Ja, ich grüße euch aus Österreich. Mein Name ist Martin Buchsteiner. Ich bin leitender Direktor hier am Tauernhof in Schladming und freue mich, euch auf diesem Wege hoffentlich eine Ermutigung aus Gottes Wort zusprechen zu dürfen.
Dazu lese ich euch einen Vers vor aus Josua Kapitel 1, Vers 9, wo Gott sagt: „Sei stark und mutig, sei stark und mutig, hab keine Angst und verzweifle nicht, denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“
Die Suche nach dem, was wir im Leben mehr wollen
Ich möchte dir eine Frage stellen, die nur du beantworten kannst. Wenn du in einem Wort sagen könntest, wovon du im Leben mehr haben möchtest, was wäre das? Würdest du gerne zum Beispiel mehr Freude haben? Oder mehr Freiheit, Glück, Freizeit, Ferien, Schule, Liebe – oder etwas anderes?
Es gibt ja so vieles, was wir uns wünschen. Aber was wäre das eine, von dem du wirklich noch ein bisschen mehr haben möchtest?
Vor einiger Zeit gab es eine Umfrage von einem renommierten Magazin, die genau diese Frage stellte. Das Ergebnis dieser Umfrage war, dass die meisten Menschen angaben, sie würden sich mehr Glück im Leben wünschen – mehr Glück.
Aufgrund dieser Umfrage wurde auch gefragt, was die Menschen daran hindert, das zu finden, was sie eigentlich möchten, nämlich Glück. Die größte Herausforderung sei, so sagten sie, dass die Menschen auf der Suche nach Glück nicht wissen, was sie tun sollen in ihrem Leben.
Das heißt: Einerseits wollen wir Glück, aber andererseits wissen wir nicht, was wir tun sollen, um dieses Glück, das wir uns mehr wünschen, auch zu finden.
Gottes Auftrag an Joshua und die Zusage der Stärke
Im Kontext dieses Bibelverses aus Josua 1, Vers 9 geht es darum, dass Gott dem jungen Josua aufgetragen hat, sein Volk, das Mose aus Ägypten herausgeführt hat, jetzt über den Jordan ins verheißene Land zu führen.
Gott hatte damals Mose beauftragt, sein Volk aus Ägypten herauszuführen, aus der Sklaverei. Nach der langen Wüstenwanderung war Mose gestorben. Nun übergibt Gott den Hirtenstab an Josua. Er soll die große Aufgabe des Mose übernehmen und das Volk über den Jordan ins verheißene Land führen.
Ich lese euch ein paar Verse aus Josua Kapitel 1 vor:
„Mein Diener Mose ist jetzt tot. Geh nun zusammen mit meinem Volk über den Jordan. Wo immer ihr auch hingeht, werdet ihr Land betreten, das ich euch geschenkt habe. Solange du lebst, wird sich niemand gegen dich behaupten können, denn ich will bei dir sein. Ich werde dich nie verlassen und dich nicht aufgeben.“
In den Versen sechs, sieben und neun heißt es immer wieder: „Sei stark und mutig.“
In Vers neun wird es noch einmal betont: „Sei stark und mutig, hab keine Angst und verzweifle nicht, denn ich, der Herr, dein Gott, werde bei dir sein, wohin du auch gehst.“
Dreimal ermutigt Gott in diesem Abschnitt den jungen Josua mit den Worten „Sei stark und mutig“. Das ist übrigens eines der am häufigsten wiederholten Gebote in der Heiligen Schrift: „Sei stark und mutig, fürchte dich nicht, hab keine Angst.“
Die Angst Joshuas und unsere Ängste heute
Warum muss Gott dem jungen Joshua diese Worte immer und immer wieder zusprechen? Joshua war ein junger, eigentlich unerfahrener Mann, auch wenn er Mose über eine lange Zeit beobachtet hatte. Die Frage war: Wie sollte er nun die große Herausforderung übernehmen, die Gott ihm aufträgt? Mose hingegen war ein angesehener Mann, ein erfahrener Anführer, ein mächtiger Mann. Er hatte etwas zu sagen, war respektiert und hatte geistliche Erfahrungen mit Gott gemacht.
Es heißt sogar, dass es nie wieder einen Propheten wie Mose in ganz Israel gab – nie wieder. So ein großartiger Mann war dieser Mose. Und jetzt soll ein junger, unerfahrener Joshua diese große Aufgabe von Gott übernehmen. Kein Wunder, dass Joshua große Angst hatte. Kein Wunder, dass er sich unsicher fühlte.
Vielleicht kamen ihm viele Gedanken in diesem Moment: Was ist, wenn ich nicht das Richtige entscheide? Was ist, wenn ich nicht der Richtige für diese Aufgabe bin? Was ist, wenn diese Menschen nicht auf mich hören? Was, wenn ich Fehler mache bei den vielen Entscheidungen, die in den nächsten Jahren zu treffen sind? Was, wenn sie mir nicht folgen? Und was, wenn ich eine oder mehrere Entscheidungen treffe, die nicht im Willen Gottes sind? Was passiert dann mit uns, mit mir, mit dem Volk Gottes?
Joshua hatte Angst. Und wir wissen das, weil Gott ihm immer wieder zusprach: „Hab keine Angst!“
Auch unser Leben ist oft von Angst geprägt. Es gibt globale Ängste, weltweite Ängste, wie zum Beispiel die Pandemie, die wir gerade erleben. Wie wird es danach weitergehen? Wie wird das nächste Jahr aussehen? Wie kann ich meinen Schulabschluss schaffen oder meine Arbeit weiterführen? Wie wird sich die globale Klimaerwärmung auf unser Leben auswirken? Wie geht es weiter mit der ganzen Geschichte des Terrorismus? Überall knallt und kracht es, und überall könnte man Angst haben.
Es gibt aber auch persönliche Ängste. Angst zum Beispiel, ein Ziel nicht zu erreichen, das man sich gesteckt hat – sei es in der Schule, in der Ausbildung oder anderswo. Angst, Prüfungen nicht zu bestehen. Angst, falsche Entscheidungen im Leben zu treffen. Angst, nicht im Willen Gottes zu sein, je nachdem, was ich entscheide.
Manchmal haben wir auch Angst, etwas im Leben zu versäumen. Und vor allem haben wir manchmal Angst, das perfekte Leben zu verpassen. Es gäbe tausend Gründe, in unserem Leben Angst zu haben.
Der Umgang mit Angst und die Suche nach Gottes Willen
Und wisst ihr, was wir dann tun? Und das ist auch gut so, sehr oft, wenn uns diese Furcht überfällt: Dann gehen wir auf unsere Knie, beten zu Gott und bitten ihn, uns seinen Willen für unser Leben zu zeigen. Das ist auch richtig so. Es ist gut, wenn wir Gott fragen: Was ist dein Wille für mein Leben?
Manchmal denke ich mir, es wäre schön, wenn die Bibel so etwas wie ein GBS wäre – nicht ein Global Positioning System, sondern ein göttliches Positioning System, wie es vielleicht heißen könnte. Dass wir einfach die Bibel aufschlagen und einen Vers lesen, der uns genau sagt, was wir zu tun haben oder wohin wir gehen sollen. Das wäre schön, ich würde mir das wünschen.
Ich wäre zum Beispiel ohne GPS verloren. Oft hätte ich auf meinen Reisediensten nicht einmal den Weg nach Hause gefunden, wenn ich kein GPS gehabt hätte. Es ist gut, dass wir das haben. Und manchmal wünschen wir uns das auch bei Gott in unserem Leben mit Jesus Christus.
Dass Gott uns zum Beispiel sagt: „Das nächste Mal, wenn du in die Schule oder an die Arbeitsstelle kommst, siehst du dieses eine Mädchen da drüben. Dieses Mädchen wirst du einmal heiraten. Wenn du sie geheiratet hast, werdet ihr an dieser Adresse leben, dann werdet ihr diese Arbeit machen, und dann werdet ihr fünf Kinder bekommen. Danach werdet ihr für den Rest eures Lebens glücklich sein.“
Das ist schön. Es wäre gut, wenn Gott so klar zu uns sprechen würde, oder nicht? Vielleicht ist das für manche schön, für andere aber ein Albtraum, wenn das so passieren würde. Aber es wäre gut, wenn Gott manchmal so klar zu uns sprechen würde.
Letztendlich ist das ja, was wir uns wünschen. Wenn wir zu Gott beten, fordern wir das manchmal ein: dass Gott zu uns spricht und uns zeigt, wie unser Leben funktioniert. Wir sagen: „Gott, mach, dass mein Leben Sinn macht, mach, dass es funktioniert, mach, dass ich das Leben nicht verpasse, das du für mich geplant hast.“
Warum wir nach Gottes Willen fragen und die Freiheit der Entscheidungen
Es gibt mehrere Gründe, warum wir zu Gott beten und ihn fragen, was sein Wille für unser Leben ist. Einer dieser Gründe ist vielleicht, dass wir gerade etwas erleben, wie zum Beispiel eine Pandemie oder eine persönliche Krise. In solchen Momenten sagen wir zu Gott: „Zeig mir bitte deinen Willen für mein Leben, denn das, was ich jetzt erlebe, kann doch nicht dein Wille sein.“
Wir denken dann: Das, was ich jetzt durchmachen muss, kann doch nicht dein Wille sein. Also bitte ich dich, zeig mir deinen Willen für mein Leben. Manchmal beten wir zu Gott und fragen nach seinem Willen, weil wir mit der gegenwärtigen Situation unzufrieden sind oder nicht einverstanden. Dann wollen wir wissen, was Gottes Wille für unser Leben ist.
Ein anderer Grund mag sein, dass wir vielleicht Angst haben, das perfekte Leben zu verpassen. Am liebsten hätten wir es so, dass Gott uns, wenn wir zu ihm beten und um seinen Willen bitten, eine Tür öffnet und sagt: „Weißt du, Martin, ich gebe dir diesen einen Weg. Ich öffne dir diese eine Tür. Da sollst du durchgehen. Diesen Weg sollst du gehen, damit du wirklich weißt, dass du in meinem Willen bist und den richtigen Weg gehst.“
Dann beten wir zu Gott: „Herr, zeige uns bitte diese eine Tür, zeige uns bitte diesen einen Weg, damit wir wirklich sicher sind, dass wir in deinem Willen sind.“ Doch es kann sein, dass Gott nicht so antwortet, wie wir es gerne hätten. Stattdessen sagt Gott vielleicht: „Weißt du was, Martin, ich habe dich so lieb. Du bist in meiner Gegenwart und in meiner Gnade geborgen. Ich wünsche mir für dich Freiheit – die Freiheit, selbst zu entscheiden.“
Darum gibt Gott dir nicht nur eine Tür, durch die du gehen kannst, oder einen Weg, den du bestreiten sollst. Er gibt dir gleich drei, vier oder fünf Möglichkeiten. In der Freiheit, die er dir gibt, kannst du wählen, welche Richtung du in deinem Leben gehst oder was du machen möchtest.
Vielleicht wirst du heiraten – ich bin ja schon verheiratet, deshalb gilt das für mich nicht mehr. Und spätestens jetzt kann ein Gefühl von Panik in dir aufkommen, wenn Gott so zu dir sprechen würde. Du würdest sagen: „Nein, nein, nein, Gott, du hast mich falsch verstanden. Das ist nicht das, was ich erbeten habe. Ich habe gebeten, dass du mir eine Tür zeigst, einen Weg, auf den ich gehen muss, damit ich sicher bin, was der perfekte Weg für mein Leben ist.“
Denn genau das wollen wir wissen: Welches ist das richtige Studium? Welcher ist der richtige Arbeitsplatz? Wo sollen wir hinfahren, wenn es wieder möglich ist, um nichts zu verpassen? Und wenn ich jemanden kennenlernen möchte, soll ich vielleicht mit Sophie, Maria oder Anna ins Kino gehen? Wen soll ich fragen?
Und wenn wir ins Kino gehen, mit welchem Auto soll ich sie abholen? Soll ich sie mit dem Mercedes, dem Audi oder dem BMW abholen? Das sind alles wichtige Fragen. Wir wollen ja nichts falsch machen in unserem Leben. Es muss alles perfekt sein.
Der Anspruch auf ein perfektes Leben und die Realität
Und wisst ihr, was unser Problem in dem Ganzen ist? Unser Problem ist, dass wir genau das meinen: Wir glauben, Anspruch auf ein perfektes Leben zu haben. Wir meinen, Anspruch auf einen perfekten Job zu haben, auf eine perfekte Ausbildung, auf eine perfekte Gemeinde, auf einen perfekten Pastor oder auf einen perfekten Partner, zum Beispiel einen Ehepartner. Oder wir meinen, Anspruch auf eine perfekte Familie oder einen perfekten Bruder oder eine perfekte Schwester zu haben. Alles muss perfekt sein.
Dann haben wir auch das Gefühl, im Willen Gottes zu sein, wenn wir wissen, dass das, was wir von Gott erleben oder heute erleben, wirklich perfekt für uns ist. Aber wisst ihr, die Wahrheit ist: Keiner von uns hat Anspruch auf ein perfektes Leben. Niemand von uns hat Anspruch auf einen perfekten Arbeitsplatz, einen perfekten Lebenspartner, eine perfekte Gemeinde oder sonst etwas. Es sei denn, du kannst von dir selbst sagen und behaupten, dass du perfekt bist.
Wenn du das von dir behauptest, würde ich dich gerne kennenlernen und vielleicht ein seelsorgerliches Gespräch mit dir führen wollen. Wer kann das von sich behaupten? Wer würde das behaupten?
Ja, wir haben Anspruch, Kinder Gottes zu sein. Wenn wir an seinen Namen glauben, an Jesus Christus glauben, dann haben wir Anspruch, Kinder Gottes zu sein. Und ja, wir haben Anspruch, als Kinder Gottes Erben zu sein und seinen Segen zu empfangen.
Die Bibel sagt, wir sind gesegnet mit allen himmlischen Segnungen. Darauf haben wir als Kinder Gottes Anspruch. Aber wir haben keinen Anspruch auf ein perfektes Leben. Wir haben keinen Anspruch auf ein Leben, in dem alles nur glattläuft. Das haben wir nicht. Das hat uns die Bibel nie versprochen.
Gottes Wille als Verheissung und Begleitung
Und auf der Suche nach Glück stehen wir manchmal vor der Herausforderung, dass wir nicht wissen, was wir mit unserem Leben anfangen sollen. Wir fragen uns, was wir tun müssen, um glücklich zu sein und möglichst im Willen Gottes zu handeln, damit wir nicht das perfekte Leben verpassen.
Da stellt sich natürlich die Frage: Was ist der Wille Gottes für unser Leben? Ich möchte das so ausdrücken: Gottes Wille steckt eigentlich viel mehr in seinen Verheißungen, in den Versprechen, die er uns gibt, als in dem, was Gott für uns tut oder eben nicht tut.
Was meine ich damit? Als Gott den jungen Josua berief, die Aufgabe von Mose zu übernehmen, das Volk über den Jordan zu führen und in das verheißene Land zu bringen, gab Gott ihm keine Details. Alles, was Gott ihm gab, war die Zusage: Sei stark und mutig, hab keine Angst und verzweifle nicht, denn ich, dein Gott, werde bei dir sein, wohin du auch gehst. Das ist der Wille Gottes, das ist die Verheißung.
Mit anderen Worten: Wir sollen nicht ständig in Sorge darüber leben, ob wir mit dem, was wir tun, auch wirklich im Willen Gottes sind oder nicht. Stattdessen sollen wir in der Gewissheit leben, dass, wenn ich mit Jesus Christus unterwegs bin, es letztendlich keine Rolle spielt, wo ich bin oder was ich mache. Solange ich das, was ich tue, mit Jesus tue, bin ich im Willen Gottes. Darauf darf ich vertrauen.
In der Bibel wirst du keinen Hinweis darauf finden, welches Studium du beginnen sollst, welche Arbeit du aufnehmen sollst, wann du heiraten sollst oder ähnliches. Das tut mir sehr leid, aber das ist höchstwahrscheinlich so.
Aber du findest in der Bibel genügend Hinweise, wie zum Beispiel in Kolosser 3,17: „Und alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn.“ Das ist ein klarer Hinweis, das ist der Wille Gottes. Nicht, was du tun sollst, sondern das, was du tust, sollst du im Namen Jesu tun, mit ihm tun, ihm zu Ehren tun.
Umgang mit Unsicherheit und Gottes Treue
Und jetzt fragst du dich vielleicht trotzdem: Was ist, wenn ich in meinem Leben falsche Entscheidungen treffe und nicht alles glattläuft?
Wisst ihr, in meinem Leben ging es mir schon oft wie dem jungen Joshua. Ich hatte Angst – Angst vor Entscheidungen. Angst, dass das, was ich vielleicht entscheide, nicht das Beste ist, sei es für meine Familie, für mich selbst, für die Arbeit, für meine Kollegen oder für die Gäste hier im Taunhof.
Ich wusste nicht, ob ich den Herausforderungen gewachsen bin, die Gott mir immer wieder vor die Füße legt. Das weiß ich auch heute noch nicht. Ich weiß auch nicht, wo Gott mich wirklich haben möchte, zum Beispiel nächstes Jahr, in fünf Jahren oder in zwanzig Jahren. Das weiß ich nicht.
Gott muss mir regelmäßig zusprechen, auch in meinem Leben, was er dem Joshua zugesprochen hat, nämlich: „Hab keine Angst, sorge dich nicht.“ Gerade jetzt darf Gott mir das wieder zusprechen. Er muss es mir zusprechen, weil ich nicht weiß, wie die nächsten Monate in meinem Leben aussehen werden, wie die nächsten Monate hier am Taunhof verlaufen und wie der Winter zum Beispiel unsere Skisaison hier am Taunhof aufgrund dieser Pandemie beeinflussen wird.
Gott sagt: „Hab keine Angst, verzweifle nicht, denn ich, dein Gott, werde bei dir sein, wohin du auch gehst.“ In all diesen Herausforderungen und in all den Entscheidungen, die ich schon getroffen habe – ob gut oder nicht gut, richtig oder nicht richtig – habe ich eines lernen dürfen: Die Erfüllung von Gottes Willen oder Gottes Plänen in meinem Leben hängt nicht von meinen Fähigkeiten ab, sondern in erster Linie von der Treue Gottes.
Das heißt, ob Gottes Wille in meinem Leben Realität wird, erfüllt wird oder zur Erfüllung kommt, hängt nicht in erster Linie von meinen Fähigkeiten ab, auch nicht von meinen Entscheidungen, sondern vor allem von der Treue Gottes und von seinen Verheißungen.
Der Apostel Paulus sagt: „Ich bin ganz sicher, dass Gott, der sein gutes Werk in uns begonnen hat, damit weitermachen wird und es vollenden wird bis zu dem Tag, an dem Christus Jesus wiederkommt“ (Philipper 1,6).
Ja, selbstverständlich werde ich auch falsche Entscheidungen treffen. Das werde ich bestimmt noch oft tun. Ja, ich kann nicht immer alles richtig machen, das ist mir bewusst. Ja, ich wünschte, manches in meinem Leben wäre in der Vergangenheit anders gelaufen. Nein, das Leben ist nicht perfekt.
Aber ich weiß, weil Gott mir das zuspricht, dass das, was Gott in meinem Leben begonnen hat, auch zur Vollendung gebracht wird. Das wird er tun. Wenn Gott sich etwas vornimmt, dann wird er es auch vollenden.
Und diese Treue Gottes erlaubt es mir, jeden Tag mutiger mit Jesus zu leben, ohne ständig Angst haben zu müssen, das Leben zu verpassen. Denn mit Jesus kann ich das Leben nicht verpassen.
Mut und Vertrauen in Gottes Begleitung
Gott möchte, dass wir mutiger durchs Leben gehen. Er wünscht sich, dass wir nicht ständig Angst haben, etwas zu verpassen, sondern darauf vertrauen, dass Gott immer bei uns ist, egal wohin wir gehen.
Es geht darum, Entscheidungen zu treffen, auch wenn wir nicht immer wissen, welche die richtige ist oder wohin sie führen wird. Gott wünscht uns diesen Mut.
Manchmal sind wir uns dessen nicht bewusst. Vielleicht haben wir den Eindruck, etwas Bestimmtes tun zu wollen, sind uns aber unsicher, ob es richtig ist oder ob es gelingen wird.
Eine junge Frau kam auf mich zu und sagte, sie würde gerne Krankenschwester werden. Sie hatte den starken Wunsch, diese Ausbildung zu machen. Ich fragte sie, was sie davon abhält, diese Ausbildung zu beginnen. Sie antwortete: „Ich weiß nicht, ob es wirklich Gottes Wille ist.“
Daraufhin unterhielten wir uns darüber. Ich fragte sie, ob sie schon eine Arbeitsstelle oder ein Krankenhaus hat, in dem sie die Ausbildung machen kann. Sie sagte: „Ja, habe ich.“
„Na gut, dann mach das“, sagte ich. „Aber ich weiß nicht, ob es richtig ist“, entgegnete sie.
„Hast du eine Wohnung, in der du wohnen kannst? Hast du eine Gemeinde, in die du gehen kannst?“ fragte ich weiter. Sie antwortete: „Ja, alles ist super, alles bereit, ich könnte morgen anfangen.“
Da fragte ich sie: „Warum zweifelst du dann, ob das der Wille Gottes ist?“
Ich fragte sie auch, ob sie schon einmal darüber nachgedacht hat, ob der Wunsch, Krankenschwester zu werden, vielleicht ein Wunsch ist, den Gott ihr aufs Herz gelegt hat. Das hatte sie noch nicht überlegt.
Es kann sein, dass Gott dir seine Wünsche aufs Herz legt. Alles, was du dann noch tun musst, ist mutig zu sein und zu sagen: „Ich gehe diesen Weg, um herauszufinden, ob es wirklich der Wille Gottes ist oder nicht.“
Mutig zu sein bedeutet, heute die Gewissheit zu haben, dass trotz Leid, Bösem, Terrorismus und persönlichen Konflikten Gottes Plan durch Jesus Christus nicht scheitern kann.
Das ist Vertrauen: die Überzeugung, dass Gottes Plan nicht scheitert.
Gott erlaubt es uns, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, ohne ständig Angst haben zu müssen, aus seinem Willen zu fallen.
Einladung zur Zuversicht und mutigem Leben
Ich möchte heute eine Frage stellen: Was ist dein Herzenswunsch? Wonach sehnst du dich? Welchen Wunsch hat dir Gott möglicherweise ins Herz gelegt?
Eine weitere Frage ist: Wo fordert Gott dich heraus, mutig und stark zu sein? Sei mutig und stark, denn was immer es ist, sei dir eines gewiss: Gott hat gesagt: „Ich werde dich nie verlassen und dich nicht im Stich lassen.“ Deshalb können wir zuversichtlich sagen: Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht.
Dies steht im Hebräerbrief Kapitel 13, Verse 5 und 6: „Ich werde dich nie verlassen, ich werde dich nicht im Stich lassen. Deshalb können wir zuversichtlich sagen: Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht.“
Liebe Leute, ich wünsche uns dieses Vertrauen. Ich wünsche dir dieses Vertrauen, dass du weißt: Gott steht zu dir.
Sei mutig, Entscheidungen zu treffen, ohne Angst zu haben, das Leben zu verpassen, denn Gott steht zu dir. Sei mutig, einem Herzenswunsch nachzugehen, auch wenn du nicht weißt, was daraus entstehen wird, weil Gott zu dir steht.
Ich wünsche dir dieses Vertrauen und dass du wieder lernst, mutiger mit Jesus unterwegs zu sein. Lass dich auf das Abenteuer ein. Wenn Gott dir etwas ins Herz legt, sei mutig, denn du weißt: Gott ist bei dir, wohin du auch gehst.
Lass uns dieses Vertrauen haben. Lass uns mutig durchs Leben gehen, weil wir wissen: Gottes Treue wird nicht umsonst sein. Er bleibt sich treu, er ist bei uns, wohin wir auch gehen.
Amen.
