Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Das ist der erste Satz der Bibel, der erste Satz im Wort Gottes und auch der erste Satz des Buches Genesis.
Genesis stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Entstehung, Ursprung oder Anfang. Diese Bezeichnung trifft sehr gut, was im ersten Mosebuch beschrieben wird. Denn das erste Mosebuch erzählt eine Geschichte von Ursprüngen und Anfängen.
Zum Beispiel finden wir im ersten Mosebuch den Ursprung der Sünde, den Anfang der Bosheit des Menschen, aber auch den Beginn von Kunst, Musik und Handwerk. Ebenso ist dort der Anfang der Sprache beschrieben.
Wir finden den Anfang des Volkes Gottes, der Hebräer, des Volkes Israel. Außerdem enthält das Buch den Anfang der Verheißungen Gottes und der Bünde Gottes. Natürlich finden wir darin auch den Anfang aller Dinge selbst, den Anfang des Universums.
Mit diesem Anfang aller Dinge möchten wir uns heute beschäftigen. Wenn wir einen Teil des ersten Kapitels gemeinsam lesen, stellt sich uns von Anfang an eine Frage. Bereits vom ersten Vers an wird uns eine Frage gestellt, die wir uns selbst beantworten müssen: Können wir dem Glauben schenken?
Kann das, was dort steht, wirklich stimmen? Hat Gott alle Dinge tatsächlich in nur sechs Tagen erschaffen? Oder können wir die Schöpfungstage, von denen die Rede ist, vielleicht umdeuten? Könnte es sich dabei um längere Zeiträume handeln, sodass wir den Schöpfungsbericht mit den Millionen Jahren der Evolutionstheorie in Einklang bringen können?
Oder ist es möglich, den Schöpfungsbericht, so wie er in 1. Mose dargestellt wird, wörtlich zu verstehen und auch zu glauben? Wenn nicht, was bedeutet das für die Glaubwürdigkeit der gesamten Bibel?
Alle Stellen im Alten Testament, die sich auf diesen Schöpfungsbericht beziehen, verstehen ihn wörtlich. Ein einfaches Beispiel ist das Gesetz vom Sabbat. Es bezieht sich auf den Schöpfungsbericht und geht dort von tatsächlich buchstäblichen sieben Tagen aus. Der siebte Tag ist dann der Ruhetag, der Sabbat.
Auch Jesus bezieht sich in den Evangelien auf diesen Schöpfungsbericht und versteht ihn wörtlich. Wenn Paulus, Petrus, Johannes oder irgendeiner der Apostel im Neuen Testament sich auf diesen Schöpfungsbericht beziehen, dann nehmen auch sie ihn wörtlich.
Man erkennt, dass die Glaubwürdigkeit der ersten beiden Kapitel der Bibel direkten Einfluss auf die Glaubwürdigkeit der gesamten Bibel hat. Die Glaubwürdigkeit der ganzen Bibel steht und fällt mit der Glaubwürdigkeit dieses Schöpfungsberichtes.
Wir möchten gemeinsam den Schöpfungsbericht lesen. Dabei konzentrieren wir uns nur auf die ersten drei Tage, da dort bereits vieles enthalten ist, worauf ich heute kurz eingehen möchte.
Gott sagt am Anfang: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe. Der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Dann sprach Gott: „Es werde Licht!“ Und es wurde Licht. Gott sah, dass das Licht gut war, und schied das Licht von der Finsternis. Er nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. So wurde aus Abend und Morgen der erste Tag.
Gott sprach weiter: „Es werde eine Ausdehnung mitten in den Wassern, die scheide zwischen den Wassern.“ Gott machte die Ausdehnung und schied das Wasser unter der Ausdehnung von dem Wasser über der Ausdehnung. So geschah es. Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Es wurde Abend, und es wurde Morgen – der zweite Tag.
Dann sprach Gott: „Das Wasser unter dem Himmel sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar wird.“ Auch dies geschah so. Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Er sah, dass es gut war.
Gott sprach weiter: „Die Erde lasse Gras sprießen, Gewächs, das Samen hervorbringt, und fruchttragende Bäume, jeder nach seiner Art, mit Samen in ihren Früchten.“ So geschah es. Die Erde brachte Gras und Gewächs hervor, das Samen trägt, jeder nach seiner Art, und Bäume, die Früchte tragen, mit Samen in ihren Früchten, nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend, und es wurde Morgen – der dritte Tag.
Zum Abschluss noch ein letzter Vers aus dem Kapitel: „Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Es wurde Abend, und es wurde Morgen – der sechste Tag.
Bevor wir in den Text einsteigen, möchte ich zunächst einige Vorbemerkungen machen, damit keine falschen Erwartungen an den heutigen Abend entstehen.
Zum einen werde ich heute eine Predigt halten und keinen wissenschaftlichen Vortrag. Das wäre auch vermessen von mir, da ich kein Wissenschaftler bin. Was wissenschaftliche Themen betrifft, muss ich auf andere verweisen beziehungsweise auf andere zurückgreifen. Was wir jedoch tun werden, ist Gottes Wort betrachten und den von Gott gegebenen Verstand gebrauchen, um dieses Wort zu verstehen.
Zum Zweiten haben wir heute nicht die Zeit, auf jede Frage, die möglicherweise aufkommt, einzugehen. Wir werden die eine oder andere Frage streifen. Vielleicht kommen dir sogar während der Predigt noch weitere Fragen, auf die ich aus Zeitgründen nicht eingehen kann. Die Zeit im Anschluss können wir jedoch gern zum Austausch nutzen.
Drittens möchte ich gleich zu Beginn eine Sache klarstellen, mit einem Bibelvers aus Hebräer 11. In Hebräer 11, Vers 3 lesen wir die folgenden Worte: „Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so dass die Dinge, die man sieht, nicht aus Sichtbarem entstanden sind.“
Die Bibel ist hier offen und ehrlich und erklärt, dass es durch Glauben ist, dass wir das annehmen. Das heißt, wir können so viele Indizien und Belege aufzählen, wie wir möchten. Am Ende ist es eine Frage des Glaubens, diesen Schöpfungsbericht als wahr anzunehmen.
Dasselbe gilt für jedes andere Weltbild und jede andere Weltanschauung. Auch ein Atheist braucht Glauben, um zu akzeptieren, dass alles ohne irgendein Übernatürliches entstanden ist, dass alles aus dem Nichts ohne irgendwelche zusätzlichen Eingriffe eines Gottes entstanden ist. Auch ein Atheist braucht Glauben.
Der verstorbene Physiker Stephen Hawking drückt es einmal in einem Fernsehinterview folgendermaßen aus: Er sagte, es sei schwierig, über den Anfang des Universums zu diskutieren, ohne das Konzept Gott zu erwähnen. Es sei durchaus möglich, dass Gott auf Weisen handelt, die nicht von wissenschaftlichen Gesetzen beschrieben werden können.
Die entscheidende Frage an dich heute lautet daher: Glaubst du dem einzigen Augenzeugen der Entstehung des Universums oder nicht? Glaubst du dem einzigen Bericht des Schöpfers oder glaubst du ihm nicht? Glaubst du Gott oder glaubst du ihm nicht?
Wenn wir diesen Text lesen, die ersten Worte der Bibel, sehen wir, wie Gott sein Wort beginnt. Nicht mit einer Diskussion, nicht mit einer Argumentation, warum er jetzt wahrscheinlich existiert oder nicht. Er beginnt sein Wort und erklärt sich nicht. Gott diskutiert nicht mit dem Menschen, sondern er beginnt einfach mit den Worten: „Im Anfang schuf Gott.“
Die Existenz Gottes vorausgesetzt, setzt die Existenz der Schöpfung an sich die Existenz eines Schöpfers voraus. Ein Schöpfer, der unabhängig von seiner Kreation ist, wie ein Maler unabhängig von dem Bild ist, das er malt. Dieser Schöpfer ist außerhalb seiner Schöpfung, hat keinen Anfang und kein Ende. Ein Gott, der außerhalb von Zeit ist, außerhalb von Materie und Raum. Und genau das ist unser Gott.
Gott ist ewig, das heißt, er ist außerhalb der Zeit. Gott ist, lesen wir bei Johannes, Geist. Das heißt, er besteht auch nicht aus Materie. Und bei Salomos Gebet in 1. Könige 8 lesen wir, dass weder der Tempel noch der Himmel noch aller Himmel den Himmel Gott fassen können. Also ist Gott auch außerhalb des Raumes.
Aber mit seinem ersten Schöpfungsakt ruft er all das ins Leben. Schaut euch den Vers 1 noch einmal an, da heißt es: „Im Anfang.“ Was für ein Anfang! Der Anfang der Zeit an sich. Mit dem Hervorbringen aller Dinge wird auch die Uhr das erste Mal in Gang gesetzt.
Im Anfang schuf Gott die Himmel, den Raum, und die Erde, die Materie. Und all das erschafft Gott nur durch sein Wort. Aus dem Nichts ruft er Zeit, Raum und Materie ins Dasein, ohne selbst davon abhängig zu sein, ohne selbst Teil davon zu sein. Aus dem Nichts erschafft er etwas völlig Neues, etwas nie Dagewesenes.
Das macht auch das Wort deutlich, das hier verwendet wird und in den meisten Bibeln mit „schuf“ oder „schaffen“ übersetzt wird: Gott schuf. Dieses Wort hat ein paar Besonderheiten. Zum einen wird es ausschließlich für Gott verwendet. Nur Gott kann auf diese Art und Weise schaffen. Zum anderen beschreibt dieses Wort die Erschaffung von etwas völlig Neuartigem, etwas noch nie Dagewesenem, das ins Leben gerufen wird.
Im ersten Kapitel wird dieses Wort in drei Versen verwendet: Einmal hier in Vers 1, wo Gott das Universum an sich erschafft; in Vers 21, wo wir das erste Mal von lebendigen Wesen erschaffen lesen, von lebendigem Leben, das nicht einfach nur aus Materie besteht; und wir lesen es gleich dreimal im Vers 27, wo Gott den Menschen erschafft.
Also jedes Mal, wenn Gott etwas völlig Neuartiges erschafft, ins Leben ruft, wird dieses Wort im Hebräischen verwendet.
Wir bleiben noch kurz beim ersten Vers, denn je nachdem, welche Bibelübersetzung man hat, ist vielleicht aufgefallen, dass dort entweder von den Himmeln im Plural oder vom Himmel im Singular die Rede ist.
Das liegt daran, dass das hebräische Wort für Himmel nur im Plural verwendet wird. Je nach Zusammenhang hat dieses Wort unterschiedliche Bedeutungen.
Am zweiten Tag zum Beispiel erschafft Gott eine Ausdehnung, die später noch genauer betrachtet wird. Diese nennt er Himmel. Damit ist der Lufthimmel oder die Atmosphäre gemeint – also das, was wir meinen, wenn wir von einem blauen Himmel sprechen.
Wir haben uns auch schon 1. Könige 8,27 angesehen. Dort ist von dem zweiten Himmel, dem Weltall oder dem Sternenhimmel, die Rede. Salomo sagt, dass weder der Tempel noch der Himmel noch alle Himmel Gott fassen können – also das Weltall, der Sternenhimmel.
Drittens spricht Paulus in 2. Korinther von einem dritten Himmel, den er das Paradies nennt. Das ist der Ort, an dem der Thron Gottes steht – der Thron des Allmächtigen, des Schöpfers, des Erhalters der Welt.
Der Name, der hier für Gott verwendet wird, macht das deutlich. Es ist das hebräische Wort Elohim. Elohim meint den Mächtigen, den Schöpfer. Dieser Begriff wird für Gott verwendet und betont seine Majestät und Erhabenheit über alle Dinge.
Es ist wichtig, dass wir das im Hinterkopf behalten, besonders wenn wir zu Kapitel 2 kommen. Das schauen wir uns heute Abend nicht an, weil uns die Zeit fehlt. Dennoch möchte ich kurz zwei Hinweise dazu geben, quasi als Schlüssel für das zweite Kapitel im ersten Mosebuch.
Zum einen lesen wir in 1. Mose 2,4 einen Wechsel: Bis dahin ist immer von Himmel und Erde die Rede. In Kapitel 2, Vers 4 ändert sich das plötzlich zu Erde und Himmel. Wir sehen also schon einen Perspektivwechsel.
Zum anderen erkennen wir daran, dass in Kapitel 2 nicht mehr nur von Elohim die Rede ist, sondern von Yahweh Elohim. Wenn in euren Bibeln das Wort Herr in Großbuchstaben steht, also HERR, dann ist im Hebräischen meist Yahweh gemeint – der Name, mit dem Gott sich Mose vorstellt.
Dieses Yahweh meint vor allem den persönlichen Gott, der mit den Menschen in Beziehung tritt, der zu Abraham und Mose spricht, der einen Bund mit den Menschen und dem Volk Israel schließt und seinen Verheißungen treu bleibt.
Kapitel 2 ist kein zweiter Schöpfungsbericht, wie manche behaupten, sondern ein Perspektivwechsel und eine detaillierte Beschreibung des sechsten Tages.
Wie gesagt, haben wir heute nicht die Zeit, das im Detail zu besprechen. Wer Fragen hat, kann gerne im Nachgang auf mich zukommen.
In Kapitel 1 wird ausschließlich Elohim für Gott verwendet – den Schöpfer der Erde.
Nun, wie schafft Gott alle Dinge? Wie erschafft er sie und in welchem Zustand? Einfacher ausgedrückt: Hat Gott zuerst das Ei oder das Huhn erschaffen? Was war zuerst da?
Alles, was Gott in den ersten sechs Tagen erschuf, besitzt ein Scheinalter. Das Universum war zum Zeitpunkt seiner Erschaffung ein voll entwickeltes Universum. Was bedeutet das? Gott erschuf voll entwickelte und ausgewachsene Bäume und Sträucher. Es wird nichts davon berichtet, dass ein Samen gesät wurde und dann gewartet wurde, bis er wuchs. Er erschuf voll entwickelte Bäume und Sträucher.
Ebenso erschuf er voll entwickelte Tiere, keine Einzeller, die sich dann zufällig weiterentwickeln. Das heißt: Er erschuf die Henne und nicht das Ei. Eine Henne, die fähig ist, Eier zu legen, erschuf Gott. Auch den Menschen schuf er voll entwickelt. Er erschuf einen erwachsenen Mann und eine erwachsene Frau, die fähig sind, Kinder zu zeugen. Er erschuf keine Babys, sondern Menschen mit voll entwickelten Fähigkeiten, auch mit einer voll entwickelten Sprache.
In Kapitel 2 lesen wir erstmals, wie Adam spricht. Im Hebräischen sind die Worte, die Adam verwendet, poetisch. Er konnte nicht nur reden, er begrüßte seine Frau nicht mit einfachen Lauten. Nein, er hatte sogar poetische Worte für sie. Er verfügte also über eine voll entwickelte Sprachfähigkeit.
Wenn Gott alles in einem voll entwickelten Zustand erschafft, was bedeutet das? Wenn wir eine Zeitreise zurück zum sechsten Tag der Schöpfung machen würden, also kurz nachdem Adam erschaffen wurde, und beobachten, was wir sehen, was würden wir erkennen?
Wenn wir die Pflanzen und Tiere untersuchen würden, auf welches Alter der Erde würden wir schließen? Gehen wir durch den Garten Eden und sehen Adam. Ein ausgewachsener Mann, 20 oder 30 Jahre alt, in seinen besten Jahren, doch tatsächlich ist er erst ein paar Stunden alt. Dann sehen wir Elefanten mit gewaltigen, voll ausgewachsenen Stoßzähnen, die eigentlich mindestens 50 Jahre alt sein müssten. Auch sie sind erst ein paar Stunden alt.
Dasselbe gilt für Berge, Flüsse und Täler. Alles würde den Anschein erwecken, als sei es schon lange da, obwohl Gott alles erst ein paar Tage zuvor erschaffen hat.
Anders ausgedrückt: Du bist vielleicht ein Holzfäller und gehst in den Garten mit einer Motorsäge, um einen Baum zu untersuchen, eine voll ausgewachsene Eiche. Würdest du Jahresringe sehen? Würden wir Jahresringe bei einer gerade erst erschaffenen Eiche sehen? Und wie viele?
Grundsätzlich können wir davon ausgehen, dass wir wahrscheinlich Jahresringe sehen würden. Diese sind nicht nur ein Anzeichen von Alter, sondern dienen auch dem Transport von Nährstoffen und Wasser nach oben. Trotzdem würden wir falsch liegen, wenn wir annehmen, diese Eiche sei schon Hunderte von Jahren alt, denn Gott erschuf sie erst ein paar Tage zuvor.
Gott erschafft alles mit einem Anschein von Alter. Dabei müssen wir Folgendes beachten: John MacArthur drückt es so aus: Wenn wir uns mit Dingen befassen, die ex nihilo erschaffen wurden – ex nihilo ist Latein und bedeutet „aus dem Nichts“ –, dann sind Merkmale von Reife kein Beweis für Alter.
Das gilt nicht nur für die Erde, Pflanzen und Lebewesen darauf, sondern für das gesamte Universum. Am Abend des sechsten Tages würden wir das Licht der Sterne sehen. Auch das Licht von Sternen, die viele Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Das Licht dieser Sterne bräuchte eigentlich viel länger als vier Tage, um die Erde zu erreichen.
Wir müssen zudem beachten, wie das möglich ist: Wie kann das Licht weit entfernter Sterne, das Millionen Jahre benötigt, schon jetzt sichtbar sein, wenn nach dem biblischen Schöpfungsbericht die Erde erst ein paar tausend Jahre alt ist?
Zwei Dinge sind zu berücksichtigen: Zum einen sehen wir, dass Gott alles mit einem Schein von Alter erschafft. Das zeigt sich zum Beispiel auch, als Jesus Wasser zu Wein macht. Dieser Wein war erst ein paar Sekunden alt, sah aber so aus, als wäre er jahrelang oder wochenlang gereift. Es war ein hervorragender Wein, obwohl er erst wenige Sekunden alt war, weil Jesus ihn direkt aus Wasser geschaffen hatte.
Zum anderen müssen wir die Reihenfolge der Schöpfung beachten. Schauen wir in Vers 3, wo es heißt: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.“ An Tag eins erschuf Gott nicht die Sonne, nicht die Sterne, nicht den Mond – er erschuf einfach nur das Licht.
Bevor Gott die Sterne erschuf, war dieses Licht der Sterne bereits auf der Erde sichtbar. Wie sah dieses Licht aus? Gab es eine andere Lichtquelle als die Sonne? Das wissen wir nicht, es steht nicht im Text. Wir wissen nur, dass es Licht gab, weil Gott es befohlen hatte. Und dieses Licht existierte, bevor an Tag vier die Lichtträger – die Sonne, der Mond und die Sterne – erschaffen wurden.
Diese Parallele zwischen Tag eins und Tag vier sehen wir auch in den übrigen Schöpfungstagen, wenn wir sie vergleichen. So bringt das etwas Struktur in die Schöpfung, die wir in zwei Phasen gliedern können: An Tag eins erschuf Gott das Licht, an Tag vier erschuf er die Lichtträger, also die Lichtquellen Sonne, Mond und Sterne.
Dabei müssen wir im Hinterkopf behalten: An wen ist das geschrieben? Es ist in erster Linie an das hebräische Volk gerichtet, das die Geschichte zuerst las. Wenn sie lesen, dass die Sonne erst an Tag vier erschaffen wurde, und sie sehen die Völker um sich, zum Beispiel die Ägypter, wen beten diese an? Die Sonne, den Sonnengott, den größten Gott der Ägypter.
Was denken sich die Hebräer? Die Sonne ist doch viel später entstanden. Gott gibt ihnen damit zu verstehen: Die Sonne ist nichts, was angebetet werden sollte. Nichts in der Schöpfung ist würdig, angebetet zu werden.
An Tag zwei erschafft Gott die Wölbung oder Ausdehnung sowie das Wasser darunter und darüber. Das schauen wir uns gleich genauer an. Am Tag fünf, als Parallele, füllt er diese Ausdehnung mit Vögeln und das Wasser darunter mit Fischen.
Doch was ist mit der Ausdehnung am zweiten Tag gemeint? Vielleicht habt ihr euch schon einmal gefragt, wie das zu verstehen ist: Wasser darunter, Wasser darüber – was bedeutet das? Schauen wir uns dazu die Verse 6 und 7 an. Dort heißt es: Gott sprach: „Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, die eine Scheidung zwischen den Wassern bilde.“ Also Wasser auf der Erde, das irgendwie aufgeteilt wird.
Weiter heißt es: „Und Gott machte die Ausdehnung und schied das Wasser unter der Ausdehnung, das Meer, von dem, was über der Ausdehnung ist, und es geschah so.“
Es gibt zwei gängige Auslegungen, wie diese Ausdehnung zu verstehen ist. Ich möchte euch beide einfach nur vorstellen, damit ihr sie einmal gehört habt. Eine ausführliche Diskussion oder Detailbetrachtung erfolgt hier nicht.
Die erste Auslegung besagt, dass mit dieser Ausdehnung einfach unsere Atmosphäre gemeint ist, so wie wir sie heute kennen. Dann würde sich das Wasser über der Ausdehnung auf den Wasserdampf beziehen, der in unserer Erdatmosphäre vorhanden ist.
Die zweite Möglichkeit ist, dass es sich bei dem Wasser über der Ausdehnung um eine schützende Schicht handelt, die nur bis zur Sintflut existierte. Nach dieser Ansicht gab es bis zur Sintflut eine Wasserdunsthülle um die Erde. Diese hätte zum einen die Bewohner der Erde vor gefährlichen Strahlungen der Sonne geschützt. Zum anderen hätte sie einen Treibhauseffekt bewirkt, der auf der ganzen Erde für ein gleichbleibendes, optimales Klima sorgte.
Eine solche Schicht kann man theoretisch so auslegen. Sie würde zum Beispiel erklären, warum die Menschen bis zur Schöpfung extrem alt wurden und danach die Lebensspanne rapide sank.
Diese Auslegung passt auch zu 1. Mose 2,5-6. Dort lesen wir, dass es keinen Regen gab. Bis zur Sintflut wird nichts von Regen berichtet, sondern von Wasser, das quasi unter der Erde ist und alles bewässert.
Bis zur Sintflut gab es also keinen Regen. Zur Zeit der Sintflut aber lesen wir, dass sich die Fenster des Himmels öffneten und zu der riesigen Überschwemmung beitrugen, die alles Leben auf der Erde auslöschte.
Das nur als kurze Erklärung zur Ausdehnung und den beiden Möglichkeiten, wie man sie verstehen kann.
Nun, am dritten Tag zeigt sich wieder dieselbe Parallele, dasselbe Prinzip: Gott erschafft das trockene Land. Am sechsten Tag, in der zweiten Phase, füllt er dieses trockene Land mit Landtieren und Menschen.
In drei Tagen schafft und formt Gott also das Universum und die Erde. Er bereitet die Erde mit allerlei Gewächsen und Früchten auf die Lebewesen vor, die er dann erschaffen wird. In den nächsten drei Tagen füllt er all das. Er erfüllt das Universum mit Sternen, das Meer mit Fischen, das Land und die Luft mit allerlei Lebewesen. Alles erschafft er nach seiner Art.
Ich habe versucht, das besonders zu betonen. Wenn man das erste Kapitel ganz liest, wird man feststellen, dass dies sehr, sehr oft vorkommt. Insgesamt zehnmal ist die Rede davon, dass etwas „nach seiner Art“ oder „nach ihrer Art“ erschaffen wird. Immer wieder wird dieselbe Formulierung verwendet.
Gott erschafft Pflanzen und Tiere jeweils nach ihrer Art und befähigt sie zur Reproduktion, zur Vermehrung – aber nur innerhalb ihrer Art. Alle über dreihundert Hunderassen gehen zum Beispiel auf einen Urhund zurück, einfach ausgedrückt. Damit legt die Bibel nahe, was wir heute über die Genetik wissen.
Ein weiteres Zitat von John MacArthur fasst das sehr gut zusammen. Er sagt: „Die Tatsache, dass Geschöpfe nur Nachkommen ihrer Art hervorbringen – das ist genau das, was 1. Mose 1 sagt. Sie bringt nur Geschöpfe nach ihrer Art hervor. Das ist ein fundamentales Gesetz der Genetik. Jeder Organismus hat eine einzigartige DNS-Struktur aus Genen und Chromosomen, durch die alle Wesensmerkmale festgelegt sind. Durch sorgfältige Züchtung kann man innerhalb des Genotyps einige Merkmale fördern oder unterdrücken. Aber auch noch so viele Kreuzungen können keine völlig neue Lebensform aus den bestehenden Arten hervorbringen.“
Gott erschafft also verschiedene Arten, und innerhalb dieser Arten gibt es auch Änderungen. Ja, es kommt auch zu Mutationen im genetischen Code. Mutationen sind genetische Fehler, die eine Art Evolution auslösen können. Dabei spricht man von einer Mikroevolution, die auch die Bibel nahelegt: Tiere pflanzen sich innerhalb ihrer Art fort und vermehren sich.
Deswegen gibt es ganz verschiedene Hunderassen. Mutationen führen aber nicht zur sogenannten Makroevolution. Sie führen nicht dazu, dass plötzlich ganz neue Arten entstehen.
Es gibt zum Beispiel Untersuchungen bei Fruchtfliegen, die seit mehr als hundert Jahren laufen. Seit 1910 beobachtet man, welche Mutationen auftreten. Insgesamt wurden circa dreitausend Mutationen festgestellt. Einer der Forscher bei der Untersuchung kommentierte diese Mutationen folgendermaßen: „Alle diese Mutationen sind entweder harmlos oder schädlich, keine brachte aber eine tüchtigere Fruchtfliege hervor.“
Der Biologe Pierre Gaze, ein Franzose, drückt es so aus: „Fruchtfliegen bleiben Fruchtfliegen, trotz der Tausenden von Generationen, die gezüchtet wurden, und all der Mutationen, die daraus hervorgegangen sind.“
Das bestätigt ganz klar, was wir hier im Schöpfungsbericht sehen. Der Schöpfungsbericht legt genau das nahe, was wir jetzt über die Genetik wissen. Gott erschafft Pflanzen und Tiere nach ihrer Art, die sich vermehren und fortpflanzen können, ohne dabei neue Arten hervorzubringen. Die Genetik widerlegt jegliche Makroevolution.
Warum hält sich der Glaube an die Evolution so hartnäckig? Warum ist er in der heutigen Gesellschaft so präsent? Warum nehmen Menschen die Vorstellung, dass alles einfach aus dem Nichts entstanden ist, so leichtgläubig an? Warum geht man davon aus, dass sich alles, was wir sehen, aus dem absoluten Nichts zufällig entwickelt hat?
Dazu möchte ich etwas weiter ausholen und zwei Begriffe vorstellen: Theismus und Naturalismus. Diese beiden Begriffe beschreiben Weltanschauungen, die völlig gegensätzlich sind.
John Lennox stellt in seinem Buch „Hat die Wissenschaft Gott begraben?“ fest, dass es nicht um einen Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion geht. Er beobachtet die Diskussionen in der Wissenschaft und kommt zu dem Schluss: Der eigentliche Konflikt besteht zwischen Naturalismus und Theismus – zwei entgegengesetzten Weltanschauungen, die zwangsläufig kollidieren.
Was bedeutet das überhaupt? Theismus ist, einfach ausgedrückt, der Glaube an einen Schöpfer. Der Glaube an einen Schöpfer, der die Welt ins Dasein gerufen hat, sie erhält und lenkend eingreift. Genau das lesen wir auch in Kolosser, wo es heißt:
„Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten, alles ist durch ihn und für ihn geschaffen, und er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in ihm.“ (Kolosser 1,16-17)
Wir lesen in 1. Mose 1 von Gott, dem Vater, wie er das Universum schafft. In 1. Mose 1, Vers 2 wird der Heilige Geist erwähnt, der an der Schöpfung beteiligt ist. An anderen Stellen lesen wir von Gott dem Sohn, durch den alles geworden ist. So sehen wir, wie der dreieinige Gott gemeinsam die Schöpfung ins Dasein ruft.
Nebenbei bemerkt: Es gibt die Behauptung, dass Religion oder der Glaube an Gott die Wissenschaft behindert. Dem möchte ich mit einem Zitat von Johannes Kepler begegnen. Er beschreibt seine Motivation so:
„Das Hauptziel der Nachforschungen über die Außenwelt soll es sein, deren rationale Ordnung zu entdecken, die ihr von Gott aufgeprägt worden ist und die er uns in der Sprache der Mathematik offenbart hat.“
Keplers Glaube an einen Schöpfer motivierte ihn, die Schöpfung zu betrachten und davon auszugehen, dass es eine Ordnung geben muss, weil er an den Schöpfer dieser Ordnung glaubt. C. S. Lewis drückt es so aus:
„Die Menschen begannen, wissenschaftlich zu forschen, weil sie Gesetze in der Natur erwarteten. Und warum erwarteten sie Gesetze? Weil sie an einen Gesetzgeber glaubten.“
Auf der anderen Seite steht der Naturalismus. Was bedeutet das? Der Naturalismus geht davon aus, dass es nichts Übernatürliches gibt und alle Dinge eine natürliche Ursache haben.
Carl Sagan, ein Astrophysiker, definierte diese Weltanschauung so:
„Der Kosmos ist alles, was ist, was genau, was ist oder war oder je sein wird.“
Naturalismus ist also der Glaube, dass es nichts außer der Natur gibt, dass das Universum ein in sich geschlossenes System ist, ohne etwas Übernatürliches außerhalb davon.
Was führt ein solcher Glaube, dass es nichts außer dem Kosmos gibt, zu? Schon in Sagans Zitat sehen wir, dass er dem Kosmos göttliche Eigenschaften zuschreibt. Er behauptet, der Kosmos sei das, was wahr ist, was ist und was sein wird. Interessanterweise entspricht das ziemlich genau dem, was die Offenbarung über Gott sagt:
„Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allmächtige, der war und der ist und der kommt.“ (Offenbarung 4,8)
Damit wird dem Universum oder den Naturgesetzen eine schöpferische Kraft zugeschrieben.
John Lennox bringt es in einem längeren Zitat auf den Punkt:
„Vielleicht besteht heute wieder die subtile Gefahr, dass der Wunsch, den Gedanken an einen Schöpfer vollkommen auszumerzen, bei manchen Naturwissenschaftlern und Philosophen dazu führt, das Universum wieder mit Göttern zu bevölkern. Sie schreiben Materie und Energie schöpferische Kräfte zu, obwohl man nicht überzeugend nachweisen kann, dass sie diese besitzen. Indem sie den einen Schöpfergott verbannen, erreichen sie das Äußerste im Polytheismus, also in der Vielgötterei – ein Universum, in dem jedes Teilchen gottähnliche Fähigkeiten besitzt.“
Damit stellt Lennox fest, was Paulus schon vor zweitausend Jahren in Römer 1 beschrieben hat. Diese Stelle ist zentral, wenn es um die Schöpfung geht:
„Denn Gottes unsichtbare Eigenschaften, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen, sodass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, ehrten sie ihn nicht als Gott und brachten ihm auch keinen Dank. Stattdessen verloren sich ihre Gedanken ins Nichts, und in ihrem uneinsichtigen Herzen wurde es finster. Sie hielten sich für weise und wurden zu Narren. Die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauschten sie mit Bildern von sterblichen Menschen, mit Abbildern von Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tieren.“ (Römer 1,20-23)
Zur Zeit von Paulus verehrten Menschen also verschiedene Dinge aus der Schöpfung – Vögel, andere Menschen, Tiere.
Zur Zeit der Hebräer, als Gott Mose den Schöpfungsbericht offenbarte, gab es die Ägypter. Diese verehrten die Sonne, also ebenfalls ein Teil der Schöpfung.
Heute werden vielen Dingen im Universum göttliche Attribute zugeschrieben. Vielleicht ist es euch schon aufgefallen, wenn ihr Dokumentationen oder Ähnliches gesehen habt. Wenn dort von der Natur oder der Evolution die Rede ist, wird oft so gesprochen, als ob die Natur oder die Evolution eine eigene Absicht hätte. Es wird gesagt, die Natur „hat sich etwas dabei gedacht“ oder „hat etwas herbeigeführt“. So wird die Natur fast wie eine Fruchtbarkeitsgöttin des Naturalisten behandelt.
Das führt uns letztlich zu einer entscheidenden Frage: Wer ist dein Gott – die Schöpfung oder der Schöpfer selbst? Wen verehrst du? Die Schöpfung oder den Schöpfer?
Zum Schluss möchte ich euch zwei Anwendungen aus dem Schöpfungsbericht mitgeben. Wir haben gerade schon aus Römer 1 gelesen. Zwei Verse vor dem Abschnitt, den wir betrachtet haben, beginnt Paulus zu erklären, warum Gott zornig auf die Menschheit ist.
In Vers 18 schreibt er: Genauso lässt Gott seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel herab wird er über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten. Das ist der Grund für Gottes Zorn. Denn was von Gott erkennbar ist, ist unter ihnen bekannt; Gott hat es ihnen vor Augen gestellt. Seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind nämlich seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung.
Der Mensch kann anhand der Schöpfung die Existenz, die Gottheit, die Macht und die Erhabenheit Gottes sehen. Gott wollte das so. Er wollte sich durch die Schöpfung zu erkennen geben, sich durch die Schöpfung offenbaren.
Genau das ist auch der Grund, warum Gott zornig ist. Er hat sich allen Menschen offenbart, er hat sich jedem zu erkennen gegeben. Und wie reagiert der Mensch? In Vers 21 lesen wir, dass der Mensch ihm weder ehrt noch dankt. Mangelnde Ehrerbietung Gott gegenüber und fehlende Dankbarkeit dem Schöpfer gegenüber kennzeichnen den Menschen.
Und das, obwohl jeder genau weiß, dass Gott existiert und dass er über allem erhaben ist. Du weißt, dass Gott existiert, und dennoch gibst du ihm nicht die Ehre und den Dank, der ihm gebührt. Deshalb schreibt Paulus: Ist Gott zornig? Ja, weil er sich jedem Menschen zu erkennen gibt und weil jeder Mensch das auch erkennt, aber keiner ihm den Dank und die Ehre erweist, die ihm gebührt.
Am Ende von Vers 20, im ersten Abschnitt, schreibt Paulus: So dass sie keine Entschuldigung haben. Kein Mensch kann sich am Ende herausreden, wenn er vor Gott steht. Keiner kann sagen: Ich wusste ja gar nicht, dass es dich gibt. Woher sollte ich das wissen? Hätte ich gewusst, dass es dich gibt, dann hätte ich dir alle Ehre gegeben, dann hätte ich dir gedankt, dann hätte ich dich angebetet.
Nun, niemand kann sich damit herausreden. Es wird keinen einzigen Menschen in der Hölle geben, der sich unfair behandelt fühlt. Es wird keinen einzigen geben, der seine Verurteilung als ungerecht empfindet.
Das ist der Grund für das Evangelium. Deshalb schreibt Paulus das direkt am Anfang seines Briefes, im ersten Kapitel, um deutlich zu machen, wie sehr wir Christus notwendig haben und wie sehr wir das Evangelium brauchen.
Ich möchte euch noch eine zweite Sache im Schöpfungsbericht zeigen. Wir sehen eine Parallele zwischen dem Schöpfungsbericht und dem Evangelium.
In Vers 3 heißt es: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.“ Wenn ihr die Bibel dabei habt, könnt ihr gerne 2. Korinther 4,6 aufschlagen. Dort sehen wir, welche Parallele Paulus hier mit diesem Schöpfungstag, mit der Schöpfung des Lichts, zieht.
Dort heißt es, dass Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten – das ist der zweite Schöpfungstag – auch in euren Herzen, in unseren Herzen, Licht werden ließ. Damit sollen wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.
An die Epheser schreibt Paulus: „Ihr wart einst Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn.“ Und Petrus schreibt in 1. Petrus 2,8, dass Gott uns aus der Finsternis berufen hat zu einem wunderbaren Licht und dass wir Kinder des Lichts sind.
Gott ist es, der im Anfang das ganze Universum aus dem Nichts ins Leben rief. Gott ist es, der das Licht ins Dasein rief. Und Gott ist es, der das Licht in unser Herz brachte, der unser Herz aufweckte.
Gott ist es, der dich, wie es in Kolosser heißt, errettet hat aus der Herrschaft der Finsternis und versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe. Gott ist es, der dich von neuem geboren hat. Gott ist es, der dir ein neues Herz gegeben hat.
Christus ist es, von dem wir in Galater 1,4 lesen, der sich selbst für unsere Sünden geopfert hat, um uns aus der gegenwärtigen bösen Welt herauszureißen.
Gott steht am Anfang der Schöpfung, und Gott steht auch am Anfang unserer Errettung. Weil er der Schöpfer ist und sich in der Schöpfung jedem Menschen zu erkennen gegeben hat, ist es wert, ihn zu verehren und ihm zu danken.
Genau das möchten wir jetzt tun.
Und ich möchte mit dem ersten Teil von Psalm 19 schließen. Ihr dürft dazu gerne schon aufstehen.
Wir möchten danach Lieder zu Gottes Ehre singen. Am Anfang von Psalm 19 schreibt David:
„Der Himmel rühmt die Herrlichkeit Gottes, und die Wölbung bezeugt die Hand des Schöpfers. Ein Tag gibt Kunde dem anderen, und eine Nacht verkündet es der nächsten. Sie sprechen kein Wort, man hört keinen Laut, und doch geht ihr Klang durch die ganze Erde, ihr Laut bis an die Enden der Welt.“
Am Himmel hat Gott die Sonne hingestellt. Wie ein Bräutigam am Hochzeitstag kommt sie hervor, und wie ein strahlender Sieger betritt sie ihre Bahn.
An einem Ende des Himmels geht sie auf und läuft bis zum anderen Rand. Nichts bleibt ihrem feurigen Auge verborgen.
Lasst uns Gott mit diesen Liedern anbeten.