Wir sind also am Anfang einer neuen Reihe, und ich möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Jürgen Fischer, für alle, die mich noch nicht kennen.
Diese Reihe trägt den spannenden Titel "Die Dynamik geistlichen Lebens". Es ist die zweite von insgesamt neun oder zehn Predigten, die diese Reihe umfassen wird. Dabei geht es mir ein Stück weit darum, mit euch etwas zu wagen, das auf den ersten Blick vielleicht ein wenig verrückt erscheint.
Ich behaupte nämlich, dass man, wenn man sich das geistliche Leben anschaut, so etwas wie einen Ordnungsrahmen darüberlegen kann. Für diejenigen, die mit dem Begriff Ordnungsrahmen wenig anfangen können, kann man es auch eine Checkliste nennen. Und falls jemand Checklisten nicht mag – ich persönlich finde sie klasse.
Ein Ordnungsrahmen oder eine Checkliste, die mir dabei hilft, das wichtigste Ziel meines Lebens zu erreichen, finde ich sehr spannend. Ich bin von Natur aus, das muss ich ehrlich sagen, ein ganz einfach gestrickter Mensch. Ich bin weder besonders schlau noch außergewöhnlich fleißig. Eher bin ich ein bisschen stetig.
Dabei brauche ich immer einfache Dinge. Versteht ihr, wenn ich auf einen Vers stoße und denke: "Aha!", dann freue ich mich einfach. So einen Vers habe ich gefunden, den ich euch beim letzten Mal schon vorgestellt habe und den ich heute wieder aufgreifen möchte.
Ich lade euch ein, mit mir ein wenig in das Thema geistliches Leben einzutauchen.
Bevor ich das aber tue, möchte ich euch sagen: Für mich gibt es ein Mysterium im Leben, das mich mehr frustriert als alles andere. Es ist die Lust von Christen am Unglücklichsein.
Mir begegnet diese Lust aufs Unglücklichsein immer wieder. Du kannst sie auch anders nennen: Lust auf Eigenwilligkeit, Lust auf Ungehorsam, Lust auf Wankelmütigkeit oder auf Halbheit. Diese Lust begegnet mir irgendwie ständig, und ich verstehe sie nicht. Ich verstehe vieles, aber das wirklich nicht.
Ich verstehe sie deshalb nicht, weil ich nicht nachvollziehen kann, warum man als Christ nicht alles Glück abgreift, was diese verrückte, der Nichtigkeit unterworfene Welt zu bieten hat. Wisst ihr, das Leben ist doch nüchtern betrachtet schon herausfordernd genug – und zwar gerade dann, wenn ich das tue, was Gott sagt. Warum muss ich es mir dann noch schwerer machen, indem ich meinen eigenen dummen Gedanken folge? Das ist das, was ich überhaupt nicht verstehe.
Wenn ich schon das Vorrecht habe, Gottes Gedanken kennen zu dürfen, etwas von seinem Wissen zu wissen und seinen Willen zu verstehen – wenn ich da schon mittendrin stecke, wenn ich Jesus meinen Herrn nenne – wäre es dann nicht total logisch, gehorsam zu sein? Einfach nur, weil es der einzige Weg ist, der meinem Leben ein Stück Sinn und Glück einhauchen kann. Das bisschen Sinn und Glück, das diese paar Jahre hier zu bieten haben.
Wie gesagt, ich erlebe immer wieder diese Lust von Christen am Unglücklichsein. Und ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe es nicht. Menschen verstehe ich sowieso oft nicht, das muss ich auch noch dazu sagen. Menschen sind mir an sich ein bisschen suspekt. Aber genau diesen einen Aspekt will ich einfach nicht in meinen Kopf bekommen.
Wisst ihr, ich möchte alles an Segen abgreifen, was für mich möglich ist. Ja, im Rahmen meiner Berufung, im Rahmen der Zeit, in der ich lebe, im Rahmen meiner Biografie – alles geschenkt. Aber da bleibt doch noch irgendwas übrig, und das hätte ich gerne.
Wenn ich dann auf Christen treffe, die mir sagen, dass sie jetzt erst mal tun müssen, was ihnen gut tut, denke ich mir: Oh, also wirklich? Da bleibt doch nicht viel übrig. Denn in dem Moment, in dem ich anfange, darüber nachzudenken, was mir gut tut, und damit zum Ausdruck bringe, ich wüsste es besser als Gott, wird das nie funktionieren. Egal, wer dir das eingeredet hat, egal, wo du das gelesen hast – es wird einfach nicht funktionieren.
Oder wenn ich auf Leute treffe, die bewusst Gottes Gebote übertreten, weil sie nicht anders können, sich aber auch keine Hilfe holen – dafür habe ich volles Verständnis. Für Leute, die irgendwo tief versackt sind und sagen: „Ich muss da wieder raus.“ Aber für Menschen, die sagen: „Ich kann nicht anders, und ich will eigentlich auch nicht anders“, habe ich kein Verständnis.
Oder Leute, die mir sagen: „Jürgen, das kannst du auch nicht verstehen, du bist halt so der rationale Typ.“ Und ich denke mir: Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Ich bin wahrscheinlich ein bisschen weniger emotional als der bundesdeutsche Durchschnitt, das kann sein. Aber trotzdem – ich habe mich entschieden, den Segen abzugreifen, der für mich möglich ist.
Und ich kann nur sagen: Wer das nicht will, ist selber schuld.
Und diese Reihe „Dynamik des geistlichen Lebens“ wird ein bisschen technisch daherkommen. An der einen oder anderen Stelle wirst du vielleicht sagen: „Das ist jetzt nicht deine Predigt gewesen.“ Und dann wieder hörst du: „Doch, genau das.“ Ich möchte, dass du dir über Dinge Gedanken machst, die sonst vielleicht so ein bisschen an dir vorbeibabern, über die man schnell mal hinwegschaut.
Wenn du denkst, es ist zu technisch, tut mir das leid. Ich will tatsächlich nur dein Bestes.
Wenn ich dann lese, dass es als Christ darauf ankommt, dass der Jesuscharakter in mir Gestalt gewinnt, also dass der Heilige Geist wirklich darauf aus ist, dass dieser eine Transformationsprozess vorankommt, wenn ich das in der Bibel lese – und wir haben es das letzte Mal gemeinsam gelesen – wenn ich merke, dass Heilssicherheit gekoppelt ist mit Nachfolge und Nachfolge wiederum mit Christuserkenntnis, dann möchte ich an dieser Stelle wachsen. Ich möchte Dinge verstehen und wissen, wie geistliches Leben funktioniert. Und darum geht es in dieser Reihe.
Natürlich ist mir auch klar, dass man geistliches Wachstum nicht „machen“ kann. Entschuldigung, ich kenne meine Bibel. Ich bringe euch die Stelle mit, wo das am besten steht: 1. Korinther 3,6. Paulus sagt dort zu den Korinthern: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben.“
Ich möchte nicht sagen, dass wir geistliches Wachstum machen können – das können wir nicht. Geistliches Wachstum ist immer etwas, was Gott gibt. Lasst uns das nie aus dem Blick verlieren: Gott gibt das Wachstum. Es ist Gott, der in uns wirkt, aber wir sind es, die die Voraussetzungen dafür schaffen.
Deshalb warnt Paulus zum Beispiel die Kolosser davor, auf Irrlehrer hereinzufallen. Diese Irrlehrer beschädigen ihre Beziehung zu dem Herrn Jesus. Weil sie diese Beziehung beschädigen, kann das geistliche Wachstum in ihrem Leben nicht mehr stattfinden, da etwas an der Beziehung fehlt.
Also: Es ist Gott, der in uns wirkt, aber wir sind es, die die Voraussetzungen schaffen. Ich weiß, das ist so eine Dynamik, bei der man sagt: „Ja, wo steht denn das in der Bibel?“ Kein Problem, ich bringe euch die Stelle schon mit.
Meine Lieblingsstelle dazu ist Philipper 2,12-13. Die wird gerne in Fragerunden zitiert: „Wirkt euer Heil mit Furcht und Zittern.“ Der Begriff „wirkt“ stammt eigentlich aus dem Ackerbau. Es geht darum, dass das, was an Heil da ist, an Rettung, in meinem Leben Entfaltung findet.
Errettung ist nichts, was nur irgendwann in der Vergangenheit passiert ist, sondern etwas, das sich jeden Tag ereignet. Es durchdringt mein Leben, ich werde quasi fortwährend errettet.
„Wirkt euer Heil mit Furcht und Zittern“ heißt: Strengt euch an! Die Begründung folgt: „Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen.“
Ist das nicht herrlich dynamisch? Streng dich an, sei Gottes da – und Gott macht’s. Wer macht es jetzt? Die Antwort lautet: wir beide. Es ist eine Symbiose, ein ineinandergreifen von zwei Wirklichkeiten.
Gott wohnt in mir und schafft in mir Wollen und Wirken. Und jetzt kommt dieses Wollen und Wirken in mir auf, und der Geist Gottes steht da und sagt: „Lust hättest du dazu, machst du es?“ Das ist die Frage. Lässt du dich darauf ein? Hörst du auf mich?
Wir sind dazu berufen, Frucht zu bringen. Und die Nummer eins Frucht ist, dass wir den Herrn Jesus erkennen. Das ist wirklich – und ich wiederhole jetzt, was ich letztes Mal schon gesagt habe – das Zentrum allen geistlichen Lebens: dass wir den Herrn Jesus erkennen.
Ich möchte den Satz, den ich letztes Mal schon zweimal gesagt habe, noch zweimal wiederholen, damit er nicht vergessen wird, weil er so wichtig ist.
Der Satz lautet: Die Person des Herrn Jesus erkenne ich nicht dadurch, dass ich Daten über sie sammle, sondern indem ich Jesus von Nazareth als Person ähnlich werde.
Eine Person erkennen hat nichts damit zu tun, dass ich Daten über sie sammle. Ich habe heute Morgen ganz kurz eine Biografie bei Wikipedia über Bob Dylan gelesen. Damit kenne ich Bob Dylan nicht, okay? Ich weiß nur ein paar Fakten über ihn – das ist Jesus viel zu wenig.
Christuserkenntnis, dieses Element, das im Zentrum allen Christseins steht und mit so unendlich vielen Verheißungen verbunden ist, bedeutet, dass ich den Herrn Jesus erkenne – und zwar nicht dadurch, dass ich Fakten sammle, sondern indem ich ihn imitiere, indem er in mir, in meinem Charakter, Gestalt gewinnt.
Deswegen ist die Frucht des Geistes – wenn man sie sich mal in Galater 5 durchliest – eine Aufzählung von Charaktereigenschaften: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit heißt es dort.
Darum geht es: Die Dynamik eines geistlichen Lebens ist die Dynamik eines Lebens, die mich dahin bringt, den Herrn Jesus zu erkennen, indem ich ihm immer ähnlicher werde.
Ihr merkt schon, das hat eine ganz andere Qualität, als in der Theologie jede theoretische Frage beantworten zu können, die man stellen kann. Da geht es plötzlich um mich.
Wir kommen zurück zu unserem Ordnungsrahmen. Genau dahin möchte ich mit euch im Rahmen dieser Reihe: die Dynamik geistlichen Lebens.
Man kann geistliches Leben wie ein Projekt angehen, ähnlich wie das Thema Kochen. Ich kann nicht gut kochen. Nicht gar nicht, aber ich kann nicht viel. Es gibt Dinge, die kann ich richtig gut, zum Beispiel Spiegeleier zum Frühstück am Samstagvormittag.
Jetzt könnt ihr sagen: Das kann doch jeder! Das meine ich nicht. Ich meine gute Spiegeleier, und die sind wirklich nicht einfach. Ich spreche von Spiegeleiern mit Datteln, Lauchzwiebeln und Blauschimmelkäse oder vielleicht auch der rustikalen Variante mit Speck, Zwiebeln und gerösteten Pinienkernen.
Versteht ihr? Ich kann wirklich Spiegeleier am Samstagmorgen machen, weil ich das jeden Samstag tue. Ich kann sie wirklich gut. Aber wenn du mich fragst: Hast du Ahnung vom Kochen? Jenseits von Spiegeleiern ist meine Kenntnis sehr eingeschränkt.
Diese Sache kann ich richtig gut, aber im Großen und Ganzen habe ich eigentlich wenig bis keine Ahnung.
Mein Eindruck ist, dass viele Christen an ihr geistliches Leben ähnlich herangehen wie ich ans Kochen. Das heißt, sie wissen nicht wirklich, wie sie sich diesem Thema nähern sollen. Ein paar Dinge klappen, warum auch immer, richtig gut.
Der eine ist super lieb, der andere kommt gut mit der Bibel klar, der dritte ist einfach so ein Typ, der von Natur aus guten Rat geben kann, der vierte ist ein Praktiker. Ein paar Sachen klappen richtig gut, und dann hofft man, ohne wirklich zu wissen, wie man ein Spiegelei macht, dass auch der Rest irgendwie funktioniert.
An dieser Stelle möchte ich einschreiten und sagen: Nein, dieses Hoffen darauf, dass man im geistlichen Leben schon irgendwie weiterkommt, ist mir zu wenig.
Überlege mal: Nirgendwo, wenn du eine Ausbildung anfängst, würde jemand sagen: Fang einfach mal an und dann schauen wir mal. Das würde man nirgendwo tun.
Beim geistlichen Leben ist es aber häufig so, dass wir genau so vorgehen. Wir fangen irgendwo an, schauen dann mal, und hoffen, dass sich in den nächsten zehn, zwanzig Jahren irgendetwas entwickelt.
Ihr merkt schon: Man kann das so machen, man kommt auch so in den Himmel. Das ist nicht der Punkt. Aber ich halte es für wenig befriedigend.
Deshalb möchte ich euch eine Checkliste, einen Ordnungsrahmen geben. So bekommt ihr die Chance, in eurem eigenen geistlichen Leben zu schauen: Wo sind die Bereiche, die super laufen, und wo sind die Bereiche, bei denen man sagt, da müsste ich noch ein bisschen dran arbeiten?
Das ist nämlich wichtig – dass man das weiß.
Wohin geht es? Das hatten wir schon. Es geht in Richtung Christusebenbildlichkeit. Hören wir den Herrn Jesus dazu noch einmal. Das ist Lukas, Kapitel 6, Vers 40. Dort sagt der Herr Jesus zu seinen Jüngern: „Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer, jeder aber, der vollendet ist“ – bitte denkt daran, das bedeutet reif, nicht perfekt – „jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer.“
Das ist das Ziel: sein wie der Lehrer, sein wie der Herr Jesus. Das ist Reife, das ist Vollendung. Also das Ziel, wo wir hinwollen, ist klar.
Nun zum Weg: Wie komme ich dahin? Das war unser Leittext, und er wird unser Leittext für die ganzen nächsten Vorträge sein. Ich lese ihn vor: 2. Petrus 1, Verse 5-7. Ich kann euch nur Mut machen, ihn auswendig zu lernen.
Er kommt, wie häufig tolle Bibelverse, super langweilig daher. Wenn du ihn das erste Mal liest, schnappst du nach Luft, weil er so lang ist, und denkst dir: Aha! Lesen wir mal weiter, vielleicht wird es dann einfacher. Es lohnt sich, diesen Vers durchzukauen.
Da heißt es in 2. Petrus 1, Vers 5: „Eben deshalb wendet aber auch allen Fleiß auf und reicht in eurem Glauben die Tugend; da in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottesfurcht oder Gottseligkeit, in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe.“ Eben deshalb.
Und wenn du dir die Frage stellst: Warum denn bitteschön soll ich das machen? Dann schauen wir uns noch ein bisschen davor den Vers 3 an, 2. Petrus 1, Vers 3. Dort ist nämlich die Begründung dafür, warum es sich lohnt, die Dinge, die ich eben vorgelesen habe, mit allem Fleiß zu praktizieren.
Da heißt es: „Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat.“ Und das Leben und die Gottseligkeit – mit meinen Worten – ist das natürliche Leben, also das ganz normale: zur Arbeit gehen, einkaufen, Auto fahren, das ganz normale Leben.
Gott hat uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit oder zur Gottesfurcht, oder zur Frömmigkeit geschenkt. Ihr werdet merken, dieser Begriff wird in unterschiedlichen Bibeln sehr unterschiedlich übersetzt, weil er das praktische geistliche Leben beschreibt. Zum Leben mit Gott und zum Leben in dieser Welt.
Zum Leben und zur Gottseligkeit hat Gott uns alles geschenkt. Ist das großartig? Wir stehen vor diesen Krisen, die diese Welt zu bieten hat, und wir sind vielleicht die Einzigen, die sagen können: So, wie bis in Bahase und Igel. Ja, bin schon da. Kenne ich schon, kann mich jetzt nicht aufregen, wird mich nicht überfordern. Sorry, habe ich auch eine Lösung für.
Muss vielleicht noch ein bisschen in meiner Bibel suchen, habe sie jetzt vielleicht noch nicht auswendig parat. Aber hey, gib mir eine Woche, und dann weiß ich, wie die Lösung heißt. Die Lösung mag nicht politisch korrekt sein, sie mag noch nicht mal mir schmecken. Versteht ihr ja: Wenn mir jemand sagt, was weiß ich, aktuelle politische Entscheidungen, mein Job ist es, für meine Politiker fleißig zu beten und so weiter, dann mag nicht jeder sagen: Ja, das machen wir mal.
Aber wenn ich es dann tue, weiß ich zumindest, ich habe schon mal eine Lösung. Ich weiß schon mal, was geht. Also: Gott hat durch seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt.
Ja, wodurch denn? Was ist denn das Mittel? Wie denn? Und jetzt kommt es wieder – ich schuldig, wenn ich mich wiederhole: Ich habe ja das Zentrum des geistlichen Lebens: Jesus Christus, Erkenntnis. Und hier steht es nochmal: „Durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine eigene Herrlichkeit und Tugend.“
Gott hat uns durch die Erkenntnis Christi beschenkt, weil er derjenige ist, der uns berufen hat, durch seine eigene Herrlichkeit, durch seinen eigenen Charakter, durch seine Ausstrahlung und durch seine Tugend, das heißt durch seine guten Werke.
Der Herr Jesus steht hinter der Einladung, die Gott allen Menschen ausgesprochen hat und die wir angenommen haben. Und in dem Moment, wo ich diese Berufung annehme, wo ich sage: Wow, du bist der Retter, dich will ich haben – in dem Moment habe ich alles, was ich zum Leben und zur Gottseligkeit brauche. Er hat mir das geschenkt.
Wodurch? Durch die Erkenntnis Jesu Christi. Jesus macht tatsächlich mein Leben komplett. Du hast ihn, und du hast wirklich alles, was du brauchst, um leben und sterben zu können.
Da wirst du sagen: Das muss der ja auch sagen, wenn der hier hinter der Kanzel steht. Maybe. Aber es steht hier. Und diese Leute sind im Gegensatz zu uns so ziemlich alle als Märtyrer gestorben.
Also das war für die nicht einfach nur so ein: Na ja, wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert, und das ist so das Schlimmste, was uns passieren kann – vielleicht irgendwie ein Farbbeutelanschlag.
Hier schreibt jemand, der für seinen Glauben umgekommen ist, und er schreibt das zu einer Zeit, wo das schon im Raum stand: Verfolgung. Und er sagt: Ich habe alles, du hast alles, du hast den, der dein Leben komplett macht – ihn erkennen.
Und in dieser Erkenntnis wachsen, indem ich ihm immer ähnlicher werde – das ist einfach mal alles, was ich brauche.
Und ich weiß, das klingt fast zu einfach. Ich weiß auch nicht, was ich dazu sagen soll, außer: Warum sollte geistliches Leben auch kompliziert sein? Mein Eindruck ist, erst wenn diese Welt in mein Leben hineinkommt und mich ablenkt, dann wird alles kompliziert.
Aber solange ich mich auf den Kern fokussiere, mich mit Jesus beschäftige und begreife, ihn habe, ihm ähnlicher werden darf, ihn verstehen darf, ihn imitieren darf, ihn in mir groß machen – darum geht es. Dann wird auch der Rest meines Lebens gelingen.
Weil das so ist, weil Gott uns alles geschenkt hat, heißt es in 2. Petrus 1,5: „Wendet allen Fleiß auf!“ Der Vers ist ziemlich deutlich. Dabei kann das Wort „Fleiß“ auch Ernsthaftigkeit oder vollen Einsatz bedeuten.
Ich habe euch zwei Beispiele mitgebracht, die zeigen, wie weit dieses Prinzip geht. Zum Beispiel heißt es über die Tochter der Herodias, die vor ihrem Stiefvater tanzt. Er ist ganz entzückt und sagt: „Du kannst alles haben bis zur Hälfte des Königreiches.“ Die junge Dame ist mit diesem Wunsch ein wenig überfordert und fragt ihre Mutter. Die hat eine ganz brillante Idee: „Du könntest dir den Kopf von Johannes dem Täufer wünschen.“
In dem Moment, in dem die junge Dame das hört, richtet sie sich mit allem Eifer auf dieses Ziel aus. Es heißt dann: „Und sie, die Tochter der Herodias, ging sogleich mit Eile zu dem König hinein und bat und sagte: ‚Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf Johannes des Täufers gibst.‘“
Das ist mit allem Eifer. Sie hat ein Ziel vor Augen – in diesem Fall den Kopf – und sie verfolgt dieses Ziel konsequent.
Ein ähnliches Beispiel finden wir bei Maria. Maria bekommt Besuch vom Engel Gabriel. Ich weiß nicht, ob ihr meinen Podcast verfolgt, aber dort sind wir gerade bei dieser Thematik, und es ist beeindruckend, was das für die junge Frau bedeutet.
Dann heißt es: „Maria aber machte sich in diesen Tagen auf und ging mit Eile in das Gebirge in eine Stadt Judas, nämlich zu ihrer Verwandten Elisabeth.“
Hier ist jemand so tief getroffen von der Information „Ich werde schwanger werden“, so überwältigt von der Frage „Was macht das mit meinem Leben?“, dass sie sich zu der einzigen Person begibt, von der sie hoffen kann, dass sie ihr in dieser Situation helfen kann. Denn sie ist verlobt – also irgendwie verheiratet –, aber sie hat noch nichts mit ihrem Mann gehabt. Und trotzdem ist sie jetzt schwanger.
Da ist jemand mit Eifer, mit Ernsthaftigkeit, fast wie Speedy Gonzales. Darum geht es hier: „Wendet aber auch allen Fleiß auf!“ Du spürst innerlich eine Dringlichkeit und sagst: „Boah, dieser Dringlichkeit muss ich jetzt irgendwie folgen!“
Wer etwas mit allem Fleiß, aller Ernsthaftigkeit und vollem Einsatz tut, der hängt sich wirklich rein.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir alle haben im Leben Dinge, die uns so wichtig sind, dass wir sie mit allem Fleiß verfolgen. Petrus geht es einfach nur darum, dass es die richtigen Dinge sind.
Herr, wenn mein geistliches Leben spielt, dann ist es tatsächlich keine Rolle, ob ich noch einmal ein guter Koch werde, vielleicht den Sportbootführerschein mache oder irgendwann ein Haus besitze. Das sind Dinge, um die sich leicht ein Leben drehen kann: Kochen, Genuss, Freizeitgestaltung, Immobilien.
Aber als Christ entscheide ich mich einfach für andere Schwerpunkte. Denn ich kann meine Zeit nicht beliebig oft ausgeben.
Diese Schwerpunkte wollen wir uns im Lauf unserer Predigtreihe anschauen.
Hier sind sie noch einmal: der Kreislauf, die acht Dinge, von denen Petrus schreibt, dass sie im Leben eines Christen vorhanden sein sollen und wachsen sollen.
Es sind Dinge wie Glaube und Tugend. Tugend könnte man auch gut mit „guten Werken“ übersetzen. Das werdet ihr sehen, wenn wir dort angekommen sind. Dann gibt es Erkenntnis, das hat etwas mit Wissen zu tun. Es gibt Enthaltsamkeit, eine andere Übersetzung wäre Disziplin. Es gibt Ausharren oder Standfestigkeit. Dann gibt es den Begriff Gottseligkeit, von dem ich vorhin sagte, er ist der praktische Aspekt, der praktische Ausdruck meines geistlichen Lebens. Also alles das, was du tust, weil du Christ bist und dein Nachbar, der kein Christ ist, nicht tut. Was dann übrig bleibt, ist Christsein.
Gebet, Fasten, Spenden in der Gemeinde, sich reinhängen in geistliche Dienste, Evangelisation – diese Dinge, diese ganz praktischen Sachen, das ist Gottseligkeit. Bruderliebe, also die Liebe zu geistlichen Geschwistern, und dann die Liebe zu allen Menschen.
Das ist der Ordnungsrahmen, den uns Petrus für unser geistliches Leben vorgibt. Das sind die Aspekte, auf die es tatsächlich ankommt. Aspekte, die, wie wir sehen werden, zusammengehören, die sich auseinander auch ein Stück weit entwickeln, die aber tatsächlich, wenn man sie einzeln für sich über- oder unterbetont, auch zum Problem werden können.
Es ist ja immer so, dass, wenn man Dinge zu viel oder zu wenig hat, das immer ungesund ist. Es geht darum, dass diese Dinge miteinander einen Kreislauf bilden.
Bevor wir uns das nächste Mal den ersten Begriff gemeinsam anschauen und überlegen, was das heißt, wenn hier steht: „wendet aber auch allen Fleiß auf und reicht in eurem Glauben“ – was heißt denn Glaube? Damit werden wir starten. Warum ist das so wichtig?
Bevor wir uns diesen Begriff anschauen, und dann die Male danach nehmen wir uns immer einfach einen Begriff und denken ein bisschen länger darüber nach, wie man ihn entwickelt, wo er zum Problem werden kann, wo seine Unterbetonung zum Problem wird, wie er sich ein Stück weit aus dem Begriff davor ergibt und den danach quasi nachzieht.
Und warum das Ganze wirklich so darauf angelegt ist, dass all diese Dinge gleichzeitig vorhanden sein müssen und wachsen müssen.
Bevor wir das tun, gibt es eine Art Mini-Hausaufgabe. Ich wünsche mir, dass du – und natürlich kann ich das nicht überprüfen – darüber nachdenkst, wo du in den unterschiedlichen Bereichen stehst.
Das ist etwas, das wir im Young Leader Programm den Leuten als Hausaufgabe gegeben haben, und ich finde es nach wie vor gut. Ich möchte, dass du eine Einordnung vornimmst.
Ihr habt die Begriffe ja noch nicht vorgestellt bekommen, ich habe noch nichts dazu gesagt. Aber wenn man sie ein bisschen liest, bekommt man doch schon einen Eindruck davon, was mit Glaube, Tugend, guten Werken, Erkenntnis oder Enthaltsamkeit gemeint sein könnte. Man hat so eine Idee.
Ich wünsche mir, dass ihr zu jedem einzelnen Bereich einmal überlegt: Wo stehe ich da? Sucht euch irgendeine Skala aus. Vielleicht magst du Schulnoten. Dann gib dir nur eine Eins, wenn du sagst: „Ja, in diesem Bereich bin ich super.“ Und eher eine Vier, wenn du sagst: „Naja, da ist noch Luft nach oben.“
Vielleicht magst du die Schulnotenskala nicht. Dann kannst du auch Formulierungen wählen wie: „läuft super“, „läuft gut“, „halbwegs okay“, „nicht so prickelnd“, „eher schwach“ oder „unterirdisch“. Das kannst du auch machen. Es spielt keine Rolle.
Mir geht es darum, dass du über die Begriffe nachdenkst und überlegst: Wenn all diese Begriffe für mein geistliches Leben wie ein Ordnungsrahmen sind, der vorhanden sein muss und wachsen soll, damit ich dem Herrn Jesus ähnlicher werde – wo stehe ich dann?
Denn das hatten wir beim ersten Vortrag: Das ist die Verheißung hinter diesen Begriffen. Ich wachse in meiner Christuserkenntnis und werde Jesus ähnlicher, wenn ich mich um diese Dinge kümmere.
Es ist nicht so, dass ich einfach nur hoffe, ein guter Koch zu werden, wenn ich anfange, Spiegeleier zu kochen, und dass es dann schon irgendwie wird. Das funktioniert nicht. Wenn du Koch werden willst, musst du kochen lernen. Und dann gibt es einen Ordnungsrahmen. Das sind Bücher, in denen steht, wie man kocht.
So ähnlich ist das hier. Das ist ein Ordnungsrahmen: Wie möchtest du Jesus ähnlicher werden? Würdest du Petrus fragen, würde er sagen: „Schau mal, ich hatte diese Dinge.“ Wenn diese Dinge in deinem Leben sind, wenn du darauf achtest und schaust, dass das läuft, garantiere ich dir, dass du Jesus immer ähnlicher wirst.
„Ja, aber das kann ich doch nicht machen.“ Stimmt, das macht Gott. Das habe ich ja schon gesagt. Aber das ist die Voraussetzung.
Man könnte sich jetzt hinstellen, und ich mache das mal für mich, damit ihr versteht, was ich meine. Okay, seht ihr, das bin ich. Ich stelle euch das kurz vor.
Ich habe mir überlegt, wie es bei mir mit dem Glauben aussieht. Glauben heißt, ich vertraue Gott. Und da würde ich ehrlich sagen, es läuft gut. Manchmal habe ich noch ein bisschen Angst vorm Altwerden, aber ich glaube, das ist irgendwie auch normal, wenn man so die 50 überschreitet und dann irgendwann feststellt, dass man nicht mehr schneller wird, sondern nur noch langsamer. Egal, wie viel Sport man macht, da wächst nichts mehr.
Deswegen gibt es auch nur eine Note zwei. Tugend tue ich, gute Werke. Könnte mehr sein. Corona macht es einem da nicht unbedingt leichter. Aber ich muss ehrlich sagen, im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche ich zu dienen. Wenn jetzt jemand sagen würde: „Ich ziehe um, mein Freund Robert hat eine neue Wohnung gefunden, wird irgendwann umziehen und sagt dann: Hey, ich brauche Hilfe“, wäre ich dabei. Das ist okay.
Erkenntnis, Erkenntnis – ja, ich weiß nicht, was das sind, 90 Prozent? Wissen, Bücher lesen – ja. Mich hinter meinem Schreibtisch eingraben, das ist meine Welt. Da gebe ich mir immer Topnoten.
Enthaltsamkeit, also Enthaltsamkeit und Disziplin, steht für den Punkt: Gehe ich siegreich im Kampf mit der Sünde um? Da muss ich im Moment einfach sagen: durchwachsen. Durchwachsen deshalb, weil sich in meinem Leben eine neue Front an Sünde aufgetan hat. Es geht dabei um unreine Gedanken. Als jüngerer Mensch habe ich die immer ein bisschen noch nicht so ernst genommen. Da gab es ganz praktische Sachen, die man erledigen musste. Die sind jetzt soweit erledigt, und jetzt merke ich: Oh, Sünde fängt in Gedanken an.
Der Kampf gegen unreine Gedanken ist total anstrengend. Ich würde mich gerade so mitten im Kampfgeschehen sehen. Ich falle nicht immer um, aber ich stehe auch nicht immer. Von daher: Befriedigend bis ausreichend. Ich bin gerade heftig dabei, da tobt in meinem Leben der Kampf.
Ausharren und Ertragen – lasse ich mich leicht entmutigen? Wächst in mir so etwas wie Standfestigkeit und Nüchternheit? Da würde ich wieder sagen: läuft gut. Ich habe manchmal Momente, wo mir alles zu viel wird, keine Frage, wo ich auch alles hinschmeißen möchte. Aber die gehen auch schnell wieder vorbei und sind nicht so häufig. Also geht das so halbwegs gut.
Gottseligkeit, Frömmigkeit, also mein Leben mit Gott, gebe ich mir auch gute Noten. Einfach deshalb, weil ich unglaublich gerne Zeit alleine mit Gott verbringe. Ich denke gerne über sein Wort nach, bete gerne, genieße die Zeiten mit Gott. Mir fehlt manchmal ein bisschen Stetigkeit, deswegen gibt es keine Eins. Aber das ist nicht das, was ich als mein größtes Problem sehe.
Der nächste Punkt: Bruderliebe. Ihr seht ja, die fällt wieder ein Stückchen zurück. Meine Liebe zu den Geschwistern – da ist definitiv Luft nach oben. Ich merke, vielleicht ist das auch dem Alter geschuldet, ich weiß es nicht. Vielleicht aber auch der Menge an negativen Erfahrungen, die ich gemacht habe. Mir werden Geschwister zurzeit schnell zur Last. Das tut mir leid.
Ich merke, ich muss permanent einem inneren Antrieb, der mich zum Rückzug motiviert – also „zieh dich zurück“ – ständig dagegen angehen. Das ist etwas, was neu ist. Früher war das vielleicht noch nicht so präsent, das ist in den letzten Jahren gekommen.
Nur merkt ihr was? Bruderliebe ist nicht verhandelbar. Ich kann nicht sagen: „Na, ist doch super, ja, ich bin der, der die Bücher macht, dann kann ich halt mit den Menschen nicht.“ Das wäre doch die naheliegende Ausrede, oder? Zu sagen: „Ich bin da gut, und pfff, es gibt ja auch Leute, die hier gut sind und noch nie ein Buch gelesen haben.“ Man könnte doch sagen, wenn wir alle in der Gemeinde sind, gibt es die mit den Büchern und die mit den Menschen, dann ist das gut.
Aber das steht nicht da. Da steht: Jürgen, wenn du weiterkommen willst in deiner Christusebenbildlichkeit, dann lies nicht noch ein Buch, sondern dann stell fest, dass du an der Stelle, wenn du anfängst, über diesen Punkt nachzudenken, ganz nüchtern darüber zu beten und zu reflektieren, dass du merkst: Wow, da ist etwas verloren gegangen, da ist etwas weniger geworden, da ist etwas nicht mehr so intensiv.
Letzter Punkt: Liebe – irgendwie genau dasselbe. Ich weiß noch, wie ich in der Gerlinger Straße durch die Nachbarschaft gelaufen bin und für die Nachbarschaft gebetet und gefleht habe, dass sie zum Glauben findet. Ich weiß noch, wie mich dieser Vers aus Lukas 19,41 betroffen gemacht hat, wo Jesus nach Jerusalem einzieht und weint. Ich dachte mir: Boah, so ein Herz möchte ich haben.
Als ich das vor kurzem gemacht habe – wir haben das, wie gesagt, im Rahmen vom Young Leader Programm, das sollten alle machen – da habe ich festgestellt, das ist nicht mehr so dolle. Da ist etwas verloren gegangen. Ich weiß nicht, wo, auch nicht bewusst, aber da ist etwas verloren gegangen an Liebe zur Welt. Und wenn ich das mitkriege, dann weiß ich, ich muss etwas ändern.
Und deswegen ist so ein Ordnungsrahmen super. Wenn wir ihn erstellen und durchdenken, ist er ein guter Impulsgeber für unser Gebetsleben. Er fördert auch gute, tiefe Gespräche und die Reflexion über uns selbst. Denn diese Dinge verändern sich über die Jahre und Jahrzehnte.
Wenn du an einer Stelle einmal gut warst, heißt das nicht, dass du es immer noch bist. Es gibt Menschen, die am Anfang ihres geistlichen Lebens viel gelesen haben, aber irgendwann aufgehört haben. Trotzdem glauben sie, alles zu wissen. Nein, das ist nicht so. Wir werden das noch vertiefen.
Das wäre sozusagen meine Hausaufgabe für das nächste Mal. Wenn ihr das gemacht habt, sucht euch eine Sache heraus, bei der ihr sagen könnt: „Okay, ich möchte an dieser Stelle weiterkommen.“ Ich komme in zwei Wochen wieder, dann schauen wir uns das Thema Glauben an.
Setzt euch also hin und sucht euch einen Bereich aus. In diesem Bereich sucht ihr euch eine konkrete Aufgabe, bei der ihr sagt: „Da mache ich etwas.“
Bei mir war das zum Beispiel so: Ich habe mir den Bereich Liebe zu allen Menschen ausgesucht. Ich habe ihn mit Evangelisation übersetzt. Das ist nicht alles, aber ein Aspekt davon. Dann habe ich gedacht: Jürgen, wir machen einen neuen Podcast für suchende Menschen und ein Plakat dazu in der Altstadt. Das hängt jetzt gerade.
So mache ich es, weil ich mein Herz wieder dazu bringen will, etwas evangelistisches zu tun. Wenn ich darauf warte, dass das einfach so passiert, wird es nicht passieren. Solche Dinge zu identifizieren, ist möglich, wenn ich so einen Rahmen habe. Dann merke ich: Wo stehe ich heute? Wie geht es mir gerade? Wo werde ich angefochten? Wo ist mein geistliches Leben gerade gedrängt? Wo läuft es auch super?
Mein Wunsch wäre, macht das mal. Und dann macht an dieser Stelle zwei Dinge: Da, wo es gut läuft, sagt einfach „Vater im Himmel, ich möchte dir dafür danken, dass es gut läuft.“ Traut euch auch, euch selbst gute Noten zu geben. Wenn es gut läuft, dann läuft es gut.
Wenn ihr irgendwo merkt, dass etwas verloren gegangen ist oder ein Bereich vernachlässigt wurde, dann macht eine Sache in diese Richtung. Fangt an, in diese Richtung zu beten. Lernt einen Bibelvers auswendig, der dazu passt. Sucht euch eine konkrete Sache, mit der ihr einen Schritt nach vorne geht.
Vielleicht sucht ihr euch auch jemanden, mit dem ihr das zusammen machen könnt, wenn ihr merkt, es ist alleine zu schwer. Aber geht einen Schritt an dieser Stelle.
Das wäre mein Wunsch für euch. Einfach deshalb, weil wir tatsächlich Schritt für Schritt Jesus ähnlicher werden dürfen. Das ist ein unglaubliches Geschenk.
Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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