Einleitung: Die Zerbrechlichkeit des Lebens und die Sehnsucht nach Unzerstörbarkeit
Zurzeit werden viele Geschichten über Uli Hoeneß erzählt, den Präsidenten des FC Bayern München, der wegen Steuerhinterziehung, wie wir alle wissen, in die Schlagzeilen geraten ist. Bei all den Geschichten über Uli Hoeneß wird jedoch eine der wichtigsten oft vergessen.
Diese Geschichte spielte sich bei uns in Hannover ab, fast vor unserer Haustür im Norden Hannovers, am 17. Februar 1982. An diesem Tag gab es einen Flugzeugabsturz nahe des hannoverschen Flughafens. Es handelte sich um eine kleine Privatmaschine. Uli Hoeneß befand sich im Anflug zusammen mit drei weiteren Passagieren. Sie wollten sich ein Länderspiel im Niedersachsenstadion anschauen. Das Flugzeug stürzte ab, und alle drei Begleiter von Uli Hoeneß kamen dabei ums Leben. Er selbst überlebte, als die Privatmaschine auf einer Wiese in der Wedemark, nahe bei uns in Langenhagen, aufschlug.
Zwanzig Jahre später, im Jahr 2002, zum fünfzigsten Geburtstag von Uli Hoeneß, sagte Franz Beckenbauer damals auf seine humorvolle Art: „Wer einen Flugzeugabsturz überlebt und 32 Jahre FC Bayern überlebt, der ist unzerstörbar.“ Bei diesem Zitat bedaure ich jetzt, dass Johannes Pflaum schon abreisen musste.
Damals ahnten weder Beckenbauer noch Hoeneß, was noch alles kommen würde und welche Gefährdungen noch im Verborgenen lauerten. Dennoch hat Beckenbauer unfreiwillig eine Sehnsucht angesprochen oder vielleicht auch humorvoll überspielt – eine Sehnsucht, die wir alle haben: nach Unzerstörbarkeit, nach Unversehrtheit, nach Heilsein und vor allem danach, heil zu bleiben.
Hinter dieser Sehnsucht steht das verdrängte Wissen, dass unser Leben niemals unzerstörbar sein wird, dass es immer zerbrechlich, fragil und gefährdet ist – bis es irgendwann ganz zerbricht. Dieses Wissen ist uns allen bewusst.
Der biblische Bericht, den wir in den nächsten Minuten miteinander studieren wollen, zeigt uns die Ursache für dieses Dilemma. Hier erklärt uns Gott aus seiner ewigen Perspektive, warum es so ist, warum unser Leben so gebrochen, so zerstörbar und unausweichlich sterblich ist.
Die größte Katastrophe der Menschheit: Der Sündenfall als Super-GAU
Die größte Katastrophe der Menschheit haben die Brüder als Thema überschrieben. Damals ist nicht nur ein Flugzeug abgestürzt, sondern die ganze Menschheit. 1. Mose 3 beschreibt in wenigen, aber sehr deutlichen Strichen den Super-GAU der Geschichte.
Seit der Debatte um die Gefahren der Kernenergie ist das Wort GAU in unsere Alltagssprache eingedrungen. Es bedeutet „größtes anzunehmendes Unglück“, den schlimmsten denkbaren Unfall oder die düsterste Prognose der pessimistischsten Menschen. Das ist der GAU.
Was beim Sündenfall geschah, ist selbst durch das schlimmste Reaktorunglück nicht mehr zu toppen. Die schmerzlichen und quälenden Folgen dieses GAUs tragen wir bis heute mit uns. Für den zerstörerischen Müll, der damals entstand, haben wir bis heute kein Endlager gefunden.
Die Bibelkritik sagt, dass all das gar nicht wirklich so passiert sei. Es sei ein religiöser, nachträglicher Erklärungsversuch, wie es zu dieser Situation kommen konnte. Doch so billig lässt uns die Bibel nicht davonkommen. Die Art des Textes macht deutlich, dass es sich hier um reale Geschichte handelt.
Von diesem Ereignis – das haben wir heute Morgen bei Wolfgang Bühne schon gesehen – führt eine Linie direkt in unser Leben. Unsere persönliche Situation heute können wir nur verstehen, wenn wir diesen Text verstehen. Die Not unserer Zeitgenossen können wir nur einordnen, wenn wir diese göttliche Information studieren, wie es zu dem GAU kam.
Die Folgen des Sündenfalls: Die Spaltung des Menschen
Im ersten Teil des Vormittags, schon hier am Anfang, zeigte Wolfgang Bühne, dass sich der Teufel als Lügner entlarvt hat. Er hat versprochen: „Ihr werdet sein wie Gott.“ Doch herausgekommen ist genau das Gegenteil. Genau das Gegenteil: Aus strahlenden Geschöpfen werden verantwortungsscheue Duckmäuser, die sich selbst bemitleiden und ihre eigene Schuld auf andere abwälzen. Das ist das Ergebnis.
Ja, das Leben von Adam und Eva verändert sich – und zwar radikal. Aber eben nicht in der Weise, wie sie es erhofft hatten. In den folgenden Versen wird dieser neue Zustand, das Ergebnis dieses Gaues, dieser radikalen Veränderung, nicht nur entlarvt, sondern auch erklärt. Es wird gewissermaßen durchsichtig gemacht, was das bedeutet: Leben nach dem Gau.
Fünf Kennzeichen
Fünf Kennzeichen offenbart Gott uns hier, die erst einmal für jeden Menschen gelten, der über diese Erde geht. Ich sage gleich zur Beruhigung, dass das erste Kennzeichen am ausführlichsten erklärt werden muss. Das heißt, ihr könnt davon ausgehen, dass, wenn wir das geschafft haben, der Rest sich schneller bewältigen lässt und ihr euch innerlich entsprechend darauf einstellen könnt.
Fünf Kennzeichen für das Leben nach dem Gau.
Erstes Kennzeichen: Gespaltenheit des Menschen
Erstens: gespalten. Der Mensch ist gespalten. Jetzt steigen wir in den Text ein, 1. Mose 3, ab Vers 7. Ich lese nach Schlachter 2000, und ihr könnt es mit euren Übersetzungen vergleichen:
„Da wurden ihnen beiden, also Adam und Eva, die Augen geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie banden sich Feigenblätter um und machten sich Schurze. Und sie hörten die Stimme Gottes des Herrn, der im Garten wandelte, als der Tag kühl war. Und der Mensch und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht Gottes des Herrn hinter den Bäumen des Gartens. Da rief Gott der Herr den Menschen und sprach: ‚Wo bist du?‘ Und er antwortete: ‚Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackt, darum habe ich mich verborgen.‘ Da sprach er, also Gott: ‚Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?‘ Da antwortete der Mensch: ‚Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum, und ich aß.‘ Da sprach Gott der Herr zu der Frau: ‚Warum hast du das getan?‘ Die Frau antwortete: ‚Die Schlange hat mich verführt, da habe ich gegessen.‘ Da sprach Gott der Herr zur Schlange: ‚Weil du dies getan hast, so sollst du verflucht sein, mehr als alles Vieh und mehr als alle Tiere des Feldes. Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen dein Leben lang.‘“
Gespalten, gespalten ist der Mensch voneinander, weggespalten von Gott und zerrissen auch in sich selbst. Die Kernspaltung des Sündenfalls, diese Urexplosion der Menschheit, reißt also zunächst einmal hier in Vers 7 Mensch und Mensch auseinander. Da wurden ihnen beiden die Augen geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Mensch und Mensch werden auseinandergerissen, schon das erste Menschenpaar ist durch Schuld zerrissen. Sie hatten sich vorher auch unbekleidet gesehen, aber erst jetzt empfinden sie ihre Nacktheit als Blöße. Bis dahin war das kein Problem gewesen.
Jetzt ist die schutzlose Offenheit kaputt. Scham bricht ein in die vertraute Einheit. Von nun an wird Scham auch nötig sein zwischen Menschen. Der Mensch muss sich vor dem Menschen verbergen und schützen. Aber nicht nur diese zwischenmenschliche Einheit zerbricht, sondern auch die Gemeinschaft mit dem Schöpfer wird aufgespalten. Davon erzählen die Verse 8 bis 13. Kein Feigenblatt kann uns schützen vor dem gerechten Anspruch eines heiligen Gottes. Kein Feigenblatt kann uns schützen, und es ist geradezu lächerlich.
Diese Lächerlichkeit wird auch an der Art der Beschreibung deutlich, wie die beiden hier versuchen, sich mit einem Feigenblatt wirklich zu bedecken. Das ist ja dann auch in den Schatz unserer Sprichwörter eingegangen. Wenn jemand offenkundig unzulänglich versucht, sich hinter einer Begründung zu verbergen, sagt man: „Dieses Feigenblatt kann doch nicht überzeugen.“ Hier kommt es her.
Diese Spaltung, und das ist wichtig jetzt zu sehen, geschieht nicht in einem abstrakt philosophischen Sinne, sondern ganz spontan, ganz greifbar. Man kann förmlich zusehen, wie das hier passiert. Flucht statt Vertrauen, nicht wahr? Vers 8: „Er und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht Gottes des Herrn hinter den Bäumen.“ Angst statt Geborgenheit. Vers 10: „Und er antwortete: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich.“ Lüge statt Klarheit! Adam versteckt sich hinter der Halbwahrheit, warum er sich vor Gott verborgen hat. Er sagt: „Weil ich nackt war.“ Das ist die Halbwahrheit, wie wir wissen.
Und Gott? Gott stellt ihn sofort zur Rede, sofort. Und wie reagiert Adam darauf? Er verschiebt die Schuld. Vers 12: „Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum.“ Also er verschiebt die Schuld erst auf Eva, dann auf Gott. Als Eva gefragt wird in Vers 13, verschiebt sie die Schuld auf die Schlange: „Die Schlange hat mich verführt, da habe ich gegessen.“
Hier seht ihr, was Spaltung bedeutet. Das ist gewissermaßen die neue Identität dieser beiden Protagonisten, die ausgezogen waren, mündig zu werden. Und was haben wir hier? Flucht, Angst, Lüge, Anklage und Verweigerung von Verantwortung. Und plötzlich ist alles da, alles da wie auf Knopfdruck, was uns bis heute kaputt macht. Der Teufel braucht keine Evolution der Zerstörung, er zerschlägt alles von einem Moment auf den anderen.
Was wir hier am Verhalten der beiden sehen, das ist die Außenseite ihrer Zerrissenheit. Das sind gewissermaßen die Symptome der Spaltung. Aber diese Zerrissenheit hat auch eine Innenseite. Den Schlüssel finden wir schon in Vers 5.
Wolfgang Pühn hatte es bereits angedeutet: „Gott weiß, an dem Tag, an dem ihr davon esst, werden euch die Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und erkennen, was gut und böse ist.“ Erkennen, was gut und böse ist, das ist die neue Identität, die der Teufel den beiden versprochen hatte. „Wenn ihr von dieser Frucht esst“, hatte er gesagt, „dann gibt es einen Bruch.“ Und der Bruch kommt.
Wirklich, ihr werdet wissen, was gut und böse ist. In Vers 7 steht dann: „Da wurden ihnen die Augen geöffnet.“ Es beginnt dieser Erkenntnisprozess, und in dieser Hinsicht muss man sagen, hatte der Teufel nicht gelogen. Das bestätigt der Text noch einmal am Ende in Vers 22: „Und Gott, der Herr, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, und zwar in welcher Hinsicht? Indem er erkennt, was gut und böse ist.“
Das ist der Schlüssel für unsere innere Zerrissenheit. Gott sagt: Wir sind geworden wie er in der Hinsicht, dass wir jetzt um Gut und Böse wissen. Auf den ersten Blick fragen wir: Kann das denn schlecht sein? Gut und Böse ist doch gut, wenn man um Gut und Böse weiß.
Der Königsberger Philosoph Immanuel Kant, einer der großen philosophischen Aufklärer, hat 1. Mose 3 gewissermaßen für eine Langstunde der Menschheit gehalten. Ein Schritt weg von der alten Unmündigkeit, Wissen um Gut und Böse.
Und wisst ihr, dieses Wissen um Gut und Böse ist für uns so selbstverständlich, so positiv. Warum? Weil wir nach dem Gau leben. Wir können gar nicht mehr anders, als um Gut und Böse zu wissen, weil wir den Zustand vor dem Sündenfall gar nicht kennen – als eigene Erfahrung. Wir kennen ihn nur aus der Offenbarung Gottes. Der Sündenfall ist gewissermaßen eine Erkenntnisscheide, und hinter dieser Wand kommen wir nur zurück durch Gottes Offenbarung.
Wie sah der Zustand denn vorher aus? Was war das Gegenteil dieser Spaltung? Da lebten Adam und Eva in totaler, ungebrochener Einheit mit Gott, miteinander und mit sich selbst. Und was war denn das Gegenteil zu diesem geraubten Wissen um Gut und Böse? Das war nicht Naivität, es war nicht Selbstbetrug, es war nicht Blindheit. Das Gegenteil zu dieser geraubten Erkenntnis war die totale Einheit mit Gott und seinem heiligen Willen.
Diese völlige Einheit mit Gott und seinem heiligen Willen war die menschliche Identität. Adam wusste gar nicht um die Möglichkeit des Bösen, es gab kein Böses in dieser ungetrübten Gemeinschaft. Der Konflikt als solcher bestand dann irgendwann – der bestand vor dem Sündenfall. Irgendwann vor dem Sündenfall war Satan ja da. Und wie, das wird in der Bibel nur angedeutet, darüber haben wir schon einiges gehört.
Aber Gott wollte, dass wir von diesem Konflikt verschont bleiben, dass wir da nicht drinhängen. Gott wollte uns raushalten, darum das Essverbot. Aber er wollte uns eben zugleich mündig machen, er wollte uns die Chance zum Gehorsam geben, und so hat er den Sündenfall zugelassen.
Das heißt: Wir wären mündig gewesen, ohne um Gut und Böse zu wissen. Das ist für uns schwer zu denken, aber das ist die biblische Logik. Mündigkeit in der Bibel ist Freiheit zum Gehorsam, Mündigkeit ist Freiheit zum Dienst für den Schöpfer.
Mündigkeit nach dem Gau, Mündigkeit, wie sie der Humanismus und die Aufklärung definieren, lautet: Freiheit zum Ungehorsam, Mündigkeit ist Freiheit zum Aufruhr gegen den Schöpfer. Und das ist zunächst einmal eine überraschende Einsicht.
Vor dem Fall war Adam nicht unmündiger, sondern mündiger, weil er ganz eins war mit dem Willen Gottes. Vor dem Fall war Adam nicht dümmer, sondern klüger. Sein IQ, sein Intelligenzquotient, war bestimmt sehr viel größer, sehr viel höher. Er war vollkommene Schöpfung Gottes in jeder Hinsicht.
Wir müssen endlich weg von diesem teuflischen Aberglauben, dass jede Erkenntnis – und sei sie eine richtige Erkenntnis, sei sie eine zutreffende Erkenntnis – uns klüger macht, uns mündiger macht, uns freier macht, uns reicher macht. Das ist die Lüge des Teufels. Das ist die Lüge der Aufklärungsphilosophie. Letztlich alle auf den Menschen beschränkte Philosophie seit Urzeiten, seit den Vorsokratikern, seit Sokrates, der deutlich glaubte, Weisheit komme durch Erkenntnis und Wissen.
„Wissen macht frei“ ist die Parole unserer Zeit, so wie über dem KZ-Eingang die Parole stand: „Arbeit macht frei.“ Und wer hindurchging, war dem Tod geweiht – bis in „Macht frei“. Hier sehen wir: Es gibt richtige Erkenntnis, denn dieser Konflikt war ja da, das war ja keine Erfindung der Schlange. Es gibt richtige Erkenntnis, die uns ärmer macht, die uns unglücklicher, die uns unfähiger macht, die uns nicht mündiger macht, sondern sie macht uns zu Knechten.
Ich hörte von einem Augenarzt, der genial die schwierigsten Operationen bewältigte. Eines Tages sagte ihm mal jemand: „Mensch, wie Sie das jeweils genial lösen! Wenn ich mir vorstelle, was da alles passieren könnte bei Ihren Operationen!“ Und da fing er erst einmal an nachzudenken: „Was kann nicht alles falsch gehen? Was mache ich da eigentlich?“ Und er musste das Skalpell aus der Hand legen.
Dass er plötzlich diese Einsicht gewonnen hatte, was alles kaputtgehen könnte, das hat er nicht ertragen. Oder Gentechnologie: Wie viel biochemisches Sachwissen kann der Mensch ertragen? Sind das zum Teil auch Erkenntnisse, die uns ärmer machen, die uns zu einer tödlichen Gefahr füreinander machen, weil wir hier in ein Geheimnis eindringen, dem wir nicht gewachsen sind?
Was wäre denn die Alternative zu dieser geraubten Erkenntnis gewesen? Das ist eine interessante Frage. Können wir heute nicht verhandeln, müssten wir nochmal mit Wort und Wissen gemeinsam angehen: Was wäre Wissenschaft ohne Sündenfall?
Es wäre geschenkte Erkenntnis, es wäre Forschung in den Leitlinien der göttlichen Offenbarung, es wäre Wissenschaft, geleitet von dieser inneren Überzeugung, wie sie in diesem alten Kirchenlied zum Ausdruck kommt:
„In meinem Studieren wird er mich wohl führen und bleiben bei mir, wird schärfen die Sinnen zu meinem Beginnen und öffnen die Tür.“
Das ist Wissenschaft unter Gott – schädliche Erkenntnis.
Schädliche Erkenntnis und die Bedeutung der Quelle
Die Wirkung einer Erkenntnis hängt stark von der Quelle ab, aus der sie stammt. Denken Sie nur an den Okkultismus. Auch finstere Quellen können richtige Erkenntnisse vermitteln, die jedoch zerstörerisch und schädlich sind. Hellseherei ist zum Teil zutreffend; es ist nicht alles nur Scharlatanerie. Dennoch kommt sie aus einer finsteren Quelle.
Ich hörte von einem Hellseher im Zweiten Weltkrieg, der zu einer Kompanie gehörte. Er wusste offensichtlich in den meisten Fällen, welcher seiner Kameraden als Nächster in der nächsten Schlacht fallen würde. Diese Vorhersagen bestätigten sich immer wieder. Doch er konnte dieses Wissen nicht ertragen und brachte sich schließlich selbst um.
Die Quelle einer Erkenntnis ist also wichtig, ebenso wie der Zeitpunkt und die Umstände, unter denen man eine Erkenntnis erhält. Die ganze Debatte um die verfrühte Sexualaufklärung dreht sich genau um diese Frage: Wann ist eine Erkenntnis angemessen? Natürlich spielt dabei auch die Art der Vermittlung eine Rolle. Doch eine Erkenntnis zur falschen Zeit kann gerade die gesunde Entwicklung der Sexualität unserer Kinder gefährden.
Der Schöpfer wusste am besten, welche Erkenntnis zu welchem Zeitpunkt den Menschen wirklich voranbringt. Adam und Eva sollte das Wissen um Gut und Böse erspart bleiben – genauso wie uns der hellseherische Blick in die Zukunft und unseren Kleinkindern eine verfrühte Information über Sexualkunde erspart bleiben sollte, um uns zu schützen. Doch sie essen die verbotene Frucht und werden hineingezogen in dieses radioaktive Wissen um Gut und Böse.
Dabei sehen wir, dass es sich nicht nur um neutrales Fachwissen handelt, dem sie objektiv gegenüberstehen. Das Wissen um den Konflikt reißt sie persönlich in diesen Konflikt hinein. Das ist unsere neue Identität: diese Zerrissenheit. Es ist das erste Kennzeichen des Menschen nach dem Gau. Wir sind gespalten.
Mit dem ersten Menschenpaar werden wir alle mit hineingerissen – sogar die Schöpfung als Ganzes. Paulus schreibt in Römer 8,19-20 von dieser seufzenden, gepeinigten Schöpfung. Doch natürlich trifft es am stärksten den Menschen. In Römer 5,12 heißt es: „Wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.“
In Adam haben wir alle gesündigt, sagt Paulus. Wir sind alle haftbar gemacht, wir hängen alle mit drin. Wo Adam und Eva sich wiederfinden, da finden wir uns immer schon. Vor Adams Schuld ist unsere Schuld. Wir können gar nicht anders. Hier könnte man viel darüber sagen, was Erbsünde bedeutet, nach Römer 5.
Darum trägt unser Leben von der Wiege an das Siegel der Zerrissenheit. Der Lyriker Hans Magnus Enzensberger hat das vor vielen Jahren bei der Verleihung des Büchnerpreises gesagt: „Das Einzige, was wir miteinander teilen, ist die Teilung. Die Zerrissenheit ist unsere Identität.“ Das ist eine zutiefst biblische Wahrheit.
Hier in 1. Mose 3 erfahren wir, warum das so ist und wie es dazu kam. Das Ereignis liegt lange zurück, doch das Ergebnis macht uns heute kaputt.
Gottes Reaktion auf den Vertrauensbruch: Ruf und Verantwortung
Aber wie geht es unmittelbar danach weiter? Wie reagiert Gott jetzt? Was ist sein erstes Wort nach diesem fürchterlichen Vertrauensbruch?
Gott sagt nicht: „Ihr seid verdammt.“ Gott sagt nicht: „Jetzt schert euch davon.“ Stattdessen steht das erste Wort, das der Herr nach dem Sündenfall spricht, in Vers 9: „Wo bist du?“ Wo bist du? Damit haben wir ein zweites Kennzeichen des Menschen nach dem Gau: Erstens gespalten, zweitens gerufen.
Gleich von Anfang an ruft Gott, er redet den Menschen an. In Vers 11 sagt er: „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?“ Und in Vers 13 spricht Gott der Herr zu der Frau. Gott redet zu seinen Menschen. Adam, Mensch, wo bist du? Er läuft uns nach, er ruft uns hinterher, er stört uns in unserem Versteck.
Francis Schäfer, der Kulturphilosoph, hat eines seiner wichtigsten Bücher unter den Titel gestellt: „Und er schweigt nicht.“ Das Vorgängerbuch hieß „Gott ist keine Illusion“, der Nachfolger dann „Und er schweigt nicht“. Manche Kinder sagen, das Schlimmste war nicht, wenn die Mutter geschimpft hat, sondern wenn sie geschwiegen hat.
Auffällig, wie Eberhard Platt uns gestern gezeigt hat, ist, dass Gott direkt Adam anspricht. Er ist der offizielle Chef, er trägt die letzte Verantwortung. Adam hat nichts Eiligeres zu tun, als sich aus dieser Verantwortung herauszuwinden wie aus einem alten Mantel. Er hat wie ein Trottel daneben gestanden, als Eva die Sache in die Hand nahm.
Und da begann jene Geschichte, die in unserem Jahrhundert bei einem großen Ehepaartreffen endet, irgendwo auf einem Marktplatz zwischen Flensburg und dem Bodensee. Dort will man den Zustand der Ehen untersuchen und beginnt mit der Befragung der Männer. Die Männer sollen sich in zwei Reihen aufstellen: In Reihe eins die Männer, die sich in ihrer Ehe von ihrer Frau bevormundet fühlen, und in Reihe zwei jene Ehemänner, die meinen, dass sie das Heft in der Hand hielten.
Zum Erstaunen der Beobachter stellen sich fast alle Männer in Reihe eins, also in die Reihe derer, die glauben, sie seien von ihrer Frau bevormundet. Nur ein einziger, etwas zögerlich zwar, stellt sich in die andere Reihe. Die Kollegen schauen bewundernd zu ihm herüber.
Ein anwesender Reporter ist schwer beeindruckt, macht sofort ein Interview mit dem Abweichler und fragt: „Sagen Sie mal, wie sind Sie dazu gekommen? Woher haben Sie das Selbstbewusstsein, sich in die zweite Reihe zu stellen?“ Seine Antwort lautet: „Meine Frau hat mir gesagt, dass ich mich hier aufstellen soll.“
Das sind Adams Worte: „Meine Frau hat mir gesagt“, „meine Frau hat mir die Weisung gegeben“, „meine Frau hat mir gesagt.“ Aber Gott lässt Adams Ausrede nicht durchgehen. Wir sahen das in Vers 11: „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?“ Gott nennt die Schuld beim Namen.
Im zweiten Teil von Vers 11 heißt es: „Du hast von dem Baum gegessen.“ Gott formuliert das als rhetorische Frage, aber es ist klar, dass das eine Diagnose ist: Von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen.
Gott spricht deutliche Worte. In Vers 13 fragt er: „Warum hast du das getan?“ Die menschlichen Ausreden haben sich also bis heute nicht verändert. Adam schiebt es auf Eva und Gott, Eva schiebt es auf die Schlange, und wir schieben es auf die Umstände oder unsere Erziehung.
Und wir bleiben trotzdem gerufen. Seit jenem schwarzen Tag ruft Gott unaufhörlich hinein in diese Welt (Hebräer 1). Gott ruft durch die Propheten, Gott ruft zuletzt durch seinen Sohn.
Bis heute haftet dieser Fingerabdruck an jedem Menschen, der über die Erde geht: Wir sind nicht nur gespalten, sondern wir sind auch gerufen. Das ist unbequem, dass der Schöpfer uns stellt, aber es begründet auch unseren Adel, es begründet unsere Würde.
In diesem Vers 9 klingt ein Präludium des Evangeliums an: „Wo bist du, Adam?“ Adam heißt ja Mensch, Adam ist der von der Erde Genommene. Man kann es auch einfach übersetzen mit Mensch: „Mensch, wo bist du?“
Die älteren Brüder werden das wissen, Schwestern auch: Johannes Busch, Bruder von Wilhelm Busch, Jugendpfarrer, fand diesen Vers 9 so wichtig, dass man nach seinem Tod eine ganze Predigtsammlung unter dieses Motto stellte: „Adam, wo bist du?“
Der Gott, der uns sucht, der ist aber auch der Heilige, und darum tut seine Suche den Gesuchten weh. Das führt uns zum dritten Kennzeichen nach dem Gau: Erstens gespalten, zweitens gerufen, drittens gestraft.
Gottes Strafgericht und die Folgen für Schlange, Frau und Mann
Also der Herr überlässt die gefallene Welt nicht ihrer zerstörerischen Eigendynamik. Er setzt dem Bösen eine Grenze.
Die erste Strafe trifft nicht den Menschen, sondern jene unsägliche Schlange. Wir haben es schon von Wolfgang Bühne gehört: Ursprünglich war sie wahrscheinlich ein sehr schönes Tier, das jetzt von Satan missbraucht wird. Das hat Folgen.
Vers 14: Die Schlange wird verflucht. Gott der Herr sprach zur Schlange: „Weil du dies getan hast, sollst du mehr verflucht sein als alles Vieh und alle Tiere des Feldes. Auf deinem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang.“
Manche Biologen versuchen Hinweise dafür zu finden, Indizien im Skelett der Schlange, die darauf hindeuten könnten, dass dieses Tier früher einmal aufrecht gegangen sei. Jetzt kriecht es auf dem Bauch. Das heißt nicht, dass Erde das Hauptnahrungsmittel von Schlangen wird, aber auf dem Bauch kriechend dich ernähren – das ist diese Demütigung. Am Boden kriechend musst du dich ernähren.
Die Schlange trifft der Fluch für den, der hinter ihr steht. Hier sehen wir auch schon: Satans Macht ist brüchig, Satans Instrument muss sich beugen lassen.
Aber auch der Mensch wird bei seiner Verantwortung gepackt. Wir sehen hier gleich am Anfang der Geschichte, dass Ungehorsam immer Folgen hat. Schuld lohnt sich nie.
Zuerst sind da die Folgen für die Frau, Vers 16: „Und zur Frau sprach er: Ich will die Mühen deiner Schwangerschaft sehr groß machen, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären.“ Das war nicht immer so.
Reinhard Juncker hat vor vielen Jahren einen beeindruckenden Aufsatz zum Thema „Sündenfall und Biologie“ geschrieben. Er weist darin darauf hin, dass mit dem Sündenfall auch Umbrüche und Veränderungen im physikalischen, chemischen und biologischen Bereich einhergingen.
Zitat Juncker: „Aus dem Fluchwort geht hervor, dass Schwangerschaft und Geburt ursprünglich etwas ausschließlich Schönes gewesen sein sollten. Jetzt dagegen wird die Freude am neuen Leben getrübt, ja sogar mit Todesgefahr für Mutter und Kind überschattet.“
Juncker, der Biologe, sagt, es bereitet dem Anatomen keine Mühe, die Geburtsschmerzen und diese Gefahren physiologisch beziehungsweise anatomisch zu erklären. Sie resultieren zum Beispiel aus der Enge des Geburtskanals.
Unser Text hebt nun gerade hervor, dass die Schmerzen des Gebärens keine Naturnotwendigkeit sind, also nicht Bestandteil der Schöpfung selbst, sondern Folge des Sündenfalls.
Und die körperlichen Folgen sind nicht das Einzige.
„Dein Verlangen wird nach deinem Mann sein“, Vers 16. Da steht nur dieser kurze Satz, aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass hier nicht einfach nur das sexuelle Verlangen der Frau nach dem Mann gemeint ist. Das gilt ja umgekehrt genauso.
Hier kann gemeint sein: der Wunsch, den Mann zu beherrschen. „Dein Verlangen wird danach sein, den Mann zu beherrschen.“
Das Wort, das hier steht, taucht nur ganz selten im Alten Testament auf, dreimal insgesamt: in 1. Mose 3, dann im Hohelied und in 1. Mose 4. Dort wird die Bedeutung in dieser Hinsicht gestützt und bestärkt.
So heißt es nämlich über Kain: „Wenn du Gutes tust, darfst du dein Haupt erheben. Wenn du aber nicht Gutes tust, lauert die Sünde vor der Tür. Und ihr Verlangen ist auf dich gerichtet, du aber sollst über sie herrschen.“ (1. Mose 4,7)
Also besteht das Verlangen der Frau darin, über den Mann zu herrschen. Was sie in ihrer Auflehnung wollte – nämlich den Adam nach ihren Vorstellungen zu gängeln und zu leiten, die Führungsrolle zu übernehmen – das ist jetzt ihr Fluch!
Die aggressive Emanzipation der Frau ist ihr Fluch. Sie muss das tun! Und das macht sie unglücklich und zerstört auch ihren seelischen Frieden.
Nicht erst im 19. Jahrhundert, nicht erst auf dem Wege einer Frauenbewegung, die sich unter neuzeitlichen Bedingungen entfaltet, sondern schon hier sofort gerät die Schöpfungsordnung aus den Fugen.
Ursprünglich galt das andere Modell, das wir gestern vorgeführt bekommen haben (1. Mose 2,18): Sie soll seine Gehilfin sein, seine Entsprechung, seine Esser, seine Hilfe.
In Epheser 5, Titus 2 und 1. Timotheus 5 hat Paulus das dann weiter entfaltet, was das bedeutet: Sie ist gleichwertig, aber nicht gleichartig. Sie ist dem Mann zugeordnet, ihr ist der Mann untergeordnet – als Hilfe in harmonischer Ergänzung.
Das wird in 1. Mose 2,23 noch einmal bestätigt: In Vers 18 geht es um die Hilfe, in Vers 23 sagt Adam: „Das ist endlich Gebein von meinem Bein, Fleisch von meinem Fleisch.“ Luther übersetzt das sehr gut mit „Männen“, denn sie ist vom Mann genommen.
Das hebräische Wort für Mann ist „isch“ und das für Frau „ischa“ – also „Männen“ vom Mann genommen als seine Ergänzung.
Hier kommt der Fluch: Nicht Eva wird verflucht, aber sie wird unter dieses Urteil gestellt. Das, was du wolltest in deiner Auflehnung, dazu wirst du jetzt gezwungen. Das wirst du müssen.
Seitdem hat es durch die Jahrhunderte hindurch immer neue Varianten gegeben, mit denen der Mensch Gottes Schöpfungsordnung bekämpft, pervertiert und auszuhebeln versucht.
Was uns heute im Gender-Mainstreaming begegnet, ist nur eine weitere Variante derselben Rebellion. Das ist nichts Neues.
Wir werden heute Nachmittag sehen, wie da mal wieder etwas anders argumentiert wird. Aber es ist nur eine weitere Variante von 1. Mose 3.
Es ist eine, ich würde sagen, angepasste evangelikale Variante, wenn die Zersetzung des biblischen Geschlechterbildes auch in evangelikalen Kreisen voranschreitet.
Wolfgang Bühner hat dazu schon Beispiele gebracht. Ich ergänze diese durch eines von einer Veranstaltung im Rahmen der FEG, wo einer der führenden Sprecher der Emerging Church Bewegung, Johannes Reimer, sich ebenfalls in dieser Hinsicht geäußert hat.
In der Pressemeldung heißt es, er kritisiert, dass christliche Gemeinden oft das aus einer patriarchalischen Tradition stammende Ideal einer Ehe und Familie als biblisch definiert.
Wenn man fragt, was Reimer kritisiert, ist gemeint, dass die Überzeugung, der Mann sei Haupt in der Ehe und Familie, unbiblisch sei. Dass die Frau für die Haushaltsführung und Kindererziehung verantwortlich sei, könne man zudem auch nicht aus der Bibel ableiten.
Das liegt ganz in der Linie dieses Angriffs auf die Schöpfungsordnung.
Wer sich da noch etwas hineinarbeiten will: Ich habe kürzlich eine Predigt über 1. Samuel 1 gehalten, über Hannah als Mutter. Dort geht es auch um die biblische Begründung dafür, dass die Frau ihre erste Aufgabe im Haus des Mannes hat.
Das kann man über www.beg-hannover.de nachhören, einfach um sich noch einmal die biblischen Argumente dazu anzuhören.
Also: Ja, gerufen, gestraft. Die Schlange, die Frau – und dann der Mann.
Er wird zur Rechenschaft gezogen, Vers 17 bis 19: Sein Leben wird von Mühe und beschwerlicher Arbeit bestimmt sein, steht hier ganz deutlich.
„Am Ende sollst du leben.“ Der Erdboden sei verflucht um deinetwillen. Also nicht Adam wird verflucht, aber der Erdboden. „Mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang.“
Sein Lebensraum wird hineingerissen in diese Fluchexistenz. Das steht da vorn: Der Erdboden sei verflucht, jenseits von Eden.
Leute, die Zerstörung unseres Lebensraums oder die Ökologen würden sagen: Der Zustand der rezenten Ökologie, diese Bedrohung von Wasser, Land und Luft – das ist kein Zufall. Das ist eine zwingende Konsequenz dieses Chaos.
Und dann der Tod natürlich am Ende von Vers 19: „Schau hin, bis du wieder zurückkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen, du bist Staub, und zum Staub wirst du wieder zurückkehren.“
Der Teufel hatte ewiges Leben versprochen. Genau das Gegenteil kommt dabei heraus.
Römer 6,23: „Der Tod ist der Sünde Sold.“ Das ist 1. Mose 3, Vers 19.
Hier sehen wir noch einmal, was Johannes Pflaum gestern so großartig herausgearbeitet hat: Diese totale Unversöhnlichkeit des Schöpfungsmodells und des Evolutionsmodells.
Es ist ein totaler innerer Widerspruch. Die Evolution sagt, Sterben und Tod sind Voraussetzung für die Entwicklung der Lebensvielfalt. Ohne Sterben und Tod kommt es gar nicht erst zum Menschen, ohne Mutation und Selektion.
Die Bibel sagt genau das Gegenteil: Sterben und Tod sind die katastrophalen Folgen der Sünde des Menschen.
Erst ist der Mensch da, vollkommen aus Gottes Hand, und dann die katastrophalen Folgen der Sünde, die zum Tod führen.
Über den Tod sagt Paulus in 1. Korinther 15, er ist der letzte Feind.
Tragische Bilanz für Mann und Frau.
Tragische Bilanz und Gottes Schutz trotz Strafe
Wie viel Herzeleid entsteht, weil man der teuflischen Parole geglaubt hat, Sünde hätte keine Folgen. Über all dem lastet nun die drohende Gewissheit, dass der Feind, der sie in diese Situation getrieben hat, auch in Zukunft sein grausames Spiel mit ihnen treiben wird. Das ist unsere Situation.
Gott lässt sich nicht spotten: Was der Mensch sät, das wird er ernten. Doch auch das ist noch nicht das letzte Wort. Denn mitten in diesen dunklen Sätzen über Gottes Strafen, die fast wie eine Lawine über uns rollen, wenn man sie liest, führt Gott Punkt für Punkt auf. Und mitten in diesen dunklen Worten leuchtet auch ein helles Licht auf. Das führt uns zu einem vierten Kennzeichen: Der Mensch nach dem Gau ist nicht nur gespalten, nicht nur gerufen, nicht nur gestraft, sondern er ist viertens auch geschützt.
Schaut her, schon hier! Der Tod wird in Vers 19 angekündigt. Wie ist dann Vers 20 als Kontrast zu verstehen? Dort heißt es: „Und der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen.“ Ist euch dieser Kontrast aufgefallen? Gerade das Todesschicksal festgeschrieben – und trotzdem die Mutter aller Lebendigen. Das heißt, der Tod hat kein Monopol. Gott schützt noch den sterbenswürdigen Sünder.
Und dann geschützt die Felle, Vers 21: „Und Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie.“ Das klingt fast zu menschlich. Aber, es steht hier. Derselbe Gott, der dem Menschen nachläuft, ist sich nicht zu schade, ihn mit einer Notgarderobe zu versorgen. Er sagte ihm: „Auch jetzt habe ich dich nicht preisgegeben.“ Vergleicht das mal mit dem dürftigen Kleid von Vers 7. Mit dieser Feigenblattkonstruktion – das war wirklich billigste Massenware. Na gut, ob Massenproduktion überhaupt funktioniert hätte, weiß man nicht. Aber statt der Feigenblätter nun die Felle – ich habe dich nicht preisgegeben, geschützt.
Und noch etwas, wodurch Gott schützt: Jetzt kommen wir noch einmal zu Vers 16 zurück. Dort wird zu der Frau gesagt: „Dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen.“ Gott stabilisiert und bekräftigt hier die Schöpfungsordnung der Ehe. Das ist es letztlich. Gott bestätigt die Struktur, in der Mann und Frau ursprünglich zusammengehören. Die Struktur ist eine der Zuordnung, der Überordnung und der Unterordnung.
Das Prinzip ist 1. Mose 2,18: Hilfe aus der Seite des Mannes ihm zur Hilfe gegeben. Was 1. Mose 2,18 bedeutet, wird in Epheser 5 entfaltet. Dort wird erklärt, dass es die liebevolle Führungsverantwortung des Mannes ist – und das Überraschende daran ist, dass dies auch nach dem Sündenfall gilt.
Deswegen übersetzt Schlachter 2000: „Er soll über dich herrschen.“ Man kann es auch so übersetzen, und so macht es Schlachter 2000: „Er soll über dich herrschen.“ Maschall steht hier im Hebräischen. Das Wort heißt zunächst nicht zwingenderweise despotisch unterdrücken. Maschall kann Herrschaft bedeuten, aber auch führen – in dem Sinne, wie es Epheser 5 beschreibt. Natürlich liegt diese Differenzierung im Maschall alleine noch nicht.
Aber das war ja auch der Grund, warum Gott nach Adam gerufen hatte in Vers 9. Trotz dessen Führungsversagens spricht er ihn wieder als Führungsfigur an. Er gibt ihm eine neue Chance, sich als Mann zu bewähren. Und dieser liebevollen Führung entspricht auf Seiten der Frau die freiwillige Unterordnung.
1. Mose 2,18 beweist, dass diese Zuordnung von Mann und Frau schon vor dem Sündenfall bestand. Das ist keine Notverordnung, keine Folge von Fluch oder Strafe. Liebevolle Führung, liebevolle Autorität, liebevoller Schutzgeber und freiwillige Unterordnung – Eva als Ischa, die dem Isch beisteht.
Im Prinzip bleibt diese Zuordnung nach dem Sündenfall erhalten. Sie wird gewissermaßen aus dem Paradies mit in unsere Zeit genommen. Deswegen ist eine Ehe nach Gottes Plan ein Stück zurückgeholtes Paradies auf dieser Erde.
Die Scham ist in dieser Weise nicht mehr nötig. Die Zuordnung von Mann und Frau wird wieder aufgenommen, wenn auch nun gefährdet. Gefährdet auf Seiten der Frau durch die Tendenz zur herrschsüchtigen Auflehnung. Gefährdet auf Seiten des Mannes dadurch, dass er sich wie ein Pascher oder Despot aufführt. Oder auch gefährdet dadurch, dass er aus der Verantwortung flüchtet.
Ich glaube, bei vielen Männern ist heute die Gefahr, dass sie aus der Verantwortung flüchten, fast noch größer als die, dass sie sich wie ein Pascher und Despot aufführen.
Also, ich will das noch einmal sagen: Grundsätzlich gilt, die Über- und Unterordnung von Mann und Frau ist direkt aus dem Paradies mit hinübergenommen in die Zeit nach dem Sündenfall. Das heißt, Gott sagt: Auch im Notstandsgebiet stelle ich dir meine Schöpfungsordnung zur Verfügung.
Auch jenseits von Eden bist du nicht der Anarchie oder der Willkür ausgeliefert. Du bist geschützt durch die Felle, geschützt durch die bekräftigte Schöpfungsordnung und schließlich geschützt auch durch die Vertreibung aus dem Paradies.
Gottes Schutzhaft: Die Vertreibung aus dem Paradies
Das müssen wir jetzt sehr schnell machen.
Vers 22: Und Gott, der Herr, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, indem er erkennt, was gut und böse ist. Nun aber darf er nicht seine Hand ausstrecken und auch nicht vom Baum des Lebens nehmen und essen, um ewig zu leben.
So schickte Gott, der Herr, ihn aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war. Er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern sowie die Flamme des blitzenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.
Der Mensch soll davor bewahrt werden, so wie er ist, vom Baum des Lebens zu essen. Darum geht es. Gott nimmt Adam gewissermaßen in Schutzhaft, um ihn vor sich selbst zu schützen.
Gott will verhindern, dass Adam seinen sündigen, zerrissenen Zustand verewigt. Er will verhindern, dass Adam als Sünder unsterblich wird. Gott will verhindern, dass diese Zerrissenheit auf ewig sein Schicksal bleibt.
Die Kulturgeschichte zeigt, dass dieses Thema jenseits von Eden ein Thema der Menschheitsgeschichte ist. Diese Sehnsucht findet sich in den Überlieferungen vieler Völker wieder: die Sehnsucht nach dem verlorenen Zuhause jenseits von Eden, die Ahnung, dass es so nicht in Ordnung ist, wie es ist, dass es einmal anders war und dass es ein Zuhause geben muss.
Das ist sehr gegenwärtig in der Kulturgeschichte, doch niemand kennt den Weg dorthin.
Fünftes Kennzeichen: Geschützt und geliebt trotz aller Schuld
Und so findet sich noch ein letztes Kennzeichen, das den Menschen nach dem Gau anhaftet, und ich bin froh, dass ich damit enden darf. Wir hatten gesehen: gespalten, aber gerufen. Gerufen, aber gestraft. Gestraft, aber geschützt. Und jetzt kommt schließlich kein Aber mehr: geschützt und geliebt. Das ist das fünfte Kennzeichen. Das ist 1. Mose 3,15.
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, sagt Gott zur Schlange, zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
In Johannes 3,16 wird Gott uns dann sagen: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab. Und diese geliebte Welt meint auch in Johannes 3, die Welt nach dem Gau.
Was wir hier in 1. Mose 3,15 haben, darauf haben auch die Glaubensväter immer wieder hingewiesen. Das hat man genannt das Protoevangelium, also nach dem griechischen Begriff protos, was „zum ersten Mal“ bedeutet. Zum ersten Mal klingt hier das Evangelium auf: Protoevangelium.
Und Leute, seht hin, noch vor Johannes 3,16, noch bevor der Fluch verhängt wird, hier in 1. Mose 3,15 ist zum ersten Mal von Jesus die Rede. Darum ist dieser Vers auch in unsere Weihnachtslieder eingegangen, zum Beispiel in das wunderschöne Weihnachtslied „Kommt und lasst uns Christus ehren“. Da heißt es in einer Strophe: „Jakobs Stern ist aufgegangen, stillt das sehnliche Verlangen, tritt den Kopf der alten Schlangen und zerstört der Höllenreich.“
Das ist 1. Mose 3,15, das ist Jesus. Ein Nachkomme, Singular, ein Nachkomme wird der Schlange den Kopf zertreten. Wörtlich steht hier „zerschmettern“. Ja, der Teufel hat Macht, er kann in die Ferse stechen, aber diese Macht ist begrenzt, und sie wird endgültig zerstört werden.
Für die Zerstörung dieser teuflischen Macht sagt unser Vers 15, wird eine Person sorgen, die von einer Frau geboren werden wird. Sie wird ein Mensch sein, diese Person.
Im Rückblick hat Johannes in seinem ersten Brief, 1. Johannes 3,8, diesen Vorgang so beschrieben: Er hat gesagt, dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Das ist die Wiederaufnahme von 1. Mose 3,15.
Und schaut, im Licht von Vers 15 beginnt dann auch 1. Mose 3,21 noch einmal ganz anders zu leuchten: die Sache mit den Fellen. Gott nahm Felle und bekleidete Adam und Eva. Woher hatte Gott die Felle genommen? Es mussten Tiere sterben. Für Adam und Eva.
Hier sind es noch Tiere. Das ist die Botschaft: ein Leben für ein Leben. Und Gott kommt an mit diesen Fellen, an denen möglicherweise noch etwas Blut klebte, und Gott sagt den beiden damit: Ich gebe ein Leben für dich. Und später am Kreuz wird er sagen: Ich gebe mein Leben für dich.
Verstehst du, Mensch? Du bist geliebt. Und das ist das Herrliche, das ist das – ja, auch das ist irgendwie das Überwältigende an diesem dritten Kapitel: dass in der Stunde des Supergaus, in der Stunde des totalen Bruchs, Gott den Durchbruch ankündigt, dass hier schon das Evangelium steht.
Noch bevor der Herr sie aus dem Paradies vertreibt, kündigt er schon an, wie er sie in den Himmel zurückbekommen wird. Das steht hier.
Und so dürfen wir wissen: Es gibt etwas anderes als die Strafe, es gibt etwas anderes als den Fluch. Es gibt ein Zurück. Und er hat uns den Weg gebahnt.
Schlussbetrachtung: Ein Spiegel unserer Situation und ein Aufruf zur Evangelisation
Dieses Kapitel ist für uns wie ein Spiegel. Es erinnert uns daran, wo wir herkommen: nach dem Gau, gespalten, gerufen, gestraft, geschützt und geliebt. Er hat alles gegeben und uns dann nach Hause geliebt.
Auch das ist klar: Wir spüren noch die Restbestände des alten Lebens, die Schleifspuren der Vergangenheit. Doch wir leben bereits in der Freude von Vers 15, weil wir wissen dürfen, dass der Same der Frau gekommen ist und der Schlange den Kopf zertreten hat. Dieses Kapitel ist wie ein Spiegel dafür, wo wir herkommen.
Diese Verse zeigen uns auch die Situation unserer noch unbekehrten Zeitgenossen: dein Nachbar, deine Lehrerin, dein Professor, dein Angestellter, der junge Mann an der Kasse bei Rewe, der Alte, den du im Park immer wieder triffst. Sie alle haben den Gau im Blut, sie haben den Gau in den Knochen – wie die Kinder von Tschernobyl. Sie können nicht anders.
Doch es ist wahr, was Johannes Busch in seiner Predigt über unseren Text gesagt hat: „Das ist die Mitte der Weltgeschichte, dass unser Gott diese Welt nicht losgelassen hat, sondern ihr nachgelaufen ist.“ Wenn Gott diese Welt nicht losgelassen hat, dann dürfen wir sie auch nicht vorzeitig loslassen.
Es darf uns nicht genügen, diese Situation nur zu verstehen. Das ist wichtig, aber es reicht nicht, zu sagen: Gut, wir haben jetzt 1. Mose 1–5 studiert, wir verstehen die Situation. Der Herr nimmt uns mit hinein in den Kampf um verlorene Menschen. Es ist wichtig, dass wir uns hier in Zabelstein sammeln, um uns zu rüsten und gegenseitig zu stärken. Aber genauso wichtig ist es, dass wir uns morgen wieder zerstreuen.
Wenn wir uns zerstreuen, dürfen wir uns nicht zurückziehen in unsere Katakomben oder Kuschelauskreise. Stattdessen sollen wir zu den Zeitgenossen gehen, die unter den Folgen dieses Gaus leben, leiden und schuldig werden.
1. Mose 3 ist ein einziger Schrei nach Evangelisation. Es ist ein Schrei nach Evangelisation und enthält bereits die Botschaft der Evangelisation. Dabei geht es nicht um die Transformation dieser Welt, wie es die Emergenten wollen. Die Emergenten wollen den Acker dieser Welt zurechtflicken. Sie wollen unter den Bedingungen des Gaus, angesichts dieses Berges radioaktiven Mülls, ein bisschen für Sauberkeit und Ordnung sorgen. Sie glauben, das sei dann das Reich Gottes.
Wer diese Verse ernst nimmt, weiß: Das kann nicht gehen, das reicht nicht. Es geht darum, dass totgeweihte Menschen gerettet werden. Rettung gibt es nur auf diesem einen Weg: über den, der sie geliebt hat und alles gegeben hat. Und der in allererster Linie sie herausreißen will aus dieser Todesverfallenheit, die sie am Ende auf ewig verdammen wird in die Hölle.
Deshalb noch einmal zum Schluss: 1. Mose 3 ist ein Schrei nach Evangelisation. Mittendrin in den Strukturen der gefallenen Welt leuchtet Gottes Liebe. Ich hoffe, euch ist deutlich geworden, wie in diesen Versen Gottes Liebe aufleuchtet. Auch unter schlimmsten Bedingungen können finsterste Sünder gerettet werden.
Wir sind ja auch gerettet worden. Wenn hier jemand sein sollte, der noch nicht gerettet ist – wir kennen uns ja nicht alle und können nicht in die Herzen sehen – solltest du deiner Rettung nicht gewiss sein, solltest du dein Leben noch nicht vor Jesus Christus gebeugt haben, der hier angekündigt wird, und ihn nicht von Herzen darum angefleht haben: „Herr, vergib mir meine Schuld, Herr, rette mich vor dem Tod!“ – dann kannst du das heute tun, so wie wir alle es getan haben, die wir zu Jesus gehören.
Unter schlimmsten Bedingungen können finsterste Sünder gerettet werden. Zum Schluss noch eine Situation aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Missionare Herb und Ruth Klingen waren gemeinsam mit ihrem Sohn in ein japanisches Lager für Kriegsgefangene gekommen – drei Jahre lang. Sie erlebten dort die gnadenlosen Folgen dieses Gaus am eigenen Leib: Morde, Folter. Sie merkten, wozu der Mensch alles fähig ist, und versuchten trotzdem, treu für Jesus zu leben. Sie wollten das Licht des Evangeliums überall aufstrahlen lassen.
Besonders schlimm war der Kommandant des Lagers, ein gewisser Kunishi, den die meisten dort hassten. Er war brutal zu den Leuten. Kurz vor Kriegsende hatte er ihre Nahrungsration erhöht, allerdings bestand die Nahrung aus ungeschältem Reis. Dieser ungeschälte Reis verursachte innere Blutungen und tötete viele. Sie hatten keine Werkzeuge, um den Reis zu schälen, und standen vor der grauenvollen Alternative: verhungern oder innerlich verbluten. Dafür stand dieser Kunishi.
Die Klingens wurden bewahrt und im Februar 1945 von den Alliierten befreit. Jahre später arbeitete Kunishi in Manila als Gärtner auf einem Golfplatz. Er hatte sich dorthin gewissermaßen geflüchtet. Er wurde entdeckt, verurteilt und schließlich gehängt. Doch in der Zeit zwischen Urteil und Vollstreckung war er gezwungen, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Er erinnerte sich an das Beispiel der Missionare, die er so verfolgt hatte. Das, was er von ihrem Leben mitbekommen hatte – ein Leben, das auf der Botschaft des Evangeliums gegründet war – leuchtete wie durch ein Wunder wieder in seiner Erinnerung auf. Nach allem, was wir wissen, tat er Buße und bekannte sich kurz vor seiner Hinrichtung zu Jesus.
Unter schlimmsten Bedingungen kann ein offenkundig schlimmer Sünder gerettet werden. Das ist die Situation von 1. Mose 3. Das Licht des Evangeliums ist allemal stark genug, um unter finstersten Umständen Sünder zu retten.
Lasst uns mit dieser Gewissheit und einem nüchternen, realistischen Blick auf unsere Zeit, auf uns selbst und auf unsere Zeitgenossen, aber auch mit großer Hoffnung und Zuversicht zurückgehen in die Welt, die nach dem Gau so ist, wie sie ist. Unser Herr ist stärker.
Wir wollen beten:
Herr Jesus Christus, danke, dass das wahr ist. Danke, dass dein Tod am Kreuz die grauenvolle Macht von Schuld und Sünde und all dem, was passiert ist, entmachtet hat. Du hast wirklich der Schlange den Kopf zertreten.
Herr, wir danken dir, dass der Weg in den Himmel durch dich frei geworden ist. Wir sehen voller Erstaunen, wie realistisch und präzise dein Wort unsere Situation beschreibt und wie du uns erklärst, durch welche Geschichte es dazu gekommen ist.
Ach Herr, lass uns noch enger an dich hängen und dankbarer dafür sein, dass du uns da herausgeholt hast. Bitte gib uns ein weiches Herz für unsere Zeitgenossen. Bewahre uns vor Selbstgerechtigkeit, aber auch vor Ignoranz, davor, dass es uns egal ist, was aus ihnen wird.
Herr, hilf uns, gib uns einen Blick voller echten Mitleids, damit wir die Menschen im Licht von 1. Mose 3 sehen – gefangen in diesem Fluch, gefangen in dem Zwang, gegen dich rebellieren zu müssen. Doch du bist stärker. Herr, erbarme dich. Bitte rette noch viele und gebrauche uns als deine Boten.
Herr, wir danken dir, dass du treu und mächtig bist. Wir beten dich an als unseren Retter und Herrn. Amen.
