Die Verkündigung der Weihnachtsfreude an die Hirten
Die Weihnachtsfreude, die pustet keiner aus. Diese Weihnachtsfreude, das haben wir gerade schon gehört, wurde zum ersten Mal den Hirten verkündet – von einem Engel des Herrn.
Ich möchte uns noch einmal diesen Abschnitt vorlesen, der beschreibt, wie diese Weihnachtsfreude einst den Hirten auf dem Feld verkündet wurde. So lesen wir im Lukasevangelium, Kapitel 2, ab Vers 8:
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Feld bei den Hirten, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Ja, das war diese frohe Botschaft, diese Weihnachtsfreude, die durch den Engel des Herrn den Hirten auf dem Feld verkündigt wurde.
Die Auswahl der Hirten als Empfänger der Botschaft
Eigentlich erstaunlich, dass dieser Engel gerade zu den Hirten kommt. Im Krippenspiel wirkt das ja irgendwie ganz nett, fast romantisch – in der Natur, bei sternklarer Nacht.
Aber normalerweise wäre man nicht zu Hirten gegangen, wenn man eine wichtige Nachricht überbringen wollte. Wir Menschen wenden uns nicht an diejenigen, die keine Bedeutung haben. Hirten galten als das Niedrigste, das Unterste. Sie mussten nachts draußen sein und hatten einen wirklich unangenehmen, schmutzigen Job, den niemand machen wollte.
Die harten Kerle, die wirklich etwas draufhatten, waren Soldaten. Hirten wurden nur diejenigen, die keine andere Arbeit fanden. Sie galten als der Abschaum, die niedrigsten Menschen, die im Volk nicht anerkannt waren.
Und gerade zu solchen Leuten kommt Gott – durch den Engel des Herrn – mit seiner Botschaft. Denn Gott ist anders als wir Menschen. Er richtet sich nicht nach den Maßstäben, mit denen wir urteilen. Gott schaut nicht darauf, ob jemand bedeutend ist, gut gekleidet oder wichtig erscheint.
Gott wendet sich an ganz einfache Menschen, an diejenigen, zu denen sonst keiner kommen würde. So schickt er den Engel des Herrn zu diesen Hirten.
Die Situation und Reaktion der Hirten
Die Hirten hatten einen Job, bei dem sie nachts draußen waren. Sie waren bei den Schafen und hatten wahrscheinlich schon viel erlebt. Es kann gut sein, dass schon einmal ein Rudel Wölfe kam. In einer solchen Situation laufen viele weg. Doch die Hirten waren harte Kerle. Sie wussten, dass sie die Herde zu verteidigen hatten. Deshalb machten sie sich nachts keine großen Sorgen. Sie waren da, um ihre Aufgabe zu erfüllen.
Umso erstaunlicher ist es, dass jetzt ein Engel des Herrn erscheint. Was ist mit diesen Hirten los? Was haben wir gelesen? Wie war die Reaktion der Hirten? Die hatten Angst, sie fürchteten sich. Warum fürchten sich diese hartgesottenen Männer vor einem so „netten“ Engel?
Weil sie so einen Engel noch nie gesehen hatten. Vielleicht sah dieser Engel auch ganz anders aus als die Engel, die wir aus dem Krippenspiel kennen. Oder die Engel, die wir an unserem Weihnachtsbaum hängen haben. Bei uns hängt immer so ein Engel am Weihnachtsbaum, der sieht ziemlich zahm aus. Vor dem erschreckt sich niemand – zumindest nicht immer unsere Katze.
Doch wenn der Engel des Herrn auftaucht, dann lesen wir immer wieder, dass die Menschen Angst bekommen. Warum? Weil der Engel des Herrn kommt, umstrahlt von der Klarheit des Herrn.
Die Bedeutung der Klarheit Gottes
Ein bisschen Licht ist ja schön, aber wenn es ganz hell wird, kommen Dinge ans Licht, die man lieber verbergen möchte. Mein weißes Hemd zum Beispiel: Bei gedimmtem Licht ist das ganz praktisch. Da fallen kleine Flecken kaum auf, und es sieht immer noch schön weiß aus.
Wenn ich das Hemd jedoch vor ein helles Licht halte, sieht man plötzlich, dass es gar nicht so sauber ist. Na ja, vielleicht doch – ich hoffe jedenfalls, dass ich heute ein sauberes Hemd anhabe. Aber ihr wisst, was ich meine. Vielleicht habt ihr das auch schon einmal erlebt.
Oder wir machen das Ganze mal anders. Es gibt Dinge, die sind erst einmal ganz okay. Zum Beispiel: Wer von euch hat schon mal ein bisschen nachgeguckt, was es zu Weihnachten so an Geschenken gibt? Hat das schon mal jemand gemacht? Zwei von euch sind wenigstens ehrlich – sehr gut, Sarah und Anna Maria. Ich finde es gut, dass ihr das so offen zugibt.
Wurdet ihr dabei schon mal erwischt? Ja, die eine schon, das weiß ich ganz genau. Wie hast du dich in dem Moment gefühlt? War das nicht blöd? Man zuckt zusammen.
Genauso ist es, wenn die Klarheit und Heiligkeit Gottes auf einen Menschen trifft. Plötzlich wird dem Menschen klar: „Uh, erwischt!“ Vor dieser Heiligkeit, diesem Licht, dieser Herrlichkeit kann ich nicht bestehen. Selbst die härtesten Kerle bekommen dabei Furcht. Sie fürchten sich sehr.
Die Botschaft des Engels: Freude statt Furcht
Und dann spricht der Engel zu ihnen, und der Engel spricht Worte voller Hoffnung. Der Engel sagt nicht: „Jetzt habe ich euch ja erwischt.“
Der Engel sagt: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird.“ Freude statt Furcht, Freude für alles Volk.
In dieser Botschaft steckt auch ein Auftrag für die Hirten. Ihnen wird eine frohe Botschaft verkündigt, die allem Volk widerfahren soll. Das heißt, die Botschaft ist nicht nur für die Hirten allein gedacht, damit sie auf dem Feld sitzenbleiben und sagen: „Ach, wie schön.“ Nein, es ist eine Botschaft zum Weitersagen. Eine Botschaft für alles Volk, eine Botschaft auch für uns hier und heute.
Deshalb wollen wir uns diese Botschaft etwas genauer anschauen. Lassen wir uns den Text noch einmal betrachten: Was sagt der Engel? Was ist diese frohe Botschaft?
„Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Und das hat zum Zeichen: „Ihr werdet finden das Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“
Die Bedeutung der Geburt des Kindes
Okay, ein Kind geboren – das ist eine frohe Botschaft. Wer hat in seiner engsten Familie oder im Freundeskreis in diesem Jahr die Geburt eines Kindes feiern dürfen? Ich denke, so mancher von uns, oder? Da war man froh, nicht wahr?
Da wurde eine Karte verschickt, wahrscheinlich mit einem hübschen Babybild darauf, und man hat sich gefreut.
Aber dieses Kind wird als etwas ganz Besonderes verkündet. Es ist ein Kind, das hier benannt wird als der Heiland, dann als Christus und schließlich als der Herr.
Ich denke, wenn wir verstehen, was es mit diesen drei Begriffen – Heiland, Christus, Herr – auf sich hat, dann, so hoffe ich zumindest, werden unsere Herzen wirklich erfüllt sein von der Weihnachtsfreude.
Eine Freude, die niemand auslöschen kann, die auch nicht verschwindet, wenn wir vielleicht nicht das Geschenk bekommen, das wir uns heute Abend so sehr gewünscht haben.
Eine Weihnachtsfreude, die größer ist als jede Freude, die selbst das beste Geschenk uns machen könnte, wenn wir es denn bekommen.
Die Bedeutung von Heiland
Also, was hat es mit diesen drei Dingen auf sich? Heiland.
Das Wort Heiland lässt schon erahnen, dass etwas kaputt ist. Den Menschen wird gesagt: Für euch ist ein Heiland gekommen, ein Retter, der euch rettet und heil macht, wenn in euch etwas kaputt ist.
Die Menschen haben damals sehr wohl auf einen Retter gewartet. Wir müssen verstehen, dass das Volk, in dem die Hirten lebten, wo Maria und Joseph waren – in Judäa –, ein Land war, das besiegt und unter einer feindlichen Besatzungsmacht stand. Man hoffte auf einen Retter, der kommen würde, um den Feind zu vertreiben.
Solche Retter hatte Gott immer wieder seinem Volk gesandt, um es aus der Hand der Feinde zu befreien. Doch in diesem Fall ging es nicht darum, die Menschen vor einem äußeren Feind zu retten. Nein, es ging darum, die Menschen vor einem Feind zu retten, der viel gefährlicher ist. Dieser Feind ist letztendlich die Ursache für allen Unfrieden, für alle Not und für alles Leid in dieser Welt.
Die Rettung von den Sünden
Der Engel des Herrn war schon kurze Zeit vorher Joseph erschienen, der die andere Weihnachtsgeschichte kennt. Die Bibel enthält zwei Berichte von der Geburt Jesu. Einmal im Lukasevangelium, die bekannte Weihnachtsgeschichte, den Bericht, den wir gerade gehört haben. Aber es gibt auch noch einen anderen Bericht im Matthäusevangelium.
In diesem Bericht erscheint ebenfalls ein Engel des Herrn. Er erscheint Joseph, der darüber verwundert ist, dass seine Verlobte schwanger ist. Joseph denkt darüber nach, sie vielleicht zu verlassen, weil er weiß, dass das Kind nicht von ihm ist. Dann erscheint ihm der Engel des Herrn und erklärt ihm, was es mit diesem Kind auf sich hat.
Der Engel des Herrn sagt dort im Matthäusevangelium: „Maria, deine Frau, wird einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von ihren Sünden retten.“ Das ist das, was der Retter tut, das ist das, was der Heiland tun wird.
Deshalb kommt der Heiland. Deshalb ist es eine frohe Botschaft, dass dieser Heiland geboren worden ist, um das Volk von den Sünden zu retten, von all den Dingen, die wir tun, die falsch sind und nicht gut.
Die Unterscheidung zu weltlichen Vorstellungen von Recht und Unrecht
An Weihnachten kommt ja angeblich der Weihnachtsmann. Und wenn der Weihnachtsmann kommt, dann stellt er immer eine Frage: Welche Frage stellt der Weihnachtsmann? Er fragt: Wart ihr schön brav? Wart ihr immer rechtartig? Genau diese Frage stellt der Weihnachtsmann.
Ja, und wie sieht es damit aus? Wart ihr denn immer rechtartig? Nicht nur Kinder, auch die Erwachsenen waren ja nicht immer rechtartig. Markus Michnik lügt auch noch, obwohl er ein netter Kerl ist. Immerhin sitzt deine Mutter neben dir. Wollen wir sie mal fragen? Sie schweigt lieber.
Also, wenn der Weihnachtsmann wirklich alles wüsste – wenn der Weihnachtsmann wäre wie Gott, nämlich allwissend – dann könnte er seine Geschenke gleich zu Hause lassen, oder? Dann würde die Route reichen, weil keiner von uns immer rechtartig ist. Wir alle tun immer mal wieder Dinge, die falsch sind. Ob es das Spicken ist, oder das heimliche Naschen von Weihnachtsgeschenken, obwohl Mama und Papa gesagt haben, da geht ihr nicht rein. Oder ob es die kleine Lüge hier ist, oder die etwas größere dort. Das böse Wort, oder das Nichthelfen, obwohl wir es hätten tun können und sollen.
Ganz ehrlich: Wenn Gott wieder Weihnachtsmann wäre, dann sähe es nicht gut für uns aus. Aber die Weihnachtsfreude, die pustet keiner aus. Denn Gott ist eben nicht wieder Weihnachtsmann. Gott ist ganz anders.
Er sendet einen Retter, einen Heiland zu den Menschen – nicht um sie gerecht zu richten, sondern um sie zu retten von ihren Sünden. Das ist wahrhaftig eine frohe Botschaft, das zu erfahren und zu erleben.
Die Einladung zur persönlichen Annahme des Heilandes
Also noch einmal die Frage: Wie sieht es bei dir aus? Bist du immer gerecht gewesen? Oder brauchst du diesen Heiland, der gekommen ist, um dich von aller Schuld zu befreien, die du in deinem Leben angehäuft hast?
Freue dich, Welt! Der Heiland ist gekommen. Das ist die frohe Botschaft, die der Engel den Hirten verkündet, damit sie sie weitersagen. Anschließend erklärt er, dass dieser Heiland der Christus ist.
Die Bedeutung des Titels „Christus“
Christus ist nicht der Nachname von Jesus, das möchte ich noch einmal deutlich sagen. Vielleicht denken manche, Jesus Christus sei ein vollständiger Name. Wenn wir also Jesus anrufen wollten, würden wir im Telefonbuch unter Christus nachschauen und dann sehen, ob es jemanden mit dem Vornamen Jesus gibt, um ihn anzurufen. Nein, Christus ist ein Titel.
Christus ist ein griechisches Wort und bedeutet „der Gesalbte“. Auf Hebräisch, im Alten Testament, heißt es Messias. Dieser wurde immer wieder in der Bibel angekündigt. Im gesamten Alten Testament ist immer wieder die Rede davon, dass ein Messias, ein gesalbter Gottes, kommen sollte.
Zur Zeit, als Jesus geboren wurde, gab es jemanden, der als der Gesalbte anerkannt wurde. Weiß jemand, wer das damals war? David, der auch ein Gesalbter Gottes war, lebte zu dieser Zeit bereits nicht mehr. Aber das ist ein guter Tipp. Wer aber war zur Zeit von Jesus derjenige, der für sich in Anspruch nahm, der Gesalbte Gottes zu sein? Der Kaiser, genau richtig! Der Kaiser von Rom war der Gesalbte Gottes.
Die Menschen in Judäa, die ihr altes Testament kannten, wussten jedoch, dass ein anderer Gesalbter Gottes kommen sollte. Hier wird nun verkündet: Dieser Messias, dieser Christus, dieser Gesalbte ist gekommen. Der von Gott gesalbte König, der wahre König, der ganz anders ist als der Kaiser.
Der Kaiser war nicht immer gerecht und nicht immer gut. Er ließ sich von allen bedienen und herrschte je nach Stimmung mal gut und mal nicht so gut. Aber der von Gott gesalbte König, den Gott versprochen hatte, sollte ein König sein, der dem Volk dient. Ein König, der immer gerecht und vollkommen gut ist.
Der Engel verkündet dir: Dieser König ist geboren. Dieses Kind in der Krippe, der Jesus, ist dieser Gesalbte Gottes. Er ist der König über alle Könige, der König für alle Völker. Deshalb ist es eine frohe Botschaft für alle Menschen, dass dieser König gekommen ist.
Er ist gekommen und hat so gelebt, wie ein perfekter König es tun würde. Er hat sich nicht auf seinen Thron gesetzt und gesagt: „Jetzt bedient mich mal schön, ich bin ja hier der König.“ Nein, er hat sich hingegeben. Er ist zu den Menschen gegangen, hat ihnen Gutes getan, sie gelehrt und ihnen gezeigt, was wahre Liebe ist.
Er hat gezeigt, dass er Macht hat, die alle Grenzen sprengte. Dann war er bereit, sein Leben zum Wohle anderer hinzugeben. Er ist gestorben – das wissen wir. Dieses Kind in der Krippe ist der Jesus vom Kreuz. Und er ist am dritten Tag auferstanden und lebt.
Deshalb ist dieser König auch heute noch lebendig. Das ist eine frohe Botschaft für uns: Der Heiland, der Gesalbte, ist da. Der Retter, der König, herrscht über alle, die ihn als ihren König anerkennen. Was für eine frohe Nachricht!
Die Bedeutung des Titels „Herr“ und die Gegenwart Gottes
Und dann noch etwas Drittes: Was verkündigt der Engel noch? Er sagt, dass dieser Heiland, der gekommen ist, der Christus ist. Dann nennt er ihn „der Herr“.
Das klingt erst einmal ganz natürlich. Man denkt: Okay, es ist wohl ein Junge, nehme ich an, nicht eine Dame, sondern der Herr. Doch damit ist nicht nur das gemeint. „Der Herr“ bedeutet viel mehr.
Vielleicht müssen wir uns den Text noch einmal vor Augen führen und ins Gedächtnis rufen. Die Situation ist wie folgt: Es kommt der Engel des Herrn, umleuchtet von der Klarheit des Herrn, und verkündet die Ankunft des Herrn.
Wer ist der Herr? Wer ist der Engel des Herrn? Wer ist der Herr? Es ist Gott, Jesus Christus, Gott, genau. Es ist Gott, und Gott ist zu den Menschen gekommen. Das ist das, was der Engel hier verkündet.
Der Retter ist gekommen, der gesalbte König für alle Völker. Ja, Gott selbst wurde Mensch. Gott lebt mitten unter uns. Gott lebt, Raphael, genau, Gott lebt mitten unter uns.
Und das ist eine frohe Botschaft. Es ist eine frohe Botschaft, dass Gott zu uns Menschen gekommen ist.
Die Reaktion der Hirten und der himmlische Lobpreis
Die Hirten stehen auf dem Feld. Langsam weicht die Furcht aus ihren Gliedern. Der Engel hat ihnen diese Botschaft verkündet. Wahrscheinlich fangen sie gerade erst an, ein wenig zu begreifen, was ihnen da gerade mitgeteilt wurde.
Dann, um zu zeigen, wie großartig diese Botschaft ist, kommt die ganze Herrschaft der Engel, der ganze himmlische Engelchor. Sie singen und preisen Gott. Ein wahrhaft himmlischer Lobpreis, so heißt es in Vers 13.
Und alsbald war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Gott wird hier gelobt und gepriesen, weil die Engel noch einmal verkünden, was hier geboren wurde. Dieses Kind ist etwas Besonderes, es kam von Gott. Gott ist dafür verantwortlich. Er hat seinen einen geliebten Sohn in die Welt gesandt. Gott selbst ist Mensch geworden.
Gott gebührt Lobpreis und Ehre dafür, dass er sich so erniedrigt hat, dass er seinen eingeborenen Sohn in die Welt sendet als den Heiland, den Retter und den guten König für alle Völker.
Die Verheißung des Friedens und die Zugehörigkeit zum Wohlgefallen Gottes
Der Engel verkündet noch mehr: Er sagt, dass dieser Sohn, dieser Gott, der nun zu uns Menschen gekommen ist, den Menschen auf Erden Frieden bringen wird.
Doch dieser Friede bezieht sich konkret auf die Menschen seines Wohlgefallens. Wer sind diese Menschen? Gehörst du dazu? Hast du überhaupt einen Grund, frohe Weihnachten zu feiern? Ist das eine Verheißung für dich? Weißt du, wie du Gott gefallen kannst, wie du ein Mensch seines Wohlgefallens sein kannst?
Nun, das geschieht, indem du den, den er gesandt hat, in dieser Welt anerkennst als den, der er ist. Indem du Jesus anerkennst – nicht nur irgendwie als nostalgische Figur, die vielleicht mal gelebt hat, sondern indem du ihn anerkennst als den, der er ist: als den Heiland der Welt, den Retter, der gekommen ist, um dich von deinen Sünden zu befreien.
Indem du ihn anerkennst als den Gesalbten Gottes, den König, den Herrn, der deinem Leben Weisung und Richtung gibt und der dich segnet, weil er ein guter und vollkommen gerechter König ist. Indem du ihn anerkennst als Gott selbst. Jeder, der das tut, jeder, der Jesus, dieses Kind in der Krippe, erkennt als den Heiland der Welt, als den Gesalbten Gottes und als den Herrn seines Lebens – wer ihn anerkennt als den Gott mit uns, der darf wissen: Du hast jetzt Frieden mit Gott für alle Ewigkeit.
Und dann hoffe ich, dass du mit einstimmen kannst in diesen Lobgesang der Engel und sagen kannst: „Ja, Ehre sei Gott in der Höhe!“ Oder etwas weniger fromm: Meine Weihnachtsfreude, die pustet keiner aus. Denn meine Weihnachtsfreude hängt nicht an irgendeinem Baum. Sie besteht nicht aus Geschenken, die mir irgendwer gibt.
Meine Weihnachtsfreude geht zurück auf das große Geschenk, das Gott uns Menschen gemacht hat: die frohe Botschaft, die die Engel verkünden.
Die Herausforderung, die frohe Botschaft weiterzugeben
Noch ein letzter Aspekt, ein letzter Gedanke: Die Hirten.
Diejenigen, die diese frohe Botschaft hören, erhalten eine frohe Botschaft für das ganze Volk. Wir hören heute diese frohe Botschaft, und ich möchte uns einmal vor Augen führen, wie das so ist mit einer frohen Botschaft.
Raphael, du bist heute so gut drauf, komm mal kurz her. Komm her, ich will dir etwas verraten. Willst du nicht? Ich habe eine frohe Botschaft für dich und alle Kinder. Nein? Sarah, darf ich dir eine frohe Botschaft verkünden, eine frohe Botschaft? Sarah traut mir auch nicht. Wem darf ich eine frohe Botschaft verkünden? Komm mal nach vorne, komm her!
Wie heißt du? Tobias. Tobias, ich habe eine frohe Botschaft für dich und alle Kinder. Ich habe noch ein Geschenk für jeden, das es am Ende der Briefe gibt. Ist das nicht eine frohe Botschaft? Ja, es ist eine frohe Botschaft. Freut ihr euch auch? Nein? Tut ihr nicht, weil ihr gar keine Ahnung habt, was ich ihm gesagt habe.
Was muss jetzt passieren, damit die frohe Botschaft auch für euch zu einer frohen Botschaft wird? Tobias, sag mal, was habe ich dir gesagt? Äh, Geschenke für alle Kinder? Geschenke für alle Kinder? Ich habe Geschenke für alle Kinder? Wow, jedes Kind bekommt ein Geschenk von mir! Echt jetzt? Also pro Familie zumindest eins, weil das so familientauglich ist. Geschenk – jedes Kind darf nachher kommen und bekommt ein Geschenk von mir.
Ist das eine frohe Botschaft? Ja. Okay, warum ist die Botschaft jetzt für euch auf einmal froh? Du darfst dich jetzt wieder hinsetzen, danke für deine Hilfe. Warum ist die Botschaft jetzt froh, weil ihr sie gehört habt?
Die Bedeutung von Weihnachten und die Einladung zum Zeugnis
In diesen Tagen feiern viele Menschen Weihnachten und wünschen einander frohe Weihnachten. Vielleicht wissen manche gar nicht genau, warum sie das tun.
Wenn ihr, und das gilt nicht nur für euch Kinder, sondern für alle, in den nächsten Tagen – vielleicht schon heute – Menschen frohe Weihnachten wünscht, könnt ihr ja mal nachfragen: Weißt du eigentlich, warum Weihnachten wirklich ein frohes Fest, ein Fest der Freude ist?
Dann könnt ihr anbieten: Darf ich dir erklären, warum Weihnachten frohe Weihnachten sind? Das ist eine Botschaft für alle Menschen auf der Welt.
Ihr Lieben, ihr habt diese Botschaft jetzt gehört. Wir haben die Botschaft gehört, die einst der Engel des Herrn den Hirten auf dem Feld verkündet hat. Es ist eine Botschaft voller Freude für alle Menschen, die sie hören.
Diese Botschaft sagt: Gott selbst ist zu uns Menschen gekommen, um unsere Schuld auf sich zu nehmen. Er kam, um uns vor unseren Sünden zu retten und unser guter König zu sein, der unser Leben regiert und auf einen guten Weg bringt.
Wir haben diese frohe Nachricht nicht gehört, damit wir uns zu Hause einschließen und nur ein frohes Fest feiern. Sondern damit wir diese Botschaft weitersagen und die Weihnachtsfreude alle Menschen erreicht.
Das wünsche ich uns für dieses Weihnachtsfest: Dass wir die Weihnachtsfreude genießen und weitergeben.
Schlussgebet
Und so möchte ich diese Predigt mit einem Gebet beenden. Wir neigen dazu, uns zu verneigen.
Himmlischer Vater, vergib uns, dass wir oft, auch am Heiligabend, aus dem Blick verlieren, warum Weihnachten wirklich ein frohes Fest ist. Herr, du beschenkst uns mit so vielen guten Dingen: mit Familie, mit gutem Essen, mit Geschenken und mit einigen freien Tagen. Herr, wir sind dankbar für all das Gute, das du uns gibst.
Aber Herr, vergib uns, wenn diese Dinge unseren Blick von dem weglenken, der Weihnachten wirklich Bedeutung gibt und Weihnachten wahrhaft zu einem frohen Fest werden lässt. Herr, hilf uns, unsere Augen und unsere Herzen neu auszurichten auf Jesus, den Christus, den menschgewordenen Gott, den Heiland, der uns von unseren Sünden rettet.
Herr, danke, dass wir so vor dir bestehen können, dass wir bei dir Wohlgefallen finden – nicht, weil wir gut genug sind, sondern weil du uns gerettet hast. So wollen wir dich bitten, dass du uns Mut gibst, diese Freude weiterzusagen.
Herr, segne uns mit frohen Weihnachten und noch viele weitere durch unser Zeugnis. Amen.