Vor ein paar Wochen habe ich eine E-Mail von unserer Homepage gelesen. Ich bekomme das alles gar nicht mehr ganz zusammen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob die Frau, die das geschrieben hat, wirklich die Wahrheit sagt oder ob das nur ihre sehr subjektive Sicht ist.
Sie schrieb, dass sie viel mit Christen zu tun hatte. Offenbar lebt sie mit einigen Christen in einem Mehrfamilienhaus zusammen. Sie macht diese Christen dafür verantwortlich, dass ihr Leben zerstört ist. Zwanzig Jahre lang quält sie sich damit herum, dass ihr Leben durch Lügen und Anfeindungen kaputtgemacht wurde. Es wurde nichts repariert, keine Schuld beglichen, und sie trägt seit zwanzig Jahren Schulden in Höhe von zigtausend Mark, die sie durch das Verschulden anderer bekommen hat.
Die Frage stellt sich: Stimmt es wirklich, dass wenn Menschen das Leben anderer zerstören, man das mit einem Gebet ungeschehen machen kann? Dass sie einfach einmal beten: „Herr, vergib mir“, und dann so in den Himmel kommen, als wäre nichts gewesen? Ist das wirklich wahr? Ist das gerecht?
Das ist eine schwierige Frage. Ist es gerecht, dass Menschen, die offensichtlich Sünder sind und anderen Menschen Schaden zugefügt haben, einfach so in Gottes Himmel kommen? Ist Gott gerecht?
Der Jude sagt: Das ist doch nicht gerecht! Diese Heiden kommen in den Himmel. Ich habe mein ganzes Leben lang versucht, das Gesetz meiner Väter und Großväter zu halten, mit seinen Tausenden von Vorschriften. Wir haben es an unsere Kinder weitergegeben, die es in der Schule auswendig lernen mussten.
Und dann kommt plötzlich jemand und sagt: Nein, die Heiden können jetzt auch gerettet werden. Sie bringen ihnen eine Botschaft, die sie Evangelium nennen. Die Heiden bekehren sich, und jetzt können sie einfach kostenlos in den Himmel kommen.
Das ist doch nicht gerecht! Wir waren doch immer das Volk Gottes!
Der Heide sagt: Das ist doch nicht gerecht! Warum werde ich hier verurteilt? Vor dem Thron Gottes? Ich wusste doch überhaupt nichts. Ich hatte keine Ahnung von diesen Gesetzen, von diesen Geboten Gottes. Die haben doch nur die Juden bekommen. Das ist doch unfair! Ansonsten hätte ich mich doch daran gehalten, wenn ich es gewusst hätte!
Gottes Gerechtigkeit im Heilsplan hinterfragen
Das Thema heute lautet: Handelt Gott wirklich gerecht, gerade in seinem Heilsplan? Wir befinden uns im Kern des Römerbriefs.
Der Abschnitt ist kurz, weil er eine der Kernpassagen des Römerbriefs darstellt – zumindest der ersten fünf Kapitel. Danach kommen noch andere Aspekte hinzu. Doch dieser Gedankengang zieht sich durch die ersten fünf bis sechs Kapitel. Hier finden sich einfach Kernaussagen, zu denen wir heute kommen.
Diese Aussagen müssen wir wirklich verstehen, auch wenn sie manchmal etwas theoretisch wirken. Aber genau das ist reines Evangelium. Paulus erklärt uns hier, wie wir gerettet werden.
Bevor wir zum Text kommen, möchte ich mit euch ein Stück zurückgehen und einige Punkte aus Römer Kapitel 1 wiederholen. Paulus setzt hier an etwas an, das wir bereits gelesen haben.
Wenn ihr hier lest: „Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, Gottes Gerechtigkeit aber durch den Glauben an Jesus Christus, gegen alle und auf alle, die da glauben“, dann sollte bei euch ein Licht angehen. Ihr müsst denken: Das habe ich doch schon einmal gelesen. Ganz ähnlich, oder? Gerhard hat dazu schon einmal etwas gesagt. Und als ich den Römerbrief schon einmal gelesen habe, stand das auch noch einmal an anderer Stelle.
Ja, in Kapitel 1, Verse 16 und 17 sagt Paulus: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart, aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.“
Damals, als wir über Römer 1 gesprochen haben, habe ich ein wenig dazu gesagt, was es für mich bedeutet, dass Gottes Gerechtigkeit im Evangelium offenbar wird. Und wie schon ein Lateiner sagte – ich habe den lateinischen Satz zwar vergessen, aber die deutsche Übersetzung lautet: „Wiederholung ist der beste Lehrer.“ Deshalb wiederholen wir es jetzt: Gottes Gerechtigkeit wird im Evangelium sichtbar.
Die Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes im Evangelium
Erstens, weil er Sünde und Verbrechen nicht einfach unter den Tisch kehrt. Das Evangelium schließt ein, dass für jede Sünde ein hoher Preis bezahlt worden ist. Sünden werden nicht einfach ignoriert. Gott hat nicht gesagt: Irgendwann im Lauf der Geschichte, oh, die Maßstäbe, die ich habe, sind eigentlich viel zu streng. So bleibt mein Himmel ja total leer. Wir müssen die Latte senken. Also Leute, die weniger als dreimal in der Woche lügen, die muss ich jetzt wohl in den Himmel lassen, oder?
Nein, das Evangelium Gottes zeigt, dass Gott seinen Maßstab aufrechterhält. Er macht keine Kompromisse. Darin wird deutlich, dass Gott gerecht ist und gerecht bleibt.
Das Evangelium macht außerdem klar, dass Gott den Weg der Errettung so konzipiert hat, dass prinzipiell jeder eine Chance hat. Er hat es nicht so gemacht, dass nur irgendwelche intellektuellen Größen das verstehen können. Du brauchst mindestens Abitur für den Himmel? Du brauchst Abitur für die Uni, aber nicht für den Himmel. Gott ist fair. Gott ist gerecht in dem Sinne, dass er jedem dieses Angebot der Rettung macht.
Das Evangelium zeigt, dass Gott gerecht ist, indem er unparteiisch ist. Darauf werden wir heute in diesem Text zurückkommen, und wir sind eigentlich auch schon in den Kapiteln dazwischen darauf eingegangen. Gott ist unparteiisch. Gott ist nicht einfach für ein Volk und gegen die anderen. Gott ist nicht in seinem Herzen nur Israelit, und darum haben die Israeliten eine viel bessere Chance, in den Himmel zu kommen als alle anderen Menschen. Gott hat sein Evangelium so gestaltet, dass es für alle gilt.
Es war schwierig, in der Zeit, als dieser Brief geschrieben wurde, für die Juden zu akzeptieren, dass Gott unparteiisch ist. Aber hier steht es: „Oder ist Gott der Gott der Juden allein, nicht auch der Nationen? Ja, auch der Nationen, weil er ein einziger Gott ist.“
Und das Letzte: Das Evangelium zeigt Gottes Gerechtigkeit, weil er auf Vertrauen reagiert. Das war dieses Beispiel, wenn ein Kind zu einem Erwachsenen, zum Vater, zur Mutter oder zu einem anderen Erwachsenen wirklich volles Vertrauen hat. Wenn dieser Erwachsene das Kind ausnutzt oder sitzen lässt, empfinden wir das als ungerecht. Es ist ungerecht, das Vertrauen eines Menschen zu enttäuschen, der in jemanden investiert hat.
Gott hat sein Evangelium sehr stark mit diesem Vertrauen verknüpft – mit Menschen, die ihm wirklich vertrauen. Denn Glauben ist eigentlich nichts anderes, als jemandem voll und ganz zu vertrauen, sich jemandem hundertprozentig anzuvertrauen. Gott reagiert auf Vertrauen, auf kindliches Vertrauen.
Okay, Gottes Gerechtigkeit ist offenbar geworden. Was stand zwischen Kapitel 1, Vers 17 und Kapitel 3, Vers 21?
Die Offenbarung von Gottes Zorn und die Notwendigkeit des Evangeliums
Römer 1,18: Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.
In den Kapiteln 1,18 bis 3,20 hat Paulus sehr ausführlich dargestellt, was Gott vom Menschen hält und warum ein Evangelium, eine triumphale Botschaft, notwendig ist. Wir haben gesehen, dass Gottes Zorn wirklich über der ganzen Menschheit schwebt – über ihrem Zustand, ihrem Verhalten, ihrem Wesen und ihren Herzen. „Schweben“ ist dabei vielleicht ein unpassender Ausdruck; vielmehr ist Gottes Zorn über alle Menschen gerichtet.
Warum ist das so? Paulus hat es uns sehr ausführlich beschrieben. Zuerst zeigt er uns den Menschen, der sich befreit fühlt – befreit von den Zwängen seiner Religion. Dieser Mensch hat seine Freiheit entdeckt, etwa in der Aufklärung seiner Zeit, und erkannt, dass er leben kann, wie er will. Das beschreibt Römer 1: Ein Mensch, der lebt, wie er will, der sich entschieden hat, Gott beiseitezuschieben, obwohl er Gott hätte erkennen können.
Dieser Mensch hat sich Götzen gemacht, sichtbar oder unsichtbar. Letztlich lebt er, wie erwähnt, in sexueller Perversion und moralischer sowie gesellschaftlicher Perversion. Er befriedigt seine Begierden und Bedürfnisse und geht notfalls über Leichen. Über diesen befreiten Menschen schwebt Gottes Zorn.
Doch Gottes Zorn ist nicht nur über den befreiten Menschen. In Kapitel 2 sehen wir, dass Gottes Zorn auch über den moralischen Menschen ist. Wer sind diese Menschen? Es sind Menschen, die aus irgendeinem Grund die Auswüchse, wie sie in Kapitel 1 beschrieben sind, verurteilen. Sie sagen: „Nein, so darf man nicht leben! Wir müssen anders leben, wir müssen anders miteinander umgehen.“
In Kapitel 2 steht nicht, woher sie ihren Maßstab nehmen. Manche nehmen ihn aus ihrer Philosophie oder ihrem praktischen Denken und sagen: „Wenn alle so leben, geht die Gesellschaft unter.“ Man kann mit etwas Verstand zu moralischen Maßstäben kommen. Andere beziehen ihre Maßstäbe aus ihrer Religion, vielleicht aus ihrem „Christentum“ in Anführungszeichen, oder aus dem Gesetz.
Auf jeden Fall sind es Menschen, die diese Auswüchse verurteilen. Aber Paulus sagt: Ihr häuft euch Zorn auf, weil ihr verurteilt. Doch in anderer, feinerer Form, weniger offensichtlich, tut ihr im Grunde genau die gleichen Dinge. Und wisst ihr, was am schlimmsten ist? Ihr seid selbstgerecht.
Gott macht euch ein Angebot, aber ihr wollt es nicht annehmen. Stattdessen streitet ihr, diskutiert und fühlt euch überlegen. In Wirklichkeit tut ihr genau die gleichen Dinge und häuft euch durch eure Selbstgerechtigkeit und Ablehnung des Angebots Gottes seinen Zorn auf.
So steht Gottes Zorn über dem befreiten Menschen, über dem moralischen Menschen und auch über dem religiösen Menschen. Dabei meine ich nicht in erster Linie den Formalisten, den wir bereits erwähnt haben.
In Kapitel 3 sehen wir den Menschen, der meint, er gehöre zu Gott, weil er zu einem bestimmten Volk, einer bestimmten Gruppe oder Kirche gehört. Wenn ich Jude bin, gehöre ich auch zu Gott – glaubt ihr das wirklich? Glaubt ihr, ihr könnt leben, wie ihr wollt, und müsst nur einen Beschneidungsschein vorweisen, und schon gehört ihr zu Gott?
Nein, sagt Paulus. Letztlich lebt ihr genauso wie der Moralist oder der befreite Mensch. Und ihr werdet genauso wenig in den Himmel kommen, nur weil ihr einen solchen Schein habt.
Dann sagt Paulus in Kapitel 3, und das lese ich jetzt noch einmal vor, weil wir damit sehr nahe an das Thema kommen, das wir heute betrachten werden: Römer 3,9-10.
Die universelle Schuld und das Scheitern des Gesetzes
Doch im Neuen Testament, in der zweiten Hälfte, haben wir sowohl Juden als auch Griechen zuvor beschuldigt, dass sie alle unter der Sünde stehen. Wie geschrieben steht: „Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist, da ist keiner, der Gott sucht; alle sind abgewichen; sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.“
Gott sagt, dass niemand in seinen Augen wirklich ein guter Mensch ist. Bei den Menschen in Römer 1 wäre keiner von uns auf die Idee gekommen, dass es ein guter Mensch ist. Aber Gott sagt das auch über diejenigen in Kapitel 2 und Kapitel 3. Es gibt keinen, der wirklich Gutes tut, wenn man ihn durchleuchtet und seine Herzensmotive auf die Waage legt. Keiner tut Gottes Willen.
Die letzten Verse, die wir beim letzten Mal betrachtet haben, sind Römer 3,19: „Wir wissen aber, dass alles, was das Gesetz sagt, denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder im Mund verstopft werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei.“
Darum wird aus Gesetzeswerken kein Fleisch vor Gott gerechtfertigt werden, denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Paulus sagt, das Letzte, was Gott noch getan hat, um es deutlich zu machen, ist, dass er einem bestimmten Volk ein Gesetz gegeben hat. So wurde klar, was im Herzen des Menschen ist.
Das Gesetz ist jetzt nur zur Verurteilung da, weil niemand den Maßstab des Gesetzes erfüllt hat. Und niemand, ihr Leute, ihr könnt noch so stolz sein auf das Gesetz, ihr Juden, wird durch dieses Gesetz gerettet werden. Das Gesetz verurteilt euch nur noch mehr.
So sind wir jetzt wieder an dem Punkt, an dem wir heute stehen. Was wird Gott jetzt tun?
Die Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes durch Glauben
Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. Gottes Gerechtigkeit aber wird durch den Glauben an Jesus Christus gegen alle und auf alle, die da glauben, wirksam.
In diesem Abschnitt geht es um zwei Worte. Es geht noch um verschiedene andere Dinge, aber zwei Worte tauchen immer wieder in unterschiedlicher Form auf. Das eine dieser Worte ist Gerechtigkeit. Ich habe bereits in meiner Einleitung gesagt, dass das heute das Thema ist: die Gerechtigkeit Gottes. Das andere Wort ist Glauben.
Gott stand vor der Entscheidung, und wie ich am Anfang gesagt habe, musste er sich überlegen: Will ich einen leeren Himmel haben? Wenn er keinen leeren Himmel haben wollte, dann musste er einen Weg finden, Menschen auf gerechte Weise zu retten. Dieser Weg war offensichtlich nicht das Gesetz.
Er musste einen Weg finden, der außerhalb und abseits vom Gesetz lag. Abseits davon, dass er den Menschen einfach nur sagt, was er von ihnen erwartet. Das hatte nicht funktioniert. Und er wusste vorher, dass es nicht funktionieren würde; es war auch gar nicht sein Ziel.
Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden. Ja, sie ist irgendwie bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. Im Alten Testament gab es die Opfer, und es war irgendwie bezeugt, dass es eine Gerechtigkeit Gottes geben wird. Es gibt eine Gerechtigkeit Gottes, die abseits davon besteht, dass ich alles richtig gemacht habe. Es ist eine Gerechtigkeit, die durch Glauben kommt, die wir durch den Glauben an diesen Retter, Jesus Christus, empfangen.
Gott wird gerecht sein gegen alle und wird die gerecht machen, denen er eine Gerechtigkeit schenkt, die glauben. Aber wie macht Gott das? Darum geht es jetzt in den nächsten Versen, die wir uns sehr genau anschauen müssen.
Wie macht Gott das? Was hat Gott sich überlegt? Im größten Teil ist hier die unrevidierte Elberfelder Übersetzung verwendet, an manchen Stellen ist es meine eigene Übersetzung. In manchen Passagen war ich nicht ganz zufrieden und habe versucht, bestimmte Aspekte hervorzuheben.
Paulus sagt noch einmal: Es ist kein Unterschied, alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes. Ihr könnt euch, wenn ihr zuhause seid, mit dem Arbeitsblatt in der Hand Gedanken darüber machen, was eigentlich die Herrlichkeit Gottes ist.
Aber irgendwie ist es zumindest auch die Gegenwart Gottes und die zukünftige Herrlichkeit Gottes. Ich meine, es ist auch so, dass wir nicht so sind, wie wir eigentlich sein sollten, als Ebenbild Gottes.
Ganz banal verstanden: Alle haben gesündigt und können nicht in den Himmel kommen, weil der Himmel erfüllt ist von Gottes Herrlichkeit. Sie erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes. Alle haben gesündigt und können mit Gott keine lebendige Gemeinschaft haben, weil man, wenn man mit Gott Gemeinschaft hat, in den Kreis seiner Herrlichkeit kommt. Und das geht nicht, sagt Paulus.
Die Menschen erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und es ist kein Unterschied. Es gibt nur einen Weg, nämlich umsonst gerechtfertigt zu werden. Nein, wir werden nicht umsonst gerechtfertigt im Sinne von vergeblich, sondern wir werden kostenlos gerechtfertigt. Es kostet nichts, es ist nicht vergeblich. Das Wort „umsonst“ ist hier etwas missverständlich. Früher dachte ich immer, wieso ist es vergeblich, gerechtfertigt zu werden? Aber so ist es nicht gemeint. Wir werden kostenlos gerechtfertigt.
Jetzt habe ich euch das gesagt, und wir schauen uns das Ganze bis hierhin an. Ich glaube, ihr werdet in keiner Übersetzung diesen Satz so finden: „Wir werden umsonst gerechtfertigt in seiner Gnade.“ Das steht nicht als eigenes Wort im Griechischen, es ist einfach nur ein Dativ. Im Deutschen muss man das irgendwie übersetzen mit „durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist, welchen Gott dargestellt hat zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben.“
Jetzt steht wieder ein Dativ, wie bei „in seiner Gnade“, nur diesmal mitten im ausgeschriebenen „in seinem Blut“. Ich glaube nicht, dass der Schreiber hier meint, wie es in den meisten Übersetzungen steht, dass wir an sein Blut glauben. Das legt die griechische Konstruktion nicht nahe. Wir werden erlöst in seinem Blut.
Wenn man Satzteile, die ähnlich sind, zusammenstellt, gibt es zwei Paare von Ausdrücken, die sich gegenüberstehen: Wir werden umsonst gerechtfertigt, erstens in seiner Gnade und zweitens in seinem Blut. Das ist wichtig, denn das hat etwas mit der Gerechtigkeit Gottes zu tun.
Erstens ist es Gnade. Gnade bedeutet einfach: Ich habe ein Vergehen begangen. Die oberste Instanz, bei der ich Berufung einlegen konnte, also vernünftige Gerichte, hat mich verurteilt. In Amerika zum Tode, hier zu lebenslänglich. Dann sammle ich Unterschriften, und jemand schreibt selbst ein Gnadengesuch an den Bundespräsidenten oder in Amerika an den Präsidenten.
Der Verurteilte sagt: „Meine Güte, der arme Kerl, der hat eine Frau, die packt das allein nicht, der hat zwei Buben, die bringen die ja um. Den müssen wir begnadigen, dann kann er lebenslang im Knast bleiben.“ Dann schreibt der Präsident einfach eine Begnadigung.
So ist natürlich unsere Lösung: Sie ist aus Gnade. Sie ist einfach ein Geschenk, wir haben gar nichts dafür getan. Aber wenn das die einzige Seite der Medaille wäre, dann gäbe es ein Problem mit der Gerechtigkeit Gottes. Wenn Gott einfach ein paar Leuten unterschreiben würde: „Na gut, dann lasse ich die halt frei.“ Es ist Gnade, aber Gnade ist nicht alles. Unsere Lösung ist in seinem Blut.
Leute, wir sind gerettet aus Gnade, aber wir sind gerettet mit Blut. Es war ein Mensch auf dieser Erde, der wirklich gerecht war und einfach in den Himmel hätte zurückkehren können zu Gott. Aber er hat sich dem Richter gestellt und gesagt: „Nein, bringt mich um.“
Es wurde jemandem gesagt, es sei leicht zu sündigen, aber es war nicht leicht, für Sünde zu bezahlen. Gott hat sich die Rettung von Menschen nicht einfach gemacht. Wie ich am Anfang gesagt habe, hat er nicht einfach die Latte ein Stück tiefergelegt und gesagt: „Na ja, ich bin halt gnädig, ich lasse doch ein paar rein.“
Nein, wir sind gerettet aus Gnade, aber wir sind gerettet mit Blut. Nicht mit Blut, weil sich jemand den Finger geschnitten hat, nicht mit Blut, weil jemand ausgepeitscht worden ist und sein Rücken aufgeplatzt ist und ein bisschen Blut geflossen ist. Nicht mit Blut, weil jemand einen Weg gegangen ist für dich und mich und auf eine Mine getreten ist und ein Bein verloren hat.
Nein, mit Blut, weil sich jemand für dich hat umbringen lassen. Es war nicht leicht, für Sünde zu bezahlen, aber Gott hat darauf bestanden, dass für Sünde bezahlt wird. Es ist Gnade und Blut.
Das andere Paar ist: Wir sind gerechtfertigt in Gnade durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist. Das ist die Seite Gottes. Gott hat eine Erlösung sich ausgedacht. Gott hat seinen Sohn geschickt, Jesus hat sich umbringen lassen.
Auf der einen Seite hat Gott alles getan, aber das ist nicht alles. Wenn es nur darauf ankäme, würden alle Leute in den Himmel kommen. Das ist nicht das, was die Bibel sagt.
Wir sind erlöst durch die Erlösung, wir sind gerechtfertigt durch die Erlösung, aber wir sind auch gerechtfertigt durch Glauben. Ohne unseren praktischen Glauben, ohne dass wir das im Vertrauen wirklich annehmen, dass wir sagen: „Okay, Gott, ich vertraue dir, nicht mehr mein Maßstab von Gerechtigkeit, sondern deiner.“
Das Werk Gottes und unser Vertrauen, unser Glaube, unsere letzten Endes Hingabe an Gott im Vertrauen gehören zusammen. Es gibt keine Errettung ohne das andere. Gerechtfertigt aus Gnade und mit Blut, gerechtfertigt durch Erlösung in Christus Jesus und durch Glauben.
Diese Dinge gehören zusammen. Im Zentrum steht Christus Jesus, welchen Gott dargestellt hat zu einem, ja, und jetzt wird es eigentlich schwierig, zu einem Sühneort.
Aber es ist dasselbe Wort, das in der uralten griechischen Übersetzung des Alten Testaments verwendet wird für diesen Gnadenstuhl, für diesen Deckel der Bundeslade. Das war damals der Sühneort. Dort hat Jesus diesen Sühneort gemacht, zu diesem Deckel der Bundeslade, wo einmal im Jahr Blut gesprengt wurde.
Gott sagte: „Ich wohne über diesem Deckel, von hier aus regiere ich mein Volk, von hier aus bin ich in der Mitte meines Volkes.“ Dieses Blut war zwischen ihm und den Tafeln des Gesetzes, die in dieser Lade lagen.
Jesus ist dieser Ort. Er ist das Opfer und er ist der Ort, wo unsere Sünden gesühnt und bezahlt worden sind. Gott hat ihn dazu gemacht. Er ist die Bezahlung und gleichzeitig der, durch den diese Bezahlung nie vergessen wird.
Wenn du zu Gott kommen willst, in einem Bild des Alten Testaments gesprochen, dann musst du kommen mit Glauben im Herzen und Blut in der Hand. So sind die Priester in das Heiligtum gegangen, mit Glauben, mit Vertrauen zu Gott im Herzen und mit der Schale mit Blut dieses Opfers in der Hand.
Sie sind gekommen und haben gesagt: „Ich komme nicht in Selbstgerechtigkeit, ich komme im Vertrauen darauf, dass du mich kommen lässt. Und ich komme mit dem Zeugnis, dass es ein Opfer gibt, dass dein Sohn für mich gestorben ist.“ So komme ich zu dir, und anders würde ich es nicht wagen.
Was bedeutet es, dass Gott Jesus zu einem Sühneort, zu einem Gnadenstuhl für uns gemacht hat, sodass wir so Gott nahen können? Ja, das ist Gottes Plan der Erlösung – mit Gnade und mit Blut, mit seinem Werk und mit unserem Glauben, und mit einem Herrn, der unsere Sühne ist und uns Gnade bringt.
Und was ist jetzt mit der Gerechtigkeit Gottes? Dieser Weg der Erlösung macht deutlich, dass Gott gerecht ist. Zuerst einmal zeigt er, dass Gott im Alten Testament gerecht war.
Überlegen wir mal: Im Alten Testament hat Gott wirklich mit Abraham gesprochen und mit David, er hat diese Priester zu sich kommen lassen. Und wisst ihr, die kamen einfach bloß mit irgendwelchem Blut von irgendwelchen Ochsen und Bullen und Schafen.
Ist das gerecht? Ja, sagt Paulus, jetzt hat sich erwiesen, dass das gerecht war. Wenn Jesus nie gestorben wäre in der Geschichte, wenn Jesus nicht gekommen wäre, dann wäre das ein Unsinn gewesen.
An einer anderen Stelle steht: Wie kann Blut von Böcken und Ziegen Sünde wegnehmen? Ich war in einer Tierschlacht. Warum soll ich zu Gott kommen können? Aber Paulus sagt, jetzt hat sich bewiesen, dass es gerecht war von Gott, sie zu sich kommen zu lassen.
Denn es kam einer, der für sie bezahlt hat. Jesus hat am Kreuz für die Sünden von Abraham bezahlt, für die Sünden von Aaron, für die Sünden von David, von Elija und von Mose. Er hat dafür bezahlt. Und es war nicht leicht, für ihre Sünden zu bezahlen.
Darum war es gerecht von Gott, dass sie zu ihm kommen konnten. Und hier steht – das kriege ich gleich – und hier kommt der zweite Punkt:
Auch jetzt zeigt es die Gerechtigkeit Gottes, und es zeigt sie so viel deutlicher, weil jetzt Gott den rechtfertigt, der wirklich sein Vertrauen auf Jesus setzt.
Jetzt sind es Menschen, die schon wissen, dass Jesus für sie gestorben ist. Man kann nicht sagen: „Na ja, die Leute im Alten Testament hatten irgendwie so eine verschwommene Vorstellung, wer weiß, was die geglaubt haben.“
Nein, jetzt sieht man: Da ist jemand, der ergreift, dass Jesus für mich gestorben ist. Er sagt: „Ja, ich weiß, dass ich das nötig habe, ich weiß, dass ich den Tod verdient habe.“ Das ergreift er.
Und Paulus sagt: Ja, jetzt ist doch wirklich offensichtlich, dass es gerecht ist von Gott, solche Menschen zu retten, die sein Opfer annehmen.
Mein Vater hat seinen eigenen Sohn gegeben, und Menschen sagen: „Ja, das will ich, daran will ich glauben.“ Offensichtlich zeigt es, dass Gott gerecht ist, wenn er darauf reagiert.
Die Rechtfertigung durch Glauben und das Ausschliessen von Ruhm
Das ist wirklich interessant, zumindest ein bisschen interessant. Ich habe hier vorne etwas in Klammern geschrieben. Im Griechischen gibt es eigentlich zwei verschiedene Worte für „zu“ oder „zur“. Das sieht man im Deutschen nicht so gut.
Das erste Wort drückt aus, dass es in eine Richtung geht. Zum Beispiel: Ich steige jeden Nachmittag oder frühen Abend in einen Zug nach Oberroden. Oder, wenn ihr wollt, es steht so in ihrem Fahrplan, steige ich in einen Zug nach Dudenhofen. Das ist dasselbe – ich fahre noch ein Stück weiter, also in diese Richtung.
Dieses Opfer zeigt irgendwie diese Richtung an: Gott ist offensichtlich gerecht, wenn er die Menschen aus dem Alten Testament rettet. Es scheint gerecht zu sein, es geht in diese Richtung.
Aber an dieser zweiten Stelle, wo Menschen Jesus wirklich kennengelernt haben und an ihn glauben, sagt Paulus: Nein, das geht nicht nur in die Richtung nach Dudenhofen. Es geht genau in die Friedberger Straße 38, genau bis zu diesem Ziel.
Jetzt sieht man hundertprozentig die Gerechtigkeit Gottes, wenn er Menschen rettet. Vorher konnte man es nur ahnen, es ging in die Richtung. Aber jetzt sieht man es ganz klar: Gott hat sich wirklich einen gerechten Plan ausgedacht, wie er Menschen retten kann. Sie müssen an dieses Opfer glauben, das er selbst gebracht hat.
Gott musste einen Weg wählen, der abseits vom Gesetz liegt. Er hat einen Weg gewählt, auf dem wir aus Gnade und durch das Blut gerettet werden. Er tut das Werk, und wir müssen daran glauben.
Wenn man das genau betrachtet, zeigt sich, dass Gott wirklich einen gerechten Weg gefunden hat – gegen alle Einwände von Menschen, die man bringen könnte. Was Gott sich ausgedacht hat, darf nicht infrage gestellt werden.
Er rechtfertigt den, der durch den Glauben an Jesus lebt. Rechtfertigen heißt: Gott sagt, du weißt, du hast dich noch nicht groß geändert, und so wie du bist, bist du nicht gerecht. Aber jemand hat für dich bezahlt. Deshalb behandelt Gott dich jetzt wie jemanden, der völlig freigesprochen ist, der vor dem Gesetz gerechtfertigt ist. Die Strafe ist abgebüßt, und du bist frei. Das heißt rechtfertigen.
Gott hat uns, wenn wir wirklich auf Jesus vertrauen, durch sein Opfer freigesprochen.
Ja, das ist schwierig. Ihr könnt euch im Hauskreis noch einmal Gedanken darüber machen. Der Hauskreis ist diesmal hauptsächlich Wiederholung – ausnahmsweise.
Die Frage nach Ruhm und die Rolle des Gesetzes
Wo ist der Ruhm? Zwei Fragen kommen hier noch auf, und ich möchte sie kurz mit euch behandeln, wenn ich noch etwas zeigen kann. Im Prinzip sind es zwei Fragen, die behandelt werden. Insgesamt sind es vier, aber die ersten beiden gehören hierher.
Wo ist der Ruhm? In Kapitel drei haben wir gelesen, dass die Juden sich gerühmt haben, Gottes Volk zu sein. Sie haben sich gerühmt: „Wir sind das Volk Gottes.“ Wow, und sie haben sich des Gesetzes gerühmt: „Wir haben die Maßstäbe Gottes.“ Wenn sie diese nicht halten, haben sie das beim Rühmen ein wenig vergessen. Aber sie hatten sie immerhin.
Jetzt stehen wir da – gar nichts. Wo bleibt denn jetzt unsere Sonderstellung? Was macht uns noch besonders gegenüber anderen Leuten? Paulus sagt: „Tut mir leid, der Ruhm ist ausgeschlossen worden.“ Oh, ja, durch welchen Maßstab denn? Durch den Maßstab der Werke? Ich meine, so wie Paulus in Kapitel zwei gesagt hat: Nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, sondern der, der es innerlich ist. Hat Gott jetzt gesagt, Volkszugehörigkeit zählt nicht mehr? Du musst auch gehorchen, und darum haben wir nichts mehr zu prüfen, weil wir so schlecht sind? Nein, sagt Paulus nicht mal das.
Der Ruhm ist ausgeschlossen worden nach dem Maßstab des Glaubens. Mit Werken hättet ihr vielleicht noch die Chance zu sagen: „Hey, wir sind noch ein bisschen besser als die anderen, wir haben doch noch was zum Angeben.“ Paulus sagt: „Nein, nein, weißt du, du musst im Glauben zu Gott kommen, genau wie jeder andere.“ Und das ist hart.
Irgendwann ist es hart, zuzugeben, dass man genauso verloren war und genauso gerettet werden muss wie jemand, der mir am Anfang in diesem Mail gesagt hat, der vielleicht, wenn es wirklich stimmt, das Leben meiner Familie in den letzten zwanzig Jahren zerstört hat. Dass du genauso gerettet werden musst wie er und genauso verloren warst.
Ich weiß noch den ersten größeren evangelistischen Bibelkreis, den ich über längere Zeit geleitet habe. Da war ein Kollege von mir dabei, wir haben das Johannesevangelium betrachtet, mit seiner damaligen Freundin und jetzigen Frau. Irgendwann im Laufe der Zeit, es waren noch ungefähr zwei Drittel vom Johannesevangelium übrig. Sie sind relativ stille Leute und haben meistens mehr zugehört, als wir geredet haben. Da hat er plötzlich gesagt: „Da platzt es so richtig aus mir heraus: Man kommt sich hier so vor, als würde man mit irgendeinem Verbrecher auf eine Stufe gestellt.“
Ja, der Ruhm ist ausgeschlossen – durch das Gesetz des Glaubens. Denn wir urteilen, wiederholt Paulus, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke. Oder ist Gott der Gott der Juden allein, nicht auch der Nationen? Ja, auch der Nationen. Er ist ein einziger Gott, der die Beschneidung aus Glauben und die Vorhaut durch den Glauben rechtfertigt.
Wenn du ein Jude bist, wenn du das Gesetz hast, wenn du irgendwelche Werke vorzuweisen hast – vielleicht Werke und Glauben –, heute sagt Paulus, wirst du nur aus deinem Glauben heraus gerechtfertigt. Wenn du Werke hast und Glauben, zählt nur dein Glaube. Denn wenn du keine Werke hast, wirst du eh durch den Glauben gerechtfertigt werden.
Wo ist der Ruhm? Er ist ausgeschlossen worden. Glaube ist kein Punkt, mit dem wir uns rühmen können. Es ist nur das einzig vernünftige Angebot, das wir bekommen haben: zu glauben. Da muss man wirklich nicht angeben.
Aber sie hatten noch eine zweite Frage: Hebt das jetzt das Gesetz auf? Ich meine, Gott hat gesagt, das Gesetz hat nichts genützt. Dann hat er es einfach in den Papierkorb geworfen und sich etwas ganz anderes ausgedacht? Nein, sagt Paulus, überhaupt nicht.
Das Gesetz wird bestätigt, denn das Gesetz hat gesagt, dass ihr alle Sünder seid. Und das Gesetz hat eigentlich gesagt, dass ihr ein Opfer braucht. Genau das hat Gott vollzogen. Er hat gesagt: „Ihr seid alle Sünder und ihr braucht ein Opfer.“ Wir bestätigen das Gesetz.
Dazu möchte ich euch heute die ersten zwei Verse von Kapitel fünf noch kurz zeigen. Wir werden darauf noch einmal eingehen, aber einfach, weil es direkt hier anschließt und dazu gehört.
Kapitel 5, Vers 1: „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben.“ Kommt euch das bekannt vor? „Und werden umsonst gerechtfertigt durch den Glauben an den Rechtfertiger, der des Glaubens an Jesus ist. Wir urteilen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, der die Beschneidung aus Glauben und die Vorhaut durch den Glauben rechtfertigen wird.“
Und jetzt sagt Paulus: „Da wir nun gerechtfertigt sind, da Gott uns freigesprochen hat, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir mittels des Glaubens auch Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen.“
Und jetzt kommt: „Wir rühmen uns.“ Oh, gerade hat Paulus gesagt, der Ruhm ist ausgeschlossen, oder? Oh, und jetzt haben wir doch einen Grund gefunden, uns zu rühmen.
Wir rühmen uns. Wir geben nicht mehr an, weil es unser Werk ist. Wir geben nicht an, weil wir etwas dazu beigetragen haben. Aber wir rühmen uns, wir freuen uns, wir versichern uns. Wir rühmen uns der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Weißt du noch? „Und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“, steht in Vers 23. Und jetzt rühmen wir uns der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.
Das ist so gewaltig: Menschen, die keine Chance hatten, jemals in Gottes Nähe zu kommen, ohne direkt zu sterben, sind gerechtfertigt worden aufgrund der Erlösung und wegen ihres Glaubens und Vertrauens in Gott. Und jetzt haben wir Frieden mit Gott.
Nicht mehr wird der Zorn Gottes offenbar über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen. Nein, wir haben Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus und rühmen uns der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.
Und in Vers 11 werden wir lesen, von Kapitel 5: „Wir rühmen uns Gottes, wir rühmen uns, dass wir wirklich zu Gott gehören, dass er unser Gott ist, dass wir sagen können: Das ist mein Gott.“
Da ist der Unterschied, den Gott gemacht hat – durch Gnade und durch Blut, durch seine Erlösung, durch unseren Glauben und weil er seinen Sohn zum Sühnopfer für uns gemacht hat.
