Letztes Mal bei der Doppeldecker-Crew:
„Hey, Sie, Sie haben was fallen lassen!“
„Entschuldigung! Also war das gar nicht dein Portemonnaie?“
„Genau, es war das von diesem Michael Wright mit den vielen Dollarscheinen.“
„Aber das ist kein echtes Geld, es sind Blüten.“
„Ich will hier raus! Hilfe!“
„Na dann lasst mich mal ran.“
„Hol mich hier raus!“
Und wir sitzen mitten in seinem Wohnzimmer fest. Da ist er wieder.
Am Montagmorgen sitzt Toni gähnend im Klassenzimmer und kann kaum die Augen aufhalten. Die Crew ist am gestrigen Abend nicht gerade früh schlafen gegangen, aber sie haben es geschafft: Ihr Bericht ist pünktlich abgeschickt worden, und sie dürfen weiterhin am Wettbewerb teilnehmen.
Trotzdem geht Toni ein Gedanke nicht aus dem Kopf.
„Hm, ich verstehe nicht, wer die Datei gelöscht haben soll. Vor allem warum?“
„Keine Ahnung, das habe ich mich auch schon gefragt. Ich habe die ganze Nacht wachgelegen und überlegt. Langsam frage ich mich wirklich, warum wir überhaupt bei dem Wettbewerb mitmachen.“
„Ja, ich weiß, was du meinst. Irgendwie geht immer wieder irgendwas schief. Erst muss Phil aussteigen, dann springt Jonas ab, wir geraten in Streit, wir vergessen den Bericht.“
„Oh, es läuft nicht so, wie es soll.“
„Und trotzdem finden wir für alles eine Lösung. Ich glaube, die harte Arbeit ist es wert.“
Wer redet am Montagmorgen schon über harte Arbeit? Guten Morgen, Lia! Hey, wie geht's? Na, und bei euch?
Sag mal, wo hast du Jonas gelassen? Ach, der hat wohl mal wieder Darmprobleme oder so. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass er sich vor dem Vokabeltest drückt. Erinnere mich bitte nicht daran. Ich habe kein bisschen gelernt.
Was, unsere Streberin lernt nicht? Wie kann das denn sein? Bist du mit den Granaten schon halb in Portugal oder was? Schön wär's. Unser Familienurlaub fällt vielleicht ins Wasser. Aber das ist ein anderes Thema.
Nein, ich habe das ganze Wochenende an diesem Bericht geschrieben.
Was denn für einen Bericht?
Ja, die Jury vom Filmwettbewerb hat uns informiert, dass wir den Bericht nicht abgeben müssen.
Guten Morgen, warum machen die ihre Musik nicht aus?
Ähm, Entschuldigung, was ist los? Könnt ihr eure Musik mal leiser machen?
Ähm, Entschuldigung, kannst du nicht einfach ein bisschen lauter reden? Alter, ihr könnt so nerven, du kannst nerven.
Lass gut sein, Lia.
Jungs! Hey, was soll das denn jetzt heißen?
Oh Mann, tut mir leid. Also, was war das jetzt für ein Bericht?
Erzähl ich dir später, Frau Berger ist da.
Och nee!
Dieser Vokabeltest von Frau Berger ist einer, für den Marie lieber gelernt hätte. Trotzdem kann sie bei der Hälfte der Wörter etwas hinschreiben. Bei den anderen Begriffen muss sie raten.
Toni legt seinen Stift nach einer Minute weg. Er hat ihn nur für seinen Namen und das Datum gebraucht. Als er aufblickt, bemerkt er einen Zettel auf seinem Tisch. Wo kam der her? Unbemerkt lässt Toni ihn in seiner Federtasche verschwinden und blickt sich um. Niemand beachtet ihn.
Er faltet den Zettel langsam und vorsichtig auf, bis er ihn lesen kann. In krakeligen Buchstaben wurde eine Nachricht notiert: „Steigt aus dem Wettbewerb aus oder ihr bereut es, Loser! Oder ihr bereut es, Loser, zu hundert Prozent.“
Das war das sicher Finn Luca und seine Jungs. Ich bin mir sicher. Wer ist Finn Luca? Finn Luca Albrecht, der letztes Jahr wiederholt hat und jetzt bei uns in die Klasse geht. Ah, okay. Ach, ist ja auch egal, wer das war.
Wieso sollen wir aufhören? Wir sind wahrscheinlich Konkurrenz für eine andere Gruppe. So etwas sollte uns nicht einschüchtern. Letztlich beweist es nur, wie gut wir sind. Aber ich finde es echt uncool, bedroht zu werden.
Was ist an diesem Filmprojekt überhaupt so besonders? Na ja, es geht um Geld. Nicht jeder kann so viel haben wie du.
Wow, was soll das denn jetzt heißen?
Beruhigt euch, Marie. Wir alle wollen diesen Filmwettbewerb endlich beenden. Aber wir haben eine Drohung bekommen. Wie gehen wir damit um?
Sehr guter Ansatz, Phil. Ganz klar, wir machen weiter. Ich habe vorhin auch schon zu Toni gesagt, dass wir bisher alle Probleme gelöst haben.
Na ja, so klar ist das nicht. Wir müssen vorsichtig sein.
Finde ich okay. So viele Aufnahmen haben wir nicht mehr. Und über die sollten wir ab jetzt nur noch hier in der Scheune reden, okay?
Sehr gut. Prima.
Schön, wollt ihr meine Geschichte von gestern noch zu Ende hören oder habt ihr sie schon völlig vergessen? Nur wegen der Geschichte bin ich hier. Und weil ich meine Zahnbürste hier vergessen habe.
Na, dann will ich euch nicht länger warten lassen. Ihr befindet euch immer noch in der Wohnung mit der wunderbaren Aussicht auf den Central Park. Allerdings gehört diese Wohnung Michael Wright. Ihm gehört auch das Portemonnaie, in dem ihr das Falschgeld gefunden habt.
Was macht ihr also beim Geldfälscher zu Hause?
So, hier kommt die Pizza. Setzt euch! Wenn ihr noch mehr zu trinken braucht, bedient euch am Kühlschrank.
Danke, Michael, aber das ist mehr als genug. Also schön, dann lasst es euch schmecken.
Ich bete immer vor dem Essen. Habt ihr etwas dagegen?
Wir bieten gerne mit.
Klasse! Gott, ich danke dir, dass du uns heute beschützt hast. Besonders danke ich dir für Sammy, dass ihm bei dem Sturz in die Kanalisation nichts passiert ist. Danke für dieses Abendessen. Amen.
Amen. Amen.
Ich kenne nur wenige Leute, die für Pizza beten.
Na ja, warum denn nicht? Ich möchte keine Mahlzeit für selbstverständlich nehmen.
Ach so, ich habe Michelle geschrieben, dass ihr morgen auf die Polizeiwache kommt. Sie meint, dass momentan viel los ist, aber sie nimmt sich gern die Zeit. Cool.
Äh, was genau wollt ihr eigentlich abgeben? Das hattet ihr vorhin gar nicht erwähnt.
Ein Portemonnaie. Wir haben es vorhin... Aua, was sollte das? Wir haben es gefunden und wollen es dort abgeben.
Ah, verstehe, sehr vorbildlich. Äh, ja. Also, esst eure Pizza auf und geht dann schlafen.
Okay, in Ordnung.
Ja, was ist denn?
Ich würde echt gern schlafen.
Tut mir leid, ich kann einfach nicht einschlafen.
Glaubst du nicht, dass wir lieber verschwinden sollten?
Hm, ich fühle mich hier überhaupt nicht wohl.
Glaubst du, wir können Michael vertrauen?
Keine Ahnung, bestimmt. Bisher ist er doch voll nett.
Ja, aber wir haben sein Portemonnaie mit dem Falschgeld gefunden.
Vielleicht hat er das Geld gerade erst bekommen.
So viel Geld? Von der Bank geholt? Banken prüfen doch ihr Geld.
Lass uns da morgen drüber reden, okay? Es wäre viel gefährlicher, jetzt durch New York zu laufen, als hier drin zu bleiben.
Außerdem bin ich echt müde und möchte einfach nur schlafen.
Also schön, gute Nacht.
Gute Nacht.
So, gleich sind wir an der Wache. Wie gesagt, es könnte einen Moment dauern, bis Michelle Zeit für euch hat. Es zieht immer mehr Kriminelle hierher.
Mehr als sonst?
Ja, komischerweise schon.
Und was für Verbrechen begehen sie so?
Das ist ganz unterschiedlich. Meist geht es um Diebstähle oder Einbrüche. Aber auch der Schwarzmarkt blüht – also der Handel mit illegaler Ware. Die Unterwelt in New York ist groß. Organisierte Kriminalität gehört hier leider zum Tagesgeschäft.
Sowas ist schlimm. Haben Sie viel damit zu tun?
Also, ich meine, bekommen Sie viel davon mit?
Ein wenig schon. Aber das meiste wird mir von Freunden erzählt. Als Feuerwehrmann sieht mein Alltag etwas anders aus.
Da bin ich mir nicht so sicher.
So, da wären wir. Ich warte draußen und bleibe bei Charlie. Nicht wahr, alter Junge?
Danke fürs Fahren.
Perfekt, Tony und Sammy warten hier mit Ihnen.
Was?
Na, Streifenhörnchen sind da drinnen wohl nicht so gern gesehen, aber ... Wir sind gleich wieder da.
Na super!
Guck mal, mein Herrchen hat mir Leckerlis gegeben. Ich teile sie mit dir, so machen Freunde das.
Nein, danke, ich esse lieber Nüsse.
Oh, guck mal da, guck, ein Stückchen! Der Mann hat ein Stückchen geworfen.
Wo?
Ach, da draußen?
Ui, ja, aber du, ich will auch ein Stückchen.
Hey, jetzt beruhig dich mal wieder, wir sitzen im Auto und du kommst da nicht raus.
Hey, Charlie!
Oh, du hast ja so recht. Wie gut, dass ich einen Freund wie dich habe!
Ja, bitte nicht! Nicht schon wieder über mein Gesicht!
Boah, Toni, ich will zu dir in die Tasche!
Klar, komm her!
Also, Michael, warum sind Sie bei der Feuerwehr?
Das habe ich meinem Vater zu verdanken. Er war auch Feuerwehrmann und mein großes Vorbild.
Cool, da müssen Sie sich ja richtig gut verstanden haben.
Ja, als er noch lebte, standen wir uns sehr nahe.
Oh, also ist er schon gestorben?
Ja, mein Vater starb vor über zwanzig Jahren. Er ist bei einem Feuerwehreinsatz ums Leben gekommen.
Das tut mir leid.
Ja, mir auch. Aber ihm war immer bewusst, wie gefährlich sein Job ist. Trotzdem war es ihm wichtig, diese Menschen zu retten. Dafür hat er immer wieder sein eigenes Leben riskiert.
Und ich weiß, dass ich ihn eines Tages im Himmel wiedersehen werde.
Also glauben Sie an Gott?
Ja, für meinen Vater war Jesus, also Gottes Sohn, das größte Vorbild. Jesus liegen die Menschen sehr am Herzen. Er will ihnen helfen und sie retten, weil er sie so sehr lieb hat. Um sie zu retten, hat er sein Leben gegeben.
Diese Bereitschaft und der volle Einsatz von Jesus haben meinen Vater sein Leben lang inspiriert und begleitet.
Ja, ich verstehe schon, warum er Jesus als Vorbild hatte. Und mein Vorbild ist Jesus auch.
So langsam sollten sie da drinnen doch fertig sein. Was dauert denn so lange?
Äh, gute Frage. Wie lange wird das noch dauern? Michelle ist schon eine ganze Weile weg, aber sie meinte, dass sie gleich Zeit für uns hat.
Was machen wir eigentlich, wenn wir ihr das Falschgeld gegeben haben? Sie wird doch sehen, dass es von Michael stammt. Keine Ahnung, das überlegen wir uns dann. Ich habe mich nur wirklich unwohl gefühlt, das ganze Geld in der Tasche zu haben.
Das kann ich verstehen. Ah, da kommt Michelle.
Sorry, Kinder, hier ist heute total viel los. Ich bin gleich fertig, ich habe noch ein Gespräch. Möchtet ihr so lange draußen vor der Wache warten? Hier wird es einfach nicht leerer. Ihr könnt in etwa fünf Minuten wieder reinkommen.
Ja, okay. Alles klar. Tut mir wirklich leid.
Das macht nichts.
Also verlassen Marie und Phil die Wache wieder. Toni sieht sie herauskommen, steigt aus dem Auto und geht auf sie zu. Er denkt: Ich muss mit Marie und Phil reden. Michael kann einfach nicht der Geldfälscher sein, das glaube ich nicht. Aber was, wenn die Polizei ihn jetzt verhaftet?
Toni überquert die Straße und geht geradewegs auf seine Freunde zu. In diesem Moment nähert sich ihnen jemand von der Seite und stürmt blitzschnell an Phil vorbei. Dieser hatte gerade noch das Portemonnaie in der Hand, als es ihm auch schon entrissen wird.
„Hey, was? Aber das gibt es doch nicht! Der Junge mit den roten Sneakern, der Dieb aus dem Kaufhaus, er hat das Portemonnaie. Los, hinterher, schnell!“
Der kleine Junge verschwindet in der Menschenmasse. Toni begreift als Erster, nimmt Sammy im Schlepptau und beginnt die Verfolgung.
„Geh! Ist das schnell!“
Toni ist dem Jungen dicht auf den Fersen, auch Marie kann mithalten. Nur Phil gibt die Jagd schnell auf.
„Nicht so schnell, ich kann nicht mehr. Ein bisschen langsamer, bitte.“
„Los, Toni, du hast ihn gleich!“
„Ja, okay, ich warte hier.“
„Bleib stehen! Weiter! Erste Treppe runter!“
Das ist eine U-Bahn-Station.
„In welche Richtung ist er gerannt?“
„Keine Ahnung. Nach rechts, rechts, nee, das andere rechts. Links? Ja, ja, da lang.“
„Ah, ich sehe ihn wieder. Er geht auf die Rolltreppe zu. Der will in die U-Bahn. Komm!“
Der Junge rutscht das Geländer runter, springt ab und rennt auf eine U-Bahn zu. Marie und Toni laufen hastig die Stufen hinunter und bahnen sich einen Weg durch die Menschen.
„Schnell, die Türen schließen gleich! Den kriegen wir nicht mehr!“
Doch! Sie erreichen den Zug, rennen auf die Tür zu und landen mit einem Sprung im Waggon. Hinter ihnen schließen sich die Türen.
„Oh, geschafft! Boah, ich kann nicht mehr! Letzte Sekunde!“
„Also das gibt es ja nicht! Hat der Junge dir gerade dein Portemonnaie geklaut?“
„Äh, was? Ja, na ja, nicht ganz. Unglaublich, den Jungen kenne ich.“
„Wie, Sie kennen den Sneakerdieb?“
„Sneakerdieb? Nun, ich kenne ihn nicht persönlich, aber mir wurde letzte Woche auch mein Portemonnaie gestohlen, von genau diesem kleinen Kerl.“
„Sie wurden auch bestohlen?“
„Ja, da war alles drin: Kreditkarte, Ausweis, ich musste alles neu beantragen.“
„War Bargeld drin?“
„Bargeld? Nicht viel. Warum, woran denkst du, Phil?“
„So langsam fange ich an zu verstehen, was hier gespielt wird. Hat er uns bemerkt?“
„Nee, er denkt wohl, er hat uns abgeschüttelt. Da, er sieht ins Portemonnaie, scheint das Geld zu zählen. Aber er nimmt nichts raus. Jetzt hat er den Ausweis entdeckt. Und er lächelt zufrieden?“
„Also wollte er gar nicht das Portemonnaie, sondern Michaels Ausweis?“
„Voll möglich, aber woher wusste er, dass wir den haben? Und wie kann es sein, dass uns dieser Junge zum zweiten Mal über den Weg läuft?“
„Vielleicht weiß Michael doch, dass wir sein Portemonnaie haben. Und er hat dann diesen Jungen beauftragt, es zu klauen. Er will bestimmt nicht, dass das Falschgeld zusammen mit dem Ausweis bei der Polizei landet.“
„Und da schickt ein großer, starker Feuerwehrmann einen kleinen Jungen und fährt uns trotzdem bis zur Polizeistation?“
„Ach, das glaubst du doch selbst nicht.“
„Hm, hast Recht. Ich glaube nicht mehr, dass Michael gestern der Mann war, der das Portemonnaie verloren hat. Aber wir haben doch seinen Ausweis.“
„Du meinst wohl, wir hatten.“
„Oh, guck mal, ich glaube, der Junge steigt schon wieder aus.“
„Oh stimmt, das war ja eine kurze Fahrt.“
Als Marie und Toni kurze Zeit später die U-Bahn-Station verlassen, hat es begonnen zu nieseln. Zum Glück hat der Junge es nicht weit. Da, er betritt das Gebäude! „Blackjack“, steht auf dem Leuchtschild.
Tja, das war es jetzt wohl für uns. Warum? Der Junge ist doch einfach hingegangen.
Marie, das ist ein Casino, eine Spielehalle. Die lassen uns da bestimmt nicht rein, wir sind ja nicht einmal volljährig. Dafür musst du erwachsen sein.
Ich bin erwachsen, also glaube ich.
Das bringt uns leider nichts.
Na dann, finden wir eben einen anderen Weg.
Und welchen?
Können wir nicht durch die Tür da?
Wo?
Na da. Sammy deutet auf die Tür in einer Seitengasse, sie ist nur angelehnt.
Ich weiß ja nicht. Wir sollten mal hingehen, vielleicht können wir von draußen etwas erkennen.
Na gut.
In der Zwischenzeit hat Phil Michael von dem Portemonnaie mit dem Falschgeld erzählt. Schockiert schüttelt Michael den Kopf.
Unglaublich, ich fasse es nicht. Also habt ihr mein Portemonnaie gefunden?
Nein, nicht euer Portemonnaie. Das, was wir gefunden haben, war gefüllt mit Falschgeld. Ich vermute, dass jemand deinen Ausweis benutzt. Falls diese Person mit Falschgeld erwischt wird, kann sie ihre Papiere vorzeigen, und die sind sogar echt, keine Fälschung.
Dieser Junge klaut also Portemonnaies und bringt sie seinem Auftraggeber?
Ganz genau. Der Auftraggeber ist Geldfälscher, jemand, der irgendwo seine falschen Dollarscheine druckt. Er braucht die Ausweise, um unter falschem Namen seine Blüten loszuwerden.
Ich muss schon sagen, alle Achtung, du solltest Polizist werden.
Nee, lieber nicht. Ich gehe später in die Wissenschaft.
Hm, auch gut. Ä...
h, aber eins verstehe ich noch nicht. Was denn? Warum wird mein Ausweis gleich zweimal geklaut? An dem ist doch nichts Besonderes. Man hätte doch genauso gut ein anderes Portemonnaie klauen können. War das ein Zufall? Möglich. Der Geldfälscher braucht schon ein Passfoto, das seinem Gesicht ähnelt. In New York lassen sich dafür bestimmt viele Menschen finden. Ist immerhin eine große Stadt. Das klingt logisch.
Aber eine Sache ergibt keinen Sinn: Wenn der Geldfälscher einfach irgendeinen Ausweis brauchte, warum hat der Sneakerdieb beim ersten Mal vor meiner Tür gewartet und mir das Portemonnaie abgenommen? Wie bitte, er kannte Ihre Adresse und wollte Ihren Ausweis haben? Ich denke schon.
Da kommt jemand. Wir bleiben hinter der Tür. Hey Pablo, ich kriege die Kohle schon zusammen. Mach dir keine Sorgen, die paar Piepen tun dir eh nicht weh. Das ist Michael. Was heißt ihr Piepen? Du schuldest uns fünfhundert Riesen, Mann. Entspann dich, Alter. Dafür verteile ich eure Blüten. Ich gehe voll das Risiko ein. Jetzt entspannst du dich mal, mein Freund. Du wirst nur so lange unser Geld unter die Leute mischen, bis deine Schulden abbezahlt sind, kapiert? Ja, schon klar, Alter.
Er hört sich aber überhaupt nicht an wie Michael. Stimmt, außerdem, wo hat er fehlgelassen? Aber ich brauche den Ausweis wieder, ohne den läuft nichts. Gut, dass du es ansprichst.
Diego, komm her, da ist der Junge mit dem Portemonnaie in der Hand. Er gibt es diesem Pablo. Was machen wir jetzt? Sei froh, dass Diego die kleinen Grünschnäbel aufgespürt hat. Ich muss dir wohl nicht sagen, dass so etwas nie wieder vorkommt. Klar, Chef! Ist der Ausweis drin? Moment, ja, da ist er, Michael Wright!
Du meine Güte, Logan! Was? Ich habe eine böse Vorahnung, aber der Gedanke gefällt mir gar nicht. Wer ist Logan? Glaubst du, er ahnt was? Keine Sorge, der denkt, das war ein Taschendieb. Mein Bruder ist viel zu gutgläubig. Verrückt, dass wir verwandt sind. Und dann auch noch Zwillinge. Phil, Logan ist mein Zwillingsbruder. Was, Zwillinge?
Hi Mama, ja, ich bin noch bei Mike. Ja, genau. Der Test war okay. Mhm, okay. Dann bin ich um sechs zuhause.
Ja, was wolltest du denn? Mhm, ja, okay, alles klar. Ich hab dich auch lieb. Tschüss.
Das war meine Mama. Liebe Grüße an euch.
Du klingst nicht so begeistert. Was wollte deine Mom denn? Ich habe es mir schon gedacht: Wir fliegen dieses Jahr nicht nach Portugal. Was habe ich auch erwartet. Das tut mir leid, Marie.
Freu dich auf das große Finale in Teil drei von In der Unterwelt. Hol dir bis dahin unbedingt dein Magazin zum Hörspiel mit spannenden Hintergrundinfos und coolen Stickern. Die kannst du auf deinem Staffelposter sammeln.
Magazin und Poster findest du auf www.doppeldecker-crew.de. Die Crew freut sich auf dich.