlich: „Wenn der Sohn euch frei macht, dann seid ihr wirklich frei.“ Aber was ich sagen möchte, ist, dass es so essentiell wichtig ist, die Sünde nicht zu relativieren oder zu normalisieren. Wenn wir sagen: „Jeder trinkt am Wochenende ein bisschen zu viel“, oder „Jeder Junge in meinem Alter ist abhängig von Pornografie“, oder „Jedes Mädchen in meinem Alter lästert ein bisschen zu viel“, dann hat der Teufel in diesem Moment gewonnen.
Wenn wir die Sünde relativieren, relativieren wir das Werk von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha. Wir dürfen nicht aufhören, den Anspruch der Heiligkeit zu haben. Gleichzeitig müssen wir wissen, dass unsere Heiligkeit nichts mit dem zu tun hat, was wir tun. Wir sind heilig, weil Gott uns geheiligt hat. Wir sind nicht durch unsere Werke heilig, sondern durch das Werk von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha.
Dadurch sind wir geheiligt, dadurch sind wir befreit, und wir haben die Identität eines Königskindes. Paulus schreibt in seinen Briefen immer wieder, dass wir dazu berufen sind, gemäß unserer Identität in Jesus Christus zu wandeln. Deine Identität ist, dass du eine Königstochter bist, deine Identität ist, dass du ein Königssohn bist.
Dementsprechend darfst du leben. Das ist die richtige Reaktion. Dementsprechend darfst du segnen, dementsprechend darfst du reden, dementsprechend darfst du dich kleiden. Und dementsprechend darfst du der Sünde gegenübertreten und sagen: „Du bist kein Teil von mir.“
Das ist mir so wichtig: Deine Sünden sind nicht deine Identität. Dort, wo du vielleicht noch in Gefangenschaft lebst, das ist nicht deine Identität. Deine Identität ist in Jesus Christus – ein Leben in Heiligkeit.
Der nächste Punkt, den Jesus so deutlich gelebt hat und der meiner Meinung nach besonders wichtig ist, betrifft einen großen Teil seiner Aufgabe: Jesus Christus kam, um die Verlorenen zu suchen und zu finden.
In Lukas 19,10 heißt es: „Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ Wenn du schon lange in der Kirche bist, weißt du vielleicht, dass es häufig so ist, dass wir eine Begegnung mit Jesus Christus haben. Jesus ist vieles: Er ist unser Freund und unser Herr. Jesus Christus ist derjenige, der unsere Füße wäscht, und er ist zugleich unser König. Jesus ist unser Opferlamm, aber auch der Löwe von Juda. Jesus ist vieles.
Oftmals ist es so, dass Jesus bei vielen Menschen an erster Stelle als Therapeut steht, wenn sie anfangen, eine ernsthafte Beziehung zu ihm zu führen. In Psalm 147,3 heißt es: „Er heilt die, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ Das ist wichtig, aber es ist auch problematisch, wenn wir an diesem Punkt stehen bleiben.
Wenn ein Kind geboren wird, ist es in großer Abhängigkeit von seiner Mutter. Diese Abhängigkeit ist anfangs völlig normal. Aber es wäre schlimm, wenn das Kind auch mit 32 Jahren noch genauso abhängig wäre wie als Säugling. Ähnlich ist es, wenn wir in Jesus Christus wiedergeboren sind. Am Anfang ist es völlig in Ordnung, wenn Jesus unser Therapeut ist, unsere Mutter, die uns behütet, bewahrt und beschützt.
Doch es wäre schrecklich, wenn wir an diesem Punkt stehen bleiben. Wir sind dazu berufen, Jesus nachzufolgen und sein Amt zu übernehmen. Wir sollen sagen: „Jesus, ich möchte dir ähnlicher werden. Ich möchte Menschen so sehen, wie du sie siehst.“
Vielleicht fällt es manchen hier schwer, Menschen mit der Liebe zu begegnen, mit der Jesus ihnen begegnen würde. In Epheser 6 heißt es: „Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten und Mächte der Finsternis, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben.“
Unser Kampf richtet sich nicht gegen Personen wie Robert Habeck, Ali Zwiedel, Friedrich Merz oder Wladimir Putin. Wir sind dazu berufen, diesen Menschen in Liebe zu begegnen. Auch im Jahr 2025, wenn einige Steuererhöhungen auf uns zukommen, sind wir berufen, den Menschen in Liebe zu begegnen und dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist.
Wenn wir mit dem Heiligen Geist leben, ist eine seiner großen Aufgaben, uns zu heiligen und uns darauf aufmerksam zu machen, wie wir Jesus noch ähnlicher werden können. Ich erinnere mich an meinen Werkstattbesuch bei einem albanischen Freund, der mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen ist. Er folgt mir sogar auf Instagram, und wir sprechen immer wieder über Jesus Christus, wenn ich mein Auto zu ihm bringe.
Wir hatten oft gesagt: „Komm, Bruder, ohne Rechnung, ganz entspannt.“ Doch eines Tages hat mir der Heilige Geist gesagt: „Christian, gib dem Kaiser, was des Kaisers ist.“ Ich bemerkte, dass ich in diesem Bereich meines Lebens einen blinden Fleck hatte. Also bin ich zu ihm gegangen und sagte: „Hey, wir machen das mit Rechnung.“ Er fragte: „Bist du dir sicher? Das kostet zweihundert Euro mehr.“ Ich antwortete: „Warte, okay, doch.“
Der Weg mit Jesus Christus ist nicht immer so, dass man sich fühlt wie ein Krieger, bei dem alles fantastisch läuft. Oftmals ist es so, dass man sein Fleisch verleugnen muss und sagt: „Okay, ich laufe nach den Prinzipien Gottes, egal wie schwer mir das fällt oder wie viel es mich kostet.“ Der Lohn dafür ist um ein Vielfaches größer.
Der vorletzte Punkt, den ich mit uns besprechen möchte, betrifft einen großen Teil des Amtes und der Aufgabe von Jesus Christus. In Matthäus 26,2 spricht Jesus klar und deutlich darüber, was es bedeutet, ihm nachzufolgen. Dort heißt es: „Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passa ist, und der Sohn des Menschen wird überliefert, um gekreuzigt zu werden.“
Die wesentliche Aufgabe von Jesus Christus war nicht, wie jeder von uns einfach zu leben, sondern er kam auf diese Welt, um zu sterben. In Vers 24 heißt es: „Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach.“
Wir sind dazu berufen, das Kreuz von Jesus Christus aufzunehmen. Doch was bedeutet das Kreuz von Jesus Christus? Es bedeutet, ein Anstoß zu sein. Wenn in dir die Tendenz besteht, immer allen Menschen um dich herum gefallen zu wollen, wenn dir hauptsächlich wichtig ist, dass dich alle mögen, dann bist du ein Sklave der Menschen um dich herum. Du bist nicht frei.
Das Kreuz von Jesus Christus bedeutet, auf sein Recht zu verzichten. Jesus hatte jedes Recht, nicht ans Kreuz von Golgatha zu gehen. Er hatte jedes Recht, nicht verurteilt zu werden, denn Jesus Christus war ohne Sünde. In der Bibel heißt es: Der, der ohne Sünde war, wurde zur Sünde; der, der keine Sünde kannte, wurde zur Sünde gemacht.
Er legte sein Recht nieder im Namen des Willens Gottes. Das Kreuz bedeutet, den Willen Gottes über unseren eigenen Willen zu stellen – egal, was das bedeutet. Auch wenn es heißt, dass du deine Freunde verlassen musst, die dich immer wieder zum Trinken bringen. Auch wenn es bedeutet, dass du die Leute verlassen musst, die dich immer wieder zum Kiffen bringen. Auch wenn es bedeutet, dass du all das hinter dir lassen musst und erst einmal eine Zeit lang einsam bist.
Vor einiger Zeit habe ich eine Entscheidung getroffen, bei der ich mir selbst gesagt habe: Lieber bin ich allein mit Jesus Christus als in Gemeinschaft ohne ihn. Jesus Christus war bereit, allein am Kreuz zu sein. Er war bereit, alles hinzugeben.
Sind wir im gleichen Maß bereit, dieses Kreuz auf uns zu nehmen? Sind wir im gleichen Maß bereit zu leiden? Sind wir im gleichen Maß bereit, allein zu sein?
In seinem dreijährigen Dienst gab es eine Zeit, in der er einer der beliebtesten, vielleicht sogar der beliebteste Mann im ganzen Land war. Wisst ihr, wenn du ein Verbrecher warst, dein Leben lang, und dann am Kreuz verurteilt wirst, ist das eine Sache. Aber wenn du der beliebteste Mann im Land warst und plötzlich zum Verbrecher des Landes erklärt wirst, während das Volk schreit: „Kreuzige ihn!“ – und lieber einen Vergewaltiger, Dieb und Mörder, Barabbas, freigelassen sehen als Jesus Christus, der keine Sünde kannte – dann ist das eine enorme Last, die auf Jesus Christus menschlich im Herzen lag.
Doch er war bereit, diesen Weg zu gehen.
Das Wunderschöne an der Geschichte des christlichen Glaubens ist: Sie endet nicht am Kreuz von Golgatha. Sie endet im leeren Grab. Und das ist die letzte Aufgabe von Jesus Christus: den Tod zu besiegen.
In Markus 12,27 heißt es deutlich: Er ist nicht der Gott der Toten, sondern der Gott der Lebenden. Unser Gott ist kein Gott der Toten, sondern ein Gott der Lebenden, denn unser Gott lebt.
Das Leben ist das Wunderschöne am Glauben an Jesus Christus. Auch wenn es heißt, dass wir in dieser Welt viel Leiden erleiden werden – für das wahre Evangelium, für den wahren Glauben an Jesus Christus, für einen kompromisslosen Glauben – haben wir dennoch die Zuversicht.
Paulus schreibt ebenfalls: Die Leiden, die wir hier jetzt erleiden, sind nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit, die uns erwartet.
Stellt euch vor, ich frage euch: Seid ihr bereit, jetzt Schulden in Höhe von einer Million Euro aufzunehmen? So ziemlich jeder würde sagen: „Ah, lieber nicht, machen wir lieber nicht.“ Aber was ist, wenn ich euch sage, dass ihr, wenn ihr diese Schulden aufnehmt, später einen Gewinn in Höhe von 100 Millionen Euro erhalten werdet? Dann wäre, glaube ich, so ziemlich jeder von uns bereit, diese Schulden für eine gewisse Zeit aufzunehmen.
Und so ähnlich – nicht ganz, aber ähnlich – ist es im Lauf mit Jesus Christus. In dem Moment, in dem wir sagen: „Hey Jesus, ich bin bereit, mein Leben hinzugeben, so wie du dein Leben hingelegt hast. Ich bin bereit zu leiden, so wie du gelitten hast. Ich bin bereit, diesen Weg zu gehen, so wie du es getan hast. Ich bin bereit, Menschen zu lieben, für die ich eigentlich keine Liebe empfinde, so wie du es getan hast.“ Jesus Christus, ich bin bereit, mir ein Vorbild an dem zu nehmen, was du gesagt hast und was du erlitten hast.
Dann werden wir sehen, dass auch wir auferstehen werden. Dass auch wir, dass auch der Tod uns nichts anhaben wird, dass wir den Tod nicht schmecken werden. In 1. Korinther 15 heißt es: „Tod, wo ist dein Stachel? Tod, wo ist dein Sieg?“ Jesus Christus hat dem Tod den Sieg geraubt. Und diese Herrlichkeit und diese Freiheit haben wir in ihm.
Bist du ein Follower oder bist du ein Nachfolger Jesu Christi? Bist du jemand, der sagt: „Okay, mein Lieblingshighlighter in der Bibel ist ein schwarzer Edding? Und das, was mir nicht gefällt, streiche ich einfach weg.“ Oder bist du jemand, der kompromisslos sagt: „Das, was in der Bibel steht, möchte ich verstehen, ich möchte es begreifen, auch wenn ich im Moment denke: ‚Hey, das kann doch eigentlich nicht sein.‘“
Wenn ich die Bibel lese und Vers für Vers betrachte, frage ich nach jedem Vers wirklich den Heiligen Geist: „Was ist der tiefere Sinn dieses Verses?“ Wenn ich über Verse stolpere, bei denen ich im ersten Moment denke: „Oh, das widerspricht irgendwie meinem Gottesbild“, dann ist meine erste Reaktion nicht: „Okay, dann verwerfe ich das.“ Sondern meine erste Reaktion ist: „Okay, was ist der Kontext? Wie kann man das verstehen? Was bedeutet das im tieferen Sinne?“
Denn die Wege des Herrn sind höher als unsere Wege.
Wir werden gleich in den Lobkreis gehen. Ich möchte die Band einladen, nach vorne zu kommen, und wir werden ein Lied singen – höher, richtig? Genau.
Und genau das ist der Sinn im Leben mit Jesus Christus: Wir sagen, Jesus, deine Wahrheiten, deine Weisheiten, deine Führung sind höher als meine Wahrheiten. Sie sind höher als das, was ich für richtig halte. Jesus, du bist mein Herr und mein König. Dir gehört mein ganzes Leben. So wie meine Brüder und Schwestern mir vorausgegangen sind und ihr Leben für dich hingegeben haben, möchte auch ich vorangehen und mein Leben für dich hingeben.
Vor zwei Jahren war ich zum allerersten Mal in meinem Leben in Rom. Ich liebe die Geschichte. Wir sind zum Kolosseum gegangen, und ich weiß nicht, ob ihr das auch macht, aber wenn ich an alten Gebäuden bin, fasse ich sofort die Wände an. Ich denke mir dann: Boah, dieser Stein war schon vor zweitausend Jahren da – verrückt.
Als ich an diesem Kolosseum stand und die Steine berührte, hatte ich einen Gedanken: Genau hinter diesen Mauern sind meine Brüder und Schwestern für Jesus Christus gestorben. Sie wurden von Löwen gerissen, sie wurden bei lebendigem Leib in Flammen gesetzt – alles für den Glauben an Jesus Christus.
Das sind die Schultern, auf denen wir stehen. Das sind die Menschen, die maßgeblich dafür verantwortlich sind, dass wir uns heute in so großer Zahl treffen können, ohne Angst vor Verfolgung haben zu müssen. Und sie waren alles andere als Follower. Keiner von ihnen hat aufgehört, Jesus nachzufolgen, als es schwierig wurde. Jeder von ihnen war ein Nachfolger.
Nachfolger Jesu Christi zu sein bedeutet, bis in den Tod zu gehen – und darüber hinaus. Denn das Wunderschöne an Jesus Christus ist: Es endet nicht im Tod, sondern fängt dort erst an.
Ich lade euch ein, aufzustehen. Wir werden gleich ins Gebet gehen und dann in den Lobpreis. Ich bin ein großer Freund davon, im Lobpreis zu stehen. Denn wenn der König kommt, dann steht das Volk auf.
Jesus Christus, ich danke dir für den heutigen Tag. Ich danke dir für dein Wort und deine Botschaft, Jesus Christus.
Ich danke dir für deine Wahrheit, für deinen Weg und deine Reinheit, Herr. Ich danke dir, Jesus, dass wir in dir alles haben, was wir brauchen – und noch mehr.
Ich danke dir, Vater im Himmel, dass du derjenige bist, zu dem wir schauen dürfen. Ich danke dir, Jesus Christus, dass du uns vorausgegangen bist.
Ich danke dir, dass wir lieben können, weil du uns zuerst geliebt hast, Herr. Von ganzem Herzen danke ich dir, dass deine Wege höher sind als unsere Pläne – in deinem mächtigen Namen, Jesus Christus. Amen.